DE19651670C1 - Vorrichtung zum sitzpositionsgerechten Einstellen von Sitzkomponenten eines Fahrzeugsitzes - Google Patents
Vorrichtung zum sitzpositionsgerechten Einstellen von Sitzkomponenten eines FahrzeugsitzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
sitzpositionsgerechten Einstellen von Sitzkomponenten eines
Fahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Fahrzeugsitzen ist es bekannt, eine Mehrzahl von
Einstellmöglichkeiten vorzusehen, damit der auf dem
Fahrzeugsitz Platz nehmende Fahrzeuginsasse eine seinen
Wünschen entsprechende Sitzposition einnehmen kann. Hierzu
gehören die Längsverschiebbarkeit des Fahrzeugsitzes, die
Höheneinstellung des Sitzkissens, die Einstellung des
Neigungswinkels der Rückenlehne gegenüber dem Sitzkissen und
die Höheneinstellung der Kopfstütze. In den meisten Fällen
sind diese Einstellungen vom Fahrzeuginsassen manuell
auszuführen, indem entsprechende Handräder oder Handhebel
betätigt oder über Handschalter entsprechende Stellmotoren
eingeschaltet werden.
Bei bestimmten Sitzkomponenten ist es zur Minimierung der
Verletzungsgefahr des Fahrzeuginsassens notwendig, die
Einstellung seinem Zugriff zu entziehen und vollautomatisch
vorzunehmen. Dies trifft insbesondere für die Einstellung der
Kopfstütze zu, da nur deren exakt richtige Einstellung bei
einem Unfall eine ausreichende Kopfabstützung gewährleistet
und damit genügenden Schutz bietet.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur automatischen Einstellung
von Fahrzeugsitzkomponenten (DE 34 27 466 C2) ist daher ein
Sensor vorgesehen, der die Sitzgröße des auf den Fahrzeugsitz
plazierten Fahrzeuginsassens durch Bestimmung der Kopf- oder
Schulterposition des Fahrzeuginsassens erfaßt. Eine
Steuereinrichtung bewirkt entsprechend dem Meßergebnis eine
Einstellung der Kopfstütze und des an der Fahrzeugkarosserie
festgelegten Gurtumlenkbeschlags des Sicherheitsgurtes auf die
für die Sitzgröße erforderliche Höhenpositionen. Die
Verstellung von Kopfstütze und Gurtumlenkbeschlag erfolgt
mittels Elektromotoren, wozu die Kopfstütze an der Rückenlehne
und der Umlenkbeschlag an der B-Säule der Fahrzeugkarosserie
vertikal verschiebbar gehalten sind. In einer ersten
Ausführungsform des Sensors besteht der Sensor aus einem in
der Fahrgastzelle angeordneten Lichtsender, einer im oberen
Bereich der Vorderseite der Kopfstütze befestigten,
reflektierenden Fläche und einem vor dem Fahrzeuginsassen in
der Fahrgastzelle angeordneten Lichtempfänger, der das von der
Reflexionsfläche reflektierte Licht erfaßt. Lichtsender und
Lichtempfänger sind bevorzugt in einem gemeinsamen Gehäuse
untergebracht. Bei einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung besteht der Sensor aus einem oberhalb der üblichen
Kopf- oder Schulterlage des plazierten Fahrzeuginsassens
angeordneten Ultraschall-Entfernungsmesser, der den Abstand
zum Kopf oder zur Schulter des Fahrzeugsinsassens mißt.
Untersuchungen haben gezeigt, daß bei einem Heckaufprall des
Fahrzeugs oder beim Zurückschleudern des Kopfes nach einem
Frontalaufprall des Fahrzeugs die Kopfstützen den besten
Schutz für die Fahrzeuginsassen dann bieten, wenn insbesondere
die Halswirbelsäule ausreichend abgestützt wird. Dies hat man
mit Kopfstützen zu erreichen versucht, bei denen das
Kopfpolster um eine obenliegende Drehachse schwenkbar ist.
Optimal ist aber die Wirkung nur dann, wenn das Kopfpolster
vollständig an der Halswirbelsäule anliegt, wozu eine exakte
Einstellung der Kopfstütze in ihrer Höhe erforderlich ist.
Eine Komfortsteigerung wird mit Hilfe sog. aktiver Kopfstützen
erreicht, bei denen im Fall eines Heckaufpralls das
Kopfpolster automatisch an die Halswirbelsäule angeschwenkt
wird, so daß das Kopfpolster nicht ständig an der
Halswirbelsäule anliegen muß. Voraussetzung dafür, daß eine
solche, aktive Kopfstütze volle Sicherheit bietet, ist es aber
ebenfalls, daß die Kopfstütze eine sehr korrekte
Höheneinstellung relativ zum Fahrzeuginsassen einnimmt; denn
bei einer falschen Einstellung kann durch den schnellen
Schwenkvorgang des Kopfpolsters sogar eine zusätzliche
Belastung des Fahrzeuginsassens stehen.
Die vorstehend beschriebene bekannte Vorrichtung zur
Einstellung der Kopfstütze führt in solchen Fällen nicht zu
einer Höheneinstellung, die für den Anwendungsfall genau genug
ist; denn von der Oberkante des Kopfes oder der Schulterkante,
die als Sitzgrößenmerkmal des Fahrzeuginsassens von den Sensor
erfaßt wird, kann nicht auf die exakte Lage der
Halslordosenkontur des Sitzenden geschlossen werden.
Bei einem bekannten Fahrzeugsitz (DE 42 28 849 C1) mit in der
Sitztiefe verstellbarem Sitzkissen und mit einer an einer
fahrzeugfesten Wandung abgestützten zweiteiligen Rückenlehne
aus einem mit dem Sitzkissen gelenkig verbundenen
Lehnenunterteil und einem darüber angeordneten Lehnenoberteil,
dessen Neigung bei der Sitzverstellung konstant bleibt, ist
auf dem Lehnenoberteil eine verstellbare Kopfstütze
angeordnet, die mit dem Lehnenunterteil und/oder dem
Sitzkissen über eine Verstellvorrichtung kinematisch so
gekoppelt ist, daß die Kopfstütze entgegen der
Verstellrichtung des Sitzkissens verstellt wird. Dadurch wird
erreicht, daß in jeder Sitzposition ein optimaler Sitzkomfort
auch bezüglich der Kopfabstützung gegeben ist.
Bei einem ebenfalls bekannten Fahrzeugsitz (DE 37 39 752 A1)
ist die Rückenlehne mit einer integrierten Kopfstütze versehen
und im Bereich der Kopfstütze ein stufenlos veränderbares
Vakuumkissen angeordnet, das durch Steuermittel an die
Halslordose des jeweiligen Sitzbenutzers individuell anpaßbar
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
sitzpositionsgerechten Einstellen von Sitzkomponenten eines
Fahrzeugsitzes der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß einerseits eine an die Sitzgröße des Fahrzeuginsassens
individuell angepaßte Sitzeinstellung mit nur geringem, vom
Fahrzeuginsassen gefordertem Einstellaufwand möglich ist und
andererseits bei jeder Sitzeinstellung eine an den
Fahrzeuginsassen individuell angepaßte exakte Abstützung der
Halswirbelsäule des Fahrzeuginsassens bei einem Unfall
automatisch sichergestellt ist.
Die Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch
die Merkmale im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß
vollautomatisch zunächst die an die Sitzgröße des
Fahrzeuginsassens angepaßte Sitzhöhe eingestellt wird und
danach die Kopfstütze in eine bezogen auf die Sitzhöhe
optimale Höhenlage überführt wird, in welcher durch exakte
Zuordnung des Kopfpolsters zum individuellen Verlauf der
Halslordose des Fahrzeuginsassens der maximale Schutz bei
Unfall sichergestellt ist. Der mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgestattete Kraftfahrzeugsitz fordert von dem
Fahrzeuginsassen einen reduzierten Einstellaufwand, da nur
noch durch manuell durchzuführende Längsverschiebung des
Sitzes und Neigungseinstellung der Rückenlehne der
individuelle Abstand zum Lenkrad und zu den Pedalen angepaßt
werden muß, was weitgehend problemlos zu bewerkstelligen ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zweckmäßigen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Patentansprüchen angegeben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Sitzkissen-Verstellmotor zusätzlich manuell ein- und
ausschaltbar und die Steuereinheit so ausgebildet, daß nach
jedem manuellen Abschalten des Sitzkissen-Verstellmotors der
Kopfstützen-Verstellmotor von der Steuereinheit zur
Nachjustierung der Kopfstützenhöhe angesteuert wird. Durch
diese konstruktiven Maßnahmen wird dem Fahrzeuginsassen noch
eine zusätzliche Möglichkeit der Nachjustierung der Sitzhöhe
angeboten und dabei gleichzeitig sichergestellt, daß auch dann
die unfallgerechte Einstellung der Höhenlage der Kopfstütze
gewährleistet ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
bei einem Fahrzeugsitz, der mit einem im Crashfall
aktivierbaren Rückhaltesystem ausgerüstet ist, Teile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aktivierung des
Rückhaltesystems ausgenutzt. Hierzu wird im Crashfall die
Steuereinheit aktiviert, die wiederum den Sensor aktiviert,
worauf der Rechner aus den vom Sensor gelieferten Meßsignalen
den Abstand des Fahrzeuginsassens zur Kopfstütze bestimmt und
daraus und aus den Istwerten von Istwertgebern, die die
Längsverschiebestellung und die Lehnenneigung des
Fahrzeugsitzes erfassen, den Abstand des Fahrzeuginsassens zum
Lenkrad oder zur Instrumententafel errechnet. Die Steuerlogik
aktiviert dann das Rückhaltesystem bedarfsgerecht, d. h.
entsprechend dem von der Vorrichtung ermittelten Abstand des
Fahrzeuginsassens von den Airbagsystemen im Lenkrad und in der
Instrumententafel.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
in schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen Fahrzeugsitz mit einer Vorrichtung zum
sitzpositionsgerechten Einstellen seiner
Sitzkomponenten,
Fig. 2 ausschnittweise eine Seitenansicht eines
Fahrzeuginsassens.
Der in Fig. 1 perspektivisch dargestellte Fahrzeugsitz 10 ist
in der Fahrgastzelle 11 in Zuordnung zu einem Lenkrad 12 und
einem Armaturenbrett 13 angeordnet. Der Fahrzeugsitz 10 ist am
Boden der Fahrgastzelle 11 in Längsschienen 14 in
Längsrichtung des Fahrzeugs verschiebbar gehalten und kann in
jeder Verschiebeposition in den Längsschienen 14 festgelegt
werden. Der Fahrzeugsitz 10 besteht in bekannter Weise aus
einem Sitzteil 15 mit Sitzkissen 16 und einer am Sitzteil 15
schwenkbar gehaltenen Rückenlehne 17 mit Kopfstütze 18. Das
Sitzkissen 16 ist im Sitzteil 15 relativ zu diesem vertikal
verschiebbar und kann mittels eines mit 25 schematisch
angedeuteten Sitzkissen-Verstellmotors in seiner Höhenposition
gegenüber dem Karosserieboden verstellt werden. Die
Rückenlehne 17 kann am Sitzteil 15 um eine sich quer
erstreckende Schwenkachse mittels einer Verstellvorrichtung 19
(Handrad oder Elektromotor) in ihrer Neigung zur Sitzfläche
des Sitzkissens 16 eingestellt werden. Die Kopfstütze 18 weist
ein Kopfpolster 20 und einen das Kopfpolster 20 haltenden
Tragbügel 21 auf, der mit seinen beiden Tragstangen in hier
nicht dargestellten Führungen in der Rückenlehne 17
verschiebbar aufgenommen ist. Bevorzugt ist das Kopfpolster 20
um eine obenliegende, strichpunktiert angedeutete Schwenkachse
23 am Tragbügel 21 gehalten, so daß sich das Kopfpolster 20
bei Andruck am Kopf des auf dem Fahrzeugsitz 10 plazierten
Fahrzeuginsassens weitgehend paßgenau anlegen kann. Die
Verschiebung der Tragstangen des Tragbügels 21 in den
Führungen innerhalb der Rückenlehne 17 erfolgt mittels eines
schematisch angedeuteten Kopfstützen-Verstellmotors 24. Mit
Abschalten des Kopfstützen-Verstellmotors 24 ist die
Kopfstütze 18 in jeder eingestellten Position gegen vertikale
Verstellung verriegelt.
Der Fahrzeugsitz 10 ist mit einer Vorrichtung zum Einstellen
der Sitzkomponenten des Fahrzeugsitzes 10 ausgerüstet, um
einen auf den Fahrzeugsitz 10 platznehmenden Fahrzeuginsassen
22 die gewünschte und auf seine Sitzgröße optimierte
Sitzposition zu ermöglichen. Der Fahrzeuginsasse 22 ist zur
Erläuterung der Kopfabstützung in Fig. 2 ausschnittweise
schematisch skizziert. Die Vorrichtung umfaßt einen im
Kopfpolster 20 der Kopfstütze 18 angeordneten Sensor 26 zum
berührungslosen Abtasten der Kontur der Halswirbelsäule 221
des Fahrzeuginsassens 22 (Fig. 2) und eine Steuereinrichtung
27 zum Steuern der beiden Verstellmotoren 24 und 25
entsprechend den Meßwerten des Sensors 26. Die Steuereinheit
25 umfaßt einen Rechner 28 und eine Steuerlogik 29, deren
Ausgänge über Leistungsverstärker 30 mit je einem der
Verstellmotoren 24, 25
verbunden sind. Der Eingang des Rechners 28 ist mit dem
Ausgang des Sensors 26 verbunden. Der berührungslos arbeitende
Sensor 26 arbeitet auf Ultraschall- oder Infrarotbasis. Solche
Sensoren 26 werden z. B. von den Firmen Microsonic, Siemens,
Delphi oder Temic angeboten. Sobald der Fahrzeuginsasse 22 auf
dem Fahrzeugsitz 10 Platz genommen hat, erfaßt der Sensor 26
den Verlauf der Halswirbelsäule 221 des Fahrzeuginsassens 22
und liefert die Meßergebnisse als Meßsignale an den Rechner
28. Der Rechner 28 errechnet aus den Meßsignalen die
erforderliche Höhenlage der Kopfstütze 18 und gibt zur
Einstellung dieser Höhenlage der Kopfstütze 18 entsprechende
Signale an die Steuerlogik 29. Eine solche Berechnung und
Einstellung der erforderlichen Höhenlage kann beispielsweise
dadurch erfolgen, daß im Rechner 28 eine Halslordosenkontur
abgespeichert ist, mit der die durch den Sensor 26 abgetastete
Kontur der Wirbelsäule 221 des Fahrzeuginsassens 22 verglichen
wird und solange Fehlersignale an die Steuerlogik 29 gegeben
werden, bis durch Korrektur der Kopfstützenhöhe beide Konturen
tendentiell übereinstimmen. Eine andere Möglichkeit besteht im
Vergleich des von der Halslordose am weitesten vom Sensor 26
entferntesten Punkt oder des Umkehrpunkts der
Halslordosenkontur mit einem gespeicherten Fixpunkt. Die an
die Steuerlogik 29 gelieferten Fehlersignale bewirken zunächst
eine Ansteuerung des Sitzkissen-Verstellmotors 25, der in eine
Richtung gedreht wird, die zur Fehlersignalreduzierung führt.
Der Verstellmotor 25 bewegt das Sitzkissen 16 im Sitzteil 15
entsprechend dem Fehlersignal nach oben oder unten. Hat das
Sitzkissen 16 seine extreme Endstellung erreicht, so bewirkt
das weitere Anstehen der Fehlersignale an der Steuerlogik 19,
daß nunmehr der Kopfstützen-Verstellmotor 24 angesteuert wird,
der die Kopfstütze 18 solange zur Rückenlehne 17 verschiebt,
bis die Fehlersignale Null sind.
Entsprechend läuft beim Platznehmen eines Fahrzeuginsassens
auf dem Fahrzeugsitz 10 folgender Vorgang ab:
Nach Platznehmen des Fahrzeuginsassens tastet der Sensor 26 die Halswirbelsäule 221 des Fahrzeuginsassens 22 ab und der Rechner 28 stellt beispielsweise fest, daß der Kopf des Fahrzeuginsassens 22 relativ zum Kopfpolster 20 eine zu hohe Lage hat. Durch entsprechende Fehlersignale steuert die Steuerlogik 29 zunächst den Verstellmotor 25 für das Sitzkissen 16 an. Das Sitzkissen 16 wird nach unten bewegt. Ist die tiefste Kissenstellung erreicht und werden über den Sensor 26 immer noch Abweichungen der Ideallage des Kopfes zum Kopfpolster 20 festgestellt, so wird in einem zweiten Schritt die Kopfstütze 18 mittels des Kopfstützen-Verstellmotors 24 relativ zur Lehne verstellt. Der gleiche Vorgang spielt sich bei Platz nehmen eines kleinen Fahrzeuginsassens ab, wobei zunächst das Sitzkissen 16 nach oben bis in die maximale Endstellung verfahren und anschließend die Kopfstütze 18 relativ zur Rückenlehne 17 verschoben wird. Die Aktivierung der Vorrichtung erfolgt mittels einer in der Steuerlogik 29 integrierten Weckschaltung, die die Sitzbelegung durch einen Fahrzeuginsassen sensiert und ein entsprechendes Wecksignal generiert, woraufhin der Rechner 28 und der Sensor 26 aktiviert werden. Die Sitzbelegung kann beispielsweise mittels einer bekannten Druckfolie 34 erkannt werden.
Nach Platznehmen des Fahrzeuginsassens tastet der Sensor 26 die Halswirbelsäule 221 des Fahrzeuginsassens 22 ab und der Rechner 28 stellt beispielsweise fest, daß der Kopf des Fahrzeuginsassens 22 relativ zum Kopfpolster 20 eine zu hohe Lage hat. Durch entsprechende Fehlersignale steuert die Steuerlogik 29 zunächst den Verstellmotor 25 für das Sitzkissen 16 an. Das Sitzkissen 16 wird nach unten bewegt. Ist die tiefste Kissenstellung erreicht und werden über den Sensor 26 immer noch Abweichungen der Ideallage des Kopfes zum Kopfpolster 20 festgestellt, so wird in einem zweiten Schritt die Kopfstütze 18 mittels des Kopfstützen-Verstellmotors 24 relativ zur Lehne verstellt. Der gleiche Vorgang spielt sich bei Platz nehmen eines kleinen Fahrzeuginsassens ab, wobei zunächst das Sitzkissen 16 nach oben bis in die maximale Endstellung verfahren und anschließend die Kopfstütze 18 relativ zur Rückenlehne 17 verschoben wird. Die Aktivierung der Vorrichtung erfolgt mittels einer in der Steuerlogik 29 integrierten Weckschaltung, die die Sitzbelegung durch einen Fahrzeuginsassen sensiert und ein entsprechendes Wecksignal generiert, woraufhin der Rechner 28 und der Sensor 26 aktiviert werden. Die Sitzbelegung kann beispielsweise mittels einer bekannten Druckfolie 34 erkannt werden.
Um die Steuereinstellzeiten zu reduzieren, ist es vorteilhaft,
eine Grundeinstellung der Kopfstütze vorzusehen, die abhängig
von der Sitzlängseinstellung, z. B. über die Ansteuerung aus
einem Kennlinienfeld, automatisch vorgenommen wird. Die
Grundeinstellung wird durchgeführt, bevor noch der Sitz belegt
wird, z. B. dann, wenn die Druckfolie einen unbesetzten Sitz
sensiert. Erfahrungen haben gezeigt, daß Sitzbenutzer,
insbesondere Fahrer, unterschiedlicher Größe den Sitz so
einstellen, daß die Augen einen ähnlichen Sichtstrahl haben.
Wenn nun eine Grundeinstellung der Kopfstützenhöhe abhängig
von der Sitzlängseinstellung bereits vorgenommen ist,
beschränkt sich die automatische Einstellung der Sitzposition
in den meisten Fällen nur noch auf die Einstellung der
Sitzhöhe, was die Zeit bis zur optimalen Sitzeinstellung
reduziert.
Wie hier nicht weiter dargestellt ist, kann der Sitzkissen-Verstellmotor
25 zwecks Sitzhöhenkorrektur auch zusätzlich
manuell ein- und ausgeschaltet werden. In diesem Fall ist die
Steuereinheit 27 mit einer Zusatzfunktion ausgestattet, die
nach jedem manuellen Abschalten des Sitzkissen-Verstellmotors
25 den Rechner 28 und den Sensor 26 aktiviert und eine neue
Berechnung der Kopfstützenlage vornimmt. Der
Berechnungsvorgang spielt sich in gleicher Weise ab, wie
vorstehend beschrieben, so daß gewährleistet ist, daß die
Kopfstütze wieder die für die Sicherheit optimale
Höhenposition eingenommen hat.
Ist der Fahrzeugsitz 10 mit einem Rückhaltesystem, z. B.
Sicherheitsgurt, Airbag und dgl., ausgerüstet, das im
Crashfall aktiviert wird, kann die Steuereinheit 27 auch zur
bedarfsgerechten Aktivierung des Rückhaltesystems herangezogen
werden. Im Crashfall, der z. B. durch einen
Beschleunigungssensor 31 sensiert wird, wird der Rechner 28
und der Sensor 26 aktiviert. Aus den Abtastsignalen des
Sensors 26 errechnet der Rechner 28 den Abstand des
Fahrzeuginsassens 22 vom Kopfpolster 20 und bestimmt daraus
und aus Istwerten von Istwertgebern 32 und 33 den Abstand des
Fahrzeuginsassens zu dem Airbagsystem in dem Lenkrad 12 bzw.
in der Instrumententafel 13. Der Rechner 28 gibt entsprechende
Steuersignale an die Steuerlogik 29, die das Rückhaltesystem
entsprechend dem errechneten Abstand bedarfsgerecht aktiviert.
Die beiden Istwertgeber 32 und 33 erfassen einerseits die
Längsverschiebestellung des Fahrzeugsitzes 10 in den
Längs schienen 14 und damit den Ist-Abstand des Fahrzeugsitzes
10 vom Armaturenbrett 13 und andererseits den Neigungswinkel
der Rückenlehne 17 relativ zur Sitzfläche des Sitzkissens 16.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Fahrzeugsitz 10 kann es sich
sowohl um einen Fahrer- als auch um einen Beifahrersitz
handeln, wobei in bekannter Weise dem Fahrersitz ein im
Lenkrad 12 und dem Beifahrersitz ein in der Instrumententafel
13 integriertes Airbagsystem und jeweils ein Sicherheitsgurt
zugeordnet ist.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Die Einstellvorrichtung kann
zusätzlich dahin erweitert werden, daß aus der Abtastung der
Halslordose des Sitzenden auf dessen Schulterhöhe geschlossen
und ein an der Fahrzeugkarosserie verstellbar gehaltener
Gurtumlenkbeschlag für den Sicherheitsgurt in seiner Höhe
bezüglich der Schulter des Fahrzeuginsassens motorisch
eingestellt und so an die Größe des Fahrzeuginsassens angepaßt
wird.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum sitzpositionsgerechten Einstellen von
Sitzkomponenten eines Fahrzeugsitzes, der ein Sitzteil mit
Sitzkissen, eine am Sitzteil schwenkbar gehaltene Rückenlehne
und eine mit der Rückenlehne verbundene, in ihrer auf das
Sitzkissen bezogenen Höhenlage einstellbare Kopfstütze
aufweist, mit einem die Sitzgröße eines auf dem Sitzkissen
plazierten Fahrzeuginsassens bestimmenden, berührungslos
messenden Sensor, mit einer mit dem Sensor verbundenen
Steuereinheit und mit einem mit der Steuereinheit verbundenen
Verstellmotor für die Kopfstütze,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit der Steuereinheit (27) verbundener weiterer
Verstellmotor (25) für eine vertikale Verstellung des
Sitzkissens (16) vorgesehen ist, daß zur Erfassung der
Sitzposition des Fahrzeuginsassens (22) der Sensor (26) die
Halswirbelsäule (221) des Fahrzeuginsassens (22) abtastet und
daß die Steuereinheit (27) einen Rechner (28), der aus den
Abtastsignalen des Sensors (26) die erforderliche Höhenlage
der Kopfstütze (18) errechnet, und eine Steuerlogik (29)
aufweist, die zur Einstellung der errechneten Höhenlage der
Kopfstütze (18) zunächst eine Ansteuerung des Sitzkissen-Verstellmotors
(25) und nachfolgend eine Ansteuerung des
Kopfstützen-Verstellmotors (24) bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung des Kopfstützen-Verstellmotors (24) erst
nach Erreichen einer tiefst- oder höchstmöglichen
Vertikalposition des Sitzkissens (16) einsetzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet i
daß der Sitzkissen-Verstellmotor (25) zur Sitzhöhenkorrektur
manuell ein- und ausschaltbar ist und daß nach jedem manuellen
Ausschalten des Sitzkissen-Verstellmotors (25) die
Steuereinheit (27) den Kopfstützen-Verstellmotor (24) zur
Nachjustierung der Kopfstützenhöhe ansteuert.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine eine Sitzbelegung sensierende Weckschaltung (30) zum
Aktivieren von Sensor (26) und Steuereinheit (27).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (26) in einem der unmittelbaren Kopfanlage
dienenden Kopfpolster (20) der Kopfstütze (18) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für einen
Fahrzeugsitz mit einem im Crashfall aktivierbaren
Rückhaltesystem für den auf den Fahrzeugsitz plazierten
Fahrzeuginsassen, das zumindest einen Sicherheitsgurt und/oder
Airbag aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (28) aus den vom im Crashfall aktivierten
Sensor (26) gelieferten Meßsignalen den Abstand des
Fahrzeuginsassens (22) zur Kopfstütze (18) bestimmt und daraus
und aus den Istwerten von Istwertgebern (32, 33), die die
Längsverschiebestellung und die Lehnenneigung des
Fahrzeugsitzes (10) erfassen, den Abstand des
Fahrzeuginsassens (22) zu einem Airbagsystem in dem Lenkrad
(12) oder in der Instrumententafel (13) errechnet, und daß die
Steuerlogik (29) das Rückhaltesystem entsprechend dem
errechneten Abstand aktiviert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine den Frontcrash sensierende Weckschaltung (31) zum
Aktivieren von Sensor (26) und Steuereinheit (27).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, für einen in
Längsrichtung verstellbaren Fahrzeugsitz,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (27) bei unbesetztem Fahrzeugsitz (10)
den Kopfstützen-Verstellmotor (24) zur Einstellung einer von
der Sitzlängseinstellung abhängigen Grundhöheneinstellung der
Kopfstütze (18) ansteuert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusammenhang zwischen Sitzlängseinstellung und
Grundhöheneinstellung der Kopfstütze (18) in einen in der
Steuereinheit (27) abgespeicherten Kennlinienfeld festgelegt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (27) einen Verstellmotor für einen an
der Fahrzeugkarosserie höhenverschieblich gehaltenen
umlenkbeschlag für den Sicherheitsgurt derart ansteuert, daß
dieser eine an die Größe des Fahrzeuginsassens angepaßte
Höhenlage zur Schulter des Fahrzeuginsassens einnimmt.
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