DE102013226558A1 - Adaptive Ermittlung der Einstellung von Fahrzeugkomponenten - Google Patents

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DE102013226558A1
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Horst Klöden
Cornelia Denk
Felix Klanner
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Bayerische Motoren Werke AG
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein System zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente, insbesondere eines Insassensitzes und/oder des Lenkrads und/oder zumindest eines Fahrzeugspiegels, wobei das System aufweist: eine erste Einrichtung zum Einlesen zumindest einer Eigenschaft, insbesondere geometrische Daten des Körpers und/oder eine physiologische Eigenschaft, eines Insassen, eine zweite Einrichtung zum Erstellen oder zum Einlesen von computergeschützten Daten der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente und eine Steuereinrichtung, eingerichtet zur Ermittlung zumindest eines Soll-Werts zumindest eines Parameters zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente auf der Grundlage von der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente und der zumindest einen Eigenschaft des Insassen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente, insbesondere eines Insassensitzes, des Lenkrads und/oder zumindest eines Fahrzeugspiegels.
  • Anhand des ermittelten Parameters kann vorzugsweise eine Einstellung dieser Fahrzeugkomponente auf einen Insassen, z. B. mittels einer Verstellvorrichtung oder mittels mehrerer Verstellvorrichtungen, vorgenommen werden.
  • Die richtige Einstellung der Fahrzeugkomponenten, insbesondere der Insassensitze, auf den jeweiligen Insassen ist für die Sicherheit der Insassen, aber auch für deren Komfort, von hervorragender Bedeutung. Aus dem Stand der Technik sind hierzu verschiedene Verstellvorrichtungen bekannt:
    In der DE 19 929 418 A1 ist beispielsweise eine Verstellvorrichtung zur ergonomischen Einstellung eines Fahrzeugsitzes mit mehreren verstellbaren Sitzkomponenten und zur ergonomischen Einstellung von sitzpositionsabhängigen verstellbaren Fahrzeugkomponenten mit einer Steuereinheit zur automatischen Einstellung zumindest einer Auswahl der verstellbaren Sitz- und/oder Fahrzeugkomponenten abhängig von Fahrzeuginsassendaten offenbart, wobei die Steuereinheit einen Speicher aufweist, in den Fahrzeuginsassendaten eingespeichert werden können, die eine automatische Einstellung aller verstellbaren Sitz- und/oder Fahrzeugkomponenten ermöglichen. Der Speicher kann hierbei die notwendigen Fahrzeuginsassendaten von einem Scannersystem erhalten, durch das der jeweilige Fahrzeuginsasse dreidimensional abgetastet wird.
  • In der DE 10 2010 028 580 A1 wird ebenfalls eine Verstellvorrichtung offenbart, wobei bei dieser Verstellvorrichtung anstatt eines dreidimensionalen Scannersystems auf ein zweidimensionales Bilderfassungssystem zugegriffen wird, insbesondere ein Gerät zur Erstellung oder Speicherung von digitalen Fotos, das der Fahrzeuginsasse griffbereit hält.
  • Aus der DE 10 2011 084 087 A1 ist ebenfalls eine Verstellvorrichtung bekannt, wobei Fahrzeuginsassendaten in Form eines definierten zweidimensionalen Bildes eingelesen werden, welches in vorgegebener Weise aufzunehmen ist und wobei eine manuell zu bedienende Eingabeeinheit in Form eines Touchscreens vorgesehen ist, auf dem definierte Positionen von Körpergliedern über mindestens einen mit dem Finger verschiebbaren Markierungsbalken auf dem am Touchscreen dargestellten Bild überlagernd einstellbar sind.
  • Auch zum Abtasten des Körpers von Insassen sind im Stand der Technik verschiedene Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen worden:
    Aus der US 2012/0086783 A1 ist weiterhin ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Körperscannen bekannt, wobei in einer Bereichskamera Bilder eines Körpers aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden und daraus ein dreidimensionales Gitter generiert wird.
  • Die US 2012/0287038 A1 offenbart das Aufnehmen eines Tiefenbildes einer Szene, wobei in dem Tiefenbild von einem menschlichen Ziel ein Scan gemacht wird und ein skelettartiges Modell des menschlichen Ziels auf der Grundlage des Scans erzeugt wird.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein System sowie ein entsprechendes Verfahren zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente anzugeben, welches es ermöglicht, die Einstellung und/oder die Position einer Fahrzeugkomponente, insbesondere eines Insassensitzes, auf die Bedürfnisse eines Insassen und die durch dessen Körper vorgegebenen Randbedingungen noch besser anzupassen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein System nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beansprucht.
  • Das erfindungsgemäße System zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente, insbesondere eines Insassensitzes und/oder des Lenkrads und/oder zumindest eines Fahrzeugspiegels, weist eine erste Einrichtung zum Erfassen zumindest einer Eigenschaft, insbesondere geometrische Daten des Körpers und/oder eine physiologische Eigenschaft, eines Insassen, eine zweite Einrichtung zum Erstellen oder zum Einlesen von computergeschützten Daten der Geometrie, insbesondere CAD-Daten, und/oder der Position, ebenfalls insbesondere in CAD-Daten, der zumindest einen Fahrzeugkomponente, und eine Steuereinrichtung, eingerichtet zur Ermittlung zumindest eines Soll-Werts zumindest eines Parameters zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente auf der Grundlage von der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente und der zumindest einen Eigenschaft des Insassen, auf.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente, insbesondere des Insassensitzes und/oder des Lenkrads und/oder zumindest eines Fahrzeugspiegels weist folgende Arbeitsschritte auf: Erfassen zumindest einer Eigenschaft, insbesondere geometrischen Daten des Körpers und/oder eine physiologische Eigenschaft, eines Insassen, Erstellen oder Einlesen von computergestützten Daten der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente und Ermitteln zumindest eines Soll-Werts zumindest eines Parameters zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente auf der Grundlage der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente und der zumindest einen Eigenschaft des Insassen.
  • Eine Fahrzeugkomponente im Sinne der Erfindung ist ein Teil eines Fahrzeugs, welches fest oder lösbar mit diesen verbunden ist, insbesondere ein Teil, welches unmittelbar mit einem Insassen durch Kontakt oder Sichtkontakt zusammenwirkt.
  • Ein Fahrzeug im Sinne der Erfindung ist jede Art von Land-, Luft- oder Wasserfahrzeug, insbesondere jedoch ein Kraftfahrzeug.
  • Eine Steuereinrichtung im Sinne der Erfindung ist jede Art von Datenverarbeitungseinrichtung, insbesondere jedoch eine Kombination aus Mikrosensor oder -prozessor mit entsprechender Software und gegebenenfalls einem Speicher.
  • Ein Parameter einer Fahrzeugkomponente im Sinne der Erfindung ist jede Art von Verstellgröße, mit welcher die Fahrzeugkomponente angepasst werden kann, um besser mit einem Insassen zusammenzuwirken. Im Falle des Insassensitzes können dies z. B. die Stellung der Kopfstütze, die Stellung der Rücklehne, die Stellung der Lordosenstütze, die Größe der Sitzfläche, die Breite der Sitzfläche, die Stellung von seitlichen Rückenführungen an der Rückenlehne, die Neigung der Rückenlehne, etc. sein.
  • Die Erfindung basiert auf dem Ansatz, dass nicht nur die geometrischen Daten des Körpers eines Insassen für die Stellung einer Fahrzeugkomponente, mit welcher der Fahrer interagiert, wichtig ist, sondern, dass auch eine exakte Definition der Geometrie der Fahrzeugkomponente und der Position der Fahrzeugkomponente im Bezugssystem des Fahrzeugs von hervorragender Bedeutung sind. Denn nur, wenn diese Geometrie und die Position als computergestützte Daten, z. B. als CAD-Daten (computer aided design), vorliegen, kann eine Optimierung der Einstellung der Fahrzeugkomponenten auf einen Insassen im Bezugsystem des Fahrzeugs vorgenommen werden. Weiter sind auch andere Eigenschaften als die geometrischen Daten des Körpers des Insassen oder Kombinationen von Eigenschaften für die passgenaue Einstellung der jeweiligen Fahrzeugkomponenten von Bedeutung und können für diese herangezogen werden.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße System des Weiteren eine dritte Einrichtung zur Bestimmung der Fahrsituation eines Fahrzeugs mit der zumindest einen Fahrzeugkomponente auf, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, den zumindest einen Soll-Wert zusätzlich auf der Grundlage einer Fahrsituation des Fahrzeugs zu ermitteln. Durch die Berücksichtigung der Fahrsituation bei der Ermittlung des zumindest einen Soll-Werts kann beispielsweise durch Einstellung des Fahrersitzes eine möglichst angenehme Sitzposition für den Fahrer erreicht werden, welche jedoch gleichzeitig der notwendigen Aufmerksamkeit des Fahrers für die Fahrsituation Rechnung trägt.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems wird die Fahrsituation durch den Fahrzustand des Fahrzeugs, die Umgebung des Fahrzeugs, den Einsatz zumindest eines Fahrerassistenzsystems und/oder den Verkehr charakterisiert.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist die zumindest eine Eigenschaft des Insassen aus der folgenden Gruppe ausgewählt: Alter, Geschlecht, Gewicht, Körperzusammensetzung, Aufmerksamkeit, Fahrertyp, geometrische Daten des Körpers, physiologische Eigenschaften und Nationalität.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist die Steuereinrichtung eingerichtet, den zumindest einen Sollwert zusätzlich auf der Grundlage eines Ergonomiemodells zu ermitteln. Zusätzlich zu Sicherheitsaspekten, welche vorzugsweise die oberste Priorität bei der Einstellung von Fahrzeugkomponenten in Bezug auf einen Insassen haben, können auf diese Weise zusätzlich ergonomische bzw. medizinische Gesichtspunkte in Bezug auf die Auswirkungen der Sitzposition auf den Körper des Insassen berücksichtigt werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems wird der Sollwert auf der Grundlage von Erkenntnissen des dynamischen Sitzens zumindest in definierten Zeitabständen ermittelt. Zusätzlich oder anstatt der Ergonomie können auf diese Weise auch die Kriterien des dynamischen Sitzens, welche eine gesündere Belastung bzw. ausgleichende Belastung der Körperteile eines Insassen hervorrufen, berücksichtigt werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems weist dieses eine vierte Einrichtung zur Bestimmung eines Ist-Werts von zumindest einem Parameter zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente auf, wobei die Steuereinrichtung des Weiteren eingerichtet ist, den zumindest einen Soll-Wert von dem entsprechenden Ist-Wert abzugleichen und eine Einstellung der zumindest einen Fahrzeugkomponente in Abhängigkeit von dem Abgleich zwischen Soll-Wert und Ist-Wert vorzunehmen. Durch diese Rückkopplung des erfindungsgemäßen Systems mit dem Ist-Wert kann, wenn das erfindungsgemäße System in einem Fahrzeug angeordnet ist, direkt eine Einstellung der Fahrzeugkomponenten über Verstellvorrichtungen vorgenommen werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems wird der zumindest eine Soll-Wert periodisch und/oder in Folge eines Ereignisses, insbesondere einem Fahrerwechsel und/oder der Veränderung der Fahrsituation ermittelt.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems weist die erste Einrichtung ein Körperabtastgerät und/oder ein Gerät zur Bestimmung der Körperzusammensetzung auf. Durch ein Körperabtastgerät können z. B. die geometrischen Daten des Körpers oder aber auch die Aufmerksamkeit über die Augenbewegung eines Insassen bestimmt werden, über ein Gerät zur Bestimmung der Körperzusammensetzung können z. B. physiologische Eigenschaften eines Insassen bestimmt werden.
  • Die im vorstehenden beschriebenen Aspekte der Erfindung und die dazugehörigen zur Weiterbildung des Systems zur adaptiven Ermittlung zumindest einen Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente offenbarten Merkmale gelten auch für die nachstehend beschriebenen Aspekte der Erfindung und der dazugehörigen Weiterbildung des Verfahrens zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente entsprechend und umgekehrt.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Verfahren des weiteren Arbeitsschritts des Bestimmens der Fahrsituation des Fahrzeugs auf, wobei der zumindest eine Soll-Wert zusätzlich auf der Grundlage der Fahrsituation ermittelt wird.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Verfahren des Weiteren zumindest einen der Arbeitsschritte des Bestimmens eines Ist-Werts von zumindest einem Parameter zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente, des Abgleiches des zumindest einen Soll-Werts mit dem entsprechenden Ist-Wert und des Vornehmens zumindest einer Einstellung der zumindest einen Fahrzeugkomponente in Abhängigkeit von dem Abgleich zwischen Soll-Wert und Ist-Wert auf.
  • Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen
  • 1 eine teilweise schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente;
  • 2 ein teilweise schematisches Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente.
  • In der 1 wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems dargestellt, welche in einem Fahrzeug 1 angeordnet ist.
  • Sowohl von einem Insassen 4, im vorliegenden Fall der Fahrer des Fahrzeugs 9, wie auch von einem Sitz 2 des Fahrzeugs 9 werden vorzugsweise geometrische Daten ermittelt. Alternativ oder zusätzlich können weitere Eigenschaften des Fahrers 4, wie z. B. Alter, Geschlecht, Gewicht, Körperzusammensetzung, Aufmerksamkeit, Fahrertyp, physiologische Eigenschaften und Nationalität des Fahrers 4 bestimmt werden.
  • Diese Daten werden vorzugsweise manuell, z. B. durch den Fahrer 4, oder auch über einen Datenträger, welcher z.B. in den Fahrzeugschlüssel integriert ist, von der ersten Einrichtung 3 erfasst. Sowohl geometrische Daten des Körpers des Fahrers 4 als auch andere Eigenschaften werden dabei vorzugsweise zu computergeschützten Daten eines Mensch-Modells gewandelt, um eine Verarbeitung durch eine Steuereinrichtung 7 möglich zu machen.
  • Hierzu weist eine erste Einrichtung 3 vorzugsweise ein Körperabtastgerät bzw. Körperscanner, beispielsweise ein 2D oder 3D-Körperabtastgerät, wie aus dem Stand der Technik bekannt, und ein Gerät zur Bestimmung der Körperzusammensetzung des Insassen auf. Mittels des Geräts zur Bestimmung der Körperzusammensetzung können vorzugsweise physiologische Eigenschaften des Insassen gemessen werden, zum Beispiel biochemische Parameter, anhand welcher auf die physiologische Verfassung des Insassen 4, im vorliegenden Fall des Fahrers, zurückgeschlossen werden kann. Infolge dieser Messungen kann die Einstellung des Insassensitzes oder anderer Fahrzeugkomponenten 2 der jeweiligen Verfassung des Fahrers 4 angepasst werden. Anhand der durch die erste Einrichtung 3 gesammelten Daten wird vorzugsweise ein computergestütztes Mensch-Modell erstellt.
  • Eine zweite Einrichtung 5 ist vorzugsweise zur Bereitstellung von computergestützten Daten der Geometrie der zumindest einen Fahrzeugkomponenten 2, im vorliegenden Fall eines Insassensitzes, vorgesehen. Die zweite Einrichtung 5 kann dabei sowohl eingerichtet sein, computergestützte Daten der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponenten 2 zu erstellen, sie kann aber auch dazu eingerichtet sein, die computergeschützten Daten der Geometrie und/oder der Position nur einzulesen. Das Erstellen der Daten kann auch hier vorzugsweise über einen zwei- oder dreidimensionalen Scanner erfolgen. Vorzugsweise werden die computergestützten Daten jedoch vom Hersteller bereitgestellt; insbesondere können die während der Fahrzeug-Entwicklung generierten CAD-Daten der Fahrzeugkomponenten 2 Verwendung finden, anhand derer die Fahrzeugkomponenten 2 hergestellt wurden. Weiter vorzugsweise werden nicht nur die computergestützten Daten von einer Fahrzeugkomponente 2, z. B. eines Insassensitzes, eines Lenkrads und/oder eines Fahrzeugspiegels bereitgestellt, sondern auch die computergestützten Daten der Geometrie des Fahrzeugs 9 an sich.
  • Die computergestützten Daten sind vorzugsweise CAD-Daten. Auch die computergestützten Daten eines Mensch-Modells, welches von dem Fahrer 4 erstellt wurde, werden vorzugsweise in CAD-Daten überführt. Sowohl die erste Einrichtung 3 wie auch die zweite Einrichtung 5 sind zur Datenübertragung mit der Steuereinrichtung 7 verbunden. Die Steuereinrichtung 7 ermittelt anhand der Eigenschaften des Fahrers 4 und der computergestützten Daten der Fahrzeugkomponente 2, hier eines Insassensitzes, einen Soll-Wert für einen Parameter zur Einstellung des Insassensitzes 2.
  • Der Insassensitz 2 und/oder andere Fahrzeugkomponenten 2 werden vorzugsweise im Bezugssystem des Fahrzeugs 9, beispielsweise anhand eines CAD-Modells, simuliert. Auch das durch die erste Einrichtung 3 bestimmte Mensch-Modell wird dann vorzugsweise in dieses CAD-Modell integriert, um anhand der Simulationsdaten des CAD-Modells Soll-Werte für den oder die Parameter zum Einstellen zumindest einer Fahrzeugkomponente 2 zu bestimmen.
  • Weiter vorzugsweise weist das erfindungsgemäße System eine dritte Einrichtung 8 zur Bestimmung der Fahrsituation eines Fahrzeugs 9 auf. Diese dritte Einrichtung 8 hat vorzugsweise Zugriff auf die von einem Fahrerassistenzsystem 10 erzeugten Daten über die Fahrsituation des Fahrzeugs und kann weiterhin Zugriff haben auf andere Sensoren, die für die Bestimmung der Fahrsituation notwendig sind. Durch das Ermitteln der Fahrsituation kann die Steuereinheit 7 die Einstellung des Fahrersitzes und/oder anderer Fahrzeugkomponenten in Abhängigkeit von der Fahrsituation vornehmen. Beispielsweise kann beim sogenannten Cruisen, dem Fahren mit konstanter Geschwindigkeit auf einer Straße mit keinen oder wenig Hindernissen und wenig Verkehr, eine Fahrersitzposition 2 eingestellt werden, die sich eher an dem Komfort des Fahrers, insbesondere bei langem Sitzen, orientiert. Im Stadtverkehr kann die Steuereinrichtung 7 dagegen einen Soll-Wert für einen Parameter vorgeben, welcher eine eher aufrechte Position des Fahrersitzes 2 vorsieht, so dass der Fahrer eine erhöhte Aufmerksamkeit für den Verkehr oder die Fahrsituation an sich aufbringt und einen besseren Überblick gewinnt. Wenn die Quersteuerung und/oder die Längssteuerung eines Fahrzeugs 9 von einem Fahrerassistenzsystem 10 übernommen wird, so wird dies ebenfalls von der dritten Einrichtung 8 festgestellt und der Fahrersitz 2 kann in seiner Position entsprechend wieder an Komfortkriterien für den Fahrer ausgerichtet werden. Weitere Eigenschaften des Fahrers wie Alter, Geschlecht, Gewicht, Fahrertyp und Nationalität können ebenfalls als Kriterien in der Einstellung des Fahrersitzes berücksichtigt werden.
  • In Bezug auf einen Fahrertyp können vorzugsweise Fahrertypen in Bezug auf eine Ermittlung eines Soll-Werts einer Fahrzeugkomponente berücksichtigt werden, die ein sportliches, komfortables oder ökonomisches Fahren bevorzugen. Weiterhin sind auch Fahrertypen denkbar, die das Fahren mit Fahrerassistenzsystemen 10, beispielsweise ein hochautomatisiertes Fahren, vorziehen.
  • Vorzugsweise wird durch die Steuereinrichtung 7 nicht nur ein Soll-Wert für eine Fahrzeugkomponente 2, zum Beispiel den Fahrersitz, sondern für mehrere Fahrzeugkomponenten 2 bestimmt. Insbesondere sollten die Spiegel des Fahrzeugs 9 oder auch das Lenkrad einer Einstellung des Fahrersitzes nachgeführt werden, um maximale Sicherheit und maximalen Komfort für den Fahrer 4 zu gewährleisten.
  • Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung 7 nicht nur eingerichtet, um einen Soll-Wert- oder Soll-Werte für Parameter der Fahrzeugkomponenten 2 zu bestimmen, sondern auch, um Verstellvorrichtungen für die Fahrzeugkomponenten 2 anzusteuern und über diese die entsprechenden Parameter an den Fahrzeugkomponenten 2 einzustellen. Hierfür weist das erfindungsgemäße System des Weiteren vorzugsweise eine Messeinrichtung 6 zur Bestimmung eines Ist-Werts von zumindest einem Parameter auf, welche den momentanen Ist-Wert bestimmt, so dass die Steuereinrichtung 7 im Falle einer Abweichung vom Soll-Wert eine Anpassung vornehmen kann. Alternativ können die Verstellvorrichtungen auch ein Teil des erfindungsgemäßen Systems sein.
  • Der Soll-Wert wird dabei vorzugsweise periodisch und/oder infolge eines Ereignisses, zum Beispiel eines Fahrerwechsels oder der Veränderung der Fahrsituation, ermittelt. Die Periodizität kann weiterhin in Abhängigkeit von Erkenntnissen des dynamischen Sitzens bestimmt werden. Hierbei wird die Sitzposition möglichst häufig gewechselt, um für eine natürliche Be- und Entlastung der Muskulatur und der Bandscheiben, die Nährstoffversorgung der Bandscheiben und die ausreichende Durchblutung der Muskulatur zu sorgen und Fehlbelastungen der Muskulatur vorzubeugen.
  • Das erfindungsgemäße System 1 kann sowohl an Bord eines Fahrzeugs 9 installiert sein, wobei Eigenschaften des Fahrers 4 bestimmt werden können, wenn der Fahrer 4 sich außerhalb oder innerhalb des Fahrzeugs 9 befindet. So könnte ein Abtasten des Körpers, zum Beispiel mit einer Kamera, ausgeführt werden, wenn der Fahrer 4 sich dem Fahrzeug nähert. Ein Bestimmen von physiologischen Eigenschaften könnte vorzugsweise ausgeführt werden, wenn der Fahrer auf dem Fahrersitz 2 sitzt, wobei die nötigen Sensoren vorzugsweise in den Fahrersitz integriert sind. Weiterhin sind Teilbestandteile des Systems 1 vorzugsweise außerhalb des Fahrzeugs 9 angeordnet. Insbesondere die Eigenschaften des Fahrers 4 können vorzugsweise auf einem Datenspeicher gespeichert sein, welchen der Fahrer mit sich trägt und beispielsweise in einen Zündschlüssel oder einen Identifikationstransponder integriert ist und welcher dann im Fahrzeug 9 einfach eingelesen wird.
  • Anhand der 2 wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente 2 dargestellt. In einem ersten Arbeitsschritt wird zumindest eine Eigenschaft eines Insassen 4, z.B. des Fahrers, erfasst oder bestimmt, 101. Im Weiteren werden computergestützte Daten der Geometrie und/oder der Position des Fahrersitzes 2 erstellt oder eingelesen, 102. Anhand der Eigenschaften des Fahrers 4 und der computergestützten Daten der Fahrzeugkomponente 2 wird ein Soll-Wert für zumindest einen Parameter zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente 2 ermittelt. In weiteren Arbeitsschritten wird vorzugsweise der Ist-Wert des zumindest einen Parameters gemessen, 104, und ein Abgleich des Soll-Werts mit dem Ist-Wert durchgeführt, 105. Schließlich wird zumindest eine Einstellung der zumindest einen Fahrzeugkomponente 2 in Abhängigkeit von dem Abgleich zwischen Soll-Wert und Ist-Wert vorgenommen, 106.
  • Selbstverständlich können die vorgenannten Arbeitsschritte auch in einer anderen wie der genannten Reihenfolge abfolgen. In einer anderen Ausführungsform wird alternativ oder zusätzlich zum Vornehmen einer Einstellung der zumindest einen Fahrzeugkomponente 2, im vorliegenden Fall des Insassensitzes, der Insasse bzw. Fahrer 4 auf Mängel bei seiner Einstellung von Fahrersitz, Lenkrad oder auch der Fahrzeugspiegel, z. Z. akustisch oder optisch hingewiesen. Die jeweilige fahrtechnisch korrekte Einstellung wird dann vom Fahrer 4 selbst vorgenommen.
  • Die gesamte Simulation für ein Fahrzeug 9 kann auch außerhalb des Fahrzeugs durchgeführt werden, die Soll-Werte für die zumindest eine Fahrzeugkomponente 2, zum Beispiel den Fahrersitz, werden dann mit einem Datenträger, welchen der Fahrer 4 bevorzugt mit sich trägt, welcher zum Beispiel vorzugsweise in den Zündschlüssel integriert ist, abgespeichert und mittels Datenübertragung an die Steuereinrichtung 7 im Fahrzeug als kompletter Datensatz übermittelt. Auch eine Datenübertragung über andere Datenverbindungen, zum Beispiel das Mobilfunknetz, insbesondere in Verbindung mit dem Internet, ist vorzugsweise möglich.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    System
    2
    Fahrzeugkomponente
    3
    Erste Einrichtung
    4
    Insasse
    5
    Zweite Einrichtung
    6
    Messeinrichtung
    7
    Steuereinrichtung
    8
    Dritte Einrichtung
    9
    Fahrzeug
    10
    Fahrerassistenzsystem
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 19929418 A1 [0003]
    • DE 102010028580 A1 [0004]
    • DE 102011084087 A1 [0005]
    • US 2012/0086783 A1 [0006]
    • US 2012/0287038 A1 [0007]

Claims (13)

  1. System (1) zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente (2), insbesondere eines Insassensitzes und/oder des Lenkrads und/oder zumindest eines Fahrzeugspiegels, aufweisend: eine erste Einrichtung (3) zum Erfassen zumindest einer Eigenschaft, insbesondere geometrische Daten des Körpers und/oder eine physiologische Eigenschaft, eines Insassen (4), eine zweite Einrichtung (5) zum Erstellen oder zum Einlesen von computergeschützten Daten der Geometrie, insbesondere dreidimensionale CAD-Daten, der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2), und insbesondere auch von computergestützten Daten der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2), und eine Steuereinrichtung (7), eingerichtet zur Ermittlung zumindest eines Soll-Werts zumindest eines Parameters zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) auf der Grundlage von der Geometrie und insbesondere auch der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) und der zumindest einen Eigenschaft des Insassen (4).
  2. System nach Anspruch 1, welches des Weiteren eine dritte Einrichtung (8) zur Bestimmung der Fahrsituation eines Fahrzeugs (9) mit der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) aufweist, wobei die Steuereinrichtung (7) eingerichtet ist, den zumindest einen Soll-Wert zusätzlich auf der Grundlage einer Fahrsituation des Fahrzeugs (9) zu ermitteln.
  3. System nach Anspruch 2, wobei die Fahrsituation durch den Fahrzustand des Fahrzeugs (9), die Umgebung des Fahrzeugs (9), den Einsatz zumindest eines Fahrerassistenzsystems (10) und/oder den Verkehr charakterisiert ist.
  4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Eigenschaft des Insassen (4) aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: Alter, Geschlecht, Gewicht, Körperzusammensetzung, Aufmerksamkeit, Fahrertyp, geometrische Daten des Körpers, physiologische Eigenschaften und Nationalität.
  5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, den zumindest einen Soll-Wert zusätzlich auf der Grundlage eines Ergonomie-Modells zu ermitteln.
  6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Soll-Wert auf der Grundlage von Erkenntnissen des dynamischen Sitzens zumindest in definierten Zeitabständen ermittelt wird.
  7. System nach einem der vorgehenden Ansprüche, welches des Weiteren eine Messeinrichtung (6) zur Bestimmung eines Ist-Werts des zumindest einen Parameters aufweist, wobei die Steuereinrichtung (7) des Weiteren eingerichtet ist, den zumindest einen Soll-Wert mit dem entsprechenden Ist-Wert abzugleichen und eine Einstellung der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) in Abhängigkeit von dem Abgleich zwischen Soll-Wert und Ist-Wert vorzunehmen.
  8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest eine Soll-Wert periodisch und/oder infolge eines Ereignisses, insbesondere eines Fahrerwechsels und/oder der Veränderung der Fahrsituation, ermittelt wird.
  9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Einrichtung (3) ein Körperabtastgerät und/oder ein Gerät zur Bestimmung der Körperzusammensetzung aufweist.
  10. Fahrzeug (9) mit einem System (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
  11. Verfahren (100) zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente (2), insbesondere eines Insassensitzes und/oder des Lenkrads und/oder des Fahrzeugspiegels, folgende Arbeitsschritte aufweisend: Erfassen zumindest einer Eigenschaft, insbesondere geometrischen Daten des Körpers und/oder eine physiologische Eigenschaft, eines Insassen (4) (101); Erstellen oder Einlesen von computergestützten Daten der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) (102); und Ermitteln zumindest eines Soll-Werts zumindest eines Parameters zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) auf der Grundlage der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) und der zumindest einen Eigenschaft des Insassen (4) (103).
  12. Verfahren nach Anspruch 11, des Weiteren den Arbeitsschritt aufweisend: Bestimmen der Fahrsituation des Fahrzeugs (9), wobei der zumindest eine Soll-Wert zusätzlich auf der Grundlage der Fahrsituation ermittelt wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, welches des Weiteren zumindest einen der folgenden Arbeitsschritte aufweist: Messen eines Ist-Werts von zumindest einem Parameter zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) (104); Abgleichen des zumindest einen Soll-Werts mit dem entsprechenden Ist-Wert (105); und Vornehmen zumindest einer Einstellung der zumindest einen Fahrzeugkomponente (2) in Abhängigkeit vom dem Abgleich zwischen dem Soll-Wert und dem Ist-Wert (106).
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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