DE10206471A1

DE10206471A1 - Ergonomisch anpassbares Bedienelement

Info

Publication number: DE10206471A1
Application number: DE10206471A
Authority: DE
Inventors: Heino Wengelnik
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2002-02-16
Filing date: 2002-02-16
Publication date: 2003-08-28

Abstract

Die Erfindung betrifft ein ergonomisch anpassbares Bedienelement in einem Kraftfahrzeug, dessen Position in mindestens einem Freiheitgrad veränderbar einstellbar ist, wobei das Bedienelement (5) in einem Formteil des Kraftfahrzeuges integriert ist und mit einer in dem Formteil angeordneten Positioniereinrichtung in mindestens einem Freiheitsgrad veränderbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein ergonomisch anpassbares Bedienelement in einem Kraftfahrzeug, dessen Position in mindestens einem Freiheitsgrad veränderbar ist.

In modernen Kraftfahrzeugen existieren eine Vielzahl von Endgeräten, wie beispielsweise Telefon, Multimediageräte, Bordcomputer oder Navigationssysteme. Zur Reduzierung der Anzahl der Bedienelemente ist es bekannt, verschiedene Endgeräte über eine Multifunktions-Bedieneinheit zu bedienen.

Generell stellt sich bei Bedienelementen das Problem, dass diese für die Bedienperson gut erreichbar und leicht zu bedienen sein muss, um die Bedienperson so wenig als möglich vom Verkehrsgeschehen abzulenken.

Aus der DE 44 06 390 A1 ist ein Mobilfunkendgerät mit einem räumlich abtrennbaren Mittel zur Zeigersteuerung, einem Display, einer ersten Software für eine Zeigersteuerung und mit einer zweiten Software für eine Bedienoberfläche, die auf dem Display angezeigt wird, wobei die erste und die zweite Software mit dem räumlich abtrennbaren Mittel zur Zeigersteuerung zusammenwirkt. Das räumlich abtrennbare Mittel kann dabei beispielsweise an einer Lenkvorrichtung in einem Kraftfahrzeug angebracht werden. Allerdings ist die bekannte Vorrichtung nicht zur Bedienung anderer Endgeräte in einem Kraftfahrzeug geeignet. Aufgrund des Batteriebetriebes ist beispielsweise der Betrieb nicht stets gewährleistet. Zum anderen würde dies stets einen bewussten Vorgang der Montage erfordern. Ein weiterer Nachteil ist, dass zusätzliche Luftschnittstellen vorzusehen wären.

Aus der DE 100 13 054 A1 ist eine Bedieneinheit für Multimedia-Komponenten in einem Kraftfahrzeug bekannt, welche am Armaturenbrett oder an der Mittelkonsole befestigbar ist und auf der Oberseite eine Auflagefläche für eine Hand, welche aus einer ersten Auflagefläche und einer zweiten Auflagefläche besteht, aufweist. In der ersten Auflagefläche ist mindestens ein erster Satz von Eingabeeinheiten und in der zweiten Auflagefläche ist mindestens eine zweite Eingabeeinheit angeordnet, wobei auf der Unterseite der Bedieneinheit eine dritte Eingabeeinheit angeordnet ist. Die Bedieneinheit ist zur Befestigung an der Mittelkonsole oder dem Armaturenbrett mit einer Teleskopstange ausgebildet, wobei die Bedieneinheit über ein Lager mit der Teleskopstange verbunden ist. Hierdurch kann die Bedieneinheit in eine ergonomische Lage für die Nutzer positioniert werden. Nachteilig an der bekannten Bedieneinheit ist, dass die Teleskopstange einerseits aufgrund des Gewichtes der Bedieneinheit ein aufwendiges Lager in der Mittelkonsole oder der Armatur benötigt. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Bedieneinheit bei einem Unfall ein großes Gefährdungspotential für die Insassen darstellt.

Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein ergonomisch anpassbares Bedienelement für verschiedene Endgeräte zu schaffen, das einfach aufgebaut und zuverlässig ist und bei einem Unfall keine Gefahrenquelle darstellt.

Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch den Gegenstand mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Hierzu ist das Bedienelement in einem Formteil des Kraftfahrzeuges integriert und mit einer in dem Formteil angeordneten Positioniereinrichtung in mindestens einem Freiheitsgrad hinsichtlich seiner Position veränderbar. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass die überwiegende Anzahl der unter ergonomischen Gesichtspunkten schlecht positionierten Bedienelemente darauf zurückzuführen sind, dass die Bedienperson in mindestens einem Haltungspunkt von der Norm abweicht. Beispielsweise hat die Bedienperson bezogen auf seine Beinlänge zu kurze Arme im Vergleich zur Normalbevölkerung. Ein anderer Punkt kann auch eine abweichende Sitzhaltung sein. Zur Korrektur dieser Abweichungen genügen daher häufig Korrekturen im Bereich weniger Zentimeter. Derartige minimale Verstellungen können jedoch in einem Formteil realisiert werden, ohne zu große konstruktive Änderungen an diesem vorzunehmen. Die Integration in dem Formteil hat dabei den Vorteil, auf die dort ohnehin meist vorhandene Verkabelung für Energie- und Datentransfer zurückgreifen zu können und des weiteren das Bedienelement unfallsicher aufzunehmen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bedienelement auf mindestens einer Schiene verschiebbar angeordnet. Dabei kann die Positioniereinrichtung unterschiedlich ausgestaltet sein, wie beispielsweise als pneumatischer oder elektromotorischer Antrieb. Aber auch rein manuell mechanische Lösungen sind möglich, wo durch einen Hebel oder eine Krafteinwirkung das Bedienelement entriegelt und verschoben werden kann und ansonsten durch eine Verriegelung in der Position gehalten wird. Selbstverständlich kann die Verschiebbarkeit auf mehr als einen Freiheitsgrad erweitert werden.

In einer alternativen Ausführungsform ist das Bedienelement magnetisch fixierbar, wobei der Positioniereinrichtung ein schaltbarer Elektromagnet zugeordnet ist. Anstelle des Elektromagneten sind auch Ausführungsformen mit Permanentmagneten denkbar, wo durch geeignete Maßnahmen der magnetische Fluss zur Verschiebung unterbrechbar ist.

Als Formteile kommen insbesondere die Seitentürverkleidung, der Fahrzeugsitz, die Mittelkonsole, das Lenkrad und/oder das Armaturenbrett in Frage. Beispielsweise kann das Bedienelement entlang des Lenkrades verschiebbar ausgebildet sein, um eine Anpassung für Links- und Rechtshänder zu ermöglichen oder aber unterschiedlich weit aus den Armaturenbrett herausfahrbar ausgebildet sein. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Bedienelement als Touch-Pad und/oder als Dreh-Drückgeber ausgebildet, das vorzugsweise das Bedienelement einer Multifunktions- Bedieneinrichtung bildet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Positioniereinrichtung eine Eingabe- und/oder Speichereinheit zum Einlesen vorkonfigurierter Positionsdaten zugeordnet. Dabei kann auf die beispielsweise für die Sitzverstellung bekannte Technik zurückgegriffen werden, dass eine bestimmte Position nutzerindividuell abspeicherbar und automatisch, beispielsweise beim Besteigen des Kraftfahrzeuges, eingestellt wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist dem Bedienelement eine Sensorik zugeordnet, mittels derer eine Bedienperson abtastbar ist, wobei aufgrund der Daten der Sensorik das Bedienelement ergonomisch an die Bedienperson angepasst positioniert wird. Vorzugsweise ist die Sensorik als Kamera ausgebildet, mittels derer Sitzhaltung und Armlänge erfassbar ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine perspektivische Darstellung eines Bedienelementes für eine Multifunktions-Bedieneinrichtung.
Die Multifunktions-Bedieneinrichtung umfasst einen Bildschirm 1, der in einem Armaturenbrett 2 eines Kraftfahrzeuges integriert ist. Der Bildschirm 1 ist als Touch- Screen ausgebildet und weist an seinen Rändern jeweils drei Mulden 3 auf. In einer Mittelkonsole 4 ist ein Bedienelement 5 angeordnet, das als Touch-Pad ausgebildet ist. Das Touch-Pad ist über eine nicht dargestellte, innerhalb der Mittelkonsole 4 angeordneten Positioniereinrichtung in X- und Y-Richtung verfahrbar ausgebildet. Hierzu sind auf oder an der Mittelkonsole 4 zwei Wippschalter angeordnet, mittels derer der Positioniereinrichtung Stellsignale zuführbar sind. Alternativ oder ergänzend können die beiden Wippschalter auch in der Fahrertür bzw. am Fahrersitz angeordnet sein. Hierdurch kann der Fahrer bei der Einstellung der ergonomischen Position des Bedienelementes 5 seinen rechten Arm auf die Mittelkonsole 4 legen und mit der linken Hand über die Wippschalter die Verstellung des Bedienelementes 5 vornehmen, bis dieses in der gewünschten Position ist. Zusätzlich ist die Mittelkonsole 4 höhenverstellbar ausgebildet. Somit ist das Bedienelement 5 in allen drei translatorischen Freiheitsgeraden bewegbar. Zusätzlich ist auch eine Verschwenkbarkeit des Bedienelementes 4 möglich. Das Touch-Pad ist ebenfalls mit jeweils drei an den Rändern angeordneten Mulden 6 ausgebildet, die mit den Mulden 3 des Bildschirmes 1 korrespondieren. Durch die Mulden 3 bzw. 6 erhält die Bedienperson eine haptische Rückmeldung, wo sich seine Finger auf dem Bildschirm 1 bzw. dem Touch-Pad befinden. Möchte die Bedienperson beispielsweise die dem rechten mittleren Bedienpunkt des Bildschirmes 1 zugeordnete Funktion ausführen, so kann dieser dies am Touch-Pad erfühlen und auslösen, ohne seinen Blick vom Verkehrsgeschehen abzuwenden. Diese Bedienung wird durch die ergonomische Anpassbarkeit des Bedienelementes 5 an die nutzerindividuellen Unterschiede erheblich verbessert.

Claims

1. Ergonomisch anpassbares Bedienelement in einem Kraftfahrzeug, dessen Position in mindestens einem Freiheitsgrad veränderbar einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (5) in einem Formteil des Kraftfahrzeuges integriert ist und mit einer in dem Formteil angeordneten Positioniereinrichtung in mindestens einem Freiheitsgrad veränderbar ist.

2. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (5) auf mindestens einer Schiene verschiebbar angeordnet ist.

3. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement magnetisch fixierbar ist, wobei der Positioniereinrichtung ein schaltbarer Elektromagnet zugeordnet ist.

4. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil als Seitentürverkleidung, als Fahrzeugsitz, als Mittelkonsole (4), als Lenkrad und/oder als Armaturenbrett (2) ausgebildet ist.

5. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (5) als Touch-Pad und/oder als Dreh-Drückgeber ausgebildet ist.

6. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Positioniereinrichtung eine Eingabe- und/oder Speichereinheit zum Einlesen vorkonfigurierter Positionsdaten zugeordnet ist.

7. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bedienelement (5) eine Sensorik zugeordnet ist, mittels derer eine Bedienperson abtastbar ist, wobei aufgrund der Daten der Sensorik das Bedienelement (5) automatisch ergonomisch an die Bedienperson angepasst positioniert wird.

8. Ergonomisch anpassbares Bedienelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement Bestandteil einer Multifunktions-Bedieneinrichtung ist.