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Die Erfindung betrifft ein Staufach für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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In der Offenlegungsschrift
DE 102 06 471 A1 wird ein ergonomisch anpassbares Bedienelement in einem Kraftfahrzeug beschrieben, dessen Position in mindestens einem Freiheitsgrad veränderbar einstellbar ist. Das Bedienelement kann beispielsweise als Touchpad ausgeführt und in der Mittelkonsole angeordnet werden. Die Position des als Touchpad ausgeführten Bedienelements kann über eine innerhalb der Mittelkonsole angeordnete Positioniereinrichtung in
X- und
Y-Richtung verändert werden.
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Aus der
DE 10 2006 008 663 A1 ist ein Staufach für ein Kraftfahrzeug bekannt. Das Staufach umfasst einen Stauraum und eine den Stauraum umgebende Wandung, welche in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist. Zur Abdeckung des Stauraumes ist ein Deckel vorgesehen, der zu einer Kante hin aufklappbar und in den Stauraum einschiebbar ist.
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In der Offenlegungsschrift
DE 199 33 770 A1 wird eine Bedieneinrichtung zur Daten- und/oder Befehlseingabe für mindestens einen Bordrechner in einem Kraftfahrzeug beschrieben. Die beschriebene Bedieneinrichtung ist lösbar und/oder verschiebbar an oder in einer Mittelkonsole zwischen Fahrer und Beifahrersitz angeordnet. Die Bedieneinrichtung kann beispielsweise in einer sich in Längsrichtung erstreckenden Aussparung in der hinteren Stirnfläche angeordnet werden und wird zur Daten- und/oder Befehlsangabe aus der Aussparung entnommen. Hierbei sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen, welche die Entnahme der Bedieneinrichtung aus der Aussparung ermöglichen. Des Weiteren können an der Stirnseite bewegliche Abdeckungen angeordnet werden, mit welchen die Aussparungen abgedeckt werden können, um die unbenutzte Bedieneinrichtung zu schützen.
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In der Offenlegungsschrift
DE 102 44 301 A1 wird ein auf einem Träger abgestützter Deckel beschrieben, der über ein Drehgelenk schwenkbar gegenüber dem Träger gelagert ist, in welchem eine Aufnahmeschale und ein Kommunikationsgerät angeordnet sind. Der Deckel umfasst ein erstes Deckelteil, das an dem Drehgelenk angelenkt ist, und ein zweites Deckelteil, das mit seinem ersten Ende über ein erstes Scharnier an das erste Deckelteil angelenkt ist und mit dem ersten Deckelteil wenigstens zur Bildung eines spitzen Winkels zwischen dem ersten und dem zweiten Deckelteil zusammenklappbar ist. In wenigstens einem der Deckelteile kann eine elektronische Dateneingabe- und Datenausgabeeinheit eingebaut werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Staufach für ein Kraftfahrzeug anzugeben, welches mehrere Funktionen erfüllt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Staufaches für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine als Touchpad ausgeführte Abdeckeinheit zur Abdeckung des Stauraums vorgesehen. Hierdurch sind in vorteilhafter Weise zwei Funktionen, nämlich die der Abdeckung des Stauraumes und die eines Bedienelements, platzsparend und optisch ansprechend in einem Bauteil integriert. Zudem ist eine weitere Abdeckeinheit zur Abdeckung des Touchpads vorgesehen. Hierdurch wird auf bauraumsparende und benutzerfreundliche Weise ein Schutz des Touchpads vor Fehlbetätigungen und/oder Beschädigungen erreicht. Insbesondere ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung bei ansprechender Optik die volle Funktionsfähigkeit des Touchpads und der Abdeckung. Zur Ausführung der Erfindung sind in vorteilhafter Weise herkömmliche Touchpads einsetzbar.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Touchpad zwischen einer den Stauraum abdeckenden Position und einer den Stauraum freigebenden Position bewegbar ist. Indem sich das Touchpad zur Seite schieben lässt, wird in vorteilhafter Weise zusätzlicher Platz in Form des Stauraumes unterhalb des Touchpads zur Verfügung gestellt. Da insbesondere in Mittelkonsolen von Kraftfahrzeugen häufig viele Funktionen untergebracht werden sollen, ist dies eine besonders platzsparende und kostengünstige Möglichkeit zur Unterbringung mehrerer Funktionen.
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Bevorzugt befindet sich das Touchpad in der Abdeckposition in einer Gebrauchsstellung. In dieser Position ist das Touchpad für den Benutzer ergonomisch besonders gut zugänglich und voll funktionsfähig.
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Praktischerweise ist das Touchpad in einem Aufnahmeraum bewegbar aufgenommen, so dass das Touchpad verschiebbar, umlenkbar und/oder aufrollbar ausgeführt sein kann und die für diese Bewegungsabläufe notwendigen Elemente im Aufnahmeraum verdeckt angeordnet sein können.
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In vorteilhafter Weise ist der Aufnahmeraum unterhalb einer die Wandung mindestens teilweise überdeckenden Blende angeordnet. Hierdurch ist eine besonders bauraumsparende Anordnung des Aufnahmeraums möglich, da die Maße der Blende zur Bildung des Aufnahmeraumes gegenüber den sonst üblichen Maßen nur unwesentlich erhöht werden müssen.
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Bevorzugt weist der Aufnahmeraum mindestens eine Rastvorrichtung zur Fixierung des Touchpads in mindestens der Abdeckposition und/oder mindestens der Freigabeposition im Aufnahmeraum auf. In vorteilhafter Weise wird hierdurch ein versehentliches Verschieben des Touchpads aus der Abdeckposition, aus der Freigabeposition oder aus einer anderen gewünschten Position verhindert.
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Des Weiteren kann das Touchpad mittels eines mechanischen oder elektrischen Antriebs bewegbar ausgeführt werden. Die Erfindung ermöglicht eine freie Auswahl von Touchpad und zugehöriger Antriebselemente. Insbesondere kann die Antriebsart von der Kraftfahrzeugklasse abhängig gewählt werden, so dass beispielsweise die Bewegung des Touchpads in Basismodellen manuell erfolgt, wohingegen sich das Touchpad im oberen Fahrzeugsegment auf Knopfdruck bewegt.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist ein bewegbares Versteifungselement zur mindestens teilweisen Abstützung des Touchpads vorgesehen. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise verhindert, dass das Touchpad insbesondere in seiner Abdeckposition bei Druck auf das Touchpad bricht. Es ergibt sich hierdurch eine konstruktiv einfach zu realisierende, kostengünstige Möglichkeit zur Stabilisierung bzw. Versteifung des Touchpads.
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Ferner ist eine Vorrichtung zur Aktivierung und/oder Deaktivierung des Touchpads vorgesehen. In vorteilhafter Weise wird hierdurch ein versehentliches Aktivieren oder Deaktivieren des Touchpads verhindert.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Abdeckeinheiten in entgegengesetzte und/oder gleiche Richtungen bewegbar. Sind entweder das Touchpad und/oder die weitere Abdeckeinheit flexibel ausgebildet, so sind im Aufnahmeraum die entsprechenden Elemente für die Umlenkung bzw. Aufrollung der Abdeckeinheiten vorzusehen. Um Kollisionen dieser Elemente im Aufnahmeraum zu vermeiden, werden die Abdeckeinheiten zum Abdecken oder zum Freigeben jeweils vorzugsweise in entgegengesetzte Richtungen bewegt, so dass die Elemente für die Umlenkung bzw. Aufrollung an entgegengesetzten Enden im Aufnahmeraum angeordnet sind. Sind die Abdeckeinheiten jedoch starr ausgebildet, so können diese zum Abdecken oder zum Freigeben auch jeweils in gleiche Richtungen bewegt werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
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Dabei zeigen:
- 1 einen in einem Ausschnitt dargestellten Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Staufach eines Kraftfahrzeugs mit einem Stauraum, einer den Stauraum umgebenden Wandung, mit einer als Touchpad ausgeführten Abdeckeinheit zur Abdeckung des Stauraums und mit einer Abdeckeinheit zur Abdeckung des Touchpads, wobei die Abdeckeinheiten geschlossen sind,
- 2 eine perspektivische Draufsicht auf die Abdeckeinheit zur Abdeckung des Touchpads in einem das Touchpad abdeckenden Zustand,
- 3 das erfindungsgemäße Staufach gemäß 1 mit einem Touchpad in einem den Stauraum abdeckenden Zustand und mit einer Abdeckeinheit zur Abdeckung des Touchpads in einem das Touchpad freigebenden Zustand,
- 4 das erfindungsgemäße Staufach gemäß 1 und 3 mit einem Touchpad in einem den Stauraum freigebenden Zustand, mit einer Abdeckeinheit zur Abdeckung des Touchpads in einem das Touchpad freigebenden Zustand und mit einer Rastvorrichtung zur Fixierung des Touchpads, und
- 5 in einer Detailansicht X die Rastvorrichtung zur Fixierung des Touchpads aus 4.
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Die 1 bis 4 zeigen ein Staufach 10 für ein Kraftfahrzeug mit einem Stauraum 12 und einer den Stauraum 12 umgebenden Wandung 14. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Wandung 14 vorzugsweise Teil einer Konsole, insbesondere einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs, wobei die Wandung sowohl einstückig mit der Konsole als auch separat in die Konsole eingesetzt ausgebildet sein kann. Das Staufach 10 kann als konventionelles Ablagefach, als Cupholder bzw. Flaschenhalter, als Münzhalter und/oder als Aschenbecher oder ähnliches mindestens teilweise ausgebildet sein.
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Um ein Staufach bereitzustellen, das zusätzliche Funktionen erfüllt, ist erfindungsgemäß eine als Touchpad 16 ausgeführte Abdeckeinheit zur Abdeckung des Stauraums 12 vorgesehen. Bei dem Touchpad 16 handelt es sich um eine berührungsempfindliche Fläche, welche vorzugsweise als Bedienelement, insbesondere zur Navigation oder als Eingabemedium o.ä. zum Einsatz kommt. Das Touchpad 16 kann sowohl flexibel und/oder starr ausgeführt sein. Abhängig von der Ausführung des Touchpads 16 ist das Touchpad 16 verschiebbar und/oder umlenkbar und/oder aufrollbar ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein starres Touchpad 16.
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Das Touchpad 16 ist zwischen einer den Stauraum 12 abdeckenden Position und einer den Stauraum 12 freigebenden Position bewegbar und natürlich in alle Zwischenpositionen. In der den Stauraum 12 abdeckenden Position befindet sich das Touchpad 16 in einer Gebrauchsstellung, d.h. das Touchpad kann in dieser Position bedient werden.
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Das Touchpad 16 ist in einem Aufnahmeraum 18 bewegbar aufgenommen. Der Aufnahmeraum 18 ist unterhalb einer die Wandung 14 mindestens teilweise überdeckenden Blende 20 angeordnet. Bei starrer Ausführung des Touchpads 16, ist es ausreichend, wenn der Aufnahmeraum 18 zwischen der Wandung 14 und der die Wandung 14 mindestens teilweise überdeckenden Blende 20 verläuft. Innerhalb dieses Aufnahmeraumes 18 ist das Touchpad 16 dann längsverschieblich geführt. Ist das Touchpad 16 flexibel ausgeführt, verläuft der Aufnahmeraum 18 zusätzlich noch in der Wandung 14 des Staufachs 10, um ein Umlenken oder Aufrollen des flexiblen Touchpads 16 in den in der Wandung 14 befindlichen Teil des Aufnahmeraumes 18 zu ermöglichen.
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Der Aufnahmeraum 18 weist mindestens eine in 5 näher dargestellte Rastvorrichtung 22 zur Fixierung des Touchpads 16 in mindestens der Abdeckposition und/oder mindestens der Freigabeposition im Aufnahmeraum 18 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Rastvorrichtung 22 als Clipverbindung ausgeführt, bei der die Wandung 14 mindestens eine Nase 34 aufweist, welche in eine im Touchpad 16 bzw. in einem, unten näher beschriebenen Versteifungselement 24 vorgesehene Nut 36 eingreift. Es ist im Übrigen jede weitere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Rastvorrichtung denkbar.
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Das Touchpad 16 kann mit einem mechanischen oder elektrischen Antrieb bewegt worden, wobei als mechanische Ausführung beispielsweise eine manuelle oder auch eine federkraftgestützte Bewegung denkbar wäre.
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Zur Stabilisierung des Touchpads 16 ist das bewegbare Versteifungselement 24, vorzugsweise in Form einer Metallplatte, zur mindestens teilweisen Abstützung des Touchpads 16 vorgesehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Versteifungselement 24 über die gesamte Fläche des Touchpads 16 und ist an der dem Stauraum zugewandten Seite des Touchpads 16 fest angebracht. Das Versteifungselement 24 wird bevorzugt mit dem Touchpad 16 mitbewegt. In diesem Fall ist die Nut 36 der Rastvorrichtung 22 an dem Versteifungselement 24 angebracht.
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Bevorzugt ist eine weitere Abdeckeinheit 28 zur Abdeckung des Touchpads 16 vorgesehen. Die weitere Abdeckeinheit 28 kann sowohl starr als auch flexibel ausgeführt sein. Bevorzugt ist auch die weitere Abdeckeinheit 28 im Aufnahmeraum 18 bewegbar angeordnet. Bevorzugt ist die weitere Abdeckeinheit 28 zwischen einer das Touchpad 16 abdeckenden Position und einer das Touchpad 16 freigebenden Position bewegbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Abdeckeinheit 28 flexibel, vorzugsweise als Lamellenbauteil ausgeführt, und ist zum Freigeben des Touchpads 16 umlenkbar oder aufrollbar ausgebildet. Hierdurch verläuft der Aufnahmeraum 18 nicht nur zwischen der Wandung 14 und der die Wandung 14 mindestens teilweise überdeckenden Blende 20, sondern zusätzlich noch in der Wandung 14 des Staufachs 10, um ein Umlenken oder Aufrollen der flexiblen Abdeckeinheit 28 in den in der Wandung 14 befindlichen Teil des Aufnahmeraumes 18 zu ermöglichen. Zusätzlich kann im Aufnahmeraum 18 eine weitere, hier nicht dargestellte Rastvorrichtung zur Fixierung der weiteren Abdeckeinheit 28 in einer gewünschten Position im Aufnahmeraum 18 vorgesehen sein. Als Rastvorrichtung kann beispielsweise ebenfalls eine Clipverbindung oder auch jede weitere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Rastvorrichtung vorgesehen werden.
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In vorteilhafter Weise können die Abdeckeinheiten 16, 28 in entgegengesetzte und/oder gleiche Richtungen 30, 32 bewegbar sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine Bewegung der Abdeckeinheiten 16, 28 in entgegengesetzte Richtungen 30, 32 vorteilhaft, d.h. zur Freigabe des Stauraumes 12 sollte das Touchpad 16 in eine erste Richtung 30 und zur Freigabe des Touchpads 16 sollte die weitere Abdeckeinheit 28 in die zur ersten Richtung 30 entgegengesetzte Richtung 32 bewegt werden, um eine Kollision des Touchpads 16 mit der aufgerollten bzw. umgelenkten weiteren Abdeckeinheit 28 zu vermeiden.
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In vorteilhafter Weise ist eine Vorrichtung 26 zur Aktivierung und/oder Deaktivierung des Touchpads 16 vorgesehen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Tastenelement mit einer LED-Anzeige zur Rückmeldung ausgebildet ist. Alternativ hierzu ist beispielsweise auch eine Vorrichtung denkbar, die das Touchpad 16 in dessen Staufach-Abdeckposition bei geöffneter Touchpad-Abdeckeinheit 28 automatisch aktiviert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Staufach
- 12
- Stauraum
- 14
- Wandung
- 16
- Touchpad (Abdeckeinheit)
- 18
- Aufnahmeraum
- 20
- Blende
- 22
- Rastvorrichtung
- 24
- Versteifungselement
- 26
- Vorrichtung zur Aktivierung des Touchpads
- 28
- weitere Abdeckeinheit
- 30
- Richtung
- 32
- Richtung
- 34
- Nase
- 36
- Nut