Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schwefelung
von einem auf einem Träger angebrachten Katalysator für die
Hydroraffination oder die Hydrokonvertierung, der mindestens
ein Element, das aus der Gruppe IIIB einschließlich der
Lanthanide und Actinide, aus der Gruppe IVB, der Gruppe VB
(Gruppe 3, 4 und 5 gemäß der neuen Darstellung des periodischen
Systems der Elemente in Handbook of Chemistry and Physics, 76.
Auflage, 1995-96, Innenseite des Deckblatts) ausgesucht wurde,
das in Verbindung mit mindestens einer Porenmatrix vorkommt,
die meist ein amorphes Oxid oder eine schlecht kristallisierte
Matrix ist, eventuell mindestens ein zeolithhaltiges oder nicht
zeolithhaltiges Molekularsieb, eventuell in Verbindung mit
mindestens einem Metall der Gruppe VIB und eventuell mit
mindestens einem Element der Gruppe VIII (Gruppe 6, 8, 9 und 10
gemäß der neuen Darstellung des periodischen Systems der
Elemente), eventuell mindestens ein aus der Gruppe P, B und 51
ausgesuchtes Element, sowie eventuell mindestens ein Element
aus der Gruppe VIIA (Gruppe 17) enthält. Die Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator anhand eines
Gemisches, das mindestens eine Elementarschwefelquelle und
mindestens eine Kohlenstoffquelle enthält, in einer Autogengas-
und/oder einer Inertgasatmosphäre geschwefelt wird.
Vorliegende Erfindung betrifft auch die durch das
erfindungsgemäße Verfahren erzeugten Sulfidkatalysatoren.
Vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Anwendung der
Sulfidkatalysatoren als Katalysatoren für die Hydroraffination
und das Hydrocraking von teerhaltigen Einsätzen, die mindestens
eine Aroma- und/oder Olefin- und/oder Naphten- und oder
Paraffinverbindung enthalten, wobei die besagten Einsätze
eventuell Metalle und/oder Stickstoff und/oder Sauerstoff
und/oder Schwefel enthalten.
Die Übergangsmetall- und Seltenerdsulfide dienen auch als
Schmiermittel, Pigmente, Elektroden für Elektrobatterien,
Stoffe für Schwefeldetektoren, Stoffe mit spezifischen
optischen Eigenschaften, Additive für Leuchtstoffe und
korrosionsbeständige Beschichtungen in schwefelhaltigen
Atmosphären.
Die Sulfidsynthese kann durch zahlreiche an sich bekannte
Methoden erfolgen.
Die Synthese der Sulfide aus Übergangsmetallen oder
Seltenerden, die durch eine Reaktion der Elemente, die einen
Übergangsmetall- oder Seltenerdcharakter haben, mit
Elementarschwefel bei hoher Temperatur kristallisiert werden,
ist ein in der Festkörperchemie an sich bekanntes aber teures
Verfahren, insbesondere im Rahmen einer industriellen
Anwendung.
Dem Fachmann ist die Synthese von Sulfiden bekannt, die durch
die Reaktion zwischen einem geeigneten Vorläufer in Form eines
Übergangsmetall- oder eines Seltenerdmischoxids und einer in
der Flüssigphase befindlichen Schwefelverbindung mit
anschließender Behandlung unter Wasserstoffeinwirkung in einem
Reaktor mit durchquertem Bett (a lit traverse) erfolgt.
Dem Fachmann ist ebenfalls die Synthese von auf einer
Porenmatrix angebrachten Sulfidkatalysatoren bekannt, die durch
die Behandlung eines Massenoxidvorläufers oder eines auf einer
Porenmatrix angebrachten Vorläufers unter Wasserstoff
einwirkung mittels eines geschwefelten teerhaltigen Einsatzes,
insbesondere mittels schwefelhaltigen Erdölfraktionen wie
Benzin, Kerosin, Gasöl, denen eine Schwefelverbindung unter
Umständen hinzugefügt wird, beispielsweise Dimethyldisulfid,
erfolgt.
Die Synthese von Massensulfiden kann ebenfalls durch die
Technik der Mitfällung im basischen Milieu von schwefel
haltigen Verbindungen, die sich in einer Lösung befinden, die
die beiden Kationen enthält, stattfinden. Dieses Verfahren kann
mit einem kontrollierten pH-Wert durchgeführt werden und wird
homogene Sulfidfällung genannt. Es wurde angewandt, um ein
Mischsulfid aus Kobalt und Molybden herzustellen (G. Hagenbach,
P. Courty, B. Delmon, Journal of Catalysis, Band 31, Seite 264,
1973).
Weiterhin ist dem Fachmann die Synthese von Katalysatoren aus
Massensulfiden oder aus auf einer Porenmatrix angebrachten
Sulfiden bekannt, die durch die Behandlung eines Massenoxid
vorläufers oder eines auf einer Porenmatrix angebrachten
Vorläufers mit einem Gemisch aus entweder Wasserstoff und
geschwefeltem Wasserstoff oder aus Stickstöffund geschwefeltem
Wasserstoff erfolgt.
Die Patentschrift US 4491639 beschreibt die Herstellung einer
geschwefelten Verbindung durch die Reaktion mit dem Elementar
schwefel von V-, Mo-, W-Salzen, insbesondere von V-, Mo-, und
W-Sulfiden, die eventuell mindestens eines der Elemente der C-
Serie, Si, B, Ce, Th, Nb, Zr, Ta, U in Verbindung mit Co oder
Ni enthalten.
Andere Verfahren wurden zur Synthese von Einfachsulfiden
vorgeschlagen, wie z. B. die Synthese von kristallisierten
Einfachsulfiden aus Seltenerden, die von den Patentschriften
US 3748095 und FR 2100551 offenbart werden, und durch die
Reaktion von geschwefeltem Wasserstoff oder von Kohlenstoff
sulfid mit einem amorphen Seltenerdoxycarbonat oder Seltenerd
oxid bei einer Temperatur von über 1000°C erfolgt.
Die Patentschriften EP 0 440516A1 und US 5279801 beschreiben
außerdem ein Verfahren zur Synthese von einfachen schwefel
haltigen Verbindungen aus Übergangsmetallen oder Seltenerden,
die im geschlossenen Reaktionsraum durch die Reaktion zwischen
einer Übergangsmetall- oder Seltenerdverbindung mit einer
kohlenstoffhaltigen, im Gaszustand befindlichen Schwefel
verbindung bei einer mäßigen Temperatur von 350°C bis 600°C
erfolgt.
Es ist aber eine bekannte Tatsache, dass manche Elemente, wie
die Elemente aus der Gruppe IIIB einschließlich der Lanthanide
und Actinide, der Gruppe IVB, der Gruppe VB sehr schwer zu
schwefeln sind. Für die Schwefelung von solchen Festkörpern
erweisen sich die an sich bekannten Schwefelungs-methoden, die
üblicherweise in der Industrie und im Labor Einsatz finden -
man denke an die Schwefelung unter einem Gasgemisch aus
Wasserstoff und geschwefeltem Wasserstoff oder die in der
Flüssigphase und unter Wasserstoffdruck stattfindende
Schwefelung von einem Gemisch aus einem Kohlenwasserstoff
einsatz und einer Schwefelverbindung wie Dimethyldisulfid - als
unwirksam.
Die umfangreichen Forschungsarbeiten, die vom Antragsteller zur
Herstellung von Sulfidkatalysatoren auf der Grundlage von
Sulfiden aus Elementen der Gruppen IIIB, IVB, VB und vielen
anderen Elementen des periodischen Systems der Elemente,
entweder einzeln oder gemischt, in Verbindung mit einer Matrix
unternommen wurden, haben zu der Entdeckung geführt, dass eine
amorphe oder kristallisierte Sulfidverbindung überraschender
weise erhalten wird, indem man in einem geschlossenen oder
offenen Reaktionsraum gleichzeitig Elementarschwefel und
Kohlenstoff mit einem Pulver in einer Autogengas- oder einer
Inertgasatmosphäre reagieren lässt, wobei das Pulver mindestens
ein Element, das aus der Gruppe IIIB einschlielich der
Lanthanide und Actinide, der Gruppe IVB, der Gruppe VB
ausgesucht wurde, und eventuell mindestens ein Element aus der
Gruppe VIB, eventuell mindestens ein Element aus der Gruppe
VIII enthält. Ohne sich an irgendeine Theorie festhalten zu
wollen, scheint die Schwefelung durch eine Reduktion der
Vorläuferverbindung, die das oder die Element(e), das(die) aus
der Gruppe IIIB einschließlich der Lanthanide und Actinide, der
Gruppe IVB, der Gruppe VB ausgesucht wurde(n), eventuell
mindestens ein Element aus der Gruppe VIB, und eventuell
mindestens ein Element aus der Gruppe VIII enthält, über den
Kohlenstoff zu erfolgen, während das durch den Schwefel
reduzierte Element gleichzeitig geschwefelt wird, was sich bis
zum Aufbrauchen des Vorläufers fortsetzt, der das oder die
Element(e), das(die) aus der Gruppe IIIB einschließlich der
Lanthanide und Actinide, der Gruppe IVB, der Gruppe VB
ausgesucht wurde(n), eventuell mindestens ein Element der
Gruppe VIB und eventuell mindestens ein Element der Gruppe
VIII, enthält.
Das erfindungsgemäße Schwefelungsverfahren besteht aus
folgenden Stufen:
- a) Es wird ein Reaktionsgemisch in einer oder mehreren Stufen
hergestellt, das folgendes aufweist: Ein Pulver oder ein
Pulvergemisch, das mindestens ein Element aufweist, das aus
der Gruppe IIIB einschließlich der Lanthanide und Actinide,
der Gruppe IVB, der Gruppe VB ausgesucht wurde, mindestens
eine Porenmatrix, die meist aus amorphem Oxid besteht oder
eine schlecht kristallisierte Matrix ist, eventuell in
Verbindung mit einem zeolithhaltigen oder ein nichtzeolith
haltigen Molekularsieb, eventuell mindestens ein Element
aus der Gruppe VIB, eventuell mindestens ein Element aus
der Gruppe VIII, eventuell, mindestens eine Quelle für ein
aus der Gruppe P, B und Si ausgesuchtes Element, eventuell
mindestens eine Anionenquelle aus der Gruppe VIIA,
mindestens eine Elementarschwefelquelle, mindestens eine
Kohlenstoffquelle und eventuell Wasser.
- b) Das nach Stufe a) erhaltene Reaktionsgemisch wird in einem
Reaktor bei einer Temperatur von über 40°C und einem Druck
von über 0,01 MPa erhitzt.
Der Reaktor kann einen geschlossenen Reaktionsraum haben. In
diesem Fall kann die Beschickung in der umgebenden Luft
erfolgen. Nach dem Schließen und der Reaktion ist der ausgeübte
Druck der Autogengasdruck der durch die Reduktions- und
Schwefelungsreaktionen entstandenen Gase. Der Reaktor kann
ebenfalls in Inertgasatmosphäre beschickt werden.
Der Reaktor kann eventuell ein Reaktor mit durchquertem Bett,
z. B. einem festen Bett, einem bewegten Bett, einem sprudelnden
Bett, einer Wirbelschicht sein. In diesem Fall ist der
ausgeübte Druck der Druck eines Inertgases.
Vorzugsweise verwendet man einen Reaktor mit geschlossenem
Reaktionsraum.
Die Katalysatorschwefelung kann außerdem außerhalb der Anlage,
z. B. außerhalb der Stätte erfolgen, wo der Katalysator
Anwendung findet.
Die Schwefelquelle ist der Elementarschwefel unter seinen
verschiedenen Aspekten wie Schwefelblumen, der im wässerigen
Milieu in Suspension gehaltene Schwefel oder der im organischen
Milieu in Suspension gehaltene Schwefel.
Die Kohlenstoffquelle kann in allen Formen, die dem Fachmann
bekannt sind, vorkommen, beispielsweise als Graphit, Erdölkoks,
Steinkohlenkoks, amorpher Kohlenstoff, Carbon Black, Kohlen,
die durch Teilverbrennung oder durch Zersetzung oder auch durch
Dehydrierung von pflanzlichen Verbindungen oder von tierischen
Verbindungen oder von Kohlenwasserstoffen erhalten wurden. Die
Kohlenstoffquelle enthält meist Wasserstoff, und ihr
Atomverhältnis H/C ist eines ihrer Merkmale. Vorzugsweise
verwendet man eine Kohlenstoffquelle mit einem H/C-Verhältnis
von weniger als 2, vorzugsweise einem H/C-Verhältnis von
weniger als 1,7 und in einer noch bevorzugteren Ausführungsform
einem H/C-Verhältnis von weniger als 1,4.
Die Reaktion findet unter Autogengasdruck oder unter dem Druck
eines Inertgases statt. Der Autogengasdruck entsteht durch
Bildung von Reaktionsprodukten wie CO, CO2, H2O. Das Inertgas
kann mindestens eine der folgenden Verbindungen enthalten:
Stickstoff, ein Seltengas wie Helium, Neon, Argon, Krypton,
Xenon oder Radon, überhitztes Wasser oder auch eine Kombination
von mindestens zwei dieser Verbindungen.
Vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Sulfidkataly
satoren, die mittels des erfindungsgemäßen Schwefelungsver
fahrens erzeugt werden und meist mindestens ein Metall
enthalten, das aus den folgenden Gruppen ausgesucht wurde und
mit folgendem Gehalt - im Gewichtsprozent der Gesamtkatalysa
tormasse ausgedrückt - vorhanden ist:
- - 0,01 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 0,35
Gewichtsprozent und in einer noch bevorzugteren Ausführungs
form 0,01 bis 30 Gewichtsprozent von mindestens einem
Metall, das unter den Elementen der Gruppen IIIB, IVB, VB
ausgesucht wurde,
- - 0,1 bis 99 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 98% Gewichts
prozent von mindestens einem Träger, der aus der Gruppe der
amorphen Matrizen und der schlecht kristallisierten Matrizen
ausgesucht wurde,
- - 0,001 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 55
Gewichtsprozent, Schwefel,
- - 0 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 25 Gewichts
prozent von mindestens einem Metall, das unter den Metallen
der Gruppen VIB und VIII ausgesucht wurde,
- - 0 bis 90 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 85 Gewichts
prozent, und in einer noch bevorzugteren Ausführungsform 0,1
bis 80 Gewichtsprozent eines Zeoliths,
- - 0 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 30 Gewichts
prozent, und in einer noch bevorzugteren Ausführungsform 0,1
bis 20 Gewichtsprozent von mindestens einem Element, das aus
der Gruppe, bestehend aus Bor, Silizium und Phosphor,
ausgesucht wurde,
- - 0 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gewichts
prozent und in einer noch bevorzugteren Ausführungsform 0,1
bis 10 Gewichtsprozent von mindestens einem aus der Gruppe
VIIA ausgesuchten Element.
Unter den Verbindungen, die mindestens ein Element enthalten,
dessen Atomzahl dem Komplex gehört, den die Elemente der Gruppe
IIIB einschließlich der Lanthanide und Actinide, der Gruppe IVB
und der Gruppe VB, eventuell der Gruppen VIB und VIII bilden,
ist es möglich, die Oxide, Hydroxide, Oxyhydroxide, Säuren,
Polyoxometallate, Alkoholate, Oxalate, Ammoniumsalze, Nitrate,
Carbonate, Hydroxycarbonate, Carboxylate, Halogenide,
Oxyhalogenide, Phospate, Thiosalze, insbesondere
Ammoniumthiosalze, einzusetzen. Es werden vorzugsweise die
Oxide und Salze der Übergangsmetalle, der Lanthanide und der
Actinide eingesetzt.
Die bevorzugte Phosphorquelle ist die Phosphorsäure H3PO4; ihre
Salze und Estere wie die alkalischen Phosphate und
Ammoniumphosphate eignen sich ebenfalls. Der Phosphor kann
beispielsweise in Form eines Gemisches, bestehend aus einer
Phosphorsäure und einer basischen organischen stickstoff
haltigen Verbindung, beispielsweise Ammoniak, Primär- und
Sekundäramine, zyklische Amine, Verbindungen aus der
Pyridinreihe, Verbindungen aus der Quinoleinreihe und
Verbindungen aus der Pyrrolreihe, eingeführt werden.
Vielfältige Siliziumquellen können Anwendung finden, zum
Beispiel ein Hydrogel, ein Aerogel oder eine kolloidale
Siliziumoxidsuspension, die Fällungsoxide, die Oxide, die durch
Esterhydrolyse entstehen, wie Ethylorthosilikat Si(OEt)4,
Silane und Polysilane, Siloxane und Polysiloxane, Halogenid
silikate wie Ammoniumfluorsilikat (NH4)2SiF6 oder Natriumfluor
silikat Na2SiF6. Das Silizium kann zum Beispiel durch
Imprägnierung mit Ethylsilikat in einer Alkohollösung
dazugegeben werden.
Die Borquelle kann ein amorphes Borat wie Ammoniumbiborat oder
-pentaborat, Aluminiumborat sein. Zum Beispiel kann das Bor
eingeführt werden über eine Borsäurenlösung in einem Alkohol.
Die einsetzbaren Quellen für das Element aus der Gruppe VIIA
sind dem Fachmann bekannt. Die Fluoridanione können beispiels
weise als Fluorwasserstoffsäure oder ihre Salze eingeführt
werden. Diese Salze werden mit alkalischen Metallen, Ammonium
oder einer organischen Verbindung gebildet. Im letzteren Fall
wird das Salz vorteilhafterweise im Reaktionsgemisch durch die
Reaktion zwischen der organischen Verbindung und der Fluor
wasserstoffsäure gebildet. Es ist auch möglich, hydrolysier
bare Verbindungen zu verwenden, die im Wasser Fluoridanione
freisetzen können, wie Ammoniumfluorsilikat (NH4)2SiF6,
Siliziumtetrafluorid SiF4 oder Natriumtetrafluorid Na2SiF6. Das
Fluor kann beispielsweise durch Imprägnierung in einer
wässerigen Fluorwasserstoffsäure- oder einer Ammoniumfluorid
lösung eingeführt werden.
Die Chloridanione können als Chlorwasserstoffsäure oder ihre
Salze eingeführt werden. Diese Salze werden mit alkalischen
Metallen, Ammonium oder einer organischen Verbindung gebildet.
Im letzteren Fall wird das Salz vorteilhafterweise durch die
Reaktion zwischen der organischen Verbindung und der Chlor
wasserstoffsäure im Reaktionsgemisch gebildet.
Die anorganische Porenmatrix, die meist amorph oder schlecht
kristallisiert ist, wird üblicherweise aus der Gruppe,
bestehend aus Aluminiumoxid, Kieselsäureanhydrid,
Aluminiumoxidkieselerde, oder einem Gemisch aus mindestens zwei
der obengenannten Oxide, ausgesucht. Man zieht vor, Matrizen zu
verwenden, die Aluminiumoxid in allen dem Fachmann bekannten
Formen, beispielsweise χ-Aluminiumoxid, enthalten.
Außerdem kann der Katalysator mindestens eine Verbindung
aufweisen, die aus der Gruppe ausgesucht wird, die sich aus der
Molekularsiebreihe aus kristallisiertem Aminsilikat oder aus
synthetischen oder natürlichen Zeolithen wie Y-, X-, L-Zeolith,
β-Zeolith, Mordenit, ω-Zeolithen, NU-10, TON, ZSM-22, ZSM-5
zusammensetzt.
Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Schwefelungsverfahrens
besteht darin, ein Gemisch aus der Elementarschwefelquelle und
der Kohlenstoffquelle mit einem Pulver herzustellen, das eine
oder mehrere Verbindungen aufweist, die folgendes enthalten:
Mindestens ein Element, das aus der Gruppe IIIB einschließlich
der Lanthanide und Actinide, der Gruppe IVB, der Gruppe VB
ausgesucht wird, die Porenmatrix und eventuell mindestens ein
Element der Gruppe VIB, eventuell mindestens ein Element der
Gruppe VIII, eventuell die Quelle für das unter P, B und Si
ausgesuchte Element, eventuell die Anionenquelle der Gruppe
VIIA. Diese erste Stufe kann in mehreren Etappen erfolgen.
Die Matrix kann im Vorfeld geformt und geglüht werden, bevor
sie in das Gemisch gegeben wird. Die Formgebung kann
beispielsweise über Extrusion, Pelletierung, über die Oil-Drop-
Technik, durch Kornbildung im Drehboden oder durch eine
beliebig andere an sich bekannte Methode stattfinden. Die
vorgeformte Matrix wird meist unter Luftstrom, üblicherweise
bei einer Temperatur von mindestens 100°C, meist von circa 200
bis 1000°C, geglüht.
Die Matrix kann vorher mit dem Salz des Übergangmetalls oder
der Seltenerde oder mit einem Salz imprägniert werden, das ein
unter P, B und Si ausgesuchtes Element oder das Anion der
Gruppe VIIA enthält. Die Mo-Imprägnierung kann beispielsweise
durch Phosphorsäure-Zugabe in die Lösungen erleichtert werden,
wodurch eine Phosphorzugabe ebenfalls möglich wird, um die
katalytische Wirkung zu unterstützen. Bekannterweise können
auch andere Phosphorverbindungen Verwendung finden.
Die Matriximprägnierung findet vorzugsweise mittels der an sich
bekannten, sogenannten "Trocken"-Imprägnierungsmethode statt.
Die Imprägnierung kann in einer einzigen Stufe mittels einer
Lösung durchgeführt werden, die die Gesamtheit der Endkata
lysatorbestandteile aufweist.
Es ist möglich, die Elemente, die aus der Gruppe IIIB
einschließlich der Lanthanide und Actinide, der Gruppe IVB, der
Gruppe VB, der Gruppe VIB und der Gruppe VIII ausgesucht
wurden, sowie das oder die Element(e), das (die) aus der
Gruppe, bestehend aus P, B und Si, ausgesucht wurde(n), und das
(die) Element(e), das unter den Anionen der Gruppe VIIA
ausgesucht wurde(n), auf die ausgesuchte Matrix in einem oder
mehreren Ionenaustauschvorgängen mittels einer Lösung, die
mindestens ein Übergangsmetall- oder Seltenerdvorläufersalz
enthält, anzubringen.
Falls die Metalle durch mehrere Imprägnierungsvorgänge mit den
entsprechenden Vorläufersalzen eingeführt werden, muß der
Katalysator bei einer Temperatur von zwischen 60 und 250°C
zwischengetrocknet werden.
Die Formgebung des Pulvergemisches, mit allen Bestandteilen
oder einem Teil davon, kann beispielsweise durch Extrusion,
Pelletierung, durch die Oil-Drop-Technik, durch Kornbildung im
Drehboden oder durch eine beliebig andere an sich bekannte
Methode stattfinden.
Die zweite Stufe besteht aus der Reaktion des in der ersten
Stufe gebildeten Gemisches, um die Schwefelverbindung
herzustellen. Um die Reaktion zustandezubringen, besteht ein
erstes Verfahren darin, das Pulvergemisch auf eine Temperatur
von zwischen 40 und 1000°C, vorzugsweise von zwischen 60 und
700°C, unter Autogengasdruckeinwirkung zu erhitzen.
Vorzugsweise findet hier ein bei Schwefelverbindungen
korrosionsbeständiger Stahldruckkessel Verwendung. Die für die
Schwefelung erforderliche Erhitzungsdauer des Reaktions
gemisches hängt von der Zusammensetzung des Reaktionsgemisches
und der Reaktionstemperatur ab.
Die Sulfidkatalysatoren der vorliegenden Erfindung werden als
Katalysatoren für die Hydrierung, den Hydrostickstoffentzug,
den Hydrosauerstoffentzug, die Hydroentschwefelung, das
Hydroentmetallisieren, die Hydroisomerisierung, das
Hydrocracking von teerhaltigen Einsätzen, die Aroma- und/oder
Olefin- und/oder Naphten- und/oder Paraffinverbindungen
enthalten, eingesetzt, wobei die besagten Einsätze eventuell
Metalle und/oder Stickstoff und/oder Sauerstoff und/oder
Schwefel enthalten. Bei diesen Anwendungen zeigen die
Katalysatoren vorliegender Erfindung eine verbesserte Wirkung
gegenüber dem bisherigen Stand der Technik.
Die im Hydrotreating- und Hydrocrackingverfahren verwendeten
Einsätze sind Benzine, Kerosine, Gasöle, Gasöle unter Vakuum,
entteerte oder nichtentteerte Rückstände, paraffinhaltige Öle,
Wachse und Paraffine. Sie können Heteroatome wie Schwefel,
Sauerstoff, Stickstoff sowie Metalle enthalten. Die Reaktions
temperatur liegt meist über 200°C und oftmals zwischen 280°C
und 480°C. Der Druck ist höher als 0,1 MPa, meist höher als 5
MPa. Die Wasserstoffrückgewinnungsrate beträgt mindestens 80
und liegt oftmals zwischen 200 und 4000 Liter Wasserstoff pro
Liter Einsatz. Die Volumengeschwindigkeit pro Stunde liegt im
allgemeinen zwischen 0,1 und 20 h-1.
Für den Refiner sind die Wirkungsergebnisse bei der HDS, HDN
und der Konvertierung wichtig. Die gesetzten Ziele müssen unter
Bedingungen erfüllt werden, die wirtschaftlich tragbar sind.
Deswegen versucht der Refiner die Temperatur, den Druck, die
Wasserstoffrückgewinnungsrate zu reduzieren und die
Volumengeschwindigkeit pro Stunde zu steigern. Bekannterweise
kann die Wirkung durch eine Temperatursteigerung erhöht werden,
was aber oftmals zum Nachteil der Katalysatorstabilität
geschieht. Die Stabilität oder Lebensdauer verbessern sich bei
einer Erhöhung des Druckes oder der Wasserstoffrück
gewinnungsrate, was sich aber auf die Verfahrensrentabilität
negativ auswirkt.
Vorliegende Erfindung wird nun anhand der nachstehenden
Beispiele, die ihre Tragweite nicht begrenzen, näher
beschrieben.
Beispiel 1
Zubereitung des Aluminiumoxidträgers, der Bestandteil der
Katalysatorzusammensetzung ist
Es wurde ein Träger auf der Grundlage von Aluminiumoxid
hergestellt, um die nachstehend beschriebenen Katalysatoren
anhand des schon geformten Trägers zuzubereiten. Zu diesem
Zweck wurde eine Matrix eingesetzt, die aus ultrafeinem
tafelförmigem Böhmit oder einem Aluminiumoxidgel, das unter dem
Handelsnamen SB3 von der Firma Condéa Chemie GmbH verkauft
wird. Dieses Gel wurde mit einer wässerigen 66-prozentigen
Salpetersäurenlösung (7 Gewichtsprozent Säure pro Gramm
Trockengel) gemischt und 15 Minuten lang geknetet. Am Ende
dieser Knetzeit wurde die so entstandene Masse durch einen
Extruder mit runden Spritzdüsenausgängen mit einem Durchmesser
von 1,3 mm gezogen. Die Spritzteile werden anschließend über
Nacht bei 120°C getrocknet, dann bei 550°C unter Feuchtluft
strom mit 7,5 Volumenprozent Wasser 2 Stunden lang geglüht. Auf
diese Art und Weise entstehen walzenförmige Spritzteile von 1,2
mm Durchmesser mit einer Oberflächenkennzahl von 243 m2/g,
einem Porenvolumen von 0,61 cm3/g und einer auf 10 nm
zentrierten Größenverteilung der monomodalen-Poren. Die Analyse
der Matrix mittels X-Strahlen-Diffraktion zeigt, dass sie
ausschließlich aus würfelförmigem χ-Aluminiumoxid mit geringer
Kristallbildung besteht.
Beispiel 2
Zubereitung eines Nb-Katalysators auf Aluminiumoxidträger für
das Hydrotreating
Auf den extrudierten Aluminiumträger vom Beispiel 1 wurde
Niobium durch Trockenimprägnierung mit einer Niobiumpentaoxid
lösung Nb(OEt)5 im Ethanol dazugegeben. Nach der Trockenim
prägnierung werden die Spritzteile über Nacht bei 80°C
getrocknet. Der erhaltene Nb-Katalysator auf Aluminiumoxid
träger wird mit einem Endgehalt an Diniobiumpentaoxid von 13,1
Gewichtsprozent hergestellt.
Beispiel 3
Zubereitung eines CoNb-Katalysators auf Aluminiumoxidträger für
das Hydrotreating
Auf den Nb-Katalysator auf Aluminiumoxidträger vom Beispiel 2
wurde durch Trockenimprägnierung mittels einer Kobaltnitrat
lösung Co(NO3)2.6H2O Kobalt dazugegeben, um einen Endgehalt an
Kobaltoxid CoO von 2,9 Gewichtsprozent zu erreichen. Nach der
Trockenimprägnierung werden die Spritzteile über Nacht bei 80°C
getrocknet. Der erzeugte CoNb-Katalysator auf Aluminium
oxidträger enthält 12,7 Gewichtsprozent Nb2O5 und 2,8 Gewichts
prozent CoO.
Beispiel 4
Zubereitung eines Ce-Katalysators auf Aluminiumoxidträger für
das Hydrotreating
Dem extrudierten Aluminiumträger aus Beispiel 1 wurde Cerium
durch Trockenimprägnierung mit einer Ceriumnitratlösung
Ce(NO3)4.xH2O dazugegeben. Nach der Trockenimprägnierung werden
die Spritzteile über Nacht bei 80°C getrocknet und anschließend
unter Trockenluftstrom bei 350°C 2 Stunden lang geglüht. Der
erhaltene Ce-Katalysator auf Aluminiumoxidträger wird mit einem
Endgehalt an CeO2 von 5,1 Gewichtsprozent hergestellt.
Beispiel 5
Zubereitung eines CoCe-Katalysators auf Aluminiumoxidträger für
das Hydrotreating
Der Katalysator von Beispiel 4 wurde mit einer wässerigen
Kobaltnitratlösung Co(NO3)2.6H2O trocken imprägniert. Nach
Alterung bei Umgebungstemperatur in einer mit Wasser
gesättigten Atmosphäre werden die imprägnierten Spritzteile
über Nacht bei 80°C getrocknet und anschließend unter Trocken
luftstrom bei 350°C 2 Stunden lang getrocknet. Der Ceriumoxid
endgehalt beträgt 14,5 Gewichtsprozent. Der Kobaltoxidend
gehalt CoO beträgt 2,0 Gewichtsprozent.
Beispiel 6
S1-Schwefelung der Katalysatoren (erfindungsgemäß)
Man führt 50 g eines frisch geglühten Katalysators in einen
Druckkessel ein und fügt die Menge an Elementarschwefelpulver
(Schwefelblüten von AUROS, Bestell.-Nr. 2012546), die 120
Prozent der theoretischen Stöchiometrie der Reaktion
entspricht, sowie die Kohlenstoffpulvermenge (NORIT-
Kohlenstoff, 211, 660 m2/g von AUROS, Best.-Nr. 4040250), die
110 Prozent der theoretischen Stöchiometrie entspricht, hinzu,
die je nach Katalysatortyp aus den Beispielen 2 bis 5 auf der
Bildung von CoS, NbS2, Ce2S4 aus jeweils CoO, Nb2O5 und CeO2
basiert.
Anschließend wird der Druckkessel geschlossen und auf 400°C 10
Stunden lang erhitzt. Nach Abkühlung wird der Druck im Druck
kessel durch Abpumpen der eingeschlossenen Gase abgebaut, der
Druckkessel wird wieder zugeschlossen und in einen Handschuh
kasten in Inertgasatmosphäre transferiert, um das Reaktions
produkt vor der Oxidation durch den Luftsauerstoff zu schützen.
Nach Öffnung des Kessels werden die schwarzfarbenen Spritzteile
entnommen und in Inertgas in zugeschmolzenen Ampullen
aufbewahrt.
Die Elementarschwefel- und Kohlenstoffmengen, die für die S1-
Schwefelung von jeweils 50 g der einzelnen Katalysatoren aus
den Beispielen 2 bis 5 Anwendung finden, sind in Tabelle 1
aufgeführt. Tabelle 1 zeigt ebenfalls die fixierten
Schwefelmengen sowie die Kohlenstoffrestmengen der Katalysa
toren an. Die nähere Betrachtung der Tabelle zeigt, dass das
S1-Schwefelungsverfahren eine sehr zufriedenstellende
Schwefelungsrate bei dem Metall aus der Gruppe VB, Niobium, und
dem Metall aus der Lanthanidgruppe, Cerium, erzielen
lässt, wenn diese auf einem Aluminiumoxidträger angebracht
sind.
Beispiel 7
S2-Schwefelung der Katalysatoren (nicht erfindungsgemäß)
Man führt 50 g eines frisch geglühten Katalysators in einen
Reaktor mit Katalysatorfestbett ein, das unter Einwirkung eines
Gasstromes liegt, der bei Atmosphärendruck 15 Volumenprozent
H2S im Wasserstoff enthält. Pro 50 g Festkörper werden 2 Liter
Gasgemisch pro Stunde eingeblasen, und der Katalysator wird bei
einer Temperatur von 400°C 10 Stunden lang erhitzt. Diese S2
genannte Schwefelung ist üblich im Labor und wird noch heute
manchmal in der Industrie verwendet.
Die fixierten Schwefelmengen und die Kohlenstoffrestmengen, die
auf den nach diesem S2-Verfahren geschwefelten Katalysatoren
der Beispiele 2 bis 5 auftreten, sind Tabelle 2 zu entnehmen.
Die Tabelle zeigt, dass die durch das S2-
Verfahren erzielten Schwefelungsraten der Katalysatoren, die
das Metall aus der Gruppe VB, Niobium, oder das Metall aus der
Lanthanidgruppe, Cerium, enthalten, sehr niedrig sind. Als
Grund dafür wird die Tatsache genannt, dass diese Metalle auf
einem Aluminiumoxidträger angebracht sind und eine starke
Wechselwirkung mit ihnen eingehen.
Beispiel 8
S3-Schwefelung der Katalysatoren (erfindungsgemäß)
50 g eines frisch geglühten Katalysators werden mit 23 ml einer
Elementarschwefelsuspension in Toluol imprägniert, wobei die
besagte Lösung die Menge Elementarschwefelpulver
(Schwefelblüten von AUROS, Best.-Nr. 2012546) enthält, die 120
Prozent der theoretischen Stöchiometrie der Reaktion
entspricht, sowie die Kohlenstoffpulvermenge (NORIT-
Kohlenstoff, 211, 660 m2/g von AUROS, Best.-Nr. 4040250), die
110 Prozent der theoretischen Stöchiometrie entspricht, die
auf der Bildung von CoS, NbS2, Ce2S4 aus jeweils CoO, Nb2O5 und
CeO2 je nach Katalysatortyp aus den Beispielen 2 bis 5 basiert.
Man schließt den Druckkessel und erhitzt ihn bei 400°C 10
Stunden lang. Nach Abkühlung wird der Druck im Druckkessel
durch Abpumpen der eingeschlossenen Gase abgebaut, der Druck
kessel wird wieder zugeschlossen und in einen Handschuhkasten
in Inertgasatmosphäre transferiert, um das Reaktionsprodukt vor
der Oxidation durch den Luftsauerstoff zu schützen. Nach
Öffnung des Kessels werden die schwarzfarbenen Spritzteile
herausgenommen und in Inertgas in zugeschmolzenen Ampullen
aufbewahrt. Diese Schwefelung trägt die Bezeichnung S3.
Die Mengen an Elementarschwefel und Kohlenstoffpulver, die zur
S3-Schwefelung von 50 g der einzelnen Katalysatoren aus den
Beispielen 2 bis 5 erforderlich sind, werden in der Tabelle 3
aufgeführt. Die fixierten Schwefelmengen und die Kohlenstoff
restmengen, die auf den geschwefelten Katalysatoren vorhanden
sind, sind auch in Tabelle 3 angegeben. Diese Tabelle zeigt,
dass das S3-Schwefelungsverfahren eine sehr zufriedenstellende
Schwefelungsrate bei dem Metall aus der Gruppe VB, dem Niobium,
eine mäßige Schwefelungsrate bei dem Katalysator vom Beispiel
5, enthaltend ein Metall aus der Lanthanidgruppe, Cerium,
erzielen lässt. Es muß auch hervorgehoben werden, dass der
Einsatz des aromatischen Lösungsmittels Toluol zu einer
erhöhten Kohlenstoffmenge auf den geschwefelten Katalysatoren
führt.
Beispiel 9
Katalysatortest bei der Gasöl-Hydroentschwefelung (HDS-Test)
Die Katalysatoren aus den Beispielen 2 bis 5 wurden gemäß den
drei Verfahren S1, S2 und S3 der Beispiele 6, 7 und 8
geschwefelt und bei der Gasöl-Hydroentschwefelung getestet und
verglichen.
Die Hauptmerkmale des Gasöleinsatzes sind wie folgt:
Dichte bei 15°C: 0,856
Brechungskoeffizient bei 20°C: 1,4564
Viskosität bei 50°C: 3,72 cSt
Schwefel: 1,57 Gewichtsprozent
Simulierte Destillation
Flammpunkt (PI): 153°C
5 Prozent: 222°C
50 Prozent; 315°C
95 Prozent: 415°C
Destillations-Endpunkt(PF): 448°C
Der Gasöl-Hydroentschwefelungstest erfolgt unter folgenden
Versuchsbedingungen:
Gesamtdruck: 3 MPa
Katalysatorvolumen: 40 cm3
Temperatur: 340°C
Wasserstoffdurchflußmenge: 20 l/h
Einsatzdurchflußmenge: 80 cm3/h
Für diese Tests wurden die nach den Verfahren S1, S2 und S3
geschwefelten Katalysatoren in den katalytischen Reaktor
geladen und anschließend bei einer Temperatur von 150°C durch
den Einsatz befeuchtet. Die Anlagentemperatur lässt man danach
auf 340°C steigen.
Ein Vergleichstest wird für jeden Katalysator durchgeführt: Der
Katalysator wird in die katalytische Testeinheit geladen und es
findet unter den in der obenstehenden Tabelle genannten
Testbedingungen - ausgenommen der Temperatur, die 350°C beträgt
- eine Schwefelungsstufe durch Ladung des oben definierten
Testeinsatzes statt, dem 2 Gewichtsprozent Dimethyldisulfid
(DMDS) beigemischt wurde, wobei die besagte Temperatur 10
Stunden lang auf diesem Niveau gehalten wird. Am Ende dieser
Stufe senkt man die Temperatur auf die Testtemperatur - 340°C -
herunter und führt den reinen Einsatz ein. Dieses
Schwefelverfahren hat die Bezeichnung S0.
Die katalytische Wirkung der getesteten Katalysatoren ist in
den Tabellen 4 und 5 zusammengefasst. Sie wird in Wirkung der
Größenordnung 1,5 ausgedrückt. Die Beziehung zwischen der
Wirkung und der Konvertierung (HDS%) ist in diesem Fall wie
folgt:
Wirkung = [100/(100-HDS%]0,5-1
Um die Wirkung der Nb-Katalysatoren zu vergleichen, nimmt man
in Tabelle 4 an, dass die Wirkung des Nb-Monometallkatalysa
tors auf Aluminiumoxidträger, der durch das Verfahren S0
geschwefelt wurde, gleich 1 ist.
Wirkung der Nb-Katalysatoren auf Aluminiumoxidträger bei der
Gasöl-Hydroentschwefelung
Um die Wirkung der Ce-Katalysatoren zu vergleichen, nimmt man
in Tabelle 5 an, dass die Wirkung des Ce-Monometallkatalysa
tors auf Aluminiumoxidträger, der durch das Verfahren S0
geschwefelt wurde, gleich 1 ist.
Wirkung der Ce-Katalysatoren auf Aluminiumoxidträger bei der
Gasöl-Hydroentschwefelung
Aus den Tabellen 4 und 5 ergibt sich, dass die Leistungen der
Katalysatoren, die anhand des S1-Gemisches aus
Elementarschwefelpulver und Kohlenstoffpulver geschwefelt
wurden, bessere Wirkungsergebnisse als die durch ein Gemisch
aus Gasöl und DMDS (S0) oder durch H2S in der Gasphase (S2)
geschwefelten Katalysatoren aufweisen. Die Katalysatoren, die
anhand des S3-Verfahrens - d. h. mittels der Elementarschwefel
suspension im Toluol - geschwefelt wurden, haben ebenfalls eine
bessere Wirkung als S0 oder S2. Dieses Ergebnis könnte auf eine
bessere Dispersion der gebildeteten Sulfidphase dank der
Gegenwart von Kohlenstoffpulver schon beim Schwefelungsbeginn
zurückzuführen sein, wobei das besagte Pulver im Vergleich zum
Wasserstoff, der üblicherweise - wie in den Schwefelungs
verfahren S0 und S2 - Anwendung findet, eine sanfte
Reduktionsrolle spielt. Anhand des Schwefelungsverfahrens
vorliegender Erfindung ist es also möglich, geschwefelte
Katalysatoren herzustellen, die verbesserte katalytische
Eigenschaften aufweisen. Auch die metallhaltigen Katalysatoren
zeigen eine verbesserte Wirkung durch die Gegenwart des
Elements aus der Gruppe VIII. Durch das erfindungsgemäße
Schwefelungsverfahren ist es also möglich, ebenfalls
Multimetall-Sulfidphasen herzustellen, die auf einem
Aluminiumoxidträger angebracht sind und verbesserte
katalytische Eigenschaften zeigen.