DE19927733A1 - Tretantrieb, insbesondere für Fahrräder - Google Patents
Tretantrieb, insbesondere für FahrräderInfo
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Abstract
Bei dem Tretantrieb sind zwei Tretarme (9) über einen Freilauf mit einer Tretlagerachse (8) einem Antriebsrad (6) gekoppelt und werden in einem begrenzten Winkelbereich hin- und herbewegt. An den freien Enden der Tretarme (9) sind längselastische Pedalarme (11) gelenkig angelenkt, die sich beim Treten eines zugeordneten Pedals (15) teleskopartig verlängern. In einer belasteten Grenzstellung des Tretarms (9), in der das Pedal (15) für eine kurze Zeit im wesentlichen stillsteht, wird die in einem Federelement (13) des Pedalarms (11) zwischengespeicherte Energie dazu verwendet, das Antriebsrad (6) weiterzudrehen. Die verbleibende Energie wird nach dem Entlasten des Pedals (15) dazu verwendet, den Tretarm (9) sowie den Pedalarm (11) in ihre Ausgangsstellung zurückzubewegen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tretantrieb, insbe
sondere für Fahrräder, gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Ein derartiger Tretantrieb ist aus der DE 43 11 404 C2
bekannt. In bekannter Weise ist dort ein Kettenrad über
eine Kette mit einem Hinterradritzel gekoppelt, das über
einen Freilauf das Hinterrad antreibt. Das Kettenrad ist
auf einer Tretlagerachse montiert, von der ein linker und
ein rechter Tretarm radial abstehen. An den freien Enden
der Tretarme ist jeweils ein herabhängender Pedalarm mit
einem Pedal gelenkig angeordnet. Bei solchen "Doppelarm-
Gelenktretkurbeln" bewegen sich die Pedale auf einer ovalen
Umlaufbahn um die Tretlagerachse.
In der DE 197 36 284 A1, DE 43 24 805 A1 und WO 99/20981 A1
sind ebenfalls Tretantriebe für Fahrräder beschrieben,
bei denen ein Pendelarm gelenkig an einem Tretarm angelenkt
ist.
Aus der DE-GM 92 04 330.5 U1, DE 54 884 und DE 54 361 sind Tret
antriebe für Fahrräder bekannt, bei denen sich die Länge
des Tretarms während des Tretens verändert, so daß sich
die Pedale ebenfalls auf einer ovalen Bahn bewegen. Bei
einem Pedalumlauf ändert sich somit der wirksame Hebelarm
bzw. die erforderliche Pedalkraft.
Aus der DE 143 092 ist eine Tretvorrichtung für Fahrräder
bekannt, bei der die Tretarme jeweils über eine Drehfeder,
d. h. elastisch mit der Tretlagerachse gekoppelt sind.
Bei den oben erwähnten Tretantrieben, bei denen die
Tretkurbeln bzw. die Pedale eine kreisbogenförmige bzw.
ovale Umlaufbahn um die Tretlagerachse beschreiben, gibt
es Bahnabschnitte, insbesondere im Bereich des oberen und
unteren Totpunktes, in denen keine bzw. nur eine geringe
Kraftübertragung auf die Pedale möglich ist. Diejenigen
Bahnabschnitte, in denen eine gute und ergonomisch günstige
Kraftübertragung auf die Pedale möglich ist, decken dabei
nur einen vergleichsweise kleinen Winkelabschnitt der
Umlaufbahn ab.
Zur Erzielung einer gleichmäßigeren bzw. kontinuierlicheren
Kraftübertragung wurden Tretantriebe entwickelt, bei denen
die Tretkurbeln lediglich in Winkelbereichen auf- und
abbewegt werden, in denen eine gute und ergonomisch günstige
Kraftübertragung auf die Pedale möglich ist.
Ein solcher Tretantrieb ist z. B. aus der DE 34 08 544 A1
bekannt, bei der die zwei Trethebel in einem Winkelbereich
auf- und abbewegt werden und die Pedalkräfte über eine
Einwegekupplung auf ein Antriebsrad übertragen. Die
DE 21 42 137, DE 832 208, DE 42 26 432 A1 und DE 575 822 beschreiben
ebenfalls Tretantriebe, bei denen die Trethebel lediglich
in einem Winkelbereich um eine Tretachse hin- und
hergeschwenkt werden. Ferner ist aus der DE 39 04 571 A1
eine Tretvorrichtung bekannt, bei der zwischen den Trethebeln
und der Tretlagerachse jeweils ein Freilauf vorgesehen
ist.
Bei den letztgenannten Tretantrieben, bei denen die Trethebel
in einem bestimmten Winkelbereich hin- und herbewegt werden,
findet in einer unteren Grenzstellung des Pedals eine
Bewegungsumkehr statt, d. h. das Pedal bzw. der Tretarm
müssen entlastet und in eine obere Ausgangsstellung zurückge
bracht werden.
Wenn in der unteren Grenzstellung eine feste Sperre
vorgesehen ist, die ein Weiterdrehen des Tretarms verhindert,
so führt dies zu einer abrupten, d. h. ergonomisch ungünstigen
Bewegungsumkehr und zu einer erheblichen Materialbelastung.
Ferner muß der Fahrer die Tretkurbel aus eigener Muskelkraft
wieder nach oben ziehen.
Die oben erwähnte DE 34 08 544 A1 bzw. DE 39 04 571 A1
verwenden hierfür ein anderes Konzept, bei dem die beiden
Trethebel durch eine Umkehreinrichtung miteinander gekoppelt
sind, d. h. der herunterzutretende Trethebel befördert den
anderen Trethebel automatisch nach oben. Diese Lösungen
sind jedoch konstruktiv relativ aufwendig und mit gewissen
Energieverlusten verbunden, da die Entlastung des einen
Trethebels und das Runtertreten des anderen zeitlich exakt
aufeinander abgestimmt sein müssen, was vom Fahrer erhöhte
Aufmerksamkeit bzw. ausreichende Übung erfordert. Ferner
verhindert eine solche feste Verbindung der beiden Trethebel
das gleichzeitige Antreiben der Tretlagerachse durch beide
Beine.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tretvorrichtung zu
schaffen, die eine verbesserte und ergonomisch günstige
Kraftübertragung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Grundprinzip der Erfindung besteht in einem Tretantrieb,
bei dem zwei Tretarme über einen Freilauf mit einer
Tretlagerachse gekoppelt sind und in einem begrenzten Winkel
bereich hin- und herbewegt werden, wobei an den freien
Enden der Tretarme längselastische Pedalarme gelenkig
angelenkt sind, die sich beim Treten eines zugeordneten
Pedals teleskopartig verlängern und beim Entlasten des
Pedals die gespeicherte Energie abgeben und den Tretarm
sowie den Pedalarm in eine unbelastete Ausgangsstellung
zurückbewegen.
Unter "Freilauf" ist hier allgemein eine Drehkupplungsein
richtung, wie z. B. eine Ratsche zu verstehen, die in einer
Drehrichtung sperrt und eine Kraft- bzw. Bewegungsübertragung
von einem Drehteil auf ein anderes ermöglicht und die in
einer entgegengesetzten Drehrichtung eine Relativdrehung
der beiden Drehteile ermöglicht.
Der Pedalarm kann beispielsweise durch eine aus zwei
Pedalarmelementen bestehende Kolben-Zylinderanordnung
gebildet sein, bei der die Pedalarmelemente durch ein
Federelement, wie z. B. eine Gasdruckfeder oder eine
Spiralfeder miteinander gekoppelt sind. Das Federelement
kann selbstverständlich auch durch eine Kombination aus
einem Gasdruckzylinder und einer mechanischen Feder gebildet
sein oder durch eine sonstige elastisch wirkende
energiespeichernde Vorrichtung. Das eine Ende des Pedalarms
ist dabei am freien Ende des Tretarms angelenkt und am
anderen Ende ist in bekannter Weise das Pedal befestigt.
Beim Treten des Pedals wird der Pedalarm allmählich
auseinandergezogen und zwar mit abnehmender "Dehnungs
geschwindigkeit", da die zu überwindende Federkraft mit
zunehmender Dehnung ansteigt. Der Fuß des Fahrers bzw.
das Pedal werden somit vor Erreichen einer Grenzstellung
sanft abgebremst, was ergonomisch günstig ist. Der Großteil
der vom Fahrer aufgebrachten Tretenergie wird dabei auf
das anzutreibende Rad übertragen und ein kleiner Teil der
Energie wird vom Federelement zwischengespeichert. Wenn
der Fahrer in der Grenzstellung bei annähernd gestrecktem
Bein seinen Fuß noch eine - kurze - Zeit lang auf dem Pedal
hält, so übt das Federelement weiterhin eine Antriebskraft
auf die Tretkurbel aus, ohne daß der Fahrer "aktiv" weiter
treten muß.
Beim anschließenden Entlasten des Pedals entspannt sich
das Federelement, beschleunigt das zweite Pedalarmelement
zurück in Richtung seiner Ausgangsstellung und zieht bzw.
drückt dadurch die beiden Pedalelemente zusammen. Beim
Auftreffen des zweiten Pedalelementes auf das erste
Pedalelement findet eine Impulsübertragung auf den gesamten
Pedalarm und den Tretarm statt, so daß sich der Pedalarm
und der Tretarm in ihre Ausgangsstellung zurückbewegen.
Ein derartiger Tretantrieb ermöglicht eine optimale Kraft
übertragung, da die Tretarme ausschließlich in einem
ergonomisch günstig erreichbaren Winkelbereich von ca.
± 30° gegenüber einer Mittelstellung der Tretkurbel hin-
bzw. herbewegt werden. Durch geeignete Einstellung der
Sitzposition des Fahrers wird erreicht, daß sein Bein in
dem auf die Mittelstellung bezogenen Winkelbereich von
ca. ± 30° fast ganz gestreckt ist, was eine optimale
Kraftentfaltung ermöglicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Tretantrieben müssen keine Totpunkte überwunden werden.
Durch das sanfte Abbremsen des Fußes des Fahrers bzw. des
Pedal vor Erreichen der Grenzstellung wird ein sehr weicher
Bewegungsablauf ermöglicht. Gleichzeitig stellt die im
Federelement gespeicherte Energie eine Rückbewegung des
Pedalarms und der Tretkurbel in die Ausgangsstellung sicher.
Da sowohl der linke als auch der rechte Trethebel jeweils
über einen Freilauf mit der Tretlagerachse gekoppelt sind,
hat der Fahrer die Wahl, abwechselnd links oder rechts
zu treten oder gleichzeitig links und rechts zu treten.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Tretantrieben mit fester
Verbindung zwischen rechtem und linken Trethebel ist mit
der Erfindung somit auch ein sich "überschneidendes" bzw.
gleichzeitiges Treten beider Pedale möglich. Während das
getretene Pedal in fast kraftloser Ruhestellung des Beins
durch das gespannte Federelement noch Antriebswirkung
erzeugt, kann das andere Bein bereits mit dem Treten des
anderen Pedals beginnen. So wird eine bei herkömmlichen
Tretantrieben unvermeidliche Totzeit weitgehend eliminiert.
Der erfindungsgemäße Tretantrieb kann vielfältig eingesetzt
werden, z. B. als Antrieb für herkömmliche Fahrräder,
Rennräder, Mountainbikes oder in Fitnessgeräten, bei denen
der Fahrer im wesentlichen aufrecht sitzt oder steht und
die Pedale in einem vorgegebenen Winkelbereich auf- und
abbewegt. Alternativ dazu kann der Tretantrieb jedoch auch
bei "Liegerädern", Tretbooten, Tretautos oder ähnlichem
eingesetzt werden, bei denen der Fahrer eine fast liegende
Stellung einnimmt und die Pedale im wesentlichen vor- und
zurückbewegt werden. Ferner kann der Tretantrieb auch als
Handantrieb eingesetzt werden, z. B. für Rollstühle.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Fahrrad mit einem Tretantrieb gemäß der
Erfindung in der oberen Grenzstellung;
Fig. 2 den Tretantrieb der Fig. 1 in einer mittleren
Stellung; und
Fig. 3 den Tretantrieb in der unteren Grenzstellung.
Fig. 1 zeigt ein Fahrrad 1 mit einem Vorderrad 2 und einem
Hinterrad 3, das über ein Ritzel 4 und eine Kette 5 von
einem Kettenrad 6 angetrieben wird, welches auf einer im
Rahmen 7 des Fahrrads 1 gelagerten Tretlagerachse 8 sitzt.
Das Kettenrad 6 ist dabei mit der Tretlagerachse 8 drehfest
verbunden und das Ritzel 4 ist mit dem Hinterrad 3 in
bekannter Weise über einen Freilauf gekoppelt. Solche
Freiläufe sind z. B. in Dubbel, Taschenbuch für den
Maschinenbau, 18. Aufl., S. G74, Springer-Verlag 1995,
beschrieben.
Auf beiden Seiten des Rahmens 7 ist jeweils ein Tretarm
vorgesehen, von denen hier nur der eine Tretarm 9 dargestellt
ist. Der Tretarm 9 ist über einen Freilauf mit der
Tretlagerachse 8 gekoppelt und zwar so, daß bei einer Drehung
des Tretarms 9 im Uhrzeigersinn die Tretlagerachse 8 bzw.
das Kettenrad 6 mitgedreht werden, während der Tretarm
9 entgegen dem Uhrzeigersinn relativ zum Kettenrad 6 drehbar
ist.
Am freien Ende des Tretarms 9 ist ein Drehgelenk 10
vorgesehen, das den Tretarm 9 mit einem Pedalarm 11 gelenkig
verbindet, der in den Fig. 2 und 3 vergrößert dargestellt
ist. Der Pedalarm 11 ist hier als "Kolben-Zylinderanordnung"
dargestellt und weist ein mit dem Tretarm 9 verbundenes
erstes Pedalarmelement 12, ein Federelement 13 und ein
zweites Pedalarmelement 14 auf, an dessen freiem Ende in
bekannter Weise ein Pedal 15 befestigt ist. Das zweite
Pedalarmelement 14 ist dabei entgegen der Kraft des
Federelements 13 teleskopartig aus dem ersten Pedalarmelement
12 herziehbar.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Tretantrieb, wird der
Tretarm 9 nicht ständig mit der Tretlagerachse 8 mitgedreht,
sondern nur bei einer Bewegung im Uhrzeigersinn zwischen
der in Fig. 1 gezeigten "oberen Grenzstellung" und der
in Fig. 3 gezeigten "unteren Grenzstellung", während bei
der Rückdrehung des Tretarms 9 entgegen dem Uhrzeigersinn
die Tretlagerachse 8 bzw. das Kettenrad 6 stillstehen.
In der in Fig. 1 gezeigten oberen Grenzstellung ist das
Pedal 15 unbelastet und das Federelement 13 entspannt,
d. h. das zweite Pedalarmelement 14 ist vollständig in das
erste Pedalarmelement eingeschoben. Tritt der Fahrer mit
dem Fuß das Pedal 15 nach unten, so spannt die aufgebrachte
Fußkraft das Federelement 13 und zieht das zweite Pedalarm
element 14 teleskopartig aus dem ersten Pedalarmelement
12 heraus. Die sich hierbei am Drehgelenk 10 bzw. am freien
Ende des Tretarms 9 ergebende Reaktionskraft dreht den
Tretarm 9 im Uhrzeigersinn mit. Da der zwischen dem Tretarm
9 und der Tretlagerachse 8 angeordnete Freilauf in dieser
Drehrichtung sperrt, werden auch die Tretlagerachse 8 bzw.
das Kettenrad 6 mitgedreht, was zu einer Drehung des
Hinterrads 3 führt.
Fig. 2 zeigt eine "Mittelstellung" zwischen der in Fig. 1
gezeigten oberen Grenzstellung und der in Fig. 3 gezeigten
unteren Grenzstellung, bei der der Pedalarm 11 etwa zur
Hälfte ausgefahren ist. Das Kettenrad 6 ist gegenüber der
oberen Grenzstellung ca. um 20° im Uhrzeigersinn gedreht,
wobei in dieser Stellung der Tretarm 9 mit dem Pedalarm
11 einen Winkel von ca. 90° einschließt und nahezu horizontal
ist. In Fig. 1 beträgt der Winkel zwischen dem Tretarm
9 und dem Pedalarm 11 ca. 70°. In der in Fig. 2 gezeigten
Stellung ist somit der Hebelarm, d. h. der horizontale Abstand
zwischen dem Drehgelenk 10 und der Tretlagerachse 8 maximal,
was eine optimale Kraftübertragung ermöglicht.
Tritt der Fahrer das Pedal 15 weiter nach unten, so wird
die in Fig. 3 gezeigte untere Grenzstellung erreicht, bei
der der Winkel zwischen dem Tretarm 9 und dem Pedalarm
11 ca. 110° beträgt, der durch einen zwischen dem Tretarm
9 und dem Pedalarm 11 angeordneten Drehanschlag begrenzt
sein kann. In dieser Stellung ist der Pedalarm 11 maximal
ausgezogen und das Federelement 13 ist stärker gespannt
als in der in Fig. 2 gezeigten Mittelstellung, so daß die
"Tretgeschwindigkeit" mit der das zweite Pedalarmelement
14 aus dem ersten Pedalarmelement 12 herausgezogen wird,
langsam abnimmt. Das Federelement 13 stellt somit einen
"weichen" Bewegungsablauf bis zum Erreichen der unteren
Grenzstellung sicher. Hält der Fahrer das Pedal 15 bei
Erreichen der unteren Grenzstellung noch eine (kurze) Zeit
in dieser Stellung, was bei fast gestrecktem Bein mit relativ
geringer Fußkraft möglich ist, so entspannt sich das Feder
element 13 bereits ein wenig und dreht dabei den Tretarm
9 im Uhrzeigersinn weiter.
Wenn der Fahrer in der unteren Grenzstellung das Pedal
15 entlastet, wird das zweite Pedalarmelement 14 durch
die gespeicherte Federenergie nach oben beschleunigt. Bei
Erreichen einer Anschlagstellung stößt das zweite
Pedalarmelement 14 in dem durch den Drehanschlag begrenzten
Winkel gegen das erste Pedalarmelement 12, was eine annähernd
optimale Impulsübertragung auf das erste Pedalarmelement
12 und den damit gekoppelten Tretarm 9 sicherstellt. Nach
dem Stoßvorgang bewegen sich der Pedalarm 11 und der Tretarm
9 in die in Fig. 1 gezeigte obere Grenzstellung, in der
der Fahrer mit einem neuen Tretvorgang beginnen kann.
Das Federelement 13 ermöglicht somit in der unteren
Grenzstellung ein "Weiterdrehen" des Tretarms 9, ohne daß
der Fahrer das Pedal 15 weiter nach unten treten muß und
stellt ferner bei Entlasten des Pedals 15 eine automatische
Rückführung des Pedalarms 11 und des Tretarms 9 in die obere
Grenzstellung sicher.
Der Fahrer hat somit die Möglichkeit, beide Tretarme 9
bzw. beide Pedalarme 11 unabhängig voneinander nach unten
zu treten, d. h. beispielsweise abwechselnd, zeitlich
überschneidend oder gleichzeitig. Die Federelemente 13
stellen dabei auch bei Erreichen der unteren Grenzstellung
einen weichen, harmonischen Bewegungsablauf sicher. Da
der Tretantrieb nur in einem begrenzten Winkelbereich um
die Horizontalstellung der Tretarme 9 auf- und abbewegt
wird, z. B. in einem Winkelbereich von ± 20-30°, ist eine
optimale Kraftübertragung möglich. Im Gegensatz zu her
kömmlichen Tretantrieben sind keine Totpunkte zu überwinden
bzw. keine Tretbereiche mit geringer Kraftübertragung
vorhanden.
Bei einem Fahrer, dessen Beine eher horizontal, d. h. in
annähernder Liegestellung auf die Pedale (15) einwirken,
gelten die beschriebenen Prinzipien in analoger Weise wie
bei der oben im Zusammenhang mit einem Fahrrad beschriebenen
"vertikalen" Stellung der Beine. Bei einem annähernd
liegenden Fahrer kann es vorteilhaft sein, den Tretarm
unterhalb der Tretlagerachse, d. h. entgegen dem Uhrzeigersinn
auf diese einwirken zu lassen und einen geeigneten
Umkehrmechanismus, wie z. B. ein Zahnrad, zwischen Antriebsrad
und Tretlagerachse vorzusehen.
Claims (10)
1. Tretvorrichtung, insbesondere für Fahrräder, mit einem
Antriebselement, insbesondere einem Antriebsrad, das
mit einer Tretlagerachse verbunden ist, von der ein
linker und ein rechter Tretarm radial abstehen, wobei
an den freien Enden der Tretarme jeweils ein Pedalarm
mit einem Pedal gelenkig angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Tretarme (9) jeweils über einen Freilauf
mit der Tretlagerachse (8) gekoppelt sind und in einem
Winkelbereich, der kleiner als 180° ist, hin- und
herbewegt werden,
die Pedalarme (11) jeweils ein erstes mit dem Tretarm
(9) gekoppeltes Pedalarmelement (12) aufweisen, das
über ein Federelement (13) mit einem zweiten
Pedalarmelement (14) elastisch gekoppelt ist, wobei
das zweite Pedalarmelement (14) durch Treten des Pedals
(15) entgegen einer durch das Federelement (13)
erzeugten Kraft teleskopartig gegenüber dem ersten
Pedalarmelement (12) verschiebbar ist und bei Entlasten
des Pedals (15) durch die im Federelement (13)
gespeicherte mechanische Energie zusammen mit dem
zugeordneten Tretarm (9) in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt wird.
2. Tretvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tretarme (9) jeweils nur in einem begrenzten
Winkelbereich von unter ca. ± 30° gegenüber einer
Mittelstellung der Tretarme (9) hin- bzw. herbewegt
werden.
3. Tretvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Tretarm (9) und dem Pedalarm (11)
ein Drehanschlag vorgesehen ist, der den sich beim
Treten des Pedals (15) allmählich vergrößernden Winkel
zwischen dem Tretarm (9) und dem Pedalarm (11) auf
einen Maximalwinkel begrenzt.
4. Tretvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Maximalwinkel ca. 110° beträgt.
5. Tretvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Pedalarm (11) eine Kolben-Zylinderanordnung
ist.
6. Tretvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement eine Gasdruckfeder ist.
7. Tretvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (13) eine Spiralfeder ist.
8. Tretvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (13) durch einen Gasdruckzylinder
und eine Spiralfeder gebildet ist.
9. Tretvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein anzutreibendes Rad (4) vorgesehen ist, das
über ein Zugmittel (5) mit dem Antriebsrad (6)
gekoppelt ist.
10. Tretvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (6) ein Tretlagerzahnrad, das
anzutreibende Rad (4) ein Hinterradritzel und das
Zugmittel (5) eine Kette ist.
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DE1999127733 DE19927733A1 (de) | 1999-06-17 | 1999-06-17 | Tretantrieb, insbesondere für Fahrräder |
PCT/EP2000/005569 WO2001000480A1 (de) | 1999-06-17 | 2000-06-16 | Tretantrieb, insbesondere für fahrräder |
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DE1999127733 DE19927733A1 (de) | 1999-06-17 | 1999-06-17 | Tretantrieb, insbesondere für Fahrräder |
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DE1999127733 Withdrawn DE19927733A1 (de) | 1999-06-17 | 1999-06-17 | Tretantrieb, insbesondere für Fahrräder |
Country Status (2)
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DE (1) | DE19927733A1 (de) |
WO (1) | WO2001000480A1 (de) |
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