DE19927592C1 - Kehraggregat - Google Patents
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Abstract
Ein Kehraggregat zum Anbau an ein Trägerfahrzeug oder einen Anhänger umfaßt einen Tragrahmen (2) und mindestens eine darin um ihre Längsachse (3) drehbar gelagerte, motorisch angetriebene Walzenbürste (1). Der Tragrahmen (2) weist Stützräder (7, 8) auf, deren vertikaler Abstand zu der Achse (3) der Walzenbürste (1) mittels einer Verstelleinheit veränderbar ist, welche mindestens ein Verstellorgan (V) und ein Steuergerät (9) umfaßt. Dabei ist ein das Antriebsmoment oder die Antriebsleistung der Walzenbürste (1) oder eine hiermit gekoppelte Größe erfassender Sensor (S) vorgesehen, dessen Signal auf das Steuergerät (9) geschaltet ist. Das Steuergerät (9) ermittelt die der optimalen Kehrspiegelbreite entsprechende Arbeitsstellung des Verstellorgans (V) als Funktion der beim Absenken der Walzenbürste (1) durch einen sprunghaften Anstieg des Sensorsignals gekennzeichneten Bodenkontaktstellung des Verstellorgans (V).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kehraggregat zum
Anbau an ein Trägerfahrzeug oder an einen Anhänger,
umfassend einen Tragrahmen und mindestens eine darin um
ihre Längsachse drehbar gelagerte, motorisch angetriebene
Walzenbürste, wobei der Tragrahmen Stützräder aufweist,
deren vertikaler Abstand zu der Achse der Walzenbürste
mittels einer Verstelleinheit veränderbar ist, welche
mindestens ein Verstellorgan und ein Steuergerät umfaßt.
Kehraggregate der vorstehend angegebenen Art sind in
verschiedenen Ausführungen bekannt, beispielsweise aus
der europäischen Patentschrift 0372258 und der deutschen
Offenlegungsschrift 37 40 215. Bekannt sind des weiteren
Kehraggregate, die im wesentlichen einen gattungsgemäßen
Aufbau aufweisen, sich von diesem jedoch dadurch unter
scheiden, daß das Verstellorgan nicht über ein Steuer
gerät eingestellt wird, sondern vielmehr Teil eines
hydraulischen Regelkreises ist und daß darüber hinaus der
Tragrahmen nicht über Stützräder verfügt; derartige
Kehraggregate sind beispielsweise den deutschen Offen
legungsschriften 24 55 200 und 2821627 sowie den
europäischen Patentanmeldungen 0189371 und 0843047
entnehmbar.
Für sämtliche der aus den vorstehend angegebenen
Publikationen bekannten Kehraggregate ist die korrekte
Einstellung der Kehrspiegelbreite von ausschlaggebender
Bedeutung für einen effizienten und zugleich material
schönenden Kehrbetrieb. So, wie dies in der europäischen
Patentschrift 0372258 im Detail erläutert ist, ist die
optimale Kehrspiegelbreite gekennzeichnet durch ein gutes
Reinigungsergebnis bei geringem Borstenverschleiß. Liegt
die Kehrspiegelbreite unterhalb des optimalen Werts, läßt
die Reinigungsleistung spürbar nach. Bei einer Kehr
spiegelbreite oberhalb des optimalen Werts nimmt hingegen
der Borstenverschleiß ohne nennenswerte Verbesserung des
Reinigungsergebnisses spürbar zu.
Um in dem vorstehend dargelegten Sinne die Kehrspiegel
breite auf ihren optimalen Wert einzustellen, ist es
unter anderem erforderlich, die Walzenbürste entsprechend
dem Borstenverschleiß nachzuführen, d. h. den Abstand der
Achse der Walzenbürste zur zu reinigenden Oberfläche
entsprechend dem Borstenverschleiß nach und nach zu
verringern. Hierzu wird in den deutschen Offenlegungs
schriften 24 55 200 und 28 21 627 sowie der europäischen
Patentanmeldung 0843047 vorgeschlagen, daß das Steuer
gerät der Verstelleinheit dergestalt auf das Verstell
organ einwirkt, daß das Antriebsmoment für die Walzen
bürste stets konstant ist. Gemäß der deutschen Offen
legungsschrift 37 40 215 sowie der europäischen Patent
schrift 0372258 wird demgegenüber mittels Sensoren der
(vom Borstenverschleiß abhängige) aktuelle Durchmesser
der Walzenbürste gemessen und in Abhängigkeit von diesem
Meßwert der optimale Abstand der Achse der Walzenbürste
zur zu reinigenden Oberfläche ermittelt und eingestellt.
Schließlich ist eine Zeitsteuerung bekannt, bei der die
von einem Betriebsstundenzähler ermittelte Laufleistung
der jeweiligen Walzenbürste als Indikator für deren
Abnutzung und somit als Maß für die erforderliche
Nchstellung ausgewertet wird. Sämtliche Methoden sind
dabei nicht frei von Nachteilen. Die Erfassung des
aktuellen Durchmessers der Walzenbürste mittels Sensoren
erfordert eine komplizierte Meßaufnehmeranordnung, die
den Einsätzen im harten Winterdienst nicht dauerhaft
standhält. Darüberhinaus kann der Tastkörper bei
ungünstigen Witterungsbedingungen vereisen und meldet
infolgedessen einen größeren als den tatsächlichen
Durchmesser der Walzenbürste. Die Folge hiervon ist ein
unbefriedigendes Reinigungsergebnis, weil die Walzen
bürste mit einem zu großen Bodenabstand betrieben wird.
Gravierendster Nachteil der auf einem konstanten
Antriebsmoment beruhenden Methoden ist, daß die einge
stellte Kehrspiegelbreite in unerwünschtem Ausmaß von den
Oberflächenverhältnissen, insbesondere der Oberflächen
rauhigkeit abhängt; so stellt sich beispielsweise bei
Oberflächen aus Beton aufgrund der größeren Reibung eine
geringere Kehrspiegelbreite ein als bei Oberflächen aus
Asphalt. In entsprechender Weise reduzieren fest haftende
Verschmutzungen wie Lehm und dergleichen aufgrund des
starken auf die Walzenbürste ausgeübten Bremsmoments in
unerwünschter Weise die Kehrspiegelbreite, was zu einer
Beeinträchtigung des Reinigungsergebnisses führt. Die
Zeitsteuerung der Nachstellbewegung ist, da sie nur
mittlere Verschleißverhältnisse, nicht jedoch den
tatsächlichen, von den individuellen Einsatzbedingungen
abhängigen Borstenverschleiß berücksichtigt, relativ
ungenau.
Vor dem Hintergrund der vorstehend dargelegten Nachteile
des Standes der Technik zielt die vorliegende Erfindung
darauf ab, ein Kehraggregat der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, bei welchem sich der optimale Kehrspiegel mit
geringstem Aufwand exakt einstellen läßt, wobei sich das
Kehraggregat darüberhinaus durch einen robusten,
störungsunanfälligen Aufbau auszeichnen soll.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß ein das Antriebsmoment oder die
Antriebsleistung der Walzenbürste oder eine hiermit
gekoppelte Größe erfassender Sensor vorgesehen ist,
dessen Signal auf das Steuergerät geschaltet ist, wobei
das Steuergerät die der optimalen Kehrspiegelbreite
entsprechende Arbeitsstellung des Verstellorgans als
Funktion der beim Absenken der Walzenbürste durch einen
sprunghaften Anstieg des Sensorsignals gekennzeichneten
Bodenkontaktstellung des Verstellorgans ermittelt.
Bei dem erfindungsgemäßen Kehraggregat wird somit der vom
Borstenverschleiß abhängige tatsächliche Durchmesser der
Walzenbürste beim Einstellen von deren Lage relativ zur
zu reinigenden Oberfläche automatisch berücksichtigt,
indem bei dem einzelnen Kehreinsatz der Bodenkontakt der
Walzenbürste und die diesen entsprechende Bodenkontakt
stellung des Verstellorgans als Bezugspunkt für die der
optimalen Kehrspiegelbreite entsprechende Arbeitsstellung
des Verstellorgans herangezogen wird. Der Bodenkontakt
der Walzenbürste bei ihrem Absenken wird dabei durch
einen sprunghaften Anstieg des Sensorsignals ermittelt,
das von einem Sensor abgegeben wird, der das Antriebs
moment oder die Antriebsleistung der Walzenbürste oder
eine hiermit gekoppelte Größe erfaßt.
Probleme der vorstehend im Zusammenhang mit dem Stand der
Technik dargelegten Art treten bei einem Kehraggregat
gemäß der vorliegenden Erfindung nicht auf. Weder ist die
von dem Steuergerät eingestellte Kehrspiegelbreite
abhängig von den Oberflächenverhältnissen, insbesondere
der Rauhigkeit der zu reinigenden Oberfläche. Ebensowenig
ist eine komplizierte, störanfällige Meßaufnehmer
anordnung erforderlich. Trotzdem wird bei der Einstellung
der Kehrspiegelbreite nicht ein von der Laufleistung der
betreffenden Walzenbürste abhängiger mittlerer
Abnutzungsgrad der Walzenbürste zugrundegelegt, sondern
vielmehr der tatsächliche Verschleißgrad. Infolgedessen
stellt die vorliegende Erfindung ein Kehraggregat bereit,
bei welchem sich der optimale Kehrspiegel mit geringstem
apparativem Aufwand automatisch exakt einstellen läßt,
wobei sich das Kehraggregat darüber hinaus durch einen
robusten, störungsunanfälligen Aufbau auszeichnet.
Die vorliegende Erfindung läßt sich bereits mit Vorteil
einsetzen, wenn im Steuergerät die Arbeitsstellung des
Verstellorgans aus dessen Bodenkontaktstellung durch
Addition einer konstanten Größe ermittelt wird. In diesem
Falle würde mit anderen Worten die Walzenbürste im
Kehrbetrieb jeweils in eine Stellung abgesenkt werden,
die um ein bestimmtes Maß (z. B. 2 mm) unterhalb der
Bodenkontaktstellung liegt. Dies würde zwar infolge der
geometrischen Verhältnisse bei fortschreitender Abnützung
der Walzenbürste zu einer allmählichen Reduktion der
Kehrspiegelbreite führen; diese würde jedoch - zumindest
teilweise - durch eine zunehmende Härte der Bürste
kompensiert, so daß das Reinigungsergebnis sich im
wesentlichen nicht ändern würde.
Eine bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
zeichnet sich demgegenüber allerdings dadurch aus, daß
die Zustellbewegung des Verstellorgans, durch die sich
dessen Arbeitsstellung von dessen Bodenkontaktstellung
unterscheidet, von dem tatsächlichen Durchmesser der
Walzenbürste abhängig ist. In diesem Falle umfaßt das
Steuergerät eine entsprechende Kompensationsschaltung,
beispielsweise in Form einer Kennkurve, die die Zustell
bewegung, d. h. die Differenz zwischen Arbeitsstellung und
Bodenkontaktstellung des Verstellorgans, in Abhängigkeit
von dem tatsächlichen Durchmesser der Walzenbürste
angibt. Letzterer läßt sich dabei unmittelbar aus der
Bodenkontaktstellung des Verstellorgans ableiten, da -
bei auf der zu reinigenden Oberfläche aufstehenden
Stützrädern - jedem Durchmesser der Walzenbürste genau
eine Bodenkontaktstellung des Verstellorgans entspricht.
Andere geeignete Meßeinrichtungen zur Ermittlung des
Durchmessers der Walzenbürste, die ebenfalls die Stellung
der Walzenbürste relativ zum Tragrahmen in der Boden
kontaktstellung der Walzenbürste auswerten, können in
gleicher Weise eingesetzt werden. Hierzu zählt insbeson
dere ein Winkelmesser, der die Winkelstellung mindestens
eines Tragarmes der Walzenbürste relativ zu einer
weiteren Komponente des Tragrahmens ermittelt. Maßgeblich
ist, daß jeweis der Durchmesser der Walzenbürste nicht -
über Sensoren - direkt gemessen, sondern vielmehr aus der
Stellung der Walzenbürste im Moment ihres Bodenkontakts,
und somit mittelbar unter Nutzung des Signals des Boden
kontaktsensors abgeleitet wird.
Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Kehraggregats zeichnet sich dadurch aus, daß das
mindestens eine Verstellorgan als hydraulischer Verstell
zylinder ausgeführt ist. In diesem Falle ist mit dem
Verstellzylinder besonders bevorzugt ein Speisezylinder
hydraulisch verbunden, dessen mit dem Verstellzylinder
kommunizierender hydraulischer Arbeitsraum eine geringere
Querschnittsfläche aufweist als der mindestens eine
Verstellzylinder. Der Speisezylinder dient dabei der
volumetrischen Zumessung der Hydraulikflüssigkeit zu dem
mindestens einen Verstellzylinder, die der Zustell
bewegung des Verstellzylinders von seiner Bodenkontakt
stellung in seine Arbeitsstellung entspricht. Besonders
bevorzugt besteht dabei eine Umgehungsleitung zu dem
Speisezylinder, da letzterer lediglich für die exakte
Absenkung der Walzenbürste aus ihrer Bodenkontaktstellung
in ihre Arbeitsstellung benötigt wird. Weder beim
Absenken der Walzenbürste in ihre Bodenkontaktstellung
noch beim Anheben der Walzenbürste bedarf es einer
volumetrischen Bestimmung des dem mindestens einen
Verstellzylinder zugeführten bzw. aus diesem abströmenden
Volumens an Hydraulikflüssigkeit. Die vorstehend
erläuterte Ausgestaltung der Hydraulikanlage mit einem
Speisezylinder resultiert in einer besonders exakten
Einstellmöglichkeit für den mindestens einen Verstell
zylinder.
Zwar ist im Rahmen der vorstehend erläuterten Weiter
bildung der vorliegenden Erfindung denkbar, daß auf den
Kolben des Speisezylinders ein mechanischer Verstell
antrieb wirkt, so daß der Speisezylinder selbst die
Funktion einer Pumpe übernimmt. Besonders bevorzugt ist
jedoch der Speisezylinder zwischen einer Hydraulikpumpe
und dem mindestens einen Verstellzylinder geschaltet. Er
läuft in diesem Falle mit, wobei das Volumen der dem
mindestens einen Verstellzylinder zugeführten Hydraulik
flüssigkeit durch die Anzahl der Hübe des Speisezylinders
und/oder - bei nicht vollständigen Hüben - den Weg des
Kolbens des Speisezylinders ermittelt wird.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt das Hydraulik
schema einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Kehraggregats.
Das in der Zeichnung veranschaulichte Kehraggregat umfaßt
eine Walzenbürste 1, die innerhalb eines Tragrahmens 2 um
ihre Achse 3 drehbar gelagert und von einem Hydraulik
motor 4 angetrieben ist. Der Tragrahmen 2 umfaßt seiner
seits zwei die Verstellorgane V bildende hydraulische
Verstellzylinder 5 und 6, wobei die Kolbenstange jedes
der beiden hydraulischen Verstellzylinder mit jeweils
einem Stützrad 7 bzw. 8 verbunden ist. Die Stützräder
sind mechanisch gekoppelt, was eine gleichmäßige Bewegung
auch bei nicht konstantem Gewicht über Walzenlänge
garantiert. Die - nur schematisch veranschaulichte -
technisch-konstruktive Gestaltung ist dabei dergestalt,
daß mittels der Verstellzylinder 5 und 6 der vertikale
Abstand zwischen den Stützrädern 7, 8 und der Achse 3 der
Walzenbürste 1 veränderbar ist. Dergleichen
Konstruktionen sind hinlänglich bekannt, so daß auf eine
nähere Erläuterung verzichtet werden kann.
Das Kehraggregat selbst ist mittels einer - nicht
dargestellten - Traganordnung an einem Trägerfahrzeug
aufgehängt. Die Traganordnung gestattet dabei das Anheben
des Kehraggregats in eine Transportstellung und Absenken
des Kehraggregats in eine Arbeitsstellung, in der die
Stützräder 7 und 8 auf der zu reinigenden Oberfläche
abrollen. Auch dies zählt zum Stand der Technik und
bedarf daher an dieser Stelle keiner Erläuterung.
Die Funktion des Kehraggregates wird durch ein Steuer
gerät 9 gesteuert. Dieses steht über eine Steuerleitung
10 mit dem Bedienpunkt 11 in Verbindung. Wird über einen
entsprechenden Schalter 12 am Bedienpunkt 11 das
Kehraggregat in Betrieb genommen, so laufen innerhalb der
von dem Steuergerät 9 gesteuerten Hydraulik die folgenden
Schritte ab:
Die Ventile 13 und 14 werden aus ihrer Sperrstellung in
ihre Durchflußstellung geschaltet, das Steuerventil 15
wird aus seiner Sperrstellung in seine Überkreuzstellung
geschaltet, in der es die Anschlüsse P und B einerseits
und A und T andererseits miteinander verbindet, und die
Pumpe 16 wird in Betrieb genommen. Auf diese Weise werden
die hydraulischen Arbeitsräume 17, 18 der Verstell
zylinder 5 und 6 mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt, und
die Kolbenstangen der Verstellzylinder werden unter
Verdrängung der in den hydraulischen Arbeitsräumen 19 und
20 vorhandenen Hydraulikflüssigkeit über das Ventil 14
und das Gegendruckventil 21 in den Sumpf 22 in ihre
maximale Stellung ausgefahren. (Eine umgekehrte Anordnung
der Verstellzylinder, bei der die Walzenbürste durch
Füllen der Stangenseiten der Verstellzylinder angehoben
wird, ist in gleicher Weise möglich.) Zugleich wird der
hydraulische Arbeitsraum 23 des Speisezylinders 24
gefüllt, wodurch der Kolben des Speisezylinders unter
Verdrängung der in dem hydraulischen Arbeitsraum 25
vorhandenen Hydraulikflüssigkeit über das Steuerventil 15
in den Sumpf 22 in seine linke Endstellung gebracht wird.
Anschließend werden die Ventile 13 und 14 in ihre
Sperrstellung gebracht, und das Kehraggregat wird mittels
der - nicht dargestellten - Tragvorrichtung so weit
abgesenkt, bis die Stützräder 7 und 8 auf der zu
reinigenden Oberfläche aufstehen. Die Tragvorrichtung
wird anschließend in ihre Schwimmstellung geschaltet,
damit das Kehraggregat Bodenunebenheiten folgen kann.
Nun wird die den Hydraulikmotor 4 antreibende Hydraulik
pumpe 26 eingeschaltet, so daß die Walzenbürste 1 in
Drehung versetzt wird.
Des weiteren werden die Ventile 27 und 28 in ihre Durch
flußstellung geschaltet. Auf diese Weise gelangt
Hydraulikflüssigkeit über die Pumpe 16 und das nach wie
vor in Überkreuzstellung geschaltete Steuerventil 15 in
die hydraulischen Arbeitsräume 19 und 20 der Verstell
zylinder 5 und 6. Deren Kolbenstangen fahren langsam ein,
wobei die in den hydraulischen Arbeitsräumen 17 und 18
vorhandene Hydraulikflüssigkeit über das (geöffenete)
Ventil 28 und das Gegendruckventil 21 in den Sumpf 22
verdrängt wird. Dies führt zu einem allmählichen Absenken
der Kehrwalze 1 in Richtung auf die zu reinigende
Oberfläche.
Sobald die Walzenbürste 1 im Rahmen dieser Absenkbewegung
die zu reinigende Oberfläche berührt und auf diese Weise
über das Leerlauf-Bremsmoment hinaus gebremst wird,
steigt der Druck in der die Hydraulikpumpe 26 und den
Hydraulikmotor 4 miteinander verbindenden Druckleitung 29
sprunghaft an. Dieser Druckanstieg wird von dem Sensor S
in Form eines Druckfühlers 30 registriert, der ein
entsprechendes Signal auf das Steuergerät 9 schaltet. Das
Steuergerät schaltet daraufhin das Steuerventil 15 aus
seiner Überkreuzstellung in seine Parallel-Durchgangs
stellung, in der es die Anschlüsse A und P einerseits und
B und T andererseits miteinander verbindet. Hierdurch
wird der hydraulische Arbeitsraum 25 des Speisezylinders
24 beaufschlagt, und die in dem hydraulischen Arbeitsraum
23 vorhandene Hydraulikflüssigkeit wird über das
(geöffnete) Ventil 27 in die hydraulischen Arbeitsräume
19 und 20 der Verstellzylinder 5 und 6 verdrängt. Das
vorgegebene Volumen des hydraulischen Arbeitsraums 23 des
Speisezylinders 24 führt zu einer exakt definierten
Verkürzung der Verstellzylinder 5 und 6 und somit zu
einem exakt definierten Absenken der Walzenbürste 1.
Ist die optimale Kehrspiegelbreite noch nicht erreicht,
werden die beiden Ventile 27 und 28 geschlossen und das
Steuerventil 15 in seine Überkreuzstellung gebracht.
Hierdurch wird der hydraulische Arbeitsraum 23 des
Speisezylinders 24 erneut mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllt und der oben beschriebene Vorgang - Öffnen der
Ventile 27 und 28 sowie Umstellen des Steuerventils 15 in
seine Parallel-Durchgangsstellung - kann wiederholt
werden.
Die Anzahl der Hübe des Speisezylinders 24, die dazu
erforderlich sind, die Walzenbürste 1 aus ihrer Boden
kontaktstellung in ihre Arbeitsstellung zu bringen,
richten sich insbesondere nach dem hydraulischen Unter
setzungsverhältnis zwischen dem Speisezylinder 24 und den
Verstellzylindern 5 und 6. Je größer das Untersetzungs
verhältnis ist, desto exakter läßt sich die Position der
Walzenbürste 1 relativ zur zu reinigenden Oberfläche
einstellen. Die Kolbenstange des Speisezylinders 24 wirkt
auf eine Zähleinrichtung Z in Form eines Impulszählers
31, der mit dem Steuergerät 9 in Verbindung steht.
Entspricht die von dem Impulszähler 31 ermittelte Anzahl
von Hüben dem von dem Steuergerät 9 vorgegebenen Wert,
werden sämtliche Ventile 13, 14, 27 und 28 sowie das
Steuerventil 15 geschlossen und die Hydraulikpumpe 16
abgeschaltet.
Am Ende des Kehreinsatzes wird über einen entsprechenden
Schalter am Bedienpult 11 die Hydraulikpumpe 26
abgeschaltet und das Kehraggregat über die - nicht
dargestellte - Traganordnung angehoben. Das oben
erläuterte Ausfahren der Kolben der Verstellzylinder 5
und 6 durch Beaufschlagen von deren hydraulischen
Arbeitsräumen 17 und 18 kann sich anschließen. Dieser
Schritt kann dann zu Beginn des Kehreinsatzes wegfallen.
Claims (8)
1. Kehraggregat zum Anbau an ein Trägerfahrzeug oder
einen Anhänger, umfassend einen Tragrahmen (2) und
mindestens eine darin um ihre Längsachse (3) drehbar
gelagerte, motorisch angetriebene Walzenbürste 1),
wobei der Tragrahmen (2) Stützräder (7, 8) aufweist,
deren vertikaler Abstand zu der Achse (3) der Walzen
bürste (1) mittels einer Verstelleinheit veränderbar
ist, welche mindestens ein Verstellorgan (V) und ein
Steuergerät (9) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein das Antriebsmoment oder die Antriebsleistung
der Walzenbürste (1) oder eine hiermit gekoppelte
Größe erfassender Sensor (S) vorgesehen ist, dessen
Signal auf das Steuergerät (9) geschaltet ist, wobei
das Steuergerät (9) die der optimalen Kehrspiegel
breite entsprechende Arbeitsstellung des Verstell
organs (V) als Funktion der beim Absenken der Walzen
bürste (1) durch einen sprunghaften Anstieg des
Sensorsignals gekennzeichneten Bodenkontaktstellung
des Verstellorgans (V) ermittelt.
2. Kehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meßanordnung zur Ermittlung des Durchmessers
der Walzenbürste (1) vorgesehen ist, wobei das Durch
messersignal dem Steuergerät (9) zugeführt wird.
3. Kehraggregat nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Verstellorgan (V) als hydrau
lischer Verstellzylinder (5, 6) ausgeführt ist.
4. Kehraggregat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem mindestens einen Verstellzylinder (5, 6)
ein Speisezylinder (24) hydraulisch verbindbar ist,
dessen mit den Verstellzylindern verbindbarer hydrau
lischer Arbeitsraum (23) eine geringere Querschnitts
fläche aufweist als der mindestens eine Verstell
zylinder (5, 6).
5. Kehraggregat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Speisezylinder (24) zwischen eine Hydraulik
pumpe (16) und den mindestens einen Verstellzylinder
(5, 6) geschaltet ist.
6. Kehraggregat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Hydraulikpumpe (16) und Speisezylinder
(24) ein Umschaltventil (15) vorgesehen ist, das eine
direkte Beaufschlagung des mindestens einen
Verstellzylinders (5, 6) unter Umgehung des Speise
zylinders (24) ermöglicht.
7. Kehraggregat nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben des Speisezylinders (24) mit einer
Zähl und/oder Wegmeßeinrichtung (Z) in Verbindung
steht, deren Signal auf das Steuergerät (9)
geschaltet ist.
8. Kehraggregat nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Kolben des Speisezylinders (8) ein mecha
nischer Verstellantrieb wirkt.
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