DE19922821A1 - Fahrrad, Fahrradantrieb mit Tretarmen, Hinterradaufhängung, insbesondere für Fahrräder - Google Patents
Fahrrad, Fahrradantrieb mit Tretarmen, Hinterradaufhängung, insbesondere für FahrräderInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen neuen Fahrradantrieb mit an einer im wesentlichen in Fahrtrichtung weisenden, gegebenenfalls leicht abwärts geneigten Achse angelenkten Tretarmen statt der üblichen an einer quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Achse angelenkten Tretkurbeln. DOLLAR A Bei den üblichen Kurbelantrieben besteht das Problem, daß der effektiv nutzbare Kraftweg nur sehr gering ist und daß zudem die Kraftübertragung insbesondere für die Kniegelenke sehr beanspruchend ist. DOLLAR A Bei dem neuen Antrieb kann mit weitgehend gestreckten Beinen praktisch die gesamte Körpermasse zur Vortriebserzeugung eingesetzt werden, wobei der neue Antrieb zwei mit jeweils einem Pedal oder einer Trittfläche versehene Tretarme aufweist, von denen jeder an einer in einer zur Geradeausfahrrichtung des Fahrrades parallelen, im wesentlichen vertikalen Ebene verlaufenden Achse (6) schwenkbar gelagert ist, und wobei Mittel (14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28) zur Umsetzung der Schwenkbewegung jedes Tretarmes (2) in eine Rotationsbewegung eines Antriebsrades, insbesondere eines Antriebsritzels (12) eines Kettentriebes, oder einer Kardanwelle vorgesehen sind. DOLLAR A Daneben wird eine für den neuen Antrieb besonders geeignete Hinterradaufhängung sowie ein mit dem neuen Antrieb bzw. der neuen Hinterradaufhängung versehenes Fahrrad angegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrrad, einen Fahrradantrieb mit Tretarmen und eine
Hinterradaufhängung, insbesondere für Fahrräder.
Bei den bekannten Antrieben entsprechen die Tretarme nach vorn gelegten
Tretkurbeln und sind wie diese quer zur Fahrtrichtung angelenkt. Üblich sind
jedoch bekanntermaßen die Antriebe mit Tretkurbeln, meist mit
unterschiedlichen Übersetzungen zum Hinterrad, die über Kettenwandler und
Ritzel oder über eine Nabenschaltung geschaltet werden. Beide bekannte
Antriebstechniken sehen eine Beinarbeit in einer senkrechten
Bewegungsebene parallel zur Fahrtrichtung vor.
Beim Herabtreten der Tretkurbeln wird allerdings die Kraft des Menschen nur
im mittleren Bereich der vorderen Kreisbahn genutzt, so daß sich ein effektiver
Kraftweg von etwa 30 cm ergibt, da im oberen Bereich der Kreisbahn der
Kniewinkel relativ spitz ist und entsprechend wenig Kraft entwickelt werden
kann. Zudem ist der Krafthebel, den die Tretkurbel in dieser Phase bietet, nur
sehr kurz. Letzteres trifft bei fast gestrecktem Kniewinkel auch im unteren
Bereich der Tretkurbelbahn zu.
Ferner können die Pedale aufgrund der weit ausladenden Kreisbahn der
Trethebel nicht optimal unter den Körperschwerpunkt gebracht werden. Beim
Herabtreten befinden sich die Pedale deutlich vor dem Körperschwerpunkt des
Benutzers, während sich die Aufhängung der Tretkurbel etwa unter diesem
befindet. Letzteres ist aber energetisch nicht ausnutzbar, da sich die Pedale
immer dann unter dem Körperschwerpunkt befinden, wenn sie am oberen oder
unteren Punkt ihrer Kreisbahn - also in einer Position ohne verwendbaren
Kraftarm - angelangt sind.
Das natürliche Kippmoment des Körpers beim Radfahren quer zur
Fahrtrichtung bzw. die gebildete Bewegungsenergie beim Rechts-Links-
Wechsel des Körperzentrums über die Rahmenmitte, im folgenden als
Querkippmoment bezeichnet, wird dagegen praktisch nicht genutzt. Die
Querbewegung des Körpers ist zumeist eine Mischbewegung aus einer
Drehung um die Sagittalachse des Menschen und einem Rechts-Links-
Wechsel des Oberkörpers sowie - bei abgehobener Position vom Sattel - auch
des Beckens oder eine mehr oder weniger reine Kippbewegung in der
sagittalen Ebene. Diese Querbewegung zur Fahrtrichtung ist vor allem bei
Bergfahrten sowie bei stärkeren Beschleunigungen, so zum Beispiel bei
Zieleinläufen von Radrennen gut zu beobachten. Bei kontinuierlicher,
gemäßigter Fahrt ist diese Querbewegung in der Regel optisch nicht mehr
wahrnehmbar, wirkt sich aber stetig aus, um die wechselseitige
Streckbewegung der Beine statisch oder auch leicht dynamisch zu kontern. Ein
großer Teil dieses Querkippmoments wird jedoch nicht zum Vortrieb genutzt,
was seine Gründe im Verhältnis der absoluten Kräfte der an der Kraftkette
beteiligten Komponenten des Körpers zueinander, im zeitlich realisierbaren
Ablauf der Übertragung der unterschiedlichen Kraftverhältnisse im Körper und
im Richtungsverlauf der Kraftübertragung vom Menschen auf die Maschine hat.
Betrachtet man das Kippmoment des gesamten Körpers bei der beschriebenen
Querbewegung insbesondere bei forcierter Fahrt, so stellt der einzelne
Oberschenkelmuskel aufgrund des relativ stark gebeugten Arbeitswinkels des
Beines und seiner hierbei zur Verfügung stehenden Maximalkraft zusammen
mit der Belastung im Kniegelenk das schwächste Glied in der Kraftkette dar,
d. h. der Oberschenkelmuskel kann schon allein vom Gesamtbetrag der Kraft
her, die die Querbewegung des annähernd gesamten beschleunigten
Körpergewichts auf die jeweils andere Körperseite herüberbringt, den
Querkippimpuls über die Kniestreckung insbesondere in den spitzeren
Beugewinkeln des Knies während der oberen Kreisbahnphase der
Tretkurbelarbeit nur unvollständig nach unten bzw. vorne-unten übertragen.
Es kann also nicht das gesamte dynamische Moment der Querkippbewegung
im Moment der Übertragung vom Oberkörper auf den Unterschenkel über das
Knie weitergegeben werden, sondern nur der Rest dieser Energie, der sodann
statisch den Halt für die Streckbewegung des Beines liefert, d. h. je mehr Arbeit
der Oberkörper mit seinem hohen Kraftpotential pro Zeiteinheit leistet, desto
größer wird die Diskrepanz bei der Kraftübertragung bzw. desto schneller
kommt es zur lokalen Ermüdung des Oberschenkelmuskels.
Aus diesen Gründen könnte man auch von einer Stauchung oder Abbremsung
der kinetischen Energie im Kniegelenk sprechen, weshalb das Kniegelenk beim
Radfahren stark belastet wird. Könnte der gesamte dynamische Betrag des
Querkippmoments direkt umgesetzt werden, wäre ein schnellerer Rechts-Links-
Wechsel mit höheren Kraftwerten möglich. Dies trifft in abgeschwächter Form
auch für langsame Fahrt zu.
Die beschriebene begrenzte Kraftübertragung hat letztlich auch einen Grund im
Richtungsverlauf der zu übertragenden Körperkraft auf das Fahrrad. Während
die Tretkurbelarbeit in der senkrechten Bewegungsebene parallel zur
Fahrtrichtung erfolgt, mit einer vorwiegend nach vorne-unten gerichteten
Kraftkomponente, findet die Kippbewegung bzw. Wechselbewegung des
Oberkörpers in der sagittalen Bewegungsebene statt. Diese beiden
Bewegungsebenen stehen jedoch um 90° zueinander versetzt. Damit ist eine
effektive Kraftübertragung nur eingeschränkt möglich, da für einen Teil der
erzeugten Kraft eine Umlenkung der Kraftrichtung von einer Querbewegung in
eine senkrechte Bewegung nach vorn-unten geleistet werden muß. Dies ist
letztlich wiederum von Kniegelenk und Oberschenkelmuskel nur unvollständig
umsetzbar.
Die Effektivität beim Radfahren ist also in erster Linie von der lokalen Ausdauer
des Oberschenkelmuskels begrenzt, welcher die entstandene kinetische
Energie nur unvollständig umsetzen kann, zumal die Wade nur fixierende
Arbeit für das Fußgelenk leistet und der Gesäßmuskel nur unterschwellig bei
der geringen Streckung des Hüftgelenkes arbeitet. So kann insgesamt das
energetische Potential des Menschen bei herkömmlichen Fahrrädern zur
Vortriebskrafterzeugung nicht zufriedenstellend ausgeschöpft werden.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Fahrradantrieb anzugeben, der - bei einfacher Bauweise - die Kraft des
Menschen auf gelenkschonende Weise erheblich besser nutzt.
Die Aufgabe wird gelöst von einem Fahrradantrieb mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Eine für den erfindungsgemäßen Fahrradantrieb besonders
geeignete Hinterradaufhängung bzw. -federung, die selbstverständlich auch
für andere Zweiräder genutzt werden kann, ist in Anspruch 17 angegeben.
Vorteil der neuen Hinterradaufhängung ist, daß sie unmittelbar im Bereich ihrer
eigentlichen Wirkung mit exakter Ausrichtung des stoßdämpfenden Elementes
zur Stoßrichtung des Rades gebaut werden kann. Lange Anlenkungsarme und
beispielsweise großdimensionierte Federn werden überflüssig. Die
stoßdämpfende Lagerung des Hinterrades ist besonders kompakt, sehr
effizient und außer für den Montainbikebereich, in dem größere Federwege
benötigt werden, auch für jedes andere Zweirad nutzbar.
Die Vorteile des neuen Antriebs sind folgende: Durch die ermöglichte
diskontinuierliche Arbeitsweise mit stärker gestreckten Beinwinkeln ist das
Treten im Gegensatz zur Tretkurbel in einem permanent optimalen
Gelenkwinkelbereich möglich. Dies betrifft insbesondere das Kniegelenk, aber
auch das Hüftgelenk. Der Ausschlag der Bewegung im äußeren Radialbereich
der Tretarme beträgt hierbei etwa 15 cm.
Durch die Positionierung der Trittflächen in dem Bereich unter dem
Körperschwerpunkt des Benutzers kann zusammen mit den stärker gestreckten
Gelenkwinkeln mehr Körpermasse pro Zeiteinheit bei jedem Abwärtstritt nach
unten auf die Trittflächen beschleunigt werden, als wenn die Beine vor dem
Körperschwerpunkt mit vergleichsweise ungünstigen Gelenkwinkeln isolierte
lokale Muskelarbeit leisten.
Durch die Anlenkung der Tretarme in Fahrtrichtung, bzw. durch die hiermit
ermöglichte Querkippbewegung um die Sagittalachse sowie aufgrund der
bereits genannten Faktoren ist es möglich, eine Ganzkörperbewegung bzw.
einen Querkippimpuls mit dem gesamten Körper umzusetzen. Das bedeutet,
daß wesentlich größere Muskelgruppen in die Erzeugung von Vortriebsenergie
einbezogen werden können. So können die untere Rumpfmuskulatur, die Hüft-
und die Beckenmuskulatur auf leichte Weise mit einem optisch kaum
wahrnehmbaren Bewegungsausschlag an der Kraftkette der Muskeln bei der
Querkippbewegung mitwirken und ebenso leicht den Gegenimpuls zur anderen
Seite einleiten. Große Muskelgruppen bewirken somit in einer - durch die
geringen Beugewinkel der Gelenke stabilen - Kraftkette eine leicht
durchzuführende Bewegung. Die schnelle lokale Muskelermüdung des
Oberschenkels wie bei den bislang üblichen muskelkraftbetätigten
Fahrradantrieben wird vermieden.
Aufgrund der insgesamt stabilen Position des Körpers auf dem Gerät, der
konstanten Bewegung der Füße im Bereich unter dem Körperschwerpunkt bzw.
durch das Fehlen der Bewegungsrichtung der Füße nach vorne oder hinten ist
es möglich, Trittflächen zu verwenden, auf die der gesamte Fuß gestellt
werden kann. Hierdurch wird ein punktueller einseitiger Druck auf den
Fußballen vermieden, der die Blutzirkulation stört und bei manchen Menschen
sogar zum Einschlafen der Füße beim Radfahren oder beim Ergometertraining
führt. Insbesondere ist mit ganz aufgestellter Fußsohle wesentlich mehr
Energie übertragbar als mit alleinig aufgestelltem/r Fußballen, Mittelfuß oder
Ferse. Damit ist durchgehend ein starkes Kraftübertragungspotential vom
Oberkörper bis zu den Trittflächen gegeben. Auch eine Verkrampfung der
Waden wird (bei entsprechender Winkeleinstellung der Trittflächen)
vermieden. Vor allem beim Beschleunigen und bei Bergfahrten können mit der
beschriebenen Gesamtbewegung sehr hohe Kraftwerte umgesetzt werden, und
im Touren- oder Ausdauerbereich wird eine sehr leichtgängige Fahrweise
möglich.
Das Querkippmoment des Körpers in der sagittalen Bewegungsebene kann
auch deshalb in vollem Maße umgesetzt werden, weil der gebildete
Bewegungsimpuls nicht, wie bei der Anwendung herkömmlicher
Antriebstechniken, von seiner seitlich-abwärts gerichteten Bewegungsenergie
nach vorne-unten umgelenkt werden muß.
Aufgrund der bisher genannten Faktoren und aufgrund der Tatsache, daß nur
der effektive Kraftweg von etwa 15 cm bei vergleichbarem
Übersetzungsverhältnis getreten werden muß, sind relativ schnelle Rechts-
Links-Gewichtsverlagerungen des Körpers ohne größere Anstrengung
realisierbar. So kann auch die Schwerkraft des Körpers zusammen mit dessen
muskulär beschleunigten Massenanteilen besser in die Vortriebserzeugung
einbezogen werden.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß mit Hilfe der neuen Antriebstechnik
die gesamte in der sagittalen Ebene beschleunigte Körpermasse in einer leicht
durchzuführenden Bewegung ohne Kraftverluste und verzögerungsfrei zur
Vortriebserzeugung nutzbar wird. Der Rest der nicht zur seitlichen
Abwärtsbewegung genutzten Energie wird zur Einleitung der
Gegenkippbewegung genutzt. So ergibt sich ein äußerst kraftvolles,
ökonomisches und vom Bewegungsablauf her sehr natürliches und
spaßbringendes Arbeiten mit einem derartigen Antrieb. Zudem ist die durch
den Antrieb vorgegebene Bewegungsweise sehr gelenkfreundlich, so daß sich
ein entsprechend ausgestattetes Fahrrad neben dem Alltags-, Touren- und
Sportbereich insbesondere auch für ältere Menschen und Menschen mit
verschleiß- oder unfallbedingten Gelenkproblemen eignet.
Da beim erfindungsgemäßen Antrieb wie bei herkömmlichen Fahrrädern pro
Abwärtsbewegung der Beine eine halbe Umdrehung des Antriebsritzels eines
Kettentriebs zustande kommt, kann - bei gleichem Übersetzungsverhältnis -
aufgrund des kürzeren Weges der Auf- und Abbewegung und der erheblich
besseren Kraftverhältnisse ein schnellerer Rechts-Links-Wechsel der
Beinarbeit durchgeführt werden, wodurch auch eine höhere Umdrehungszahl
des Antriebsritzels pro Zeiteinheit bewirkt wird. Deshalb kann auch ein
kleineres Antriebsritzel verwendet werden, um die gleiche
Kettengeschwindigkeit zu erzielen (etwa 50-70% der Größe üblicher
Zahnräder, je nach beabsichtigter durchschnittlicher Rechts-Links-
Wechselfrequenz bzw. Tretgeschwindigkeit).
Durch seine einfache, raumsparende und universell bei Fahrrädern
einsetzbare Bauweise sowie seine möglichen Anwendungsbereiche ist der
erfindungsgemäße Antrieb somit für alle Fahrradtypen verwendbar. Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung, in
welcher
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines mit einem erfindungsgemäßen
Antrieb und einer erfindungsgemäßen
Hinterradaufhängung versehenen Fahrrades ist und
Fig. 2 einen Detailausschnitt des Antriebs gegen die
Fahrtrichtung gesehen zeigt.
Bei dem Fahrrad sind in Fahrtrichtung Tretarme 2 angelenkt, wobei die
Anlenkung im Beispiel zwischen Hinterrad und Rahmen erfolgt, so daß hier der
Austritt der Tretarme nach unten heraus unter den seitlichen Rahmenrohren 4
gestaltet wurde. Der Progressionswinkel der Anlenkungsachse 6 und der
Trittflächen 8 beträgt etwa 13°. Da dieser Progressionswinkel relativ steil ist
und die Trittflächen eher hinter dem Körperschwerpunkt positioniert sind, ist
das gezeigte Fahrradmodell mit einer relativ starken Oberkörpervorlage zu
fahren. Daher ist es mit einem Aufliegerlenker ausgestattet. Die Gestaltung und
die Verstellbarkeit der Trittflächen ist in Fig. 1 nur angedeutet, da diese
unterschiedlich ausgestaltet werden können. Die Trittflächen sind im Beispiel in
Fahrtrichtung schwenkbar ausgeführt, um die Lockerheit der Fußgelenke zu
gewährleisten.
Es sei an dieser Stelle betont, daß alternativ zu der gezeigten Anlenkung auch
eine separate Anlenkung der Tretarme auf der jeweils anderen Rahmenseite
des Fahrrads und eine Rückführung der primären Lasthebel zur Rahmenmitte
möglich ist, was das Kippmoment für den Fahrradrahmen reduziert, eine
größere Parallelität der Querbewegung der Tretarme mit der des Hüftgürtels
des Benutzers ergibt und einen größeren radialen Ausschlag der primären
Lasthebel bewirkt. Dazu reichte eine Herüberlegung von etwa 1/3 der
Krafthebelänge auf die andere Rahmenseite bereits aus. Aus Raumgründen
sollten dann die Arme gekrümmt gebaut werden. Es ergäbe sich ein größerer
Radius der Lasthebel der Kurbelwelle, was wiederum eine stabilere Bauweise
der primären Übersetzung ermöglichte und bewirkte, daß der Kreisbogen der
primären Lastarme etwas weniger gekrümmt ist.
Das seitlich-hinten am Rohrrahmen geführte Antriebsritzel 12 ist im Beispiel mit
seiner Drehachse relativ weit vorne geführt, da der Halter 10 seitlich-mittig am
Rohrrahmen ansetzt und entsprechend mehr Platz nach vorne für das Zahnrad
bietet.
Die zusätzliche, um 90° versetzte zweifache Anlenkung der Pleuelstange ist
Fig. 2 entnehmbar. Hierbei bieten das untere Zapfengelenk 18 und das obere
Zapfengelenk 22 die ausgleichende Beweglichkeit für die Krümmung des
Radialbogens der primären Lastarme 24 sowie das untere Pleuelgelenk 20
zusammen mit dem oberen Pleuelgelenk 28 die Beweglichkeit für die
Kurbelwellenbewegung. Das obere Zapfengelenk 22 fängt hierbei - bezogen
auf den gezeigten Maßstab - einen Pendelausschlag des unteren
Pleuelgelenks 20 von nur 1,5 mm auf. Der senkrechte Hub des unteren
Pleuelgelenks beträgt in dieser Bewegung nur ±9-10 mm. Im
Originalmaßstab sind annähernd doppelt so große Maße anzusetzen, je nach
gewählter Übersetzung.
Der erfindungsgemäße Antrieb arbeitet wie folgt: Bei waagrechter Stellung der
Tretarme 2, wie in beiden Figuren gezeigt, stehen die Lasthebel der
Kurbelwelle 14 ebenfalls in waagrechter Mittelposition, so daß in der Mitte der
Abwärtsbewegung der Trittflächen bei jeder Beinstreckung eine optimale
Hebelwirkung an der Kurbelwelle erzielt wird. Da die Lasthebel der Kurbelwelle
um 180° versetzt zueinander stehen, bewirkt jeweils ein Tretarm bei einer
Abwärtsbewegung über den beidseitig verlängerten Querhebel 24 und die
Pleuelstangen 16 gleichzeitig einen Auf- und einen Abwärtsimpuls der
Lasthebel der Kurbelwelle und damit eine halbe Drehung der Kurbelwelle 26
und des darauf sitzenden Zahnrades. Da beide Tretarme eine gemeinsame
Aufhängungsachse 6 haben und starr mit dieser verbunden sind, wird
gleichzeitig der nicht belastete Tretarm in die Ausgangsstellung nach oben
geführt. Somit ist kein Rückholmechanismus für die diskontinuierlich
arbeitenden Tretarme erforderlich, und das Zahnrad erfährt eine kontinuierliche
Drehbewegung. Damit wird auch eine nach jedem Tritt lösende Wirkung einer
Freilaufnabe überflüssig, wenn die Tretarme in die Gegenbewegung
übergehen.
Alternativ kann man die primäre Übersetzung zum Beispiel auch so variieren,
daß an den primären Lasthebeln 24 an Stelle der Pleuelstangen quer zur
Fahrtrichtung angelenkte Hebel ansetzen. So könnte man das Drehmoment
zunächst auf jeweils einen kürzeren Hebel übertragen, welche mittels einer
längeren Hebelübersetzung beidseitig über Zahnriemen das Hinterrad
antreiben, so daß mittels einer Freilaufnabe diskontinuierlich Impulse auf das
Hinterrad übertragen werden könnten.
Claims (22)
1. Fahrradantrieb mit zwei mit jeweils einem Pedal oder einer Trittfläche (8)
versehenen Tretarmen (2),
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Tretarm (2) an einer in einer zur Geradeausfahrtrichtung eines Fahrrades parallelen, im wesentlichen vertikalen Ebene verlaufenden Achse (6) schwenkbar gelagert ist und
daß Mittel (14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28) zur Umsetzung der Schwenkbewegung jedes Tretarmes (2) in eine Rotationsbewegung eines Antriebsrades, insbesondere eines Antriebsritzels (12) eines Kettentriebs, oder einer Kardanwelle vorgesehen sind.
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Tretarm (2) an einer in einer zur Geradeausfahrtrichtung eines Fahrrades parallelen, im wesentlichen vertikalen Ebene verlaufenden Achse (6) schwenkbar gelagert ist und
daß Mittel (14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28) zur Umsetzung der Schwenkbewegung jedes Tretarmes (2) in eine Rotationsbewegung eines Antriebsrades, insbesondere eines Antriebsritzels (12) eines Kettentriebs, oder einer Kardanwelle vorgesehen sind.
2. Fahrradantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Tretarm an einer eigenen Achse schwenkbar gelagert ist.
3. Fahrradantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Tretarme (2) um eine gemeinsame Achse (6) schwenkbar gelagert sind.
4. Fahrradantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse/Achsen (6), um die die Tretarme (2)
schwenkbar gelagert ist/sind, im bestimmungsgemäßen Montagezustand quer
zur Geradeausfahrtrichtung gesehen einen Winkel mit der Horizontalen von
etwa 10-15° einschließt/einschließen.
5. Fahrradantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zur Umsetzung der Schwenkbewegung jedes
Tretarms (2) in eine Rotationsbewegung eine Kurbelwelle (26) umfassen.
6. Fahrradantrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kurbelwelle (26) zwei Kurbelzapfen oder Kurbelabschitte aufweist, an denen
Pleuelstangen (16) angreifen.
7. Fahrradantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kurbelzapfen oder Kurbelabschnitte um 180° um die Kurbelwellenachse
versetzt angeordnet sind.
8. Fahrradantrieb nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pleuelstangen (16) mit den Tretarmen (2) direkt oder indirekt, insbesondere
über eine Querstange (24) gekoppelt sind.
9. Fahrradantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Pleuelstange (16) über ein erstes Pleuelgelenk (20) mit einer Querstange (24)
und über ein zweites Pleuelgelenk (28) mit dem Kurbelzapfen bzw. dem
Kurbelabschnitt der Kurbelwelle (26) gekoppelt ist.
10. Fahrradantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jeder Querstange (24) und dem ersten Pleuelgelenk (20) jeder
Pleuelstange (16) ein zusätzliches Gelenk (18) mit einer um 90° zur Drehachse
der Pleuelgelenke (20, 28) versetzten Drehachse angeordnet ist.
11. Fahrradantrieb nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jedem zweiten Pleuelgelenk (28) jeder Pleuelstange (16) ein
zusätzliches Gelenk (22) mit um 90° zu der Bewegungsachse der
Pleuelgelenke (20, 28) versetzter Drehachse angeordnet ist.
12. Fahrradantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei an jedem
Tretarm (2) eine Trittfläche (8) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trittfläche im bestimmungsgemäßen Montagezustand schräg zur
Horizontalen gestellt ist.
13. Fahrradantrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schrägstellung jeder Trittfläche (8) gegenüber der Horizontalen verstellbar ist.
14. Fahrradantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand jedes Pedals bzw. jeder Trittfläche (8) zum
Anlenkungspunkt des jeweiligen Tretarmes (2) an der jeweiligen Achse (6)
verstellbar ist.
15. Fahrradantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Pedal bzw. jede Trittfläche (8) austauschbar,
insbesondere durch klein- oder großflächigere Pedale/Trittflächen ersetzbar ist.
16. Fahrradantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trittflächen (8) so ausgestaltet sind, daß der Fuß des
jeweiligen Benutzers komplett aufgestellt werden kann.
17. Hinterradaufhängung für Zweiräder, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Rahmenteil der Radaufhängung im Endbereich oder gänzlich in
einem Bereich über die Höhe eines Radaufhängungspunktes gezogen ist,
wobei dieser von mindestens einem quer zur Fahrtrichtung am Rahmen
angelenkten Hebel gebildet wird und zwischen Hebel und hinterem Rahmenteil
ein stoßdämpfendes Element gegen die Richtung des Federweges des
Hinterrades gesetzt wird oder der die Radaufhängung bildende gefederte
Hebel über einem nach unten gezogenen hinteren Rahmenteil angeordnet ist,
so daß das stoßdämpfende Element eine Zugwirkung erfährt.
18. Fahrrad mit einer Hinterradaufhängung nach Anspruch 17.
19. Fahrrad, insbesondere nach Anspruch 18, mit einem Antrieb nach einem
der Ansprüche 1 bis 16.
20. Fahrrad nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Pedale
oder Trittflächen (8) derart angeordnet sind, daß sie beim Betrieb des
Fahrrades in etwa unter dem Körperschwerpunkt des Benutzers oder dahinter
positioniert sind.
21. Fahrrad nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
quer zur Fahrtrichtung gemessene Abstand der beiden Pedale bzw. Trittflächen
(8) zueinander einstellbar ist.
22. Fahrrad nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende jedes Tretarmes (2) derart nach außen und hinten geführt
ist, daß die Achse (6) vor dem Hinterrad und die Pedale oder Trittflächen (8)
unter oder hinter dem Körperschwerpunkt eines Fahrradbenutzers positioniert
sind.
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