DE19919613A1 - Verfahren zur Herstellung feinstkristalliner Siliciumnitridpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung feinstkristalliner SiliciumnitridpulverInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung feinkristalliner Siliciumnitridpulver, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung nichtoxidischer Keramikbauteile durch bekannte Sinterverfahren verwendet werden können. Dabei soll mit der Erfindung das Problem gelöst werden, freinkristallites Siliciumnitridpulver in einem kleinen Kristallitgrößenbereich zu erhalten, um auch in einem fertig gesinterten Siliciumnitridwerkstoff eine gleichmäßige homogene eng begrenzte Korngrößenverteilung zu sichern. Dabei wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß in einer Mischung von Siliciumnitridpulver, als amorphes Vorprodukt, mit mindestens einem Additiv, das als Schmelze eine flüssige Phase bildet, eine Phasenumwandlung des Siliciumnitrids durchgeführt wird. Die Phasenumwandlung erfolgt oberhalb der Schmelztemperatur in einer nichtoxidierenden Atmosphäre.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
feinstkristalliner Siliciumnitridpulver, wie sie als
Ausgangsmaterial für die Herstellung solcher nicht
oxidischer Keramikbauteile durch bekannte Sinterver
fahren verwendet werden können. Mit einem solchen
Siliciumnitridpulver können Bauteile hergestellt wer
den, die eine hohe Festigkeit, Bruchzähigkeit, nied
rigen Verschleiß und sehr kleine Reibwerte erreichen,
so daß sie auf den verschiedensten Gebieten des Ma
schinen- und Anlagenbaues, wie in der Fahrzeugin
dustrie, als Verschleißteile, als Lagerungen, aber
auch für Messer und andere Schneidwerkzeuge verwendet
werden können, bei denen unter anderem auch eine er
höhte Lebensdauer, verringerte Ausfallzeiten, verrin
gerter Wartungsaufwand und für den Fall der Verwen
dung als Lagermaterial, durch Schmiermittelverringe
rung auch die Umweltbelastung verkleinert werden
kann.
Aus DE 41 26 510 A1 ist es bekannt, daß die Kristal
litgröße und die Kristallitgrößenverteilung eines für
die Herstellung von Siliciumnitridsinterkörpern ver
wendeten Siliciumnitridpulvers sowie die Anteile von
α- und β-Siliciumnitrid einen großen Einfluß auf die
mechanischen Eigenschaften der aus diesem Ausgangs
material hergestellten Siliciumnitridsinterkörper
haben.
Siliciumnitridpulver werden auf konventionelle Weise
im wesentlichen über eine Direktnitridierung von Si
liciumpulver und zum anderen aus reinen amorphen Vor
stufen durch Kristallisation hergestellt. Bei der
Direktnitridierung von Siliciumpulver kann ein rela
tiv grobes Pulver, auch mit einem relativ hohen β-
Anteil erhalten werden, wobei jedoch generell relativ
große Kristallitgrößen erhalten werden, was sich, wie
nachfolgend noch näher zu erläutern ist, negativ aus
wirkt.
Wird Siliciumnitridpulver durch Kristallisation von
amorphen Vorstufen hergestellt, können feinere Pulver
erhalten werden, wobei jedoch bei relativ niedrigen
Kristallisationstemperaturen ein hoher Anteil an α-
Siliciumnitrid zu verzeichnen ist. Wenn hauptsächlich
β-Siliciumnitrid gebildet wird, ist wieder ein Kri
stallitwachstum zu verzeichnen, bei dem relativ große
β-Kristallite gebildet werden, wobei dieses Wachstum
im wesentlichen über die Gasphase erfolgt.
Eine dritte Möglichkeit zur Herstellung solcher Sili
ciumnitridpulver ist die plasmachemische Herstellung,
wie sie vom Institut für anorganische Chemie der Aka
demie der Wissenschaften Lettlands in Riga durchge
führt wird.
Die plasmachemisch hergestellten Siliciumnitridpulver
verfügen zwar über einen relativ hohen Anteil an β-
Siliciumnitridkristalliten, deren Größenverteilung
ist aber herstellungsbedingt relativ weit gestreut,
so daß der Gefügekorngröße und der Homogenität eines
Gefüges im fertig gesinterten Bauteil Grenzen gesetzt
sind. Dies wirkt sich insbesondere beim Gasdrucksin
tern, wegen des verstärkten Kornwachstums negativ
aus.
Bei den herkömmlich hergestellten Siliciumnitridpul
vern ist bisher in jedem Fall eine relativ inhomogene
Verteilung der Kristallitgrößen und hier insbesondere
für den β-Siliciumnitridanteil zu verzeichnen. Da es
aber im Verlaufe der Verdichtung beim Sintern des
Siliciumnitrids zur Umlösung des β-Siliciumnitrids
kommt und außerdem aufgrund der Ostwaldreifung die
jeweils größten Kristallite bevorzugt wachsen, müssen
die die gewünschten Eigenschaften des fertigen Werk
stoffes erreichenden Ausgangspulver eine sehr kleine
Weite der Verteilung der β-Kristallitgrößen aufwei
sen, was auch bei der plasmachemischen Herstellung
nicht erreicht werden kann.
Bekanntermaßen werden beim Sintern keramische Aus
gangswerkstoffe und demzufolge auch beim Sintern von
Siliciumnitrid Sinteradditive eingesetzt. Auch beim
Einsatz dieser Sinteradditive kommt es auf deren ho
mogene Verteilung bereits vor dem eigentlichen Sin
tern an. Üblicherweise werden die Sinteradditive dem
Siliciumnitridpulver vor der Herstellung der Grünkör
per zugegeben und das Ganze entsprechend vermischt,
wobei es durch unzulängliche Vermischung und gegebe
nenfalls durch Dichteunterschiede, verschiedene
Schmelz- bzw. Erweichungstemperaturen lokal differen
ziert zur Entmischung und demzufolge zur inhomogenen
Verteilung der Sinteradditive kommen kann, die sich
im fertigen Bauteil entsprechend negativ auswirken.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
vorzuschlagen, mit dem feinstkristallites Siliciumni
tridpulver erhalten werden kann, in dem die einzelnen
Kristallite, in einem kleinen Kristallitgrößenbereich
enthalten sind, so daß auch im fertig gesinterten
Siliciumnitridwerkstoff eine gleichmäßige homogene
engbegrenzte Korngrößenverteilung erhalten werden
kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungsformen und Weiterbildungen der Erfindung, erge
ben sich mit den in den untergeordneten Ansprüchen
enthaltenen Merkmalen.
Erfindungsgemäß wird dabei so vorgegangen, daß auf
herkömmliche Art und Weise hergestelltes Siliciumni
trid, als amorphes Vorprodukt in Pulverform verwendet
wird.
Die Bildung der α- bzw. β-Siliciumnitridkristallite
erfolgt durch eine entsprechende Phasenumwandlung in
einer flüssigen Phase. Die flüssige Phase wird durch
Zugabe mindestens eines Additivs durch Reaktion mit
dem im Pulver vorhandenen SiO2 gebildet, wobei die
flüssige Phase eine entsprechende Schmelze ist.
In einer solchen Schmelze aus Silikaten, Oxinitriden
oder Salzen erfolgt dann die gewünschte Kristallisa
tion, wobei diese Kristallisation durch Einflußnahme
auf die Viskosität der flüssigen Phase beeinflußt
werden kann. In einfachster Form wird hierzu die Ab
hängigkeit der Viskosität von der jeweiligen Tempera
tur benutzt.
Geeignete Additive sind:
neben Siliziumdioxid, das auf der Pulveroberflä che vorhanden, andere Oxide, Chlor-, Fluor-, Phosphor-, Schwefel- ent haltende Salze der Elemente der I. und II. Hauptgruppe,
des Aluminiums, Galliums, Germaniums, Ytriums, Scandiums, Lanthans, der 4f-Elemente, des Zirkons, Hafniums, die einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden können.
neben Siliziumdioxid, das auf der Pulveroberflä che vorhanden, andere Oxide, Chlor-, Fluor-, Phosphor-, Schwefel- ent haltende Salze der Elemente der I. und II. Hauptgruppe,
des Aluminiums, Galliums, Germaniums, Ytriums, Scandiums, Lanthans, der 4f-Elemente, des Zirkons, Hafniums, die einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden können.
Der Anteil von Bor sollte unterhalb von 3-Masse% ge
halten werden, um die Bildung von Bornitrid während
der Kristallisation und bei einer nachfolgenden Sin
terung zu behindern.
Die Phasenumwandlung erfolgt in einer nichtoxidieren
den Atmosphäre, wobei hier neben Vakuum auch die Gas
atmosphären aus Stickstoff, Argon oder Helium verwen
det werden können.
Die Phasenumwandlung erfolgt in einem Temperaturbe
reich zwischen 600 und 1500°C, bevorzugt zwischen
800 und 1450°C, wobei aber günstigerweise bei Tempe
raturen gearbeitet werden soll, die möglichst nur
wenig oberhalb der eutektischen Temperatur liegen, um
die Kristallitwachstumsgeschwindigkeit nicht zu stark
zu erhöhen. Die für die Phasenumwandlung gewählte
Temperatur sollte daher nicht mehr als 250°C ober
halb der eutektischen Temperatur der Schmelze, gün
stiger nicht mehr als 200°C und noch günstiger nicht
mehr als 150°C oberhalb dieser Temperatur liegen.
Die Menge der flüssigen Phase sollte aber ausreichen,
um die Oberfläche des als Vorstufe verwendeten Sili
ciumnitridpulvers möglichst vollständig zu benetzen.
Die flüssige Phase sollte daher einen Anteil von min
destens 8 Vol.-%, bevorzugt ≧ 10 Vol.-% aufweisen.
Mit einer solchen vollständigen Benetzung kann er
reicht werden, daß die Kristallitwachstumsgeschwin
digkeit über die Gasphase verlangsamt wird und die
gewünschten kleinen, in einer engen gleichmäßigen
Verteilung vorliegenden Einzelkristallite während der
Phasenumwandlung ausgebildet werden.
Für die Phasenumwandlung ist in Abhängigkeit der ver
wendeten Additive und der jeweiligen Temperatur ein
Zeitaufwand zwischen 0,5 bis 10 h erforderlich.
Vorteilhaft ist es außerdem, wenn für die Ausbildung
der flüssigen Phase Additive verwendet werden, die,
wie bereits erwähnt, das Siliciumnitridpulver zumin
dest nahezu vollständig benetzen, aber außerdem bei
den entsprechenden Temperaturen insbesondere gegen
über Siliciumnitrid thermodynamisch stabil sind.
Wenn der Anteil an Chlor bzw. Fluor in der Flüssig
keit relativ hoch ist, muß deren Einfluß auf die Vis
kosität der Schmelze berücksichtigt werden. Da diese
Elemente die Viskosität herabsetzen, sollte die Tem
peratur während der Phasenumwandlung möglichst ge
ringfügig oberhalb der Schmelztemperatur gehalten
werden.
Die für die Ausbildung der flüssigen Phase verwende
ten Additive können im Nachgang an die Phasenumwand
lung weiter als Sinteradditive genutzt werden, wobei
es sich günstig auswirken kann, daß diese im fertigen
Siliciumnitridpulver sehr homogen verteilt sind, da
sie an der Pulveroberfläche nahezu gleichmäßig ver
teilt anhaften, so daß sie auch einen sehr homogenen
Einfluß während des Sintervorganges verwirklichen
können.
Die Additive können aber auch im Nachgang an die Kri
stallisation wieder entfernt werden, wobei ein Wa
schen des Siliciumnitridpulvers, z. B. mit Säuren und-
/oder Laugen durchgeführt werden kann. Dadurch können
die Additive zumindest teilweise wieder entfernt wer
den, wobei auch eine selektive Entfernung bestimmter
Additive, durch entsprechende Auswahl der Säuren bzw.
Laugen möglich ist.
Das erfindungsgemäße Siliciumnitridpulver mit der
homogenen, feinstverteilten Kristallitstruktur kann
vor der Herstellung des Grünkörpers und demzufolge
auch vor dem eigentlichen Sintern nochmals fein ver
mahlen werden. Während des Sinterns tritt zwar ein
weiteres Kornwachstum auf, dieses ist aber infolge
der sehr gleichmäßigen, in einem engen Bereich lie
genden Kristallitgröße ebenfalls sehr gleichmäßig, so
daß sich eine homogene Korngrößenverteilung und ein
entsprechendes feinstkörniges Gefüge ausbildet, mit
dem die sehr guten mechanischen und tribologischen
Eigenschaften von Bauteilen aus Siliciumnitrid er
reicht werden können.
In der flüssigen Phase können zusätzliche Keimbildner
enthalten sein, wobei es sich bevorzugt um silicid
bildende Übergangsmetalle handelt. Es können daher
diese silicidbildende Übergangsmetalle in elementarer
Form, aber auch deren Nitride, Silicide, Carbide oder
Oxide verwendet werden. Beispiele sind:
Titandioxid, Titancarbid, Titancarbonnitrid oder Titandioxid.
Titandioxid, Titancarbid, Titancarbonnitrid oder Titandioxid.
Die gewünschte Phasenumwandlung und die hierfür er
forderliche Ausbildung der flüssigen Phase kann zum
einen so erfolgen, daß das Ausgangssiliciumnitridpul
ver und die die flüssige Phase bildenden Additive
miteinander vermischt und im Anschluß daran eine Er
wärmung bis oberhalb der Schmelztemperatur, bei der
die flüssige Phase gebildet wird, durchgeführt wird.
Alternativ hierzu können aber auch die Additive aus
Lösungen ausgefällt werden.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann aber nicht nur
ein feinstkristalliter Siliciumnitridpulver mit hohem
β-Kristallitanteil erhalten werden. Hierfür wird für
die Herstellung feinstkristalliner α'-Siliciumnitrid
pulver als Vorstufe ein Sialon mit der Zusammenset
zung RXSi(12-m-n)Al(m+n)OnN16-n verwendet und in der flüs
sigen Phase ein Überschuß des Kations R eingestellt.
Es kann aber auch aus einer entsprechend zusammenge
setzten Schmelze ein α' SiALON in der Zusammensetzung
RXSi(12-m-n)Al(m+n)OnN16-n ausgeschieden werden, wobei
hier ein Überschuß an Kation R im Vergleich zur α'
SiALON-Zusammensetzung eingestellt wird. Als Kation R
können die 4f-Elemente, Calcium, Magnesium, Lanthal,
Ytrium, Lithium oder deren Mischungen verwendet wer
den. Dieser Überschuß ist erforderlich, um während
der Phasenumwandlung eine stabile flüssige Phase zu
sichern.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Beispielen
weiter erklärt werden.
Das amporphe Vorprodukt aus der Gasphasen- oder Dii
midsynthese wurde ohne Zusatz von Additiven getem
pert. In Abhängigkeit von der Tempertemperatur wurde
entweder α-Si3N4 (Temperung 1400°C) oder relativ
grobes β-Si3N4 (1500°C) erzielt. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle 1 dargestellt.
Das Produkt wurde dann in der Planetenkugelmühle ge
mahlen und analysiert. Die gesamte Behandlung des
Pulvers erfolgte in einem Boxsystem under Ar-Atmo
sphäre. Das Pulver kam nicht mit Luft in Berührung.
Der O2-, H2O-Gehalt im Boxsyste betrug ≦ 10 ppm. Die
Analyse der Phasenverhältnisse erfolgte mittels Rönt
gendiffraktometer (CuKα-Strahlung; Gerät XRD7, Fa.
Seifert - FPM). Die Auswertung erfolgte mittels Riet
veldanalyse (Programm REFINE++, Fa. Seifert - FPM).
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt.
Das amorphe Vorprodukt in allen Beispielen enthielt
1,6% Sauerstoff, was einem SiO2-Anteil von 3% ent
spricht.
Das gleiche amorphe Vorprodukt wurde mit 6 Masse-%
Y2O3 und 4 Masse-% Al2O3 versetzt und in Zyklohexan
unter Schutzgas 4 h gemahlen. Das Zyklohexan im Rota
tionsverdampfer eingedampft. Das Produkt wurde dann
in N2 mit 3 K/min bis 1400°C aufgeheizt und 2 h iso
therm bei 1400°C getempert. Die Eutektik in diesem
System liegt bei 1360°C.
Das Produkt wurde dann in der Planetenkugelmühle ge
mahlen und analysiert. Die gesamte Behandlung des
Pulvers erfolgte in einem Boxsystem unter Ar-Atmo
sphäre. Das Pulver kam nicht mit Luft in Berührung.
Der O2, H2O-Gehalt im Boxsystem betrug ≦ 10 ppm. Die
Analyse der Phasenverhältnisse erfolgte mittels Rönt
gendiffraktometer (CuKα-Strahlung; Gerät XRD7, Fa.
Seifert - FPM). Die Auswertung erfolgte mittels Riet
veldanalyse (Programm REFINE++, Fa. Seifert - FPM).
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Das gleiche amorphe Vorprodukt wurde mit 6 Masse-%
Y2O3 und 4 Masse-% Al2O3 versetzt und in Zyklohexan
unter Schutzgas 4 h gemahlen. Das Zyklohexan im Rota
tionsverdampfer eingedampft. Das Produkt wurde dann
in Ar mit 3 K/min bis 1450°C aufgeheizt und 2 h iso
therm bei 14509°C getempert. Die Eutektik in diesem
System liegt bei 1360°C.
Das Produkt wurde dann in der Planetenkugelmühle ge
mahlen und analysiert. Die gesamte Behandlung des
Pulvers erfolgte in einem Boxsystem unter Ar-Atmo
sphäre. Das Pulver kam nicht mit Luft in Berührung.
Der O2-, H2O-Gehalt im Boxsystem betrug ≦ 10 ppm. Die
Analyse der Phasenverhältnisse erfolgte mittels Rönt
gendiffraktometer (CuKα-Strahlung; Gerät XRD7, Fa.
Seifert - FPM). Die Auswertung erfolgte mittels Riet
veldanalyse (Programm REFINE++, Fa. Seifert - FPM).
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt.
Das gleiche amorphe Vorprodukt wurde mit 5 Masse-%
MgO und 3 Masse-% Y2O3 versetzt und in Zyklohexan
unter Schutzgas 4 h gemahlen. Das Zyklohexan im Rota
tionsverdampfer eingedampft. Das Produkt wurde dann
in Ar m, it 3 K/min bis 1400°C aufgeheizt und 2 h
isotherm bei 1400°C getempert. Das Produkt wurde
dann in der Planetenkugelmühle gemahlen und analy
siert.
Das gleiche amorphe Vorprodukt wurde mit 5 Masse-%
MgO und 10 Masse-% MgF2 versetzt und in Zyklohexan
unter Schutzgas 4 h gemahlen. Das Zyklohexan im Rota
tionsverdampfer eingedampft. Das Produkt wurde dann
in AR mit 3 K/min bis 1350°C aufgeheizt und 2 h iso
therm bei 1350°C getempert. Die Eutektik in diesem
System liegt bei ca. 1200°C. Das Produkt wurde dann
in der Planetenkugelmühle gemahlen und analysiert.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung feinstkristalliner
Siliziumnitridpulver, bei dem
in einer Mischung von Siliziumnitridpulver, als
amorphes Vorprodukt, mit mindestens einem Addi
tiv, das als Schmelze eine flüssige Phase bil
det, oberhalb der Schmelztemperatur in einer
nichtoxidierenden Atmosphäre eine Phasenumwand
lung des Siliziumnitrids durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenumwandlung bei Temperaturen im
Bereich zwischen 600 und 1500°C durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenumwandlung
bei einer Temperatur, die maximal 250°C ober
halb der eutektischen Temperatur der Schmelze
liegt, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Additive verwendet
werden, deren Schmelze das als Vorprodukt ver
wendete Siliziumnitridpulver benetzt und die
während der Phasenumwandlung thermodynamisch
stabil sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die die flüssige
Phase bildende Schmelze einen Anteil von minde
stens 8 Vol% hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß für die die flüssige
Phase bildenden Additive SiO2, andere Oxide,
Chlor-, Fluor-, Phosphor-, Schwefel- haltige
Salze der Elemente der I., II. Hauptgruppe, des
Aluminiums, Galliums, Germaniums, Ytriums, Scan
diums, Lanthans, der 4f Elemente, des Zirkons,
Hafniums allein oder als Gemisch verwendet wer
den.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil von Bor
unterhalb 3 Masse% gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß silizidbildende
Übergangsmetalle oder deren Verbindungen der
flüssigen Phase als Keimbildner zugegeben wer
den.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß Titannitrid, Titan
carbid, Titancarbonnitride oder Titandioxid als
Keimbildner zugesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß Siliziumnitridpulver
und Additiv(e) vorvermischt verwendet und die
flüssige Phase, bei Temperaturerhöhung mit Aus
bildung der Schmelze, gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Additive, die
die flüssige Phase bilden, aus einer Lösung auf
das Si3N4-Pulver aufgefällt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Phasen
umwandlung die Kristallitwachstumsgeschwindig
keit durch Regelung der Viskosität der flüssigen
Phase beeinflußt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die
Phasenumwandlung das Siliziumnitridpulver zur
Entfernung von Additiv(en) gewaschen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die
Phasenumwandlung das Siliziumnitridpulver
feinstvermahlen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Siliziumnitridpul
ver, als Vorprodukt in der Zusammensetzung des
Sialons RXSi(12 m-n)Al(m+n) OnN16-n verwendet und in
der flüssigen Phase ein Überschuß an Kation R
eingestellt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich aus der Schmel
ze ein α' SiALON in der Zusammensetzung des
Sialons RXSi(12-m-n)Al(m+n) OnN16-n ausscheidet und
in der flüssigen Phase ein Überschuß an Kation R
eingestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119613 DE19919613A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-04-20 | Verfahren zur Herstellung feinstkristalliner Siliciumnitridpulver |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119613 DE19919613A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-04-20 | Verfahren zur Herstellung feinstkristalliner Siliciumnitridpulver |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19919613A1 true DE19919613A1 (de) | 2000-10-26 |
Family
ID=7906350
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999119613 Ceased DE19919613A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-04-20 | Verfahren zur Herstellung feinstkristalliner Siliciumnitridpulver |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19919613A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3343964A1 (de) * | 1982-12-08 | 1984-06-14 | Toyo Soda Manufacturing Co., Ltd., Shinnanyo, Yamaguchi | Verfahren zur herstellung von siliziumnitridpulver mit guten sintereigenschaften |
US4579699A (en) * | 1983-09-29 | 1986-04-01 | The Boeing Company | Method for making α-Si3 N4 whiskers and articles therefrom |
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DE4126510A1 (de) * | 1991-08-08 | 1993-02-11 | Mathias Dr Herrmann | Verfahren zur herstellung von siliziumnitridsinterkoerpern hoher festigkeit und zaehigkeit |
-
1999
- 1999-04-20 DE DE1999119613 patent/DE19919613A1/de not_active Ceased
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