DE2919370A1 - Gesinterter keramikkoerper zur verwendung bei schneidwerkzeugen und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Gesinterter keramikkoerper zur verwendung bei schneidwerkzeugen und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen gesinterten Keramikkörper zur
Verwendung bei Schneidwerkzeugen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen gesinterten Keramikkörper einer neuartigen
Zusammensetzung mit ausgezeichneter Wärmestoßbeständigkeit. Auch wird ein Verfahren zur Herstellung eines solchen gesinterten Körpers
geschaffen.
Ein gesinterter Körper aus Aluminiumoxyd (Al2O5) als Hauptbestandteil
ist der einzige gesinterte keramische Körper, welcher jetzt zur Herstellung von Schneidwerkzeugen zur Verfügung steht, welche
bei einer Schneidgeschwindigkeit von mehr als 2oo m/Min, verwendet
werden können. Jedoch ist er beim Fräsen usw. bruchempfindlich. Daher sind verschiedene Anstrengungen unternommen worden,
seine Festigkeit durch Hinzusetzen eines Carbids wie etwa TiC, WC oder Mo2C, eines Nitrids oder Nitrid-Carbids wie etwa TiN,
ZrN oder TiCN, oder eines Borids wie etwa TiB2, zum Al2O, zu
steigern. Solche keramischen Stoffe besitzen jedoch geringe Beständigkeit gegen Wärmestoß und unterliegen beim Fräsen usw. dem
Bruch. Diese Mängel gesellen sich zu der niedrigen Wärmeleitfähig-
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keit. Von den vorgenannten Zusätzen für Al2O,, besitzt WG eine
thermische Leitfähigkeit von o,45 cal/cm«sec»°C, welches die
höchste unter ihnen ist. Das Hinzusetzen von WC steigert daher die Wärmeleitfähigkeit des gesinterten Keramikkörpers und somit
seine Warmestoßbeständigkeit. Tatsächlich jedoch ist das Ergebnis
weitgehend das gleiche wie im Falle des Hinzusetzens von TiC, welches eine thermische leitfähigkeit von o,o4 cal/cm#sec»°C
besitzt.
Ausgedehnte Untersuchungen der keramischen ALjO^-WC-Körper haben
zu der Feststellung geführt, daß deshalb, weil (i) feine Poren mit einer Größe von weniger als o,5u in einem solchen gesinterten
keramischen Körper aufzutreten geneigt sind, (ii) ein Teil des Kohlenstoffs im WC mit Al2O, unter Bildung von sprödem W2C in
den Kristallen reagiert, und (iii) das Kornwachstum von Al2O,
stürmisch ist; eine Herabsetzung der Festigkeit stattfindet, die Wärmestoßfähigkeit nicht gesteigert wird, und das Ergebnis weitgehend
das gleiche ist wie im Falle des Verwendens anderer Zusätze mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit.
Weitere Forschungen haben zu der Feststellung geführt, daß dann, wenn eine bestimmte, spezifische Menge von TiN zusammen mit WC
dem Al2O, zugesetzt wird, ein gesinterter keramischer Körper
erhalten werden kann, welcher frei von schädlichen Poren ist und eine Kristallkorngröße von nicht mehr als 2u besitzt und eine ausgezeichnete
Wärmestoßbeständigkeit aufweist. Wenn eine Schneidspitze aus diesem keramischen Material hergestellt und zum Fräsen
gebraucht wird, so zeigt sie mehr als eine doppelt so hohe Bruchbeständigkeit
wie herkömmliche Werkzeuge des Al2O^-Carbid-(lTitrid-)
Typs.
Daher soll erfindungsgemäß hauptsächlich ein gesinterter Keramikkörper
geschaffen werden, welcher Al2O5 als Hauptbestandteil enthält
und welcher zum Herstellen von Schneidwerkzeugen geeignet ist, welche bei relativ Schneidgeschwindigkeiten verwendet werden
können und weniger bruchanfällig sind. Auch soll erfindungsgemäß ein gesinterter Keramikkörper mit hoher Wärmestoßbeständigkeit
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geschaffen, werden. Ferner soll erfindungsgemäß ein Al3O5 enthaltendes
keramisches Material geschaffen werden, welches eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Auch soll erfindungsgemäß ein gesinterter
keramischer Körper geschaffen v/erden, welcher AIpO-* und
WC mit einer geringen Konzentration von WgC im Kristall enthält.
Auch soll erfindungsgemäß noch ein neues Verfahren zur Herstellung eines solchen gesinterten keramischen Körpers geschaffen
werden.
Somit wird erfindungsgemäß ein gesinterter keramischer Körper
zur Verwendung bei Schneidwerkseugen geschaffen, welcher eine
mittlere Kristallkorngröße von nicht mehr als 2μ besitzt und
bestehend aus bzw. enthaltend 60 bis 95 VoI.^ (a) AIpO^, und
der Rest (5 bis 4o fo) ist (b) WC, vorausgesetzt, daß er WoC
enthalten kann, in welchem Falle das Intensitätsverhältnis 1W C^1o1 ^/1WC^111 ^ der S-ö^genstrahlenbeugung unter Verwendung
von CuKa-Strahlen nicht mehr als etwa o,5, vorzugsweise weniger als etwa o,2 ist, und (c) TiW, wobei das Volumenverhältnis der
Komponenten (b) zu (c) etwa 5s95 bis 95:5 beträgt.
Die Erfindung beinhaltet einen gesinterten Keramikkörper zur Verwendung
bei Schneidwerkzeugen, welcher eine mittlere Kristallkorngröße von nicht mehr als etwa 2u besitzt, bestehend aus bzw.
enthaltend 60 bis 95 VoI „$ (a) AIpO,, wobei sich der Rest zusammensetzt
aus (b) WC, vorausgesetzt, daß dieser WpC enthalten kann, in welchem Falle das Intensitätsverhältnis I^ c(^°^)/^wn
(111) bei der Röntgenstrahlenbeugung unter Verwendung von CuKa-Strahlen
nicht mehr als etwa o,5 beträgt, und (c) TiIT, v/obei das
Volumenverhältnis der Komponenten (b) zu (c) etwa 5:95 bis 95:5 beträgt.
Die Erfindung sei nachstehend eingehender unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben:
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen
dem Volumen AIpO-* und der Anzahl Schnitte bis zum
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. Bruch zeigt, wie sie die Ergebnisse der Versuchs 1 wiedergeben}
Eig. 2 ist eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen
dem Volumenverhältnis von TiN zu der Summe von WC und TiU, und der Schnittzahl bis zum-Bruch zeigt, wie sie die
Ergebnisse des Versuchs 2 wiedergeben;
Pig. 3 ist eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen
ITl, «(1o1 )/lT,rrt(111) und der Schnittanzahl bis zum
Bruch zexgt, wie sie die Ergebnisse des Versuchs 3 wiedergeben; und
Pig. 4 ist eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen
der Menge zugesetzten Kohlenstoffpulvers und I1- n(1o1)
VV Q W
/!„„(111) zeigt, wie sie die Ergebnisse des Versuchs
4 wiedergeben.
Der erfindungsgemäße gesinterte Körper besteht im wesentlichen aus den Komponenten (a), (b) und (c). Die Menge der Komponenten
(a) sollte etwa 6o bis 95 Vol.jS, vorzugsv/eise etwa 65 bis 9o V0I.7&,
am stärksten bevorzugt etwa 85 bis 87 Vol.$ sein und der Rest besteht
aus den Komponenten (b) und (c). Die Wichtigkeit dieser Begrenzungen ist klar aus den folgenden Versuchen ersichtlich.
Versuch 1
Zu einem a-AlgO^-Pulver mit einer Reinheit von 99,9 $ und einem
mittleren Partikeldurchmesser von o,7n, werden hinzugesetzt: WC-Pulver
einer Reinheit von 99,ο <fo, einem mittleren Partikeldurchmesser
von 0,6p und einem Kohlenstoffgehalt von 6,18 #, TiN-PuIver
mit einer Reinheit von 99,0 %, einem mittleren Partikeldurchmesser
von 1,1p und einem Stickstoffgehalt von 21,2 #, und 0,6 Gew.$,
bezogen auf das Gesamtgewicht von VTC-Pulver und TiN-PuIver, Kohlenstoffpulver.
Die Pulver vermischt man 4o Stunden in herkömmlicher Weise. Das Volumenverhältnis von WC-Pulver zu TiN-PuIver hält man
konstant bei 1:1, 1:1o bzw. 1o:1 zur Durchführung der entsprechen-
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—V—
den Ansätze (a) bis (c). Das Gemisch füllt man in eine Graphitform
und presst es 15 Minuten heiß bei einer Temperatur von 2o73°K (18oo°C) und einem Druck von 2oo kg/cm . Die heißgepresste
Struktur schleift man mittels eines Diamantschleifmittels zu einer
SNP-(Square Negative Polish;bzw. quadratischer Negativschiiff)
432 Spitze einer Abmessung von 12,7x12,7x4,8 mm und unterwirft
sie einem Bruchtest beim Fräsen unter den folgenden Bedingungen.
Schneidgeschwindigkeit: 177 m/min.
Schnitt: 1,0 mm
Zufuhr: o,3 mm/Klinge
Schneidwerkzeug: NLFO 6R (verwendet mit einer
Einzelklinge) Angriffswinkel: 2o°
Werkstück: I00 χ 1oo mm Oberfläche Chrom-Molybdän-Stahl
(HRC 39-41)*
Testmethode: Es wird die Schnittzahl bis zum Bruch der Spitze bestimmt. Der Test wird
1o mal wMerholt und der Mittelwert wird berechnet.
* Härtewert gemessen nach JIS Z 2245 durch Rockwell C-Scala
Die Ergebnisse des Tests sind in Fig. 1 gezeigt. In Fig. 1 bezieht
sich (a) auf den Fall, wo das Volumenverhältnis von WC-Pulver zu TiN-Pulver 1:1 beträgt; (b) bezieht sich auf den Fall, wo das Verhältnis
1:1o beträgt; und (c) bezieht sich auf den Fall, wo das Verhältnis 1o:1 beträgt.
Aus den erhaltenen Ergebnissen ist ersichtlich, daß dann, wenn die
Menge an Al9O, mehr als 95 Vol.^ beträgt, der Zusatz von WC und
TiN keine Wirkung erzeugt, und wenn sie weniger als 60 YoI.$ ist,
kann ein kompakter gesinterter Körper mit kleinen Körnern nicht erhalten werden und seine Festigkeit ist nicht ausreichend.
Der nachstehende Versuch 2 demonstriert, daß das Volumenverhält-
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nis der Komponenten (b) zu (c) etwa 5:95 bis 95:5, vorzugsweise etwa 1:2 bis 2:1, am meisten bevorzugt etwa 9:1o bis 1o:9 sein
sollte.
Versuch 2
Der Versuch 1 wird wiederholt mit der Ausnahme, daß insgesamt 14 Vol.$ WC-Pulver und Τίϊί-Pulver mit variierenden Volumenverhältnissen,
und o,6 Gew.$ Kohlenstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht
der WC- und TiN-Pulver, zu 86 Yol.fa a-Al2O,-Pulver hinzugesetzt
werden. Es wird derselbe Bruchtest beim Fräsen wie in Versuch 1 durchgeführt und die Ergebnisse sind in Pig. 2 gezeigt.
Die Ergebnisse demonstrieren klar, daß in dem Fall, wo nicht das Volumenverhältnis von WC zu TiET innerhalb des erfindungsgemäßen
Bereiches liegt, der synergistische Effekt der beiden Komponenten WC und TiN sich nicht zeigt und ein gesinterter Körper hinreichender
Festigkeit nicht erhalten werden kann. Wenn der gesinterte Körper nur aus AIpO, und WC besteht, so entspricht er dem
Fall, in welchem TiN/(WC+TiN) in Fig. 2 gleich Null ist und die
Schnittzahl bis zum Bruch ist so gering wie 2,3· Wenn in ähnlicher
Weise der gesinterte Körper nur aus Al2O^ und TiN besteht,
so entspricht er dem Fall, wo TiN/(WC+TiN) in Fig. 2 gleich 1 ' ist und die Schnittzahl bis zum Bruch ist so gering wie 3,9· Wenn
der gesinterte Körper aus Al3O5, WC und TiN besteht, so steigert
sich die Anzahl Schnitte bis zum Bruch durch die synergistische Wirkung von WC und TiN.
Beim erfindungsgemäßen gesinterten Körper geht ein Teil von V/C als Komponente (b) bisweilen in W2C über. Wenn die Menge an WC,
welche in W2C übergeht unterhalb einer bestimmten Grenze liegt,
so ist die Festigkeit des sich ergebenden Produktes nicht bemerkenswert herabgesetzt. Durch Messen des Intensitätsverhältnisses
1W C^1o1 ^WC^111) bei der Roggenstrahlenbeugung unter Anwendung
von CuKa-Strahlen als Maß für das Verhältnis von W2C zu WC, sowie
auf der Basis der Ergebnisse des nachstehenden Versuches 3 ist ersichtlich, daß das sich ergebende Produkt für Schneidwerkzeuge
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voll "brauchbar ist, falls dieses Intensitätsverhältnis nicht mehr
als etwa o,5 beträgt.
Versuch 3
Der Versuch 2 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß die Menge an Kohlenstoffpulver nicht auf o,6 Gew.$ festgesetzt, sondern
variiert wird» Der Bruchtest beim Fräsen wird in der gleichen Weise wie in Versuch 2 durchgeführt. Ss wird das Intensitätsverhältnis
der Röntgenstrahlenbeugung gemessen.
Gestalt der Probe: 12,7 x 12,7 x 4,8 mm Bedingungen: Cu-Kathode
Fi-Filter
35 KV - 2o mA
Zeitkonstante (T.C.) = 4 sek. Rotationsgeschwindigkeit (G.S.) = 1°/min.
Spaltbreite =1 - 1 - o,3
Die Ergebnisse sind in Fig. 3 gezeigt. Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß der sich ergebende gesinterte keramische Körper
hohe Bruchfestigkeit besitzt, wenn 1^. c(1o1)/l^c(111) nicht
mehr als o,5 ist.
Es ist wesentlich, daß der erfindungsgemäße gesinterte Körper aus den Komponenten (a), (b) und (c) besteht und einen mittleren
Kristallpartikeldurchmesser von nicht mehr als 2μ, vorzugsweise 1p. oder weniger besitzt. V/ie aus den folgenden Beispielen und
Vergleichsbeispielen klar ersichtlich, wird der gesinterte keramische Körper spröde und kann dem Fräsen nicht standhalten., wenn
der Kristallkornpartikel der gesinterten keramischen Substanz im Mittel oberhalb 2p liegt»
Beim Herstellen des erfindungsgemäßen gesinterten Körpers werden
die Komponenten (a)5 (b) und (c) zunächst in vorbestimmten Ter-
-1ο-
hältnissen ausgewählt und vermischt. Das pulvrige Aus gangs gemisch
wird dann bei hoher Temperatur und hohem Druck gesintert. Das Sintern vollzieht man gewöhnlich mittels einer einachsigen Heißpresse
in einer Graphitform oder mittels einer hydrostatischen Heißpresse. Die Sintertemperatur beträgt im allgemeinen etwa
1873 bis 21730K (I6oo bis 19oo°C) und die Sinterzeit beträgt im
allgemeinen etwa 5 bis 3o Minuten. Im allgemeinen erhält man besser gesinterte Körper bei höheren Drucken. Gewöhnlich beträgt
der Druck etwa 1oo bis 3oo kg/cm in einer Heißpresse und etwa
5oo bis 2ooo kg/cm in einer hydrostatischen Heißpresse. Die hydrostatische
Heißpresse ist geeignet zum Gewinnen einheitlicher kompakter gesinterter Körper auf Massenproduktiansbasis.
Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß man
bei der Bereitung des Ausgangpulvergemisches Kohlenstoffpulver hinzusetzt. Es wurde gefunden, daß der Zusatz an Kohlenstoffpulver
dazu dient, die Umwandlung einer großen Menge von WC in W2C während
des Sinterns zu verhindern. Wenn eine große Menge an WpC
gebildet wird, so vermindert sich die Festigkeit des gesinterten Körpers, wie dies oben erläutert ist. Der Versuch 4 zeigt, daß
das Kohlenstoffpulver in solcher Menge zugesetzt werden soll, daß
das Intensitätsverhältnis I.. c(1o1 )/l-._,(111) etwa o,5 nicht überschreitet,
jedoch die mittlere Kristallkorngröße des gesinterten Keramikmaterials nicht mehr als 2u beträgt. Gewöhnlich ist eine
untere Grenze der Menge zugesetzten Kohlenstoffs o,o5 Gewichtsteile je 1oo Gewichtsteile WC und TiN. Die obere Grenze variiert
mit der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials.
Versuch 4
Kohlenstoffpulver (Ruß) wird in variierenden Mengen hinzugesetzt
zu (1) einem Ausgangspulvergemisch«, bestehend aus 71 lol.fo a-AlgO·*-
Pulver9 16 Vdl$ WC-Pulver und 13 VoI »$ TiH-PuIver, und auch zu
(2) einem Ausgangspulvergemisch,, bestehend-aus 93 V0I.5S a-Algö·*-
Pulvei% 4 Vol«$ WC-Pulver vrnä 3 VoI e$ Til-Pulver» Sonst wird das
Sintern in der gleichen Weise vollzogen wie in Versuch 1 und man
-11- . vollzieht den gleichen Bruchtest beim Fräsen.
Die Ergebnisse sind in Fig. 4 gezeigt. In Fig. 4 bezieht sich
(d) auf den Fall des Hinzusetzens von Kohlenstoffpulver zu dem obigen Ausgangspulvergemisch (1) und (e) bezieht sich auf den Fall
seines Hinzusetzens zum obigen Ausgangspulvergemisch (2). Aus Fig.
4 ist ersichtlich, daß dann, wenn die Menge an Kohlenstoffpulver
weniger als o,o5 Gewichtsteile je 1oo Gewichtsteile des kombinierten WC und TxN beträgt, -I^ q(1o1)/lWG(111) o,5 überschreitet (d.h.
die Menge des gebildeten WgC nimmt zu), und der sich ergebende gesinterte
Keramikkörper kann dem Fräsen nicht standhalten. Wenn die Menge an Kohlenstoffpulver zunimmt, so findet die Bildung von
WpG nicht statt, jedoch die Kristallkorngrößen von AIpO, und WC
neigen zu einer Steigerung. Aus diesem Grunde ist die obere Grenze
der Menge des Kohlenstoffpulvers richtig so bestimmt, daß die
mittlere Kristallkorngröße des gesinterten keramischen Stoffes nicht mehr als 2u beträgt. Beispielsweise im Falle des Ausgangspulvers
(1) in Versuch 4, beträgt die obere Grenze des Kohlenstoff pul vers o,8 Gewichtsteile. Im Falle des Ausgaigpulvergemisches
(2), beträgt die obere Grenze der Menge an Kohlenstoffpulver o,3
Gewichtsteile. Spezifische Beispiele an Kohlenstoffpulver sind
Ruß und Acetylenschwarz. Wenn es wahrscheinlich ist, daß Kohlenstoff aus anderen Rohmaterialien während der Herstellung des gesinterten
keramischen Materials herkommt, kann die Menge an Kohlenstoffpulver entsprechend herabgesetzt werden.
Der erfindungsgemäße gesinterte keramische Körper zur Verwendung bei Schneidwerkzeugen besitzt ausgezeichnete Wärmestoßbeständigkeit
und Schneidwerkzeuge, welche aus diesem keramischen Körper hergestel It sind, zeigen eine mehr als zweimal so hohe Beständigkeit
gegen Bruch wie herkömmliche Schneidwerkzeuge. Es wird angenommen, daß dies auf die Tatsache zurückzuführen ist, daß wegen
des Hinzusetzens von WC und TiIT in vorbestimmten Mengen zum Al2O5, die Herabsetzung der Festigkeit, welche mit dem Fall des
Hinzusetzens .von nur WC zu Al2O, verbunden ist, nicht erfolgt.
Wie auch aus den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen klar wird, werden, wenn sowohl ViC als auch TiN dem Al3O^ zuge-
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setzt werden, schädliche Poren nicht gebildet, und die Kristallkorngröße
des sich ergebenden gesinterten keramischen Materials wird nicht gesteigert und zwar vermutlich wegen des synergistischen
Effektes von WC und TiN.
Die folgenden Beispiele und yergleichsbeispiele veranschaulichen
die Erfindung näher. Diese Beispiele dienen lediglich der Erläuterung und sollen über den Rahmen der Erfindung nichts aussagen.
Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1
Das gleiche oc-AlgO^-Pulver, WC-PuIver, TiR-PuIver und Ruß, wie
in Versuch 1 verwendet, werden in den in Tabelle I angegebenen Mengen vermischt. In einer Kugelmühle aus rostfreiem Stahl werden
o,5 kg des sich ergebenden Gemisches 4o Stunden mit 5 kg Superlegierungskugeln (superalloy balls) und o,4 kg Aceton kugelge-■iri&hiten..
Das Aceton wird verflüchtigt und es bildet sich ein Testansatz. Den Ansatz füllt man in eine Graphitform und presst 5
Minuten heiß bei einer Temperatur von 1973 bis 21730K (17oo bis
19oo C) und einem Druck von 2oo kg/cm . Die Gestalt der Heißpresse ist 13»5 x 13,5 x 5,3mm· Die heißgepressten Gegenstände
unterwirft man einem Bruchtest beim Fräsen in der gleichen Weise wie in Versuch 1. Die Ergebnisse sind in Tabelle I gezeigt.
Zum Vergleich werden andere Massen, welche in Tabelle I gezeigt sind, heißgepresst und einem Bruchtest beim Fräsen v/ie oben unterworfen.
Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle I gezeigt.
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gabelle I Bruch-
lebens-
Physikalische - . dauer
pro- Zusammensetzung (YoI »$) Sin- Eigenschaften _ Mättl. beim
be *i
JTr. Al2O3 WC TiN C x TiC TaC TaN Cö\rJL
1 | 86 | 7 | , | 15 | 7 | 0 | ,5 | |
2 | 93 | 4 | 14 | 3 | 0 | fl | ||
ob | 25 | |||||||
CjD
CS CJI |
3 | 71 | 16 | 13 | 0 | ,3 | ||
4 | 60 | '25 | 15 | 0 | ,9 | |||
m
ω |
5 | 86 | 7 | 7 | 0 | ,05 | ||
6 | 86 | 7 | 7 | 0 | ,8 | |||
7 | 70 | |||||||
8 | 80 | |||||||
9 | 86 | 0 | ||||||
10 | 60 |
30
5.
.15
ter- temp. |
spez. Gew. |
Hardner(HV) | Erscheinende Phasen |
Partikel dur ehm. |
grasen (Male) |
Bemer kungen |
(°C) 1800 |
4,87 | 2010 | Al2O3, WC, TM | 0,8 | 14t50 | Erfin dung |
1750 | 4,46 | 1880 . | Al2O3, WC, TiN, w2c(w2c/wc=o,4) |
1,2 | 11,20 | 11 |
1850 | 5,98 | 1920 | Al2O3, WC, TiN, W2C(W2C/WC=0,3) |
0,9 | 12,80 | Il |
1850 1800 |
6,95 4,91 |
1850 1980 |
Al2O3, WC, TiN Al2O3, WC, TiN W2C(W2C/WC=2,5) |
0,9 | 13,50 1,35 |
Il Yer- · gleich 1 |
1800 | 4,85 | 1780 | Al2O3, WC, TiN | 3,0 | 2,50 ' | 11 S11 |
1800 | 4,3 | 1950 | Al2O3, TiC | 2,1 | 4,90 | Il « |
1650 | 5r95 | 1790 | Al2O3, WC, Co | 3,2 | 2,60 | Il |
1800 | 5,86 | 1640 | Al2O3, WC | 3,5 | 2,20 | Il |
1850 | 7,01 | . 1850 | Al2O3, (Ti, W)C |
2,1 | 5;20 | Ii ro CD |
CO CO |
-H-
*1: Kohlenstoffmenge (C) (G-ewichtsteile je 1oo
• - Gewichtsteile des kombinierten WC- und TiN-Pulvers).
*2: W2C/¥C steht für Iw Q(1o1)/lwc(111).
Aus den in Tabelle I gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Proben Fr. 1 bis 4, bei denen die Bestandteile innerhalb der
erfindungsgemäß gekennzeichneten Bereiche liegen, eine weit bessere
Bruchlebensdauer beim Fräsen zeigen, als die Proben Kr. 5 und 6, bei denen ein Bestandteil außerhalb der erfindurg^gemäßen
Bereiche liegen. Die Proben Nr. 7 bis 1o, welche unterschiedliche Bestandteile gegenüber den erfindingsgemäßen keramischen Massen
besitzen, weisen eine unterlegene Bruchlebensdauer beim Fräsen auf. Insbesondere aus der Tatsache, daß die Probe Nr. 1o von
AlgO-z-WC-TiC der erfindungsgemäßen AlgO^-WC-TiN Keramiksubstanz
unterlegen ist, ist zu verstehen, daß der Zusatz von TiN anstelle von TiC ein unerwartetes Ergebnis herbeiführt.
Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 2
Man vollzieht einen Schneidtest unter den folgenden Bedingungen unter Verwendung der in Beispiel 1 und Verglexchsbeispiel 1 hergestellten
Spitzen und man mißt die lebensdauer der Schneidwerkzeuge, welche dauert, bis V-g=o,4 mm erreicht sind. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II gezeigt.
Werkstück: Graues Gußeisen ]?C2o
Schneidgeschwindigkeit: 5oo m/min., 2oo m/min.
Schnitt: 1,o mm Zufuhr: 0,3 mm/rev.
Werkzeugprofil: -5, -7, 5, 7, 15, 15, 08
9 0 9 8 5 1 /
■ · II
Schneidgeschwindigkeit (m/min.) Probe Nr. *3
1 2 3
7 8
5oo
56 Minuten 49 Minuten 61 Minuten
4ο Minuten 15 Minuten
Schneiden unmöglich
2oo
131 Minuten
116 Minuten
14o Minuten
1o1 Minuten
49 Minuten
2 Minuten
Bemerkungen Erfindung
Vergleich
*3s Die verwendeten Proben besitzen die gleiche
Zusammensetzung wie in Beispiel 1 und Yergleiehsbeispiel
1.
Die Ergebnisse in Tabelle II seigen,, daß die erfindungsgemäSen
gesinterten Keramikkörper Schneidwerkzeuge mit langer Betriebslebensdauer liefern«
Die Erfindung ist nicht auf die hier beispielsweise wiedergegebenen
Ausführungsformen allein abgestellt. Im Rahmen der Erfindung
sind dem Pachmann vielmehr mannigfaltige Abänderungen
ohne weiteres gegeben.
909851/©©04
L e.e r s e i t e
Claims (9)
- PatentansprücheGesinterter Keramikkörper zur Verwendung bei Schneidwerkzeugen, gekennzeichnet durch eine mittlere Kristallkorngröße von nicht mehr als etwa 2u und bestehend aus bzw. enthaltend etwa 6o bis 95 Υ0Γ.5& (a) AIpCU, wobei sich der Rest zusammensetzt aus (b) WC, vorausgesetzt, daß dieses W2C enthalten kann, inwelchem Palle das Intensitätsverhältnis(1o1) beider Röntgenstrahlenbeugung unter Verwendung von CuKoc-Strahlen nicht mehr als etwa o,5 beträgt, und (c) TiW, wobei das Volumenverhältnis der Komponenten (b) zu (c) etwa 5:95 bis 95:5 beträgt.
- 2. Keramikkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumenverhältnis der Komponenten (b) zu (c) etwa 1:2 bis 2:1 beträgt.
- 3. Keramikkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der Komponenten (a) etwa 85 bis 87 Gevr.jS beträgt, wobei der Rest zusammengesetzt ist aus den Komponenten (b) und (c) und zwar in einem Volumenverhältnis (b)/(c) von etwa 9/1ο zu 1o/9.TEUS=ON 4OS3)TEi-EJt OQ-ESSCOMOMAPATT6S.EHOP1EREE8
- 4. Keramikkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper zu etwa 65 bis 9o Vol.fa aus (a) AIpO, besteht.
- 5. Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Keramikkörpers zur Verwendung bei Schneidwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlenstoffpulver zu einem Ausgangspulver hinzusetzt, welches aus etwa 6o bis 95 Vol.$ Al2O-*, Rest WC und TiN, besteht, wobei das Volumenverhältnis von WC zu TiIi etwa 5:95 bis 95:5 beträgt; und daß man ein Geniisch dieser Komponenten bei hoher Temperatur und hohem Druck sintert, wobei der Kohlenstoff in solcher Menge zugesetzt wird, daß das Intensitätsverhältnis 1W C^101 )/Iwc^11''^ tei Röntgenstrahlenbeugung unter Verwendung von CuKa-Strahlen nicht mehr als etwa o,5 beträgt, und die Kristallkorngröße des gesinterten Keramikkörpers etwa 2u nicht überschreitet.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangspulver etwa 6o bis 95 Vol.$ AIpO, aufweisen, wobei der Rest WC und TiN ist, und das Volumenverhältnis von WC zu TiN etwa 1:2 bis 2:1 beträgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangs pulver etwa 85 bis 87 V0I.5S Al2O, aufweisen, und der Rest WC und TiN ist, wobei das Volumenverhältnis von WC und TiN etwa 9:1o bis 1o:9 beträgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sintern durch Heißpressen bei einer Temperatur von etwa 1873 bis 2173°K (I6oo bis 19oo°C) und einem Druck von et-wa 1oo bis 3oo kg/cm durchführt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kohlenstoffpulver in einer Menge von mindestens etwa o,o5 Gewichtsteilen je 1oo Gewichtsteile WC und TiN hinzusetzt.η Q ft ζ 1 / (\ « Ti /-
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