DE19912707A1 - Behandlungsanlage für flache Substrate - Google Patents
Behandlungsanlage für flache SubstrateInfo
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Abstract
Durch ein Gehäuse (1) einer Behandlungsanlage führen zwei umlaufende Bänder (13, 14) hindurch, welche sich im Bereich einer Durchführung (9) auf der Eingangsseite und einer Durchführung (10) auf der Ausgangsseite jeweils mit einem Trum gegenseitig berühren. Zwischen diesen sich berührenden Trums der Bänder (13, 14) wird ein Substrat (6) in die Kammer (1) hinein und aus ihr herausgeführt. Innerhalb der Kammer (1) sorgen Umlenkrollen (21, 22, 23, 24) dafür, dass das untere Trum des Bandes (14) vom Substrat freikommt, so dass das Substrat (6) dort von einer Behandlungseinrichtung (5) behandelt, insbesondere bedampft werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Behandlungsanlage für flache
Substrate, insbesondere eine Bedampfungsanlage für Fo
lien, welche eine Kammer mit zumindest einer Durchführung
zum Transport des Substrates zwischen dem Äußeren der
Kammer und ihrem Inneren hat.
Behandlungsanlagen der vorstehenden Art werden für sehr
unterschiedliche Zwecke eingesetzt und sind allgemein be
kannt. Ein wichtiger Anwendungsfall ist das Beschichten
von Folien oder Papierbahnen mit einer dünnen Metall
schicht durch Kondensation eines Metalldampfes auf dem
Substrat in einer unter Vakuum stehenden Kammer. Eben
falls verbreitet ist das Behandeln von Substraten mittels
Fluor zwecks Verändern seiner Oberflächeneigenschaften.
Da es sich bei dem Substrat meist um Folien aus Kunst
stoff oder Papier handelt, darf dieses beim Transport in
die Kammer und aus ihr heraus, die Kammer nicht berühren,
weil es sonst zu einem Zerkratzen des Substrates kommen
könnte. Deshalb sieht man oftmals relativ groß bemessene
Spalten im Bereich der Durchführung vor, was jedoch den
Nachteil hat, dass die Vakuumpumpen der Kammer uner
wünscht groß bemessen sein müssen, damit trotz der auf
tretenden Spaltverluste ein ausreichend hohes Vakuum auf
recht zu erhalten ist. Befindet sich in der Kammer ein
Gas, welches nicht nach außen austreten darf, dann könnte
man das Substrat ähnlich wie bei einer Wäschemangel zwi
schen zwei Walzen in die Kammer einbringen bzw. wieder
aus ihr herausführen. In der Praxis ist jedoch auch mit
solchen Walzen nur eine unvollkommene Abdichtung zu er
reichen, weil zwischen den Walzen und dem Substrat nur
eine Linienberührung vorhanden ist und weil die seitliche
Abdichtung der Walzen Schwierigkeiten bereitet.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Behand
lungsanlage der eingangs genannten Art so auszugestalten,
dass ihre Durchführung für das Substrat möglichst zuver
lässig dichtet, ohne dass ein Zerkratzen des Substrates
zu befürchten ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Durchführung durch zwei synchron zueinander bewegli
che, vom Äußeren der Kammer in ihr Inneres führende Bän
der gebildet ist, welche einen solch geringen gegenseiti
gen Abstand haben, dass das Substrat zwischen den Bändern
einklemmbar ist, und die jeweils mit ihrer dem Substrat
abgewandten Seite gegen eine Gehäusefläche dichtend an
liegen.
Bei einer solchen Behandlungsanlage tritt beim Transport
des Substrates keine Relativbewegung zwischen dem
Substrat und den von dem Substrat berührten Bauteilen
auf. Das Substrat wird vielmehr zwischen den beiden Bän
dern eingeklemmt und bewegt sich dann synchron mit den
Bändern in die Kammer hinein oder aus ihr heraus. Deshalb
ist ein Zerkratzen des Substrates ausgeschlossen. Rela
tivbewegung ist nur zwischen der jeweiligen Außenseite
der Bänder und jeweils einer Gehäusefläche notwendig.
Diese führt jedoch nicht zu unerwünscht hohem Verschleiß
oder zu hohen Reibverlusten, weil man sowohl bei der Wahl
des Werkstoffes der Bänder als auch der Gehäusefläche
frei ist und beispielsweise für die Bänder einen ver
schleißfesten Werkstoff wählen und die Gehäuseflächen mit
einem ein leichtes Gleiten ermöglichenden Überzug verse
hen kann. Durch solche Maßnahmen kann man zugleich ver
hindern, dass es zu einem Abrieb kommt, durch den Verun
reinigungen in die Kammer gelangen könnten.
Die Gehäuseflächen können in Bewegungsrichtung der Bänder
über einen relativ weiten Bereich der Bänder verlaufen,
so dass sich eine besonders gute Abdichtung ergibt, wenn
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die
Gehäuseflächen an zwei mit geringem Abstand zueinander
verlaufenden, gegenüber der Kammer nach außen hin vor
springenden Stegen der Kammer vorgesehen sind. Bei einer
solchen Ausbildung könnte man auch gänzlich ohne Berüh
rung der Gehäuseflächen und der Bänder zu einer guten Ab
dichtung kommen, wenn man die Stege entsprechend lang
ausbildet und auf diese Weise einen Labyrintheffekt er
reicht.
Die beiden Bänder könnten zum Transport der Substrate ab
wechselnd von einer Rolle abgewickelt und auf eine andere
aufgewickelt werden. Besonders einfach gestaltet sich je
doch die Kammer, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung
der Erfindung die beiden Bänder jeweils endlos ausgebil
det und über Umlenkrollen umlaufend angeordnet sind.
Für die kontinuierliche Behandlung von Folienbahnen ist
die Kammer besonders vorteilhaft gestaltet, wenn sie an
gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Durchführung hat,
wenn die Bänder jeweils mit einem Trum außenseitig zur
Kammer und mit ihrem anderen Trum von einer Durchführung
zur anderen Durchführung durch die gesamte Kammer hin
durch verlaufen und wenn innerhalb der Kammer ein Band
durch Umlenkrollen von dem Substrat weg außenseitig um
eine Behandlungseinrichtung herum und durch weitere Um
lenkrollen zurück gegen das Substrat geführt ist. In ei
ner solchen Kammer kann eine Folie oder Papierbahn von
einer Außenseite einlaufen und zur anderen wieder heraus
laufen. Deshalb ist es nicht erforderlich, dass die Vor
ratsrolle und die Aufwickelrolle für die Folie oder Pa
pierbahn in einer unter Vakuum stehenden Wickelkammer an
geordnet sind.
Konstruktiv besonders einfach ist die Behandlungsanlage
gestaltet, wenn in ihr an jeder Seite der Kammer jeweils
zwei Umlenkrollen angeordnet sind und das Band jeweils
von einer Durchführung über eine Umlenkrolle zur Seite
der Behandlungseinrichtung und dann zurück zur Seite der
Durchführung der Kammer und von dort entsprechend zu den
beiden gegenüberliegenden Umlenkrollen geführt ist.
Bei der Beschichtung von Folien durch Bedampfen gelangt
das Metall durch Kondensation auf die Folie. Deshalb muss
die Folie gegenüber den übrigen Bereichen der Kammer eine
wesentlich niedrigere Temperatur haben und meist gekühlt
werden. Eine gute Kühlung der Folie erreicht man mit ge
ringem Aufwand, wenn zumindest das Band auf der Seite des
Substrates, die der Behandlungseinrichtung abgewandt ist,
aus Metall besteht, weil ein solches Band aus Metall in
der Lage ist, die in die zu beschichtende Folie gelan
gende Wärme rasch abzuführen.
Die innerhalb der Kammer vorhandene Behandlungseinrich
tung ist zum Zwecke der Reinigung oder zu Überwachungs
zwecken gut erreichbar, wenn die Kammer einen von einem
die Behandlungseinrichtung aufnehmenden Gehäuseunterteil
abhebbaren Deckel hat und dieser Deckel zur Führung des
Bandes jeweils eine Umlenkrolle an jeder Seite der Kammer
aufweist.
Das Öffnen und Verschließen des Deckels ist besonders
leicht zu bewerkstelligen, wenn gemäß einer anderen Wei
terbildung der Erfindung der Deckel um eine koaxial zu
einer Umlenkrolle verlaufende Achse schwenkbar ausgebil
det ist.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Behandlungs
anlage nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Behandlungsanlage
entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Dichtungsbereich der
Behandlungsanlage.
Die in Fig. 1 dargestellte Behandlungsanlage hat eine
Kammer 1, welche ein trogförmiges Gehäuseunterteil 2 und
einen Deckel 3 aufweist, der aus der in durchgezogenen
Linien dargestellten, geschlossenen Position um eine
Achse 4 in eine strichpunktiert gezeigte, offene Stellung
bewegbar ist. In dem Gehäuseunterteil 2 ist eine Behand
lungseinrichtung 5 angeordnet, bei der es sich bei diesem
Ausführungsbeispiel um einen Verdampfer handelt. Die Be
handlungseinrichtung 5 dient der Beschichtung eines band
förmigen Substrates 6, welches kontinuierlich von einer
Vorratsrolle 7 abgewickelt, anschließend durch die Kammer
1 oberhalb der Behandlungseinrichtung 5 geführt wird und
danach aus der Kammer 1 heraus zu einer Aufwickelrolle 8
läuft.
Zum Einlaufen in die Kammer 1 und Auslaufen aus der Kam
mer 1 dienen Durchführungen 9, 10. Diese beiden Durchfüh
rungen 9, 10 sind durch jeweils zwei in einem geringen
Abstand parallel zueinander verlaufende Stege 11, 12 ge
bildet, zwischen denen das Substrat 6 geführt wird. Wich
tig für die Erfindung ist, dass dieses Substrat 6 nicht
unmittelbar zwischen den Stegen 11, 12 läuft, vielmehr
dort nach oben und unten jeweils durch ein synchron mit
dem Substrat umlaufendes Band 13, 14 aus Stahlblech abge
deckt ist. Diese Bänder 13, 14 liegen im Bereich der
Stege 11, 12 mit ihrer dem Substrat 6 abgewandten Seite
jeweils gegen eine Gehäusefläche 15, 16 an.
Zur Führung der beiden umlaufenden Bänder 13, 14 dienen
an jeder Seite der Kammer 1 zwei parallel zueinander an
geordnete Umlenkrollen 17, 18 sowie 19, 20 zwischen denen
das Substrat 6 und jeweils ein Trum der Bänder 13, 14 ge
führt wird. Das obere Band 13 verläuft geradlinig von der
Umlenkrolle 17 zur Umlenkrolle 19, wobei ein Trum durch
die Kammer 1 unterhalb des Deckels 3 hindurchführt und
das andere Trum oberhalb des Deckels 3 verläuft. Die
Achse 4 des Deckels 3 bildet zugleich die Lagerung für
die Umlenkrolle 17. Deshalb kann man den Deckel 3 öffnen,
ohne dass sich dabei die Bandspannung des Bandes 13 ver
ändert.
Das Band 14 wird im Inneren der Kammer 1 zunächst durch
eine Umlenkrolle 21 vom Substrat 6 abgeleitet und dann
über eine weitere Umlenkrolle 22 auf der Seite der Durch
führung 9 geleitet. Anschließend läuft das Band unter der
Behandlungseinrichtung 5 entlang zu zwei Umlenkrollen 23,
24, bevor es durch die Durchführung 10 zur Umlenkrolle 20
gelangt.
Die Fig. 2 zeigt das Gehäuseunterteil 2 mit dem Steg 12
und darauf aufliegend den Steg 11 des Deckels 3. Dieser
Deckel 3 hat an einem Ende die Umlenkrolle 17. Innerhalb
des Gehäuseunterteils 2 ist die Umlenkrolle 22 zu sehen.
Zusätzlich zur Fig. 1 erkennt man an einer Seite des Ge
häuseunterteils 2 eine Vakuumpumpe 25, welche zum Evaku
ieren der Kammer 1 dient. Zwischen den Stegen 11, 12 sind
die Bänder 13, 14 und das Substrat 6 geführt.
Die Detaildarstellung gemäß Fig. 3 lässt die Bänder 13,
14 und das dazwischen eingeklemmte Substrat 6 erkennen.
Weiterhin ist eine Dichtung 26 dargestellt, durch welche
das Substrat 6 und die Bänder 13, 14 zur Seite hin abge
dichtet wird.
1
Kammer
2
Gehäuseunterteil
3
Deckel,
4
Achse
5
Behandlungseinrichtung
6
Substrat
7
Vorratsrolle
8
Aufwickelrolle
9
Durchführung
10
Durchführung
11
Steg
12
Steg
13
Band
14
Band
15
Gehäusefläche
16
Gehäusefläche
17
Umlenkrolle
18
Umlenkrolle
19
Umlenkrolle
20
Umlenkrolle
21
Umlenkrolle
22
Umlenkrolle
23
Umlenkrolle
24
Umlenkrolle
25
Vakuumpumpe
26
Dichtung
Claims (8)
1. Behandlungsanlage für flache Substrate, insbesondere
Bedampfungsanlage für Folien, welche eine Kammer mit zu
mindest einer Durchführung zum Transport des Substrates
zwischen dem Äußeren der Kammer und ihrem Inneren hat,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführung (9, 10)
durch zwei synchron zueinander bewegliche, vom Äußeren
der Kammer (1) in ihr Inneres führende Bänder (13, 14)
gebildet ist, welche einen solch geringen gegenseitigen
Abstand haben, dass das Substrat (6) zwischen den Bändern
(13, 14) einklemmbar ist, und die jeweils mit ihrer dem
Substrat (6) abgewandten Seite gegen eine Gehäusefläche
(15, 16) dichtend anliegen.
2. Behandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Gehäuseflächen (15, 16) an zwei mit
geringem Abstand zueinander verlaufenden, gegenüber der
Kammer (1) nach außen hin vorspringenden Stegen (11, 12)
des Gehäuses (1) vorgesehen sind.
3. Behandlungsanlage nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass die beiden Bänder (13, 14) je
weils endlos ausgebildet und über Umlenkrollen (17-24)
umlaufend angeordnet sind.
4. Behandlungsanlage nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie an gegen
überliegenden Seiten jeweils eine Durchführung (9, 10)
hat, dass die Bänder (13, 14) jeweils mit einem Trum au
ßenseitig zur Kammer (1) und mit ihrem anderen Trum von
einer Durchführung (9) zur anderen Durchführung (10)
durch die gesamte Kammer (1) hindurch verlaufen und dass
innerhalb der Kammer (1) ein Band (14) durch Umlenkrollen
(21, 22) von dem Substrat (6) weg außenseitig um eine Be
handlungseinrichtung (5) herum und durch weitere Um
lenkrollen (23, 24) zurück gegen das Substrat (6) geführt
ist.
5. Behandlungsanlage nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in ihr an je
der Seite der Kammer (1) jeweils zwei Umlenkrollen (21,
22; 23, 24) angeordnet sind und das Band (14) jeweils von
einer Durchführung (9) über eine Umlenkrolle (21) zur
Seite der Behandlungseinrichtung (5) und dann zurück zur
Seite der Durchführung (10) und von dort über die andere
Umlenkrolle (22) und von dort entsprechend zu den beiden
gegenüberliegenden Umlenkrollen (23, 24) geführt ist.
6. Behandlungsanlage nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, bei der die Behandlungseinrichtung einen
Verdampfer hat, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
das Band (13) auf der Seite des Substrates (6), die der
Behandlungseinrichtung (5) abgewandt ist, aus Metall be
steht.
7. Behandlungsanlage nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer
(1) einen von einem die Behandlungseinrichtung (5) auf
nehmenden Gehäuseunterteil (2) abhebbaren Deckel (3) hat
und dieser Deckel (3) zur Führung des Bandes (13) jeweils
eine Umlenkrolle (17, 19) an jeder Seite der Kammer (1)
aufweist.
8. Behandlungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Deckel (3) um eine koaxial zu einer
Umlenkrolle (17) verlaufende Achse (4) schwenkbar ausge
bildet ist.
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