DE19911405A1 - Inhibitorkomposition zur Stabilisierung von radikalisch polymerisierbaren Substanzen - Google Patents
Inhibitorkomposition zur Stabilisierung von radikalisch polymerisierbaren SubstanzenInfo
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Abstract
Inhibitorgemisch, enthaltend als Komponenten wenigstens ein Phenothiazinderivat und wenigstens eine chemische Verbindung, welche mindestens ein Phosphoratom enthält, das die Oxidationszahl +3 aufweist. Als weitere Komponenten können zum Beispiel noch Phenolderivate in dem Inhibitorgemisch enthalten sein. Das Inhibitorgemisch dient vorzugsweise zur Stabilisation von radikalisch polymerisierbaren Verbindungen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Inhibitorkomposition, sowie deren Verwendung und
ein die Inhibitorkomposition enthaltendes Gemisch.
Viele Verbindungen, die ein oder mehrere vinylisch ungesättigte Gruppen
aufweisen, haben eine ausgeprägte Neigung zur radikalischen Polymerisation.
Solche Verbindungen werden als Monomere für die radikalische Polymerisation
auch gezielt eingesetzt. Gleichzeitig ist die ausgeprägte Neigung zur radikalischen
Polymerisation aber insofern von Nachteil, als es sowohl bei der Lagerung als
auch bei der chemischen und/oder physikalischen Bearbeitung (z. B. Destillation
oder Rektifikation), insbesondere unter der Einwirkung von Wärme und/oder
Licht, zur unerwünschten radikalischen Polymerisation der vinylisch
ungesättigten Verbindungen kommen kann. Eine unerwünschte radikalische
Polymerisation kann, insbesondere falls Polymer abgeschieden wird, sich in
unterschiedlicher Weise negativ auswirken. Beispielsweise kann sich bei der
Destillation von vinylisch ungesättigten Verbindungen durch radikalische
Polymerisation gebildetes Polymer auf der Oberfläche des eingesetzten
Verdampfers niederschlagen - dort ist die Neigung zur radikalischen
Polymerisation infolge der hohen Temperaturen besonders stark ausgeprägt.
Polymerisation im Bereich der Oberfläche eines Verdampfers bedeutet in der
Regel, daß sich eine Polymerschicht an der Oberfläche ausbildet. Aufgrund der
isolierenden Wirkung der Polymerschicht wird der Wärmeübergang in
unerwünschter Weise vermindert. Durch radikalische Polymerisation unerwünscht
gebildetes Polymer kann aber auch die Einbauten von Rektifikationskolonnen
verstopfen, was unerwünschte Druckverluste verursacht. Die Abscheidung von
Polymer kann letztendlich das Unterbrechen des Rektifikationsprozesses
erforderlich machen, da zur Fortführung der Rektifikation das abgeschiedene
Polymer entfernt werden muß.
Es ist daher allgemeine Praxis, vinylisch ungesättigten Verbindungen, die
radikalisch polymerisierbar sind und Gemischen, die solche Verbindungen
enthalten, Verbindungen zuzusetzen, die als Inhibitoren bzw. Retarder der
radikalischen Polymerisation fungieren. Während Inhibitoren die radikalische
Polymerisation - bis zu deren vollständigen Umsetzung mit freien Radikalen -
unterbinden, verlangsamen Retarder die radikalische Polymerisation. Inhibitoren
und Retarder werden im allgemeinen unter dem Oberbegriff Stabilisatoren
zusammengefaßt. Im folgenden sollen jedoch sowohl Inhibitoren als auch
Retarder als Inhibitoren verstanden werden. Sowohl bei der Lagerung als auch bei
der chemisch und/oder physikalischen Behandlung (zum Beispiel bei der
Destillation) von vinylisch ungesättigten Verbindungen, die radikalisch
polymerisierbar sind, ist der Einsatz von Inhibitoren bzw. Retardern von
Bedeutung.
Die US-A 4,187,382 betrifft ein Verfahren zur Veresterung von organischen
Diolen mit Acrylsäure. Es wird empfohlen, das Diol mit Triphenylphosphit
vorzubehandeln, um so die Neigung des Reaktionsgemisches zur radikalischen
Polymerisation zu verringern. Als weitere inhibierende Komponente wird ein
phenolischer Polymerisationsinhibitor vorgeschlagen.
Die DE-A 29 13 218 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Acylsäureestern
bzw. Methacrylsäureestern, bei dem als Polymerisationsinhibitor organische
Phosphite zusammen mit phenolischen Polymerisationsinhibitoren eingesetzt
werden.
Vorstehend genannte Inhibitorkompositionen enthalten Phosphorverbindungen,
die Phosphor in der Oxidationszahl +3 aufweisen und außerdem phenolische
Verbindungen. Eine Zielsetzung ist, die Wirkung solcher Systeme bei der
Stabilisierung von vinylisch ungesättigten Verbindungen weiter zu verbessern.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine stark wirkende
Inhibitorkomposition hervorzubringen, die Phosphor in der Oxidationszahl. +3
aufweisende chemische Verbindungen und/oder phenolische Verbindungen
enthält. Diese Inhibitorkomposition soll besonders effektiv sein, wobei sich die
inhibierende Wirkung enthaltener Komponenten in synergistischer Weise
verstärken soll.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Bereitstellung einer Inhibitorkomposition
enthaltend als Komponenten wenigstens ein Phenothiazin(derivat) und wenigstens
eine weitere chemische Verbindung, welche mindestens ein Phosphoratom
enthält, das die Oxidationszahl +3 aufweist.
Unter der Oxidationszahl eines Atoms innerhalb einer kovalenten Verbindung soll
eine Zahl mit positivem oder negativem Vorzeichen verstanden werden, die die
Ladung angibt, welches das Atom haben würde, wenn man die bindenden
Elektronenpaare der kovalenten Bindungen, an denen das Atom teilnimmt, dem
jeweils elektronegativeren Bindungspartner zuteilt. Bei Elektronenpaaren aus
kovalenten Bindungen zwischen zwei gleichen Atomen enthält jedes Atom ein
Elektron. Die Elektronegativität ist dabei als Maß anzusehen, wie stark ein Atom
in einem Molekül bindende Elektronenpaare, die an dem Atom gebunden sind,
anzieht. Die vorliegend relevanten Elektronegativitäten sind diejenigen gemäß
H. R. Christen, Grundlagen der allgemeinen und anorganischen Chemie, Verlag
Sauerländer, Aarau, Diesterweg-Salle, Frankfurt am Main (1973). Für die
wichtigsten Elemente des Periodensystems weisen diese Elektronegativitäten die
nachfolgenden Werte auf:
Be (1,5); B (2,0); H (2,1); C (2,5); Si (1,8); Ge (1,7); N (3,0); P (2,1); As (2,0); Sb (1,8); O (3,5); S (2,5); Se (2,4); Te (2,1); F (4,0); Cl (3,0); Br (2,8); J (2,4).
Be (1,5); B (2,0); H (2,1); C (2,5); Si (1,8); Ge (1,7); N (3,0); P (2,1); As (2,0); Sb (1,8); O (3,5); S (2,5); Se (2,4); Te (2,1); F (4,0); Cl (3,0); Br (2,8); J (2,4).
Als Verbindungen, welche mindestens ein die Oxidationszahl +3 aufweisendes
Phosphoratom enthalten, können insbesondere orthophosphorige Säure oder ein
Ester der orthophosphorigen Säure eingesetzt werden. Ester der
orthophosphorigen Säure werden auch als Phosphite bezeichnet. Die
orthophosphorige Säure kann auch als Salz (meist als Alkalimetall- oder
Ammoniumsalz) vorliegen. Bevorzugte Bindungspartner des Phosphors sind die
Elemente C, S, O, N und/oder H.
Ferner kommen - insbesondere die als Stabilisatoren bekannten - Phosphonite
(Ester der Phosphonigsäure) in Betracht.
Zu besonders geeigneten Phosphiten (also der Ester der orthophosphorigen Säure)
und Phosphoniten (Ester der Phosphonigsäure) zählen beispielsweise Triphenyl
phosphit, Diphenylalkylphosphit, Phenyldialkylphosphit, Tris(nonylphenyl)-phos
phit, Trilaurylphosphit, Trioctadecylphosphit, Distearylphentaerythritoldi
phosphit, Tris(2,4-di-tert.-butylphenyl)phosphit, Diisodecypentaerythritoldi
phosphit, Bis(2,4-di-tert.-butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,6-di-tert.-
butyl-4-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Diisodecyloxypentaerythritol
diphosphit, Bis(2,4-di-tert.-butyl-6-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis-
(2,4,6-tris-(tert.-butylphenyl))pentaerythritoldiphosphit, Tristearylsorbitoltriphos
phit, Tetrakis(2,4-di-tert.-butylphenyl)-4,4'-biphenylendiphosphit, Tetrakis(2, 4-di-
tert.-butylphenyl)-4,4'-biphenylendiphosphonit, 6-Iso-octyloxy-2,4,8,10-tetra-
tert.-butyl-12H-dibenz-[d,g]-1,3,2-dioxaphosphocin, 6-Fluoro-2,4,8,10-tetra-tert.-
butyl12-methyldibenz[d,g]-1,3,2-dioxaphosphocin, Bis(2,4-di-tert.-butyl-6-
methylphenyl)methylphosphit und Bis(2,4-di-tert.-butyl-6-methylphenyl)-ethyl
phosphit.
Mit Vorteil werden dabei Ester der orthophosphorigen Säure (Phosphite) der
allgemeinen Formel (I) oder Ester der Phosphonigsäure (Phosphonite) der
allgemeinen Formel (II)
eingesetzt,
wobei R, R', R" gleich oder verschieden sein können und organische Reste insbesondere C1-C20-Alkyl, Hydroxyalkyl mit 2 bis 4 C-Atomen, Halogenalkyl, insbesondere Chloralkyl mit 2 bis 4 C-Atomen, Aryl, insbesondere Phenyl oder durch C1-C8-Alkyl substituiertes Aryl (insbesondere durch C1-C4-Alkyl substituiertes Phenyl) bedeuten. Auch können zwei der drei organischen Reste R, R' und R" gemeinsam mit dem Phosphor und den beiden Sauerstoffatomen einen Heterocyclus (zum Beispiel 5- oder 6-atomig) bilden.
wobei R, R', R" gleich oder verschieden sein können und organische Reste insbesondere C1-C20-Alkyl, Hydroxyalkyl mit 2 bis 4 C-Atomen, Halogenalkyl, insbesondere Chloralkyl mit 2 bis 4 C-Atomen, Aryl, insbesondere Phenyl oder durch C1-C8-Alkyl substituiertes Aryl (insbesondere durch C1-C4-Alkyl substituiertes Phenyl) bedeuten. Auch können zwei der drei organischen Reste R, R' und R" gemeinsam mit dem Phosphor und den beiden Sauerstoffatomen einen Heterocyclus (zum Beispiel 5- oder 6-atomig) bilden.
Namentlich genannt seien Trimethyl-, Triethyl-, Tributyl-, Trihexyl-, Trioctyl-,
Triphenyl, Trip-kresyl-, Trixylyl-, Tritolyl- und Tri-β-chlorethylphosphit. Aber
auch Dimethyl-, Diethyl-, Dibutyl-, Dioctyl-, Diphenyl-, Ditolyl- und
Dixylylphosphite sind erfindungsgemäß geeignete Inhibitoren. Besonders
geeignet sind die unter den Markennamen Irgafos® 168 (Hersteller Ciba AG),
Irgafos® P-EPQ (Hersteller Ciba AG) oder Ultranox® 626 (Hersteller GE-
Speciality Chemicals GmbH) bekannten Spezies:
Außerdem eignen sich als chemische Verbindungen, welche mindestens ein
Phosphoratom enthalten, das die Oxidationszahl +3 aufweist, die Derivate der
Phosphonigsäure R*-P(OH)2, mit R*=Alkyl (vorzugsweise C1- bis C8-Alkyl) oder
Aryl (vorzugsweise Phenyl) und die Derivate der Phosphinigsäure
mit R** unabhängig von R* - mit R*, R** = Alkyl (vorzugsweise C1- bis C20-Alkyl)
oder Aryl (vorzugsweise Phenyl).
Auch Derivate der bisher beschriebenen sauerstoffhaltigen
Phosphorverbindungen, welche mindestens ein die Oxidationszahl +3
aufweisendes Phosphoratom enthalten, bei denen ein oder mehrere O-Atome
durch S oder NR* (R* hat dabei die gleiche Bedeutung wie vorstehend aufgeführt)
ersetzt sind, sind geeignet.
Neben ein oder mehreren chemischen Verbindungen, welche mindestens ein die
Oxidationszahl +3 aufweisendes Phosphoratom enthalten, ist in der
erfindungsgemäßen Inhibitorkomposition als zweite Komponente (zweite
Inhibitorkomponente) noch wenigstens ein Phenothiazin(derivat) enthalten. Als
Phenothiazin(derivat) wird bevorzugt Methylenblau oder Phenothiazin als solches
eingesetzt. Als Phenothiazinderivate kommen weiterhin Oxidationsprodukte des
Phenothiazins (insbesondere mit am Schwefelatom des Phenothiazins gebundenen
Sauerstoff), 2-Chlor-N-[3-Dimethylamino-propyl]-phenothiazin, N-[2-Dimethyl
amino-propyl]-phenothiazin, Benzophenothiazin oder Leukomethylenblau in
Frage.
Die in Frage kommenden Phenothiazinderivate weisen die chemische
Grundstruktur des Phenothiazins auf.
Sowohl an dem Schwefelatom und/oder an dem Stickstoffatom und/oder an ein
oder mehreren der Kohlenstoffatome können Reste gebunden sein. Dabei
kommen im Prinzip beliebige Reste in Frage, bevorzugt jedoch Alkyl- und
Arylreste. Besonders bevorzugte Phenothiazinderivate werden durch die
nachstehenden Strukturformeln wiedergegeben:
- - oligomere Phenothiazine wie:
Bei den vorstehenden Strukturformeln können R1 und R2 gleich oder verschieden,
H, Halogen, C1 bis C20-Alkyl oder Aryl, SO3H oder SO3 -M+ sein - mit m = 1 bis
4, n = 1 bis 4 und k = 1 bis 8.
Bezüglich der Wirkung als Inhibitor bei der radikalischen Polymerisation hat die
chemische Verbindung, welche mindestens ein die Oxidationszahl +3
aufweisendes Phosphoratom enthält in Kombination mit dem
Phenothiazin(derivat) synergistische Wirkung - die beiden Spezies unterstützen
sich gegenseitig in Ihrer inhibierenden Wirkung. Demgemäß ist die inhibierende
Wirkung dieser Kombination deutlich besser als die inhibierende Wirkung, die
beim alleinigen Vorliegen der einzelnen Komponenten vorhanden wäre. Günstig
ist, daß die erfindungsgemäße Inhibitorkomposition ihre Wirksamkeit auch im
Beisein von molekularem Sauerstoff entfaltet.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Inhibitorkomposition als
weitere Komponente noch wenigstens ein Phenol(derivat) (als Phenolderivat
kommt auch Phenol als solches in Frage). Als Phenolderivat wird bevorzugt ein
Phenol oder Kresol, bei dem ein oder mehrere Wasserstoffatome durch Tert.-
Butyl-Gruppen substituiert sind, insbesondere 2,6-Di-tert.-butylkresol, oder
Hydrochinone, insbesondere Hydrochinonmonomethylether, eingesetzt.
Außerdem kommen Phenole oder Kresole in Frage, bei denen ein oder mehrere
Wasserstoffatome durch i-Propyl-Gruppen substituiert sind, wie Thymol oder
Carvacrol. Außerdem eignen sich Brenzkatechin und dessen Derivate sowie
Resorcin und dessen Derivate. Wie vorstehend beschrieben, eignen sich als
zweiwertige Phenole auch Hydrochinon und dessen Derivate, insbesondere Ether
des Hydrochinons wie Hydrochinonmonomethylether. Naphthole, wie α-Naphthol
und Vitamin E kommen ebenfalls in Frage. Außerdem eignen sich auch Phenole,
die über Alkylbrücken miteinander verbunden sind, wie Bisphenol A. Allgemein
eigenen sich als Phenolderivate Verbindungen, die ein Oxylradikal bilden können,
das an ein aromatisches System gebunden ist. Dies geschieht durch homolytische
Spaltung einer Sauerstoff Wasserstoffbindung, wobei das Sauerstoffatom an ein
aromatisches System gebunden ist. Besonders bevorzugte Phenolderivate werden
durch die folgende allgemeine Strukturformel wiedergegeben:
Dabei sind R1, R2, R3, R4, und R5 gleich oder verschieden und bedeuten H,
Halogen, C1 bis C20-Alkyl oder Aryl, SO3H, SO3 -M+, OH, SH, O-Alkyl, O-Aryl,
S-Alkyl, S-Aryl, NH-Akyl, NH-Aryl, NO, NO2, NH-OH, NH2, COOH, CN, O-
CO-R6, O-CO-O-R6, NH-CO-R6, CN(-OH)-(R6), CO-O-R6 oder CO-NH-R6,
wobei R6 = H, Halogen, C1 bis C20-Alkyl oder Aryl, SO3H, SO3 -M+, OH, SH, O-
Alkyl, O-Aryl, S-Alkyl, S-Aryl, NH-Akyl, NH-Aryl, NO, NO2, Nil-OH, NH2,
COOH oder CN.
Im folgenden soll auf besonders geeignete Inhibitorkompositionen eingegangen
werden. Dabei sind Komponenten, die in diesen Inhibitorkompositionen enthalten
sind, in der nachstehenden Tabelle aufgeführt - die Kombination folgender
Komponenten erweist sich als besonders günstig:
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
mit R = Me, Et, iso-Pr, n-Pr, n-Bu, sec-Bu, tert.-Bu, Phenyl
Die Inhibitorkomposition enthaltend ein oder mehrere chemische Verbindungen,
welche mindestens ein die Oxidationszahl +3 aufweisendes Phosphoratom
enthalten, sowie ein oder mehrere Phenothiazin(derivate) und ein oder mehrere
Phenol(derivate), weist eine besonders gute stabilisierende Wirkung auf. Die drei
vorstehend genannten, verschiedenen Inhibitortypen wirken besonders
synergistisch - sie verstärken ihre inhibierende Wirkung gegenseitig. Dies ist eine
wichtige Voraussetzung für die Bereitstellung einer effektiven
Inhibitorkomposition.
Der Vorteil einer besonders wirksamen Inhibitorkomposition ist, daß absolut
weniger Inhibitor benötigt wird. Bei Rektifikations- und Destillationsverfahren
wird vergleichsweise weniger Polymer abgeschieden, so daß die entsprechenden
Anlagen weniger oft wegen Reinigungsarbeiten abgestellt werden müssen.
Außerdem sorgt das synergistisch wirkende Inhibitorsystem dafür, daß weniger
Monomer durch Polymerisation verbraucht wird und somit "verloren geht".
Selbstverständlich kann die Inhibitorkomposition neben den beschriebenen
Inhibitoren - Phosphorverbindungen, Phenothiazin(derivate), Phenol(derivate) -
noch weitere eine radikalische Polymerisation inhibierende Bestandteile enthalten.
Beispiele für solche sonstigen radikalischen Polymerisationsinhibitoren sind
organische Nitrosoverbindungen wie N-Nitrosoarylamine. Die erfindungsgemäß
eingesetzten Inhibitorkompositionen haben auch Wirksamkeit bei Anwesenheit
von molekularem Sauerstoff.
Die Inhibitorkompositionen werden erfindungsgemäß zur Stabilisierung von
Reinsubstanzen, die mindestens eine vinylisch ungesättigte Gruppe aufweisen
oder von Gemischen, die wenigstens eine Substanz enthalten, welche mindestens
eine vinylisch ungesättigte Gruppe aufweist, verwendet. Die Inhibitorkomposition
wirkt auch in Anwesenheit von Sauerstoff.
Erfindungsgemäß wird auch ein Gemisch bereitgestellt, enthaltend wenigstens
eine Verbindung, die mindestens eine vinylisch ungesättigte Gruppe aufweist und
eine erfindungsgemäße Inhibitorkomposition.
Das Gemisch enthält in der Regel ein oder mehrere chemische Verbindungen,
welche mindestens ein die Oxidationszahl +3 aufweisendes Phosphoratom
enthalten, in einer Gesamtkonzentration von 1 bis 5000 ppm, bevorzugt von 50
bis 1000 ppm, sowie ein oder mehrere Phenothiazin(derivate) in einer
Gesamtkonzentration von 1 bis 3000 ppm, bevorzugt von 50 bis 300 ppm und
wahlweise ein oder mehrere Phenol(derivate) in einer Gesamtkonzentration von 1
bis 3000, bevorzugt 50 bis 1500 ppm.
Als Verbindungen, die mindestens eine vinylisch ungesättigte Gruppe aufweisen,
kommen insbesondere solche in Frage, die sich radikalisch homo- und/oder
copolymerisieren lassen. Das sind zum Beispiel Olefine, wie Isobuten, Ethylen
oder Propylen, vinylaromatische Monomere wie Styrol, α-Methylstyrol, o-
Chlorstyrol oder Vinyltoluole, C4-C8-konjugierte Diene wie Butadien oder
Isopren, Ester aus Vinylalkohol und 1 bis 18 C-Atome aufweisenden
Monocarbonsäuren wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl-n-butyrat, Vinyllaurat
oder Vinylstearat. Insbesondere sind auch 3 bis 6 C-Atome aufweisenden α, β-
monoethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren, wie insbesondere
Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure, die Ester
aus den vorgenannten Carbonsäuren und 1 bis 12, bevorzugt 1 bis 4 C-Atome
aufweisenden Alkanolen, wie insbesondere Acrylsäure- und Methacrylsäure
methyl-, -ethyl-, -n-butyl-, -iso-butyl-, -tert.-butyl- und -2-ethylhexyl-ester;
Maleinsäuredimethylester oder Maleinsäuredi-n-butylester, geeignet.
Es eignen sich jedoch auch Vorläuferaldehyde, Nitrile und Amide der
vorgenannten 3 bis 6 C-Atome aufweisenden α,β-monoethylenisch ungesättigten
Mono- und Dicarbonsäuren, zum Beispiel Acrolein, Methacrolein, Acrylnitril,
Methacrylnitril, Acrylamid und Methacrylamid. Monomere wie Vinylsulfonsäure,
Vinylphosphonsäure, N-Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon kommen auch in
Frage.
Die erfindungsgemäße Inhibitorkomposition ist als Zusatz sowohl zur
Lagerstabilisierung als auch für die Prozeßstabilisierung (Herstellung, Reinigung
und chemische Umsetzung) von wenigstens eine vinylisch ungesättigte Gruppe
aufweisenden Verbindungen geeignet. Letzteres gilt insbesondere auch für
destillative Prozesse, die in der Regel bei Temperaturen von 50 bis 300°C,
bevorzugt bei 50 bis 200°C, besonders bevorzugt bei 50 bis 150°C, ablaufen.
Insbesondere eignet sich die Stabilisierung mit der erfindungsgemäßen
Inhibitorkomposition bei der destillativen (rektifikativen) Behandlung von
(Meth)acrylsäureestern (insbesondere der vorgenannten beispielhaften Vertreter),
bei deren destillativer oder rektifikativer Abtrennung aus Produktgemischen, wie
sie als Ergebnis einer säurekatalysierten Veresterung von (Meth)acrylsäure mit
Alkoholen, insbesondere Alkanolen (insbesondere C1- bis C12- bzw. C1- bis C8-
Alkanolen) vor und/oder nach Abtrennung des Säurekatalysators vorliegen.
Es eignet sich aber auch zur Stabilisierung von vorgenannten (Meth)-
acrylsäureester enthaltenden Gemischen, die weder Veresterungskatalysator noch
Acryl- oder Methacrylsäure selbst enthalten. Solche (Meth)acrylsäureester
enthaltende Gemische bilden beispielsweise vorgenannte Veresterungs
produktgemische nach zum Beispiel extraktiver und/oder rektifikativer
Abtrennung des Säurekatalysators sowie nach entsprechender Abtrennung der
überschüssigen (Meth)acrylsäure.
Die Stabilisierung eines einer Destillation oder Rektifikation unterworfenen
(Meth)acrylsäureester enthaltenden Gemisches kann so erfolgen, daß man die
Inhibitoren dem Gemisch bereits vor der Destillation zusetzt.
Zusätzlich kann zur Stabilisierung eine Inhibitorzugabe auf den Kopf der Kolonne
erfolgen. Selbstverständlich kann auch die gesamte Stabilisierung ausschließlich
durch eine Inhibitorzugabe auf den Kolonnenkopf erfolgen.
Die verschiedenen Komponenten der erfindungsgemäßen Inhibitorkomposition
können zeitlich nacheinander, simultan oder auch bereits vorgemischt zugesetzt
werden. Das vorgenannte gilt auch für die anderen Inhibitoren, falls das
Inhibitorkomposition solche umfaßt.
Auch kann die Zugabe der Komponenten der Inhibitorkomposition an
unterschiedlichen Zugabeorten vorgenommen werden. So können zum Beispiel
Komponenten des Inhibitorsystems am Kopf der Rektifikationskolonne und
andere Komponenten des Inhibitorsystems in den Sumpf und/oder den Zulauf der
Rektifikationskolonne gegeben werden. Dies gilt sowohl für solche Rektifikationen
im Rahmen derer der (Meth)acrylsäureester über Kopf-, über Sumpf- und/oder
über Seitenabzug abgetrennt wird. Auch kann es zweckmäßig sein, das
erfindungsgemäße Verfahren im Fall einer kontinuierlichen destillativen
(rektifikativen) Abtrennung von (Meth)acrylsäureestern so durchzuführen, daß
wenigstens eine zuzuführende Inhibitorkomponente nicht kontinuierlich, sondern
lediglich von Zeit zu Zeit, d. h. periodisch wiederkehrend, zugegeben wird (z. B.
am Kolonnenkopf, im Sumpf und/oder im Zulauf).
Alles über die Stabilisierung bei der destillativen (rektifikativen) Abtrennung von
(Meth)acrylsäureestern aus säurekatalysierten Veresterungsgemischen
beschriebene, gilt in gleicher Weise auch bezüglich einer destillativen
(rektifikativen) Abtrennung von (Meth)acrylsäure bzw. (Meth)acrolein aus diese
enthaltenden Gemischen.
Unter anderem ist (Meth)acrylsäure durch katalytische Gasphasenoxidation von
Alkanen, Alkanolen, Alkenen oder Alkenalen erhältlich, die 3 bzw. 4 C-Atome
enthalten. Besonders vorteilhaft ist (Meth)acrylsäure z. B. durch katalytische
Gasphasenoxidation von Propan, Propen, tert.-Butanol, iso-Buten, iso-Butan, iso-
Butyraldehyd oder Methacrolein erhältlich. Als Ausgangsverbindungen sind aber
auch solche denkbar, aus welchen sich die eigentliche C3-/C4-Ausgangsbindung
während der Gasphasenoxidation erst intermidär bildet. Beispielhaft genannt sei
der Methylether des tert.-Butanols.
Dabei werden diese Ausgangsgase, in der Regel mit Inertgase wie Stickstoff, CO,
CO2, gesättigten Kohlenwasserstoffen und/oder Wasserdampf verdünnt, im
Gemisch mit Sauerstoff bei erhöhten Temperaturen (üblicherweise 200 bis 400°C)
sowie gegebenenfalls erhöhtem Druck über übergangsmetallische (z. B. Mo, V, W
und/oder Fe enthaltende) Mischoxidkatalysatoren geleitet und oxidativ in die
(Meth)acrylsäure umgewandelt.
Aufgrund zahlreicher im Verlauf der katalytischen Gasphasenoxidation
erfolgender Parallel- und Folgereaktionen sowie aufgrund der
mitzuverwendenden inerten Verdünnungsphase wird bei der katalytischen
Gasphasenoxidation jedoch keine reine (Meth)acrylsäure, sondern ein
Reaktionsgemisch erhalten, das im wesentlichen (Meth)acrylsäure, die inerten
Verdünnungsgase und Nebenprodukte enthält, aus welchem die (Meth)acrylsäure
abgetrennt werden muß. Neben von (Meth)acrylsäure vergleichsweise einfach zu
entfernenden und bei Folgeverwendungen der (Meth)acrylsäure weniger
störenden Nebenprodukten wie z. B. Essigsäure, enthält das Reaktionsgasgemisch
häufig auch mit (Meth)acrylsäure eng verwandte und daher von (Meth)acrylsäure
schwer abtrennbare niedere Aldehyde wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein,
Methacrolein, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd, Benzaldehyd, Furfural und
Crotonaldehyd sowie zusätzlich gegebenenfalls Maleinsäureanhydrid (bezogen
auf die im Reaktionsgasgemisch enthaltende Menge an (Meth)acrylsäure beträgt
die Gesamtmenge dieser, bei Folgeverwendungen häufig erheblich störenden,
Nebenkomponenten in der Regel ≦ 2 Gew.-%, meist ≧ 0,05 Gew.-%).
Es ist außerdem praktikabel Acrylsäure aus dem Reaktionsgasgemisch der
katalytischen Gasphasenoxidation von Proplylen und/oder Acrolein durch Gegen
stromadsorption mit einer hochsiedenden inerten hydrophoben organischen
Flüssigkeit abzutrennen. Die Inhibitorkomposition kann dabei direkt in den
Gasstrom bzw. in die Vorrichtung zur Gegenstromadsorption eingespritzt werden.
Als organische Flüssigkeit für die Gegenstromadsorption kommen dabei u. a.
höhere Alkohole oder Ester dieser (insbesondere solche mit (Meth)acrylsäure), in
Frage. Das Verfahren wird im wesentlichen so durchgeführt, daß man das
Reaktionsgasgemisch in einer konventionellen Adsorptionskolonne zu der
absteigenden Adsorptionsflüssigkeit im Gegenstrom führt, danach in einer
Desorptionskolonne aus dem im wesentlichen aus Acrylsäure, dem
Adsorptionsmittel und Nebenkomponenten zusammengesetzten Flüssigkeits
ablauf der Adsorptionskolonne durch Strippen (Abstreifen) mit Inertgas die
einfach abtrennbaren leichtflüchtigen Nebenkomponenten weitgehend entfernt
und anschließend den (Meth)acrylsäure und das Adsorbens als Hauptbestandteile
enthaltenden Flüssigkeitsablauf der Desorptionskolonne zur Abtrennung von Roh-
Acrylsäure rektifikativ behandelt.
Das Problem einer rektifikativen Abtrennung von (Meth)acrylsäure erwächst auch
dann, wenn man die (Meth)acrylsäure aus den Reaktionsgasen der katalytischen
Gasphasenoxidation zunächst in Wasser aufnimmt und anschließend unter Zusatz
eines organischen azeotropen Schleppers aus den wäßrigen (Meth)acrylsäure
enthaltenden Gemischen das Wasser rektifikativ abtrennt.
Es besteht aber auch bei der rektifikativen Herstellung von Reinacrylsäure
(Reinheit < 99,7 Gew.-%) aus Roh-Acrylsäure (Reinheit < 99 Gew.-%).
Bei allen diesen vorgenannten Rektifikationsproblemen ist die erfindungsgemäße
Inhibitorkomposition anwendbar. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße
Inhibitorkomposition auch bei der Extraktion der (Meth)acrylsäure aus dem
Reaktionsgemisch der Gasphasenoxidation eingesetzt werden. Die
Inhibitorkomposition kann dabei direkt in den Gasstrom eingespritzt werden. Die
Stabilisierung empfiehlt sich auch für den Fall einer kristallisativen Abtrennung
von (Meth)acrylsäure oder deren Ester enthaltenden Gemischen.
(Meth)acrolein ist in entsprechender Weise wie (Meth)acrylsäure z. B. durch
katalytische Gasphasenoxidation erhältlich. Allerdings wird die Oxidation nach
der ersten Oxidationsstufe nicht weitergeführt. Vielmehr wird das im
Reaktionsgasgemisch enthaltende (Meth)acrolein in der Regel zunächst mittels
Wasser extraktiv aus dem Reaktionsgasgemisch abgetrennt und anschließend
destillativ (rektifikativ) aus der wäßrigen Lösung gewonnen. Für alle genannten
Prozeßschritte eignet sich zur Stabilisation die erfindungsgemäße
Inhibitorkomposition.
Die synergistische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Inhibitorkomposition gilt
im wesentlichen unabhängig vom pH-Wert und sowohl für niedere (z. B.
Raumtemperatur) als auch für erhöhte Temperaturen, wie sie z. B. im Rahmen
von thermischen physikalischen Trennverfahren als auch für bei erhöhten
Temperaturen ablaufende chemische Umsetzungen üblich sind.
Insbesondere gilt das vorgenannte für eine Stabilisierung von (Meth)acrylsäure
und/oder deren Ester, deren ethylenisch ungesättigte Doppelverbindung bezüglich
einer radikalischen Polymerisation besonders aktiv ist.
In der Regel wird die Inhibitorkomposition so gewählt, daß die in der
Inhibitorkomposition enthaltenen Komponenten in der zu stabilisierenden
Substanz in ihrer Einsatzmenge in vollem Umfang löslich sind. Häufig erfolgt ihre
Zugabe nicht als Reinsubstanz, sondern als Suspension, Emulsion oder Lösung.
Als Lösungs- und/oder Dispergiermedium kommen insbesondere diejenigen
Substanzen in Betracht, die Bestandteil des zu stabilisierenden Systems sind. D. h.,
z. B. bei chemischen Umsetzungen wie Veresterungen alle Edukte und Produkte.
Bei Extraktionen insbesondere das Extraktionsmedium oder eine Komponente
davon.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden.
2 ml Acrylsäure wurden jeweils mit verschiedenen Polymerisationsinhibitoren
(die Menge der Polymerisationsinhibitoren wurde auch variiert) versetzt und in
einer Glasampulle (20 ml Innenvolumen; Außendurchmesser: 25 mm)
luftgesättigt, gasdicht eingeschlossen. Dann wurde die Glasampulle 4 cm tief in
ein 120°C heißes Ölbad eingetaucht und unter Lichtausschluß gelagert.
Anschließend wurde die Zeit bestimmt, bis die Acrylsäure auspolymerisiert war.
Dabei wurde visuell der Zeitpunkt ermittelt, bei dem man die Verfestigung der
Polymerisationsmischung erkennen konnte. Die nachstehende Tabelle zeigt die
zugesetzten Mengen der Komponenten des Inhibitors und entsprechend die Zeit
bis zum Festwerden der entsprechenden Polymerisationsmischung.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß Verbindungen, die Phosphor in der
Oxidationszahl 3 enthalten mit Phenothiazin bezüglich ihrer inhibierenden
Wirkung synergistisch wirken - die inhibierende Wirkung wird gegenseitig
gesteigert. Besonders auffällig ist, daß bei Verwendung aller drei Inhibitortypen -
also Verbindungen, die ein Phosphoratom in der Oxidationszahl +3 aufweisen
sowie Phenothiazin(derivate) und Phenol(derivate) - besonders lange Zeiten bis
zum Festwerden der entsprechenden Proben ermittelt werden. Das zeigt, daß die
synergistische Wirkung dieser "Dreierkomposition" besonders intensiv ist.
Claims (8)
1. Inhibitorkomposition enthaltend als Komponenten wenigstens ein
Phenothiazin(derivat) und wenigstens eine weitere chemische Verbindung,
welche mindestens ein Phosphoratom enthält, das die Oxidationszahl +3
aufweist.
2. Inhibitorkomposition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
weitere Komponente noch wenigstens ein Phenol(derivat) enthalten ist.
3. Inhibitorkomposition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Phenothiazin(derivat) Methylenblau oder Phenothiazin als solches einge
setzt wird.
4. Inhibitorkomposition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Verbindung, die mindestens ein Phosphoratom
enthält, Orthophosphorige Säure oder ein Ester der Orthophosphorigen Säure
eingesetzt wird.
5. Inhibitorkomposition nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Phenol(derivat) ein Phenol oder Kresol, bei dem ein
oder mehrere Wasserstofftatome durch tert.-Butyl-Gruppen substituiert sind,
insbesondere 2,6-Di-tert.-butylkresol oder Hydrochinone, insbesondere
Hydrochinonmonomethylether, eingesetzt wird.
6. Gemisch enthaltend wenigstens eine Verbindung, die mindestens eine
vinylisch ungesättigte Gruppe aufweist und eine Inhibitorkomposition nach
einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Gemisch nach Anspruch 6 enthaltend ein oder mehrere chemische
Verbindungen, welche mindestens ein die Oxidationszahl +3 aufweisendes
Phosphoratom enthalten, in einer Gesamtkonzentration von 1 bis 5000 ppm,
bevorzugt von 50 bis 1000 ppm, sowie ein oder mehrere Phenothiazinderivate
in einer Gesamtkonzentration von 1 bis 3000 ppm, bevorzugt von 50 bis 300 ppm
und gegebenenfalls ein oder mehrere Phenolderivate in einer
Gesamtkonzentration von 1 bis 3000 ppm, bevorzugt von 50 bis 1500 ppm.
8. Verwendung von Inhibitorkompositionen nach einem der Ansprüche 1 bis 5
zur Stabilisierung von Reinsubstanzen, die mindestens eine vinylisch
ungesättigte Gruppe aufweisen oder von Gemischen, die wenigstens eine
Substanz enthalten, welche mindestens eine vinylisch ungesättigte Gruppe
aufweist.
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