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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Carbonylierung eines
konjugierten Diens durch Umsetzen des konjugierten Diens mit Kohlenmonoxid
und einer hydroxylgruppenhaltigen Verbindung in Gegenwart eines
Palladium-Katalysatorsystems. Insbesondere betrifft das Verfahren
der vorliegenden Erfindung die Carbonylierung von 1,3-Butadien zur
Herstellung von Alkylpentenoaten und/oder Dialkyladipaten.
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Ein
solches Verfahren ist aus der
WO-A-02/26690 bekannt, welche die Carbonylierung
eines konjugierten Diens durch Umsetzen des konjugierten Diens mit
Kohlenmonoxid und einer hydroxylgruppenhaltigen Verbindung in Gegenwart
eines Katalysatorsystems, basierend auf (a) einer Quelle von Palladiumkationen,
(b) bestimmten zweizähnigen
Diphosphinliganden und (c) einer Quelle von Anionen, offenbart.
Die letztgenannte Komponente schließt Carbonsäuren, wie Pivalinsäure, und
Monoester von Dicarbonsäuren,
wie Monomethyladipat, ein. Gemäß der Beschreibung
schließen
typische zweizähnige
Liganden 9-Phosphabicycloalkylalkane, wie 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)propan,
2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
und 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)pentan und dergleichen ein.
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In
der
WO-A-02/26690 wird
weiter erwähnt,
dass das Carbonylierungsverfahren von konjugierten Dienen im Falle
einer Durchführung
mit einer solch spezifischen Auswahl an Diphosphinligand unerwartete
Vorteile bezüglich
der Katalysatoraktivität
zeigt, und zusätzlich
hierzu das Katalysatorsystem über
einen längeren Zeitraum
stabil bleibt und mehrmals ohne Verlust oder beträchtlichen
Verlust an Katalysatoraktivität
wieder verwendet werden kann. Wie beschrieben, wird das Verfahren
vorzugsweise mit einem leichten molaren Überschuss an Ligand gegenüber Palladium
durchgeführt,
weil dies dazu führt,
dass der Abbau des Liganden verringert wird oder überhaupt
kein Abbau des Liganden auftritt. Am meisten bevorzugt ist das zweizähniger Ligand/Palladium-Molverhältnis höher als
1,05 und weniger als 1,2. Bei Durchführung des Verfahrens mit einem leichten Überschuss
an Ligand gegenüber
Palladium ist es bevorzugt, die Konzentration (und den Abbau) des Liganden
zu überwachen
und frischen Liganden hinzuzufügen,
um in den bevorzugten Bereichen für den Betrieb zu bleiben.
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Trotz
der Vorteile und des durch das Verfahren und das Palladium-Katalysatorsystem
vorgesehenen Fortschritts, wie in der
WO-A-02/26690 offenbart, fand der Anmelder
heraus, dass das Katalysatorsystem und insbesondere der Ligand,
welcher im Überschuss
gegenüber
Pd vorliegt, nur eine mäßige Stabilität besitzt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten
Verfahrens bezüglich
der Stabilität
des Katalysatorsystems.
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Ohne
an eine spezielle Theorie gebunden sein zu wollen fand der Anmelder
heraus, dass zweizähnige Diphosphinliganden,
welche in der
WO-A-0
226 690 angewandt werden, wie die oben genannten Bis(9-phosphabicycloalkyl)alkane,
aber auch andere ein-, zwei- oder mehrzähnige Phosphinliganden, die
mindestens ein Phosphoratom enthalten, welches direkt an zwei oder
drei aliphatische Kohlenstoffatome im Allgemeinen gebunden ist,
die im Folgenden mit dem Sammelbegriff Prozessligand bezeichnet
werden, zu einer Reaktion mit beispielsweise 2-Pentensäurederivaten
und/oder mit Butadien und/oder Polybutadienen in Gegenwart von Carbonsäuren unter
den üblichen
Carbonylierungsbedingungen tendieren, was zu Phosphoniumsalzen führt. Man
nimmt an, dass mindestens ein Teil der resultierenden Phosphoniumsalze
nicht zu den Ausgangsmaterialien reversibel ist und zu dreiwertigen
Phosphorderivaten, bei denen es sich nicht um den Prozessliganden handelt,
zersetzt wird. Die Abbauprodukte, die auf diese Weise gebildet werden,
ergeben auch Phosphoniumsalze und werden noch weiter zersetzt.
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Es
wurde ebenfalls herausgefunden, dass das Gleichgewicht zwischen
den Phosphoniumsalzen und den freien Liganden stark in Richtung
der Phosphoniumsalze verlagert wird. Mithin scheint der Prozessligand, da
die Bildung von Phosphoniumsalzen aus der Verwendung von Bis(9-Phosphabicycloalkyl)alkanoder
anderen ein-, zwei- und mehrzähnigen
Phosphinliganden resultiert, welche mindestens ein Phosphoratom
enthalten, welches direkt an zwei oder drei aliphatische Kohlenstoffatome
gebunden ist, einen Abbaupfad für
den Liganden darzustellen, was zu einem vollständigen Verbrauch des verfügbaren freien
Liganden zu einem gewissen Zeitpunkt unter Carbonylierungsbedingungen
führt.
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Es
wurde ebenfalls herausgefunden, dass die Zugabe von frischem Prozessligand
unter den Carbonylierungsbedingungen, die in der Regel angewandt
werden, zu der sofortigen Bildung von Phosphoniumsalzen führt. Daher
ist der frisch hinzugefügte
Ligand nicht oder nur teilweise für die Regenerierung des Katalysators
aus substöchiometrischer
Ligand-Pd-Spezies verfügbar.
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Es
wurde überraschend
herausgefunden, dass die Bildung der oben genannten Phosphoniumsalze von
Bis(9-Phosphabicycloalkyl)alkanen
oder anderen ein-, zwei- und
mehrzähnigen
Phosphinliganden, welche mindestens ein Phosphoratom enthalten,
welches direkt an zwei oder drei aliphatische Kohlenstoffatome gebunden
ist, relativ langsam bei 50 °C
verläuft
und bei Raumtemperatur vernachlässigbar
ist. Es wurde ebenfalls überraschend
herausgefunden, dass die Regenerierung des Pd-Katalysators aus substöchiometrischer Ligand-Pd-Spezies in Gegenwart
einer überschüssigen Menge
des freien (frischen) Prozessliganden sehr rasch bei einer Temperatur
von weniger als oder gleich 50 °C
vonstatten geht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Carbonylierung
eines konjugierten Diens, insbesondere von Butadien, durch die Umsetzung
des konjugierten Diens mit Kohlenmonoxid und einer hydroxylgruppenhaltigen
Verbindung in Gegenwart eines Palladium-Katalysatorsystems bereit,
wobei das Katalysatorsystem (a) eine Quelle an Palladiumkationen,
(b) einen ein-, zwei- oder mehrzähnigen
Phosphinliganden, welcher mindestens ein Phosphoratom enthält, welches
direkt an zwei oder drei aliphatische Kohlenstoffatome gebunden
ist, und zwar als Prozessligand, um einen Palladium-Phosphinliganden-Komplexkatalysator
zu erzeugen, und (c) eine Quelle an Anionen umfasst, wobei der Prozessligand
(b) den in der Formel (I) gezeigten Rest enhält:
worin A
1 und
A
2 jeweils für ein aliphatisches Kohlenstoffatom
stehen, welches an ein oder mehrere aliphatische, einschließlich olefinische,
oder aromatische Kohlenstoffatome gebunden sein kann, oder wobei
beide von A
1 und A
2 Teil
von mindestens einem 5-gliedrigen Ring sind, der das Phosphoratom
einschließt,
und X für ein
aliphatisches oder aromatisches Kohlenstoffatom steht, welches an
ein oder mehrere aliphatische, einschließlich olefinische, oder aromatische
Kohlenstoffatome gebunden sein kann, oder X Teil einer organischen Verbrückungsgruppe
ist, die ein anderes identisch oder unterschiedlich substituiertes
Phosphoratom verbindet, und wobei die Quelle an Anionen (c) eine
Carbonsäure
enthält,
und gegebenenfalls Halogenidionen, wobei der Prozessligand kontinuierlich
oder periodisch in das Verfahren als Liganden-Nachsatz bei einer
Temperatur von 50 °C
oder darunter eingespeist wird.
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Es
wurde festgestellt, dass mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
die Stabilität
des Katalysatorsystems verbessert wird. Es wurde insbesondere herausgefunden,
dass mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung der hinzugefügte Prozessligand-Nachsatz weniger
empfindlich gegenüber
eines Abbaus ist. Ein zusätzlicher
Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist, dass die
Regenerierung des Katalysatorsystems aus substöchiometrischen Ligand-Pd-Spezies effizienter
ist.
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Beispiele
für den
Prozessliganden der Erfindung schließen einzähnige Phosphine ein, wobei
A1 und A2 jeweils
für ein
aliphatisches Kohlenstoffatom einer Alkyl-, einer Alkenyl-, einer
Alkylen-, einer Alkylaryl-, einer Alkenylaryl- oder einer Alkylenarylgruppe
stehen, welche eine lineare, eine verzweigte, eine cyclische oder eine
multicyclische Anordnung aufweisen kann. Die Fragmente, die A1 und A2 enthalten,
können
identisch oder unterschiedlich sein, darin eingeschlossen jegliche
Kombinationen der oben beschriebenen Gruppen. Geeignete Gruppen
schließen
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, 2-Butenyl, 2-Methylallyl, Isobutyl,
t-Butyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, 2-Cyclohexenyl, Norbornyl, Limonyl,
Benzyl, Ethylenbenzol usw. ein. X für den einzähnigen Liganden steht für ein aliphatisches
Kohlenstoffatom einer Alkyl-, einer Alkenyl-, einer Alkylen-, einer
Alkylaryl-, einer Alkenylaryl- oder einer Alkylenarylgruppe, welche
eine lineare, eine verzweigte, eine cyclische oder eine multicyclische
Anordnung aufweisen kann, oder X steht für ein Kohlenstoffatom oder
eine Arylgruppe. Die Alkyl-, Alkenyl-, Alkylen-, Alkylaryl-, Alkenylaryl-,
Alkylenaryl- oder Arylgruppe, welche X enthält, kann ebenfalls mit einem
oder mehreren Substituenten heterosubstituiert sein. Beispiele für solche
Heterosubstituenten schließen
Chlorid, Bromid, Iodid und Gruppen der allgemeinen Formel -O-H,
-O-R1, -COR1, -COOR1, -COOH, -S-H, -S-R1,
-COSR1, -NH2, -NHR1, -NR1R2,
-CONH2, -CONHR1,
-CONR1R2 ein, in
welchen R1 und R2 unabhängig voneinander
für Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und
n-Butyl stehen. Geeignete X-haltige Gruppen schließen Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, 2-Butenyl, 2-Methylallyl, Isobutyl, t-Butyl,
3-(Carboxymethyl)-butylene,
3-Methoxybutylen, Cyclopentyl, Cyclohexyl, 2-Cyclohexenyl, Norbornyl,
Limonyl, Phenyl, ortho-Methoxyphenyl, Benzyl, Ethylenbenzol ein.
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Andere
Beispiele für
einen einzähnigen
Prozessliganden sind gewählt
aus Phosphinen, wobei sowohl A1 als auch
A2 ein Teil eines mindestens 5-gliedrigen
Rings sind, einschließlich
des Phosphoratoms, und X wie oben definiert ist. Stärker bevorzugt
sind sowohl A1 als auch A2 Teil
einer nicht-substituierten oder substituierten cyclischen Gruppe,
welche 6 bis 12 Ringatome, die Phosphor einschließen, enthält. Die
cyclische Gruppe kann eine monocyclische Gruppe sein, wie zum Beispiel
eine Phosphacyclohexyl- oder Phosphacyclooctylgruppe, oder eine
multicyclische Gruppe. Vorzugsweise ist die cyclische Gruppe eine
bicyclische Gruppe, wie zum Beispiel eine 7-Phosphabicycloheptyl,
eine 8-Phosphabicyclooctyl-
oder eine 9-Phosphabicyclononylgruppe.
Am vorteilhaftesten sind sowohl A1 als auch
A2 Teil einer substituierten oder nichtsubstituierten
9-Phosphabicyclononylgruppe. Die 9-Phosphabicyclononylgruppe kann mehrere
isomere Strukturen aufweisen. In dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung sind die [3,3,1]- und [4,2,1]-Isomere bevorzugt.
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Der
Phosphabicyclononyl-Ring kann geeigneterweise mit einer oder mehreren
geeigneten organischen Gruppen, welche Kohlenstoffatome und/oder
Heteroatome enthalten, substituiert sein. Geeignete Substituenten
schließen
Gruppen ein, die Heteroatome, wie Halogenide, Schwefel, Phosphor,
Sauerstoff und Stickstoff, enthalten. Beispiele für solche
Gruppen schließen
Chlorid-, Bromid-, Iodid-, und Gruppen der allgemeinen Formel -O-H, -O-R1,
-COR1, -COO-R1,
-COOH, -S-H, -S-R1, -COSR1,
-NH2, -NHR1, -NR1R2, -CONH2, -CONHR1, -CONR1R2 ein, worin R1 und R2 unabhängig voneinander
für Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, wie Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl und n-Butyl.
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Wenn
ein Phosphabicyclononylring substituiert wird, wird dieser vorzugsweise
mit einer oder mehreren Alkylgruppen, vorzugsweise mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, stärker
bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, substituiert. Lineare, verzweigte
oder cyclische Alkylgruppen können
verwendet werden. Geeignete Alkylgruppen schließen Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl und Isobutyl ein. Stärker geeignet werden Methylgruppen verwendet.
Wenn der Phosphabicyclononyl-Ring substituiert wird, wird dieser
am meisten bevorzugt mit zwei Methylgruppen substituiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird ein zweizähniger Ligand
als Prozessligand verwendet. In diesem Fall sind A1 und
A2 wie oben definiert und X steht für ein aliphatisches
oder aromatisches Kohlenstoffatom einer organischen Verbrückungsgruppe,
welche ein weiteres identisch oder unterschiedlich substituiertes
Phosphoratom verbindet. Stärker
bevorzugt enthält
das verbundene andere Phosphoratom zwei direkt gebundene aliphatische
Kohlenstoffatome, welche nicht Teil der Brücke sind, und die Substituenten,
welche diese aliphatischen Kohlenstoffatome enthalten, sind gewählt aus
den gleichen organischen Gruppen wie weiter oben für A1 und A2 beschrieben.
Eine oder beide dieser Gruppen können ebenfalls
eine organische Überbrückungsgruppe
sein, welche ein drittes Phosphoratom bzw. ein drittes und ein viertes
Phosphoratom jeweils verbinden, wodurch ein mehrzähniger Ligand
erhalten wird. Allerdings ist die Verwendung zweizähniger Liganden
an Stelle von mehrzähnigen
Liganden für
die Erfindung stärker
bevorzugt.
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Vorteilhafterweise
sind die direkt gebundenen aliphatischen Kohlenstoffatome auf dem
verbundenen anderen Phosphoratom eines zweizähnigen Liganden ebenfalls ein
Teil eines mindestens 5-gliedrigen, am meisten bevorzugt 6- bis
12-gliedrigen Rings, einschließlich
des anderen Phosphoratoms. Die cyclische Gruppe für diesen
zweiten Ring kann eine monocyclische Gruppe, wie zum Beispiel eine
Phosphacyclohexyl- oder Phosphacyclooctylgruppe, oder eine multicyclische
Gruppe sein. Vorzugsweise ist die cyclische Gruppe für den zweiten
Ring eine bicyclische Gruppe, wie zum Beispiel eine 7-Phosphabicycloheptyl-,
eine 8-Phosphabicyclooctyl-
oder eine 9-Phosphabicyclononylgruppe. Am vorteilhaftesten ist die
cyclische Gruppe für
den zweiten Ring eine substituierte oder nichtsubstituierte 9-Phosphabicyclononylgruppe.
Wenn der zweite Phosphabicyclononyl-Ring substituiert ist, ist er
durch einen Substituenten substituiert, welcher aus den oben beschriebenen
geeigneten und bevorzugten Ringsubstituenten für die erste 9-Phosphabicyclononylgruppe
gewählt wird.
Die zweite 9-Phosphabicyclononylgruppe
kann ebenfalls mehrere isomere Strukturen aufweisen. In dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung sind auch die [3,3,1]- und [4,2,1]-Isomere
für den
zweiten Ring bevorzugt.
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Die
X-haltige Verbrückungsgruppe
für einen
zweizähnigen
Liganden kann aus beliebigen organischen Verbrückungsgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
gewählt
werden, welche durch ein Heteroatom, wie ein Stickstoff-, Schwefel-,
Silicium- oder Sauerstoffatom, unterbrochen sein können. Die
Verbrückungsgruppe
bezieht sich auf die Kette, welche die kürzeste Verbindung zwischen
den zwei Phosphoratomen ergibt. Geeignete Beispiele für solche
X-haltigen Verbrückungsgruppen
schließen
Alkylen, Alkenylen, Arylen, 1-Aryl-2-alkylen, 1-Aryl-3-alkylen,
Aryl-1,2-dialkylen
und Aryl-1,3-dialkylen ein, welche gegebenenfalls durch einen oder
mehrere Substituenten substituiert sein können, welche Kohlenstoffatome
und/oder Heteroatome, wie Halogenide, Schwefel, Phosphor, Sauerstoff
und Stickstoff, enthalten können.
Vorzugsweise ist die X-haltige Verbrückungsgruppe eine Alkylengruppe.
Stärker
bevorzugt ist die X-haltige Verbrückungsgruppe eine substiturierte Alkylengruppe
mit mindestens einem Substituenten und stärker bevorzugt mit mindestens
zwei Substituenten.
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Vorzugsweise
ist die X-haltige Verbrückungsgruppe
ein Ethylen oder eine 1,2-Benzylidengruppe. Stärker bevorzugt ist die X-haltige
Gruppe eine Ethylengruppe mit mindestens einem Substituenten. Am
vorteilhaftesten ist die X-haltige Gruppe eine Ethylengruppe mit
zwei Substituenten.
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Geeignete
Substituenten auf den Ethylen- oder anderen Verbrückungsgruppen
schließen
Alkyl-, Alkenyl- und Alkylengruppen ein, welche eine lineare, eine
verzweigte, eine cyclische oder eine multicyclische Anordnung aufweisen
können,
sowie Arylgruppen und Heterosubstituenten. Beispiele für solche
Heterosubstituenten, welche an die Verbrückungsgruppe direkt oder an
den Kohlenwasserstoffbrücke-Substituenten indirekt gebunden
sein können,
schließen
Chlorid-, Bromid-, Iodid- und Gruppen der allgemeinen Formel -O-H,
-O-R1, -COR1, -COOR1, -COOH, -S-H, -S-R1,
-COSR1, -NH2, -NHR1, -NR1R2,
-CONH2, -CONHR1,
-CONR1R2 ein, in welcher
R1 und R2 unabhängig voneinander
für Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, wie Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl und n-Butyl. Alkylen, Alkenylen-Substituenten und/oder
Heterosubstituenten, die Atome, wie Stickstoff, Schwefel, Silicium
oder Sauerstoff, auf dem Ethylen oder anderen Verbrückungsgruppen enthalten,
können
ebenfalls verbunden sein unter Bildung eines Rings mit der gesamten
oder einem Teil der Verbrückung.
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Bevorzugte
Substituenten auf einer Ethylen-Verbrückungsgruppe
sind Alkyl- und cyclische Alkylidengruppen, vorzugsweise mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, stärker
bevorzugt mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Lineare, verzweigte oder
cyclische Alkylgruppen können
verwendet werden. Geeignete Alkylgruppen schließen Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppen
ein Geeignete cyclische Alkylidengruppen, welche die Ethylen-Brücke beinhalten,
schließen
1,2-Cyclohexyliden und 1,2-Cyclopentylidengruppen
ein. Stärker
geeignet werden ein oder zwei Methylgruppen als Substituenten auf
einer Ethylen-Brücke
verwendet.
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Die
am meisten bevorzugten Prozessliganden, die in dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan,
1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan, 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)propan,
1,2-Bis(carboxymethyl)-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan,
1,2-Bis(hydroxymethylen)-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan,
1,2-Bis(methoxymethylen)-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan, 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)cyclohexan,
1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)benzol,
1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)cyclopentan, 3,4-Bis(9-phosphabicyclononyl)hexan, 2-Bis(dicyclohexylphosphino)-3-(9-phosphabicyclononyl)butan,
1,2-Dicyclohexyl-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
und 1-Cyclohexyl-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
und dergleichen ein.
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Diese
Liganden können
zum Beispiel wie in der
WO-A-02 090 368 und
bei M.D. Fryzuk et al., J. Am. Chem. Soc., 1977 (Bd. 99), S. 6262–6267) beschrieben,
oder in einer ähnlichen
Weise wie bei der Herstellung ähnlicher
Verbindungen, welche im Fachbereich bekannt ist, hergestellt werden.
Geeignete Quellen für
Palladiumkationen von Komponente (a) schließen deren Salze, wie zum Beispiel
die Salze von Palladium mit Iodwasserstoff, Chlorwasserstoff, Schwefelsäure oder
Sulfonsäuren
und Palladiumkomplexe, zum Beispiel mit Kohlenmonoxid oder Acetylacetonat,
ein. Vorzugsweise wird ein Salz von Palladium und eine Carbonsäure verwendet,
geeigneterweise eine Carbonsäure
mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, wie Salze von Essigsäure, Propionsäure und
Butansäure,
oder Salze von substituierten Carbonsäuren, wie Trichloressigsäure und
Trifluoressigsäure.
Eine überaus
geeignete Quelle ist Palladium(II)-acetat.
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Die
Quelle von Anionen der Komponente (c) ist eine Carbonsäure oder
eine Mischung von Carbonsäuren.
Der pKa-Wert der Carbonsäure
ist vorzugsweise höher
als 1 und stärker
bevorzugt liegt der pKa im Bereich von 1 bis 6 (gemessen in einer
wässrigen
Lösung
bei einer Temperatur von 25 °C).
Beispielhafte Carbonsäuren
sind Benzoesäure,
2,4,6-Trimethylbenzoesäure,
Essigsäure,
Valerinsäure,
3-Pentensäure,
Butansäure
oder Nonansäure.
Auch Carbonsäuren,
die den Diester-(Neben)produkten
entsprechen, können
vorteilhafterweise in dem Verfahren der Erfindung verwendet werden.
Die Verwendung dieser Säuren
ist vorteilhaft, weil sie leicht durch Hydrolyse dieser Diester-(Neben)produkte
erhältlich
sind. Beispiele für
diese Säuren
sind Dicarbonsäuren,
wie zum Beispiel Adipinsäure,
Methylglutarsäure
und Ethylbernsteinsäure;
Monoester von Dicarbonsäuren,
wie zum Beispiel Monoalkyladipat, Monoalkylmethylglutarat, Monoalkylethylsuccinat
und Monoalkyl-2-propylmalonat, insbesondere Monomethyladipat.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Quelle von Anionen eine tertiäre Carbonsäure, das heißt eine
Säure mit
der Formel (II):
worin R
3,
R
4 und R
5 unabhängig voneinander
für Alkyl- oder Arylgruppen
stehen. Geeigneterweise enthält
die verwendete tertiäre
Carbonsäure
insgesamt 5 bis 20 Kohlenstoffatome, stärker bevorzugt 5 bis 15 und
am meisten bevorzugt 8 bis 10 Kohlenstoffatome.
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Vorteilhafterweise
sind R3, R4 und
R5 Alkylgruppen, vorzugsweise mit 1 bis
16 Kohlenstoffatomen, stärker
bevorzugt 1 bis 10 Kohlenstoffatomen. Lineare, verzweigte oder cyclische
Alkylgruppen können
verwendet werden. Die Alkylgruppen können mit Arylgruppen, wie zum
Beispiel einer Phenylgruppe, substituiert sein. Beispiele für geeignete
Alkylgruppen schließen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isopropyl, tert-Butyl und n-Pentyl
ein. Vorzugsweise sind mindestens eine, und stärker bevorzugt zwei aus R3, R4 und R5 unabhängig voneinander
eine Methyl- oder Ethylgruppe.
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Geeignete
tertiäre
Carbonsäuren
schließen
2,2-Dimethylpropansäure
(Pivalinsäure),
2,2-Dimethylbutansäure,
2-Methyl-2-ethyl-butansäure, 2,2-Dimethylpentansäure, 2-Methyl-2-ethylpentansäure, Isomere
von tertiärer
C9-Säure (das
heißt
tertiäre
Säuren,
die insgesamt 9 Kohlenstoffatome enthalten), Isomere von tertiärer C10-Säure und
Isomere von tertiärer
C11-Säure
ein. Isomere von tertiärer
C9-Säure,
Isomere von tertiärer C10-Säure
und Mischungen davon sind bevorzugt.
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In
dem Verfahren der Erfindung können
eine oder mehrere (eine Mischung) der oben beschriebenen Carbonsäuren als
Anionenquelle verwendet werden.
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Darüber hinaus
ist das Vorhandensein einer substöchiometrischen Menge von Halogenidanionen
bevorzugt, basierend auf der Menge von Palladiumkationen. Das Vorhandensein
einer substöchiometrischen Menge
an Halogenidanionen hat eine günstige
Wirkung, dadurch dass die Carbonylierungsreaktion mit hoher Geschwindigkeit
vonstatten geht, selbst bei mäßigen Temperaturen.
Mit "substöchiometrisch" ist gemeint, dass
weniger Halogenidanionen vorhanden sind als diese zur Neutralisierung
der Palladiumkationen erforderlich sind, das heißt das Molverhältnis von
dissoziierten Halogenidanionen gegenüber Palladiumkationen beträgt weniger
als 2:1.
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Vorzugsweise
ist die Quelle von Halogenidanionen eine Quelle von Chlorid-, Bromid-
oder Iodidanionen, und stärker
bevorzugt wird eine Quelle von Iodidanionen verwendet. Geeignete
Quellen des Halogenidanions schließen Halogenwasserstoffe, zum
Beispiel HCl, HBr und HI; quarternäre Amonium- oder Phosphoniumhalogenide,
z. B. Tetraethylammoniumiodid, Triphenylmethylphosphoniumiodid,
Triphenylphosphoniumbromid etc.; und Metallhalogenide, zum Beispiel
NaCl, NaBr, NaI, MgBr2, MgI2,
ZnCl2, ZnI2, LiI,
LiBr, RbCl, CsCl, CsI und CuCl, insbesondere Alkali- oder Erdalkalimetallhalogenide
ein. Eine bevorzugte Quelle von Halogenidanionen ist Wasserstoffiodid.
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In
einer speziellen bevorzugten Ausführungsform wird Wasserstoffiodid
als eine Quelle von Anionen in Kombination mit einer tertiären Carbonsäure, wie
Pivalinsäure,
oder mit Monomethyladipat, oder mit einem anderen Monomethylester
einer zweibasigen C6-Säure, oder mit einer Mischung
dieser Säuren
verwendet.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine wirksame Menge
an Prozessligand kontinuierlich oder periodisch in das Verfahren
als Liganden-Nachsatz bei einer Temperatur von 50 °C oder niedriger, vorzugsweise
bei 40 °C
oder niedriger, stärker
bevorzugt bei 30 °C
oder niedriger und noch stärker
bevorzugt bei Raumtemperatur zugeführt. Vorzugsweise wird das
Verfahren als kontinuierliches Verfahren durchgeführt. Der
vorgenannte Vorteil einer verbesserten Stabilität und einer effizienteren Regenerierung
werden weiter verbessert, wenn das Verfahren der vorliegenden Erfindung
als ein kontinuierliches Verfahren durchgeführt wird. Im Allgemeinen sind
kontinuierliche Carbonylierungsverfahren im Fachbereich gut bekannt.
Vorzugsweise werden die folgenden Schritte in einem kontinuierlichen
Verfahren für
die Carbonylierung eines konjugierten Diens gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung durchgeführt:
- (a) Carbonylieren des konjugierten Diens mit
Kohlenmonoxid und einer hydroxylgruppenhaltigen Verbindung in der
Reaktionszone in einer flüssigen
homogenen Reaktionsmischung, welche ein Lösemittel und das Katalysatorsystem
umfasst;
- (b) Halten der Reaktionstemperatur und Druckbedingungen in einer
günstigen
Weise für
die Carbonylierung zur Carbonylierung des konjugierten Diens;
- (c) Kontinuierliches Zuführen
von Auffüllmengen
des konjugierten Diens, Kohlenmonoxid und der hydroxylgruppenhaltigen
Verbindung in den Reaktor, in welchem die Carbonylierung erfolgt;
- (d) Kontinuierliches Abführen
eines Teils der Reaktionsmischung aus der Reaktionszone;
- (e) Abtrennen aus der abgeführten
Reaktionsmischung von nicht umgesetztem Kohlenmonoxid, nicht umgesetztem
konjugierten Dien, nicht umgesetzter hydroxylgruppenhaltiger Verbindung
und Rückführen dieser
Reaktanten in den Schritt (a) und Isolieren von Alkylpentenoaten
und/oder Dialkyladipaten und
- (f) Rückführen der
restlichen Mischung von Schritt (e) in den Schritt (a). Vorzugsweise
wird ein Teil der verbleibenden Mischung von Schritt (e) von der
Mischung abgetrennt und einer Spülung
zugeführt,
um den Aufbau von hochsiedenden Nebenprodukten in der zirkulierenden
Reaktionsmischung zu verhindern.
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Der
Schritt (a) kann auf mehreren Wegen durchgeführt werden; zum Beispiel in
einem kontinuierlichen Rührreaktor
oder einer Blasensäule,
in welcher das Produkt gleichzeitig von der flüssigen Phase abgestrippt wird.
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Das
Abtrennen des Kohlenmonoxids, konjugierten Diens, der hydroxylgruppenhaltigen
Verbindung und der Alkylpentenoate und/oder Dialkyladipate von der
Reaktionsmischung in Schritt (e) kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden.
Allgemein wird das Kohlenmonoxid zuerst von der Reaktionsmischung abgetrennt,
beispielsweise in einer einfachen Gas-Flüssig-Trennanlage. Das konjugierte Dien, die
hydroxylgruppenhaltige Verbindung und die Alkylpentenoate und/oder
Dialkyladipate können
von der Reaktionsmischung in einem Schritt abgetrennt werden, gefolgt
von der Isolierung von Alkylpentenoat und/oder Dialkyladipaten von
dem konjugierten Dien und der hydroxylgruppenhaltigen Verbindung.
Vorzugsweise werden das konjugierte Dien und die hydroxylgruppenhaltige
Verbindung von der Reaktionsmischung in einem getrennten Schritt
abgetrennt, gefolgt von der Isolierung von Alkylpentenoaten und/oder
Dialkyladipaten von der restlichen Reaktionsmischung. Die Abtrennung
der verschiedenen Verbindungen kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden,
zum Beispiel durch einfachen Entspannungsbetrieb oder durch Destillation.
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Das
Verhältnis
der restlichen Mischung von Schritt (e), welcher in den Schritt
(a) zurückgeführt wird, und
des Teils, welcher gespült
wird, hängt
von dem Verunreinigungsgrad ab (zum Beispiel hochsiedende Nebenprodukte),
die in dem Verfahren gebildet werden, und dem akzeptablen Grad der
Verunreinigung in dem zirkulierenden Prozessstrom. Der Teil, welcher
zum Reinigen geschickt wird, enthält neben den oben genannten
Verunreinigungen auch wertvolles Palladium, den Prozessliganden
und Carbonsäure
(Quelle von Anionen). Vorzugsweise werden Palladium, der Prozessligand
und Carbonsäure(n)
von dieser Mischung isoliert, um diese Verbindungen vorteilhafterweise
in dem Carbonylierungsschritt (Schritt (a)) gemäß der Erfindung wiederzuverwenden.
Beispiele für
mögliche
Verfahren zum Abtrennen dieser wertvollen Verbindungen schließen die
Destillation, Kristallisation und Extraktion ein. Vorzugsweise kommt
die Extraktion zur Anwendung, um diese Komponenten abzutrennen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Liganden-Nachsatz zu einer Reaktionsmischung,
welche mindestens einen Teil des Katalysatorsystems enthält, hinzugefügt, in der
Regel zu einem Teil der rückgeführten Katalysatorlösung, bevor
die rückgeführte Katalysatorlösung bei
der wie weiter oben definierten Temperatur in den Reaktor eingespeist
wird. Daher wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Strom, der möglicherweise
substöchiometrischer
Ligand-Pd-Spezies enthält,
mit einer wirksamen Menge an frischem Prozessliganden bei 50 °C oder darunter
für eine
effiziente Regenerierung in Kontakt gebracht. Mit anderen Worten,
das Ligand-Pd-Verhältnis kann
auf 1:1 oder darüber
erhöht
werden, indem man einen Strom von substöchiometrischer Ligand/Pd-Spezies
mit frischem Prozessliganden bei 50 °C oder darunter ohne eine beträchtliche
Verschlechterung und/oder Bildung unerwünschter Nebenprodukte, wie weiter
oben beschrieben in Kontakt bringt. Der Liganden-Nachsatz kann sowohl
kontinuierlich als auch periodisch hinzugefügt werden.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist es von wesentlicher
Bedeutung, dass der Anteil der Reaktionsmischung, in welchen der
Liganden-Nachsatz eingespeist wird, eine Temperatur von 50 °C oder darunter
besitzt. In der Regel wird vor dem Einspeisen des Liganden-Nachsatzes
in die Reaktionsmischung die Reaktionsmischung auf eine Temperatur
von 50 °C
oder darunter abgekühlt.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck Reaktionsmischung eine Mischung,
welche eine Menge des Palladium-Prozessligand-Komplexkatalysators
enthält.
Die Reaktionsmischung umfasst, ist aber nicht beschränkt auf,
(a) das in der Reaktionszone erhaltene Reaktionsmedium, (b) den
Reaktionsmedium-Strom auf seinem Weg zu der Reaktionsprodukt/Katalysator-Abtrennungszone,
(c) das Reaktionsmedium in der Reaktionsprodukt/Katalysator-Abtrennungszone,
(d) die in der Reaktionsprodukt/Katalysator-Abtrennungszone erhaltene
Katalysatormischung, (e) den Rückführstrom
zwischen der Reaktionsprodukt/Katalysator-Abtrennzone und der Reaktionszone,
(f) die Katalysator enthaltende Mischung, die in der Hochsiedestoffespülung/Katalysator-Abtrennungszone
erhalten wird, und (g) die Mischung, die Katalysator enthält, der
in der toter Ligand/Katalysator-Abtrennungszone erhalten wird (siehe 1).
Wie hierin verwendet, ist mit einer wirksamen Menge an Prozessligand
die Menge an Prozessligand gemeint, die ausreichend ist, um ein
Ligand-zu-Palladium-Molverhältnis von
mindestens 1 zu erhalten. Wie hierin verwendet, ist mit Liganden-Nachsatz
die Menge an Prozessligand gemeint, die periodisch oder kontinuierlich
in den Prozess eingespeist wird, um in dem bevorzugten Bereich für das Ligand-zu-Palladium-Molverhältnis zu
verbleiben.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Verfahren der vorliegenden Erfindung weiter
das Abtrennen von Reaktionsprodukt von einer Reaktionsmischung,
welche das Reaktionsprodukt und das Katalysatorsysten enthält, um eine
Katalysatormischung zu erhalten, die mindestens einen Teil des Katalysatorsystems
enthält,
und das Rückführen zumindest
eines Teils der Katalysatormischung in die Reaktionszone, und der
Liganden-Nachsatz wird der Katalysatormischung vor dem Einspeisen
der Katalysatormischung in die Reaktionszone hinzugefügt. In einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren der Erfindung weiter das Abtrennen von hochsiedenden
Verbindungen und/oder totem Liganden von der Katalysatormischung
und das Rückführen der
Katalysator enthaltenden Mischung, welcher in der Hochsiedestoffespülung/Katalysator-Abtrennungszone
erhalten wird und/oder in der toter Ligand/Katalysator-Abtrennungszone
erhalten wird, in die Reaktionszone, und der Liganden-Nachsatz wird
der den Katalysator enthaltenden Mischung vor dem Einspeisen der
Mischung in die Reaktionszone zugefügt. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Katalysator enthaltende Mischung mit der
oben beschriebenen Katalysatormischung vor dem Einspeisen der Katalysatormischung
in die Reaktionszone vereint, was zu einer vereinten Katalysatormischung
führt,
und der Liganden-Nachsatz wird der vereinten Katalysatormischung
hinzugefügt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird die Konzentration und die Abbaugeschwindigkeit
des Prozessliganden während
des Verlaufs des Carbonylierungsverfahrens überwacht und der Liganden-Nachsatz wird dem
Verfahren in einer Menge hinzugegeben, welche der Menge des Verbrauchs
des Prozessliganden entspricht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung fand man heraus, dass
im Gegensatz zu den oben definierten Phosphinderivaten, welche die
bevorzugten Palladium-Prozessliganden in der Carbonylierungsreaktion
sind, Arylphosphine, wie Triarylphosphine, beispielsweise Triphenylphosphin
und Diarylphosphine und Derivate davon, wie Bis(diphenylphosphino)alkane,
zu einer reversiblen Phosphoniumsalzbildung unter Carbonylierungsbedingungen
führen.
Mit anderen Worten, solche Phosphine befinden sich mit ihren Phosphoniumsalzen
unter Carbonylierungsbedingungen im Gleichgewicht. Außerdem wurde
herausgefunden, dass Triarylphosphine allgemein schwächer an
Pd koordinieren als Bisdiarylphosphine, welche ihrerseits schwächer koordinieren,
als die meisten der oben beschriebenen bevorzugten Prozessliganden.
Als ein typisches Beispiel dieser Erkenntnis schien es, dass, wenn
eine überschüssige Menge
eines Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan-Derivats mit Pd in Gegenwart
einer überschüssigen Menge
an Triphenylphosphin oder eines Bis(diphenylphosphino)alkans verwendet
wird, nur Pd-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan-Derivate
gebildet werden.
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Aus
diesem Grund stellt die vorliegende Erfindung weiter ein Verfahren
für die
Carbonylierung konjugierter Diene, insbesondere von Butadien, bereit,
welches das Umsetzen des konjugierten Diens mit Kohlenmonoxid und
einer hydroxylgruppenhaltigen Verbindung in Gegenwart eines Palladium-Katalysatorsystems, das
einen Prozessliganden einschließt,
wie weiter oben definiert, umfasst, wobei ein von dem Prozessliganden verschiedener
zweiter Phosphinligand kontinuierlich oder periodisch in den Prozess
eingespeist wird, wobei der zweite Phosphinligand so gewählt ist,
dass dessen Phosphoniumsalz unter Carbonylierungsbedingungen reversibel
ist. Stärker
bevorzugt wird der zweite Phosphinligand so gewählt, dass der zweite Phosphin ligand weniger
stark an Palladium koordiniert als der Prozessligand. Somit besitzt
der zweite Phosphinligand vorzugsweise eine geringer Koordinationsstärke in dessen
Komplexen mit Palladium als der Prozessligand in Palladium-Prozessligandkomplexen.
Geeignete Beispiele für
solche zweiten Phosphinliganden sind Phosphinliganden, die mindestens
ein Phosphoratom enthalten, welches mit zwei Arylgruppen verbunden
ist.
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Mit
weniger Koordinationsstärke
ist gemeint, dass ein Ligand von geringerer Koordinationsstärke nicht einen
stärker
koordinierenden Liganden von dessen Palladiumkomplex freisetzt.
Andererseits ersetzt durch Hinzufügen eines stärker koordinierenden
Liganden zu einem Palladiumkomplex eines Liganden von geringerer
Koordinationsstärke
der stärker
koordinierende Ligand den Liganden von geringerer Koordinationsstärke in dem
Palladiumkomplex. Jeder Fachmann auf dem Gebiet kann beurteilen,
ob ein Ligand eine geringere Koordinationsstärke in einem Palladiumkomplex
besitzt als ein anderer Ligand, indem die oben beschriebenen Substitutionstests
durchgeführt
werden mit einer sich anschließenden
geeigneten Analyse, zum Beispiel durch 31P-NMR-Spektroskopie.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der zweite Ligand eine Verbindung, die gewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Triarylphosphinen und Bis(diarylphosphino)alkanen.
Geeignete Verbindungen schließen
zum Beispiel Triphenylphosphin, ein substituiertes Triphenylphosphin,
ein Trinaphthylphosphin, ein substituiertes Trinaphthylphosphin
oder ein Bis(diphenylphosphino)alkan vorzugsweise mit 2 bis 8 Kohlenstoffen
zwischen den Phosphoratomen, geradkettig oder verzweigtkettig, ein.
Bei Verwendung der oben genannten am meisten bevorzugten Prozessliganden
sind Triphenylphosphin und Bis(diphenylphosphino)butan als zweiter
Ligand bevorzugt.
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Der
zweite Ligand kann in das Verfahren an einer anderen Stelle und
bei einer anderen Temperatur als der erste Ligand eingeführt werden.
Zum Beispiel kann der zweite Ligand direkt in den Reaktor unter
den üblicherweise
angewandten Carbonylierungsbedingungen hinzugefügt werden. Der zweite Ligand
kann auch einem Teil der rückgeführten Katalysatorlösung vor
der Einspeisung der rückgeführten Katalysatorlösung in den
Reaktor hinzugefügt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden der Prozessligand und der zweite
Ligand zusammen in den Prozess, vorzugsweise in einen Teil der rückgeführten Katalysatorlösung bei 50 °C oder darunter,
entweder kontinuierlich oder periodisch eingespeist.
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Gemäß einem
vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung kann, wenn der zweite
Ligand dem Verfahren hinzugefügt
wird und insbesondere einer Mischung, die ein Katalysatorsystem
enthält,
das koordinierte und freie Ligand/Pd-Verhältnis auf über 1/1 unter Carbonylierungsbedingungen
erhöht
werden. Als ein typisches Beispiel übernimmt, wenn ein koordiniertes
Bis (9-phosphabicyclononyl)ethan-Derivat zumindest teilweise zerstört wird,
zum Beispiel durch Oxidation und Phosphoniumsalzbildung, der zweite
Ligand (zum Beispiel Triphenylphosphin oder ein Bis(diphenylphosphino)alkan)
die Rolle des Prozessliganden durch Koordinieren an Pd. Auf diese
Weise werden substöchiometrischer
Ligand/Pd-Verhältnisse
umgangen und der Katalysator wird stabilisiert.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung kann der den oben beschriebenen Prozessliganden
enthaltene Katalysator aus Pd-Zweiter-Ligand-Komplexen durch Einspeisen
des besser koordinierenden frischen Prozessliganden in die Katalysatorlösung regeneriert werden.
Um den oben beschriebenen Abbau des Prozessliganden zu vermeiden,
wird die Pd-Zweiter-Ligand-Komplexe
enthaltende Katalysatorlösung
vorteilhafterweise mit dem frischen Prozessliganden bei 50 °C oder darunter
in Kontakt gebracht, was zu einer effizienten Regenerierung führt.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die
Abbaugeschwindigkeit des oben beschriebenen Prozessliganden durch
Bestimmen der Geschwindigkeit der Pd-Komplexbildung mit dem zweiten
Liganden ermittelt werden. Natürlich
sollte für
das letztgenannte Ziel das Einspeisen des Prozessliganden und die
Regenerierung der Katalysatoren zeitweilig unterbrochen werden.
Typischerweise steht in dem Maße,
wie Pd-Zweiter-Ligand-Komplexe nach zumindest einer teilweisen Zerstörung des
koordinierten Prozessliganden gebildet werden, die Geschwindigkeit
der Pd-Zweiter-Ligand-Komplexbildung in Beziehung zu der Abbaugeschwindigkeit
des Prozessliganden. Jeder Fachmann auf dem Gebiet wird in der Lage
sein, diese Geschwindigkeiten durch Durchführung geeigneter Messungen
zum Beispiel durch 31P-NMR-Spektroskopie
zu bestimmen.
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Ein
weiterer Vorteil der Zugabe eines derartigen zweiten Phosphinliganden
zu dem Prozess der vorliegenden Erfindung ist der, dass – ohne an
eine Theorie gebunden zu sein – der
zweite Ligand, welcher eine geringere Koordinationsstärke in Pd-Komplexen
besitzt als der oben beschriebene Prozessligand, schneller oxidiert
als der Prozessligand. Mit anderen Worten, ein zweiter Ligand kann
als ein "Opfer"-Ligand verwendet werden,
wodurch die Oxidation des koordinierten Prozessliganden geschützt wird.
Die Oxidation des koordinierten Prozessliganden könnte zum
Beispiel durch Gehalte an Restsauerstoff in den Reaktanten oder
durch Leckluft bzw. Luftübertritt
erfolgen. Bei einigen Bedingungen könnten Restwassergehalte ebenfalls
eine Oxidation von koordiniertem Liganden bewirken. Als ein Ergebnis
davon wird der Pd-Katalysatorkomplex im Liganden an einem gewissen
Punkt des kontinuierlichen Carbonylierungsverfahrens substöchiometrisch
infolge des Fehlens von verfügbarem
freien Liganden. Substöchiometrischer
Ligand/Pd-Verhältnisse
tendieren dazu, zu einer Verschmutzung und Verlusten des Katalysators
durch Pd-Schwarzbildung unter Carbonylierungsbedingungen zu führen. Wie
weiter oben erwähnt,
muss das Verhältnis
von koordiniertem und freiem Liganden zu Pd auf 1 zu 1 oder darüber gehalten
werden, indem frischer Ligand dem System in einem kontinuierlichen Verfahren
hinzugefügt
wird oder eingespeist wird, um Pd-Verluste zu vermeiden.
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Das
konjugierte Dien ist vorzugsweise ein konjugiertes Dien mit 4 bis
20, oder vorzugsweise mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen pro Molekül. Beispiele
für geeignete
konjugierte Diene schließen
1,3-Butadien, 1,3-Pentadien,
1,3-Hexadien, 1,3-Cyclohexadien, 2,4-Heptadien und 2-Methyl-1,3-Butadien
ein. Vorzugsweise ist das konjugierte Dien 1,3-Butadien.
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Bevorzugte
hydroxylgruppenhaltige Verbindungen in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung sind Alkanole mit 1 bis 20, stärker bevorzugt mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen pro Molekül
und Alkandiole mit 2-20, stärker bevorzugt
2 bis 6 Kohlenstoffatomem pro Molekül. Die Alkanole können aliphatisch,
cycloaliphatisch oder aromatisch sein. Geeignete Alkanole in dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung schließen Methanol, Ethanol, Ethandiol,
Propanol, 1,3-Propandiol,
Isopropanol, Butanol, Isobutanol, tert-Butanol, Pentanol, Hexanol, Cyclohexanol
und Phenol ein. Vorzugsweise wird Methanol oder Ethanol als hydroxylgruppenhaltige
Verbindung verwendet.
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Die
Verwendung dieser Alkanole oder Alkandiole als hydroxylgruppenhaltige
Verbindung in dem Carbonylierungsverfahren von 1,3-Butadien ermöglicht die
Herstellung von Alkylpentenoaten und Alkyladipaten, von denen die
Alkylgruppe 1 bis 20, stärker
bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist besonders geeignet für die Herstellung von Alkylpentenoaten
und Dialkyladipaten durch Carbonylieren von 1,3-Butadien in Gegenwart
einer geeigneten hydroxylgruppenhaltigen Verbindung. Methanol und
Ethanol sind bevorzugte hydroxylgruppenhaltige Verbindungen. Die
Verwendung von Methanol als hydroxylgruppenhaltige Verbindung bei
der Carbonylierung von 1,3-Butadien, welches eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist, ermöglicht
die Herstellung von Methylpentenoaten und/oder Dimethyladipat. Dimethyladipat
ist eine Zwischenverbindung bei der Herstellung von Adipinsäure, einer
Zwischenverbindung zur Herstellung von Polyamid 6,6. Methylpentenoate
sind wichtige Intermediate in dem Herstellungsverfahren von ε-Caprolactam.
Für die
Herstellung von ε-Caprolactam
wird eine Mischung von Methylpentenoaten zu Methylformylvalerat
hydroformyliert, woraufhin eine reduktive Aminierung und Cyclisierung ε-Caprolactam
bildet. ε-Caprolactam
ist ein Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Polyamid-6-Fasern
oder von technischen Kunststoffen. Die Hydroformylierung, reduktive
Aminierung und Cyclisierung können
auf beliebige Weise durchgeführt
werden, wie sie Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist. Geeignete
Verfahren sind zum Beispiel in der
WO-A-9
733 854 ,
WO-A-9
835 938 und
WO-A-9
837 063 beschrieben.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung dienen flüssiges Carbonylierungsprodukt
und/oder ein Überschuss
eines Carbonylierungsreaktanten, wie von konjugiertem Dien oder
einer hydroxyklgruppenhaltigen Verbindung, als Lösemittel während der Reaktion. Es ist
ebenfalls möglich,
die Rekaktion in Gegenwart von zusätzlichem inertem Lösemittel
durchzuführen.
Geeignete zusätzliche
inerte Lösemittel
sind zum Beispiel aprotische Verbindungen. Beispiele schließen gesättigte Kohlenwasserstoffe,
wie zum Beispiel aromatische Kohlenwasserstoffe, Paraffine und Isoalkane;
Ketone, wie zum Beispiel Methylbutylketon; Ether, wie zum Beispiel
Anisol, 2,5,8-Trioxanonan (Diglym), Dioxan, Tetrahydrofuran, Diphenylether,
Diisopropylether und den Dimethylether von Diethylenglykol; Ester,
wie zum Beispiel Methylacetat, Dimethyladipat und Butyrolacton;
Amide, wie zum Beispiel Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon;
und Sulfone, wie zum Beispiel Diisopropylsulfon, Sulfolan, 2-Methylsulfolan und
2-Methyl-4-ethylsulfolan ein. Stärker
bevorzugt wird die Carbonylierung in einer Mischung von flüssigen Carbonylierungsprodukten
und/oder einem Überschuss
eines Carbonylierungsreaktanten, wie Butadien und Methanol, in Abwesenheit
von zusätzlichem
inertem Lösemittel
durchgeführt.
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Die
Carbonylierung wird geeigneterweise bei mäßigen Reaktionsbedingungen
durchgeführt.
Daher sind Temperaturen im Bereich von 20 bis 200 °C empfohlen,
wobei bevorzugte Temperaturen im Bereich von 70 bis 160 °C liegen.
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Kohlenmonoxid-Drücke im Bereich
von 0,1–6,5
MPa sind bevorzugt. In dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
kann das Kohlenmonoxid in seiner reinen Form oder verdünnt mit
einem Inertgas, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder Edelgasen, wie
Argon, verwendet werden. Geringe Mengen an Wasserstoff können ebenfalls
vorliegen. Im Allgemeinen ist das Vorhandensein von mehr als 5 %
Wasserstoff unerwünscht, da
dies eine Hydrierung des konjugierten Diens bewirken kann.
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Das
Molverhältnis
von hydroxylgruppenhaltiger Verbindung zu konjugierten Dienen, insbesondere
Butadien, kann innerhalb breiter Grenzen schwanken und liegt geeigneterweise
im Bereich von 0,1:1 bis 10:1, stärker geeignet von 1:1 bis 6:1.
Das Molverhältnis
von konjugiertem Dien, insbesondere von Butadien, zu Palladium kann
innerhalb breiter Grenzen schwanken, geeigneterweise im Bereich
von 1 × 101 bis 2 × 107 mol konjugiertes Dien pro Mol Palladium,
im Abhängigkeit
auch von der Konzentration des verwendeten Palladium. Wenn eine
bevorzugte Palladiumkonzentration, wie weiter unten angegeben, verwendet
wird, wird das Molverhältnis
von konjugiertem Dien zu Palladium in der Regel zwischen 10 und
3000, am meisten bevorzugt zwischen 50 und 1000 gehalten.
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Die
Konzentration der bevorzugten Carbonsäure oder einer Mischung der
bevorzugten Carbonsäuren, welche
weiter oben als Anionenquelle beschrieben sind, kann innerhalb eines
weiten Bereichs zwischen 0 bis oberhalb 90 Gew.-% in der Reaktionsmischung
schwanken. Vorzugsweise wird die Konzentration der Anionenquelle
zwischen 1 und 10 Gew.-% in der Reaktionsmischung gehalten. Das
Molverhältnis
der oben stehend beschriebenen Halogenidanionen, sofern vorhanden,
zu Palladium wird vorzugsweise im Bereich zwischen 0,001 und 0,5
gehalten.
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Die
Palladiumkonzentration in der Reaktionsmischung ist vorzugsweise
so hoch wie möglich,
weil die Herstellungsrate pro Einheit des Reaktorvolumens höher sein
wird. Die Obergrenze wird normalerweise durch die Löslichkeit
von Palladium in der Reaktionsmischung bestimmt. Die Obergrenze
kann durch jeden Fachmann auf dem Gebiet bestimmt werden. Vorzugsweise
beträgt
die Menge an Palladium zwischen 100 und 6000 ppm und stärker bevorzugt
zwischen 600 und 2000 ppm.
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Wie
weiter oben beschrieben, ist es bevorzugt, das Prozessligand/Palladium-Molverhältnis bei
1,0 oder etwas darüber
zu halten. Versuche zur Erhöhung
des Prozessligand-zu-Palladium-Verhältnisses auf über 1,1
durch Einspeisen von mehr Prozessligand führt zu einer unerwünschten
Erhöhung
des Verbrauchs des Prozessliganden. Bei der Durchführung des
Verfahrens der Erfindung ist es bevorzugt, die Konzentration und die
Abbaugeschwindigkeit des Prozessliganden im Verlauf des Carbonylierungsverfahrens
zu überwachen.
In der am meisten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
der Prozessligand in das System in der oben beschriebenen Weise
exakt mit der Rate, mit der dieser verbraucht wird, eingespeist.
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Wenn
ein zweiter Ligand gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, kann das Molverhältnis des zweiten Liganden
zu Palladium in dem Verfahren innerhalb weiter Bereiche zwischen
0 bis über
100 schwanken. Vorzugsweise wird, wenn der zweite Ligand angewandt
wird, dessen Konzentration und Abbaugeschwindigkeit ebenfalls überwacht.
Am meisten bevorzugt wird, wenn ein zweiter Ligand angewandt wird, der
zweite Ligand in das Verfahren in der oben beschriebenen Weise exakt
mit der Geschwindigkeit, mit der er verbraucht wird, eingespeist
und das Molverhältnis
des zweiten Liganden zu Palladium wird zwischen 0,001 bis 10 gehalten.
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Der
Prozessligand wird vorzugsweise in ein organisches Lösemittel,
insbesondere ein Lösemittel,
das gewählt
ist aus der Gruppe, die weiter oben als mögliches Lösungsmittel für die Carbonylierung
beschrieben wird, hinzugefügt.
Vorzugsweise ist das Lösemittel
für den
Prozessliganden gewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Alkanol, einem C6-Diester,
oder einer Mischung von zwei oder mehreren dieser Verbindungen. Am
meisten bevorzugt wird der Prozessligand in Methanol oder Dimethyladipat
zugegeben. Der oben beschriebene zweite Ligand wird, wenn er zur
Anwendung kommt, vorzugsweise in einem ähnlichen Lösemittel hinzu gegeben.
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Die 1 ist
eine schematische Zeichnung einer Ausführungsform des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die 1 ist eine Darstellung eines
kontinuierlichen Verfahrens für
die Carbonylierung von 1,3-Butadien. Es sollte darauf hingewiesen
werden, dass allgemein Teilspülungen
in den verschiedenen Strömen
zur Anwendung kommen können,
welche der Einfachheit halber nicht in der 1 gezeigt
sind.
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Ein
Reaktor (101), oder eine Reihe von Reaktoren wird kontinuierlich
mit geeigneten Mengen an Kohlenmonoxid, 1,3-Butadien, Methanol und
einer Lösung
eines Katalysators auf Pd-Basis bei Reaktionsbedingungen, die für die Carbonylierung
geeignet sind, zum Beispiel einem Druck von 50 bar und einer Reaktionstemperatur
von 135 °C
eingespeist. Die Katalysatorlösung
auf Pd-Basis enthält Pd-Komplexe
mit einem oder zwei unterschiedlichen Organophosphorliganden, geeignete
Mengen der nicht-koordinierten, freien Form dieses Liganden oder
der Liganden und eine Quelle von Anionen. Ein Strom, welcher nicht
umgesetztes 1,3-Butadien, Methanol, Kohlenmonoxid, Katalysator auf
Pd-Basis, Diester (zum Beispiel Dimethyladipat und möglicherweise
andere C6-Diester, die während der Reaktion gebildet
werden), Methylpentenoate, polymere Nebenprodukte; und einige andere
Verbindungen, wie Methoxybutene; Methoxymethylvalerat; und Säurekomponenten,
wie Monomethyladipat, andere Monoester von zweibasigen C6-Säuren, Pentensäuren, Adipinsäure, Pivalinsäure etc.
wird aus dem Reaktor (101) abgeführt und in einen Gas-Flüssig-Separator
(102) geleitet.
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Ein
Strom aus Gas, welcher hauptsächlich
Kohlenmonoxid und Butadien enthält,
wird aus dem oberen Teil des Gas-Flüssig-Separators
(102) abgeführt
und mindestens ein Teil davon wird in den Reaktor rückgeführt. Ein
Strom von Flüssigkeiten,
welcher gelösten
Kaltalysator auf Pd-Basis, möglicherweise
etwas 1,3-Butadien, Methanol, Diester, Methylpentenoate, polymere
Nebenprodukte und einige andere Verbindungen, wie Methoxybutene,
Methoxymethylvalerat; und Säurekomponenten,
wie Monomethyladipat, andere Monoester von zweibasigen C6-Säuren, Pentensäuren, Adpinisäure, Pivalinsäure etc.
enthält,
wird am Boden des Gas-Flüssig-Separators
(102) abgeführt
und in einen Entspannungsbehälter
(103) geleitet.
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Ein
Strom aus leichten Komponenten, wie nicht umgewandelten 1,3-Butadien,
Methanol, Methoxybutenen, Methylpentenoaten, Diestern, Pentensäuren und
anderen Komponenten wird am oberen Teil des Entspannungsbehälters (103)
abgeführt
und in eine Destillationssäule
(104) (oder eine Reihe von Destillationssäulen) geleitet.
Ein Strom von nicht umgewandeltem 1,3-Butadien, Methoxybutenen und
Methanol wird aus der Destillationssäule abgezogen und zumindest
teilweise in den Reaktor (101) zurückgeführt. Darüber hinaus werden Methylpentenoate
in der Destillationssäule
(104) von Diestern und anderen Nebenprodukten abgetrennt.
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Ein
Strom, welcher Katalysator auf Pd-Basis, Diester, Methylpentenoate,
polymere Nebenprodukte und einige andere Verbindungen, wie Methoxymethylvalerat;
und Säurekomponenten,
wie Monomethyladipat, andere Monoester von zweibasigen C6-Säuren,
Pentensäuren,
Adipinsäure,
Pivalinsäure
etc. enthält,
wird am Boden des Entspannungsbehälters abgeführt. Aus diesem Strom wird
ein Hochsiedestoffe-Spülstrom
abgezogen, und ein Hauptstrom wird in den Reaktor (101)
zurückgeführt.
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Der
Hochsiedestoffe-Spülstrom
wird in eine mehrstufige Extraktionseinheit (106) geleitet.
In der mehrstufigen Extraktionssäule
werden polymere Nebenprodukte von dem Hochsiedestoffestrom unter
Verwendung von zwei unterschiedlichen und unmischbaren Extraktionslösemitteln
extrahiert. Beispiele für
geeignete Lösemittelpaare
für die
Extraktion von polymeren Nebenprodukten schließen Acetonitril mit n-Heptan und Methanol mit
n-Dodecan (oder andere Paraffine) ein. Ein Strom, welcher reich
an polymerem Nebenprodukt und arm an Katalysator auf Pd-Basis ist,
wird aus dem oberen Teil des Extraktors (106) entfernt.
Die Extraktionslösemittel werden
aus diesem Strom durch Destillation rückgewonnen und in einen Lösemittel-Abtrennungsbehälter (105)
zurückgeführt.
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Ein
Strom, welcher reich an Katalysator auf Pd-Basis und arm an polymeren
Nebenprodukten ist, wird am Boden der Extraktionseinheit abgeführt und
zu einer Destillationssäule
(107) geleitet, um die Extraktionslösemittel zumindest teilweise
rückzugewinnen.
Ein Strom, welcher die Extraktionslösemittel und gegebenenfalls
eine kleine Menge an Methylpentenoaten, Diestern und anderen Produkten
enthält,
wird aus dem oberen Teil der Destillationssäule (107) abgeführt und
in einen Lösemittel-Abtrennungsbehälter (105)
geleitet. Ein weiterer Strom, welcher Katalysator auf Pd-Basis,
Diester, Methylpentenoate, Methoxymethylvalerat; und Säurekomponenten,
wie Monomethyladipat, andere Monoester von zweibasigen C6-Säuren,
Pentensäuren,
Adipinsäure,
Pivalinsäure
etc. enthält,
wird am Boden der Destillationssäule
(107) abgeführt.
Von diesem Strom wird ein kleinerer Spülstrom abgeführt, und
der Rest (rückgeführter sekundärer Katalysator)
wird zu dem rückgeführten primären Katalysator
und in den Reaktor (101) rückgeführt.
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Der
Spülstrom
wird in eine Adsorptionseinheit (oder eine Reihe von Adsorptionseinheiten)
geleitet, wo die Liganden-Abbauprodukte von den Katalysatoren auf
Pd-Basis abgetrennt
werden. Geeignete Methoden für
dieses Ziel schließen
die Adsorption der Liganden- Abbauprodukte
oder den Ionenaustausch von Katalysator auf Pd-Basis, welcher die
nicht abgebauten Liganden enthält,
ein. Eine Lösung
des abgetrennten Katalysators auf Pd-Basis, welcher nicht abgebaute
Liganden enthält,
wird zu dem rückgeführten sekundären und primären Katalysator
und in den Reaktor (101) rückgeführt. Der Strom der abgetrennten
abgebauten Liganden kann zum Beispiel durch Verbrennung zerstört werden.
Ein Strom einer Lösung
des Organophosphorliganden oder einer Mischung von zwei verschiedenen
Organophosphorliganden (Liganden-Nachsatzstrom) und schließlich einer
Pd-Quelle kann dem
Rückführstrom
von primärem
Katalysator (1) oder dem Rückführstrom
von sekundärem
Katalysator oder dem Rückführstrom
von tertiärem
Katalysator oder dem vereinten Katalysatorrückführstrom hinzugefügt werden.
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In
all diesen Fällen
wird der Liganden-(Katalysator-)-Nachsatzstrom
mit dem vereinten Katalysatorrückführstrom
vor dem Eintritt in den Reaktor (101) in Kontakt gebracht
und vermischt. Wenn ein zweiter Ligand verwendet wird, kann dieser
periodisch oder kontinuierlich dem primären, sekundären, tertiären oder vereinten Katalysatorrückführstrom
oder direkt in den Reaktor (101) hinzugefügt werden.
Ein Strom einer Lösung einer
Anionenquelle, wie einer Carbonsäure
(Säure-Nachsatzstrom)
kann zum Beispiel zu dem rückgeführten primären Katalysator,
dem vereinten Katalysatorrückführstrom
oder direkt in den Reaktor (101) rückgeführt werden.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
welche nicht als eine Einschränkung
der vorliegenden Erfindung in irgendeiner Hinsicht ausgelegt werden
sollten.
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Experimenteller Teil
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Einleitung
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Um
die Beispiele 1–4
und die Vergleichsexperimente A–D
durchzuführen,
wurde ein Laborfermentor verwendet, wie sie in 2 veranschaulicht
wird. In dieser Einheit wird ein Rührreaktor (201) von
150 ml Volumen mit 64 ml flüssigem
Betriebsinhalt kontinuierlich mit geeigneten Mengen an Kohlenmonoxid,
1,3-Butadien, Methanol und einer Lösung von Katalysator auf Pd-Basis,
bei für
die Carbonylierung geeigneten Reaktionsbedingungen eingespeist.
Die Katalysatorlösung
auf Pd-Basis umfasst Pd-Komplexe mit einem oder zwei verschiedenen
Organophosphorliganden, geeignete Mengen der nicht-koordinierten, freien
Form dieses Liganden oder dieser Liganden und eine Quelle von Anionen.
Ein Produktstrom wird kontinuierlich aus dem Reaktor abgeführt und
in eine Strippingsäule
(202) eingeleitet.
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Methylpentenoate,
Methoxybutene, andere leichte Produkte und nicht umgesetzte Reaktanten
werden durch einen Strom aus reinem Stickstoffgas im oberen Teil
des Strippers bei geeigneten Temperaturen abgestrippt. Die schwereren
Komponenten, einschließlich
des größten Teils
der Methylpentenoate, werden aus dem Gasstrom nach dem Strippen
in einem Kühler
(203) kondensiert. Die kondensierten flüssigen Komponenten werden in
einem Produkt-Sammelbehälter
(204) vom Boden des Kühlers
ausgehend gesammelt.
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Die
dampfförmigen
Produkte und nicht umgesetzten Reaktanten, die den oberen Teil des
Kühlers
verlassen, werden aus dem Gasstrom in einem Gaswäscher (205) oder in
einer Reihe von Gaswäschern
durch Verwendung eines geeigneten Waschlösemittels ausgewaschen. Ein
Strom, der eine Lösung
des Katalysators auf Metallbasis enthält, wird kontinuierlich am
Boden des Strippers (202) abgeführt und in den Pufferbehälter (206)
geleitet. Der Gehalt des Pufferbehälters wird auf 50 °C oder darunter
abgekühlt.
Ein Strom, welcher eine Lösung
des Katalysators auf Metallbasis enthält, wird aus dem Puffer entnommen
und mit einem Strom einer Lösung
des Organophosphorliganden oder einer Mischung von zwei verschiedenen
Organophosphorliganden (Liganden-Auffüllstrom)
vor dem Einspeisen in den Reaktor vermischt.
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Alternativ
kann ein Strom einer Lösung
des Organophosphorliganden oder eine Mischung von zwei verschiedenen
Organophosphorliganden in den Pufferbehälter zugegeben werden. Ein
Strom einer Lösung
einer Anionenquelle, wie Carbonsäure
(Säure-Nachsatzstrom) wird
entweder dem rückgeführten Strom
der Katalysatorlösung
vor dem Einspeisen in den Reaktor oder direkt in den Reaktor hinzugefügt. Die
Leistung des Laborfermentors wurde durch Bestimmen der Massebilanzen
wie folgt kontrolliert. Die Gehalte des Sammelbehälters (204)
und Gaswäschers
(205) wurden periodisch entfernt, zurückgewogen und durch GC hinsichtlich der
Zusammensetzung und durch ICP-MS auf die Pd- und P-Konzentrationen
hin analysiert. Parallel wurde das Flüssigvolumen gemessen und es
wurden Proben auch vom Flüssiggehalt
in dem Pufferbehälter
(206) genommen. Die Proben von dem Pufferbehälter wurden
durch GC hinsichtlich der Zusammensetzung, durch ICP-MS auf die
Pd- und P-Konzentrationen hin, GPC hinsichtlich des Polybutadien-Gehalts
und 31P-NMR hinsichtlich der Katalysatorzusammensetzung
analysiert. Die Umwandlung von Butadien wurde kontinuierlich von dem
Abgas unter Verwendung einer Online-GC mit 5 Gew.-% Isobutan als
internem GC-Standard in der Butadien-Zufuhr gemessen.
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Beispiel 1
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Ein
Laborfermentor, wie in 2 veranschaulicht, wurde für die kontinuierliche
Carbonylierung von 1,3-Butadien
in Methylpentenoate unter Verwendung eines homogenen Katalysatorsystems
auf Pd-Basis 86 Stunden lang betrieben.
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Die
Katalysatorlösung
wurde unter Stickstoff durch Lösen
von 370 mg Pd-Acetat, 589 mg 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan als Prozessligand
und 1,96 g Pivalinsäure
unter Rühren
in 98,8 g frisch destillierten Methylpentenoaten, die 69,5 % trans-Methyl-3-pentenoat,
25,1 % cis-Methyl-3-pentenoat, 4,9 % trans-Methyl-2-pentenoat und
geringen Mengen anderer Methylpentenoatisomere, Methoxybutene, Methanol, Methylvalerat,
4-Methoxy-methylvalerat und Dimethylester von zweibasigen C6-(Adipin-, Methylglutar-, Ethylbernstein-
und 2-Propylmalon-)säuren
hergestellt. Nachdem sich eine klare orange-braune Lösung gebildet hatte
(15–30
Minuten Umrühren)
wurde eine Menge von 21,6 μl
Iodwasserstoff-(57 Gew.-%-)Lösung
in Wasser zugegeben. Die Lösung
wurde eine weitere halbe Stunde lang vor dem Übertragen in den Pufferbehälter gerührt.
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Zu
Beginn des Experiments wurde der Reaktor mit Kohlenmonoxid unter
50 bar Druck gebracht, danach wurden 5 ml Butadien und 5 ml Methanol
in den Reaktor bei Raumtemperatur gepumpt. Das Einspeisen von Kohlenmonoxid,
der Katalysatorlösung,
von Butadien und Methanol wurde mit Raten von 6 l/h, 105 ml/h, 15
ml/h bzw. 15 ml/h gestartet. Das Erwärmen des Reaktors wurde eingeleitet
und die Temperatur in dem Reaktor wurde in 2 Stunden auf bis zu
135 °C gebracht
durch Halten des Drucks auf 50 bar und durch Beibehalten der oben
genannten Einspeiswerte. Die Strippersäule wurde während dieses Zeitraums unter
Verwendung von 20 l/h reinem Stickstoff zum Strippen auf 30 °C gehalten.
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Als
der Reaktor 135 °C
erreichte, wurde die Katalysator- und Butadien-Zufuhr auf 29 ml/h
bzw. 7,67 ml/h eingestellt. Parallel wurde das Einspeisen von zwei
verschiedenen Methanollösungen
bei Raumtemperatur in die Hochdruck-Katalysatorzufuhrleitung aktiviert (2).
Eine der Methanollösungen
enthielt 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
in 166 mg/l Konzentration. Diese Lösung wurde mit 6 ml/h eingespeist, was
1 mg/h Ligandzufuhr entspricht. Die andere Methanollösung enthielt
Pivalinsäure
in einer Konzentration von 35 g/l. Die letztgenannte Lösung wurde
mit 4 ml/h, was einer 0,14 g/h Zuführung von Pivalinsäure entspricht,
zugeführt.
Der erhaltene gemischte Strom in der Katalysatorzuführleitung,
welcher Raumtemperatur hatte, hatte eine Verweildauer von 5 Minuten
vor dem Eintritt in den Reaktor. Die Temperatur der Strippersäule wurde
zuerst auf 90 °C
eingestellt und später
zwischen 90 und 110 °C
als ein Mittel zur Kontrolle des Flüssigkeitsspiegels in dem Pufferbehälter variiert.
Aus dem gleichen Grund wurde der Stickstoffstrom in die Strippersäule ebenfalls
zwischen 20–50
l/h variiert. Diese Zufuhrwerte wurden bis zum Ende des Experiments
beibehalten, außer
dass die Lösung
von Pivalinsäure
in Methanol nach 24 Stunden durch eine Lösung von Monomethyladipat in
Methanol ersetzt wurde, die eine Konzentration von 54,9 g/l hatte.
Die letztgenannte Lösung
wurde ebenfalls mit einer Rate von 4 ml/h eingespeist, was einer
Monomethyladipat-Zufuhr von 0,22 g/h entspricht. Die Ausbeute und
Selektivität
für Methylpentenoate
betrug 263 g bzw. 87 nach 86 Stunden. Die für den Pd- und P-Gehalt berechneten
Massebilanzen zeigten, dass mehr als 99 % der Pd- und P-Vorräte in der
rückgeführten Katalysatorlösung, dem
Destillat und den Gaswäschefraktionen
beibehalten werden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die verwendete Menge der Liganden-Nachsatzzufuhr
und die Weise, wie diese in diesem Experiment bewerkstelligt wird,
für die
Stabilisierung des Katalysators ausreichend ist.
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Beispiel 2
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Das
Beispiel 1 wurde wiederholt, außer
dass das Experiment 336 Stunden lang durchgeführt wurde und die Katalysatorlösung wie
folgt hergestellt wurde: Eine Menge von 240 mg Pd-Acetat, 446 mg 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
als Prozessligand, 2,08 g Triphenylphosphin als zweiter Ligand und
2,32 g Pivalinsäure
wurden in 52,6 g frisch destilliertem Anisol unter Stickstoff unter
Rühren
gelöst.
Eine Menge von 30 mg Lithiumpivalat in 5 ml Methanol als Tracer
für die
ICP MS-Analyse wurde der Lösung
ebenfalls zugegeben. Es wurde kein Iodwasserstoff in diesem Experiment
verwendet. Im Unterschied zu Beispiel 1 wurden Kohlenmonoxid, die
Katalysatorlösung
und Butadien in den Reaktor mit 10 l/h, 120 ml/h bzw. 9 ml/h eingespeist. An
Stelle von zwei Methanollösungen
wurden eine Anisol- und eine Methanollösung in die Hochdruck-Katalysatorzufuhrleitung
bei Raumtemperatur eingespeist (2). Die
Anisollösung
enthielt 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
in einer Konzentration von 658 mg/l. Diese Lösung wurde mit 3,6 ml/h eingespeist,
was 2,37 mg/h Ligandzufuhr entspricht. Die Methanollösung enthielt
Pivalinsäure
in einer Konzentration von 6,85 g/l. Die letztgenannte Lösung wurde
mit 7,2 ml/h eingespeist, was einer Pivalinsäure-Zufuhr von 0,049 g/h entspricht. Im
Gegensatz zu Beispiel 1 wurde die Pivalinsäure-Zufuhr aufrechterhalten
bis zum Ende des Experiments. Später
im Experiment wurden die Butadien- und Methanolsäure-Zufuhr zwischen 7–9 ml/h bzw. 6–7,2 ml/h
variiert. Nach 160 Stunden wurde 1 g Triphenylphosphin in 5 ml Anisollösung dem
Pufferbehälter
bei Raumtemperatur zugegeben. Die Ausbeute und Selektivität für Methylpentenoate
war 303 g bzw. 91 % nach 336 Stunden. Die für den Pd- und P-Gehalt berechneten
Massebilanzen zeigten, dass mehr als 99 der Pd- und P-Vorräte in der
rückgeführten Katalysatorlösung, dem
Destillat und den Gaswäschefraktionen
beibehalten werden.
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Ein 31P-NMR-Spektrum, das von einer Probe des
Pufferbehälters
des Experiments bei Raumtemperatur aufgezeichnet wurde, zeigte das
Vorhandensein von kationischen π-Methylallyl-Pd-2,3-bis(9-phosphabicyclononyl)butan-Komplexen,
Dicarboxylat-Komplexen von Pd-2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
sowie anderen Pd-Komplexen und verschiedenen Liganden-Abbauprodukten,
die Oxide und Phosphoniumsalze von beiden Liganden einschlossen.
Es wurde kein Pd-Komplex mit Triphenylphosphin nachgewiesen. Im
Gegensatz zu 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan,
das ebenfalls in der Lösung
fehlte, lag Triphenylphosphin teilweise in seiner unkoordinierten
Form vor. Etwa 70 % und 40 % des Triphenylphosphin- bzw. 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)-butan-Gehalts lag
als Oxid vor, was bedeutet, dass wesentlich mehr Triphenylphosphin
oxidierte als 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass Triphenylphosphin als zweiter Ligand mit diesem
Carbonylierungssystem verwendet werden kann. Aufgrund der hervorragenden
Massebilanz von Pd und der Tatsache, dass keine Pd-Triphenylphosphin-Komplexe
nachgewiesen wurden, lässt
sich daraus folgern, dass die Menge der verwendeten Liganden-Auffüllzufuhr
und die Weise, wie diese in diesem Experiment bewerkstelligt wird,
für die Stabilisierung
und Regenerierung des Katalysators ausreichend sind.
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Beispiel 3
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Das
Beispiel 1 wurde wiederholt, außer
dass das Experiment 39 Stunden lang durchgeführt wurde und die Katalysatorlösung wie
folgt hergestellt wurde: Eine Menge von 218 mg Pd-Acetat, 353 mg
1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
als Prozessligand, 862 mg 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan als zweiter
Ligand und 1,90 g Pivalinsäure
unter Stickstoff wurde unter Rühren
in 47,8 g frisch destilliertem Anisol gelöst. Es wurde kein Iodwasserstoff
und Lithiumpivalat in diesem Experiment verwendet. Im Unterschied
zu Beispiel 1 wurden Kohlenmonoxid, die Katalysatorlösung, Methanol
und Butadien in den Reaktor mit 10 l/h, 120 ml/h, 7,2 ml/h bzw.
9 ml/h eingespeist. Im Unterschied zu Beispiel 1 wurden keine kontinuierlichen
Einspeisungen einer Liganden-Auffülllösung und einer Säure-Nachsatzlösung in
diesem Experiment angewandt. Nach 13 Stunden wurden 2,2 g Pivalinsäure in einer
Portion dem Pufferbehälter
zugegeben. Das Experiment wurde von Anfang bis zum Ende überwacht,
indem periodisch 31P-NMR-Proben unter Stickstoff aus dem Pufferbehälter entnommen
wurden. In den ersten Stunden des Experiments zeigten 31P-NMR-Spektren,
die bei Raumtemperatur von den Pufferproben aufgezeichnet wurden,
das Vorhandensein von kationischen π-Methylallyl-Pd-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan-Komplexen,
Dicarboxylat-Komplexen
von Pd-1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan sowie einigen Ligand-Abbauprodukten
dieses Liganden, einschließlich
Oxide und Phosphoniumsalze. Es wurde kein freies, unkoordiniertes
Pd-1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan nachgewiesen. Im Gegensatz
zu 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
lag Bis(diphenylphosphino)butan in den Phosphoniumsalzen als freier
unkoordinierter Ligand und in einer kleinen Menge von dessen Oxid
vor. Es konnte kein Pd-Komplex mit Bis(diphenylphosphino)butan nachgewiesen
werden. Nach 12 Stunden Reaktionszeit zeigten die 31P-NMR-Spektren
eine ähnliche
Zusammensetzung wie weiter oben, mit der Ausnahme, dass das Vorhandensein
geringer Mengen von kationischen π-Methylallyl-Pd-1,4-bis(diphenylphosphino)butan-Komplexen eindeutig
nachgewiesen wurde. Im Gegensatz zu 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
lag immer noch 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan teilweise als freier
unkoordinierter Ligand vor.
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Im
Zeitraum von 12 bis 34 Stunden nahm die Konzentration der kationischen π-Methylallyl-Pd-1,4-bis(diphenylphosphino)butan-Komplexe
allmählich
auf Kosten der kationischen π-Methylallyl-Pd-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)ethan-Komplexe
zu. Nach 34 Stunden Reaktionszeit zeigte die 31P-NMR,
dass 35 % des Pd-Gehalts
in Komplexen mit 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan,
hauptsächlich
als kationische π-Methylallyl-Pd-1,4-bis(diphenylphosphino)butan-Komplexe,
vorlagen. Etwa 45 % des 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan-Gehalts
lagen in dessen Monoxid- oder Dioxidderivaten vor, wobei der Rest
in dessen Phosphoniumsalzen, Pd-Komplexen und in unkoordinierter
Form vorlag. Im Gegensatz zu 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan
wurden lediglich etwa 10 % von 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
oxidiert, wobei der Rest Phosphoniumsalze und Pd-Komplexe waren.
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Nach
34 Stunden Reaktionszeit wurde eine Lösung von 216 mg 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan in
13 ml Anisol in den Pufferbehälter
bei Raumtemperatur in 30 Minuten eingespeist (mit einer Rate von
26 ml/h), was einer Zufuhr von 0,71 Äquiv. frischem Ligand pro Pd
entsprach. Der Inhalt des Pufferbehälters (etwa 100 ml) befand
sich ebenfalls auf Raumtemperatur. Ein 31P-NMR-Spektrum, das aus
dem Pufferbehälter
nach der Zugabe von frischem Ligand aufgenommen wurde, zeigte, dass
alle Pd-Komplexe von 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan aus der Lösung parallel
mit einem starken Anstieg der Konzentrationen von unkoordiniertem 1,4-Bis(diphenylphosphino)butan
und kationischen π-Methylallyl-Pd-1,2-bis(9-phosphabicyclononyl)-ethan-Komplexen
verschwanden. Offenbar wurde der Katalysator vollständig regeneriert.
Eine kleine Menge an unkoordiniertem, freien 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)-ethan konnte ebenfalls
in der Probe nachgewiesen werden.
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Eine
weitere Probe wurde aus dem Pufferbehälter bei 36,5 Stunden Reaktionszeit
entnommen. Bis zu diesem Zeitpunkt durchlief der Inhalt des Pufferbehälters den
Reaktor (135 °C,
50 bar) mehr als zwei Mal. Das erhaltene 31P
NMR-Spektrum zeigte im Wesentlichen eine identische Zusammensetzung
wie das direkt nach der Zugabe von frischem Liganden erhaltene,
außer
dass unkoordiniertes, freies 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan nicht mehr
nachweisbar war.
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Die
Ausbeute und Selektivität
für Methylpentenoate
war 46 g bzw. 91 % nach 39 Stunden. Die für den Pd- und P-Gehalt berechneten
Massebilanzen zeigten, dass mehr als 98 % der Pd- und P-Vorräte in der
rückgeführten Katalysatorlösung, dem
Destillat und den Gaswäschefraktionen
beibehalten werden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass 1,4-Bis(diphenylphosphino)-butan als zweiter Ligand mit diesem
Carbonylierungssystem verwendet werden kann. Es zeigt ebenfalls,
dass der Abbau von unkoordiniertem (überschüssigem) 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
bei Raumtemperatur langsam und bei Carbonylierungsbedingungen rasch
erfolgt. Der Abbau von Pd-koordiniertem 1,2-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan
erfolgt unter Carbonylierungsbedingungen, zum Beispiel durch Oxidation
oder durch Phosphoniumsalzbildung, aber bei einer viel langsameren
Rate als der unkoordinierte Ligand. Aus diesem Grund ist das Einspeisen
des Prozessliganden oder einer Mischung von Prozessligand und zweitem
Ligand zu einem gewissen Zeitpunkt in dem kontinuierlichen Carbonylierungsverfahren
erforderlich, um die Ausfällung
von Pd-Schwarz zu vermeiden. In dem Maße, wie der zweite Ligand Pd
vom Prozessliganden übernimmt,
erst nachdem der koordinierte Prozessligand abgebaut oder teilweise
abgebaut wurde, kann der zweite Ligand ebenfalls zur Ermittlung
der Abbaugeschwindigkeit von Pd-koordiniertem Prozessligand, d.
h. für
die Ermittlung der Menge der Prozessligand-Nachsatzzufuhr verwendet
werden. Aufgrund der hervorragenden Massebilanz von Pd und der Tatsache,
dass keine Pd-1,4-Bis(diphenylphosphino)butan-Komplexe nach der
Einspeisung des Prozessliganden nachgewiesen wurden, lässt sich
daraus schließen,
dass die verwendete Menge der Prozessliganden-Nachsatzzufuhr und die
Weise, wie diese in diesem Experiment bewerkstelligt wird, für die Stabilisierung
und Regenerierung des Katalysators ausreichend sind.
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Vergleichsexperiment A
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Das
Beispiel wurde wiederholt, außer
dass das Experiment 64 Stunden lang durchgeführt wurde und die Katalysatorlösung wie
folgt hergestellt wurde: Eine Menge von 630 mg Pd-Acetat, 1,90 g
2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
als Prozessligand und 5,78 g Pivalinsäure wurde unter Stickstoff
unter Rühren
in 141,1 g frisch destillierten Methylpentenoaten gelöst, die
63,5 % trans-Methyl-3-pentenoat, 21,6 % cis-Methyl-3-pentenoat, 5,0
% trans-Methyl-2-pentenoat und kleine Mengen von anderen Methylpentenoatisomeren,
Methoxybutenen, Methanol, Methylvalerat, 4-Methoxymethylvalerat
und Dimethylestern von zweibasigen C6-(Adipin-, Methylglutar-,
Ethylbernstein- und 2-Propylmalon-)säuren enthielten. Es wurde kein
zweiter Ligand in diesem Experiment verwendet.
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Eine
Menge von 37 μl
Iodwasserstoff-(57 Gew.-%-)Lösung
in Wasser wurde der Katalysatorlösung nach
der Auflösung
der oben genannten Komponenten zugegeben. Im Unterschied zu Beispiel
1 wurden Kohlenmonoxid, die Katalysatorlösung und Butadien in den Reaktor
mit 4 l/h, 10 ml/h bzw. 6,99 ml/h eingespeist. Im Gegensatz zu Beispiel
1 kam keine Einspeisung einer Liganden-Nachsatzlösung in diesem Experiment zur Anwendung.
An Stelle von zwei Methanollösungen
wurden nur eine Methanollösung
und reines Methanol in die Hochdruck-Katalysatorzufuhrleitung bei Raumtemperatur
eingespeist. Die Methanollösung
enthielt Pivalinsäure
in 44,2 g/l Konzentration. Die letztgenannte Lösung wurde mit 4,8 ml/h eingespeist,
was einer Pivalinsäure-Zufuhr von 0,21 g/h
entspricht. Reines Methanol wurde mit 7,68 ml/h in die Hochdruck-Katalysatorzufuhrleitung
bei Raumtemperatur eingespeist. Diese Zuführwerte einschließlich derjenigen
der Lösung
von Pivalinsäure
wurden beibehalten bis zum Ende des Experiments. Die Ausbeute und
Selektivität
für Methylpentenoate
war 172 g bzw. 86 % nach 64 Stunden. Die für die Pd-Gehalte berechneten
Massebilanzen zeigten, dass nur 85,4 % des Pd-Vorrats in der rückgeführten Katalysatorlösung, dem
Destillat und den Gaswäschefraktionen
beibehalten werden.
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Dieses
Vergleichsexperiment zeigt, dass der Katalysator nicht wirksam in
einem kontinuierlichen Betrieb stabilisiert wird, wenn kein Gebrauch
von einer Liganden-Nachsatzzufuhr gemacht wird. Es zeigt ebenfalls,
dass die Verwendung eines anfänglichen Überschusses
des Prozessliganden ohne Ligandenzufuhr kein ausreichendes Maß in einem
kontinuierlichen Verfahren für
die Stabilisierung des Katalysators auf Pd-Basis ist.
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Beispiel 4
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2
ml Probe wurden für
eine 31P-NMR-Messung aus dem Pufferbehälter unter
Stickstoff entnommen, nachdem das in Beispiel 1 beschriebene Experiment
durchgeführt
worden war. Der Inhalt der Probe schloss Dimethyladipat als Hauptkomponente;
andere Carbonylierungsprodukte, wie andere C6-Diester,
4-Methoxymethylvaleratmethylpentenoate, teilweise carbonyliertes
Polybutadien; und Säurekomponenten,
wie Monomethyladipat, andere Monoester von zweibasigen C6-Säuren,
Pentensäuren,
Adipinsäure,
Pivalinsäure
etc. ein. Die Pd- und P-Konzentration
in dem Pufferbehälter
wurde durch ICP-MS mit 885 bzw. 814 gemessen. Ein von der Probe
bei Raumtemperatur aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum
zeigte das Vorhandensein von kationischen π-Methylallyl-Pd-2,3-bis(9-phosphabicyclononyl)butan-Komplexen,
Dicarboxylat-Komplexen von Pd-2,3-Bis(9-phospha bicyclononyl)butan
sowie anderen Pd-Komplexen und verschiedenen Liganden-Abbauprodukten,
die Oxide und Phosphoniumsalze einschließen. Es wurde kein freier,
unkoordiniertes Ligand nachgewiesen. Als nächstes wurden 22 mg 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan
und 0,4 ml entgastes Methanol der Lösung unter Stickstoff zugegeben.
Ein danach bei Raumtemperatur aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum zeigte
das Vorhandensein des freien unkoordinierten Liganden mit einem
integrierten Anteil von 71,2 % des gesamten P-Gehalts, der mit dem theoretischen Wert
gut übereinstimmte.
Die Lösung
wurde dann 60 Minuten lang auf Raumtemperatur gehalten. Ein danach
bei Raumtemperatur aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum zeigte
keine Veränderung
der Zusammensetzung.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass der Ligandenabbau bei Raumtemperatur vernachlässigbar
ist.
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Vergleichsexperiment B
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Die
in Beispiel 4 erhaltene Lösung
wurde auf 100 °C
unter Stickstoff in einem Hochdruck-NMR-Röhrchen erwärmt. Ein nach 20 Minuten Erwärmung bei
100 °C aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum zeigte das Vorhandensein
des freien, unkoordinierten Liganden lediglich mit einem integrierten
Anteil von 28,6 % des gesamten P-Gehalts, was einem 59,8 %igen Abbau
des in Beispiel 4 zugegebenen frischen Liganden entspricht. Die
gebildeten Liganden-Abbauprodukte schlossen verschiedene Phosphoniumsalze
und dreiwertige P-Komponenten,
die nicht 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)-butan sind, ein. Nach 60 Minuten Erwärmung bei
100 °C zeigte
das 31P-NMR einen 84,8 %igen Abbau des in
Beispiel 4 hinzugefügten
frischen Liganden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass, wenn ein Liganden-Nachsatz von 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan Anwendung
findet, die Zugabe des frischen Liganden zu der rückgeführten Katalysatorlösung bei
100 °C nicht wirksam
ist.
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Vergleichsexperiment C
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Eine
weitere 2-ml-Portion wurde von dem Pufferbehälter unter Stickstoff entnommen,
nachdem das in Beispiel 1 beschriebene Experiment durchgeführt worden
war. Die Lösung
hatte die gleiche Zusammensetzung, wie weiter oben in Beispiel 4
beschrieben. Als Nächstes
wurden 32 mg 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan und 0,5 ml entgastes
Methanol der Lösung
unter Stickstoff in einem Hochdruck-NMR-Röhrchen zugegeben. Danach wurden
0,4 ml flüssiges
Butadien zugegeben und die Röhre
wurde auf 15 bar mit CO unter Druck gesetzt. Ein danach bei Raumtemperatur
aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum zeigte
das Vorhandensein des freien unkoordinierten Liganden mit einem
integrierten Anteil von 78,2 % des gesamten P-Gehalts, der mit dem
theoretischen Wert gut übereinstimmte.
Danach wurde die Lösung
auf 100 °C
erwärmt.
Ein nach 45 Minuten Erwärmung
bei 100 °C
aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum zeigte
das Vorhandensein des freien, unkoordinierten Liganden lediglich
mit einem integrierten Anteil von 26,1 % des gesamten P-Gehalts, was
einem 66,7 %igen Abbau des frischen Liganden entspricht. Nach 65
Minuten Erwärmung
bei Raumtemperatur zeigte das 31P-NMR einen
82,7 %igen Abbau des frischen Liganden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass, wenn ein Liganden-Nachsatz von 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan verwendet
wird, die Zugabe des frischen Liganden zu der Katalysatorlösung in
Gegenwart von Butadien, Kohlenmonoxid und Methanol bei 100 °C, d. h.
unterhalb der typischen Carbonylierungstemperaturen, nicht wirksam
ist.
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Vergleichsexperiment D
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Das
Beispiel 4 wurde wiederholt, außer
dass eine Menge von 24 mg 2,3-Bis(9-phosphabicyclononyl)butan verwendet
wurde und die Lösung
auf 50 °C
erwärmt
wurde. Ein nach 15 Minuten Erwärmung
bei 50 °C
aufgezeichnetes 31P-NMR-Spektrum zeigte das Vorhandensein des
freien, unkoordinierten Liganden mit einem integrierten Anteil von
69,5 % des gesamten P-Gehalts, was einem 4,9 %igen Abbau des frischen
Liganden entspricht. Nach 90 Minuten Erwärmung bei 50 °C zeigte
das 31P-NMR einen 21,1 %igen Abbau des frischen
Liganden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass der Abbau des Liganden-Nachsatzes, obgleich relativ langsam,
auftritt, wenn der Ligand zu der rückgeführten Katalysatorlösung bei
50 °C zugegeben
wird.