DE19910254A1 - Hebeanlage für Abwasser - Google Patents
Hebeanlage für AbwasserInfo
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Abstract
Eine Hebeanlage für Abwasser umfaßt einen Grundkörper, der mindestens einen Zulauf und mindestens einen Ablauf aufweist und in dem eine Abwasserpumpe angeordnet ist und zwei separate Strömungskanäle festgelegt sind. Hierbei ist ein erster Strömungskanal ein Zwangsentwässerungskanal, durch den das Wasser bei Rückstau im Kanalsystem über die eingeschaltete Abwasserpumpe geführt wird, und der zweite Strömungskanal ist ein Abflußkanal, durch den das Wasser frei abfließen kann, wenn kein Rückstau im Kanalsystem vorliegt. Es sind zudem zwei Rückstauklappen vorgesehen, wobei im Falle eines Rückstaus eine erste Rückstauklappe den Zwangsentwässerungskanal und die zweite Rückstauklappe den Abflußkanal verschließt. Beide Rückstauklappen sind in einem Einschiebeteil gelagert, das als Ganzes aus dem Grundkörper entnehmbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Hebeanlage für Abwasser.
Grundsätzlich ist die Verwendung von Abwasserhebeanlagen
immer dann erforderlich, wenn Abwässer unterhalb der
Rückstauebene des Kanalsystems anfallen, beispielsweise in
einem Kellerraum, und wenn von der Anfallstelle zu dem
Kanalsystem hin kein natürliches Gefälle besteht.
In Fällen, bei denen unter vorteilhaften Bedingungen Abwasser
unter Ausnutzung eines natürlichen Gefälles in das
Kanalsystem ablaufen können, bei unvorteilhaften Bedingungen
die Rückstauebene jedoch über das Niveau der Anfallstelle
ansteigen kann, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, ein
Überfluten der Entwässerungsstelle und möglicherweise
angrenzender Wohnbereiche durch Einbau eines
Rückstauverschlusses zu verhindern.
Aus der DE 33 13 458 A1 ist eine als Rückstauverschluß
dienende Hebeanlage für fäkalienhaltige Abwässer bekannt, die
bei gegebenem natürlichem Gefälle des Abwassers als
Rückstauverschluß verwendbar ist und bei der eine Pumpe
lediglich dann eingeschaltet wird, wenn bei anstehendem
Rückstau entweder Abwasser zuläuft oder die Rückstauklappen
undicht sind.
Diese bekannte Hebeanlage weist einen Einsatzkörper auf, der
durch aus zwei durch Flansche miteinander verbundenen Teilen
besteht und einen Hauptkanal sowie einen über diesem
angeordneten Nebenkanal bildet, wobei der Einsatzkörper
zwischen zwei Flanschen einer entsprechend ausgebildeten
Entwässerungsleitung eingesetzt werden kann. Auf der
Oberseite eines der beiden Teile des Einsatzkörpers ist ein
Gehäuseansatz angeformt, der der Aufnahme einer Pumpe dient.
In der Trennebene der beiden Teile des Einsatzkörpers sind
sowohl im Nebenkanal als auch im Hauptkanal jeweils eine
Rückstauklappe angeordnet.
Die bekannte Hebeanlage weist eine Reihe von Nachteilen auf.
Die Anordnung der Rückstauklappen in der Trennebene der
beiden Teile des Einsatzkörpers gestaltet eine Reinigung der
Rückstauklappen und der entsprechenden Sitze der
Rückstauklappen, die insbesondere bei einer Verwendung der
Hebeanlage für fäkalienhaltige Abwässer in regelmäßigen
Zeitabständen erforderlich ist, äußerst schwierig.
Zudem müssen zur Montage der Hebeanlage exakt spezifizierte
Flanschenden in einer genau definierten Positionierung
bereitgestellt werden. Die bekannte Hebeanlage eignet sich
somit nicht für eine Nachrüstung, beispielsweise in solchen
Fällen, wo die Notwendigkeit der Bereitstellung einer
Hebeanlage erst nachträglich erkannt wird bzw. sich durch
Überlastung des Kanalsystems eine nachträgliche Notwendigkeit
der Bereitstellung einer Hebeanlage ergibt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Vielzahl von
relativ komplizierten Flanschflächen eine Abdichtung der
gesamten Hebeanlage erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch die
Nachteile des Standes der Technik aufgeworfenen technischen
Probleme zu lösen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Patentansprüchen
angegeben.
Die erfindungsgemäße Hebeanlage für Abwasser verfügt über
einen Grundkörper, der mindestens einen Zulauf und mindestens
einen Ablauf aufweist und in dem eine Abwasserpumpe
angeordnet ist und zwei separate Strömungskanäle festgelegt
sind. Hierbei ist ein erster Strömungskanal ein
Zwangsentwässerungskanal, durch den das Wasser bei Rückstau
im Kanalsystem über die eingeschaltete Abwasserpumpe geführt
wird, und der zweite Strömungskanal ist ein Abflußkanal,
durch den das Abwasser bei frei abfließen kann, wenn kein
Rückstau im Kanalsystem vorliegt. Die erfindungsgemäße
Hebeanlage für Abwasser verfügt zudem über zwei
Rückstauklappen, wobei im Falle eines Rückstaus eine erste
Rückstauklappe den Zwangsentwässerungskanal und die zweite
Rückstauklappe den Abflußkanal verschließt. Beide
Rückstauklappen sind in einem Einschiebeteil gelagert, das
als ganzes aus dem Grundkörper entnehmbar ist.
Hierdurch wird eine einfache bauliche Anordnung der
Rückstauklappen erreicht und es wird ermöglicht, daß diese,
insbesondere zu Zwecken der Reinigung oder Wartung, einfach
und gemeinsam entnommen werden können.
Vorteilhafterweise ist die erste Rückstauklappe im
wesentlichen senkrecht über der zweiten Rückstauklappe
angeordnet. Hierdurch kann das Einschiebeteil besonders
einfach ausgestaltet werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die zweite
Rückstauklappe über eine Zwangsbetätigung manuell oder
motorisch in ihre geschlossene Stellung gebracht und darin
festgelegt werden. Bei längerer Abwesenheit kann hierdurch
ein Haus zuverlässig gegen Rückstau gesichert werden. Wenn in
dieser Zeit vom Haus Wasser anfällt, wird dieses über die
Pumpe zwangsentsorgt.
Der Grundkörper kann als Revisionsschacht ausgeführt sein,
in den ein Einsatzelement einsetzbar ist. Ein derartiger
Revisionsschacht kann Teil eines bestehenden Abwassersystems
sein und ist üblicherweise in den durchgehenden
Rohrleitungsstrang eines Hauses, zum Beispiel in der
Kellersohle, eingesetzt. Der Revisionsschacht verfügt
üblicherweise über eine oberseitige Abdeckung sowie einen
Verschlußdeckel. Nach Abnahme der Abdeckung und des
Verschlußdeckels gewährleistet der Revisionsschacht Zugang zu
dem Rohrleitungsstrang, beispielsweise zum Zwecke der
Reinigung.
Diese vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Hebeanlage für Abwasser ermöglicht es, ein bestehendes
Abwassersystem ohne Hebeanlage mit einer Hebeanlage zu
versehen, ohne daß bauliche Maßnahmen, insbesondere eine
Zerstörung des Kellerbodens und der Rohrleitungen,
erforderlich sind. Die Umrüstbarkeit des herkömmlichen
Abwassersystems ohne Hebeanlage auf ein Abwassersystem mit
Hebeanlage ohne jegliche baulichen Maßnahmen stellt unter
Kosten- und Zeitgesichtspunkten einen erheblichen Vorteil
dar.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine derartige
Hebeanlage lediglich eine Außendichtfläche aufweist, nämlich
die Verbindung zwischen dem Einsatzelement und dem
Grundkörper. Diese Trennfuge ist dichtungstechnisch einfach
zu handhaben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die
Abdichtung des Einschiebeteils in dem Grundkörper durch eine
umlaufende Dichteinrichtung erfolgen und im betriebsfertig
montierten Zustand der Hebeanlage das Einschiebeteil durch
das Einsatzelement in dem Grundkörper fixiert werden.
Das Einsatzelement weist vorzugsweise im wesentlichen die
Form eines zum Verschließen des Grundkörpers geeigneten
Deckels auf. Hierdurch kann das Einsatzelement einfach gegen
den Verschlußdeckel eines bereits vorhandenen
Revisionsschachtes ausgetauscht werden, um somit diesen
bereits vorhandenen Revisionsschacht ohne jegliche bauliche
Maßnahmen um die Funktion einer Hebeanlage mit
Rückstausicherung zu erweitern.
Die Abwasserpumpe ist vorzugsweise in einem in dem Deckel
integrierten Pumpengehäuse angeordnet, wobei das
Pumpengehäuse über eine Pumpenansaugöffnung und eine
Pumpenaustrittsöffnung verfügt. Im betriebsfertig montierten
Zustand der bevorzugten Ausführungsform der Hebeanlage
ermöglicht ein von der Außenseite des Deckels zugänglicher
Teil des Pumpengehäuses die Verbindung mit einer
Stromversorgungsleitung und die im Inneren des Grundkörpers
angeordnete Pumpenansaugöffnung weist einen vorbestimmten
Abstand zur Bodenfläche des Grundkörpers auf.
Vorzugsweise erfolgt der Dichtsitz zwischen der
Austrittsöffnung des Pumpengehäuses und dem Einschiebeteil im
Bereich der ersten Rückstauklappe durch eine kugelförmige
oder kegelförmige Anlagefläche. Hierbei ist es nicht
notwendig, daß eine vollständige Abdichtung sichergestellt
ist, da geringe Leckverluste lediglich den Wirkungsgrad des
Pumpvorgangs geringfügig reduzieren.
Die erfindungsgemäße Hebeanlage ist vorzugsweise mit einer
Einrichtung zum Zerhacken von Grobstoffen versehen, so daß
sie neben dem Einsatz für fäkalienfreie Abwässer auch für den
Einsatz von fäkalienhaltigen Abwässern verwendet werden kann.
Vorzugsweise verfügt die erfindungsgemäße Hebeanlage zudem
über eine Einrichtung zum Erfassen des Wasserstandes in dem
Grundkörper, so daß der Betrieb der Abwasserpumpe in
Abhängigkeit von der Höhe des Wasserstandes gesteuert werden
kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels erläutert unter Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen, in denen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Hebeanlage im betriebsfertig montierten
Zustand der Hebeanlage zeigt,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Einsatzelements
mit dem die Rückstauklappen enthaltenden Einschiebeteil ist,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Einsatzelements
mit demontiertem Einschiebeteil ist und
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des die
Rückstauklappen enthaltenden Einschiebeteils ist.
Ein Grundkörper 1 verfügt über einen Zulauf 2 und einen
Ablauf 3. Der Grundkörper kann ein bereits vorhandener, zum
Beispiel im Kellerboden eines Wohnhauses eingebauter
Revisionsschacht sein, der mit seinem Zulauf 2 und seinem
Ablauf 3 an den Rohrleitungsstrang des Abwassersystems eines
Wohnhauses angeschlossen ist. Der Grundkörper 1 ist an seinem
oberen Rand mit einer nicht näher dargestellten
Dichtvorrichtung versehen und kann durch einen nicht
dargestellten Verschlußdeckel verschlossen werden.
In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 1 ist ein Einsatzelement
10 auf den Grundkörper 1 aufgesetzt. Auf der Unterseite des
Einsatzelements 10 ist eine umlaufende Dichtnut 11
ausgebildet, welche beim Aufsetzen des Einsatzelements 10 auf
den Grundkörper 1 den oberen Bereich des umlaufenden Randes
des Grundkörpers 1 aufnimmt. Zur Abdichtung zwischen dem
Einsatzelement 10 und dem Grundkörper 1 kann eine nicht näher
dargestellte Dichtvorrichtung, beispielsweise ein
entsprechend ausgeformter Gummiring, vorgesehen sein.
Ein Pumpengehäuse 12 ist in das Einsatzelement 10 integriert.
Hierbei sind Verstärkungsrippen 13 vorgesehen, um dem
Einsatzelement 10 eine ausreichende Festigkeit zu verleihen.
In dem Pumpengehäuse 12 ist eine Abwasserpumpe 20 angeordnet.
Die Abwasserpumpe 20 saugt über eine Pumpenansaugöffnung 21
Abwasser an, welches durch eine Pumpenaustrittsöffnung 22 aus
dem Pumpengehäuse 12 austritt. Insbesondere zur Verwendung
der Hebeanlage für fäkalienhaltige Abwässer kann die
Abwasserpumpe 20 ein Zerhackersystem für Grobstoffe
aufweisen.
Ein Einschiebeteil 30 weist eine erste Rückstauklappe 31 und
eine zweite Rückstauklappe 32 auf. Beide Rückstauklappen 31,
32 sind frei schwenkbar in dem Einschiebeteil 30 gelagert,
wobei sich die Rückstauklappen 31, 32 im betriebsfertig
montierten Zustand der Hebeanlage ohne Auswirkung sonstiger
äußerer Kräfte aufgrund der Schwerkraft in einem
geschlossenen Zustand befinden, in dem die erste
Rückstauklappe 31 lose an einem ersten Rückstauklappensitz 33
und die zweite Rückstauklappe 32 lose an einem zweiten
Rückstauklappensitz 34 anliegt.
Im betriebsfertig montierten Zustand der Hebeanlage sind die
beiden Rückstauklappen 31, 32 im wesentlichen senkrecht
übereinander angeordnet und ein sich an den ersten
Rückstauklappensitz 33 anschließender Leitungsabschnitt 35
liegt, vorzugsweise über eine kugel- oder kegelförmige
Anlagefläche, an der Pumpenaustrittsöffnung 22 an.
Die zweite Rückstauklappe 32 verfügt über zwei Schließstege
36, mittels derer in Verbindung mit einem
Verriegelungselement 37 die zweite Rückstauklappe 32
zwangsweise in eine geschlossene Stellung gebracht und darin
festgelegt werden kann. Die Betätigung des
Verriegelungselements 37 kann durch einen auf der Außenseite
des Einsatzelements 10 angeordneten Handhebel 38 oder, in
einer nicht dargestellten Ausführungsform, durch eine
motorische, insbesondere elektromotorische Vorrichtung
betätigt werden.
Das Einschiebeteil 30 ist mit einer umlaufenden
Dichteinrichtung versehen, die im betriebsfertig montierten
Zustand der Hebeanlage eine Abdichtung gegenüber dem
Einsatzelement 10 und dem Grundkörper 1 bewirkt. Als
Dichtvorrichtung können bekannte Mittel wie beispielsweise
Steg-Nutverbindungen und Dichtlippen aus Gummi oder anderen
elastischen Materialien verwendet werden. Vorzugsweise ist
das Einsatzelement 10 auf seiner Unterseite so ausgebildet,
daß das Einschiebeteil 30 mit dem Einsatzteil 10
zusammengesteckt werden kann, wie in der Abbildung gemäß Fig.
2 gezeigt. Hierbei ist vorzugsweise die Verbindung zwischen
dem Einschiebeteil 30 und dem Einsatzelement 10 so
ausgeführt, daß das Einschiebeteil 30 in fertig montiertem
Zustand in seiner Stellung gemäß Fig. 1 in dem Grundkörper 1
fixiert ist. Die Fixierung des Einschiebeteils 30 in dem
Grundkörper 1 kann durch Anlage des Einschiebeteils 30 an
einen Absatz 4 des Grundkörpers 1, wie in Fig. 1 dargestellt,
unterstützt werden.
Im folgenden wird beispielhaft die Verwendung und Funktion
des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Ein konventioneller Rohrleitungsstrang, beispielsweise in der
Kellersohle eines Wohngebäudes, verfügt über einen
Revisionsschacht gemäß dem Grundkörper 1 mit einem Zulauf 2
und einem Ablauf 3, wobei der Revisionsschacht durch einen
abnehmbaren Verschlußdeckel dicht abgeschlossen ist. Wird bei
einer derartigen Konstellation die Verwendung einer
Abwasserhebeanlage notwendig, so wird der herkömmliche
Verschlußdeckel entfernt und der konventionelle
Revisionsschacht durch Aufsetzen des Einsatzelementes 10
zusammen mit dem Einschiebeteil 30 zu einer Hebeanlage für
Abwasser nachgerüstet. Die Nachrüstung erfordert lediglich
den Austausch des konventionellen Verschlußdeckels gegen das
Einsatzelement 10 zusammen mit dem Einschiebeteil 30 sowie
den Anschluß an ein Stromnetz. Infolge der konstruktiven
Ausgestaltung des Einsatzelements 10 und des Einschiebeteils
30 sind Veränderungen an dem als Grundkörper 1 dienenden
Revisionsschacht nicht erforderlich. Je nach Ausführungsform
des Grundkörpers und/oder des Einsatzelements und des
Einschiebeteils können geringe Modifikationen, beispielsweise
das Einkleben eines Pass-Stücks oder dergleichen in den
Revisionsschacht erforderlich sein. Je nach Bauform kann
zunächst das Einschiebeteil 30 in den Revisionsschacht bzw.
Grundkörper 1 eingeschoben und anschließend das
Einsatzelement 10 auf den Revisionsschacht bzw. Grundkörper 1
sowie das Einschiebeteil 30 aufgesetzt werden. Nach
Befestigung des Einsatzelements 10 auf dem Revisionsschacht
bzw. Grundkörper 1, beispielsweise durch Klammern oder, wie
in den Figuren dargestellt, durch Schraubverbindungen, steht
eine Hebeanlage für Abwässer mit zwei Rückstauklappen zur
Verfügung.
Innerhalb dieser Hebeanlage sind zwei Strömungskanäle
definiert. Ein erster Strömungskanal stellt einen
Zwangsentwässerungskanal dar. Dieser Strömungskanal verläuft
von der Pumpenansaugöffnung 21 durch die Abwasserpumpe 20
über die Pumpenaustrittsöffnung 22 und den Leitungsabschnitt
35 bis zu der ersten Rückstauklappe 31. Der zweite
Strömungskanal stellt einen Abflußkanal dar und verläuft
unterhalb der Pumpenansaugöffnung 21 entlang dem Boden des
Grundkörpers 1 bis zu der zweiten Rückstauklappe 32.
Während des Normalbetriebs, d. h. in Fällen, in denen die
durch den Zulauf 2 in den Grundkörper 1 einfließenden
Abwässer aufgrund eines natürlichen Gefälles und ohne
Rückstau durch den Ablauf 3 abfließen können, wird die zweite
Rückstauklappe 32 durch die abfließenden Abwässer im
erforderlichen Maße geöffnet und die Abwasserpumpe 20 ist
außer Betrieb. Das Abwasser fließt somit durch den zweiten
Strömungskanal ab.
Wenn von dem Ablauf 3 her ein Rückstau auftritt, werden die
zweite Rückstauklappe 32 und die erste Rückstauklappe 31
durch das zurückströmende Abwasser geschlossen und gegen die
Rückstauklappensitze 34 und 33 gedrückt. Hierdurch wird ein
Überfluten infolge des Rückstaus verhindert.
Wenn bei infolge eines Rückstaus geschlossenen
Rückstauklappen 31 und 32 durch den Zulauf 2 Abwasser
anfällt, steigt innerhalb des Grundkörpers 1 der Wasserstand.
Dies wird durch eine Einrichtung zum Erfassen des
Wasserstandes in dem Grundkörper, beispielsweise einer Sonde
oder einen Drucksensor, erfaßt. Sobald der Wasserstand
innerhalb des Grundkörpers 1 eine vorbestimmte Höhe erreicht
bzw. überschritten hat, gibt die Einrichtung zum Erfassen des
Wasserstandes ein Signal an eine Steuervorrichtung (nicht
gezeigt) ab und als Reaktion hierauf setzt die
Steuervorrichtung die Abwasserpumpe 20 in Betrieb. Die
Abwasserpumpe 20 saugt über die Pumpenansaugöffnung 21
Abwasser an, welches längs des ersten Strömungskanals zu der
ersten Rückstauklappe 31 befördert wird und diese gegen des
Rückstaudruck öffnet. Hierdurch wird trotz Rückstaus eine
Zwangsentwässerung bewirkt. Sobald der Wasserstand in dem
Grundkörper 1 einen bestimmten Grenzwert unterschreitet, wird
die Abwasserpumpe 20 abgeschaltet.
Solange der Wasserstand innerhalb des Grundkörpers 1 einen
vorbestimmten Grenzwert überschreitet und die Abwasserpumpe
20 in Betrieb ist, wird gegebenenfalls zwischen der
Pumpenaustrittsöffnung 22 und dem Leitungsabschnitt 35 .
während des Pumpvorgangs hindurchtretendes Abwasser erneut
von der Abwasserpumpe 20 durch die Pumpenansaugöffnung 21
angesaugt. Auch für den Fall, daß aufgrund einer
Undichtigkeit der ersten Rückstauklappe 31 bzw. der zweiten
Rückstauklappe 32, beispielsweise durch eine Verschmutzung
des Klappensitzes, bei einem Rückstau Leckwasser anfallen
sollte, stellt die Abwasserpumpe 20 zusammen mit der zuvor
erläuterten Steuerung sicher, daß dieses Leckwasser nicht zu
einer Überflutung führt, da es gegen den Rückstau wieder
abgepumpt wird.
In bestimmten Fällen, beispielsweise bei längerer Abwesenheit
von dem Haus, kann die zweite Rückstauklappe 32 durch
Betätigung des Handhebels 38 über das Verriegelungselement 37
und die Schließstege 36 zwangsweise geschlossen werden.
Sollte in diesem Zustand auf der Zuflußseite Wasser anfallen,
wird dieses über die Abwasserpumpe 20 entsorgt.
Zu Zwecken der Reinigung oder der Wartung kann das
Einsatzelement 10 von dem Grundkörper 1 entfernt und das
Einschiebeteil 30 entnommen werden. Hierdurch ist eine
einfache Wartung und Reinigung der beiden Rückstauklappen 31
und 32 möglich. Zudem erfüllt der Grundkörper 1 nach Abnehmen
des Einsatzelements 10 wieder die Funktion eines
Revisionsschachtes, der freien Zugang zu dem sich hieran
anschließenden Kanalsystem, insbesondere zu Zwecken der
Reinigung, ermöglicht.
1
Grundkörper; Revisionsschacht
2
Zulauf
3
Ablauf
4
Absatz
10
Einsatzelement
11
Dichtnut
12
Pumpengehäuse
20
Abwasserpumpe
21
Pumpenansaugöffnung
22
Pumpenaustrittsöffnung
30
Einschiebeteil
31
erste Rückstauklappe
32
zweite Rückstauklappe
33
erster Rückstauklappensitz
34
zweiter Rückstauklappensitz
35
Leitungsabschnitt
36
Schließsteg
37
Verriegelungselement
38
Handhebel
Claims (11)
1. Hebeanlage für Abwasser mit
daß die beiden Rückstauklappen (31, 32) in einem Einschiebeteil (30) gelagert sind, das als Ganzes aus dem Grundkörper (1) entnehmbar ist.
- - einem Grundkörper (1), der mindestens einen Zulauf (2) und mindestens einen Ablauf (3) aufweist und in dem eine Abwasserpumpe (20) angeordnet ist und zwei separate Strömungskanäle festgelegt sind,
- - wobei ein erster Strömungskanal ein Zwangsentwässerungskanal ist, durch den das Abwasser bei eingeschalteter Abwasserpumpe (20) geführt wird, und der zweite Strömungskanal ein Abflußkanal ist, durch den das Abwasser frei abfließen kann, und
- - mit zwei Rückstauklappen (31, 32), wobei im Falle eines Rückstaus eine erste Rückstauklappe (31) den Zwangsentwässerungskanal und die zweite Rückstauklappe (32) den Abflußkanal verschließt,
daß die beiden Rückstauklappen (31, 32) in einem Einschiebeteil (30) gelagert sind, das als Ganzes aus dem Grundkörper (1) entnehmbar ist.
2. Hebeanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Rückstauklappe (31) im
wesentlichen senkrecht über der zweiten Rückstauklappe
(32) angeordnet ist.
3. Hebeanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Rückstauklappe (32) über
eine Zwangsbetätigung (36, 37, 38) manuell oder
motorisch in ihre geschlossene Stellung bringbar und
darin festlegbar ist.
4. Hebeanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) als
Revisionsschacht ausgeführt ist und daß ein
Einsatzelement (10), das die Abwasserpumpe (20)
aufweist, so in den Grundkörper (1) einsetzbar ist, daß
es den Grundkörper (1) verschließt und zusammen mit dem
Grundkörper (1) innerhalb des Grundkörpers (1) die zwei
separaten Strömungskanäle festlegt.
5. Hebeanlage nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdichtung des Einschiebeteils
(30) in dem Grundkörper (1) durch eine periphere
Dichteinrichtung erfolgt und im betriebsfertig
montierten Zustand der Hebeanlage das Einschiebeteil
(30) durch das Einsatzelement (10) in dem Grundkörper
(1) fixiert wird.
6. Hebeanlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einsatzelement (10) im
wesentlichen die Form eines zum Verschließen des
Grundkörpers (1) geeigneten Deckels aufweist.
7. Hebeanlage nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abwasserpumpe (20) in einem in
dem Deckel integrierten Pumpengehäuse (12) mit einer
Pumpenansaugöffnung (21) und einer
Pumpenaustrittsöffnung (22) angeordnet ist.
8. Hebeanlage nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im betriebsfertig montierten
Zustand der Hebeanlage ein von der Außenseite des
Deckels zugänglicher Teil des Pumpengehäuses (12) die
Verbindung mit einer Stromversorgungsleitung ermöglicht
und die im Inneren des Grundkörpers (1) angeordnete
Pumpenansaugöffnung (21) einen vorbestimmten Abstand
zur Bodenfläche des Grundkörpers (1) aufweist.
9. Hebeanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtsitz zwischen der
Pumpenaustrittsöffnung (22) und dem Einschiebeteil (30)
im Bereich der ersten Rückstauklappe (31) durch eine
kugelförmige oder kegelförmige Anlagefläche erfolgt.
10. Hebeanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abwasserpumpe (20) mit
einer Einrichtung zum Zerhacken von Grobstoffen
versehen ist.
11. Hebeanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zum
Erfassen des Wasserstandes in dem Grundkörper (1)
vorgesehen ist und der Betrieb der Abwasserpumpe (20)
in Abhängigkeit von der Höhe des Wasserstandes in dem
Grundkörper (1) gesteuert wird.
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ID=7900187
Family Applications (1)
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DE19910254A Expired - Fee Related DE19910254C2 (de) | 1999-03-08 | 1999-03-08 | Hebeanlage für Abwasser |
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