DE19907878A1 - Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln und Mitteln zur Nahrungsergänzung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln und Mitteln zur NahrungsergänzungInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln und Mitteln zur Nahrungsergänzung, worin DOLLAR A A) zunächst der Bedarf eines oder mehrerer Wirkstoffe über eine Ist/Soll-Analyse ermittelt wird, DOLLAR A B) aus dem in A) erhaltenen Wert die Menge eines oder mehrerer in das Mittel einzuarbeitende Wirkstoffe ermittelt wird und DOLLAR A C) ein oder mehrere Wirkstoffe abgemessen, falls erforderlich vermischt, und in die gewünschte galenische Form verarbeitet werden, DOLLAR A vorgeschlagen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln und Mitteln
zur Nahrungsergänzung, worin zunächst der Bedarf der Wirkstoffe durch an sich bekannte
Analysenmethoden ermittelt und aus dem Bedarf die erforderliche Dosierung ermittelt wird.
Während einer medizinisch bedingten Therapie werden die Wirkstoffe in der Regel in Form
von Arzneimitteln verabreicht, die den Wirkstoff in einer standardisierten Menge enthalten.
Auch Vitalstoffe, die häufig zur Nahrungsergänzung eingenommen werden, werden in Form
von Tabletten angeboten, die die Vitalstoffe in einer Menge enthalten, welche sind nur wer
den nur erfolgt in der Regel durcMittefn, die
Zusätzlich zur üblichen Ernährung oder als Ergänzung bei einer medizinischen Therapie
werden häufig ergänzende, Vitalstoffe enthaltende Mittel eingenommen, die die Vitalität bzw.
Leistungsfähigkeit des Menschen stärken sollen.
Die ergänzenden Präparate sind entweder als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel
in unterschiedlichen galenischen Formen erhältlich. Sie enthalten definierte Mengen an In
haltsstoffen. Die Einnahme und Dosierung erfolgt aufgrund von allgemeinen Erfahrungswer
ten, d. h. unabhängig vom individuellen Bedarf der jeweiligen Person. Schon eine Individuali
sierung der Dosierung bei Patienten mit einem bestimmten Krankheitsbild, z. B. unmittelbar
nach einer Operation, oder bei einer besonderen Belastung ist nicht möglich. In einigen Fäl
len kann es möglich sein, daß der Tagesbedarf schon bei der Einnahme einer einzigen Dosis
um ein Vielfaches überschritten ist, während bei einer anderen Person nur ein Bruchteil des
Tagesbedarfs erreicht wird.
Besonders deutlich wird das Problem bei der Einnahme von sog. Kombinationspräparaten,
die mehrere Vitalstoffe auf einmal enthalten. So kann der Bedarf einer Komponente deutlich
überschritten, einer anderen aber unterschritten sein.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Arzneimitteln und Mitteln zur Nahrungsergänzung zur Verfügung zu stellen, das die Konfek
tionierung und Dosierung von Vitalstoffen in Abhängigkeit von der speziellen Bedürfnissen
des einzelnen oder einer Patientengruppe ermöglicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von
Arzneimitteln und Mitteln zur Nahrungsergänzung, worin
- A) zunächst der Bedarf einer oder mehrerer Wirkstoffe über eine Ist/Soll-Analyse ermittelt wird,
- B) aus dem in A) erhaltenen Wert die Menge eines oder mehrerer in das Mittel einzuar beitende Wirkstoffe ermittelt wird und
- C) ein oder mehrere Wirkstoffe abgemessen, falls erforderlich vermischt, und in die ge wünschte galenische Form verarbeitet werden.
Die Wirkstoffe, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können, können
Arzneimittelwirkstoffe oder Vitalstoffe sein, deren Dosierung in Abhängigkeit vom individuel
len Bedarf der Patienten eingestellt werden kann. Wird im folgenden der Ausdruck
"Wirkstoff" im Singular verwendet, soll auch eine Vielzahl von Wirkstoffen mit umfaßt sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Dosierung von sog. Vital
stoffen. Dabei handelt es sich um solche Wirkstoffe, die die Rekonvaleszenz bei kranken
Personen und die Leistungsfähigkeit von solchen Personen, die einen erhöhten Bedarf an
derartigen Wirkstoffen haben, verbessern. Die Vitalstoffe sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, sekundären Pflanzeninhaltsstoffe,
Aminosäuren, Enzyme, Fettsäuren und deren beliebigen Gemischen. Sekundäre Pflanzenin
haltsstoffe werden auch als "Phytochemicals"; dazu zählen Substanzen wie Carotine, Flavo
noide, Catechine, Phenole, Grünteeextrakte, etc.
Die Dosierung des Wirkstoffs kann für einen einzelnen Patienten individuell oder auch für
eine Patientengruppe eingestellt werden. Eine Patientengruppe stellt eine Personengruppe
dar, die aufgrund ihrer Lebensumstände, z. B. wegen besonderer Belastung, einen be
stimmten Wirkstoff in sehr ähnlicher Menge benötigen. Es ist bekannt, daß Personen nach
Operationen oder auch während oder nach dem Erbringen von Spitzenleistungen einen be
sonderen Vitalstoffbedarf haben. Personengruppen mit einem erhöhten und über alle Perso
nen ähnlichen Vitalstoffbedarf sind z. B. Leistungssportler. Bei Wettkämpfen kann über die
Gruppe (Mannschaft) der Bedarf bestimmt und das einzunehmende Mittel mit der entspre
chend dosierten Wirkstoffen verabreicht werden.
In Verfahrensschritt A) wird der Bedarf an einem einzelnen oder an einer Vielzahl von Wirk
stoffen bestimmt. Die Bestimmung kann in für den Fachmann bekannter Weise erfolgen.
Eine Provokationsanalyse hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Vorzugsweise erfolgt
die Bestimmung des Wirkstoffbedarfs durch Messung des Redoxpotentials von dem Körper
der zu behandelnden Person, wie Serum, Plasma oder weitere Blutbestandteile, Liquor cere
brospinalis, Urin usw. Eine Vorrichtung und ein Verfahren, die zur Messung des Wirkstoffbe
darfs verwendet werden können, sind im deutschen Patent 42 38 967 beschrieben.
Bei der Bestimmung des Bedarfs an Wirkstoffen wird üblicherweise zunächst der Ist-Wert
bestimmt. Die Bedarfsbestimmung von Arzneimittelwirkstoffen erfolgt über die Bestimmung
des Krankheitszustandes des Patienten, der Soll-Wert. Wenn der Bedarf an Vitalstoffen be
stimmt werden soll, wird zunächst der Gehalt der Vitalstoffe im Körper des Patienten be
stimmt. Der Ist-Wert des Vitalstoffgehalts wird mit dem Soll-Wert verglichen, die Differenz
zwischen diesen Werten, jeweils bezogen auf einen Vitalstoff, stellt den Bedarf dar.
Im nächsten Verfahrensschritt B) wird aus dem Bedarfswert für jeden Wirkstoff die Menge
ermittelt, die in das fertige Mittel eingearbeitet werden muß, um den Bedarf des Patienten
bzw. der Patientengruppe decken zu können. Die Berechnung des Bedarfswerts kann manu
ell oder über Datenverarbeitungsanlagen mit entsprechender Software erfolgen.
Der ermittelte Wert stellt die Grundlage für die Konfektionierung des Wirkstoffs in Schritt C)
dar. Zur Herstellung des fertigen Mittels wird in Abhängigkeit von der Art der Dosierung, von
der galenischen Darreichungsform und von der voraussichtlichen Einnahmedauer des Wirk
stoffs die entsprechende Menge an Wirkstoff abgemessen und ggf. zusammen mit geeigne
ten Hilfsstoffen vermischt und verarbeitet.
In einer möglichen Ausführungsform wird die Bestimmung des Ist-Wertes mit Hilfe eines
Analysengerätes durchgeführt, das an eine Datenverarbeitungsanlage angeschlossen ist.
Dazu werden die ermittelten Ist-Werte vom Analysengerät direkt in die Datenverarbeitungs
anlage weitergegeben. Die Anlage enthält vorzugsweise bereits die entsprechenden Daten
des zu behandelnden Patienten bzw. der Patientengruppe. Wenn die Gehalte an Vitalstoffen
bestimmt werden, enthält die Anlage auch Angaben über die Soll-Werte an Vitalstoffen. Als
weitere Informationen können in der Anlage Werte gespeichert sein, über welchen Zeitraum
und mit welcher Dosierung z. B. bei einem ermittelten Bedarf an Vitalstoffen dieser verab
reicht werden sollte. Aus den Ist- und den Soll-Werten berechnet die Anlage in Abhängigkeit
von den individuellen Daten des Patienten bzw. der Patientengruppe zunächst den Bedarf an
dem (den) entsprechenden Wirkstoff(en). Aus diesem Wert können die Therapiedauer und
die Konzentration des Wirkstoffs bzw. der Wirkstoffe festgelegt werden. Auch die Bestim
mung von Therapiedauer und Wirkstoffkonzentration können manuell oder über die Daten
verarbeitungsanlage erfolgen. Vorzugsweise werden diese Werte direkt von der Anlage be
rechnet.
Im nächsten Verfahrensschritt C) wird, wie oben beschrieben, das Arzneimittel hergestellt.
Die Vorrichtung zum Konfektionieren des fertigen Mittels erhält aus der Datenverarbeitungs
anlage die notwendigen Informationen über Therapiedauer, Wirkstoffkonzentration und gale
nische Form. Aus diesen Angaben werden der bzw. die Grundstoff(e) (Arzneimittelwirkstoff
bzw. Vitalstoff) zusammen mit entsprechenden Hilfsmitteln vermischt und in an sich bekann
ter Weise zu üblichen galenischen Formen konfektioniert.
Als galenische Formen kommen Kapseln, Tabletten, Granulate, Lösungen etc. in Betracht.
Die Herstellung erfolgt, wie bereits erwähnt, in an sich bekannter Weise unter Zusatz von für
diese Darreichungsformen geeigneten Hilfsmitteln, wie Tablettierungsmitteln, Füll- und Trä
gerstoffen, Lösungsmitteln ete. Die Arzneimittelwirkstoffe können in Form ihrer Reinsubstan
zen oder bereits vorkonfektioniert eingesetzt werden. Vorkonfektioniert im Sinne der vorlie
genden Erfindung bedeutet, daß z. B. die üblicherweise in fester Form vorliegenden Sub
stanzen bereits als Granulate vorliegen, die eine definierte Konzentration an einem oder
mehrerer Wirkstoffe enthalten.
Der Einsatz von Granulaten als Vorprodukte hat den Vorteil, daß sie sich gut lagern und bei
der Weiterverarbeitung in Schritt C) leicht dosieren lassen. Empfindliche Rohprodukte sind in
Form der Granulate durch Einwirkungen von außen, wie Feuchtigkeit etc., geschützt und
länger haltbar. Beim Einsatz von Granulaten können diese nach Bestimmung der zu verab
reichenden Konzentration des (der) Wirkstoffs(e) entsprechend abgewogen und konfektio
niert werden. Für den Fall, daß mehrere Wirkstoff kombiniert werden, können diese einfach
miteinander vermischt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß es zu chemischen Reak
tionen zwischen den Wirkstoffen kommt. Die Granulate können zu Kapseln verarbeitet wer
den. Es ist auch möglich, die entsprechende Menge der Granulate in kleine Tüten bzw.
Säckchen abzufüllen, die dann die jeweilige Dosis an einzunehmenden Wirkstoff(en) enthält.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln und Mitteln zur Nahrungsergänzung,
worin
- A) zunächst der Bedarf einer oder mehrerer Arzneimittelwirkstoffe über eine Ist/Soll-Analyse ermittelt wird,
- B) aus dem in A) erhaltenen Wert die Menge eines oder mehrerer in das Mittel einzuarbeitende Wirkstoffe ermittelt wird und
- C) ein oder mehrere Wirkstoffe abgemessen, falls erforderlich vermischt, und in die gewünschte galenische Form verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arzneimittelwirk
stoffe Vitalstoffe ausgewählt aus der Gruppe Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitami
ne, sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, Aminosäuren, Enzyme, Fettsäuren und deren
beliebigen Gemischen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrens
schritte A), B) und C) mit Vorrichtungen durchgeführt werden, die über eine Daten
verarbeitungsanlage miteinander verbunden sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vitalstoffe als Reinsubstanzen eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vitalstoffe in Form von granulierten Vorprodukten eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE (1) | DE19907878B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018121141A1 (de) * | 2018-08-29 | 2020-03-05 | Arne Trettin | Individual-Nahrungsergänzungsmittel und Verfahren zu dessen Herstellung |
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DE4238967C2 (de) * | 1992-11-19 | 1997-07-17 | Hermann Dr Rer Nat Heinrich | Verfahren und Vorrichtung zum Messen von Redoxpotentialen |
WO1999004043A1 (en) * | 1997-07-14 | 1999-01-28 | Abbott Laboratories | Telemedicine |
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1999
- 1999-02-23 DE DE19907878A patent/DE19907878B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE102018121141A1 (de) * | 2018-08-29 | 2020-03-05 | Arne Trettin | Individual-Nahrungsergänzungsmittel und Verfahren zu dessen Herstellung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BESSLING, WOLF-DIETER, DR. MED., 41542 DORMAGE, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HAMACHER, WALTER, 41238 MOENCHENGLADBACH, DE |
|
8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: BESSING, WOLF-DIETER, DR. MED., 41542 DORMAGEN, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20120901 |