DE19905433A1 - Verfahren zur Verminderung der Rückwirkung auf das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs und dafür eingerichtetes aktives Lenksystem - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Rückwirkung auf das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs und dafür eingerichtetes aktives LenksystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Rückwirkung auf das Lenkrad eines Kraftfahrzeuges bei einem durch einen elektrischen Stellmotor angetriebenen aktiven Lenksystem, das einem vom Fahrer am Lenkrad (31) vorgegebenen Lenkradwinkel (deltaL) mittels eines Überlagerungsgetriebes (32) einen Zusatzlenkwinkel (deltaM) überlagert. Erfindungsgemäß wird das vom Stellmotor (33) auf das Überlagerungsgetriebe (32) übertragene Motormoment (m¶mot¶) abhängig von der Fahrsituation und von Umgebungsbedingungen begrenzt und zwar umso weniger je gefährlicher die Fahrsituation ist (Figur 4).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der
Rückwirkung auf das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs bei einem
durch einen elektrischen Stellmotor angetriebenen aktiven
Lenksystem, welches einem vom Fahrer am Lenkrad
vorgegebenen Lenkradwinkel einen Zusatzlenkwinkel mittels
eines Überlagerungsgetriebes überlagert, sowie ein zur
Durchführung des Verfahrens eingerichtetes aktives Lenk
system, das eine Steuer/Regeleinheit aufweist, die abhängig
von vom Fahrzeug und Umgebungsbedingungen bestimmten Größen
dem vom Fahrer eingestellten Lenkradwinkel einen
Zusatzlenkwinkel mittels eines elektrischen Stellmotors und
eines Überlagerungsgetriebes überlagert.
Ein derartiges aktives Lenksystem ist aus der DE OS 40 31
316 bekannt und ist in der beiliegenden Fig. 1 schematisch
dargestellt. Der vom Fahrer am Lenkrad 21 eingestellte
Lenkradwinkel δL liegt einem Eingang eines
Überlagerungsgetriebes 22 an. Aus von der Fahrsituation und
von der Umgebungssituation abhängigen Signalen ermittelt
eine Steuer/Regeleinheit 37 einen Zusatzlenkwinkel δM und
führt einem elektrischen Stellmotor 23 einen entsprechenden
Ansteuerstrom zu. Der Zusatzlenkwinkel δM liegt dem anderen
Eingang des Überlagerungsgetriebes 22 an. Ausgangsseitig
erzeugt das Überlagerungsgetriebe 22 einen überlagerten
Lenkwinkel δL' für die gelenkten Räder 25a, 25b, so daß
dieser unabhängig von dem am Lenkrad eingestellten
Lenkradwinkel δL verändert werden kann. Ein Lenkgetriebe 24
setzt den überlagerten Winkel δL' in eine entsprechende
Bewegung der Lenkwelle 26 um. Mit der in Fig. 1 gezeigten
Anordnung können verschiedene Funktionen, die die
Fahrdynamik, Fahrsicherheit sowie das Fahrzeugverhalten
verbessern, realisiert werden. Eine kraftunterstützende
Funktion wie bei einer Servolenkung kann damit nicht
erreicht werden. Der vom Fahrer vorgegebene Lenkradwinkel
δL soll sich nicht verändern und das Lenkrad seine Position
beibehalten.
Im Überlagerungsgetriebe 22 wird mechanische Leistung mit
fest vorgegebenen Drehmomentverhältnis bzw. Kraftverhältnis
aber freien Drehzahlen bzw. Geschwindigkeiten summiert. Das
vom Stellmotor aufgebrachte Drehmoment muß am Lenkrad 21
abgestützt werden, damit es in Richtung des Lenkgetriebes
24 geleitet wird. Wird dieses Drehmoment am Lenkrad 21
nicht oder nur teilweise abgestützt, beginnt sich das
Lenkrad 21 anstatt der Räder 25a, 25b zu verdrehen. Es ist
deshalb notwendig, daß das Lenkrad 21 während eines
Eingriffs des Stellmotors 23 nicht vom Fahrer losgelassen
wird.
Das vom Fahrer abzustützende, auf das Lenkrad 21
rückwirkende Motormoment ist von der Beschleunigung des
Stellmotors 23 und den vorhandenen Massenträgheiten
abhängig. Das abzustützende Moment ist vom Fahrer ab einem
gewissen Betrag spürbar. Dieses spürbare Moment
verschlechtert den subjektiven Fahreindruck des Fahrers.
Das sehr gute subjektive Lenkgefühl konventioneller
Lenksysteme darf durch den Einsatz von elektronischen
Lenksystemen mit Überlagerungsgetriebe nicht verschlechtert
werden.
Wenn ein solches elektronisches Lenksystem zur Korrektur
fahrdynamisch kritischer Fahrsituationen aktiviert wird,
ist es notwendig, innerhalb kurzer Zeit den benötigten
Zusatzlenkwinkel δM zu erzeugen. Der Stellmotor, der den
Zusatzlenkwinkel erzeugen soll, muß aus diesem Grund
schnell eine hohe Drehzahl erreichen. Die Motordrehzahl nmot
erhält man durch zeitliche Integration des Motormoments mmot
und Gewichtung mit der Massenträgheit J wie folgt:
Damit der Stellmotor 23 schnell eine hohe Drehzahl
erreichen kann, muß er bei gegebener Massenträgheit J ein
hohes Moment erzeugen. Große Motormomente haben eine große
Beschleunigung des Motors zur Folge. Große Motormomente
wirken sich durch die oben geschilderte Rückwirkung auf das
Lenkrad negativ auf das subjektive Fahrgefühl des Fahrers
aus. Große Motormomente sind deshalb in Fahrsituationen, in
denen sie nicht benötigt werden zu vermeiden. Dennoch muß
der Motor so dimensioniert sein, daß er bei Bedarf große
Momente bereitstellen kann.
Fig. 2 zeigt graphisch Simulationsergebnisse, die das
Motorverhalten als Antwort auf einen Führungsgrößensprung,
d. h. Sprung des Zusatzlenkwinkels δM darstellen. Den
dargestellten Simulationsergebnissen lag ein geschlossener
Regelkreis mit einem PD-Regler zugrunde. In der graphischen
Darstellung sind mit A der zeitliche Verlauf der
Führungsgröße, d. h. dem Sollwinkel in Grad LR, mit B der
zeitliche Verlauf des Istwinkels in Grad LR, mit C der
zeitliche Verlauf der Motordrehzahl in 1/s und mit D der
zeitliche Verlauf des auf die Lenkwelle wirkenden
Motormoments in Nm dargestellt. Wie die Figur zeigt,
erreicht der Stellmotor seine Sollposition nach annähernd
200 ms. Gemäß Kurve D erreicht das Moment, das der
Stellmotor auf die Lenkwelle aufbringt Spitzenwerte, die
größer als 50 Nm sind. Diese hohen Drehmomentspitzen sind
vom Fahrer deutlich spürbar und nicht akzeptabel.
Fig. 3 zeigt graphisch das Motorverhalten als Antwort auf
einen Führungsgrößensprung mit Gradientenbegrenzung. Durch
die Begrenzung der Sollwinkelgeschwindigkeit steigt die
Führungsgröße "Sollwert des Zusatzlenkwinkels δM"
rampenförmig an. Im Vergleich mit Fig. 2 zeigt sich, daß
durch die Gradientenbegrenzung der Sollwinkelgeschwindig
keit die Motormomente wesentlich kleiner werden. Außerdem
erreicht der Motor nicht seine höchste Drehzahl und
benötigt ca. 400 ms bis er seine Sollposition erreicht hat.
Fig. 3 verdeutlicht die Ergebnisse der bislang üblichen
Methode der Gradientenbegrenzung. Diese hat den deutlichen
Nachteil, daß der Motor nicht mehr so schnell seine
Sollposition erreicht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, das subjektive Fahrgefühl des
Fahrers bei einem aktiven Lenksystem mit Über
lagerungsgetriebe zu verbessern. Spürbare Lenkradrück
wirkungen, die durch das vom Stellmotor erzeugte Moment
verursacht werden, sollen situationsabhängig vermieden oder
auf ein akzeptables Maß reduziert werden. Dabei soll die
hohe Stellgeschwindigkeit des Motors erhalten bleiben.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Dazu ist ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur Verminderung der Rück
wirkung auf das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs bei einem
durch einen elektrischen Stellmotor angetriebenen aktiven
Lenksystem dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Erken
nungsschritt vorgesehen ist, der erkennt, ob ein Soll
wertsprung des Zusatzlenkwinkels auftritt,
daß ein zweiter Erkennungsschritt vorgesehen ist, der, wenn
der erste Erkennungsschritt ergibt, daß ein Sollwertsprung
des Zusatzlenkwinkels auftritt erkennt, ob eine
fahrdynamisch kritische Situation vorliegt oder nicht, und
daß ein Begrenzungsschritt vorgesehen ist, der die Stärke
des vom elektrischen Stellmotor auf das Überlagerungs
getriebe übertragenen Stellmoments abhängig vom Ergebnis
des zweiten Erkennungsschritts derart begrenzt, daß das
Stellmoment bei einer fahrdynamisch unkritischen Situation
verringert und bei einer fahrdynamisch kritischen Situation
vergrößert wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Eingriffen
des Stellmotors in fahrdynamisch unkritischen Situationen
das Motormoment so reduziert, daß es vom Fahrer nicht mehr
wahrnehmbar ist. Dies kann deshalb geschehen, da ein
solches aktives Lenksystem mit Überlagerungsgetriebe in
fahrdynamisch unkritischen Situationen keine extrem
schnelle Beschleunigung des Motors benötigt und deshalb ein
reduziertes Motormoment ausreicht.
Dagegen wird bei fahrdynamisch kritischen Situationen ein
größeres Motormoment zugelassen. Das zugelassene Motor
moment steigt progressiv mit der Gefährlichkeit der
Situation. In solchen kritischen Fahrsituationen, wie beim
Schleudern oder bei Bremsungen mit unterschiedlichen
Reibbeiwerten der linken und rechten Räder (µ-split-
Bremsung), wird das vom Stellmotor erzeugte Drehmoment so
begrenzt, daß es vom Fahrer kaum mehr wahrgenommen wird.
Die hohen Stellgeschwindigkeiten des Motors, die in solchen
kritischen Fahrsituationen benötigt werden, bleiben
trotzdem erhalten.
Das vom Stellmotor erzeugt Moment mmot ist proportional zur
Motorstromstärke imot nach folgender Beziehung
mmot = k.imot
worin k eine Konstante ist. Die obige Beziehung macht
deutlich, daß sich durch die Begrenzung der Motor
stromstärke auf einen vorgegebenen Wert sicherstellen läßt,
daß am Stellmotor ein gewünschtes Moment nicht
überschritten wird. Die Begrenzung des Motorstroms läßt
sich durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. eine Strom
regeleinheit mit variabler Sollwertbegrenzung realisieren.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild des bereits beschriebenen
bekannten aktiven Lenksystems.
Fig. 2 zeigt graphisch das Verhalten des Stellmotors als
Antwort auf einen Führungsgrößensprung ohne Gradienten
begrenzung.
Fig. 3 zeigt graphisch das Verhalten des Stellmotors als
Antwort auf einen Führungsgrößensprung mit Gradienten
begrenzung.
Fig. 4 zeigt ein Funktionsblockschaltbild eines zur
Durchführung des Verfahrens eingerichteten aktiven Lenk
systems, und
Fig. 5 zeigt graphisch das Verhalten des Stellmotors auf
einen Führungsgrößensprung mit Begrenzung des Drehmoments
des Stellmotors.
Anhand des in Fig. 4 dargestellten Funktionsblock
schaltbilds wird nun ein zur Durchführung des Verfahrens
geeignetes aktives Lenksystem beschrieben. Der an einem
Lenkrad 31 eines Fahrzeugs 35 vorgegebene Lenkradwinkel δL,
der über die (nicht dargestellte) Lenkradwelle ein
gangsseitig an einem Überlagerungsgetriebe 32 angreift,
wird von einem mit der Lenkradwelle gekoppelten Sensor 38
erfaßt und eingangsseitig einer Steuer/Regeleinheit 37
zugeführt. Ausgangsseitig erzeugt das Überlagerungsgetriebe
32 einen überlagerten Lenkwinkel δL', der einem
Lenkgetriebe 34 zugeführt wird. Weitere im Fahrzeug
vorhandene Sensoren 36 dienen zur Erfassung des vom
Lenkgetriebe 34 erzeugten Ist-Lenkwinkels δV der Vorder
räder, der Fahrgeschwindigkeit sowie anderer Fahrzeug- und
Umgebungsbedingungen und werden ebenfalls Eingängen der
Steuer/Regeleinheit 37 zugeführt. Die Steuer/Regeleinheit
37 weist eine Stromregel- und -begrenzungseinheit 39 auf,
die die Stärke des dem Stellmotor 33 zugeführten
Motorstroms imot variabel begrenzt und zwar abhängig von der
Gefährlichkeit der Fahrsituation, die die Steuer/
Regeleinheit 37 anhand der ihr zugeführten Signale und
gegebenenfalls anhand eines gespeicherten Fahrzeug-
und/oder Umgebungsmodells 40 ermittelt.
Somit weist die Steuer/Regeleinheit 37 Mittel zur Durch
führung des Verfahrens auf, das die Rückwirkung des
elektrischen Stellmotors bei Führungsgrößensprüngen auf das
Lenkrad des Kraftfahrzeugs verringert. Diese in der
Steuer/Regeleinheit vorgesehenen Mittel führen zunächst
einen Erkennungsschritt aus, um zu erkennen, ob ein
Sollwert- oder Führungsgrößensprung des Zusatzlenkwinkels
δM auftritt. Dann folgt ein zweiter Erkennungsschritt, der
bei dem Ergebnis des ersten Erkennungsschritts, daß ein
Sollwertsprung des Zusatzlenkwinkels auftritt erkennt, ob
eine fahrdynamisch kritische Situation vorliegt oder nicht.
Die Steuer/Regeleinheit 37 führt der Stromregel- und
-begrenzungseinheit 39 Signale zu, die eine
fahrsituationsabhängige Begrenzung so durchführen, daß die
Stärke des vom Stellmotor 33 auf das Überlagerungsgetriebe
32 übertragenen Stellmoments abhängig vom Ergebnis des
zweiten Erkennungsschritts derart begrenzt wird, daß es bei
einer fahrdynamisch unkritischen Situation verringert und
bei einer fahrdynamisch kritischen Situation vergrößert
wird.
In einem der Steuer/Regeleinheit 37 zugeordneten Speicher
40 kann ein Fahrzeug- und/oder Umgebungsmodell gespeichert
sein, welches bei der Durchführung des zweiten
Erkennungsschritts verwendet werden kann.
Wie schon erwähnt, wird die Begrenzung des Motormoments mmot
durch die Begrenzung der Stärke des dem Stellmotor
zugeführten Stroms durchgeführt.
Bei einer bevorzugten Ausbildungsform kann die Steuer/
Regeleinheit dazu eingerichtet sein, mehrere verschiedene
fahrdynamisch kritische Situation zu unterscheiden, und die
Stärke des Motorstroms progressiv mit der Gefährlichkeit
der Fahrsituation erhöhen.
Fig. 5 zeigt in analoger graphischer Darstellung zu den
Fig. 2 und 3 das Motorverhalten als Antwort auf einen
Führungsgrößensprung, wobei die erfindungsgemäße Begrenzung
des Motormoments durchgeführt ist. Kurve A gibt den
Sollwinkel in Grad LR, Kurve B den Istwinkel in Grad LR,
Kurve C die Motordrehzahl in 1/s und Kurve D das Motor
moment auf die Lenkwelle in Nm jeweils in Abhängigkeit von
der Zeit an. Wie Fig. 5 zeigt, wurden die Momente nach
links und rechts jeweils auf 25 Nm begrenzt. Der Motor
erreicht seine Sollposition bereits nach annähernd 220 ms,
was fast so schnell ist wie bei dem Stellmotor ohne
Begrenzung der Sollwinkelgeschwindigkeit, dessen Verhalten
graphisch in Fig. 2 dargestellt ist. Die auf die Lenkwelle
aufgebrachten Momente und damit auch die
Lenkradrückwirkungen sind um die Hälfte kleiner als bei dem
Stellmotor gemäß Fig. 2. Die Zeit, die verstreicht, bis
der Stellmotor seine Sollposition erreicht hat, ist um die
Hälfte kleiner als bei dem Stellmotor dessen Kennwerte
graphisch in Fig. 3 dargestellt sind und bei dem die
Begrenzung der Sollwinkelgeschwindigkeit auf 4,35 Rad/s
durchgeführt wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße
aktive Lenksystem verbinden somit niedrige Lenkrad
rückwirkungen mit einem schnellen Erreichen der Soll
position des Stellmotors. Die auf die Lenkwelle
aufgebrachten Momente können variabel und situations
abhängig begrenzt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verminderung der Rückwirkung auf das
Lenkrad eines Kraftfahrzeugs bei einem durch einen
elektrischen Stellmotor angetriebenen aktiven Lenksystem,
welches einem vom Fahrer am Lenkrad vorgegebenen
Lenkradwinkel (δL) einen Zusatzlenkwinkel (δM) mittels
eines Überlagerungsgetriebes überlagert, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein erster Erkennungsschritt vorgesehen ist
der erkennt, ob ein Sollwertsprung des Zusatzlenkwinkels
(δM) auftritt,
daß ein zweiter Erkennungsschritt vorgesehen ist, der, wenn
der erste Erkennungsschritt ergibt, daß ein Sollwertsprung
des Zusatzlenkwinkels (δM) auftritt erkennt, ob eine
fahrdynamisch kritische Situation vorliegt oder nicht, und
daß ein Begrenzungsschritt vorgesehen ist, der die Stärke
des vom elektrischen Stellmotor auf das Überlagerungs
getriebe übertragenen Stellmoments abhängig vom Ergebnis
des zweiten Erkennungsschritts derart begrenzt, daß das
Stellmoment bei einer fahrdynamisch unkritischen Situation
verringert und bei einer fahrdynamisch kritischen Situation
vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Begrenzung des Motormoments des elektrischen
Stellmotors durch die Begrenzung der Stärke des dem
Stellmotor zugeführten Motorstroms ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Erkennungsschritt einen Unterscheidungsschritt
enthält, der mehrere verschiedene fahrdynamisch kritische
Situationen unterscheidet und daß der Begrenzungsschritt
die Stärke des Motorstroms progressiv mit der
Gefährlichkeit der Fahrsituation steigert.
4. Aktives Lenksystem zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer
Steuer/Regeleinheit (37), die abhängig von vom Fahrzeug und
Umgebungsbedingungen bestimmten Größen dem vom Fahrer
eingestellten Lenkradwinkel (δL) einen Zusatzlenkwinkel
(δM) mittels eines elektrischen Stellmotors (33) und eines
Überlagerungsgetriebes (32) überlagert, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuer/Regeleinheit (37) eine
Stromregel- und -begrenzungseinheit (39) aufweist, die die
Stärke des dem Stellmotor (33) zugeführten Motorstroms
variabel begrenzt und zwar abhängig von der Gefährlichkeit
der Fahrsituation, die die Steuer/Regeleinheit (37) anhand
von Signalen ermittelt, die ihr von im Fahrzeug
angebrachten Sensoren und/oder anderen im Fahrzeug
befindlichen Steuergeräten zugeführt werden.
5. Aktives Lenksystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Steuer/Regeleinheit Mittel zur
Durchführung des ersten und zweiten Erkennungsschritts
vorgesehen sind, die ein Fahrzeug- und/oder Umgebungsmodel
aufweisen.
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R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20120211 |
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