DE19904101C2 - Magnetspule mit parallelen Leiterbahnen - Google Patents
Magnetspule mit parallelen LeiterbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Magnetspule zum Erzeugen zeitlich schnell veränderlicher
Magnetfelder, vorzugsweise in einer Kernspinresonanz(= NMR)-Apparatur, die in
eine gerade Anzahl von zueinander symmetrischen Teilspulen unterteilt ist, wobei
sich jede Teilspule durch eine oder zwei Symmetrieoperationen, nämlich Drehung
um eine Achse um 180° und/oder durch Spiegelung an einer Ebene auf jede andere
Teilspule geometrisch abbilden läßt, und wobei jede Teilspule aus mehreren
Windungen aus einem metallischen Material besteht, die auf der Oberfläche eines
geometrischen Körpers liegen.
Solche Magnetspulen sind beispielsweise aus der DE 42 10 217 A1 oder der
DE 41 42 263 A1 bekannt.
Ein wesentlicher Bestandteil von NMR-Systemen, die in der Regel für die Tomogra
phie, teilweise aber auch zur Spektroskopie eingesetzt werden, ist ein System von
üblicherweise drei aus mehreren Teilspulen bestehenden Gradientenspulen, die un
abhängig voneinander mit Strömen unterschiedlicher Stärke gespeist werden. Diese
Gradientenspulen haben die Aufgabe, dem in Richtung einer z-Achse gerichteten
homogenen Magnetfeld B0z des Hauptfeldmagneten der NMR-Apparatur räumlich
konstante Magnetfeldgradienten mit einstellbarer Stärke zu überlagern, wobei die
Richtung eines dieser Gradienten (dBz/dz) in der Regel parallel zur Richtung des
homogenen Grundfeldes B0z (z-Gradient = Axial-Gradient), und die Richtungen der
beiden anderen Gradienten (dBz/dx, dBz/dy) dazu und zueinander orthogonal trans
versal zur Richtung des Grundfeldes verlaufen (x- und y-Gradienten = Transversal-
Gradienten). Der räumliche Bereich, in dem das Magnetfeld dieser Gradientenspulen
näherungsweise linear verläuft, kann für ortsauflösende NMR-Verfahren (Bildge
bung, ortsselektive Spektroskopie) genutzt werden, sofern dieser Bereich nicht durch
Inhomogenitäten des Grundfeldes weiter eingeschränkt wird.
Die Gradientenspulen können beispielsweise als x-, y- und z-Spulen auf Zylinder
oberflächen für konventionelle Tomographiemagnete oder als Gradientenspulen für
die gradientenverstärkte (gradient accelerated) NMR-Spektroskopie ausgeführt sein.
Daneben sind aber auch ebene Gradientenplatten für Polschuhmagnete in der NMR-
Tomographie bekannt. Hinsichtlich der geometrischen Ausgestaltung von
Gradientenspulen wird hiermit vollinhaltlich auf die DE 195 45 222 A1 und
DE 44 21 335 A1, wo der räumliche Aufbau von Gradientenspulen ausführlich beschrieben ist,
bezug genommen.
Ein besonders vorteilhaftes Gradientenspulensystem, bei dem einerseits die Indukti
vität L unter vorgebbaren Randbedingungen und daneben auch zusätzlich technisch
relevante Parameter der Magnetspulenanordnung, wie beispielsweise Stromdichte
verteilungen, Abschirmeffekt etc. unabhängig voneinander optimiert werden können,
ist in der eingangs zitierten DE 42 10 217 A1 beschrieben.
Ein gemeinsames Merkmal aller hier genannten Magnetspulen besteht darin, daß sie
sich, um den in der Regel gewünschten räumlich symmetrischen Magnetfeldstärke
verlauf zu erzeugen, aus einer geraden Anzahl von mindestens zwei symmetrisch
zueinander angeordneten Teilspulen aufgebaut sind. Diese Teilspulen lassen sich
grundsätzlich durch zwei Symmetrieoperationen, nämlich die Spiegelung an einer
Ebene oder durch Drehung um eine Achse um 180° aufeinander abbilden. Die bei
spielsweise aus der DE 42 10 217 A1 bekannten Transversalgradientenspulen
bestehen aus vier derartigen auf der Oberfläche eines Kreiszylinders angeordneten
Teilspulen, die aus der DE 41 42 263 A1 bekannten Transversalgradientenspulen
bestehen aus zwei auf der Oberfläche eines Kreiszylinders angeordneten Teilspulen.
Axialgradientenspulen sowie Spulen zur Erzeugung eines homogenen Magnetfelds
bestehen in der Regel aus zwei auf der Oberfläche eines Kreiszylinders angeordne
ten Teilspulen. Die aus der DE 196 20 926 A1 bekannten Transversalgradienten
spulen bestehen aus zwei in einer gemeinsamen Ebene angeordneten Teilspulen.
Die Leistungsfähigkeit von Kernspintomographen wird in der Regel verbessert, wenn
die von den Gradientenspulen erzeugten Magnetfelder besonders hoch sind. Dies
wird neben der Optimierung der geometrischen Anordnung der in Windungen ver
laufenden Leiterbahnen der Gradientenspule durch das Betreiben mit hohen elektri
schen Stromstärken erreicht. Damit die dabei prinzipiell entstehende Erwärmung
durch Ohmsche Verluste möglichst gering bleibt, sind deshalb die Leiterbahnen in
Gradientenspulen mit einem großen Querschnitt versehen und flächenhaft ausgebil
det, so daß die zur Erwärmung führende elektrische Stromdichte möglichst gering
bleibt. Nachteilig bei einer derartigen Gradientenspulenanordnung ist jedoch der
Effekt, daß beim schnellen Schalten von Gradienten mit einer derartigen (streamline
förmigen) Gradientenspule wirbelstromartige Stromumverteilungen auf den breiten
Leiterbahnen entstehen, die das Magnetfeld der Gradientenspule im Nutzvolumen
der NMR-Apparatur zeitabhängig verzerren. Außerdem können die genannten Wir
belströme zu einer stärkeren Erwärmung des Gradientenspulensystems führen, als
dies bei Betrieb mit Gleichstrom und gleicher erzeugter Feldstärke der Fall wäre und
damit zu einer Begrenzung der Leistungsdaten führen.
In der DE 196 29 404 C1 ist eine Lösung für dieses Problems beschrieben. Nach der
DE 196 29 404 C1 wird vorgesehen, daß anstelle einer breiten Leiterbahn minde
stens zwei elektrisch parallel verschaltete Leiterbahnen vorgesehen sind, die sich
pro Windung n-mal überkreuzen, wobei n eine ganze Zahl mit n < 8, vorzugsweise n
= 1 oder n = 2 ist und wobei die Leiterbahnen zwischen den Überkreuzungen i. w.
geometrisch parallel verlaufen.
Durch die Aufteilung in parallele Leiterbahnen wird bei sonst gleichen Randbedin
gungen auf der gleichen Fläche die Anzahl der Leiterbahnen vervielfacht, minde
stens verdoppelt. Damit kann die Breite der einzelnen Leiterbahnen halbiert bezie
hungsweise noch weiter verkleinert werden. Die Möglichkeit zu Wirbelstrombildun
gen auf den Leiterbahnen wird damit drastisch reduziert, ohne daß die Gesamtin
duktivität L der Gradientenspule verändert wird.
Die geometrische Verschaltung zwischen den einzelnen im wesentlichen parallel
verlaufenden Leiterbahnen mittels Stromüberkreuzungen stellt sicher, daß in den
elektrisch parallel geschalteten Leiterbahnen nach Schaltvorgängen kaum noch
Stromumverteilungen aufgrund unterschiedlicher elektrischer Widerstände oder
Induktivitäten erfolgen können.
Magnetspulen nach der DE 196 29 404 C1 weisen jedoch den Nachteil auf, daß die
Anzahl der Überkreuzungen mindestens gleich der halben Anzahl der Windungen in
allen Teilspule ist, und daß die zahlreichen Überkreuzungen relativ aufwendig zu
realisieren sind, so daß die Herstellung solcher Spulen teuer ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, mit möglichst einfachen Mitteln
Magnetspulen zur Erzeugung zeitlich schnell veränderlicher Magnetfelder so zu mo
difizieren, daß sie weder das Problem von starken Stromumverteilungen durch Wir
belströme noch den Nachteil einer großen Anzahl aufwendig zu realisierender Über
kreuzungen von Leiterbahnen aufweisen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe vollständig dadurch gelöst, daß die Windun
gen aus mindestens zwei voneinander elektrisch isolierten, auf der Oberfläche des
geometrischen Körpers nebeneinanderliegenden und sich nicht überkreuzenden
Leiterbahnen aufgebaut sind, wobei sich jede Leiterbahn einer Teilspule durch die
genannten Symmetrieoperationen auf je eine Leiterbahn in jeder anderen Teilspule
geometrisch abbilden läßt, wobei die verschiedenen Leiterbahnen in jeder Teilspule
in der Weise gedanklich numeriert sind, daß den in einer Windung nebeneinander
liegenden Leiterbahnen in ihrer geometrischen Reihenfolge innerhalb dieser Win
dung fortlaufende natürliche Zahlen als Kennzahlen zugeordnet sind und die Leiter
bahnen in den verschiedenen Teilspulen, die sich durch die Symmetrieoperationen
aufeinander abbilden lassen, dieselben Kennzahlen besitzen, wobei jede Leiterbahn
in einer Teilspule mit je einer Leiterbahn in mindestens einer anderen Teilspule elekt
risch in Reihe geschaltet ist und die so entstandenen Reihenschaltungen von Leiter
bahnen miteinander elektrisch parallel geschaltet sind, und wobei in dieser Schal
tung die Summe der Kennzahlen der in Reihe geschalteten Leiterbahnen in den
verschiedenen Teilspulen in allen miteinander parallelgeschalteten Reihenschaltu
nen von Leiterbahnen jeweils gleich groß ist.
Auf diese Weise wird, ähnlich wie in der DE 196 29 404 C1, eine Parallelschaltung
von Leiterbahnen erreicht, die stets i. w. vom gleichen Strom durchflossen sind.
Während in der DE 196 29 404 C1 die Leiterbahnen in jeder einzelnen Teilspule mit
einander parallelgeschaltet sind, sind bei der erfindungsgemäßen Magnetspule Rei
henschaltungen von Leiterbahnen aus verschiedenen Teilspulen miteinander paral
lelgeschaltet. Während nach der DE 196 29 404 C1 im Beispiel einer Transversal
gradiententenspule nach der DE 42 10 217 A1 mit 4 Teilspulen mit je 10 Windungen
im Falle zweier paralleler Leiterbahnen insgesamt 4 × 5 = 20 Überkreuzungen herzu
stellen wären, finden bei der erfindungsgemäßen Magnetspule nur Überkreuzungen
in den elektrischen Verbindungen zwischen den Teilspulen, also maximal 3 Über
kreuzungen statt. Eine Realisierung völlig ohne Überkreuzungen ist ebenfalls mög
lich.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß einerseits, wie bereits in der
DE 196 29 404 C1 ausgeführt, in parallelgeschalteten Leiterbahnen genau dann
auch bei Schaltvorgängen stets derselbe Strom in den parallelgeschalteten Bahnen
fließt, wenn diese denselben elektrischen Widerstand und dieselbe Induktivität besit
zen und andererseits, daß die Einstellung gleicher Widerstände und Induktivitäten
bei einer Reihenschaltung von Leiterbahnen aus verschiedenen Teilspulen wegen
der Symmetrie der Teilspulen zueinander auf die im Hauptanspruch beschriebene
Weise theoretisch exakt möglich ist.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Magnetspule gegenüber der "getwiste
ten Spule" liegt darin, daß die erfindungsgemäße Magnetspule radial flacher gebaut
werden kann, weil kein "Leitungstwist" sondern lediglich ein "Stromtwist" durchge
führt werden muß. In ihrer Ausbildung als Gradientenspule kann daher die erfin
dungsgemäße Magnetspule radial dichter gepackt werden, was zu einer Verbesse
rung der Gradientenqualität und stärkerer Gradientenfelder führt. Durch die radial
dichtere Packung werden auch die Wege zum Kühlsystem verringert, so daß die
thermischen Widerstände reduziert werden und eine bessere Kühlung und damit
eine höhere maximale Grenzbelastung des Spulensystems erreicht wird.
Die vorliegende Erfindung läßt sich auch auf Spulensysteme übertragen, die nicht
exakt symmetrisch aufgebaut sind, solange die Induktivitäten und Ohmschen Wider
stände der Leiterbahnen in den parallel geschalteten Zweigen des Spulensystems in
guter Näherung gleich sind.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Leiterbah
nen abschnittsweise zwischen den Überkreuzungen stromlinienförmig (streamline)
aufgebaut sind. Derartige streamline-förmige Magnetspulen weisen besonders große
Leiterquerschnitte und damit besonders geringe Ohmsche Verluste auf.
Bei einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetspule beste
hen die Leiterbahnen aus Drähten. Eine derartige Magnetspule ist besonders ein
fach und preisgünstig in der Herstellung.
Bei einfachen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Magnetspule ist der
geometrische Körper, auf dem die Windungen der Teilspulen liegen, zylindrisch.
Alternativ kann die erfindungsgemäße Magnetspule aber auch so aufgebaut sein,
daß der geometrische Körper, auf dem die Windungen der Teilspule liegen, planar
begrenzt ist.
Besonders bevorzugt ist die erfindungsgemäße Magnetspule als Gradientenspule
ausgebildet, da die oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vorteile, insbesondere
die Minimierung von Wirbelströmen gerade beim häufigen Schalten der Ströme, wie
sie für Gradientenspulen typisch ist, besonders zum Tragen kommen.
Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der
Magnetspule eine Abschirmspule zugeordnet ist, die das von der Magnetspule
erzeugte Magnetfeld gegen leitfähige Strukturen der NMR-Apparatur abschirmt. Auf
grund der Abschirmung kann die Bildung von Wirbelströmen in metallischen Struktu
ren der NMR-Apparatur minimiert werden, so daß die Verzerrungen des von der Ma
gnetspule erzeugten Magnetfeldgradienten im Meßvolumen noch weiter verringert
wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform ist auch die
Abschirmspule nach den im Hauptanspruch beschriebenen Merkmalen aufgebaut.
Durch die sich dabei ergebende Aufteilung der einzigen ursprünglich vorhandenen
Leiterbahn in mehrere parallele Leiterbahnen, die theoretisch stets vom selben
Strom durchflossen sind, ist eine bessere Anpassung der sich real einstellenden
Stromdichte an die theoretisch für die Erzielung einer optimalen Abschirmwirkung
erforderliche Stromdichte in der Abschirmspule möglich.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeich
nung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten
Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen
Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausfüh
rungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben
vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Abwicklung einer aus vier Teilspulen bestehenden erfindungsgemäß
modifizierten Magnetspule mit Unterteilung der Windungen in jeweils zwei
parallele Leiterbahnen;
Fig. 2 eine Abwicklung einer erfindungsgemäßen Magnetspule wie in Fig. 1, wobei
jedoch keine Überkreuzung von Verbindungsleitern zwischen den einzelnen
Teilspulen vorliegt;
Fig. 3 eine Abwicklung wie in Fig. 1, jedoch mit drei statt zwei parallelen
Leiterbahnen;
Fig. 4 eine Abwicklung einer Teilspule nach dem Stand der Technik gemäß
DE 196 29 404 C1; und
Fig. 5 eine Abwicklung aus vier Teilspulen nach dem Stand der Technik gemäß
der DE 42 10 217 A1.
Die in Fig. 4 dargestellte Abwicklung einer Teilspule einer bekannten Transversal
gradientenspule nach der DE 196 29 404 C1 mit reduzierten Wirbelstromstörungen
weist zahlreiche Überkreuzungen 25 der Leiterbahnen d, e innerhalb der Teilspule
auf und ist daher einerseits relativ aufwendig in der Herstellung, andererseits an den
Überkreuzungsstellen radial besonders dick. Die bekannte Spule ist in "streamline"-
Technik ausgeführt und weist zwei im wesentlichen parallel verlaufende, parallel
über einen Stromzuführungsabschnitt 22 mit Strom beschickte Leiterbahnen d und e
auf. Der parallele Strom fließt über ein gemeinsames Anschlußstück 23 nach
Durchlaufen des Spulenquadranten wieder ab. Die Leiterbahnen überkreuzen sich
an den Überkreuzungsstellen 25 jeweils nach Durchlaufen einer vollen Windung
(also 360°). Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwölf Überkreu
zungsstellen 25 vorgesehen.
Fig. 5 zeigt eine Abwicklung einer aus vier Teilspulen Sa", Sb", Sc" und Sd" beste
henden Transversalgradientenspule, nach dem Stand der Technik, beispielsweise
bekannt aus der DE 42 10 217 A1. Die vier Teilspulen Sa", Sb", Sc", Sd" weisen
jeweils eine breite Leiterbahn La", Lb", Lc" und Ld" auf und sind mit den hier sche
matisch dargestellten Verbindungsleitungen Vab", Vbc", Vcd" elektrisch in Reihe ge
schaltet.
In Fig. 1 ist die Abwicklung einer erfindungsgemäß modifizierten Transversalgra
dientenspule dargestellt, wobei gegenüber der in Fig. 5 gezeigten bekannten Spule
die ursprüngliche Leiterbahn jeder der vier Teilspulen Sa, Sb, Sc, Sd hier in jeweils
zwei Leiterbahnen La1, La2; Lb1, Lb2; Lc1, Lc2 und Ld1, Ld2 mit den Kennzahlen 1
und 2 unterteilt ist. Die vier Teilspulen Sa, Sb, Sc, Sd sind mit Verbindungsleitern
Vab12, Vab21; Vbc11, Vbc22; Vcd12, Vcd21 elektrisch miteinander gemäß den
Merkmalen des Hauptanspruchs verschaltet. In diesem Fall sind die Leiterbahnen
aller vier Teilspulen elektrisch miteinander in Reihe geschaltet. Die Summe der
Kennzahlen der in Reihe geschalteten Leiterbahnen beträgt 1 + 2 + 2 + 1 = 2 + 1 + 1 + 2 = 6.
Hier ist die elektrische Verschaltung im Rahmen der Merkmale des Hauptanspruchs
so gewählt, daß genau eine Überkreuzung der Verbindungsleiter vorliegt, nämlich
die Überkreuzung der Verbindungsleiter Vbc11 und Vbc22. An den Eingangsklem
men der Teilspulen Sa und Sd sind die Leiterbahnen miteinander parallelgeschaltet.
In Fig. 2 ist die Abwicklung einer weiteren erfindungsgemäß modifizierten Transver
salgradientenspule gezeigt, wobei im Unterschied zu Fig. 1 überhaupt keine Über
kreuzung von Verbindungsleitern Vab12, Vab21; Vbc12, Vbc21; Vcd12, Vcd21 vor
liegt.
In vielen Fällen ist allerdings eine elektrische Verschaltung nach Fig. 1 aus folgen
dem Grund vorzuziehen: In der praktischen Anwendung kann eine geringfügig un
gleichmäßige Verteilung des elektrischen Stroms auf die beiden parallelgeschalteten
Zweige nicht vollständig ausgeschlossen werden, weil beispielsweise die elektri
schen Widerstände der beiden Zweige infolge ungleichmäßiger Erwärmung nicht
genau gleich sein müssen. Dann bewirkt die Verschaltung nach Fig. 2 ein schwa
ches Störfeld mit der Geometrie eines Axialgradientenfeldes, während bei der Ver
schaltung nach Fig. 1 nur ein noch schwächeres Störfeld höherer Ordnung erzeugt
würde.
Fig. 3 schließlich zeigt die Abwicklung einer erfindungsgemäß modifizierten Trans
versalgradientenspule, bei der im Unterschied zu Fig. 1 und Fig. 2 die Leiterbahn aus
Fig. 5 statt in zwei nunmehr für jede Teilspule Sa', Sb', Sc', Sd' in drei parallele Lei
terbahnen La1', La2', La3'; Lb1', Lb2', Lb3'; Lc1', Lc2', Lc3' und Ld1', Ld2', Ld3' mit
den Kennzahlen 1, 2 und 3 unterteilt ist. Die Summe der Kennzahlen der in Reihe
geschalteten Leiterbahnen beträgt 1 + 3 + 3 + 1 = 3 + 1 + 1 + 3 = 2 + 2 + 2 + 2 = 8. Hier ist eine
Verschaltung mit einer Überkreuzung der Verbindungsleiter Vbc11', Vbc22' und
Vbc33' gewählt, während die Verbindungsleiter Vab13', Vab22', Vab31' sowie
Vcd13', Vcd22', Vcd31' jeweils ohne Überkreuzungen verlaufen.
Claims (8)
1. Magnetspule zum Erzeugen zeitlich schnell veränderlicher Magnetfelder,
vorzugsweise in einer Kernspinresonanz(= NMR)-Apparatur, die in eine gerade
Anzahl von zueinander symmetrischen Teilspulen (Sa, Sb, Sc, Sd; Sa', Sb', Sc', Sd')
unterteilt ist, wobei sich jede Teilspule durch eine oder zwei Symmetrieoperationen,
nämlich Drehung um eine Achse um 180° und/oder durch Spiegelung an einer
Ebene auf jede andere Teilspule geometrisch abbilden läßt, und wobei jede Teilspule
aus mehreren Windungen aus einem metallischen Material besteht, die auf der
Oberfläche eines geometrischen Körpers liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Windungen aus mindestens zwei voneinander elektrisch isolierten, auf der
Oberfläche des geometrischen Körpers nebeneinanderliegenden und sich nicht
überkreuzenden Leiterbahnen (La1, La2, Lb1, Lb2, Lc1, Lc2, Ld1, Ld2; La1', La2',
La3', Lb1', Lb2', Lb3', Lc1', Lc2', Lc3', Ld1', Ld2', Ld3') aufgebaut sind, wobei sich
jede Leiterbahn einer Teilspule durch die genannten Symmetrieoperationen auf je
eine Leiterbahn in jeder anderen Teilspule geometrisch abbilden läßt, wobei die
verschiedenen Leiterbahnen in jeder Teilspule in der Weise gedanklich numeriert
sind, daß den in einer Windung nebeneinanderliegenden Leiterbahnen (La1, La2 . . .)
in ihrer geometrischen Reihenfolge innerhalb dieser Windung fortlaufende natürliche
Zahlen als Kennzahlen (1, 2, . . .) zugeordnet sind und die Leiterbahnen (La1, La2;
Lb1, Lb2, . . .) in den verschiedenen Teilspulen (Sa, Sb, . . .), die sich durch die
Symmetrieoperationen aufeinander abbilden lassen, dieselben Kennzahlen (1, 2, . . . .)
besitzen, wobei jede Leiterbahn in einer Teilspule mit je einer Leiterbahn in
mindestens einer anderen Teilspule elektrisch in Reihe geschaltet ist und die so
entstandenen Reihenschaltungen von Leiterbahnen miteinander, elektrisch parallel
geschaltet sind, und wobei in dieser Schaltung die Summe der Kennzahlen (1, 2, . . .)
der in Reihe geschalteten Leiterbahnen in den verschiedenen Teilspulen in allen
miteinander parallelgeschalteten Reihenschaltungen von, Leiterbahnen jeweils gleich
groß ist.
2. Magnetspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahnen (La1, La2, Lb1, Lb2, . . .) aus
Drähten bestehen.
3. Magnetspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahnen (La1,
La2, Lb1, Lb2, . . .) stromlinienförmig (= streamline) ausgebildet sind.
4. Magnetspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der geometrische Körper, auf dem die Windungen der Teilspulen (Sa, Sb, Sc, . . .)
liegen, zylindrisch ist.
5. Magnetspule nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
geometrische Körper, auf dem die Windungen der Teilspulen liegen, planar begrenzt
ist.
6. Magnetspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetspule eine Gradientenspule ist.
7. Magnetspule nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnetspule eine Abschirmspule zugeordnet ist, die das
Magnetfeld der Magnetspule gegen leitfähige Strukturen der
Kernspinresonanzpparatur abschirmt.
8. Magnetspule nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmspule
entsprechend der Magnetspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgebildet ist.
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