DE19504171C2 - Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung für Kernspintomographiegeräte - Google Patents
Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung für KernspintomographiegeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine lokale Gradientenspulenanordnung
für Kernspintomographiegeräte mit einer im wesentlichen hohl
zylinderförmigen Geometrie, bestehend aus mehreren Gradien
tenspulen für unterschiedliche Raumrichtungen, wobei die Gra
dientenspulenanordnung zumindestens an einer Seite entlang
einer in axialer Richtung verlaufenden Trennlinie auftrenn
bar ist.
Bekanntlich erfolgt die Ortsauflösung der Kernresonanzsignale
in der Kernspintomographie dadurch, daß einem homogenen, sta
tischen Grundfeld in der Größenordnung von 1 T ein Magnet
feldgradient überlagert wird. Die Prinzipien der Bildgebung
sind beispielsweise im Artikel von Bottomley "NMR Imaging
Techniques and Applications: A Review" in: Review of Scienti
fic Instrumentation 53, 9, 9/82, Seiten 1319 bis 1337, erläu
tert.
Aus der US-PS 4,910,462 ist eine Gradientenspule der eingangs genannten Art zur Erzeu
gung eines longitudinalen Magnetfelds bekannt. Diese wird aus
einer ebenen Struktur geätzt und dann zu einer Zylinderform
gerollt. Um zu vermeiden, daß nach dem Aufrollen zu einer Zy
linderstruktur eine Vielzahl von Leitern miteinander verbun
den werden muß, werden die Leiter an den Enden der flachen
Struktur bogenförmig zurückgeführt. Beim Zusammenrollen zu
einem Zylinder überlappen sich diese Rückführungen derart,
daß jeweils Leiter mit entgegengesetzten Stromrichtungen auf
einanderliegen und somit kein störendes resultierendes Mag
netfeld erzeugt wird.
Aus der DE 39 32 648 A1 ist eine Hochfrequenz-Lokalspule für
die Kernspintomographie bekannt, die zum leichteren Einführen
von Körperteilen teilbar ist.
Aus der EP 0 313 213 A2 ist eine Gradientenspulenanordnung
bekannt, bei der die Gradientenfeldstärke im Untersuchungs
objekt dadurch erhöht wird, daß wenigstens ein Satz von Gra
dientenspulen näher am Körper des Untersuchungsobjekts ange
bracht wird. Damit wird also von der übrigen rotationssymme
trischen Form abgegangen.
Üblicherweise sind die Gradientenspulen auf einem Tragrohr
angeordnet, das fest in einem Grundfeldmagneten installiert
ist und die gesamte Patientöffnung einschließt. Die Energie
einer Gradientenspule und damit ihre Induktivität ist bei
einem Radius r der Gradientenspule bei gegebener Feldstärke
und Feldgüte proportional zu rn, wobei n < 5. Aus diesem
Grund ist es für Gradientenspulen besonders vorteilhaft, den
Durchmesser möglichst klein zu halten, d. h. möglichst nahe an
das zu untersuchende Objekt heranzurücken. Bei fest instal
lierten Gradientenspulen sind dem allerdings durch den erfor
derlichen Patientenraum Grenzen gesetzt.
Aus diesem Grund wurden sogenannte lokale Gradientenspulen
vorgeschlagen, die nicht mehr den gesamten Patientenraum um
schließen, sondern in Form von Spezialspulen nur noch das
eigentliche Untersuchungsobjekt, also z. B. den Kopf oder Ex
tremitäten. Für verschiedene Untersuchungsbereiche werden -
ähnlich wie bei lokalen Hochfrequenzspulen - austauschbare
Spezial-Gradientenspulen vorgesehen. Der mit dem kleineren
Volumen der Gradientenspule verbundene Vorteil der geringeren
Induktivität kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn schnel
le Anstiegs- und Abfallzeiten des Gradientenstroms oder hohe
Gradientenfeldstärken gewünscht werden. Dies ist bei schnel
len Pulssequenzen, wie z. B. bei Echo Planar Imaging (EPI) der
Fall.
Wenn man alle erforderlichen Gradientenspulen für die drei
Raumrichtungen auf einen Hohlzylinder aufbringt, muß dieser
über den Patienten hinweggeführt bzw. der Patient in den
Hohlzylinder hineingeschoben werden. Dies ist in der Handha
bung recht unpraktisch, zumal der Hohlzylinder ja so eng wie
möglich ausgeführt werden soll.
Macht man aber die Gradientenspule zur leichteren Handhabbar
keit teilbar, so ergibt sich das Problem, daß die einzelnen
Windungen der Gradientenspule über eine Vielzahl von Kontakt
stellen miteinander verbunden werden müssen. Dies wird im
folgenden anhand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert. Die Fig.
1 bis 3 zeigen jeweils denselben Hohlzylinder 5, auf
den drei Gradientenspulen 2 bis 4 für die drei Raumrichtungen
aufgebracht sind. Die drei Gradientenspulen 2 bis 4 sind in
den Fig. 1 bis 3 der besseren Übersichtlichkeit wegen je
weils gesondert dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine sattelförmige Gradientenspule herkömmli
cher Bauart mit Einzelspulen 2a bis 2d zur Erzeugung eines
Gradienten in y-Richtung gemäß dem in Fig. 1 eingezeichneten
Koordinatensystem. Dabei liefern die inneren Leiter das Nutz
feld, die parallel zur z-Richtung verlaufenden Leiter liefern
aufgrund ihrer Richtung keinen Beitrag zum y-Gradienten und
die außenliegenden Leiter können aufgrund ihrer größeren Ent
fernung zum Untersuchungsbereich im Zentrum des Hohlzylinders
5 vernachlässigt werden. In Fig. 1 ist für den Hohlzylinder
5 eine Trennlinie 5a eingezeichnet. Der Hohlzylinder 5 mit
der Gradientenspulen 2 kann entlang dieser Trennlinie 5a pro
blemlos getrennt werden, da kein Leiter die Trennlinie
kreuzt.
In Fig. 2 ist eine Gradientenspule 3 für die z-Richtung
dargestellt. Diese besteht aus zwei Spulenteilen 3a und 3b
mit gegensinniger Stromrichtung. Bei einer Trennung des Hohl
zylinders 5 müßten hier alle Windungen unterbrochen werden.
In Fig. 3 ist eine Gradientenspule 4 für die x-Richtung dar
gestellt. Diese besteht wie die Gradientenspule für die y-Rich
tung aus vier einzelnen Sattelspulen, von denen jedoch in
Fig. 3 nur die Sattelspulen 4a und 4b sichtbar sind. Die
Gradientenspule 4 für die x-Richtung ist gegenüber der Gra
dientenspule 2 für die y-Richtung um 90° in azimutaler Rich
tung versetzt. Damit kreuzen auch bei diesen Spulen alle Win
dungen die Trennlinie 5a und müssen somit aufgetrennt werden.
Wenn man daher mit einer lokalen Gradientenspule die Magnet
feldgradienten für alle Raumrichtungen erzeugen will, benö
tigt man an der Trennlinie 5a eine Reihe von Kontakten. Diese
müssen eine erhebliche Stromtragfähigkeit besitzen, da Gra
dientenströme in der Größenordnung von typischerweise 200 bis
250 A erforderlich sind. Ferner treten an den Gradientenspu
len auch hohe Spannungen auf. Schließlich müßten die Kontakte
leicht zu öffnen sein. Solche Lösungen wären technisch (so
weit überhaupt machbar) sehr aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine auftrennbare lokale
Gradientenspulenanordnung so auszugestalten, daß auch bei
einem vollständigen Satz von Gradientenspulen die obengenann
ten Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle
Gradientenspulenleiter, die die Trennlinie kreuzen, an der
Trennlinie unterbrochen sind und daß auf jeder Seite der
Trennlinie die Ströme über parallel zur Trennlinie verlau
fende Verbindungsleiter geführt werden. An der Trennlinie
sind daher keinerlei Kontaktstellen vorhanden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Fig. 4 bis 20 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 4 eine z-Gradientenspule,
Fig. 5 eine x-Gradientenspule,
Fig. 6 eine einzelne Gradientenspulenwicklung nach dem so
genannten Fingerprint-Design,
Fig. 7 eine Gradientenspulenanordnung mit nach oben abnehm
barem Oberteil,
Fig. 8 eine Gradientenspulenanordnung mit in axialer Rich
tung abziehbarem Oberteil,
Fig. 9 eine Gradientenspulenanordnung mit aufklappbarem
Oberteil,
Fig. 10 eine Gradientenspulenanordnung mit Überlappung an
den Trennstellen,
Fig. 11 eine Detailzeichnung der Überlappung,
Fig. 12 eine Gradientenspulenanordnung mit radial erweiter
ten parallelen Flächen,
Fig. 13 ein Detail der in radialer Richtung erweiterten
Flächen,
Fig. 14 eine kammartige azimutale Überlappung,
Fig. 15 eine kammartige Überlappung der radial erweiterten
Flächen,
Fig. 16 eine Gradientenspulenanordnung mit elliptischem
Querschnitt,
Fig. 17 eine Gradientenspulenanordnung, bei der das Unter
teil in eine Patientenliege eingebaut ist,
Fig. 18 eine Gradientenspulenanordnung, bei der Ober- und
Unterteil asymmetrisch zueinander sind,
Fig. 19 ein Gittermaschennetz zur Berechnung der Wickelkurve
der Gradientenspulen,
Fig. 20 die Aufteilung der Gradientenspule in einzelne Ele
mentarspulen.
In Fig. 4 ist das Prinzip der Auftrennung der Gradientenspu
le für die z-Richtung dargestellt, wobei der Übersichtlich
keit wegen nur zwei Windungen eingezeichnet sind. Während auf
der linken Seite der Fig. 4 die herkömmliche Anordnung mit
Leitern 3a, 3b, die die Trennlinie 5a kreuzen, dargestellt
ist, zeigt die rechte Seite das erfindungsgemäße Prinzip, bei
der an der Trennlinie 5a eine Auftrennung der einzelnen
Windungen in Windungsteile 3a, 3c bzw. 3b, 3d erfolgt. Die
aufgetrennten Leiterteile 3a und 3b sowie 3c, 3d werden
parallel zur Trennlinie 5a über Verbindungsleiter 3e bzw. 3f
verbunden. Die entsprechende Verbindung gilt natürlich auch
für die nicht sichtbare Rückseite des Hohlzylinders 5.
Damit können in den Windungsabschnitten 3a bis 3d dieselben
Ströme fließen wie bei den herkömmlichen Windungen, sie fließen
jedoch nicht mehr über die Trennlinie 5a, sondern bei
spielsweise für den Windungsabschnitt 3a über den Verbin
dungsleiter 3e zum Windungsabschnitt 3b bzw. vom Windungsab
schnitt 3d über den Verbindungsleiter 3f zum Windungsab
schnitt 3c.
Entsprechendes gilt für die Gradientenspule für die x-Rich
tung entsprechend Fig. 5. Auch hier werden die Windungsab
schnitte 4a bis 4d an der Trennlinie 5a aufgetrennt und der
Strom über Verbindungsleiter 4e, 4f parallel zur Trennlinie
5a geführt.
In der Praxis haben die einzelnen Gradientenspulen natürlich
mehr Windungen, die in den Fig. 4 und 5 der Übersichtlich
keit wegen nicht dargestellt sind. Dabei bleibt das Prinzip
jedoch gleich, d. h., jede Windung wird an der Trennlinie 5a
aufgetrennt und entlang der Trennlinie 5a mit einem in z-Richtung
symmetrisch zur mittleren Querschnittsebene des Zy
linders 5 gegenüberliegenden Windungsteil verbunden.
Die Wirkung der entlang der Trennlinie 5a, also in z-Rich
tung, geführten Verbindungsleiter auf das Grundmagnetfeld
kann vernachlässigt werden, da sie keine Feldkomponenten in
z-Richtung erzeugen und damit zum Nutzfeld des z-Gradienten
dGz/dz bzw. dGz/dx nicht beitragen. Da ferner zu jedem Ver
bindungsleiter ein entgegengesetzt stromdurchflossenes Ge
genstück vorhanden ist und beide Leiter in kurzem Abstand
parallel aneinander vorbeigeführt werden, erhöhen die Ver
bindungsleiter die Induktivität einer solchen Anordnung nur
unwesentlich. Von Nachteil ist allerdings, daß sich die dis
sipativen Verluste einer solchen Spule entsprechend der An
teile der Widerstände der Verbindungsleiter erhöhen. Dieser
Nachteil tritt aber gegenüber dem Vorteil der einfachen
Trennbarkeit in den Hintergrund.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Prinzips ist keineswegs
auf einfache Spulengeometrien mit geradlinigen Leiterbögen
beschränkt, sondern die transversalen Gradientenspulen können
auch als sogenannte Fingerprint-Spulen ausgestaltet werden,
wie sie z. B. in der US-PS 4,456,881 beschrieben sind. Als
Beispiel in Fig. 6 ist eine einzelne Teilspule der x-Gra
dientenspule mit der Trennlinie 5a und den entsprechenden
Verbindungsleitern entlang der Trennlinie 5a dargestellt.
Die einfache Teilbarkeit der Gradientenspulenanordnung kann
auf verschiedene Weisen genutzt werden. Beim Ausführungsbei
spiel nach Fig. 7 ist das Oberteil 5c der Anordnung vom
Unterteil 5d abhebbar. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8
kann man das Oberteil 5c in Richtung der Zylinderachse vom
Unterteil 5d abziehen. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 9
schließlich ist die Gradientenspulenanordnung um eine Achse
5b aufklappbar.
Um einerseits genügend Raum für die Verbindungsleiter zu er
halten und andererseits in Hinblick auf eine niedrige Induk
tivität die entgegengesetzt stromdurchflossenen Verbindungs
leiter so nahe wie möglich aneinander vorbei zuführen, kann
man eine Überlappung der die Verbindungsleiter aufnehmenden
Spulenteile vorsehen. Eine derartige Überlappung kann z. B. -
wie in den Fig. 10 und 11 dargestellt - in azimutaler
Richtung erfolgen. Dabei zeigt Fig. 11 im Detail die Anord
nung von Verbindungsleitern 3e, 3f im Überlappungsbereich.
Eine Überlappung kann z. B. auch - wie in Fig. 12 dargestellt -
in radial erweiterten Flächen 5e, 5f auf jeder Seite der
Trennlinie 5a erfolgen. Fig. 13 zeigt im Detail die Unter
bringung der Verbindungsleiter 3e, 3f in den erweiterten Flä
chen 5e, 5f. Eine noch dichtere Zuordnung der entgegengesetzt
stromdurchflossenen Verbindungsleiter erreicht man mit einer
kammartigen Überlappung. Für den Fall einer azimutalen Über
lappung ist dies in Fig. 14 dargestellt. Dabei weisen die
beiden Teile 5c, 5d des Hohlzylinders an der Trennlinie je
weils eine Nut auf, wobei an den Seitenwänden dieser Nut Ver
bindungsleiter 3e bzw. 3f untergebracht werden. Bei zusammen
gesetzter Gradientenspule greifen die beiden Teile ineinan
der, so daß die Verbindungsleiter 3e, 3f eng benachbart sind.
Diese Anordnung hat ferner den Vorteil, daß sich durch die
Nuten gleichzeitig eine gute Führung der beiden
Hohlzylinderteile ergibt. Beispielsweise können die Nuten so
geformt sein, daß sich ein Teil der Gradientenspulenanordnung
entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 in axialer
Richtung vom anderen abziehen läßt.
Eine kammartige Überlappung ist - wie in Fig. 15 dargestellt -
auch bei der Ausführungsform mit radial erweiterten Flächen
möglich. Hierbei weisen beide Flächen 5e und 5f eine Reihe
von Nuten auf, die so ausgestaltet sind, daß die beiden Flä
chen 5e und 5f kammartig ineinandergreifen. In den Stegen
zwischen den Nuten sind Verbindungsleiter 3e, 3f unterge
bracht, so daß die gegenüberliegenden Verbindungsleiter 3e,
3f ebenfalls eng benachbart sind. Auch hier erhält man den
Vorteil einer guten Führung der beiden Hohlzylinderteile ge
geneinander.
Die Gradientenspulenanordnung muß nicht notwendigerweise
einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Vielmehr kann sie
besser an die Körperform angepaßt werden und z. B. - wie in
Fig. 16 dargestellt - einen elliptischen Querschnitt haben.
Das Unterteil des Hohlzylinders 5 kann auch in eine Patien
tenliege 6 eingebaut werden, die in den Untersuchungsraum
einschiebbar ist. Das Oberteil 5c der Gradientenspulenanord
nung muß dann lediglich auf die Patientenliege 6 aufgesetzt
werden. Dabei erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß
keine störenden Kontakte vorhanden sind.
Ober- und Unterteil müssen nicht symmetrisch zueinander sein.
Vielmehr können sie auch eine unterschiedliche Form aufwei
sen. Beispielsweise kann - wie in Fig. 18 dargestellt - das
Oberteil 5c deutlich größer sein als das Unterteil 5d.
Bei Gradientenspulen besteht üblicherweise das Problem, daß
durch das Gradientenfeld in den Kryoschilden von Magneten
Wirbelströme erzeugt werden, die das Magnetfeld stören. Viel
fach werden daher aktiv geschirmte Gradientenspulen einge
setzt, d. h., um die eigentliche Gradientenspule wird noch
eine Schirmspule angeordnet, die so dimensioniert ist, daß
das von der Gradientenspule erzeugte Magnetfeld zum Kryo
schild hin zumindestens stark geschwächt wird. Lokale Gra
dientenspulen haben einen größeren Abstand von den Kryoschil
den des Magneten, so daß sie deutlich geringere Wirbelstrom
anteile erzeugen. Daher kommt man eher als bei herkömmlichen
Gradientenspule ohne aktive Schirmung aus. Bei Bedarf können
aber selbstverständlich zusätzliche Schirmspulen verwendet
werden.
Zur Berechnung optimierter Wickelkurven für die Gradienten
spule kann man im Prinzip auf das Verfahren zurückgreifen,
wie es in der US-PS 5,309,107 beschrieben ist. Das Verfahren
muß lediglich - wie im folgenden dargestellt - etwas modifi
ziert werden. Es wird in folgenden Schritten vorgegangen:
Erster Schritt: Zunächst wird ein Maschennetz auf der Man
telfläche der gewählten Spulenvariante festgelegt. Ein Bei
spiel für eine Anordnung mit radial abstehenden Flächen ist
in Fig. 19 dargestellt. Die so erhaltenen m Maschen werden
im Sinne einer mathematischen Wohlordnung durchnumeriert
(1, 2, . . . m).
Zweiter Schritt: Man wählt eine Anzahl von n Aufpunkten
(Raumpunkten) Pi (i=1, . . . n), n < m in dem interessierenden Vo
lumen. In diesen Raumpunkten sei das gewünschte Zielfeld Zi
definiert.
Dritter Schritt: In jeder der m Maschen denkt man sich nach
einander einen Einheitsstrom fließen. Dies ist in Fig. 20
dargestellt. Damit berechnet man für jede Masche das von die
sem Einheitsstrom erzeugte Feld bij in jedem der n Aufpunkte.
bij ist also der Feldbeitrag eines Einheitsstromes in der j-ten
Masche am Ort des i-ten Aufpunktes. Es sei
die
Wirkmatrix aller Maschenelemente, ferner I t = I1, I2, . . . Im)
ein Vektor mit Maschenströmen, d. h., Ik sei der Strom, der in
der k-ten Masche fließt. Ferner sei B t = (B1, B2, . . . Bn) mit
Bk = Σ bkj . Ij der Vektor aller Feldbeiträge in den n Auf
punkten. Dann gilt:
Vierter Schritt: Durch einen geeigneten FIT-Algorithmus (hier
z. B. "least mean square"-FIT) wird ein Lösungsvektor I so
bestimmt, daß die Summe der quadratischen Abweichungen vom
Zielfeld minimal wird. Dies geschieht z. B. durch Links-Mul
tiplikation der obigen Relation mit dem Term
Man erhält:
Fünfter Schritt: Da jeder Maschenzweig (bis auf die Randmaschen)
zu jeweils zwei benachbarten Maschen gehört, muß für
jeden solchen Zweig der resultierende Strom durch Überlagerung
der beiden Maschenströme bestimmt werden (siehe Fig. 20).
Die Unterbrechungskante der beiden Spulenteile besteht
dabei aus Randmaschen, über die kein Strompfad führt.
Es ergibt sich damit eine globale Stromverteilung auf der
Mantelfläche, die einerseits das gewünschte Zielfeld erzeugt,
andererseits der Kontinuitätsgleichung genügt; letzteres
gilt, da jede Masche in sich geschlossen ist. Die Einhaltung
dieser Bedingung ist wichtig, da nur so eine Nachbildung der
räumlichen Stromverteilung durch einen geschlossenen Stromkreis
möglich ist. Durch die Beachtung der Kontinuitätsgleichung
ist sichergestellt, daß jede Teilspule letztlich eine
geschlossene Wickelkurve aufweisen wird, die aufgrund der
Maschendefinitionen die Nahtstelle nicht kreuzen kann.
Sechster Schritt: Die gegebene Stromverteilung wird mittels
diskreter Leiter, die von einem konstanten Sollstrom durch
flossen werden, nachgebildet. Hier sind verschiedene Lösungs
ansätze bekannt. Zum Beispiel kann zunächst jedem Maschen
zweig eine definierte Fläche zugewiesen werden (Maschenbreite
Maschenlänge), in der der errechnete Strom fließen soll.
Aus der globalen Stromverteilung in der Mantelfläche wird da
durch eine Flächenstrom-Dichteverteilung und nach einer wei
teren Division durch den Sollstrom eine Windungs-Dichtever
teilung in der gegebenen Mantelfläche. Die Raumkurve der je
weiligen Leiter kann daraus durch Integration längs geeigne
ter Integrationswege (z. B. Projektion eines Geraden-Büschels
durch den Stagnationspunkt der Windungs-Dichteverteilung auf
die Mantelfläche) bestimmt werden. Hierzu integriert man die
Windungs-Dichtefunktion längs des Weges auf, bis der Inte
gralwert ganzzahlig wird. Innerhalb der so bestimmten Inte
gralgrenzen wird die Position des Leiters so festgelegt, daß
zu beiden Seite gleich große Windungsanteile zu liegen kom
men
Bei der hier vorgestellten Erfindung könnte der Schwerpunkt
der gestellten Optimierungsaufgabe zum Beispiel in der Mini
mierung der dissipativen Verluste liegen. Diese Zusatzfor
derung steht allerdings in einem gewissen Widerspruch zu dem
geforderten Feldverlauf im Nutzvolumen. Im simpelsten Fall
ist diese Zusatzforderung ja ganz einfach dadurch zu erfül
len, daß gar kein Strom fließt, womit natürlich auch kein
Nutzfeld vorhanden wäre. Derart konkurrierende Zielvorgaben
werden im allgemeinen in einer Optimierungsaufgabe mit Hilfe
von Wichtungsfaktoren zueinander in Relation gesetzt. Die zu
minimierende Funktion könnte dann z. B. wie folgt festgelegt
werden:
Jeder Seite einer Masche (sogenannter Zweig) kann ein relati
ver Widerstand Ri (i = 1, . . . ν) zugeordnet werden, der pro
portional zur Länge Li des Zweiges und umgekehrt proportional
zu dessen Breite Bi ist: Ri = Li/Bi. Der dissipative Beitrag
dieses Maschenzweiges zur Gesamtwärmelast ist deshalb propor
tional zu RiJi 2, wobei Ji = Ik - Im für den Strom steht, der
über den i-ten Zweig fließt, der der k-ten Masche und der m-ten
Masche gemeinsam ist.
Mit w sei der oben beschriebene Wichtungsfaktor bezeichnet.
Die Optimierungsaufgabe lautet dann:
Minimiere
Die Randbedingung möglichst geringer dissipativer Verluste
kann darüberhinaus noch mit anderen physikalischen Anforde
rungen, wie z. B. Minimalität der Spulenenergie, kombiniert
werden. Hierzu berechnet man alle Eigen- und Koppelindukti
vitäten des Maschennetzes. Mit Lkl sei die Koppelinduktivität
der k-ten Masche mit der l-ten bezeichnet, entsprechend sei
Lkk die Eigeninduktivität der k-ten Masche. Die Spulenenergie
berechnet sich dann zu:
Schließlich erweitert man die zu minimierende Funktion Qw
entsprechend:
Qw = Q + ω . W
(ω ist ein weiterer Wichtungsfaktor, der die Minimalität der
Spulenenergie in Relation setzt zu den obengenannten Forde
rungen).
Claims (10)
1. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung (1) für
Kernspintomographiegeräte mit einer im wesentlichen
hohlzylinderförmigen Geometrie, bestehend aus mehreren
Gradientenspulen (2, 3, 4) für unterschiedliche Raumrichtungen,
wobei die Gradientenspulenanordnung (1) zumindestens an einer
Seite entlang einer in axialer Richtung verlaufenden
Trennlinie (5a) auftrennbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß alle Gradientenspulenleiter,
die die Trennlinie (5a) kreuzen, an der Trennlinie (5a)
unterbrochen sind und daß auf jeder Seite der Trennlinie
(5a) die Ströme über parallel zur Trennlinie verlaufende
Verbindungsleiter (3e, 3f, 4e, 4f) geführt werden.
2. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung (1) nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Gradientenspulenanordnung (1) um eine der
Trennlinie (5a) gegenüberliegende Achse (5b) aufklappbar ist.
3. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung (1) nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zwei gegenüberliegende Trennlinien (5a)
vorhanden sind und daß die Gradientenspulenanordnung (1)
vollständig in zwei Teile (5c, 5d) teilbar ist.
4. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß an jeder Trennlinie (5a)
eine azimutale Überlappung der Spulenteile (5c, 5d) vorgesehen
ist.
5. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Verbindungsleiter
(3e, 3f, 4e, 4f) auf jeder Seite der Trennlinie (5a) jeweils in
einer von der Trennlinie (5a) radial erweiterten, zur
Zylinderachse parallelen Fläche (5e, 5f) überlappen.
6. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung nach einem
der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungsleiter (3e, 3f) auf
jeder Seite der Trennlinie (5a) kammartig ineinander greifen.
7. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung nach einem
der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trennlinien (5a) in Form von
ineinandergreifenden Führungsschienen (5e, 5f) ausgeführt sind
und daß die Gradientenspulenanordnung (1) durch Verschieben
eines Spulenteils (5c) in Richtung der Zylinderachse teilbar
ist.
8. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Spulenteil (5d) in eine
Patientenliege (6) integriert ist.
9. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Spulenteile (5c, 5d)
zueinander unsymmetrisch sind.
10. Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gradientenspulenanordnung (1)
einen angenähert ellipsenförmigen Querschnitt aufweist.
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DE19504171A DE19504171C2 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Trennbare, lokale Gradientenspulenanordnung für Kernspintomographiegeräte |
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