DE19527020C1 - Tesserale Gradientenspule für Kernspintomographiegeräte - Google Patents
Tesserale Gradientenspule für KernspintomographiegeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine tesserale Gradientenspule für
Kernspintomographiegeräte, die zur Erzeugung magnetischer
Feldgradienten in einem hohlzylindrischen Innenraum eines
Grundfeldmagneten angeordnet ist, wobei die Gradientenspule
aus mindestens zwei in axialer Richtung beabstandeten Spulen
segmenten besteht, wobei jedes Spulensegment aus mindestens
zwei symmetrisch zu einer Mittelachse des Innenraums angeord
neten Wicklungen besteht und wobei jede Wicklung aus einem
inneren, auf einem geringeren Radius um die Mittelachse des
Innenraums liegenden und einen äußeren, auf einem größeren
Radius um die Mittelachse des Innenraums liegenden Wicklungs
teil besteht, wobei innere und äußere Wicklungsteile entge
gengesetzt stromdurchflossen sind.
Eine derartige Gradientenspule ist beispielsweise aus der
US-PS 5 198 769 bekannt.
Zur Erläuterung der Problemstellung wird zunächst anhand der
Fig. 1 bis 3 eine herkömmliche Gradientenspulenanordnung
dargestellt.
Fig. 1 zeigt stark schematisiert die zur Erläuterung der Er
findung notwendigen Bauteile eines Kernspintomographen. Das
Grundmagnetfeld wird beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
mit einem supraleitenden Grundfeldmagneten erzeugt. Die hier
für benötigten, in Fig. 1 nicht dargestellten Spulen sind in
einem zylinderförmigen Kryostaten 1 angeordnet. Der Kryostat
1 weist einen hohlzylinderförmigen Innenraum 1b auf. In die
sem Innenraum ist ein hohlzylinderförmiger Trägerkörper 2 für
Gradientenspulen angeordnet. Innerhalb des Trägerkörpers 2
ist eine Hochfrequenzantenne vorgesehen, die im Ausführungs
beispiel durch Stäbe 3 gebildet wird. Ferner ist innerhalb
des Trägerkörpers 2 eine Patientenliege 4 angeordnet.
Weitere, in einem Kernspintomographiegerät üblicherweise vor
handene Elemente, z. B. Shimeinrichtungen, sind in Fig. 1
nicht dargestellt, da sie zur Erläuterung der Erfindung nicht
notwendig sind.
In Fig. 2 ist zur Erläuterung der Problemstellung schema
tisch ein bekanntes Gradientenspulensystem zur Erzeugung
eines Magnetfeldgradienten in y-Richtung vorgesehen. Bei
Kernspin-Tomographiegeräten sind Magnetfeldgradienten in drei
aufeinander senkrecht stehenden Richtungen x, y und z ent
sprechend dem in Fig. 2 dargestellten Koordinatenkreuz not
wendig. Als z-Richtung ist dabei die Richtung des Grundma
gnetfelds Bz, d. h. die Längsachse des hohlzylindrischen
Innenraums, definiert. Die zur Erzeugung von Magnetfeldgra
dienten senkrecht zu dieser z-Achse dienenden Gradienten
spulen werden dabei als "tesserale" Gradientenspulen be
zeichnet.
Die Erfindung betrifft lediglich tesserale Gradientenspulen,
so daß die zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in
z-Richtung dienenden Gradientenspulen, die einfach als Wick
lungen auf dem Trägerkörper 2 ausgeführt werden können, der
Übersichtlichkeit wegen weggelassen sind.
In Fig. 2 ist lediglich das zur Erzeugung eines Magnetfeld
gradienten in y-Richtung vorgesehene Gradientenspulensystem
herkömmlicher Bauart dargestellt. Dieses Gradientenspulensy
stem besteht aus vier einzelnen Sattelspulen 5 bis 8. Zur Er
zeugung des Magnetfeldgradienten in y-Richtung, im folgenden
kurz als y-Gradient bezeichnet, tragen im wesentlichen die
inneren Bögen 5a bis 8a der Sattelspulen bei, die äußeren
Bögen 5b bis 8b liegen in größerer Entfernung vom eigentli
chen Untersuchungsbereich 9. Die Wirkung der inneren Bögen 5a
bis 8a auf das Magnetfeld im Untersuchungsbereich ist in
Fig. 2 mit Pfeilen gekennzeichnet. Im oberen Teil des Unter
suchungsbereichs 9 wird eine Verstärkung des Grundmagnetfelds
Bz, im unteren Bereich eine Abschwächung desselben erreicht,
so daß also ein Magnetfeldgradient in y-Richtung auftritt.
Zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in x-Richtung ist
die gleiche Spulenanordnung lediglich um 90° um die Zylinder
achse gedreht nochmals vorhanden, jedoch in Fig. 2 der Über
sichtlichkeit wegen nicht dargestellt.
Diese Gradientenspulenanordnung hat zwar den Vorteil, daß sie
sehr flach gebaut werden kann, sie weist aber eine starke pa
rasitäre Magnetfeldkomponente Bp in radialer Richtung auf,
die stärker als die nutzbare Magnetfeldkomponente in z-Rich
tung ist. Durch dieses parasitäre Magnetfeld Bp werden bei
Stromänderungen Ströme in der Innenwand des Kryostaten und im
Untersuchungsobjekt induziert, und zwar in stärkerem Maße als
durch das Nutzfeld. Diese induzierten Ströme wirken sich um
so störender aus, je stärker die Stromänderung und damit die
Flußänderung dB/dT ist, also z. B. vor allem bei der Bildge
bung nach dem Echoplanar-Verfahren.
Um die in der Innenwand des Kryostaten induzierten Ströme zu
reduzieren, ist es aus der EP-A1-0 216 590 bekannt, eine Gra
dientenspule mit einer aktiven Schirmung zu versehen. Eine
derartige Anordnung ist in Fig. 3 schematisch dargestellt.
Dabei liegen zwei Sattelspulen 5 und 5a auf zwei konzentri
schen Zylinderflächen. Die Sattelspulen 5 und 5a sind gegen
sinnig von Strom durchflossen. Die innere Sattelspule 5 er
zeugt das Nutzfeld für den Magnetfeldgradienten, während die
Sattelspule 5a das Magnetfeld der Sattelspule 5 nach außen
hin kompensiert. Bei einer derartigen Anordnung ist jedoch
die doppelte Anzahl von Spulen erforderlich, wobei außerdem
die äußere Sattelspule 5a auch das Nutzfeld der inneren Sat
telspule 5 schwächt.
Um bei Gradientenspulen die parasitären Magnetfelder zu kom
pensieren, wurde in der bereits eingangs genannten US-Patent
schrift 5 198 769 vorgeschlagen, die tesseralen Gradienten
spulen nicht als Sattelspulen auszuführen, sondern in Form
von senkrecht zur Längsachse des Untersuchungsraums liegenden
Segmenten. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in
Fig. 4 dargestellt. Die Spulenachse einer derartigen Gradien
tenspule erstreckt sich nun nicht mehr, wie bei der Ausfüh
rung nach Fig. 2, in radialer Richtung, sondern in axialer
Richtung. Die parasitäre radiale Feldkomponente ist wesent
lich kleiner. Damit wird die Gefahr von Stimulationen durch
schnell geschaltete Gradienten und die damit induzierten
Ströme im Patienten deutlich geringer. Da Gradientenspulen
dieser Bauform eine sehr kleine Fläche einschließen, weisen
sie auch nur eine geringe Induktivität und eine kleine Ener
giespeicherung auf. Auch der ohmsche Widerstand der Windungen
bleibt aufgrund der kurzen Leitungslängen klein. Aufgrund
dieser Faktoren werden an die Gradientenstromversorgung ge
ringere Anforderungen gestellt. Die Lorentz-Kräfte auf die
inneren und äußeren Wicklungssegmente sind entgegengesetzt
gerichtet und gleichen einander aus. Im Magnetfeld entstehen
daher in der Summe geringere Gesamtkräfte, so daß mit kon
struktiv einfachen Mitteln mechanische Schwingungen gedämpft
werden können. Damit wird auch der durch die Gradientenschal
tung verursachte Lärm deutlich reduziert.
Schließlich läßt sich die Gradientenspule mit den einzelnen
Segmenten kürzer aufbauen als herkömmliche Sattelspulen.
In einer in dieser Patentschrift beschriebenen Abwandlung
werden die oben beschriebenen Segmente mit einer herkömm
lichen Sattelspule kombiniert. Dabei weist die Segmentspule
nur so viele Windungen auf, wie für eine optimale Schirmwir
kung erforderlich sind.
Die segmentierte Gradientenspule nach Fig. 4 bietet zwar be
reits eine gewisse Schirmwirkung zur Innenwand des Kryosta
ten, bezüglich der aktiven Schirmung weist diese Konstruktion
jedoch Nachteile gegenüber der herkömmlichen Sattelspule auf:
- - Die segmentierte Gradientenspule weist in radialer Richtung eine größere Bauhöhe als herkömmliche aktiv geschirmte Sat telspulen auf, da das optimale Verhältnis der Radien des äußeren Wicklungsteils zum inneren Wicklungsteil gleich , also rund 1,414 ist. Eine Verringerung dieses Verhält nisses würde den nutzbaren linearen Bildbereich deutlich verschlechtern. Bei einer herkömmlichen aktiv geschirmten Sattelspule liegt das Verhältnis der Radien von innerer zu äußerer Spule typischerweise bei 1,24. Bei gleichem inneren Durchmesser der beiden Gradientenspulenkonstruktionen wäre daher die segmentierte Gradientenspulenanordnung 15% dic ker, d. h. die sogenannte Warmbohrung des Magneten wäre entsprechend zu vergrößern, was mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist. Bei gleichem Durchmesser der Warmbohrung wä re andererseits der zur Verfügung stehende Innendurchmesser und damit der Untersuchungsraum enger, was ebenso höchst unerwünscht ist.
- - Die Schirmwirkung der segmentierten Gradientenspule ist keineswegs perfekt, da die äußeren Windungen ein stärkeres Feld erzeugen als zur Kompensation notwendig wäre. Dies rührt daher, daß die Windungszahlen der äußeren und der inneren Wicklungsteile gleich sind. Bei einer Sattelspule liegt das Verhältnis der Windungszahlen für eine optimale Schirmung typischerweise bei 0,6 : 1.
Der Feldverlauf für eine Gradientenspulenkonstruktion nach
Fig. 4 bei optimiertem Abstand zwischen den einzelnen Wick
lungsteilen ist in Fig. 5 für die x-y-Ebene, also eine Ebene
senkrecht zur Längsachse des Magnetfelds, dargestellt. Dieser
Figur kann man qualitativ entnehmen, daß das Gradientenfeld
im Bereich eines kreisförmigen Untersuchungsbereiches 9 rela
tiv gut linear verläuft (d. h. die Feldlinien verlaufen gera
de), daß aber außerhalb der Spulen ein verhältnismäßig großes
Streufeld auftritt.
In Fig. 6 ist der Feldverlauf in der x-z-Ebene dargestellt,
also in Längsrichtung (z-Richtung) der-Magnetachse. Ange
strebt wird hier eine ausreichende Linearität innerhalb einer
Ellipse 10. Man erkennt an der Krümmung der Feldlinien inner
halb der Ellipse 10, daß diese Bedingung nur mangelhaft er
füllt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, Gradientenspulen für Kernspin
tomographiegeräte so auszugestalten, daß man die Vorteile-so
wohl der Sattelspulen-Konstruktion als auch der segmentierten
Konstruktion erhält. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ge
löst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Fig. 7 bis 13 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 7 ein erstes Ausführungsbeispiel für ein er
findungsgemäßes Gradientenspulendesign,
Fig. 8 und 9 jeweils den Feldlinienverlauf in der x-y
bzw. x-z-Ebene für ein Verhältnis von
äußerem zu innerem Durchmesser von
0,2 m/0,715 m = 1,14,
Fig. 10 und 11 entsprechende Feldlinienverläufe für ein
Verhältnis von äußerem zu innerem Radius
von 0,22 m/0,175 m = 1,24,
Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit vier
Segmenten,
Fig. 13 zeigt ebenfalls ein Ausführungsbeispiel
mit vier Segmenten, wobei alle Anschlüsse
auf einer Seite des Magneten herausgeführt
sind.
Beim ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 7
ist eine segmentierte Gradientenspule für die x-Richtung dar
gestellt. Ein die jeweiligen Richtungen festlegendes Koordi
natenkreuz ist in Fig. 7 eingezeichnet. Die y-Gradientenspule
ist nicht dargestellt, da sie identisch zur x-Gradientenspu
le aufgebaut und gegenüber dieser lediglich um 90° um die
Längsachse gedreht ist. Ebensowenig ist die z-Gradientenspule
dargestellt, da sie in herkömmlicher Weise aufgebaut werden
kann.
Die Gradientenspule nach Fig. 7 besteht aus zwei Spulenseg
menten 11 und 12 mit jeweils zwei Wicklungen 11a, 11b bzw.
12a, 12b, deren Wickelflächen jeweils in einer Fläche senk
recht zur Mittelachse liegen. Jede Wicklung 11a, 11b, 12a,
12b weist im Ausführungsbeispiel zwei Anschlußklemmen 15 bis
22 auf, über die Gradientenströme IG1 bzw. IG2 in der in Fig.
7 dargestellten Richtung eingespeist werden.
Am Beispiel der Wicklung 11a wird im folgenden die Leitungs
führung dargestellt. Ein Strom IG1 wird über eine Klemme 15
eingespeist, dann in Uhrzeigerrichtung über einen inneren Bo
gen 11a′ geführt, über einen äußeren Bogen 11a′′ zurückge
führt und schließlich wieder über den inneren Bogen 11a′ in
Uhrzeigerrichtung zur Klemme 16 zurückgeführt. Die Darstel
lung betrifft soweit nur eine Windung. In der Praxis ist jede
Wicklung 11a bis 12b natürlich aus sehr viel mehr Windungen
zusammengesetzt. Der Strom wird dann über Leiter auf einem
Rückführungsbogen 11a′′′ wieder auf dem obengenannten Pfad
geführt. Der Rückführungsbogen 11a′′′ liegt in möglichst gro
ßer Entfernung zum Zentrum des Gradientensystems, also zum
Untersuchungsvolumen, damit das Gradientenfeld im Untersu
chungsvolumen durch die Leiter im Rückführungsbogen 11a′
möglichst wenig gestört wird.
Die drei restlichen Wicklungen 11b, 12a, 12b sind identisch
zur Wicklung 11a aufgebaut, wobei lediglich die Stromrichtung
der unteren Wicklungen 11b, 12b entgegengesetzt zur Strom
richtung der oberen Wicklungen 11a, 12a verläuft, damit der
erforderliche Magnetfeldgradient in x-Richtung aufgebaut
wird.
Bei jeder der Wicklungen 11a bis 11b weisen somit die inneren
Wicklungsteile 11a′, 11b′, 12a′, 12b′ die doppelte Windungs
zahl wie die zugeordneten äußeren Wicklungsteile auf. Damit
entspricht die Windungszahl auf den äußeren Wicklungsteilen
in etwa den Erfordernissen für eine aktive Schirmung, so daß
im Vergleich zur bekannten Segmentspule Wirbelströme redu
ziert werden. Bei optimiertem Abstand zwischen den Segmenten
11 und 12 wird bei einer Amperewindungszahl von 100 auf den
inneren Wicklungsteilen und 50 auf den äußeren Wicklungstei
len eine Gradientenstärke von 2,13 mT/m erzielt. In Fig. 8
ist der Feldverlauf in einer x-y-Ebene, die durch die Mitte
des Untersuchungsvolumens 9 läuft, dargestellt. Man erkennt,
daß im Vergleich zur herkömmlichen Anordnung im Untersu
chungsvolumen 9 der Feldverlauf deutlich homogener ist und
daß auch die Schirmwirkung wesentlich besser ist. Ferner
liegt das Verhältnis der Durchmesser von innerem und äußerem
Windungsteil nunmehr bei 0,2/0,175 = 1,14. Die radiale Aus
dehnung der Gradientenspulen ist daher wesentlich geringer
als bei der herkömmlichen Segmentspule und sogar besser als
bei aktiv geschirmten Sattelspulen. Damit wird in der Warm
bohrung des Magneten weniger Platz verbraucht, so daß man
entweder bei gleicher Warmbohrung einen größeren Untersu
chungsraum erhält oder bei gleichem Untersuchungsraum die
Warmbohrung des Magneten kleiner machen kann.
Die beschriebene Konstruktion vereinigt weitgehend die Vor
teile einer reinen Segmentspule und einer Sattelspule:
- - Die Lorentz-Kräfte gleichen sich zwar nicht mehr exakt aus, so daß die Gradientenspule einer resultierenden Kraft unterworfen wird. Im Gegensatz zu Sattelspulen tritt je doch keine Biegemoment auf. Dieses Biegemoment stellt je doch die Hauptquelle für die Lärmentwicklung dar.
- - Die Gradientenspulen werden wie bei herkömmlichen Segment spulen kürzer als Sattelspulen.
- - Die Induktivität und der ohmsche Widerstand werden deut lich reduziert, wenn auch in geringerem Umfang als bei der herkömmlichen Segmentspule.
- - Die physiologische Stimulation wird reduziert, da eine Bxy-Komponente nur durch die Leiterabschnitte erzeugt wird, die parallel zur z-Achse laufen. Diese weisen im Vergleich zu den Nutzwindungen auf dem inneren Radius je doch nur die halbe Ampere-Windungszahl auf und führen vom Untersuchungsvolumen weg.
- - Aufgrund erster Untersuchungen kann von einer gleichwerti gen Linearität ausgegangen werden. Bei diesen Untersuchun gen wurde die Linearität lediglich in Hinblick auf den Ab stand zwischen den Segmenten optimiert. Die Optimierung weiterer Parameter, z. B. des Verhältnisses zwischen dem Durchmesser äußerer und innerer Wicklungsteile könnte noch Verbesserung bringen.
- - Das Verhältnis der Durchmesser von äußeren zu inneren Wicklungsteilen ist sowohl im Vergleich zu herkömmlichen Segmentspulen als auch im Vergleich zu Sattelspulen klei ner. Damit bleibt bei gleichbleibender Warmbohrung des Ma gneten mehr Platz für den Patienten, für Hochfrequenzspu len usw.
- - Die aktive Schirmwirkung zur Vermeidung von Wirbelströmen im Kryostaten dürfte ausreichend sein. Der Schirmfaktor kann durch Optimierung der Durchmesser von äußeren und in neren Wicklungsteilen festgelegt werden.
- - Die Herstellbarkeit wird deutlich vereinfacht. Jedes Seg ment kann einfach auf einer flachen Scheiben-Form gewic kelt werden. Die einzelnen Segmente müssen dann lediglich zusammengesetzt werden.
Zu Vergleichszwecken wurde der Feldverlauf einer Gradienten
spule nach dem erfindungsgemäßen Prinzip auch für einen äuße
ren Radius von 0,22 m und einen inneren Radius von 0,175 m, al
so einem Verhältnis von 1,24 durchgeführt. In den Fig. 10
und 11 sind die entsprechenden Feldverläufe dargestellt. So
wohl die Feldhomogenität als auch die Schirmwirkung wurden
verbessert.
Eine weiter verbesserte Linearität kann man erreichen, wenn
man die tesseralen Gradientenspulen nicht, wie bisher darge
stellt, aus zwei Segmenten, sondern aus vier Segmenten zusam
mensetzt. Ein entsprechendes erstes Ausführungsbeispiel ist
in Fig. 12 dargestellt. Im folgenden wird die Leiterführung
für die jeweils oberen Wicklungen 11a, 12a der Segmente 11
und 12 erläutert. Die Leiterführung für die anderen Wicklun
gen verläuft entsprechend.
Der Gradientenstrom IG wird über eine Anschlußklemme 15 zuge
führt und verläuft zunächst auf einem inneren Bogen 11a′ der
Wicklung 11a im Uhrzeigersinn, dann auf einem äußeren Bogen
11a′′ in Gegenrichtung und wird schließlich wieder auf dem
inneren Bogen 11a′ in Uhrzeigerrichtung geführt. Anschließend
wird der Strom über einen Rückführungsbogen 11a′′′′ in größe
rem Abstand zum Untersuchungsbereich 9 entgegengesetzt zur
Uhrzeigerrichtung geführt und läuft dann über einen inneren
Bogen 12a′ der Wicklung 12a im Uhrzeigersinn, auf einem
äußeren Bogen 12a′′ zurück und wieder auf dem inneren Bogen
12a′ in Uhrzeigerrichtung zurück zu einer Anschlußklemme 16.
Diese Darstellung-bezieht sich wiederum nur auf eine Windung.
Bei der in der Praxis vorliegenden Vielzahl von Windungen
werden diese über Rückführungsbögen 11a′′′ geschlossen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Anschlüsse für je
weils ein Wicklungspaar gesondert herausgeführt. Mit dieser
Anordnung kann bei entsprechender Optimierung des Abstands
der Segmente die Linearität verbessert bzw. bei vorgegebener
Linearität der Untersuchungsraum vergrößert werden. Ferner
erreicht man bei 100 Amperewindungen eine größere Gradienten
feldstärke, nämlich 2,47 mT/m. Ein weiteres Ausführungsbei
spiel für eine tesserale Gradientenspule mit vier Segmenten
ist in Fig. 13 dargestellt. Dabei sind alle Anschlußklemmen
15 bis 18 auf einer Seite der Gradientenspule herausgeführt.
Dies ist von besonderem Vorteil für sogenannte "insert"-Gra
dientenspulen, also Gradientenspulen, die nicht fest in das
Kernspintomographiegerät eingebaut sind, sondern, ähnlich wie
lokale Hochfrequenzspulen an das Untersuchungsgerät angepaßt,
in den Kernspintomographen eingeschoben werden. Hierbei ist
die Leitungsführung für eine Windung:
- - Einspeisung über eine erste Anschlußklemme 15
- - innerer Bogen 14a′ der Wicklung 14a im Uhrzeigersinn
- - Rückführung über den äußeren Bogen 14a′′
- - innerer Bogen 14a′ wiederum im Uhrzeigersinn
- - Rückführungsbogen 14a′′′ entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn
- - innerer Bogen 13a′ der Wicklung 13a im Uhrzeigersinn
- - Rückführung über den äußeren Bogen 13a′′
- - innerer Bogen 13a′ wiederum im Uhrzeigersinn
- - Rückführungsbogen 14a′′′ entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn
- - innerer Bogen 12a′ der Wicklung 12a im Uhrzeigersinn
- - Rückführung über den äußeren Bogen 12a′
- - innerer Bogen 12a′ wiederum im Uhrzeigersinn
- - Rückführungsbogen 14a′ entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn
- - innerer Bogen 11a′ der Wicklung 11a im Uhrzeigersinn
- - Rückführung über den äußeren Bogen 11a′
- - innerer Bogen 11a′ wiederum im Uhrzeigersinn
- - Rückführung zur Klemme 16.
Es ist zu betonen, daß damit wiederum nur eine Windung darge
stellt ist, in der Praxis werden mehrere Windungen mit einem
zusätzlichen Rückführungsbogen 11a′′′ aufgebracht.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen weisen die inne
ren Wicklungsteile jeweils doppelt so viele Windungen auf wie
die äußeren Wicklungsteile. Es ist selbstverständlich auch
möglich, andere Verhältnisse dieser Windungszahlen zu wählen,
wenn man die Gradientenspule nach Wirbelstromverhalten/
Lorentz-Kräften/Linearität usw. optimiert.
Claims (5)
1. Tesserale Gradientenspule für Kernspintomographiegeräte,
die zur Erzeugung magnetischer Feldgradienten in einem hohl
zylinderförmigen Innenraum (1b) eines Grundfeldmagneten (1)
um ein Untersuchungsvolumen angeordnet ist, wobei die Gra
dientenspule aus mindestens zwei in axialer Richtung beab
standeten Spulensegmenten (11 bis 14) besteht, wobei jedes
Spulensegment (11 bis 14) aus mindestens zwei symmetrisch zu
einer Mittelachse des zylinderförmigen Innenraumes (1b) ange
ordneten Wicklungen besteht, wobei jede Wicklung aus einem
inneren, auf einem geringeren Radius um die Mittelachse des
Innenraums (1b) liegenden Wicklungsteil (11a′ bis 14b′) und
einem äußeren, auf einem größeren Radius um die Mittelachse
liegenden Wicklungsteil (11a′′ bis 14b′′) besteht, wobei
innere und äußere Wicklungsteile (11a′ bis 14b′, 11a′′ bis
14b′′) entgegengesetzt stromdurchflossen sind, da
durch gekennzeichnet, daß die Ampere-
Windungszahl des äußeren Wicklungsteils (11a′′ bis 14b′′)
jeder Wicklung geringer ist als die Ampere-Windungszahl des
inneren Wicklungsteils (11a′ bis 14b′).
2. Tesserale Gradientenspule nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis der Ampere-Windungszahlen von äußeren und inneren
Wicklungsteilen (11a′ bis 14b′, 11a′′ bis 14b′′) so gewählt
wird, daß die Schirmwirkung der Gradientenspule optimiert
wird.
3. Tesserale Gradientenspule nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß jede Gra
dientenspule aus zwei symmetrisch zu einem Mittelpunkt des
kugelförmigen Untersuchungsvolumens angeordneten Segment
paaren mit jeweils einem ersten und einem zweiten Segment
(11, 12; 13, 14) besteht, wobei für die Wicklungen (11a bis
14a, 11b bis 14b) jedes Segmentpaars (11 bis 14) jeweils zwei
Anschlußklemmen (15 bis 22) vorgesehen sind, wobei der Strom
über die jeweils erste Anschlußklemme (15, 17, 20, 22)
eingespeist wird und in den Wicklungen jedes Segmentpaares
wie folgt geführt wird:
- - innerer Wicklungsteil (11a′′, 11b′′), erstes Segment (11)
- - äußerer Wicklungsteil (11a′, 11b′), erstes Segment (11)
- - innerer Wicklungsteil (11a′, 11b′′), erstes Segment (11)
- - Rückführungsbogen (11a′′′) in Abstand zu einem Untersu chungsvolumen
- - innerer Wicklungsteil (12a′′, 12b′′), zweites Segment (12)
- - äußerer Wicklungsteil (12a′, 12b′), zweites Segment (12)
- - innerer Wicklungsteil (12a′′, 12b′′), zweites Segment (12)
- - zweite Anschlußklemme (16, 18).
4. Tesserale Gradientenspule nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Gradientenspule aus symmetrisch zu einem Mittelpunkt
eines kugelförmigen Untersuchungsvolumens angeordneten Seg
ment-Gruppen (11 bis 14) besteht, wobei für die einander ent
sprechenden Wicklungen (11a bis 14b) aller Segmente (11 bis
14) gemeinsame Anschlußklemmen (15 bis 18) vorgesehen sind,
wobei der Strom durch die entsprechenden Wicklungen aller
Segmente wie folgt geführt wird:
- - erste Anschlußklemme (15)
- - innerer Wicklungsteil (14a′), erstes Segment (14)
- - äußerer Wicklungsteil (14a′′), erstes Segment (14)
- - innerer Wicklungsteil (14a′), erstes Segment (14)
- - Rückführungsbogen (14a′′′) in Abstand zu einem Untersu chungsvolumen
- - innerer Wicklungsteil (13a′), zweites Segment (13)
- - äußerer Wicklungsteil (13a′′), zweites Segment (13)
- - innerer Wicklungsteil (13a′), zweites Segment (13)
- - Rückführungsbogen (14a′′′) in Abstand zu einem Untersu chungsvolumen
- - innerer Wicklungsteil (11a′), N-tes Segment (11)
- - äußerer Wicklungsteil (11a′′), N-tes Segment (11)
- - innerer Wicklungsteil (11a′), N-tes Segment (11)
- - zweite Anschlußklemme (16, 18).
5. Tesserale Gradientenspule nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß alle An
schlußklemmen (15 bis 18) auf einer Seite der Gradientenspule
herausgeführt werden.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19527020A DE19527020C1 (de) | 1995-07-24 | 1995-07-24 | Tesserale Gradientenspule für Kernspintomographiegeräte |
US08/685,930 US5675255A (en) | 1995-07-24 | 1996-07-22 | Tesseral gradient coil for nuclear magnetic resonance tomography apparatus |
JP8194685A JPH0928693A (ja) | 1995-07-24 | 1996-07-24 | 核スピントモグラフィ装置用テサラル形傾斜コイル |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19527020A DE19527020C1 (de) | 1995-07-24 | 1995-07-24 | Tesserale Gradientenspule für Kernspintomographiegeräte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19527020C1 true DE19527020C1 (de) | 1997-02-20 |
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Family Applications (1)
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