DE19903070A1 - Abstandsgewirke zur Aufpolsterung - Google Patents
Abstandsgewirke zur AufpolsterungInfo
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Abstract
Abstandsgewirke zur Aufpolsterung, z. B. von Fahrzeuglenkrädern oder Fahrzeugsitzen, das zwei parallele Gewirkelagen hat, die über Abstandsfäden miteinander verbunden sind, wobei eine der Gewirkelagen eine höhere Durchlässigkeit für Luft und die andere Gewirkelage eine geringere Durchlässigkeit für Luft aufweist, indem die Gewirkelage mit der höheren Durchlässigkeit ein Raster von Durchbrüchen oder Schlitzen aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Abstandsgewirke zur Aufpolsterung,
z. B. von Fahrzeuglenkrädern oder Fahrzeugsitzen, das zwei
parallele Gewirkelagen hat, die über Abstandsfäden miteinander
verbunden sind. Derartige Abstandsgewirke werden zur Aufpol
sterung von Lenkrädern, von Sitzen und auch zur Verkleidung von
Türen und Dachhimmel von Fahrzeugen zunehmend eingesetzt. Neben
dem gewünschten Polstereffekt haben sie den Vorteil, daß sie gut
vorformbar sind und so hergestellt werden können, daß kein ge
sonderter Bezugsstoff aufzuspannen ist. Entweder wird die obere
Gewirkelage als gebrauchsfertiger Dekorstoff ausgebildet oder
mit einem solchen Dekorstoff kaschiert.
In jüngsten Anwendungsfällen werden Fahrzeuglenkräder und Fahr
zeugsitze mit Innenzwangsbelüftungen, teilweise in Ergänzung zu
Beheizungsvorrichtungen versehen. Bei Fahrzeugsitzen oder Fahr
zeuglenkrädern, die mit einer Beheizungsvorrichtung ausgestattet
werden sollen, ist es erforderlich, die als Heizdrähte wirkenden
elektrischen Leiter in engen Kontakt mit der Oberfläche, d. h.
mit dem Überzugmaterial bzw. dem Bezugsstoff, zu bringen. Bei
Abstandgewirken der eingangs genannten Art, ist es aus der
DE 42 39 068 C2 bekannt, in eine der Gewirkelagen Leiterfäden
einzuwirken, die miteinander leitend verbunden sind. Diese Lei
terfäden liegen in der Regel in der bei Verbauung bzw. Verle
gung des Abstandsgewirkes als Innenlage verwendeten Gewirkelage.
Das Anspringverhalten bei Einschalten der elektrischen Beheizung
ist damit verzögert.
Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Abstandsgewirke der genannten Art so weiterzubilden, daß die
Wirkungsweise verbessert wird. Die Lösung hierfür besteht darin,
daß zumindest eine der Gewirkelagen eine höhere Durchlässigkeit
für Luft und die andere Gewirkelage eine geringere Durchlässig
keit für Luft aufweist.
Mit höherer bzw. geringerer Luftdurchlässigkeit ist bezeichnet,
daß ein geringerer bzw. höherer Druckabfall an der entsprechen
den Gewirkelage bei senkrecht zu dieser gerichteter erzwungener
Luftdurchströmung verursacht wird.
Das erfindungsgemäße Gewirke läßt damit bei innenbelüfteten
Bauteilen, die mit dem Gewirke bezogen sind - nach heutigem
Stand Fahrzeugsitze oder Fahrzeuglenkräder, ohne daß dies eine
abschließende Aufzählung sein soll - ein Herantreten der Luft
strömung durch die innenliegende besser luftdurchlässige Ge
wirkelage hindurch bis an die äußere dichte Gewirkelage zu; hier
verhindert letztere jedoch ein merkliches Austreten von Luft an
die Oberfläche. Die gewünschte Kühl- oder Heizwirkung der
Zwangsinnenbelüftung wirkt sich damit mit besserem Anspring
verhalten und mit geringeren Verlusten aus; unerwünschte Neben
effekte, wie Staubaustrag oder Alterungseffekte an der Kaschie
rung werden jedoch verhindert.
Gewirke der erfindungsgemäßen Art sind auf Wirk- und Raschel
maschinen, mit denen Abstandsgewirke hergestellt werden können,
nach geeigneter Anpassung oder Abänderung der Maschinen zu er
zeugen. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß zumindest eine
der Gewirkelagen eingewirkte Leiterfäden umfaßt, die miteinander
leitend verbunden sind. Geeignete Leiterfäden können z. B. aus
Kupfer, mit einem Durchmesser von 0,5 bis 0,8 mm bestehen. Mit
dem Wirkvorgang entsteht das weitgehend fertige Produkt. Bevor
zugt werden die Leiterfäden in der Gewirkelage mit der geringe
ren Luftdurchlässigkeit eingearbeitet, die nach dem Verlegen
bzw. Aufbringen nach außen liegen soll. Dies ermöglicht ein
schnelleres Anspringen der Heizwirkung.
Aufgrund des geringen Kostenaufwandes können hiermit beispiels
weise sämtliche Fahrzeuge einer Serie für die Ausstattung mit
einer Sitz- bzw. einer Lenkradheizung vorbereitet werden, auch
wenn diese letztlich nicht bei allen Fahrzeugen der Serie ange
schlossen und mit Schaltelementen versehen werden. Bevorzugt
werden die einzelnen Leiterfäden so verwirkt, daß benachbarte
Leiterfäden zumindest in einem bestimmten Punkt leitenden Kon
takt miteinander haben. Wenn die Leiterfäden nur mit einem Mas
sekontakt der Fahrzeugmasse verbunden werden, tritt der wichtige
Effekt auf, daß der Bezug, insbesondere ein aufkaschierter
Kunststoffbezug, sich nicht statisch aufladen kann.
Weiterhin ist es sinnvoll, zumindest ein quer zur allgemeinen
Längsrichtung der Leiterfäden verlaufendes, die Leiterfäden
kreuzendes Litzenband einzuwirken oder auf das fertige Gewirke
aufzubringen, über das dann die Verbindung mit einer elektri
schen Spannungsquelle hergestellt werden kann. In günstiger
Weise kann ein gleichartiges zweites Litzenband parallel zum
ersten in das Gewirke eingewirkt oder auf das fertige Gewirke
aufgebracht werden, das über einen Massekontakt mit der elek
trischen Fahrzeugmasse verbunden werden kann. Diese Litzenbänder
können insbesondere aus einer Gruppe von ineinandergewirkten
Leiterfäden mit großem leitenden Querschnitt gebildet werden.
Nach einer günstigen Ausgestaltungsform kann ein mäanderförmiger
Verlauf der im Gewirke längsverlaufenden Leiterfäden vorgesehen
sein, wobei die Schleifen der Mäander ineinandergreifen, so daß
die ganze Oberfläche des Gewirkes mit einem dichten Bild von
Heizfäden überzogen ist.
Die außenliegende Gewirkelage kann wie bereits eingangs erwähnt
das fertige textile Erzeugnis für das Überziehen von Teilen
darstellen. In den meisten Fällen wird jedoch ein textiles Mate
rial oder Kunststoffolie oder Kunst- oder Echtleder auf
kaschiert. Die Abstandsfäden können aus elastischem oder weit
gehend flexiblen Fadenmaterial bestehen.
Das Fadenmaterial der Gewirkelagen kann bevorzugt Polyester mit
einem hohen Schmelzpunkt sein, der beispielsweise bei 240°C
liegen kann. Dies ermöglicht es, einen Anschlußleiter bzw. einen
Masseleiter mit den dünnen Leiterfäden zu verschweißen, ohne daß
das Gewirke Schaden nimmt. Zumindest die Leiterfäden, ggfs. auch
die Litzenbänder für den Anschlußleiter und den Masseleiter,
können mit einer Isolierung versehen sein, die an den gegensei
tigen Verbindungsstellen unterbrochen ist; letzteres kann beim
gegenseitigen Verschweißen zustandekommen. Ein bevorzugtes Aus
führungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen darge
stellt.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Abstandsgewirke im Quer
schnitt,
Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf das erfindungsgemäße Abstands
gewirke von oben,
Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf das erfindungsgemäßes Ab
standgewirke von unten.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Abstandsgewirke 1 mit einer
oberen Gewirkelage 3 mit den im Querschnitt gezeigten Leiterfä
den 4 und einer unteren Gewirkelage 5 erkennbar. Im wesentlichen
verlaufen die Gewirkelagen 3, 5 flächenparallel zueinander,
wobei zwischen ihnen Abstandsfäden 6 zu erkennen sind, die mit
den Gewirkelagen verwirkt sind und zwischen ihnen in
Herstellrichtung hin und her wechseln. Es sind weiter ein Lit
zenband 7 und ein Anschlußkontakt 8 sichtbar, der Spannungs
kontakt oder Massekontakt sein kann.
Fig. 2 zeigt einen Ausriß eines erfindungsgemäßen Abstands
gewirkes 1 in Draufsicht. Es ist die obere Gewirkelage 3
sichtbar, in der eine Vielzahl von grundsätzlich mäanderförmig
verlaufenden und a) miteinander verschränkten bzw. b) parallel
zueinander verlaufenden Leiterfäden 4 eingewirkt sind. Diese
sind aufgrund ihrer größeren Materialstärke deutlich sichtbar
gegenüber der nicht detailliert dargestellten Grundstruktur. Die
Leiterfäden 4 werden zum einen mittels eines Litzenbandes 7
elektrisch leitend miteinander verbunden, an dem ein An
schlußkontakt 8 zur Verbindung mit einer elektrischen Spannungs
quelle angebracht ist. Die Leiterfäden sind weiterhin über ein
Litzenband 9 miteinander leitend verbunden, an dem ein Anschluß
kontakt 10 zum Anschluß an der elektrischen Fahrzeugmasse vor
gesehen ist.
Fig. 3 zeigt einen Ausriß eines erfindungsgemäßen Abstands
gewirkes von der Unterseite, in dem die untere Gewirkelage 5 mit
einem Raster von Durchbrüchen 11 ausgebildet ist. Die Grund
struktur des Gewirkes in den übrigen geschlossenen Bereichen ist
nicht näher dargestellt.
Claims (12)
1. Abstandsgewirke (1) zur Aufpolsterung, z. B. von Fahrzeug
lenkrädern oder Fahrzeugsitzen, das zwei parallele Gewirke
lagen (3, 5) hat, die über Abstandsfäden (6) miteinander
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Gewirkelagen (3) eine höhere Durchlässigkeit
für Luft und die andere Gewirkelage (5) eine geringere
Durchlässigkeit für Luft aufweist.
2. Gewirke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewirkelage (3) mit der geringeren Durchlässigkeit
eine gleichmäßig dichte Struktur aufweist.
3. Gewirke nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewirkelage (5) mit der höheren Durchlässigkeit ein
Raster von Durchbrüchen (11) oder Schlitzen aufweist.
4. Abstandsgewirke nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der Gewirkelagen (3) eingewirkte elek
trisch leitende Leiterfäden (4) umfaßt.
5. Gewirke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterfäden (4) in der Gewirkelage (3) mit der
geringeren Durchlässigkeit eingewirkt sind.
6. Gewirke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein quer zur allgemeinen Längsrichtung der
eingewirkten Leiterfäden (4) verlaufendes mit diesen lei
tend verbundenes Litzenband (7, 9) vorgesehen ist, das
zumindest mit einem Anschlußkontakt (8) zur Verbindung mit
einer elektrischen Spannungsquelle oder mit einen Masse
kontakt (10) zur Verbindung mit einer elektrischen Fahr
zeugmasse verbindbar ist.
7. Gewirke nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zumindest eine Litzenband (7, 9) in die die Leiter
fäden enthaltende Gewirkelage (3) eingewirkt ist.
8. Gewirke nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zumindest eine Litzenband (7, 9) auf die die Lei
terfäden enthaltende Gewirkelage (3) nachträglich aufge
bracht ist.
9. Gewirke nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Gewirkelage (5) mit der geringeren Luftdurch
lässigkeit ein textiles Erzeugnis oder eine Folienbahn
aufkaschiert ist.
10. Gewirke nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewirkelage (5) mit der geringeren Luftdurchlässig
keit als gebrauchsfertiger Bezugsstoff ausgebildet ist.
11. Gewirke nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterfäden (4b) zueinander mäanderförmig parallel
verlaufen und in ihrer allgemeinen Längsrichtung betrachtet
ineinandergreifen.
12. Gewirke nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterfäden (4b) in ihrer allgemeinen Längsrichtung
betrachtet schlangenförmig verlaufen und sich regelmäßig
überkreuzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19903070A DE19903070A1 (de) | 1999-01-27 | 1999-01-27 | Abstandsgewirke zur Aufpolsterung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |