DE19902483A1 - Sicherheitsgurtaufroller - Google Patents
SicherheitsgurtaufrollerInfo
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Abstract
Ein Sicherheitsgurtaufroller mit einer Gurtspule 3 für das Sicherheitsgurtband, einem Lastbegrenzer 5, welcher bei blockierter Gurtspule einen begrenzten Gurtbandauszug mit Energieabsorption zuläßt, wobei die Energieabsorption in Abhängigkeit unfallbezogener Daten einstellbar ist, und hierzu die Drehbewegung der Gurtspule 3 beim begrenzten Gurtbandauszug abgetastet wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurtaufroller nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei einem derartigen aus der DE 196 04 483 C1 bekannten
Sicherheitsgurtaufroller ist ein Lastbegrenzer vorgesehen,
welcher bei blockierter Gurtspule einen begrenzten Gurtband
auszug mit Energieabsorption zuläßt. Die Energieabsorption
ist in Abhängigkeit von mittels Sensoren erfaßten unfallbezo
genen Daten einstellbar. Diese unfallbezogenen Daten können
Körperdaten des Fahrzeuginsassen, Sitzpositionsdaten, Unfall
bedingungsdaten, wie beispielsweise Schwere des Unfalls, und
dergleichen sein. Diese Daten werden mit Hilfe bestimmter
Sensoren, die außerhalb des Sicherheitsgurtaufrollers ange
ordnet sind, ermittelt und für die Einstellung der Energieab
sorption des Lastbegrenzers ausgewertet. Hierdurch soll eine
gesteuerte Beeinflussung der Rückhaltecharakteristik des
Sicherheitsgurtes bei blockierter Gurtspule, insbesondere
nach dem Straffen des Sicherheitsgurtes gegebenenfalls in
Verbindung mit der Rückhaltefunktion eines Airbags erreicht
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sicherheitsgurtaufroller
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem mit
verringertem Aufwand bei blockierter Gurtspule ein begrenzter
Gurtbandauszug mit unfallbezogener Energieabsorption erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei der Erfindung wird die Drehbewegung der Gurtspule abgeta
stet, wobei hieraus ein Meßsignal bzw. Meßsignale für die
Gurtbandauszugslänge und/oder durch Differentiation nach der
Zeit die Gurtbandauszugsgeschwindigkeit und/oder weiterer
Differentiation nach der Zeit die Gurtbandauszugsbeschleuni
gung gebildet wird bzw. werden. Aus diesem Meßsignal bzw.
diesen Meßsignalen wird ein Stellsignal gebildet, mit welchem
der Lastbegrenzer eingestellt wird. Für die Differentiation
nach der Zeit wird die Zeit beginnend mit dem Gurtbandauszug
bei blockierter Gurtspule verwendet. Die Gurtbandauszugslänge
wird durch Abtasten von mit der Gurtspule mitdrehenden Bau
teilen, welche Markierungen, Zähne der Blockierverzahnung
oder anderer Elemente, welche Drehwinkelinkremente darstel
len, ermittelt. Das Meßsignal bzw. die Meßsignale und hier
insbesondere das der Gurtbandauszugsbeschleunigung entspre
chende Signal wird mit einem Gurtkraft-Kennfeld verglichen.
Dieses Gurtkraft-Kennfeld gibt die gewünschte Charakteristik
des begrenzten Gurtbandauszuges wieder. In Abhängigkeit vom
Vergleich wird der Lastbegrenzer eingestellt.
Der Lastbegrenzer kann ein Energieabsorber mit variabler
Energieabsorption sein. Hierzu eignen sich beispielsweise
verstellbare Bremsvorrichtungen, mit denen der begrenzte
Gurtbandauszug mit dem gewünschten Gurtkraft-Kennfeld abge
bremst wird. Eine bevorzugte Ausführungsform eines Energieab
sorbers mit variabler Energieabsorption arbeitet nach dem
Prinzip einer Hydropumpe, bei welcher mit der Gurtspule.der
Rotor der Hydropumpe, beispielsweise durch Betätigen einer
Kupplung gekoppelt wird und der Rotor ein Hydraulikmedium
durch eine Drosseleinrichtung fördert, welche in Abhängigkeit
vom Meßsignal bzw. den Meßsignalen eingestellt ist. Die
Hydropumpe kann allein den einstellbaren Lastbegrenzer bil
den. Es ist jedoch auch möglich, die Hydropumpe mit einem
Energieabsorber zu kombinieren, der eine vorgegebene Energie
absorptionscharakteristik aufweist, beispielsweise mit einem
Torsionsstab. Die Hydropumpe bildet dann den variablen Teil
des Lastbegrenzers.
Anstelle einer Hydropumpe kann auch ein Elektromotor, bei
spielsweise mit Hilfe einer Kupplung, an die Wickelwelle
angeschlossen werden, um die gewünschte Energieabsorption
beim begrenzten Gurtbandauszug zu erreichen. Im Elektromotor
kann hierzu eine entsprechende Gegen-EMK erzeugt werden, um
die erforderliche Bremskraft zu erzielen. Auch der Elektromo
tor kann mit einem Energieabsorber mit fest vorgegebener
Energieabsorption, beispielsweise einem Torsionsstab, gekop
pelt werden. In bevorzugter Weise kommt ein Elektromotor in
Flachbauweise zum Einsatz, wie er beispielsweise aus der
DE 43 02 042 A1 bekannt ist.
Aus der DE 44 26 621 A1 ist eine Hydropumpe als Stafferan
trieb zum Staffen eines Sicherheitsgurtes bekannt. Bei vor
liegender Erfindung wird jedoch die Hydropumpe zum Verbrauch
von Energie verwendet, wobei Hydraulikmedium durch die von
der Wickelwelle verursachte Drehung durch ein vom Meßsignal
bzw. den Meßsignalen gesteuertes Drosselventil gefördert
wird. Die Hydropumpe kann somit generell zum Einsatz kommen,
wenn bei blockierter Gurtspule ein begrenzter Gurtbandauszug
mit auf das jeweilige Unfallgeschehen einstellbarer Energie
absorption erreicht werden soll.
Ferner kann die Energieabsorption des Lastbegrenzers dadurch
einstellbar gestaltet werden, daß mehrere additiv schaltbare
Energieabsorber, welche eine vorgegebene Energieabsorptions
charakteristik haben, wahlweise additiv schaltbar sind, um
die gewünschte Rückhaltecharakteristik während des gebremsten
Gurtbandauszuges zu erreichen.
Bei der Erfindung wird im Gegensatz zum Stand der Technik aus
dem Verhalten, insbesondere Drehverhalten der Gurtspule, die
erforderliche Information erhalten, um für den gebremsten
Gurtbandauszug die erforderliche Rückhaltecharakteristik zu
erhalten. Die Unfallschwere, das Gewicht und die Größe des
Fahrzeuginsassen sind unmittelbar durch die Drehbewegung der
Gurtwelle angegeben. Man erhält somit einen unmittelbaren
Bezug zwischen Unfallhergang und der Einstellung der Lastbe
grenzung.
Anhand der Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfin
dung noch näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Hydro
pumpe zur Einstellung der gewünschten Energie
absorption;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem Elekto
motor zur Einstellung der Energieabsorption;
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel mit sphärischer
Drehnockenverstellung zur Einstellung der ge
wünschten Energieabsorption;
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel mit additiv
schaltbaren Energieabsorbern; und
Fig. 5 ein Kraftdiagramm, welches verschiedene Energie
absorptionstufen in Abhängigkeit von der Bandaus
zugsgeschwindigkeit darstellt.
Bei den Ausführungsbeispielen, welche in den Figuren darge
stellt sind, werden nur die zum Verständnis der Erfindung
notwendigen Bestandteile des Gurtaufrollers dargestellt. Der
Gurtaufroller besitzt eine Gurtspule 3, auf welche das nicht
näher dargestellte Sicherheitsgurtband aufgerollt wird. Mit
den Endflanschen der Gurtspule 3 sind Blockierscheiben,
welche an ihrem Umfang Blockierverzahnungen 4 aufweisen,
mittels Scherstiften 15 verbunden. Zum Blockieren der Gurt
spule 3 gegenüber einer Weiterdrehung wird eine jeder Bloc
kierverzahnung 4 zugeordnete Blockierklinke 14 mit der Bloc
kierverzahnung in Eingriff gebracht. Eine derartige Blockie
rung erfolgt beispielsweise bei einem Crash gegebenenfalls
nach dem Strammen des Sicherheitsgurtes.
Um die vom Gurtband auf den Körper des Fahrzeuginsassen
ausgehende Belastung bei der Vorverlagerung zu verringern,
ist ein begrenzter Gurtbandauszug mit Bremswirkung bzw.
Energieabsorption, welche zwischen dem Fahrzeugaufbau oder
einem Gurtaufroller-Rahmen 28 und der Gurtspule 3 zur Wirkung
kommt, vorgesehen. Dieser begrenzte Gurtbandauszug mit Ener
gieabsorption wird bei den jeweiligen Ausführungsbeispielen
von einem Lastbegrenzer 5 gewährleistet. Bei den dargestell
ten Ausführungsbeispielen ist in Abhängigkeit von der Unfall
schwere und/oder dem Körpergewicht des Fahrzeuginsassen eine
Einstellung der Energieabsorption auf eine gewünschte Rück
haltecharakteristik, welche durch eine Gurtkraft-Kennlinie
vorgegeben ist, möglich. Hierzu wird die Drehbewegung der
Gurtspule nach dem Blockieren (Blockiereingriff der Klinke 14
in die Blockierverzahnung 4) abgetastet und in Abhängigkeit
davon die Energieabsorption des Lastbegrenzers 5 eingestellt.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 wird die
Drehbewegung der Gurtspule mittels einer Abtasteinrichtung 2
abgetastet. Beispielsweise kann eine Markierung 16, welche
Drehwinkelinkremente darstellt, mit Hilfe der Abtasteinrich
tung 2 abgetastet werden. Die Abtasteinrichtung 2 liefert
dabei durch die Abtastung der Drehwinkelinkremente der Mar
kierung 16 ein der Gurtbandauszugslänge proportionales Si
gnal. Durch Differentiation dieses Signals in einem Differen
zierer 17 kann ein der Winkelgeschwindigkeit (Drehzahl)
proportionales Meßsignal erzielt werden. Durch weitere Diffe
rentiation nach der Zeit dieses Geschwindigkeitssignals in
einem zweiten Differenzierer 18 gewinnt man ein der Drehbe
schleunigung proportionales Meßsignal. Dieses der Drehbe
schleunigung proportionales Signal ist proportional der
Kraft, welche bei der Vorverlagerung des Körpers des Fahr
zeuginsassen am Gurtband bzw. an der Gurtspule 3 zur Einwir
kung kommt. Die beschriebene Anordnung bildet eine Sensorein
richtung 1, mit welcher die angesprochenen Meßsignale gewon
nen werden können.
Durch Abtastung der Drehbewegung der Gurtspule 3 lassen sich
daher Meßsignale gewinnen, welche Informationen zur Unfall
schwere und zum Körpergewicht des Fahrzeuginsassen haben. In
Abhängigkeit von einem oder mehreren dieser Signale kann dann
gegebenenfalls in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Gurt
kraft-Kennlinie der Lastbegrenzer 5 eingestellt werden.
Bei den Ausführungsbeispielen wird nach der Gurtstraffung auf
beiden Seiten oder auf einer Seite der Wickelwelle die Bloc
kierklinke 14 in die Blockierverzahnung 4 in Eingriff gesteu
ert. Bei der Vorverlagerung des Körpers des Fahrzeuginsassen
wirkt auf die Gurtspule 3 eine solche Kraft, daß die Scher
stifte 15 abgeschert werden und die Gurtspule sich gegenüber
der von der Blockierklinke 14 festgehaltenen Blockierscheibe
19 drehen kann. Durch diese Relativverdrehung der Gurtspule 3
gegenüber der blockierten Blockierscheibe 19 wird eine Kupp
lung 20 eingerückt, so daß die Gurtspule 3 an ein Antriebs
teil 21 eines als Hydropumpe 7 ausgebildeten Energieabsorbers
angekoppelt ist. Kupplungen, welche aufgrund der Relativdre
hung zweier Teile eingerückt werden, sind bekannt. Die Hydro
pumpe, welche beispielsweise nach dem Eaton-Prinzip arbeiten
kann, transportiert ein inkompressibles Medium, beispielswei
se Öl, in einen geschlossenen Strömungskreislauf 23. In
diesem Strömungskreislauf befindet sich ein steuerbares
Ventil 24. Durch das Ventil 24 kann der Strömungsquerschnitt
zum Erzeugen von Strömungsverlusten und damit zur Erzielung
des gewünschten Energieverbrauchs eingestellt werden. Die
Hydropumpe 7 und der angeschlossene Strömungskreislauf 23 mit
einstellbaren Strömungsquerschnitt bewirken daher beim be
grenzten Gurtbandauszug eine einstellbare Lastbegrenzung.
Die Einstellung des Strömungsquerschnittes kann in Abhängig
keit von einer Gurtkraft-Kennlinie, die in einem Speicher 25
abgelegt ist, erfolgen. Diese Gurtkraft-Kennlinie, welche
gegenüber der Auszugslänge des Gurtbandes aufgetragen ist,
wird verglichen mit dem Kraftverlauf der aus dem aus dem
zweiten Differenzierer 18 gewonnenen Meßsignal und dem von
der Abtasteinrichtung 2 der Gurtbandauszugslänge proportiona
len Signal gewonnen wird. Die beiden Signale werden in einer
Auswerteeinrichtung 26 ausgewertet und diese bildet ein Ist-
Signal für die auf das Gurtband ausgeübte Kraft in Abhängig
keit von der Gurtbandauszugslänge. Dieses Signal wird mit der
im Speicher 25 gespeicherten Gurtkraft-Soll-Kennlinie im
Vergleicher 22 verglichen. Aus dem Vergleichssignal wird das
Stellsignal gebildet, mit welchem das Ventil 24 eingestellt
wird. Die Einstellung erfolgt in der Weise, daß die in der
Auswerteeinrichtung 26 ausgewertete Kurve für den Kraftver
lauf der im Speicher 25 gespeicherten Gurtkraft-Kennlinie
entspricht.
Die Hydropumpe 7 kann zusammen mit dem geschlossenen Strö
mungskreislauf 23 den Lastbegrenzer 5 bilden. Es ist jedoch
auch möglich, die Hydropumpe und den Strömungskreislauf 23
mit dem verstellbaren Strömungsquerschnitt (Ventil 24) mit
einem Energieabsorber zu kombinieren, welcher eine vorgegebe
ne Energieabsorption aufweist, beispielsweise mit einem auf
die Wickelwelle 3 wirkenden Torsionsstab. Dieser Torsionsstab
kann in der gleichen Weise mit der Wickelwelle 3 verbunden
sein, wie dies im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 gezeigt ist.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird anstelle der Hydro
pumpe 7 ein Elektromotor 8 als variabler Energieabsorber
verwendet. Dieser variable Energieabsorber bildet zusammen
mit dem Torsionsstab 13 den einstellbaren Lastbegrenzer. Der
Torsionsstab 13 ist an seinem einen Ende über einen Form
schluß 27 drehfest mit der Gurtspule 3 verbunden. An seinem
anderen Ende ist der Torsionsstab drehfest mit der Blockier
scheibe 19 verbunden. Diese Blockierscheibe kann ebenfalls
mittels Scherstiften 15 im Normalbetrieb drehfest mit der
Gurtspule 3 verbunden sein. Beim Blockiereingriff der Bloc
kierklinken 14 in die Blockierverzahnungen 4 werden aufgrund
der auf die Gurtspule ausgeübten Kräfte bei der Vorverlage
rung des Fahrzeugsinsassen die Scherstifte 15 abgeschert, so
daß sich die Gurtspule 3 gegenüber den blockierten Blockier
scheiben 19 dreht. Das eine Ende des Torsionsstabes 13 wird
von der rechten Blockierscheibe 19 drehfest festgehalten,
während sich das andere Ende aufgrund des Formschlusses 27
mit der Gurtspule 3 mitdreht. Dabei kommt die von dem Torsi
onsstab 3 vorgegebene Energieabsorption zur Wirkung.
Wie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1
schon erläutert, gewinnt man durch den Vergleicher 22 ein
stellsignal, welches zur Einstellung einer zusätzlichen
Bremskraftwirkung dient oder welches auf die Gurtspule 3 über
die eingerückte Kupplung 20 so einwirkt, daß die Wirkung des
Torsionsstabes 13 verringert oder erhöht wird. Der Elektromo
tor 8 wird mit entsprechender Drehrichtung angetrieben. Dies
erfolgt aufgrund des Vergleichs zwischen der vorgegebenen
Gurtkraft-Kennlinie im Speicher 25 und der in der Auswerte
einrichtung 26 gewonnenen Ist-Verlauf der Gurtbandkraft. In
Abhängigkeit vom Vergleich wird eine Motorsteuerungseinrich
tung 35 betätigt. Der Elektromotor 8 kann ein Flachmotor 8
sein, wie er aus der DE 43 02 042 A1 bekannt ist.
Die Ansteuerung des Ventils 24 im Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 und die Ansteuerung des Elektromotors 8 im Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 2 kann auch in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit des Gurtbandauszuges erfolgen. Hierzu werden
die von den beiden Differenzierern 17 und 18 gebildeten
Signale in der Auswerteeinrichtung 26 ausgewertet. Hierbei
kann eine stufenweise Erhöhung der Energieabsorption bzw. der
Lastbegrenzerkraft erreicht werden, wie sie beispielsweise im
Ausführungsbeispiel der Fig. 5 dargestellt ist und in einem
Speicher 37 gespeichert ist.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist der Lastbegrenzer 5
gebildet durch eine Bremseinrichtung 6, welche nach Art einer
Lamellenkupplung aufgebaut ist. Die einen Lamellen sind
ortsfest am Rahmen 28 über ein Gehäuse 29 gelagert. Die
anderen Lamellen können sich mit der Gurtwelle 3 mitdrehen.
Im Normalbetrieb sind die Lamellen gegeneinander frei beweg
lich. Bei Blockiereingriff der Klinke 14 in die Blockierver
zahnung 4 und beschleunigter Vorverlagerung des Fahrzeugin
sassen werden nach Abscheren der Scherstifte 15 die Lamellen
mittels eines Drehnockenverstellers 9 mit einem variablen
Anpreßdruck aneinandergedrückt. Mit Hilfe eines sphärischen
Drehnockens 30 wird in Abhängigkeit von der Drehbeschleuni
gung der Gurtspule 3 bei der Vorverlagerung des Fahrzeugin
sassen der Anpreßdruck, mit welchem die Kupplungslamellen
aneinanderliegen, geändert. Hierzu verschiebt sich der sphä
rische Drehnocken 30, welcher in einer Drehnockenpfanne 31
gelagert ist, entlang einer etwa kegelförmigen Nockenlager
fläche 32 an der Drehnockenpfanne. Hierbei wird in Abhängig
keit von der Drehgeschwindigkeit eine Feder 33 komprimiert,
wodurch der Druck, mit welchem die Kupplungslamellen aneinan
derliegen, geändert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
erreicht man mit Hilfe rein mechanischer Mittel eine Einstel
lung der Energieabsorption des Lastbegrenzers in Abhängigkeit
von der Drehbeschleunigung der Gurtspule bzw. der Bandaus
zugsgeschwindigkeit.
Bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird
der Lastbegrenzer 5 von additiv schaltbaren Energieabsorbern
10, 11 und 12 gebildet. Die beiden Energieabsorber 10, 11
sind als Torsionsstäbe ausgebildet. Der Energieabsorber 12
ist als Torsionshülse ausgebildet, welche koaxial zum Torsi
onsstab 11 angeordnet ist. Die drei Energieabsorber befinden
sich in einem Hohlraum der Gurtspule 3. An ihren inneren
Enden sind die beiden Torsionsstäbe 10, 11 über ein gemeinsa
mes Formschlußteil 35 drehfest mit der Gurtspule 3 verbunden.
Die beiden äußeren Enden der Torsionsstäbe 10, 11 sind dreh
fest mit den stirnseitigen Blockierscheiben 19 verbunden.
Diese können in der oben dargestellten Weise durch die zuge
ordneten Blockierklinken 14 gegen Drehung blockiert werden.
Die Blockierklinken können auch wahlweise mit einer der
beiden Blockierverzahnungen 4 in Eingriff gebracht werden,
wie es z. B. aus der DE 196 50 494 A1 bekannt ist. Bei Vorver
lagerung des Fahrzeuginsassen wird die Gurtspule 3 gedreht,
wobei die beim Verdrehen der Torsionsstäbe 10, 11 oder eines
der beiden Torsionsstäbe verbrauchte Energie lastbegrenzend
wirkt. Wenn die Drehgeschwindigkeit, beispielsweise bei einem
95%-Mann, einen bestimmten Wert übersteigt, reagiert eine
Fliehkraftkupplung 34, welche die Torsionshülse 12 als zu
sätzlichen Energieabsorber zuschaltet. Die Fliehkraftkupplung
34 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Endes des Torsi
onsstabes 11, welches drehfest mit der Blockierscheibe 19
verbunden ist. Die Kupplung 34 kann auch durch einen Ge
schwindigkeitssensor, welcher die Drehzahl der Gurtspule 3
abtastet, betätigt werden. Ferner kann auch an der Seite des
Torsionsstabes 10 eine weitere Torsionshülse vorgesehen sein,
welche in einer Zwischenstufe der Drehzahl zugeschaltet wird.
In der Fig. 5 ist ein Kraftdiagramm dargestellt, welches
verschiedene Energieabsorptionsstufen in Abhängigkeit von der
Bandauszugsgeschwindigkeit (Spulendrehzahl) darstellt. Derar
tige Energieabsorptionsstufen in Abhängigkeit von der Band
auszugsgeschwindigkeit, die durch die Gurtspulenabtastung
ermittelt wird, können bei den dargestellten Ausführungsbei
spielen erreicht werden. Natürlich ist eine Modifikation der
Abhängigkeit der einzelnen Stufen von der Bandauszugsge
schwindigkeit und der Stufenhöhe möglich.
Mit den dargestellten Ausführungsbeispielen können im Bereich
von 5%-Frau bis 95%-Mann in Abhängigkeit vom jeweiligen
Crashverlauf die erforderlichen Rückhaltecharakteristiken vom
Lastbegrenzer erzeugt werden.
1
Sensoreinrichtung
2
Abtasteinrichtung
3
Gurtspule
4
Blockierverzahnung
5
Lastbegrenzer
6
Lamellenkupplung
7
Hydropumpe
8
Elektromotor
9
Drehnockenversteller
10
Torsionsstab
11
Torsionsstab
12
Torsionshülse
13
Torsionsstab
14
Blockierklinke
15
Scherstift
16
Markierung
17
Differenzierer
18
Differenzierer
19
Blockierscheibe
20
Kupplung
21
Antriebsteil
22
Vergleicher
23
geschlossener Strömungskreislauf
24
Ventil
25
Speicher
26
Auswerteeinrichtung
27
Formschluß
28
Rahmen
29
Gehäuse
30
sphärischer Drehnocken
31
Drehnockenpfanne
32
Nockenlagerfläche
33
Feder
34
Fliehkraftkupplung
35
Formschlußteil
36
Motorsteuerungseinrichtung
37
Speicher
Claims (14)
1. Sicherheitsgurtaufroller mit einer Gurtspule für das
Sicherheitsgurtband, einem Lastbegrenzer, welcher bei
blockierter Gurtspule einen begrenzten Gurtbandauszug mit
Energieabsorption zuläßt, und einer Einstellrichtung,
welche in Abhängigkeit von unfallbezogenen Daten den
Lastbegrenzer einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehbewegung der Gurtspule (3) durch eine Abtasteinrich
tung (2) abgetastet ist, wobei aus der abgetasteten Dreh
bewegung ein Meßsignal bzw. Meßsignale für die Gurtband
auszugslänge und/oder die Gurtbandauszugsgeschwindigkeit
und/oder Gurtbandauszugsbeschleunigung gebildet wird bzw.
werden und daß der Lastbegrenzer in Abhängigkeit dieses
Meßsignales bzw. dieser Meßsignale eingestellt ist.
2. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abtasteinrichtung (2) mitdrehende Bau
teile der Gurtspule (3) abtastet.
3. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mitdrehenden Bauteile gleiche Drehwin
kelabstände voneinander aufweisen.
4. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die mitdrehenden Bauteile, welche ab
getastet werden, in gleichen Winkelabständen auf die
Gurtspule (3) aufgebrachte Markierungen (16) oder Zähne
einer Blockierverzahnung (4) der Gurtspule (3) sind.
5. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßsignal bzw. die
Meßsignale mit einem Gurtkraft-Kennfeld verglichen wird
bzw. werden und in Abhängigkeit vom Vergleich der Lastbe
grenzer (5) eingestellt ist.
6. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastbegrenzer (5) we
nigstens einen Energieabsorber (7; 8; 9) mit variabler
Energieabsorption aufweist, welche in Abhängigkeit vom
Meßsignal bzw. von den Meßsignalen eingestellt ist.
7. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der variable Energieabsorber als Hydropumpe
(7), Elektromotor (8) oder Drehnockenversteller (9) aus
gebildet ist.
8. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastbegrenzer (5) we
nigstens einen Energieabsorber (10, 11, 12, 13) mit vor
gegebener Energieabsorption aufweist.
9. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastbegrenzer (5) meh
rere wahlweise additiv schaltbare Energieabsorber (10,
11, 12) aufweist.
10. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieabsorption des
Lastbegrenzers (5) stufenweise in Abhängigkeit der Gurt
bandauszugsgeschwindigkeit (Gurtspulen-Drehzahl) ein
stellbar ist.
11. Sicherheitsgurtaufroller mit einer Gurtspule für das
Sicherheitsgurtband, einem Lastbegrenzer, welcher bei
blockierter Gurtspule einen begrenzten Gurtbandauszug mit
Energieabsorption zuläßt, und einer Einstelleinrichtung,
welche in Abhängigkeit von unfallbezogenen Daten den
Lastbegrenzer einstellt, insbesondere nach einem der An
sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastbe
grenzer als Hydropumpe (7) ausgebildet ist.
12. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß von der Hydropumpe (7) ein Fluid durch
einen mittels eines steuerbaren Ventils (24) einstellba
ren Strömungsquerschnitt verdrängt ist.
13. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, daß das von der Hydropumpe (7) ver
drängte Fluid in einem geschlossenen Strömungskreislauf
(23), welcher das Ventil (24) enthält, verdrängt ist.
14. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (24) in Abhän
gigkeit von unfallbezogenen Daten eingestellt ist.
Priority Applications (12)
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