DE19901515A1 - Reserverad-Aufnahme - Google Patents
Reserverad-AufnahmeInfo
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Abstract
Reserverad-Aufnahme mit einer Einrichtung (14, 16) zum Befestigen des Reserverades (2) an einem Karosserieabschnitt (10, 12) eines Fahrzeuges, wobei eine Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50), die nach zumindest teilweisem Lösen der Einrichtung (14, 16) zum Festlegen des Reserverades (2) an dem Karosserieabschnitt (10, 12) zumindest das Anheben des Reserverades (2) unterstützt und/oder bewirkt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reserverad-Aufnahme mit einer Einrich
tung zum Befestigen des Reserverades an einem Karosserieabschnitt eines Fahr
zeuges.
Bei vielen Fahrzeugen wird derzeit das Reserverad im Kofferraumbereich des
Fahrzeuges aufbewahrt. Hierfür ist meist am Boden des Kofferraumes eine in ent
sprechender Größe vorgesehene Reserverad-Aufnahmemulde ausgebildet, so daß
eine im wesentlichen ebene Kofferraum-Bodenfläche erzielt werden kann. Übli
cherweise ist fahrzeugseitig noch eine Abdeckung vorgesehen, so daß das Reserve
rad kaschiert untergebracht werden kann. Um eine Bewegung des Reserverades zu
verhindern, ist meist eine Einrichtung zum Befestigen des Reserverades vorgese
hen, z. B. in der Form eines Gewindestabes, auf den ein Drehteller in solch einer
Weise aufgeschraubt werden kann, daß das Reserverad gegen den Boden der Re
serveradmulde beaufschlagt wird.
Wenn nun das Reserverad benötigt wird, hebt der Benutzer üblicherweise die Ab
deckung ab, löst die Befestigungseinrichtung und entnimmt das Reserverad. Nach
erfolgtem Radwechsel wird das defekte Rad meist in der Reserveradmulde unter
gebracht, mit der Befestigungseinrichtung fixiert und mittels der Abdeckung
kaschiert. Bei Fahrzeugen mit hoher Ladekante bringen diese Handhabungen ei
nen hohen Kraftaufwand und eine unbequeme Haltung für den Benutzer mit sich,
da er sich tief in den Kofferraum hinein beugen muß und in dieser Position das
gesamte Gewicht des Reserverades anheben muß. Der erforderliche Kraftaufwand
zum Herausnehmen des Reserverades wird meist noch durch die Tatsache erhöht,
daß das Reserverad üblicherweise eine Stahlfelge und nicht eine Leichtmetallfelge
umfaßt.
Um diesem bekannten Nachteil entgegenzuwirken, wurden in den letzten Jahren
sog. Noträder entwickelt, die geringere Abmessungen und ein geringeres Gewicht
aufweisen. Die Verwendung von sog. Noträdern stellt jedoch lediglich eine be
schränkte Reichweite und beeinträchtigte Fahrleistungen zur Verfügung. Des wei
teren bringt dieses Konzept es mit sich, daß das defekte Rad freiliegend im Koffer
raum transportiert werden muß, da es üblicherweise nicht in dem Aufnahmeraum
für das Notrad Platz findet.
Um das Entnehmen des Reserverades zu vereinfachen, wurde des weiteren in der
DE 40 40 950 eine Entnahmehilfe für ein Reserverad eines Kraftfahrzeuges mit
einem Kofferraum, einem rückwärtigen Kofferraumabschluß und einer Ladekante,
mit einer am Kofferraumboden angeordneten Reserveradmulde zur Aufnahme des
Reserverades vorgeschlagen, wobei das Reserverad mittels eines Zugbandes aus der
Reserveradmulde entnommen werden kann. Das Zugband ist an einem Ende fest
gelegt und verläuft unterhalb des Reserverades in solch einer Weise, daß mittels
Zugbeaufschlagung über einen Handgriff das Reserverad aus der Mulde freigelegt
werden kann. Bei der beschriebenen Entnahmehilfe kann schließlich das Zugband
an einem Karosserieabschnitt festgelegt werden, um eine schiefe Ebene zu definie
ren, über die das Reserverad dann aus dem Kofferraum heraus gezerrt werden
kann. Offensichtlich stellt diese Entnahmehilfe zwar eine gewisse Vereinfachung
für den Benutzer bereit, dennoch muß auch hier ein erheblicher Kraftaufwand
bewirkt werden, insbesondere in Verbindung mit einer Körperhaltung, die für das
Aufbringen von Kräften wenig vorteilhaft ist. Schließlich führt das Reserverad
beim Herausnehmen und beim Einlegen eine ungeführte Bewegung an der defi
nierten schiefen Ebene durch, so daß es leicht zu einer Verkantung kommen kann,
die einen noch größeren Kraftaufwand zur Folge hat.
Dementsprechend besteht seit langem ein Bedarf für eine Reserverad-Aufnahme,
die ein einfaches entnehmen des Reserverades sowie ein einfaches Anordnen eines
defekten Rades oder eines Austausch-Ersatzrades ermöglicht.
Es ist daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Reserverad-Aufnahme mit einer
Einrichtung zum Befestigen des Reserverades an einem Karosserieabschnitt eines
Fahrzeuges, insbesondere eines Fahrzeuges mit hochliegender Ladekante, anzuge
ben, welche ein einfaches Entnehmen und Einsetzen eines Reserverades ermög
licht. Der zum Entnehmen erforderliche Kraftaufwand sollte minimal sein. Kraft
erfordernde Handhabungen sollten bei möglichst bequemer Körperhaltung durch
zuführen sein. Schließlich sollte die Radaufnahme das Auftreten von Verkantun
gen des Reserverades verhindern, insbesondere, um keinen zusätzlichen Kraftauf
wand zu induzieren, und um eine Beschädigung und/oder Verschmutzung des um
liegenden Kofferraumabteiles zu vermeiden.
Erfindungsgemäß werden die obigen Aufgaben durch eine Radaufnahme mit einer
Einrichtung zum Befestigen des Reserverades an einem Karosserieabschnitt eines
Fahrzeuges dadurch gelöst, daß eine Hubeinrichtung vorgesehen ist, die nach zu
mindest teilweisem Lösen der Einrichtung zum Befestigen des Reserverades an
dem Karosserieabschnitt zumindest das Anheben des Reserverades unterstützt
und/oder bewirkt. Anders ausgedrückt, enthält die erfindungsgemäße Reserverad-
Aufnahme eine Hubeinrichtung, die die zum Herausnehmen und Einsetzen eines
Reserverades erforderliche Kraft reduziert bzw. vollständig ersetzt. Dementspre
chend ist die erfindungsgemäße Lösung nicht mit der aus der DE 40 40 950 be
kannten Lösung vergleichbar, da anders als bei diesem Stand der Technik die Hu
beinrichtung die erforderliche potentielle Energie zum Überwinden der Ladekante
zumindest teilweise oder auch insgesamt bereitstellt. Die erfindungsgemäße Re
serveradaufnahme stellt also eine deutliche Verbesserung dar, da ein Benutzer
deutlich reduzierte oder keine Kraft zum Entnehmen und Einsetzen des Reserve
rades benötigt. Durch die Kraftreduzierung kann sich der Benutzer ausschließlich
auf die Positionierung des Reserverades konzentrieren, so daß das Auftreten von
Verkantungen des Reserverades, von Verunreinigungen und/oder Beschädigungen
des umliegenden Kofferraumes, weniger wahrscheinlich ist.
Vorteilhafterweise ist die Hubeinrichtung ein Teil der Einrichtung zum Festlegen
des Reserverades an dem Karosserieabschnitt und/oder bildet diese. Beispielhaft
könnte die Bewegung des Reserverades in der Reserveradaufnahme durch eine ar
retierte Hubeinrichtung erzielt werden. Um die Arretierung der Hubeinrichtung
bereitzustellen, können sowohl elektronische Steuerungen als auch mechanische
Arretiermittel, wie z. B. ein Sicherungsstift, eine Sicherungsschraube und derglei
chen, verwendet werden. Indem die Hubvorrichtung mit der Einrichtung zum
Festlegen des Reserverades an dem Karosserieabschnitt kombiniert ist oder dies
bildet, kann eine besonders einfache Handhabung erzielt werden, mit dem beglei
tenden Vorteil einer insgesamten Teilereduktion, die ebenfalls zu einer Kostenre
duktion führt, was zumindest teilweise die Mehrkosten für die Hubeinrichtung
ausgleichen kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform verfügt die Hubeinrichtung über zumin
dest eine stabile oder Gleichbewichtsposition bzw. -lage. Insbesondere könnte solch
eine stabile oder Gleichgewichtslage vorliegen, wenn das Reserverad vollständig in
der Reserveradaufnahme vorliegt, und/oder wenn das Reserverad in der vollständig
ausgefahrenen Position, d. h. zur manuellen Entnahme bereit, angeordnet ist. Eine
stabile oder Gleichgewichtsposition bzw. -lage kann des weiteren durch eine Arre
tierung gesichert sein, so daß, wie zuvor erwähnt, die Einrichtung zum Festlegen
des Reserverades an dem Karosserieabschnitt gebildet wird, oder auch, um in der
ausgefahrenen Gleichgewichtsposition ein Verletzungsrisiko oder ein unbeabsich
tigtes Einfahren bzw. Einklappen des Reserverades zu verhindern. Alternativ oder
zusätzlich zu solch einer Arretierungsvorrichtung kann die erfindungsgemäße Re
serverad-Aufnahme auch in solch einer Weise ausgebildet sein, daß in der stabilen
bzw. Gleichgewichtsposition ein Kräftegleichgewicht herrscht, wobei insbesondere
bevorzugt zur Aufhebung des Gleichgewichtszustandes eine gewisse Kraft oder
Bewegung erforderlich ist, die einen sog. Totpunkt überwindet und somit die ge
samte Einrichtung von einem Ruhemodus in einen Bewegungsmodus überführt.
Wenn beispielhaft eine Gleichgewichtslage bei einer Ausgangsanordnung des Re
serverades in der Reserverad-Aufnahme vorliegt, kann die Hubbewegung durch ein
leichtes Anheben des Reserverades zur Überwindung eines Totpunktes das Aus
fahren bewirken. Anders ausgedrückt, wird die in der Hubvorrichtung gespeicherte
Energie erst freigegeben, nachdem das Reserverad leicht angehoben wurde. Und
im umgekehrten Fall kann eine Speicherung der potentiellen Energie durch leich
tes Niederdrücken des Reserverades beim Zurückführen desselben in die Reserve
rad-Aufnahme erst nach Überwindung eines Totpunkt-Widerstandes und/oder
nach Lösen eines Arretiermechanismus erfolgen.
Anstelle der zuvor erwähnten Speicherung an Energie in der Hubeinrichtung kann
diese auch aktiv die erforderliche, zum Heben erforderliche Energie und/oder Kraft
aufbringen, z. B. hydraulisch, pneumatisch oder auch elektromotorisch. In jedem
Fall kann die Hubeinrichtung der erfindungsgemäßen Reserverad-Aufnahme mit
tels einer Steuerung, insbesondere einer elektronischen Steuerung, aktivierbar
sein. Diese Steuerung der Hubeinrichtung kann beispielhaft auch zur Überwin
dung des Totpunktes verwendet werden, um die Hubeinrichtung aus der Gleich
gewichtsposition zu bringen und um den Bewegungs- oder Hubmodus zu initiieren.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Reserverad-
Aufnahme stellt die Hubeinrichtung dem Reserverad zumindest einen weiteren
Freiheitsgrad zur Verfügung, insbesondere wird neben der Hubbewegung eine im
wesentlichen translatorische Bewegung ermöglicht. Um ein noch bequemeres Ent
nehmen des Reserverades zu ermöglichen, kann es vorteilhaft sein, das Reserver
rad nach dem Anheben durch die Hubeinrichtung nach hinten zu bewegen, z. B.
mittels Verschwenken der gesamten Anordnung, oder indem z. B. eine Gleitbewe
gung des Reserverades mit Bezug auf die Hubeinrichtung oder auch eine Roll- oder
Gleitbewegung der Hubeinrichtung mit Bezug auf den Karosserieabschnitt gege
ben ist. In dieser Weise kann beispielhaft das Reserverad erst aus der Reserverad
mulde angehoben und nachfolgend hin zu dem Benutzer gezogen oder geschoben
werden, so daß das Reserverad praktisch über der Ladekante oder sogar außerhalb
des Kofferraumbereiches zu liegen kommt. Somit muß ein Benutzer zum Heraus
nehmen oder Anordnen des Reserverades bzw. eines defekten Rades sich nicht, wie
beim Stand der Technik, tief in den Kofferaum hinein beugen Neben der zuvor
erwähnten Bewegungsmöglichkeit in gleitender oder schwenkender Weise könnte
auch eine Drehung des Reserverades, insbesondere in der durch das Reserverad
definierten Ebene, zur vorteilhaften Positionierung des Reserverades bereitgestellt
sein. In jedem Fall sollte es neben der Hubbewegung möglich sein, das Reserverad
hin zu dem Benutzer zu bewegen, um ein möglichst einfaches Anordnen und Ent
fernen des Reserverades zu ermöglichen.
Des weiteren ist es bevorzugt, daß bei der erfindungsgemäßen Reserveradaufnah
me die Hubeinrichtung zumindest ein, insbesondere zwei Elemente des Typs, Fe
der, Gewindestabantrieb bzw. Gewindestangenantrieb, Gasfeder, Hydraulik-
und/oder Pneumatikzylinder umfaßt. Die eben angegebenen Elemente stellen der
zeit verfügbare Mittel dar, um potentielle Energie für das Anheben des Reservera
des zu speichern bzw. bereitzustellen. Die angeführten Beispiele sollten nicht als
abschließend erachtet werden, sondern lediglich eine Auswahl der derzeit verfüg
baren Mittel bilden. Beispielhaft könnten die zuvor erwähnten Elemente auch mit
verschiedenen Umsetzungs- oder Getriebemechanismen gekoppelt werden, z. B.
mit einem Storchenschnabel-Gestänge etc. Derzeit erscheinen zwei als Hubeinrich
tung dienende Gasfedern eine besonders einfach zu realisierende und kostengün
stige Alternative zu sein. Es sollte noch erwähnt werden, daß die Hubbewegung
der Hubeinrichtung sowohl unmittelbar, d. h. durch eine ausschließlich nach oben
gerichtete Kraft, wie auch mittelbar erzielt werden kann, d. h. z. B. mittels zweier
Elemente wie Gasfedern, die in einer der Gleichgewichtspositionen einen relativ
kleinen Winkel bilden oder praktisch parallel verlaufen, und während des Bewe
gungsmodus und bei der ausgefahrenen Position einen größeren Winkel bilden.
Bevorzugt ist das Element bzw. sind die Elemente der oben angegebenen Art be
züglich dem Karosserieabschnitt oder dem Reserverad schwenkbar ausgebildet
oder angelenkt. Die Anlenkung an das Reserverad kann auch über ein Reserverad-
Stützelement oder andere Adapterstücke erfolgen, die bevorzugt eine Halterung
für z. B. die Felge des Ersatzrades bilden.
Schließlich ist es bevorzugt, daß die Reserveradaufnahme gemäß der vorliegenden
Erfindung zumindest ein Roll- und/oder Gleitlager umfaßt, insbesondere als An
lenkung des oder der Elemente(s) des oben genannten Types an dem Reserverad
und/oder dem Karosserieabschnitt ausgebildet. Mit dem Roll- und/oder Gleitlager
ist ein besonders einfaches Mittel angegeben zur Erzielung einer im wesentlichen
translatorischen Bewegung, d. h. in einer Richtung, die bezüglich der Hubbewe
gung einen gewissen Winkel bildet, insbesondere praktisch senkrecht diesbezüglich
verläuft. Insgesamt läßt sich bei dieser Ausführungform sowohl eine gleichzeitige
als auch eine sukzessive Bewegungsabfolge bezüglich dem Anheben und Absenken
und dem Hin- und Wegbewegen zu dem Benutzer erreichen.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
detaillierten Beschreibung einer derzeit bevorzugten Ausführungsform, welche
beschreibend als lediglich beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen ist,
und welche unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erfolgt, in welchen
gilt:
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Re
serverad-Aufnahme in einer perspektivischen Drahtmodell-Darstel
lung, wobei das Reserverad in der eingelegten Position, z. B. im Kof
ferraumbodenbereich, angeordnet ist.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Reserverad-Aufnahme in Drahtmodell-Darstellung,
wobei eine Position dargestellt ist, in welcher das Reserverad norma
lerweise am Boden eines Fahrzeugkofferraumes angeordnet ist.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsform bei einer entsprechenden Position und ebenfalls als eine
Drahtmodell-Darstellung.
Fig. 4 zeigt in Seitenansicht die in Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsform
in einer zwischengelagerten Position, insbesondere am Ende des
Hubbewegungsmodus.
Fig. 5 zeigt eine Fig. 4 entsprechende Ansicht nach erfolgter translatori
scher Bewegung des Rserverades.
Fig. 6 zeigt eine Fig. 5 entsprechende Darstellung der bevorzugten Ausfüh
rungsform, wobei das Reserverad von der Reserverad-Aufnahmeein
richtung gelöst dargestellt ist.
Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht entsprechend der Ebene A-A von Fig. 2.
Fig. 8 zeigt einen Detailausschnitt entsprechend der Schnittebenen B-B von
Fig. 2.
Fig. 9 zeigt eine Schnittansicht durch die bevorzugte Ausführungsform ent
sprechend der Ebene C-C von Fig. 3.
In Fig. 1 ist eine Reserverad-Aufnahme als bevorzugte Ausführungsform der Er
findung perspektivisch als ein Drahtmodell dargestellt. Bei der hier gezeigten Dar
stellung ist ein Reserverad 2 in einer Reserveradmulde 10 angeordnet, die einen
Teil der Karosserie, nämlich des Kofferraumbodens eines Fahrzeuges, bildet. In an
und für sich üblicher Weise ist im wesentlichen mittig von der Reserveradmulde 10
ein Kegelstumpf-förmiger Vorsprung 12 ausgebildet, welcher im wesentlichen dazu
dient, einem daran festgelegten Gewindestab 14 eine ausreichende Stabilität zu
verleihen. Insbesondere dient der Vorsprung 12 dazu, den durch den Gewindestab
14 bewirkten Hebel zu reduzieren. Am oberen Ende des Gewindestabes 14 ist in an
und für sich ebenfalls üblicher Weise ein Drehteller 16 vorgesehen, der mittels
gewindemäßigem Eingriff mit dem Gewindestab 14 als Einrichtung zum Befesti
gen des Reserverades an einem Karosserieabschnitt des Fahrzeuges, insbesondere
dem Kofferraumboden oder, wie dargestellt, der Reserveradmulde dient. In dem
durch die Felge des Reserverades definierten Raum sind bei der gezeigten Ausfüh
rungsform im wesentlichen zwei Gasfedern 20, 30 angeordnet, die mit einer La
gerplatte 40 für die Felge des Reserverades und einer Schiene 50 eine Hubeinrich
tung bilden. Die Gasfedern 20, 30 sind an ihren jeweiligen oberen Enden schwenk
bar an der Lagerplatte 40 angelenkt. Das untere Ende der Gasfeder 20 ist gleit
schwenkbar mit dem Boden der Reserveradmulde ausgebildet, indem an der
Schiene 50 eine Schwenklagerung 24 vorgesehen ist, wobei die Schiene 50 für die
Anlenkung 24 der Gasfeder 20 eine Gleitbewegung ermöglicht. Die andere Gasfe
der 30 ist an ihrem unteren Ende in der dargestellten Ausführungsform aus
schließlich schwenkbar beim Bezugszeichen 34 angelenkt. Es sollte noch erwähnt
werden, daß, obwohl nicht dargestellt, auch die Anlenkung 34 mit einer Roll-
und/oder Gleitschiene kombiniert werden könnte.
Durch die, wie dargestellt, schräg verlaufenden Gasfedern 20, 30 wird jeweils eine
Beaufschlagung bereitgestellt. Die jeweiligen Beaufschlagungen können kräfte
mäßig aufgeteilt werden in eine Hubkomponente und eine Translationskomponen
te. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Gasfedern 20, 30 in solch einer
Weise mit Bezug zueinander ausgerichtet, daß sich die translatorischen Bestandtei
le über die Kopplung mittels der Lagerplatte 40 aufheben. Die Schrägstellung der
Gasfedern 20, 30 ist bei der gezeigten Ausführungsform in solch einer Weise ge
wählt, daß die Gewichtskraft des Reserverades im wesentlichen den Hubkraftkom
ponenten der Gasfederbeaufschlagungen entspricht bzw. geringfügig größer ist als
diese. Dementsprechend wird sich das Reserverad auch nach dem Lösen des Dreh
tellers 16 nicht bewegen, da eine im wesentlichen stabile oder Gleichgewichtsposi
tion bzw. -lage, wie vorangehend dargelegt, gegeben ist.
Wenn ein Benutzer nun das Reserverad 2 aus der Mulde 10 entnehmen möchte,
genügt es, nach dem Lösen des Drehtellers 16, das Reserverad 2 leicht über einen
Totpunkt hinaus anzuheben, d. h. über einen Punkt, bei welchem die kombinierten
Hubkraftkomponenten der Gasfedern 20, 30 größer sind als die Gewichtskraft des
Reserverades einschließlich der zugeordneten Komponenten, wie z. B. die Lager
platte 40.
In den Fig. 2 und 3 ist die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform bei entsprechender
Position in Seitenansicht bzw. in Aufsicht dargestellt. Auf die einzelnen, im Detail
beschriebenen Bestandteile, die mit denselben Bezugszeichen versehen sind, soll
hier zur Knappheit der Darstellung nicht erneut im Detail eingegangen werden.
Aus Fig. 2 ergibt sich jedoch besonders deutlich die Schrägstellung der Gasdruck
federn 20, 30 in solch einer Weise, daß sich im Bezugssystem des Reserverades ra
diale Kräfte praktisch aufheben, während sich die bereitgestellten aalen Kräfte
addieren, von der Gewichtskraft des Reserverades entgegenzuwirken. Aus der in
Fig. 2 gezeigten Darstellung kann besonders gut erkannt werden, daß durch ein
leichtes Anheben des Reserverades 2 die Gasfedern 20 und 30 ausfahren, um somit
bezüglich der Horizontalen einen größeren Winkel zu bilden, mit einem resultie
renden, größeren Anteil an Hubkraft.
Aus der Aufsicht von Fig. 3 ergibt sich, daß die Gasfedern 20, 30 in solch einer
Weise angeordnet sind, daß im wesentlichen ein Gleichgewichtszustand gebildet
werden kann. Zu diesem Zweck sind bei der dargestellten Ausführungsform die
Anlenkungen 26, 36 der Gasfedern 20, 30 im wesentlichen auf einer Linie ange
ordnet, die durch den Schwerpunkt des Reserverades 2 führt. Ferner ergibt sich
aus der Aufsicht von Fig. 2, daß die zur Gleitlagerung der Anlenkung 24 dienende
Schiene 50 sich im wesentlichen parallel zur Gasfeder 20 erstreckt.
In Fig. 4 ist die in der vorangegangenen Figuren dargestellte Ausführungsform
erneut in Seitenansicht in einer Drahtmodell-Darstellung gezeigt. Bei der hier ge
zeigten Darstellung sind die Gasfedern 20, 30 vollständig ausgefahren, so daß auch
deren Hubzylinder 22 bzw. 32 dargestellt sind. Die dargestellte Position und Lage
der in Frage stehenden Ausführungsform stellt eine mittlere oder zwischengela
gerte Position dar, bei welcher im wesentlichen dadurch bedingt, daß die Gasfe
dern 20, 30 vollständig ausgefahren sind, wiederum eine stabile bzw. Gleichge
wichtslage oder -position besteht. Es ist noch zu erwähnen, daß parallel zur Gasfe
der 30 eine Momentenstütze 39 vorgesehen ist, die gemeinsam mit der Gasfeder
ausgefahren werden kann. Diese soll im wesentlichen das Abknicken der Gasfeder
30 verhindern, und kann zusätzlich als Anschlag bezüglich einem vertikalen Ka
rosserieabschnitt dienen. Bei der dargestellten Ausführungsform liegt das Reserve
rad 2 in Schräglage bei solch einer Höhe vor, daß zumindest ein Teil des Reserve
rades 2 oberhalb einer Ladekante 3, von z. B. dem Kofferraum des Fahrzeuges, zu
liegen kommt.
Wie vorangehend dargelegt, war es zum Erzielen der in Fig. 4 dargestellten Positi
on ausreichend, daß der Benutzer das Reserverad leicht anhebt, wobei ein wesent
licher Teil der Gewichtskraft bereits durch die Hubeinrichtung gestützt wird, so
daß zum Initiieren des Bewegungsmodus kaum eine Anstrengung erforderlich ist.
Sobald der Totpunkt überwunden ist, d. h. sobald die Gasfedern 20, 30 bei solch
einem Winkel vorliegen, daß die Hubkomponente der Federbeaufschlagungen grö
ßer ist als die Gewichtskraft des Reserverades, werden die Gasfedern vollständig
ausgefahren, um zu der in Fig. 4 gezeigten Position zu führen, und zwar ohne wei
teren Eingriff durch den Benutzer. Es bleibt schließlich noch zu erwähnen, daß die
Anlenkung 24 ohne jegliche Arretierung am distalen Ende der Schiene 50 ver
bleibt.
In Fig. 5 ist die bevorzugte Ausführungsform erneut in Seitenansicht dargestellt,
wobei das Reserverad 2 translatorisch hin zu der Ladekante 3 des Kofferraumes
bewegt wurde. Diese translatorische Bewegung ist bei der gezeigten Ausführungs
form durch ein manuelles Ziehen an dem Reserverad bewirkt, wobei sich die An
lenkung 24 der Gasfeder 20, in einer Gleitschiene 50 geführt, nach hinten bewegt.
Bei dieser translatorischen Bewegung werden die Gasfedern 20 und 30 bezüglich
ihrer Anlenkungen 24 und 26 bzw. 34 und 36 verschwenkt. Wie dargestellt, legt bei
in Fig. 5 gezeigten Position das Reserverad 2 bereits teilweise außerhalb und über
halb der Ladekante 3 vor, so daß das Reserverad 2 besonders einfach entnommen
werden kann.
Das Entnehmen des Reserverades ist schematisch in Fig. 6 angedeutet, bei welcher
das Reserverad 2 von der Stützplatte 4 leicht abgehoben dargestellt ist. Bei der hier
beschriebenen Ausführungsform wurde das Reserverad 2 nur über einen leichten
Vorsprung an der Lagerplatte 40 gestützt, es sollte jedoch erwähnt werden, daß
ggf. auch Eingriffsmittel vorgesehen sein könnten, um zusätzlich das Reserverad 2
mit Bezug auf die Lagerplatte 40 zu fixieren.
Die Folge der Fig. 2, 4, 5 und 6 stellt somit den gesamten Reserverad-Entnahme
vorgang dar, wobei zum Anordnen des defekten oder ausgetauschten Rades bzw.
eines neuen Reserverades eine entsprechend umgekehrte Reihenfolge durchzufüh
ren ist, wobei das Rad entgegen der Beaufschlagung durch die Druckfedern nach
unten gedrückt werden muß.
In Fig. 7 ist eine Schnittansicht entlang der Ebene A-A von Fig. 2 dargestellt. Auch
bezüglich dieser Figur sollen die einzelnen, bereits im Detail beschriebenen Be
standteile nicht erneut abgehandelt werden. Wie sich aus Fig. 7 ergibt, verlaufen
die zwei Gasfedern 20, 30 beidseitig des Gewindestabes 14. Des weiteren ergibt
sich aus der Darstellung von Fig. 7, daß die Momentstütze 39 aus zwei Profilen
gebildet wird, die gleitfähig miteinander in Eingriff stehen, um beim Ausfahren
und/oder Zusammendrücken der Gasfeder ausgefahren oder zusammengeschoben
zu werden. Noch besser ersichtlich ist diese Ausgestaltung der Momentenstütze 39
aus der in Fig. 8 dargestellten Schnittansicht entsprechend der Ebene B-B von Fig.
3. Demzufolge ist die Momentenstütze 39 aus einem ersten Profil 39a und einem
zweiten Profil 39b gebildet und umgibt die Gasfeder 30 zumindest teilweise.
Schließlich ist in Fig. 9 noch eine Schnittansicht entsprechend der Ebene C-C von
Fig. 3 dargestellt. In dieser Ansicht wird der Fachmann die entsprechenden Be
standteile anhand der identischen Bezugszeichen leicht wiedererkennen, so daß
eine wiederholende Beschreibung nicht erforderlich ist.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß mit der erfindungsgemäßen Radauf
nahme konstruktiv einfach und kostengünstig zu realisierende Vorrichtung ange
geben ist, die ein besonders kommodes Herausnehmen und Einsetzen eines Reser
verades und/oder eines defekten Rades erlaubt, wobei der Bewegungsablauf neben
der kraftmäßigen Unterstützung geführt erfolgt, so daß eine Verunreinigung
und/oder Beschädigung des umgebenden Kofferraumes vermieden werden kann.
Obwohl die vorliegende Erfindung im Vorangegangenen vollständig und detailliert
unter Bezugnahme auf eine derzeit bevorzugte Ausführungsform beschrieben
wurde, sollte der Fachman erkennen, daß verschiedene Modifikationen innerhalb
des Umfanges der beigefügten Ansprüche möglich sind. Beispielhaft könnten an
stelle der beschriebenen zwei Gasfedern auch drei Gasfedern vorgesehen sein, die
beispielhaft ein Dreibein bilden, um ein insgesamt verbessertes Kräftegleichge
wicht in vorbestimmten Positionen zu erzielen. Des weiteren könnten anstelle der
Gasfedern auch andere Elemente zum Einsatz kommen, die die Hubkraft bereit
stellen; insbesondere Elemente, die potentielle Energie speichern oder bereitstellen
können, z. B. eine mit Antriebseinrichtung bereitgestellte Pneumatik- und/oder
Hydraulikanordnung, ggf. mit einer elektronischen Steuerung, so daß das Heraus
fahren und Einfahren des Reserverades vollständig automatisch erfolgen könnte.
Claims (10)
1. Reserverad-Aufnahme mit einer Einrichtung (14, 16) zum Befestigen des
Reserverades (2) an einem Karosserieabschnitt (10, 12) eines Fahrzeuges, ge
kennzeichnet durch eine Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50), die nach zumindest
teilweisem Lösen der Einrichtung (14, 16) zum Festlegen des Reserverades (2) an
dem Karosserieabschnitt (10, 12) zumindest das Anheben des Reserverades (2)
unterstützt und/oder bewirkt.
2. Reserverad-Aufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) ein Teil der Einrichtung (14, 16) zum Festle
gen des Reserverades (2) an dem Karosserieabschnitt (10, 12) ist und/oder diese
bildet.
3. Reserverad-Aufnahme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) über zumindest eine stabile oder
Gleichgewichtsposition bzw. -lage verfügt.
4. Reserverad-Aufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) in der stabilen
und/oder Gleichgewichtsposition bzw. -lage vorliegt, wenn das Reserverad (2) am
Karosserieabschnitt (10, 12) festgelegt ist und/oder eine vorbestimmte angeho
benen Position einnimmt.
5. Reserverad-Aufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) mittels einer
Steuerung aktivierbar ist.
6. Reserverad-Aufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) mittels Bewe
gen des Reserverades (2) aus einer stabilen und/oder Gleichgewichtsposition bzw.
-lage aktivierbar ist.
7. Reserverad-Aufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) dem Reserve
rad (2) zumindest einen weiteren Freiheitsgrad bereitstellt, insbesondere neben
der Hubbewegung eine im wesentlichen translatorische Bewegung ermöglicht.
8. Reserverad-Aufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (20, 30, 40, 50) zumindest ei
ne, insbesondere zwei Elemente (20, 30) des Types Feder, Gewindestabantrieb,
Gasfeder, Hydraulik- und/oder Pneumatikzylinder umfaßt.
9. Reserverad-Aufnahme nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Element (20, 30) des Types Feder, Gewindestabantrieb, Gasfeder, Hydraulik-
und/oder Pneumatikzylinder schwenkbar bezüglich dem Karosserieabschnitt (10,
12) und/oder dem Reserverad (2) ausgebildet, insbesondere angelenkt ist.
10. Reserverad-Aufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest ein Roll- und/oder Gleitlager (50) vor
gesehen ist, insbesondere als Anlenkung des oder der Elemente(s) (20, 30) des
Typs Feder, Gewindestabantrieb, Gasfeder, Hydraulik- und/oder Pneumatikzy
linder an dem Reserverad (2) und/oder dem Karosserieabschnitt (10, 12).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19901515A DE19901515A1 (de) | 1999-01-16 | 1999-01-16 | Reserverad-Aufnahme |
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DE19901515A DE19901515A1 (de) | 1999-01-16 | 1999-01-16 | Reserverad-Aufnahme |
Publications (1)
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DE19901515A1 true DE19901515A1 (de) | 2000-07-20 |
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ID=7894445
Family Applications (1)
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DE19901515A Withdrawn DE19901515A1 (de) | 1999-01-16 | 1999-01-16 | Reserverad-Aufnahme |
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