Die
DE 94 21 873 offenbart einen
Ausbeulhammer mit Zubehör
zum Ausrichten und Ausbeulen von Blechen, bei dem ein Ausbeulhammer
zwischen zwei Anschlägen
in einem Hohlzylinder verschiebbar ist. Dadurch können mit
dem Ausbeulhammer auf einfache Weise Blechschäden behoben werden, wobei an
dem Handgriff austauschbare Schlaggewichte angebracht werden, um
je nach Größe und Form
eines verbeulten Blechbereiches eine Krafteinleitung vorzunehmen.
Das Einsatzgebiet dieses Werkzeuges ist jedoch auf das Ausbeulen
von Blechen beschränkt.
Daher
ist es Aufgabe der Endung, ein stabförmiges Stemmwerkzeug zu schaffen;
das eine geringere Verletzungsgefahr aufweist.
Die
Erfindung besteht aus einem stabförmigen Stemmwerkzeug mit einem
Führungsrohr,
an dem ein Amboß mit
einer Aufschlagfläche
ausgebildet ist. Der Amboß ist
mit dem Kopfteil verbunden, das ein auswechselbares Werkzeug trägt. In dem Führungsrohr
ist ein stabförmiger
Hammer bewegbar, der kraftstoßübertragend
auf die Aufschlagfläche auftrifft.
Weiter ist wesentlich, daß das
Kopfteil gegenüber
dem Führungsteil
axial beweglich gelagert ist.
Mit
dem erfindungsgemäßen Stemmwerkzeug
ist es möglich,
zielgenau Schlagstöße auf das Kopfteil
auszuüben,
die auf das Werkzeug übertragen
werden. Da der stabförmige
Hammer in dem Führungsrohr
geführt
wird, ist ein Abrutschen des Hammers nicht möglich. Verletzungen an der
Hand eines Benutzers werden so vermieden. Da die Kraftstöße je nach
Abstand des zwangsgeführten
Hammers zu dem Amboß leicht
dosiert werden können, ist
ein besonders feinfühliges
Arbeiten möglich.
In besonders vorteilhafter Weise muß sich ein Benutzer nicht mehr
zusätzlich
darauf konzentrieren, daß der Hammer
auf den Amboß trifft.
Ein Benutzer kann seine Konzentration voll auf die Werkzeugspitze
richten.
Die
Achse des Werkzeuges in dem Kopfteil liegt auf der Achse des Führungsrohres.
Ein ganz wesentlicher Vorteil ist, daß die impulsförmigen Kraftstöße exakt
in Richtung der Längsachse
des Führungsrohres
erfolgen und somit sehr gezielt auf die Spitze des Werkzeuges übertragen
werden. Seitenkräfte,
die bei einem herkömmlichen
Hammerschlag auf einen Meisel erfolgen auftreten können und
zu einem Kippmoment führen,
treten bei der Erfindung nicht auf.
Bis
auf die Reibungsverluste des Hammers in dem Führungsrohr kann ein Benutzer
mit der Erfindung wesentlich effektiver arbeiten als mit einem üblichen
Hammer und Meisel. Außerdem
werden die Gelenke der Hand eines Benutzer weniger belastet, die
das Führungsrohr
nach der Erfindung halten, weil die impulsförmigen Kippkräfte nicht
auftreten.
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
1 eine Seitensicht einer
Ausführungsform
des Stemmwerkzeuges nach der Erfindung,
2 eine Ausführungsform
eines Federelementes an einem Führungsrohr,
3 eine federbelaste Ausführungsform des
Stemmwerkzeuges, und
4 eine Ausführungsform
des Stemmwerkzeuges mit einem Schraubwerkzeug.
1 zeigt eine Seitenansicht
eines stabförmigen
Stemmwerkzeuges, das ein Führungsrohr 3 aufweist.
Das Führungsrohr 3 erstreckt
sich längs
einer Längsachse
x und an dem vorderen Ende 7 des Führungsrohres 3 ist
ein Kopfteil 1 ausgebildet. Das Kopfteil 1 trägt ein auswechselbares
Werkzeug 2. Bei dem Werkzeug kann es sich zum Beispiel
um einen Meisel, einen Schlagdorn oder einen Dübelbohrer handeln. Die Achse
des Werkzeugs 2 liegt auf der Längsachse X des Führungsrohres 3.
An
dem Kopfteil 1 ist ein stabförmiger Amboß 4 ausgebildet, der
mit seinem Aufschlagende 8 in das vordere Ende 7 des
Führungsrohres 3 ragt.
In dem Führungsrohr 3 ist
an dem hinteren Ende 16 ein stabförmiger Hammer 6 in
Richtung der Achse x des Führungsrohres 3 einschieb-
und herausziehbar. Am vorderen Ende des Hammers 6 ist ein
Hammerkopf 9 vorgesehen. Die Aufschlagfläche des
Hammerkopfes 9 ist auf die Aufschlagfläche des Anschlagendes 8 des
Ambosses 4 ausgerichtet.
In 1 stehen die Flächen quer
zur Achse x. Je nach Anwendungsfall können die Flächen des Hammerkopfes 9 und
des Aufschlagendes 8 auch andere Formen aufweisen, beispielsweise
kreisbogenförmig
gerundet sein.
Der
Hammer 6 weist eine entsprechende Länge auf und ragt vorzugsweise
auch im ganz eingeschobenen Zustand etwas aus dem Führungsrohr 3.
Um den Hammer 6 in dem Führungsrohr 3 zu bewegen,
ist an dem Ende des Hammers 6 ein Hammergriff 14 vorgesehen,
dessen Außenfläche 15 gerundet
ist. Vorzugsweise sind das Führungsrohr 3 und
der Hammer 6 im Querschnitt rund.
Damit
der stabförmige
Hammer 6 nicht vollständig
aus dem Führungsrohr 3 gezogen
werden kann, ist zum Beispiel ein Langloch 17 in dem Hammer 6 vorgesehen.
In das Langloch 17 greift ein Niet 18 ein, der
den Verschiebeweg des Hammers 6 begrenzt.
Wesentlich
ist, daß der
Amboß 4 axial
verschiebbar in dem vorderen Ende 7 des Führungsrohres 3 gelagert
ist. Hierzu ist beispielsweise ein Niet 5 vorgesehen, der
quer zu der Achse x steht. Die Bohrung in dem Amboß 4 weist
eine Spielpassung auf, so daß das
Werkzeug 2 bezogen auf das Führungsrohr 7 leicht
in axialer Richtung beweglich ist.
Zum
Halten des Stemmwerkzeuges ist ein erster Handgriff 12 vorgesehen,
der das Führungsrohr 3 als
Zylinderabschnitt umschließt.
Die Außenfläche 19 des
Handgriffs 12 ist vorzugsweise geriffelt. Zwischen dem
Handgriff 12 und dem Führungsrohr 3 ist
eine Dämpferschicht 13,
zum Beispiel eine aufvulkanisierte Gummihülse vorgesehen. An dem Handgriff 12 kann
zusätzlich
ein quer stehender Zapfen 11 angreifen, der an seinem freien
Ende in einen Haltegriff 10 übergeht.
Wird
das Stemmwerkzeug zum Beispiel mit der linken Hand an dem Haltegriff 10 oder
dem Handgriff 12 gehalten, kann der stabförmige Hammer 6 mit der
rechten Hand mittels des Hammergriffes 14 schlagartig in
das Führungsrohr 3 eingeschoben
werden. Die Fläche
des Hammerkopfes 9 trifft dabei zielgenau auf die Fläche des
Anschlagendes des Ambosses 4. Der Kraftstoß des Hammers 6 wird
dabei auf den Amboß 4 übertragen
und gelangt von dem Amboß 4 über das
Kopfteil 1 zu der Spitze des Werkzeuges 2.
Gegenüber einem
herkömmlichen
Hammer muß nur
eine geringere Masse bewegt werden. Durch das axial beweglich gelagerte
Kopfteil 1 besteht genügend
Spiel, den impulsförmigen
Schlag auf die Spitze des Werkzeuges 2 zu übertragen, denn
der Kraftimpulsstoß pflanzt
sich längs
der Achse x fort. Aufgrund des Spiels ist ein Abreißen des Kopfteils 1 an
dem Führungsrohr 3 nicht
möglich.
Außerdem
werden Schwingungen von dem Werkzeug 2 nur gedämpft auf
das Führungsrohr 3 rückübertragen.
Die Schwingungen werden zusätzlich
durch die Dämpferschicht 13 an
einer Weiterleitung auf den Handgriff 12 gehindert. Die
Außenfläche 15 des Hammergriffes 14 kann
mit einer Schaumgummischicht überzogen
sein, um das Handgelenke eines Benutzers zu schonen.
An
dem Kopfteil 1 sind Federbeine 20 oder Standbeine
vorsehbar, um das Stemmwerkzeug im senkrechten Betrieb zum Beispiel
als Stanze zu benutzen, wenn als Werkzeug 2 ein Stanzmesser
in das Kopfteil 1 eingesetzt ist. Anstelle der Federbeine 20 können auch
ein Gummiblock oder eine Druckfeder vorgesehen sein.
In 2 sind anstelle der Spielpassung
mit dem Niet 5 in dem Amboß 4 radiale gegeneinander versetzt
angeordnete Schlitze 21, 22, 23, 24 in
dem vorderen Ende des Führungsrohrs 3 vorgesehen.
Die Schlitze 21, 22, 23, 24 bilden
ein Federelement, das bei den Schlagstößen des Hammers 6 die
geringen Hubbewegungen des Kopfteiles 1 ermöglicht.
Die Schlitze 21, 22, 23, 24 dienen
gleichzeitig dazu, daß Materialstaub
aus dem Führungsrohr 3 geschüttelt wird.
In anderen Ausführungsformen
können
daher zusätzlich
Bohrungen in der Wandung des Führungsrohres 3 vorgesehen
sein, damit Materialstaub durch die Erschütterungen des Hammers 6 nach
außen
bewegt wird.
Anstelle
der Schlitze 21, 22, 23, 24 kann auch
eine aufgespannte Zugfeder mit eng anliegenden Windungen vorgesehen
sein, die das vordere Ende 7 des Führungsrohres 3 mit
dem Kopfteil 1 verbindet. Ebenso ist es möglich ein
rohrförmiges
Hartgummiteil zwischen Kopfteil 1 und Führungsrohr 3 vorzusehen.
3 zeigt ein Stemmwerkzeug,
bei dem eine Druckfeder 25 zwischen dem Amboß 8 und
dem Hammer 6 vorgesehen ist. Die Druckfeder 25 ist
in 3 auf einem zapfenförmigen Absatz
an dem Hammer 6 befestigt und trägt am vorderen Ende eine Endplatte 26 mit
einer Bohrung 27, die auf einen zapfenförmigen Vorsprung an dem Amboß 4 aufschiebbar
ist. In anderen Ausführungsformen
kann die Druckfeder 25 auch permanent mit den Enden des Amboß 4 und
des Hammers 6 verbunden sein.
Die
Druckfeder 25 ist so bemessen, daß sie bei senkrechter Lage
des Stemmwerkzeuges gerade ausreicht, den Hammer 6 in eine
geeignete Höhe
anzuheben. Ein Benutzer muß in
diesem Fall nur mit der Hand den Hammergriff 14 abwärts bewegen
und spart sich ein erneutes Anheben. Die Aufschlagenergie ergibt
sich in diesem Fall aus der kinetischen Energie, mit der die Masse
des Hammers 6 bewegt wird. Von der kinetischen Energie
ist der Anteil mit aufzubringen, der erforderlich ist, die Druckfeder 25 erneut
zu spannen. In senkrechter Lage bringt die Masse des Hammers 6 zusätzlich einen
potentiellen Energieanteil.
In
anderen Ausführungsformen
kann es sich bei der Feder 25 jedoch auch um eine Zugfeder
handeln, weshalb der Hammer 6 durch Herausziehen aus dem
Führungsrohr 3 gespannt
wird. Die stoßerzeugende
Gesamtenergie setzt sich in dieser Ausführungsform in senkrechter Lage
des Stemmwerkzeuges aus der Energie der gespannten Feder und der
potentiellen Energie der Masse des Hammers 6 zusammen.
4 zeigt eine Ausführungsform,
bei der die Stoßbewegung
des Hammers 6 mittels eines Getriebes in eine Drehbewegung
umgesetzt wird. Hierzu ist an dem Amboß 4 ein Sackloch 28 vorgesehen, in
das ein Zapfen 29 eingreift, der eine schraubenförmige Führungsnut 30 aufweist.
In die Führungsnut 30 greift
ein Stift 31 ein, der mit dem hülsenförmigen Amboß 4 verbunden ist.
Im oberen Teil des Ambosses 4 ist ein Langloch 32 vorgesehen,
das von dem querliegenden Niet 5 durchlaufen wird.
Der
Niet 5 verhindert, daß sich
der Amboß 4 bei
einem Schlag auf das Anschlagende 8 um die Achse x dreht.
Als Werkzeug wird in 4 eine Stecknuß verwendet.
Bei Schlägen
mit dem Hammer 6 wird die Schlagbewegung in eine Drehbewegung umgesetzt,
um zum Beispiel eine festsitzende Schraubenmutter zu öffnen.
Das
Stemmwerkzeug kann in verschiedenen Größen angeboten werden. Mit kleinen
Ausführungen
lassen sich feinste Arbeiten ausführen. Das Stemmwerkzeug kann
auch als chirurgisches Instrument ausgebildet sein, um zum Beispiel
Knochenteile abzutragen.
Für den Arbeitsbereich
an einem Mauerwerk weist das Stemmwerkzeug beispielsweise folgende Maße auf:
Führungsrohr 3 mit
30 cm, Innendurchmesser 1,6 cm;
Hammer 6 mit 35 cm,
Außendurchmesser
1,5 cm
Der
Hammer 6 kann so leicht in dem Führungsrohr 3 gleiten.
Bei besonders staubintensiven Arbeiten ist es möglich, den Hammer 6 ohne
Verriegelungselemente in das Führungsrohr 3 einzustecken,
um die Entnahme zu erleichtern und Staub auszuschütteln. Bei
lose eingesteckten Ausführungsform
läßt sich
der Hammer 6 in dem Führungsrohr 3 drehen,
weshalb bei einem axialen Längsgriff
anstelle des tellerförmigen
Hammergriffes 14 ein ermüdungsfreieres Arbeiten möglich ist,
da der Hammer 6 und das Führungsrohr 3 leicht
gegeneinander verdrehbar sind.
An
dem vorderen Ende 7 des Führungsrohres 3 kann
eine kleine stabförmige
Taschenlampe ausgebildet sein.