DE19900382A1 - Verfahren zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus organischen Phasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus organischen PhasenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Entfernung vor organischen und/oder anorganischen Säuren aus organischen Phasen durch Anwendung einer Extraktion mit nachgeschalteten Ionenaustauscher beansprucht. Der Vorteil der Kombination der beiden Verfahrensschritte liegt in der wesentlich geringeren Wassermenge, die bei der Extraktion eingesetzt werden muß, da eine vollständige Entfernung der Säuren, wie dies bei einem einstufigen Verfahren notwendig ist, nicht nötig ist. Die in der organischen Phase verbleibende Säure wird mit einem handelsüblichen Ionenaustauscher entfernt. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter anderem zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus der bei der Phenolherstellung durch säurekatalytische Spaltung von Cumolhydroperoxid anfallenden Spaltproduktphase genutzt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von organischen
und/oder anorganischen Säuren aus organischen Phasen.
Im besonderen betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Entfernung von
organischen und/oder anorganischen Säuren aus Phasen, die bei der Spaltung von
Aralkylhydroperoxiden entstehen.
Bei vielen säurekatalysierten Prozessen verbleibt ein nicht unerheblicher Teil der als
Katalysator eingesetzten organischen und/oder anorganischen Säuren in den
entstehenden Gemischen. Die Gemische werden, wenn möglich, durch
Phasentrennung in eine wäßrige und eine organische Phase getrennt, wobei in der
organischen Phase immer noch anorganische Bestandteile wie z. B. Wasser und
anorganische Säuren gelöst sind. Bei der Aufarbeitung dieser Produktphase kann die
noch vorhandene Säure unerwünschte Nebenreaktionen wie z. B. säurekatalysierte
Alkylierungs- oder Kondensationsreaktionen hervorrufen, die zu Ausbeuteverlusten
an Wertprodukt führen. Um solche unerwünschten Nebenreaktionen zu unterbinden,
ist es deshalb notwendig, daß die organischen und/oder anorganischen Säuren aus
der organischen Phase möglichst schnell abgetrennt werden.
Ein Prozeß, der von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist, ist der bei der Gewinnung
von Phenol und Aceton ausgehend von Cumol nach dem klassischen Hock-Verfahren
durchgeführte Prozeß der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid zu
Phenol und Aceton. Bei diesem Prozeß fällt bei der durch Schwefelsäure
katalysierten Spaltreaktion von Cumolhydroperoxid (CHP) zu Phenol und Aceton
eine saure, überwiegend organische Phase an, welche Schwefelsäure enthält. Hinzu
kommen in der Regel organische Säuren, welche als Nebenprodukte bei der
Oxidation von Cumol oder bei der säurekatalysierten Spaltung entstehen können, so
daß der Gesamtsäuregehalt noch etwas höher liegt. Zur Vermeidung von
säurekatalysierten Alkylierungs- und Kondensationsreaktionen im Spaltprodukt und
zur Vermeidung von Korrosionsschäden an den eingesetzten Apparaten müssen vor
der beispielsweise auf destillativem Wege erfolgenden Trennung des Spaltprodukts in
seine Bestandteile die Säuren schnell aus dem Spaltprodukt entfernt werden.
Dies geschieht praktisch üblicherweise durch sofortige Neutralisation des bei der
säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid entstehenden Spaltprodukts mit
wäßrigen Lösungen von Alkalihydroxiden und/oder -phenolaten und anschließende
Salzwäsche zur Entfernung des anfallenden Alkalisulfats (so beschrieben in EP 0 032 255,
EP 0 085 289, BP 756 408, DE 11 28 859 und DE 25 12 842). Trotz
Neutralisation und Salzwäsche bleibt jedoch noch eine nicht vernachlässigbare
Menge an Alkalisulfat bzw. Alkalicarboxylaten im Spaltprodukt gelöst und/oder
emulgiert. In der nachgeschalteten Destillation kommt es deswegen immer wieder zu
Salzablagerungen, die ein regelmäßiges Spülen und Reinigen der Verdampfer
erfordern. Der hohe Salzgehalt, der bei der Destillation im Sumpf der
Destillationskolonne zurückbleibt, erschwert außerdem die Aufarbeitung des
Rückstands, der bei der Destillation zurückbleibt, weshalb es notwendig ist, die Salze
möglichst früh aus dem Spaltproduktgemisch abzutrennen.
Aus US 4 262 150 und US 4 262 151 ist weiterhin bekannt, daß durch gezielte
Neutralisation des bei der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid
entstehenden Spaltproduktes unter Einhaltung eines pH-Wertes von 2 bis 6 und
anschließende Salzwäsche eine Verbesserung der Salzabtrennung erzielt werden
kann.
In US 5 510 543 wird eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der
Salzabtrennung beschrieben. Diese wird erreicht durch Zugabe von 3 bis 5 Gew.-%
Cumol zum Spaltproduktgemisch vor der Neutralisation.
Die Neutralisation des bei der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid
entstehenden Spaltproduktgemisches ist, wie in US 3 927 124 beschrieben, auch
durch die Verwendung von Ammoniak, Methylamin oder Triethylamin möglich.
Die nach der Neutralisation notwendige Salzwäsche wird bei all diesen Verfahren oft
dadurch erschwert, daß es bei der Salzwäsche des Gemisches zu nicht unerheblichen
Phasentrennungproblemen kommen kann.
Aus der Patentschrift DE 9 63 520 ist daher auch die Entfernung der Schwefelsäure
aus dem bei der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid entstehenden
sauren Spaltprodukt durch die Extraktion mit einer schwachen nicht flüchtigen
Carbonsäure bekannt.
In DD 91 643 ist die Entfernung der Schwefelsäure aus dem bei der
säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid entstehen sauren Spaltprodukt
durch Extraktion mit Wasser beschrieben. Dabei sind jedoch erhebliche
Wassermengen (15 bis 35 Gew.-%) erforderlich, um den Schwefelsäuregehalt auf
unter 10 ppm im Spaltprodukt zu senken, die anschließend bearbeitet werden
müssen, bevor sie dem Abwasser zugeführt werden können. Die Extraktion erfolgt in
einer Extraktionskolonne mit 10 mm großen Raschigringen bei Temperaturen von 20
bis 40°C. Dieses Verfahren ist auch auf ein teilneutralisiertes Spaltprodukt
anwendbar.
Aus CA 697 600, FR 1 302 848 und SU 118 415 ist außerdem bekannt, daß die
Entfernung von Schwefelsäure aus dem bei der säurekatalysierten Spaltung von
Cumolhydroperoxid entstehenden Spaltprodukt ohne Extraktion durch den Einsatz
von Anionenaustauschern möglich ist, wobei die Regeneration des Anionenaus
tauschers mit einer Alkalihydroxidlösung erfolgt. Der Einsatz der Ionenaustauscher
harze zur Entfernung der relativ hoch konzentrierten Schwefelsäure bedingt jedoch,
auf Grund der geringen Beständigkeit der Anionenaustauscherharze gegenüber dem
Spaltprodukt, eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer des Anionenaustauschers.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus orga
nischen Phasen bereitzustellen.
Im besonderen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren
zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus Phasen, die bei
der Spaltung von Aralkylhydroperoxiden wie z. B. Cumolhydroperoxid entstehen,
bereitzustellen, das die Herstellung eines salzarmen bzw. -freien und damit leichter
aufarbeitbaren Spaltprodukts ermöglicht.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Entfernung von organischen
und/oder anorganischen Säuren aus organischen Phasen durch Extraktion und eine
anschließende Behandlung der organischen Phase mit einem Ionenaustauscher
wesentlich vereinfacht und verbessert wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Entfernung von
organischen und/oder anorganischen Säuren aus organischen Phasen, das
gekennzeichnet ist durch das Entfernen von organischen und/oder anorganischen
Säuren mittels Extraktion und anschließender Behandlung der organischen Phase mit
einem Ionenaustauscher.
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung
von organischen und/oder anorganischen Säuren aus Phasen, die bei der Spaltung
von Aralkylhydroperoxiden entstehen, das gekennzeichnet ist durch das Entfernen
von organischen und/oder anorganischen Säuren mittels Extraktion und
anschließender Behandlung der Phasen mit einem Ionenaustauscher.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können aus organischen und/oder
anorganischen Säuren und anorganische Bestandteile enthaltenden organischen
Phasen überraschend gut anorganische Bestandteile und Säuren entfernt werden. Ein
Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren besteht darin, daß im Extraktionsschritt
nur etwa ein Viertel der Menge an Extraktionsmittel benötigt wird als bei den
herkömmlichen Verfahren, da eine vollständige Entfernung der Säuren, wie dies bei
den herkömmlichen Verfahren notwendig ist, nicht nötig ist. Wird im
Extraktionsschritt Wasser als Extraktionsmittel eingesetzt, so erhält man im
Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren eine weniger verdünnte Schwefelsäure-
Lösung, die aufgrund der Konzentration im Prozeß verwendet werden kann. Zur
Extraktion wird vorzugsweise soviel Wasser eingesetzt, daß das zu extrahierende
Gemisch mit Wasser gesättigt ist und zusätzlich bis zu 7 Gew.-%, vorzugsweise von
2 bis 7 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 2 bis 4 Gew.-% Wasser, bezogen
auf das Gemisch, zur Extraktion verwendet werden. Ein zusätzlicher wichtiger Effekt
dieser Extraktion ist die Entfernung aller, aus den vorhergehenden Prozeßschritten
eingetragener Salze. Der in der organischen Phase verbleibende Rest an Säure wird
mit einem handelsüblichen Ionenaustauscher entfernt. Die Verwendung eine
Ionenaustauschers hat den Vorteil, daß nicht nur der Anteil an anorganischen Säuren
sondern auch der Anteil an organischen Säuren in der organischen Phase sehr effektiv
verringert wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsart des Verfahrens im
Zuge der Phenolherstellung aus Cumol kann zur Regeneration des eingesetzten
Ionenaustauschers z. B. Phenolatlauge eingesetzt werden. Diese fällt im
Gesamtprozeß der Phenolherstellung nach dem Cumolverfahren beim Auswaschen
von Phenol aus dem Kopfprodukt der Cumol-Kolonne, welches hauptsächlich Cumol
und α-Methylstyrol enthält, mit Alkalilauge an. Durch Einsatz der Phenolatlauge zur
Regeneration des Anionentauschers kann der Verbrauch von reinem Alkalihydroxid,
welches üblicherweise zur Regeneration eines Anionenaustauschers eingesetzt wird,
vermieden werden und somit ein erheblicher Kostenvorteil erzielt werden. Zusätzlich
wird die Menge des Phenolats in der Phenolatlauge, die zur Rückgewinnung des
Phenols angesäuert werden muß, geringer, da im Ionentauscher die Säure gegen das
Phenol getauscht wird und somit schon ein Teil des Phenols zurückgewonnen wird.
Dadurch, daß der organischen Phase vor der Behandlung im Ionenaustauscher ein
großer Teil der Säuren durch Extraktion entzogen wird, wird der Ionenaustauscher,
welcher nur zur Nachreinigung der organischen Phase eingesetzt wird, geringer
belastet und hat damit eine längere Lebensdauer, welche sich positiv auf die
Betriebskosten auswirkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden beispielhaft anhand der Spaltung
von Aralkylhydroperoxiden, welche ein Zwischenprodukt der Hock'schen Synthese
sind, insbesondere anhand der Spaltung von Cumolhydroperoxid, beschrieben, ohne
darauf beschränkt zu sein.
Bei dieser in bekannter Weise durchgeführten Synthese wird aus Cumol und
Sauerstoff Cumolhydroperoxid hergestellt. Dieses wird in einer Spaltreaktion
säurekatalysiert in Phenol und Aceton aufgespalten. Als Katalysator wird Säure, zum
Beispiel Schwefelsäure, verwendet. Die Spaltreaktion kann z. B. in homogener Phase
durchgeführt werden. Die weitere beispielhafte Beschreibung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bezieht sich auf diese spezielle Durchführung der Spaltreaktion in
homogener Phase mit einem Einsatz von 0,01 bis 2 Gew.-% Säure als Katalysator,
ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Die saure Spaltproduktphase, welche die als Katalysator verwendete Säure in einer
Konzentration von z. B. 100 bis 1000 ppm sowie organische Säuren, welche als
Nebenprodukte bei der Oxidation von Cumol oder bei der säurekatalysierten
Spaltung entstehen können, in einer Konzentration von ca. 300 ppm enthält, wird
zum Entfernen der Säuren in einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
z. B. unterhalb des Kopfes, vorzugsweise unmittelbar oberhalb des Sumpfes, in eine
flüssig-flüssig Extraktionskolonne gefahren. Diese wird oberhalb des Sumpfes der
Kolonne, vorzugsweise unmittelbar unterhalb des Kopfes der Kolonne mit einem
Extraktionsmittel beschickt. Als Extraktionsmittel wird vorzugsweise Wasser
eingesetzt. Die Einspeisung an Extraktionsmittel und zu extrahierender Phase in die
Extraktionskolonne wird so gesteuert, daß bis zu 14 Gew.-% des Extraktionsmittels,
vorzugsweise Wasser, bezogen auf das Spaltproduktgemisch in die
Extraktionskolonne gefahren werden. Vorzugsweise wird soviel Wasser eingesetzt,
daß das zu extrahierende Gemisch mit Wasser gesättigt ist und zusätzlich bis zu 7 Gew.-%,
vorzugsweise von 2 bis 7 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 2 bis
4 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gemisch, zur Extraktion verwendet werden. Das
Extraktionsmittel und die zu extrahierende Phase durchströmen die
Extraktionskolonne im Gleich- oder Gegenstrom, vorzugsweise im Gegenstrom.
Das mit Säure beladene Extraktionsmittel, bevorzugt Wasser, wird erfindungsgemäß
vorzugsweise aus dem unteren Teil der Extraktionskolonne abgezogen. Im Fall von
Schwefelsäure als Katalysator wird aus dem unteren Teil der Extraktionskolonne
verdünnte Schwefelsäure abgezogen, die im Prozeß weiter verwendet werden kann.
Die Temperatur in der Extraktionsanlage liegt zwischen 0 und 90°C, bevorzugt
zwischen 20 und 50°C und besonders bevorzugt zwischen 30 und 40°C.
Der aus der Extraktionskolonne vorzugsweise aus dem Kopf erhaltene an
wasserlöslichen Ionen abgereicherte Teil der organischen Spaltproduktphase, welche
im hier betrachteten Beispiel noch organische Säuren in einer Konzentration von
z. B. 180 bis 250 ppm sowie eine geringe Menge anorganischer Säuren (z. B. in einer
Größenordnung von ca. 20 ppm) enthält, wird erfindungsgemäß über zumindest
einen handelsüblichen Anionenaustauscher geleitet. Die Geschwindigkeit der
Beladung des Anionenaustauschers hängt von der Dimensionierung des
Austauscherbettes ab, welche wiederum von den zu behandelnden Volumenströmen
und deren Säurekonzentrationen abhängig ist, und kann mittels Ventilen oder
ähnlichem eingestellt werden.
Nach dem Durchlaufen des Anionenaustauschers ist die organische
Spaltproduktphase soweit von organischen und anorganischen Säuren befreit, daß
die Gesamtsäurekonzentration im angegebenen Beispielprozeß kleiner 10 ppm ist
und der destillativen Aufarbeitung oder anderen Aufarbeitungsschritten zugeführt
werden kann. Der Salzgehalt der organischen Spaltproduktphase beträgt nach
Durchlaufen des Anionenaustauschers ebenfalls weniger als 10 ppm, berechnet als
Natriumsulfat. Neben Extraktionskolonnen kann grundsätzlich (unabhängig vom
Beispiel) jede kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitende Extraktionsvorrichtung
eingesetzt werden. Als Anionenaustauscher können z. B. handelsübliche
Polyacrylamid- bzw. Styroldivinylbenzolharze, wie z. B. VPOC 1072 oder MP 62 WS
der Firma Bayer oder Amberlyst A 21 der Firma Rohm und Haas, verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Regeneration des Anionenaustauschers kann mit Lauge, z. B.
mit Alkalihydroxid-Lauge, erfolgen. Zum Zwecke der Regeneration wird die
Regenerationslösung in gleicher Richtung oder in entgegengesetzter Richtung zur
Richtung, in welcher die zu behandelnde Lösung den Anionenaustauscher durch
strömt, vorzugsweise in gleicher Richtung, über den Anionenaustauscher gefahren. In
einer besonders bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
zur Regeneration des Anionenaustauschers freies Phenol enthaltende
Phenolatlaugelösung, welche bei der Aufarbeitung von Phenol enthaltenden Phasen
anfällt, genutzt.
Je nachdem, ob das Anionenaustauscherharz mit Alkalihydroxidlauge, z. B. mit
NaOH, oder mit Phenolatlauge regeneriert wurde, entstehen im Anionen
austauschprozeß aus den in der organischen Phase enthaltenen Säuren Wasser oder
Phenol gemäß der Formeln:
Ionenaustauschprozeß: Harz-OH + HX → Harz-X + H2O
Regeneration: Harz-X + NaOH → Harz-OH + NaX
Ionenaustauschprozeß: Harz-Phenolat + HX → Harz-X + Phenol
Regeneration: Harz-X + Na-Phenolat → Harz-Phenolat + NaX
(X kennzeichnet einen anorganischen oder organischen Säurerest wie z. B. HSO4 -
oder Acetat-)
Entsteht im Ionenaustauschprozeß Wasser, so kann dieses durch z. B. einen Phasen
abscheider von der organischen Phase getrennt werden. Entsteht im Ionenaus
tauschprozeß des besonders bevorzugten Verfahrens Phenol, so kann dieses direkt
mit der organischen Spaltproduktphase der Aufarbeitung zugeführt werden.
Um das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich betreiben zu können, kann es
vorteilhaft sein, zumindest zwei Anionenaustauscher einzusetzen. Diese werden
vorzugsweise in der Weise angeordnet, daß während der Beladung des einen
Anionenaustauschers der andere in der oben beschriebenen Weise regeneriert werden
kann und umgekehrt. Das Umstellen der Anionenaustauscher von Regeneration auf
Ionenaustausch und umgekehrt, kann mit Hilfe von Ventilen, Absperrhähnen oder
ähnlichem auf eine dem Fachmann bekannten Weise erfolgen.
Erfindungsgemäß kann die Verwendung mehrerer Extraktionskolonnen oder
mehrerer Ionenaustauscher oder die Verwendung mehrerer Kombinationen von
Extraktionskolonnen mit nachgeschalteten Ionenaustauschern vorgesehen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei Umgebungsdruck und bei
Temperaturen zwischen 0 und 90°C, bevorzugt bei Temperaturen zwischen 20 und
50°C und besonders bevorzugt bei Temperaturen zwischen 30 und 40°C ausgeführt.
Erfindungsgemäß kann als Extraktionsmittel saures oder neutrales Wasser,
vorzugsweise neutrales Wasser verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich ausge
führt werden.
In Fig. 1 ist beispielhaft eine Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt, ohne daß das Verfahren auf diese beschränkt ist.
Das zu behandelnde Spaltgemisch 2 wird von unten in den Extraktor E gefahren.
Von oben wird in den Extraktor E Wasser 1 gefahren. Die ausgewaschene Säure 4
verläßt den Extraktor E am Fuß der Extraktionsanlage. Die von einem großen Teil
der Säure befreite organische Phase 3 wird im oberen Teil der Extraktionsanlage E
abgenommen und wird entweder über den Anionenaustauscher A1 oder über den
Anionenaustauscher A2 geleitet. Nach dem Durchlaufen des Anionentauschers steht
die zumindest nahezu säurefreie organische Phase der weiteren Verwendung zu
Verfügung.
Während die organische Phase den Anionenaustauscher A1 durchläuft und die
säurefreie organische Phase 5 nach Verlassen des Anionenaustauschers der
Weiterverarbeitung zugeführt wird, kann der andere Anionenaustauscher A2 mit z. B.
einer Natriumphenolatlösung 6 regeneriert werden. Die dann bei der Regeneration
des Anionentauschers entstehende salzhaltige, wäßrige Phase 7 wird einer
Aufarbeitung oder einer Entsorgung zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das folgende Beispiel näher erläutert,
ohne darauf beschränkt zu sein.
Entfernung von Schwefelsäure und organischen Säuren aus Gemischen, die bei der
einphasigen Spaltung von Cumolhydroperoxid entstehen.
Bei der Gewinnung von Phenol und Aceton ausgehend von Cumol nach dem
klassischen Hock-Verfahren fällt bei der durch Schwefelsäure katalysierten Spalt
reaktion von Cumolhydroperoxid zu Phenol und Aceton ein saures Spaltgemisch an,
welches in diesem Beispiel 740 ppm Schwefelsäure enthält. Hinzu kommen 207 ppm
organische Säuren, so daß der. Gesamtsäuregehalt (berechnet als Schwefelsäure) 961 ppm
beträgt.
Ein Teil dieses Spaltgemisches wurde durch eine Extraktionskolonne gefahren.
Zusätzlich wurden 7 Gew.-% Wasser in die Extraktionsanlage gefahren. Nach
erfolgter Extraktion bei einer Temperatur von 25°C betrug der Schwefelsäuregehalt
in der organischen Phase < 10 ppm. Der Gesamtsäuregehalt in der organischen Phase
betrug nach erfolgter Extraktion noch 201 ppm (berechnet als Schwefelsäure), da
sich die organischen Säuren kaum extrahieren ließen.
Diese organische Phase wurde über einen Anionenaustauscher, der mit dem
handelsüblichen Anionenaustauscherharz VPOC 1072 der Firma Bayer AG gefüllt
war, gefahren. Die Temperatur der organischen Phase betrug 25°C. Nach dem
Durchlaufen des Anionentauschers wurde die behandelte organische Phase analysiert
und es ließ sich Säure nur noch in einer Konzentration von < 5 ppm, berechnet als
H2SO4, in der organischen Phase feststellen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus
einer organischen Phase, gekennzeichnet durch Entfernen der organischen
und/oder anorganischen Säuren mittels Extraktion und anschließender
Behandlung der organischen Phase mit einem Ionenaustauscher.
2. Verfahren zur Entfernung von organischen und/oder anorganischen Säuren aus
Phasen, die bei der einphasigen Spaltung von Aralkylhydroperoxiden entstehen,
gekennzeichnet durch Entfernen der organischen und/oder anorganischen Säuren
mittels Extraktion und anschließender Behandlung der organischen Phase mit
einem Ionenaustauscher.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Extraktion bis zu 14 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gemisch,
verwendet werden.
4. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Extraktion eines mit Wasser gesättigten Gemisches zusätzlich bis zu 7 Gew.-%
Wasser, bezogen auf das Gemisch, verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Extraktion eines mit Wasser gesättigten Gemisches zusätzlich von 2 bis
7 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gemisch, verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Extraktion eines mit Wasser gesättigten Gemisches zusätzlich von 2 bis
4 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gemisch, verwendet werden.
7. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur zwischen 10 und 90°C liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur zwischen 20 und 50°C liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur zwischen 30 und 40°C liegt.
10. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regeneration des Anionenaustauschers Alkalihydroxid verwendet wird.
11. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regeneration des Anionenaustauschers Phenolatlauge verwendet wird.
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