DE1990023U

DE1990023U - Drehkran, insbesondere turmdrehkran.

Info

Publication number: DE1990023U
Application number: DEB60234U
Authority: DE
Inventors: Herbert Dipl Ing Biedermann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1964-12-24
Filing date: 1964-12-24
Publication date: 1968-07-25

Description

Herbert Biedermann, Diplomingenieur, 8 München 19, Siegrunestr.

Drehkran, insbesondere Turmdrehkran

Turmdrehkrane für die Bauwirtschaft, aber auch sonstige Drehkrane, z. B. Montager und Schwerlastkrane, müssen in vielen Fällen von einer Einsatzstelle zu einer anderen auf der" Straße' befördert werden. Hierbei wird im allgemeinen um der Wirtschaftlichkeit willen die Forderung gestellt, daß das Überführen des Kranes von seinem Betriebszustand, in dem er gewöhnlich mi't'einem Unterwagen auf Schienen ruht, in den Transportzustand und umgekehrt mit geringstem Zeit- und Kostenaufwand erfolgt.

Kleine und mittelschwere Turmdrehkrane werden zu diesem Zweck häufig mit ihrem Unterwagen im Bereich der Krandrehachse auf ein einachsiges Fahrgestell mit Straßenrädern gesetzt, während das Turmgerüst in einem Kippgelenk auf der Drehbühne umgelegt und auf ein weiteres einachsiges Fahrgestell abgestützt wird, wobei der Drehkranz zwischen der Drehbühne und dem Unterwagen als Drehschemel zur Lenkung des so gebildeten Straßenfahrzeuges dient. Bs ist auch bekannt, die Straßenräder bzw. eine mit Straßenrädern versehene Achse gegenüber der Krandrehachse nach hinten versetzt unter der nach hinten auskragenden Drehbühne anzubringen. Diese Arten der Kranbeförderung sind aber nicht mehr anwendbar bei großen Kranen, für welche mehrachsige Fahrgestelle verwendet werden müssen, da die Achslasten durch die Straßenverkehrszulassungsordnung beschränkt sind/

Ferner ist es bekannt, zum Transport von auf Schienen fahrbaren Turmdrehkranen, an deren Unterwagen vier seitwärts schwenkbare Stützarme angelenkt sind, diese Arme paarweise nach vorn bzw. nach hinten zu schwenken und an den so zusammengeklappten Schwenkarmen Straßenfahrwerke mit der erforderlichen Zahl ron Achsen zu befestigen. Bin solcher Kran muß, wenn er transportiert werden soll, zunächst von den Schienen abgehoben und unter dem Zentralrahmen seines Unterwagens aufgebockt werden, damit die S&wenkarme zusammengeklappt sowie miteinander verbunden und danach die Fahrwerke

angebracht werden können. In entsprechender Weise muß man vorgehen, wenn der Kran an der neuen Einsatzstelle vom Transportzustand in den Betriebszustand überführt, also auf die Schienen abgesetzt werden soll. Hierbei kommt als eine Erschwerung hinzu, daß der Unterwagen von vornherein so aufgebockt werden muß, daß beim Auseinanderklappen der Schwenkarme,die paarweise durch eine Lenkung miteinander verbunden sind, die an den Schwenkarmen sitzenden Spurkranzräder Absenken des Unterwagens genau auf die Schienen passen.

Des weiteren ist es bekannt, einen Turmdrehkran, dessen Unterwagen einen Hauptträger mit an den Enden angebrachten Schienendrehgestellen aufweist, in der Weise zum Straßentransport geeignet zu machen, daß der Unterwagenhauptträger über Anschlußstücke an seinen beiden Enden auf Radaggregate abgestützt wird, und zwar mit Hilfe von Hubeinrichtungen, mittels deren der Unterwagenhaupttriiger mit den Drehgestellen von den Schienen abgehoben wird. Gleichzeitig werden zwei weitere Schienendrehgestelle, die an Söhwenkaiffmen des Unterwagenhauptträgers sitzen, von den Schienen abgehoben, worauf die Schwenkarme an den Unterwagenhauptträger herangeklappt werden. , Hierbei ist aber das Ab- und Aufgleisen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, die dadurch bedingt sind, daß im Betriebszustand der UnterwagenhatLptträger schräg zum Gleis liegt, da er die eine Diagonale des durch die Drehpunkte der vier Drehgestelle gebildeten Rechteckes darstellt, dessen andere Diagonale durch die beiden Schwenkarme gebildet wird. Die folge hiervon ist es nämlich, daß zum Aufgleisen und zum Abgleisen die Straßen-Radaggregate schräg zu dem Gleis aufgefahren werden müssen. Das läßt sich aber in vielen Fällen nicht durchführen, weil sich im allgemeinen dicht neben dem Krangleis eine ausgeschachtete Baugrube befindet, so daß das eine Radaggregat nicht weit genug über das Krangleis in die zum Ab- und Aufgleisen erforderliche Stellung neben dem Gleis gefahren werden kann.

Demgegenüber wird mit der vorliegenden Neuerung bezweckt, das Überführen eines Turmdrehkranes od. dgl. vom Betriebs- zum Transportzustand und umgekehrt unter Yermeidung der geschilderten Nachteile der bekannten Einrichtungen besonders einfach und zeitsparend zu gestalten. Die Neuerung geht aus von einer Einrichtung zum Be-

fördern eines Drehkranes, insbesondere Turmkranes, oder wenigstens des Untergestelles und der Drehbühne eines solchen Kranes mit Hilfe zweier Straßenfahrwerke; und die Neuerung besteht in erster Linie darin, daß die beiden Straßenfahrwerke an der Drehbühne unter Vermittlung von vorzugsweise gekröpften Anschlagstücken befestigt sind, die das über die Drehbühne hinausragende, unabhängig von den Straßenfahrwerken sjhwenkbare Untergestell mitsamt den an diesem sitzenden Schienendrehgestellen übergreifen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Neuerungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt

Pig, 1 den unteren Teil eines Turmdrehkranes im Transportzustand in Seitenansicht und

Fig. 2 die Draufsicht auf den unteren Teil des Kranes mit den j Straßenfahrgestellen beim Übergang vom Betriebs- ' zum Transportzustand.

Der Unterwagen des Turmdrehkranes besteht aus einem Zentral- * ■

rahmen von annähernd quadratischer Grundform, aus Schwenkarmen 2, ^;

die an den Ecken des Rahmens 1 gelagert sind, und aus Schienen- j./.

Drehgestellen 3 an den Enden der Schwenkarme 2. Die Drehbühne 4, i 'S

die durch einen rechteckigen Rahmen gebildet wird, stützt sich auf ; ;

den iZentralrahmen 1 unter Vermittlung eines Kugeldrehkranzes, der j ,^:

in an sich bekannter Weise nicht nur Druckkräfte und Kippmomente ;'■■ sondern auch Zugkräfte zu übertragen vermag. Der an dem Zentralrahmen ■

1 sitzende Teil des Kugeldrehkranzes weist einen Zahnkranz 5 auf, ;·

mit dem ein Ritzel 6 in Eingriff steht, zu dem ein auf der Dreh- ji

bühne 4 sitzendes Antriebsaggregat 7 gehört. Auf der Drehbühne 4 [ί

sind ferner das Hubwerk 8 und das Einziehwerk 9 angeordnet. !■'

Wie Mg. 2 zeigt, ruhen die Drehgestelle 3 im Betriebszustand des Kranes auf zwei Fahrschienen 10, 11. Je zwei Schwenkarme 2, von

denen einer der Schiene 10 und der andere der Schiene 11 zugeord- j

net ist, sind durch nicht dargestellte Lenker derart miteinander j;

gekoppelt, daß die beiden Schwenkarme bei allen Schwenkbewegungen ί^:

immer ihre symmetrische Lage zu der lotrechten Längsmittelebe-j^e ι.

des Kranuhterwagens beibehalten· .

i ι I

Wenn der Kran von einer Einsatzstelle zu einer anderen "befördert'' werden soll, werden an die beiden Enden der Drehbühne 4, nachdem das lurmgerüst zwecks gesonderter Beförderung von der Drehbühne abgenommen worden ist, zwei Anschlagstücke 12, 13 mit Flanschen 14 oder in anderer Weise befestigt. Die Anschlagstücke 12, 13 stützen sich mit nach unten abgewinkelten Schenkeln auf je ein achträderiges Straßenfahrwerk 15· Diese Fahrwerke können von der gleichen Art •»sein, wie sie z. B. für Tiefladefahrzeuge verwendet werden. Die Anschlagstücke 12, 13 sind so gestaltet, daß sie zusammen—mit, der. Drehbühne 4 und den Fahrwerken 15 ein Portal bilden, welches derf Unterwagen 1, 2,,3 überspannt. Da sich die Drehbühne 4 von der lotrechten Schwenkachse 16 aus nach der einen Seite hin, auf der s'ichvdas. Hubwerk und das linziehwerk 8, 9 befinden, weiter erstreckt als nach der entgegengesetzten Richtung hin, müssen die waagerecht an die Drehbühne anzuschließenden Schenkel der Anschlagstücke 12, 13 verschieden lang sein, damit die lichte Weite des Portals auf beiden Seiten der Schwenkachse 16 der Länge des Unterwagens entspricht. Es ist aber auch möglich, daß sich die Drehbühne von der lotrechten Schwenkachse 16 aus gleich weit nach vorn und hinten erstreckt. Dann sind naturgemäß die beiden Anschlagstücke von gleicher Gestalt.

Die Anschlagstucke 12, 13 sind mit je einem Querhaupt 17 starr verbunden, z. B. durch gabelartige Enden, die sich über je eine in der Mitte des betreffenden Querhauptes 17 angeordnete Hubeinrichtung oder über deren zwei auf das Querhaupt stützen. An den Enden jedes Querhauptes 17 sind zwei Schwingen 18 unabhängig voneinander schwenkbar gelagert, an deren Enden zwei Paare von Rädern 19 sitzen. Statt der in der Mitte des Querhauptes 17 angeordneten Hubeinrichtung können an dessen Ende zwei Hubeinrichtungen angebracht sein, mittels deren sich das Querhaupt auf die Schwingen 18 stützt.

An einem der Fahrwerke 15 greift eine Lenkdeichsel 21 an, mittels deren die Räder 19 dieses Fahrwerkes und u. U. auch - über hydraulische Mittel oder einen Seilzug - die Räder des anderen Fahrwerkes in die betreffenden Lenkstellungen geschwenkt werden können, i

Die. Anschlagstücke können auch - abweichend von, der dargestellten Ausführungsform - in besonders einfacher Weise so gestaltet .

sein, daß sie geradlinige Verlängerungen der Drehbühne bilden. In diesem Fall stützen sie sich auf die Fahrwerke über Hubeinrichtungen, die mittig von den Fahrwerken nach oben ragen. Hierbei wird das Portal, innerhalb dessen das von den Schienen oder Fundamenten abgehobene Untergestell geschwenkt werden kann, durch die mittels der Anschlagstücke geradlinig verlängerte Drehbühne und die' ' _%Straßenfahrwerke mit den Hubeinrichtungen gebildet.

Zum Transportieren der unteren Teile des Turmdrehkranes werden die Fahrgestelle 15 mit den Anschlagstücken 12, 13 über die Schie- ' nen 10, 11 hinweg in die aus Fig. 2 ersichtliche lage an den Iran ■ herangefahren, wobei die Drehbühne nur unter einem geringen Winkel ■ ■= schräg zu den Schienen 10, 11 liegt. Nachdem die Anschlagstücke ' 12, 13 an der Drehbühne 4 befestigt worden sind, werden sie zusammen mit der Drehbühne vermittels der erwähnten Hubwerke angehoben. Hierbei wird unter Vermittlung des Kugeldrehkranzes der Unterwagen mitgenommen, so daß die Schienendrehgestelle 3 von den Schienen 10, 11 abgehoben werden. Der Unterwagen kann dann innerhalb des durch die Teile 4, 12, 13, 15 gebildeten Portals so geschwenkt * werden, daß zwei Seitenwände des Zentralrahmens 1 parallel zu der Drehbühne 4 liegen. Je zwei Schwenkarme 2 werden gegeneinander geschwenkt, so daß sie sich in Längsrichtung der Drehbühne 4 erstrekken. Das so gebildete Fahrzeug kann an eine neue Einsatzstelle des Kranes transportiert werden. Dort kann das Überführen des Kranes in die Betriebsstellung leicht erfolgen, wobei nur die mittels der Fahrwerke 15 leicht zu erfüllende Voraus Setzung -geschaffen werdenmuß, daß die Schwenkachse 16 sich an irgendeiner Stelle befindet, wo sie. gleiche Abstände von den beiden an der neuen Einsatzstelle befindlichen Kranschienen hat. Alsdann braucht man nur den Kranunterwagen so zu schwenken, daß die betreffenden Seitenwände des Zentralfahmens 1 parallel zu den Schienen liegen. Danach können die Drehgestelle 3 unschwer durch Verschwenken der Arme 2 in die zum Aufgleisen richtige Lage über den Schienen gebracht werden.

Die Neuerung ist auch anwendbar, wenn solche Drehkrane, insbesondere Turmdrehkrane, transportiert werden sollen, die nicht auf Schienen verfahrbar sind, sondern die stationär auf.vorbereiteten Fundamenten eingesetzt werden. Das Untergestell kann in jedem Fall abweichend von der dargestellten Ausführung beliebig gestaltet werden«

S chut ζ ans prüche

Claims

B 60 234/35b Sbm Sohutzansprüohe

1. Drehkran, insbesondere Turmdrehkran, bei welchem das Befördern des ganzen Kranes oder wenigstens des Untergestelles und der Drehbühne mit Hilfe zweier lenkbarer Straßenfahrwerke vorgekommen wird, welche die Drehbühne unter Bildung eines Portales tragen, innerhalb dessen das mittels der Drehverbindung an der Drehbühne hängende Untergestell geschwenkt werden kann, dadurc_rh gekennzeichnet, daß die beiden Straßenfahrwerke (15) an der Drehbühne (4) unter Vermittlung von vorzugsweise gekröpften Anschlagstücken (12, 13) befestigt sind, die das über die Drehbühne hinausragende, unabhängig von den Straßenfahrwerken schwenkbare Untergestell (i, 2, 3) mitsamt den an diesem sitzenden Schienendrehgestellen (3) übergreifen.

2. Drehkran, insbesondere Turmdrehkran, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagstücke c(;12, 13) in an sich bekannter Weise auf den Fahrwerken (14, 15) unter Vermittlung von Hubeinrichtungen abgestützt sind.