DE19858357A1 - Mikroelektronische Struktur sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Mikroelektronische Struktur sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Es soll eine mikroelektronische Struktur geschaffen werden, die eine Oxidation von sauerstoffempfindlichen Strukturen (25) verhindert. Dazu weist die mikroelektronische Struktur eine leitfähige Schicht (10) aus einer Platin-Iridium-Legierung auf. Das Iridium soll bei einer Behandlung der mikroelektronischen Struktur in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre die Sauerstoffdiffusion durch die leitfähige Schicht (10) durch Bindung des Sauerstoffs behindern und somit die oxidationsempfindlichen Strukturen (25) unterhalb der leitfähigen Schicht (10) schützen.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie
und betrifft eine mikroelektronische Struktur mit einem Sub
strat und mindestens einer elektrisch leitfähigen Schicht.
Die Abscheidung von Kondensatordielektrika mit hoher Dielek
trizitätskonstante (ε<20) oder mit ferroelektrischen Eigen
schaften, die unter anderem bei zukünftigen Halbleiterspei
chern (DRAM, FeRAM) Verwendung finden dürften, erfordert häu
fig eine sauerstoffhaltige Atmosphäre und hohe Prozeßtempera
turen.
Die relativ hohen Prozeßtemperaturen und die sauerstoffhalti
ge Atmosphäre stellen hohe Anforderungen an die Widerstands
fähigkeit der bereits abgeschiedenen Strukturen. So muß bei
spielsweise die untere Elektrode bei Halbleiterspeichern den
obigen Prozeßbedingungen ohne Oxidation widerstehen. Daher
werden häufig inerte Edelmetalle, insbesondere Platin, als
Elektrodenmaterial verwendet. Ungünstigerweise bedarf eine
Platinelektrode jedoch einer Barrierenschicht, die eine Dif
fusion von Platin in das unter der Barrierenschicht befindli
che Siliziumsubstrat bzw. von Silizium in die Platinelektrode
verhindert. Mittels der Barrierenschicht soll nämlich die
Bildung von störendem Platinsilizid verhindert werden. Die
üblicherweise verwendeten Barrierenschichten, beispielsweise
Titan oder eine Kombination aus Titan und Titannitrid, sind
jedoch sauerstoffempfindlich. Es hat sich z. B. herausge
stellt, daß Titan relativ schnell bei der Abscheidung von Me
talloxidschichten aufgrund der Sauerstoffdiffusion durch das
Platin hindurch oxidiert und dadurch elektrisch nichtleitend
wird.
Um diese Oxidation zu verhindern, wurde eine Reihe von Vor
schlägen unterbreitet. So wird beispielsweise gemäß US-
Patentschriften 5,581,436 und 5,619,393 die Barrierenschicht
in einer die Sauerstoffdiffusion behindernden Siliziumnitrid
schicht vergraben, so daß die Barrierenschicht zumindest
seitlich geschützt ist. Die Oberseite der Barrierenschicht
ist von einer aufwendig ausgeführten Mehrschichtelektrode be
deckt, die eine Sauerstoffdiffusion nur unzureichend verhin
dern kann.
Gemäß der EP 0 697 719 A2 wird bei einer mikroelektronischen
Struktur der eingangs genannten Art die Verwendung einer spe
ziell stabilisierten und weitestgehend sauerstoffunempfindli
chen Barrierenschicht vorgeschlagen, die unterhalb der elek
trisch leitfähigen Schicht auf dem Substrat angeordnet ist.
Die dort für die Barrierenschicht bevorzugten ternären Nitri
de erfordern jedoch für ihre Integration zusätzliche Prozeß
schritte, die zu einer unerwünschten Erhöhung der Herstel
lungskosten führen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine einfach beherrschba
re und kostengünstige mikroelektronische Struktur zur Begren
zung einer Sauerstoffdiffusion anzugeben, sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer derartigen Struktur zu benennen.
Diese Aufgabe wird bei einer mikroelektronischen Struktur der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die elektrisch leitfähige Schicht aus einer Legierung be
steht, die ein elektrisch leitfähiges und weitestgehend sau
erstoffinertes Grundmaterial und zumindest ein sauerstoffbin
dendes Material enthält.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dem Grundmaterial der
elektrisch leitfähigen Schicht ein sauerstoffbindendes Mate
rial beigemengt, das die Diffusion des Sauerstoffs durch die
leitfähige Schicht hindurch weitestgehend verhindern soll.
Der der Diffusionsbehinderung dabei zugrundeliegende Mecha
nismus beruht im wesentlichen auf einer Absorption des dif
fundierenden Sauerstoffs durch das sauerstoffbindende Materi
al, welches dabei unter Umständen oxidiert werden kann. Die
Sauerstoffbindungskapazität des verwendeten Materials, d. h.
seine Fähigkeit, eine bestimmte Menge an Sauerstoff in der
leitfähigen Schicht zu binden, hängt unter anderem von der
Art des verwendeten Materials, seiner Konzentration und der
Art und Weise des Einbaus in das Grundmaterial ab. Bevorzugt
wird beispielsweise, daß das sauerstoffbindende Material im
Grundmaterial bis zu einem vorbestimmten Grad in Form von
feinverteilten Ausscheidungen vorliegt. Dies kann z. B. durch
eine Übersättigung des Grundmaterials mit dem sauerstoffbin
denden Material erreicht werden. Dadurch wird zumindest der
nichtlösliche Anteil des sauerstoffbindenden Materials aus
dem Grundmaterial ausgeschieden und liegt somit z. B. als
feinverteilte lokale Anreicherungen im Grundmaterial vor. Der
gelöste Anteil des sauerstoffbindenden Materials kann dagegen
zusammen mit dem Grundmaterial einen Mischkristall bilden.
Die Fähigkeit, Sauerstoff zu binden, ist im allgemeinen je
doch weitestgehend unabhängig von der Darbietungsform des
sauerstoffbindenden Materials. Es hat sich gezeigt, daß so
wohl das im Grundmaterial gelöste als auch das ausgeschiedene
sauerstoffbindende Material die Sauerstoffdiffusion deutlich
behindert und die unter der leitfähigen Schicht angeordneten
Strukturen vor einer Oxidation schützt.
Unter einer Legierung wird im weiteren jegliche Darbietungs
form eines Zwei- oder Mehrkomponentensystems verstanden, ins
besondere Mischkristalle mit und ohne teilweisen Ausscheidun
gen.
Ein Vorteil der feinverteilten Ausscheidungen ist unter ande
rem die Darbietung des sauerstoffbindenden Materials in nahe
zu reiner Form, die zu einer sehr effizienten Sauerstoffbin
dung führt sowie eine mögliche Volumenvergrößerung infolge
der Sauerstoffbindung lokal begrenzt.
Im Gegensatz dazu weist ein im Grundmaterial gelöstes sauer
stoffbindendes Material eine relativ gleichmäßige Verteilung
in der Kristallstruktur des Grundmaterials auf, wodurch diese
kaum gestört wird.
Selbstverständlich können auch mehrere sauerstoffbindende Ma
terialien gleichzeitig verwendet, wobei das Grundmaterial
ebenfalls aus einem Gemisch bestehen kann. Derartige Mehrkom
ponentensysteme gestatten durch ihre hohe Komponentenvariabi
lität besonders gute Voraussetzungen zur Anpassung der sauer
stoffbindenden und elektrischen Eigenschaften der elektrisch
leitfähigen Schicht an die jeweiligen Prozeßbedingungen und
den späteren Einsatzzweck.
Das oder die sauerstoffbindenden Materialien müssen selbst
nicht notwendigerweise elektrisch leitfähig sein, da diese
bevorzugt feinverteilt und überwiegend nicht in zusammenhän
genden Schichten vorliegen. Dies gilt ebenso für die gegebe
nenfalls oxidierten sauerstoffbindenden Materialien.
Nahezu gleichmäßig verteilte Ausscheidungen lassen sich bei
spielsweise durch geeignete Temperaturbehandlungen herstel
len. Diese können dabei einen Hochtemperaturschritt mit nach
folgender kontrollierter Abkühlung, bzw. mehrere dieser Zy
klen umfassen.
Günstig ist, daß das sauerstoffbindende Material bereits vor
einer Sauerstoffbehandlung im Grundmaterial vorhanden ist und
dadurch die zu schützenden Strukturen vor dem Sauerstoffan
griff von Anfang an bewahrt wird.
Das Verhältnis der Gewichtsprozentanteile des sauerstoffbin
denden Materials zum Grundmaterial sollte zwischen 5 : 95 und
30 : 70, bevorzugt zwischen 10 : 90 und 20 : 80 liegen. Die genaue
Zusammensetzung der elektrisch leitfähigen Schicht kann in
nerhalb dieser Grenzen beliebig variieren und hängt stark von
den verwendeten Materialien ab.
Vorteilhafte Grundmaterialien sind Metalle, die bei den übli
cherweise zu erwartenden Prozeßbedingungen weitestgehend sau
erstoffinert sind. Dies gilt beispielsweise für Edelmetalle
und insbesondere für Platin (Pt).
Als sauerstoffbindende Materialien haben sich insbesondere
Iridium, Ruthenium, Elemente aus der 4. Nebengruppe sowie aus
der Lanthangruppe erwiesen. Iridium (Ir) und Ruthenium (Ru)
haben insbesondere den Vorteil, daß deren Oxide elektrisch
leitfähig sind und somit nicht zu einer Widerstandserhöhung
der elektrisch leitfähigen Schicht beitragen und darüber hin
aus nur zu einer unwesentlichen Volumenzunahme bei der Sauer
stoffbindung führen. Weitere vorteilhafte sauerstoffbindende
Materialien sind Hafnium (Hf), Zirkon (Zr) und Cer (Ce).
Zur Verbesserung der elektrischen Eigenschaften sowie der
Grenzflächenqualität der elektrisch leitfähigen Schicht zu
einem angrenzenden Metalloxiddielektrikum hat es sich von
Vorteil erwiesen, die elektrisch leitfähige Schicht mit einer
zusammenhängende Platinschicht zu versehen. Dadurch ist die
elektrisch leitfähige Schicht zumindest einseitig von der
Platinschicht begrenzt. Die Platinschicht selbst kann entwe
der in einem separaten Prozeßschritt aufgebracht werden oder
durch einen von dem sauerstoffbindenden Material nahezu voll
ständig freien Bereich der elektrisch leitfähigen Schicht ge
bildet werden. Bei letzterer Variante ist das sauerstoffbin
dende Material ungleichmäßig in der elektrisch leitfähigen
Schicht verteilt, so daß zum Metalloxiddielektrikum hin die
Konzentration dieses Materials deutlich abnimmt.
Der Schutz von sauerstoffempfindlichen Strukturen vor einer
Oxidation ist insbesondere bei der Abscheidung von Metall
oxiddielektrika notwendig, die zu ihrer Herstellung bzw. zu
ihrer Kristallisation eine sauerstoffhaltige Atmosphäre benö
tigen. Derartige Metalloxiddielektrika weisen beispielsweise
die allgemeine Form ABOx auf, wobei A und B jeweils wenig
stens ein Metall aus der Gruppe Strontium (Sr), Wismut (Bi),
Titan (Ti), Kalzium (Ca), Kalium (K), Tantal (Ta), Blei (Pb),
Zirkon (Zr), Lanthan (La) und Niob (Nb) enthalten, O für Sau
erstoff steht und x zwischen 3 und 12 liegen kann. Die ein
zelnen Komponenten der allgemeinen Form ABOx stehen dabei zu
einander in unterschiedlichen stöchiometrischen Verhältnis
sen, die von der Wahl der einzelnen Komponenten abhängen.
ABOx bildet in kristalliner oder polykristalliner Form häufig
eine Perowskit-ähnlich Struktur aus, die teilweise auch ein
Supergitter mit schichtweise angeordneten Perowskiten ist.
Vertreter der allgemeinen Form ABOx sind beispielsweise Bari
um-Strontium-Titanat (BST, BaSr2TiO3, dielektrisch), Blei-
Zirkon-Titanat (PZT, PbZrTiO3, ferroelektrisch), Strontium-
Wismut-Tantalat (SBT, SrBi2Ta2O9, ferroelektrisch) sowie deren
Abkömmlinge.
Der zweite Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Herstellen einer mikroelektronischen
Struktur mit einem Substrat und mindestens einer elektrisch
leitfähigen Schicht, wobei die elektrisch leitfähige Schicht
aus einer Legierung besteht, die ein elektrisch leitfähiges
und weitestgehend sauerstoffinertes Grundmaterial und zumin
dest ein sauerstoffbindendes Material enthält,
mit folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines Substrats;
- - gleichzeitiges Aufbringen des Grundmaterials und des sauer stoffbindenden Materials auf das Substrat; und
- - zumindest teilweises Ausscheiden des sauerstoffbindenden Material aus dem Grundmaterial.
Auf das bereitgestellte Substrat, das gegebenenfalls sauer
stoffempfindliche Strukturen aufweist, wird in einem gemein
samen Verfahrensschritt das Grundmaterial und das sauerstoff
bindende Material aufgebracht. Dies kann beispielsweise durch
ein physikalisches Verdampfungsverfahren (Sputtern) erfolgen,
wobei eine gemeinsame oder zwei und mehrere getrennte Quellen
(Targets) verwendet werden. Günstig ist eine gemeinsame Quel
le, bei der auf einer aus dem Grundmaterial bestehenden
Scheibe zumindest eine kleinere und aus dem sauerstoffbinden
den Material bestehenden Scheibe aufgebracht ist. Das Größen
verhältnis der beiden Scheiben zueinander entspricht dabei
bevorzugt dem angestrebten Mischungsverhältnis der auf das
Substrat aufzubringenden leitfähigen Schicht, wobei unter
schiedliche Abtragungsraten beim Verdampfen eventuell berück
sichtigt werden müssen. Als günstig hat sich ein Verdampfen
in einem Argonplasma herausgestellt.
Selbstverständlich können das Grundmaterial und das sauer
stoffbindende Material auch durch andere Verfahren aufge
bracht werden.
Durch das Aufbringen des Grundmaterials und des sauerstoff
bindenden Zusatzes wird die elektrisch leitfähige Schicht ge
bildet. Diese kann nachfolgend geeignet strukturiert werden.
Sofern das sauerstoffbindende Material zumindest teilweise in
Form von feinverteilten Ausscheidungen vorliegen soll, kann
sich nach dem Abscheiden eine geeignete Temperaturbehandlung
anschließen. Durch diese wird z. B. das sauerstoffbindende Ma
terial im Grundmaterial bei einer ersten erhöhten Temperatur
nahezu vollständig gelöst und nachfolgend bei einer Tempera
turabsenkung ausgeschieden. Durch das Lösen des sauerstoff
bindenden Materials im Grundmaterial wird dieses zunächst
weitestgehend gleichmäßig in das Gitter des Grundmaterials
eingebaut und gleichzeitig bei der erhöhten Temperatur even
tuell vorhandene Gitterfehler weitestgehend ausgeheilt. Das
nachfolgende Ausscheiden infolge der Temperaturverringerung
führt dadurch zu sehr feinen Ausscheidungen, die gleichmäßig
im Grundmaterial verteilt sind.
Das Ausscheiden kann jedoch bereits während der Abscheidung
erfolgen, so das eine nachfolgende Temperaturbehandlung nicht
notwendig ist, optional jedoch erfolgen kann.
Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren zum Herstellen einer mikroelektronischen Struktur
mit einem Substrat und mindestens einer elektrisch leitfähi
gen Schicht, wobei die elektrisch leitfähige Schicht aus ei
ner Legierung besteht, die ein elektrisch leitfähiges und
weitestgehend sauerstoffinertes Grundmaterial und zumindest
ein sauerstoffbindendes Material enthält,
mit folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines Substrats;
- - aufeinanderfolgendes, schichtweises Aufbringen des Grundma terials und des sauerstoffbindenden Materials auf das Sub strat; und
- - Durchführen einer Temperaturbehandlung, bei der das sauer stoffbindende Material zumindest teilweise in das Grundma terial eindiffundiert und dort zumindest teilweise in Form von Ausscheidungen vorliegt.
Bei diesem Verfahren wird das Grundmaterial und das sauer
stoffbindende Material nacheinander schichtweise auf das Sub
strat aufgebracht, wobei der dabei gebildete Schichtenstapel
die elektrisch leitfähige Schicht bildet. Bevorzugt wird zu
nächst eine Schicht aus dem Grundmaterial, darauf eine
Schicht aus dem sauerstoffbindenden Material und abschließend
eine weitere Schicht aus dem Grundmaterial aufgebracht. Es
ist auch möglich, mehrere Schichten im Wechsel abzuscheiden.
Durch eine abschließende Temperaturbehandlung löst sich die
aus dem sauerstoffbindenden Material bestehende Schicht unter
Diffusion in die aus dem Grundmaterial bestehende angrenzende
Schicht auf. Dabei kann es zu einem nahezu vollständigen Ver
mischen beider Materialien oder zur Bildung von Ausscheidun
gen kommen. Infolge des schichtweisen Auftragens ist es mög
lich, daß das sauerstoffbindende Material ungleichmäßig im
Grundmaterial verteilt ist, wobei insbesondere im Bereich der
aufgelösten Schicht die Konzentration des sauerstoffbindenden
Materials erhöht ist. Dieser Effekt läßt sich vorteilhaft bei
der Herstellung von Elektroden für Halbleiterspeichern aus
nutzen, bei der die Grenzflächen zwischen Elektrode und dem
Kondensatordielektrikum möglichst frei von Verunreinigungen
sein soll. Insbesondere bei einem Schichtenstapel bestehend
aus Grundmaterial - sauerstoffbindendem Material - Grundmate
rial ist die Konzentration des sauerstoffbindenden Materials
nach der Temperaturbehandlung im mittleren Bereich des
Schichtenstapels am höchsten und fällt zu den Randbereichen
der Grundmaterialschichten deutlich ab. Letztere sind daher
nahezu frei von sauerstoffbindendem Material, das anderen
falls die Grenzflächenqualitäten des Grundmaterials beein
flussen könnte.
Die mikroelektronische Struktur wird bevorzugt in einer Spei
chervorrichtung verwendet, wobei eine von der elektrisch
leitfähigen Schicht der mikroelektronischen Struktur gebilde
te Elektrode, eine weitere Elektrode und ein zwischen diesen
Elektroden angeordnetes Metalloxiddielektrikum zumindest ei
nen Speicherkondensator in der Speichervorrichtung bilden.
Grundsätzlich kann die mikroelektronische Struktur auch bei
Verdrahtungen, d. h. bei elektrisch leitfähigen Verbindungen,
Verwendung finden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben und in einer Zeichnung dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 und 2 die Verwendung der mikroelektronischen
Struktur in einer Speicherzelle,
Fig. 3 die Verteilung des sauerstoffbindenden Ma
terials im Grundmaterial,
Fig. 4a bis 4b Verfahrensschritte zur Herstellung einer
mikroelektronischen Struktur,
Fig. 5a bis 5c weitere Verfahrensschritte zur Herstellung
einer mikroelektronischen Struktur,
Fig. 6a bis 6b weitere Verfahrensschritte zur Herstellung
einer mikroelektronischen Struktur,
Fig. 7 eine gemeinsame Quelle zur Bildung der
elektrisch leitfähigen Schicht, und
Fig. 8 ein Iridium-Platin-Phasendiagramm.
In Fig. 1 ist eine mikroelektronische Struktur als Teil ei
ner Speicherzelle dargestellt. Die Speicherzelle 5 umfaßt zu
mindest eine untere Elektrode 10, ein Metalloxiddielektrikum
15 sowie eine obere Elektrode 20, die zusammen einen Spei
cherkondensator 22 bilden. Das Metalloxiddielektrikum besteht
bevorzugt aus Strontium-Wismut-Tantalat (SrxBi3-xTa2O9, mit
0.5<x<2). Die untere Elektrode 10 stellt die elektrisch leit
fähige Schicht 10 dar. Sie weist als Grundmaterial Platin auf
und ist mit einem sauerstoffbindenden Material, bevorzugt
Iridium, angereichert. Unterhalb der unteren Elektrode 10
sitzt eine Barrierenschicht 25 aus einem titanhaltigen Mate
rial auf einem Substrat 30. Die Barrierenschicht 25 überdeckt
in dieser Ausführungsform vollständig ein in dem Substrat 30
befindliches und bevorzugt mit Polysilizium gefülltes Kon
taktloch 35. Dieses durchsetzt vollständig das Substrat 30
und führt bis zu einem dotierten Gebiet eines hier nicht nä
her dargestellten Auswahltransistors. Das Substrat selbst ist
ein Dielektrikum und besteht vorzugsweise aus Siliziumdioxid.
Bevorzugt wird die Barrierenschicht 25 vollständig von der
unteren Elektrode 10 bedeckt, d. h. die untere Elektrode um
hüllt die Barrierenschicht 25 vollständig an deren Oberseite
und deren Seitenflächen. Dadurch ist ein wirkungsvoller
Schutz der Barrierenschicht 25 während der Abscheidung der
SBT-Schicht in sauerstoffhaltiger Atmosphäre gewährleistet.
Die Verhinderung der Barrierenoxidation wird im wesentlichen
durch das im Grundmaterial der unteren Elektrode 10 verteilte
und teilweise als Ausscheidung vorliegende Iridium erreicht.
Dazu liegt das Iridium in einer entsprechend vorgewählten
Menge vor, die ausreichend ist, den bei der SBT-Abscheidung
in die untere Elektrode 10 diffundierenden Sauerstoff zu bin
den. Dadurch wird eine Sauerstoffdiffusion durch die untere
Elektrode hindurch weitestgehend vermieden. Gute Ergebnisse
werden mit einem 8 bis 12%-igen Gewichtsanteil von Iridium in
der unteren Elektrode 10 erreicht.
Eine Speicherzelle mit zusätzlicher Platinschicht ist dagegen
in Fig. 2 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform weist die
untere Elektrode 10 zwischen ihrer elektrisch leitfähigen
Schicht 10 und der SBT-Schicht 15 eine weitere Platinschicht
40 auf, die die elektrisch leitfähige Schicht 10 zur SBT-
Schicht 15 hin vollständig bedeckt. Dadurch werden die Grenz
flächeneigenschaften zwischen der unteren Elektrode 10 und
der SBT-Schicht 15 verbessert. Dies äußert sich z. B. in einer
höheren remanenten Polarisierbarkeit der gegebenenfalls erst
nach einer Kristallisation ferroelektrischen SBT-Schicht.
Das Vorliegen des Iridiums in der aus Platin bestehenden un
teren Elektrode 10 ist vergrößert in Fig. 3 gezeigt. Iridium
liegt hier zumindest teilweise in Form von Ausscheidungen 45
vor. Diese sind in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
relativ gleichmäßig im Platin verteilt.
Nachfolgend werden einzelne Verfahrensschritte unter Bezug
auf die Fig. 4a und 4b beschrieben. Zunächst wird das Sub
strat 30 mit einer bereits strukturierten Barrierenschicht 25
bereitgestellt. Diese stellt hier die vor einem Sauerstoffan
griff zu schützende sauerstoffempfindliche Struktur 25 dar.
Nachfolgend wird eine das Substrat 30 und die Barrieren
schicht 25 vollständig bedeckende Platinschicht mit einem et
wa 10%-igen Iridiumzusatz durch einen Argon-Sputterprozeß
aufgebracht. Dazu wird das Substrat 30 in einen Sputterreak
tor eingebracht, auf etwa 300-600°C, bevorzugt 500°C, er
wärmt und der Druck der Argonatmosphäre auf etwa 4.10-3 mbar
reduziert. Die Leistung zur Erzeugung des Argonplasmas be
trägt 1000 W.
Wird die Temperatur des Substrats 30 ausreichend hoch, z. B.
oberhalb 800°C, gewählt, so ist gemäß dem Phasendiagramm in
Fig. 8 ein 10%-iger Iridiumanteil vollständig im Platin
gelöst. Nach Absenken der Temperatur beginnt das Iridium zu
mindest teilweise auszuscheiden, wobei ein gewisser Anteil
weiterhin im Platin gelöst bleibt. Bei dieser Vorgehensweise
entstehen die Iridiumausscheidungen erst nach dem Sputterpro
zeß.
Die Bildung von Iridiumausscheidungen unmittelbar während der
Abscheidung läßt sich durch eine entsprechend verringerte Ab
scheidetemperatur erreichen. Wird beispielsweise die Sub
strattemperatur auf 600°C eingestellt, entstehen bei 10%-iger
Iridumanreicherung bereits beim Sputtern Ausscheidungen, da
das Platin das Iridium bei dieser Temperatur nicht mehr voll
ständig aufnehmen kann. Auch bei diesem Abscheideprozeß kann
sich eine weitere Temperaturbehandlung anschließen. Im Ergeb
nis entsteht durch die Temperung bei 600°C bei einer Platin
schicht mit 10%-igem Iridiumanteil eine elektrisch leitfähige
Schicht mit einem etwa 6%-igem gelösten Iridiumanteil im Pla
tin und verbleibenden 4% Iridiumausscheidungen. Die Menge der
Iridiumausscheidungen richtet sich allgemein nach dem soge
nannten Hebelgesetz, bei dem das Produkt des Volumenbruch
teils von Platin mit einem Faktor A gleich dem Produkt des
Volumenbruchteils von Iridium mit einem Faktor B ist. Die
Größe der Faktoren richtet sich nach der Höhe der Iridiumbei
mengung und wird durch das Mengenverhältnis des nichtgelösten
Iridiums zum Platin bei gegebener Temperatur bestimmt. Die
Höhe der Faktoren A und B sind in Fig. 8 dargestellt.
Die Iridiumausscheidungen selbst bestehen nicht notwendiger
weise aus reinem Iridium, da umgekehrt auch Platin bis zu ei
nem gewissen Grad in Iridium lösbar ist. Deswegen ist bei den
Iridiumausscheidungen mit einem etwa 2%-igem Platinanteil zu
rechnen.
Eine nachfolgende Temperaturbehandlung ist dagegen bei noch
geringeren Substrattemperaturen (200°C bis 600°C) empfehlens
wert, da durch die Temperaturbehandlung ein gleichmäßigeres
Ausscheiden des Iridiums aus dem Platin erreicht werden kann.
Als Sputtertarget (gemeinsame Quelle) kann z. B. die in Fig.
7 dargestellte Platinscheibe 50 mit aufgelegten Iridiumschei
ben 55 dienen. Bei dieser Gestaltung des Sputtertargets kann
das gewünschte Mischungsverhältnis zwischen Iridium und Pla
tin durch Wahl der relativen Scheibengrößen zueinander ein
fach eingestellt werden, wobei beachtet werden muß, daß Pla
tin im Gegensatz zu Iridium leichter durch Argonionen abge
tragen wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, ein Legie
rungstarget herzustellen.
Nach der Temperaturbehandlung wird die Platinschicht struktu
riert, wobei die elektrisch leitfähige Schicht 10 entsteht.
Es ist auch möglich, die Temperaturbehandlung erst nach der
Strukturierung durchzuführen, bzw. mit einer späteren Tempe
raturbehandlung zu verbinden.
Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der mikroelektroni
schen Struktur mit elektrisch leitfähiger Schicht ist in den
Fig. 5a bis 5c gezeigt. Auf das Substrat 30 mit darauf an
geordneter Barrierenschicht 25 wird zunächst eine relativ
dünne Iridiumschicht 60 und nachfolgend eine dicke Platin
schicht 65 aufgetragen. Das Dickenverhältnis der Iridium
schicht 60 zur Platinschicht 65 entspricht bevorzugt dem an
gestrebten Mischungsverhältnis von Iridium im Platin. Ist die
Gesamtdicke der Iridiumschicht 60 und der Platinschicht 65
etwa 100 nm, sollte die Iridiumschicht etwa 10 nm und die
Platinschicht etwa 90 nm dick sein.
Nachfolgend wird die so erhaltene und in Fig. 5b dargestell
te Struktur einer Temperaturbehandlung unterworfen. Dabei
löst sich die Iridiumschicht 60 auf, wobei das Iridium in die
Platinschicht 65 eindiffundiert und zusammen mit dieser die
elektrisch leitfähige Schicht 10 bildet. Durch geeignete Wahl
der Temperatur und Dauer der Temperaturbehandlung (etwa 1
Stunde bei 700°C) kann erreicht werden, daß das Iridium sich
nicht gleichmäßig in der Platinschicht 65 verteilt, sondern
in der Nähe der Barrierenschicht 25 verbleibt. Dadurch wird
einerseits eine gute und räumlich konzentrierte Sauerstoff
bindung in der Nähe der Barrierenschicht 25 erreicht und an
dererseits die Platinschicht 65 im Bereich der später aufzu
bringenden SBT-Schicht weitestgehend frei von Iridium gehal
ten. Somit weist die Platinschicht 65 ausgehend von der Bar
rierenschicht 25 ein Abfall der Iridiumkonzentration auf. An
der der Barrierenschicht 25 gegenüberliegenden Seite der Pla
tinschicht 65 ist die Iridiumkonzentration daher nahezu null.
Auf das Abscheiden einer weiteren Platinschicht kann deswegen
verzichtet werden, da die Platinschicht 65 bereits eine nahe
zu reine Platingrenzfläche aufweist. Diese dient somit als
weitere Platinschicht.
Die ungleichmäßige Verteilung der Iridiumausscheidungen 45
ist in Fig. 5c dargestellt. Die Ausscheidungen 45 sind an
der zur Barrierenschicht 25 gewandten Seite der Platinschicht
65 konzentriert. Durch eine geeignete Strukturierung wurde
weiterhin aus der Platinschicht 65 eine untere Elektrode 10
geschaffen. Auch bei dieser Ausführungsform kann die Tempera
turbehandlung erst nach der Strukturierung durchgeführt wer
den.
Eine weitere Herstellungsmöglichkeit soll abschließend unter
Bezugnahme auf die Fig. 6a bis 6c beschrieben werden. Aus
gangspunkt ist wieder das mit einer sauerstoffempfindlichen
Struktur 25 (Barrierenschicht) versehene Substrat 30. Darauf
werden im Wechsel Platinschichten 65 und Iridiumschichten 60
abgeschieden. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
werden eine Platinschicht 65, eine Iridiumschicht 60 und eine
weitere Platinschicht 65 aufgebracht. Bevorzugt ist die Iri
diumschicht 60 etwa 10 nm dick, während die beiden Platin
schichten 60 zusammen 90 nm dick sind.
Nach dem Auftragen dieses Schichtenstapels schließt sich eine
Temperaturbehandlung an, die zu einem Auflösen der Iridium
schicht 60 und deren Diffusion in die Platinschichten 65
führt. Dadurch bildet sich zumindest eine zusammenhängende
Platinschicht heraus, die die elektrisch leitfähige Schicht
10 darstellt. Infolge der Temperaturbehandlung verbleibt das
Iridium weitestgehend im mittleren Bereich der gebildeten
Schicht 10, so daß die Grenzflächen der Schicht 10 frei von
Iridium sind. Dies erhöht auch bei diesem Herstellungsverfah
ren die Grenzflächengüte der elektrisch leitfähigen Schicht.
Abschließend kann die Schicht 10 noch geeignet strukturiert
werden. Die so erhaltene Struktur und die im mittleren Be
reich der leitfähigen Schicht konzentrierten Iridiumausschei
dungen sind in Fig. 6c dargestellt.
Die Anwendung der mikroelektronischen Struktur mit der die
Sauerstoffdiffusion unterbindenden elektrisch leitfähigen
Schicht ist selbstverständlich nicht auf Halbleiterspeicher
begrenzt. Vielmehr kann diese Erfindung auch in anderen mi
kroelektronischen Bauelementen Verwendung finden, bei denen
eine sauerstoffempfindliche Struktur durch eine leitfähige
Schicht vor einem Sauerstoffangriff und damit einer Oxidation
geschützt werden sollen.
5
Speicherzelle
10
untere Elektrode
15
Metalloxiddielektrikum/SBT-Schicht
20
obere Elektrode
22
Speicherkondensator
25
Barrierenschicht/sauerstoffempfindliche Struktur
30
Substrat
35
Kontaktloch
40
Platinschicht
45
Ausscheidungen
50
Platinscheibe
55
Iridiumscheibe
60
Iridiumschicht
65
Platinschicht
Claims (19)
1. Mikroelektronische Struktur mit einem Substrat (30) und
mindestens einer elektrisch leitfähigen Schicht (10),
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitfähige Schicht (10) aus einer Legierung
besteht, die ein elektrisch leitfähiges und weitestgehend
sauerstoffinertes Grundmaterial und zumindest ein sauerstoff
bindendes Material enthält.
2. Mikroelektronische Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sauerstoffbindende Material im Grundmaterial bis zu einem
vorbestimmten Grad in Form von fein verteilten Ausscheidungen
(45) vorliegt.
3. Mikroelektronische Struktur nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sauerstoffbindende Material oxidierbar ist.
4. Mikroelektronische Struktur nach einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis der Gewichtsprozentanteile des sauerstoffbin
denden Materials zum Grundmaterial zwischen 5 : 95 und 30 : 70,
bevorzugt zwischen 10 : 90 und 20 : 80 liegt.
5. Mikroelektronische Struktur nach einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial aus einem Edelmetall besteht.
6. Mikroelektronische Struktur nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial aus Platin besteht.
7. Mikroelektronische Struktur nach einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sauerstoffbindende Material aus Iridium, Ruthenium, aus
einem Element aus der 4. Nebengruppe oder aus der Lanthan
gruppe, oder aus einem Gemisch der vorgenannten Metalle und
deren Oxide besteht.
8. Mikroelektronische Struktur nach einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitfähige Schicht (10) zumindest einseitig
von einer zusammenhängenden Platinschicht (40) begrenzt ist.
9. Mikroelektronische Struktur nach einem der vorherigen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mikroelektronische Struktur ein Metalloxiddielektrikum
(25) aufweist, das zumindest teilweise die elektrisch leitfä
hige Schicht (10) bedeckt.
10. Verfahren zum Herstellen einer mikroelektronischen Struk
tur mit einem Substrat (30) und mindestens einer elektrisch
leitfähigen Schicht (10), wobei die elektrisch leitfähige
Schicht (10) aus einer Legierung besteht, die ein elektrisch
leitfähiges und weitestgehend sauerstoffinertes Grundmaterial
und zumindest ein sauerstoffbindendes Material enthält,
mit folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines Substrats (30);
- - gleichzeitiges Aufbringen des Grundmaterials und des sauer stoffbindenden Materials auf das Substrat (30); und
- - zumindest teilweises Ausscheiden des sauerstoffbindenden Materials aus dem Grundmaterial.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausscheiden des sauerstoffbindenden Materials während des
Aufbringen des Grundmaterials und des sauerstoffbindenden Ma
terials erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausscheiden des sauerstoffbindenden Materials erst nach
dem Aufbringen des Grundmaterials und des sauerstoffbindenden
Materials erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufbringen des Grundmaterials und des sauerstoffbindenden
Materials durch ein physikalisches Zerstäubungsverfahren
(Sputtern) mit gemeinsamer Quelle (Target) erfolgt.
14. Verfahren zum Herstellen einer mikroelektronischen Struk
tur mit einem Substrat (30) und mindestens einer elektrisch
leitfähigen Schicht (10), wobei die elektrisch leitfähige
Schicht (10) aus einer Legierung besteht, die ein elektrisch
leitfähiges und weitestgehend sauerstoffinertes Grundmaterial
und zumindest ein sauerstoffbindendes Material enthält,
mit folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines Substrats (30);
- - aufeinanderfolgendes, schichtweises Aufbringen des Grundma terials und des sauerstoffbindenden Materials auf das Sub strat (30); und
- - Durchführen einer Temperaturbehandlung, bei der das sauer stoffbindende Material zumindest teilweise in das Grundma terial eindiffundiert und dort zumindest teilweise in Form von Ausscheidungen (45) vorliegt.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das schichtweise Aufbringen zumindest in der Reihenfolge
Grundmaterial - sauerstoffbindendes Material - Grundmaterial
erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial aus einem Edelmetall besteht.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sauerstoffbindende Material aus Iridium, Ruthenium, aus
einem Element aus der 4. Nebengruppe oder aus der Lanthan
gruppe, oder aus einem Gemisch der vorgenannten Metalle und
deren Oxide besteht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis der Gewichtsprozentanteile des sauerstoffbin
denden Materials zum Grundmaterial zwischen 5 : 95 und 30 : 70,
bevorzugt zwischen 10 : 90 und 20 : 80 liegt.
19. Verwendung einer mikroelektronischen Struktur nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 in einer Speichervorrichtung (5), wobei
eine von der elektrisch leitfähigen Schicht (10) der mikro
elektronischen Struktur gebildete Elektrode (10), eine weite
re Elektrode (20) und ein zwischen diesen Elektroden (10, 20)
angeordnetes Metalloxiddielektrikum (25) zumindest einen
Speicherkondensator (22) in der Speichervorrichtung (5) bil
den.
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