DE19857306C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Einblasen von festen Teilchen in einen Schachtofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einblasen von festen Teilchen in einen SchachtofenInfo
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- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einblasen von
festen Teilchen in einen Schachtofen, insbesondere einen Hochofen, bei dem die
festen Teilchen mittels eines gasförmigen Förderstromes in den Heißwindstrom
der Windformen zugeführt werden.
Zum Betreiben von Hochöfen oder anderen vergleichbaren Schachtöfen ist es
bekannt, Zusatzbrennstoffe über die Windformen dem metallurgischen Prozeß
zuzuführen. Neben flüssigen Zusatzbrennstoffen, wie z. B. Heizöl, werden auch
feste Energieträger über geeignete pneumatische Transporteinrichtungen dem
Ofen zugeführt. Diese zumeist pulverförmigen Brennstoffe werden dabei durch
Beaufschlagung mit einem Trägergas über Rohrleitungen von einem Vorrats
behälter über Ausgabekammern und entsprechend ausgebildete Einblaslanzen
dem Heißwindstrom zugesetzt und in das Ofeninnere befördert.
Ein Verfahren zum Zuführen eines pulverförmigen Brennstoffgemisches ist zum
Beispiel in der Veröffentlichung gemäß DE 30 50 394 A1 beschrieben. Nach diesem
Verfahren wird das pulverförmige Brennstoffgemisch unmittelbar nach dem
Austrag aus einer Ausgabekammer in jeder Rohrleitung mit einem Gasstrahl
beaufschlagt, der entgegen dem Förderstrom gerichtet ist. Damit soll die
Förderfähigkeit der im Fördergas eingelagerten Brennstoffteilchen gesichert
werden.
Gemäß der Veröffentlichung WO 88/05149 ist es zur Vermeidung von
Verstopfungen bei der Förderung von Zusatzstoffmengen weiterhin bekannt ein
pressluftunterstütztes Injektorsystem unmittelbar vor der Zugabe des
Zusatzstoffes in die Blasform anzuordnen.
Neben dem Einsatz von pulverförmigen Zusatzbrennstof
fen in Form von Kohlen- oder Koksstäuben ist es bekannt,
Plastegranulate oder Abprodukte aus der Altautoverwer
tung, wie z. B. die Shredderleichtfraktion nach entsprechen
der Aufbereitung als Zusatzbrennstoff in einem Hochofen
einzusetzen. Diese Stoffe neigen jedoch stärker als normale
pulverförmige Brennstoffe zu Verstopfungen in den Rohr
leitungen und verursachen Störungen bei der Versorgung
der einzelnen Einblaslanzen mit Zusatzbrennstoff. Diesem
Zustand wird durch eine Erhöhung der Strömungsgeschwin
digkeit des Förderstromes begegnet. Trotz dieser Maßnah
men sind Störungen beim Betrieb derartiger Anlagen nicht
zu vermeiden. Durch die Erhöhung der Strömungsge
schwindigkeit des Förderstromes tritt in den Rohrleitungen
ein verstärkter Verschleiß auf, der zu einem erhöhten In
standhaltungsaufwand für die Anlage führt. Weiterhin füh
ren auftretende Verstopfungen im pneumatischen Transport
system verstärkt zu Ausfällen an den Einblaslanzen, da eine
Kühlung der Einblaslanzen durch den Förderstrom dann
nicht mehr gegeben ist. Darüber hinaus hat eine instabile
Versorgung der einzelnen Windformen mit Zusatzbrennstoff
Auswirkungen auf einen kontinuierlichen Ablauf der me
tallurgischen Prozesse im Hochofen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor
richtung zu finden, mit denen Zusatzbrennstoffe in Form
von festen Teilchen, wie z. B. Granulate aus der Altplaste
aufbereitung, Stäube oder andere pulverförmige Stoffe und
deren Gemische mittels eines gasförmigen Förderstromes so
in den Heißwindstrom der Windformen eines Schachtofens,
insbesondere eines Hochofens, gefördert werden, daß unter
Absenkung der bisher üblichen Druckbeaufschlagung des
Fördersystems nach einer Ausgabekammer einer pneumati
schen Transporteinrichtung Störungen bei der Versorgung
des Ofens mit diesen Zusatzbrennstoffen vermieden, der
Wartungs- und Instandhaltungsaufwand für derartige Anla
gen vermindert und günstigere Bedingungen für eine Ver
brennung der festen Teilchen in der Schmelzzone des Ofens
gewährleistet werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe entsprechend den
Ansprüchen 1 bis 6 gelöst.
Die erfindungsgemäße Beaufschlagung des Förderstro
mes mit einem gasförmigen Medium unmittelbar vor Ein
tritt der festen Teilchen in eine Einblaslanze ermöglicht eine
Auflockerung und Verwirbelung der festen Teilchen vor
Eintritt in den Heißwindstrom einer Windform bei gleich
zeitiger Erhöhung der Fließgeschwindigkeit des Förderstro
mes. Die zusätzliche Einleitung eines gasförmigen Medi
ums in Richtung der Einblaslanze mit einem Druck, der um
ein mehrfaches über dem des Fördermediums in diesem
Rohrabschnitt liegt, wird im vorgeordneten Teil der jeweili
gen Rohrleitung eine Sogwirkung erzeugt, die die Gefahr
von Verstopfungen in diesem bisher gefährdeten Rohrab
schnitt erheblich vermindert. Die spiralförmige Einleitung
des gasförmigen Mediums in den Förderstrom unmittelbar
vor Eintritt in die Einblaslanze ermöglicht eine stabile Aus
bildung des Förderstromes, wodurch ein Transport der fe
sten Teilchen bis weit in die Schmelzzone des Ofens mög
lich ist.
Durch die Beaufschlagung des Förderstromes mit einem
zusätzlichen gasförmigen Medium vor einer Einblaslanze ist
sichergestellt, daß bei einer auftretenden Verstopfung in den
zu jeder Einblaslanze führenden Rohrleitung ein Verbrennen
der Lanzen nicht mehr möglich ist, da die Kühlung der Ein
blaslanze mit dem zusätzlichen gasförmigen Medium ge
währleistet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die dazugehörende
Vorrichtung sollen nachfolgend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert werden. In den dazugehörenden Zeich
nungen zeigen
Fig. 1 Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 Draufsicht der Vorrichtung,
Fig. 3 Verbindung Rohrbogen mit Rohrabschnitt,
Fig. 4 Vorrichtung im eingebauten Zustand.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf das Einblasen
von festen Teilchen, wie z. B. Plastegranulat oder aufberei
tete Bestandteile aus der Shredderleichtfraktion, die im Rah
men einer umweltgerechten Verwertung als Energieträger
dem Hochofenprozeß über die Windformen 5 zugeführt
werden. Die festen Teilchen werden dabei unter Druckbe
aufschlagung von einem Vorratsbehälter über Rohrleitungen
bis in den Bereich der Windformen 5 des Hochofens geför
dert. Der übliche Druck am Anfang der Förderstrecke von
2,2-2,5 bar kann unter Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie der dazugehörenden Vorrichtung auf
1,6-2,0 bar abgesenkt werden. In Abhängigkeit von der För
derstrecke, die je nach Ofengröße und Anzahl der Vorratsbe
hälter unterschiedlich sein kann, stellt sich am Ende der För
derstrecke ein Druck von 0,2-0,5 bar ein. Die festen Teil
chen werden über an den Windformen angeordnete Einblas
lanzen 6 dem Heißwindstrom zugesetzt und so dem Ofenin
neren zugeführt. Dazu ist unmittelbar vor einer Einblaslanze
6 die jeweilige Rohrleitung über ein Ventil 4 mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung verbunden. Die Vorrichtung ist
zwischen Einblaslanze 6 und Ventil 4 angeordnet und
zweckmäßigerweise mittels beidseitiger Schraubverbindun
gen mit diesen verbunden. Sie besteht aus einem Rohrab
schnitt 1 und einem mit dem Rohrabschnitt 1 festverbunde
nen Rohrbogen 2, der unter einem Winkel von ca. 30° zur
Symmetrieachse des Rohrabschnittes 1 angeordnet ist. Am
Umfang des Rohrabschnittes 1 sind in vertikaler Ebene zur
Symmetrieachse des Rohrabschnittes 1 zwei zueinander
versetzt angeordnete Öffnungen angebracht, deren Größe
dem Innendurchmesser des Rohrbogens 2 entspricht. Der
Rohrabschnitt 1 und die beiden Enden des Rohrbogens 2
sind im Bereich der Öffnungen gasdicht, vorzugsweise
durch eine Schweißverbindung wie aus Fig. 3 ersichtlich,
miteinander verbunden. Der Rohrbogen 2 weist einen An
schluß 3 für eine Druckluftleitung auf. Der Anschluß 3 ist
am oberen Scheitelpunkt des Rohrbogens 2 angeordnet, wo
bei die Verbindung so ausgebildet ist, daß Druckluft über
den Anschluß 3 und dem Rohrbogen 2 in den Rohrabschnitt.
1 strömen kann. Die Druckluft wird mit ca. 5 bis 6 bar aus
dem am Hochofen installierten Leitungsnetz entnommen
und über ein nicht näher dargestelltes Rückschlagventil der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführt. Durch die vor
handene Druckdifferenz entsteht eine Sogwirkung in der
Rohrleitung für die festen Teilchen, wodurch Ansatzbildun
gen bzw. Verstopfungen im hinteren Abschnitt der Rohrlei
tung vermieden werden. Die versetzte Anordnung der Rohr
bogenenden am Rohrabschnitt 1 ist aus Fig. 1 ersichtlich.
Sie bewirkt eine Auflockerung und Verwirbelung der festen
Teilchen im Bereich hinter den Rohreinmündungen im
Rohrabschnitt 1. Die Anordnung der Rohrbogenenden in ei
nem Winkel von 80° zur Symmetrieachse des Rohrabschnit
tes 1 erzeugt eine in Richtung der Lanze 6 gerichtete, spiral
förmige Bewegung der festen Teilchen. Diese Ausgestal
tung ist in Fig. 2 dargestellt. Der Innendurchmesser des
Rohrabschnittes 1 ist gleich dem Innendurchmesser der
nachgeordneten Einblaslanze 6, um negative Einwirkungen
auf den Förderstrom zu vermeiden.
1
Rohrabschnitt
2
Rohrbogen
3
Anschluß
4
Ventil
5
Windform
6
Einblaslanze
Claims (6)
1. Verfahren zum Einblasen von festen Teilchen in einen Schachtofen, insbe
sondere einen Hochofen, bei dem die festen Teilchen mittels gasförmigen
Förderstromes über Einblaslanzen in den Heißwindstrom der Windformen
zugeführt werden, wobei der gasförmige Förderstrom unmittelbar vor Eintritt in
eine Einblaslanze mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt wird, dessen
Druck an dieser Stelle über dem Druck des Förderstromes liegt dadurch
gekennzeichnet dass das gasförmige Medium so eingeleitet wird, dass unter
Erhöhung der Fließgeschwindigkeit die im Förderstrom eingelagerten festen
Teilchen verwirbelt und in eine, in Richtung des Lanzenaustritts gerichtete,
spiralförmige Bewegung versetzt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Einblaslanze (6) vorgeordneter Rohrabschnitt (1)
mindestens zwei gegenüberliegende und zueinander versetzt angeordnete
Rohreinmündungen aufweist, die über einen Rohrbogen (2) miteinander
verbunden sind und an dem ein Anschluß (3) für ein gasförmiges Medium
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Rohrbogen (2)
in einem Winkel von 20° bis 40° zur Symmetrieachse des Rohrabschnittes (1)
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrein
mündungen im Rohrabschnitt (1) im gleichen Abstand zur Symmetrieachse
des Rohrabschnittes (1) versetzt angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Rohreinmündungen unter einem Winkel kleiner 90°, vorzugsweise zwischen
80° und 70° zur Symmetrieachse des Rohrabschnittes (1) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Rohrabschnitt (1) den gleichen Innendurchmesser aufweist wie die Einblas
lanze (6).
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