DE19852827A1 - Holzschutzverfahren - Google Patents
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Abstract
Bei einem Holzschutzverfahren verweilen Holzprodukte eine festgelegte Dauer in ein Flüssigkeitsbad aus Öl eingetaucht. Das Flüssigkeitsbad hat dabei eine Temperatur von 180 DEG bis 260 DEG C. Durch diese Wärmebehandlung erhöht sich die Resistenz des Holzes gegenüber holzzerstörenden Pilzen wesentlich.
Description
Die Erfindung betrifft ein Holzschutzverfahren, bei wel
chem Holzprodukte eine festgelegte Dauer einem Wärmeträ
ger bei Temperaturen von 180°C bis 260°C ausgesetzt wer
den, insbesondere zur Erhöhung der Resistenz gegenüber
holzzerstörenden Pilzen.
Holzschutzverfahren der vorstehenden Art sind bei Holz
produkten erforderlich, die der Witterung ausgesetzt
sind, beispielsweise bei Holzbauten, Zäune oder im Freien
aufzustellenden Bänken. Bei den Holzschutzverfahren der
vorstehenden Art verwendet man als Wärmeträger Gas. Ge
genüber anderen Holzschutzverfahren, beispielsweise der
Kesseldruckimprägnierung hat ein solches Verfahren den
Vorteil, dass die konservierende Wirkung durch die Hitze
zustande kommt, so dass man keine für die Umwelt bedenk
lichen bioziden Mittel einsetzen muss. Nachteilig bei der
Hitzebehandlung ist jedoch insbesondere, dass das Holz
durch die Hitzebehandlung unerwünscht spröde wird und
eine erhöhte Rissbildung zu beobachten ist.
Besonders verbreitet ist als Holzschutzverfahren die Kes
seldruckimprägnierung. Dabei werden die zu schützenden
Holzprodukte in einem Kessel unter einem Druck von 7-14 bar
bei Normaltemperaturen in eine Salzlösung einge
taucht, bei denen es sich häufig um Chromat-Kupfersalz-
Borat-Gemische oder andere chromhaltige Gemische handelt.
Die Druckimprägnierung hat sich zwar als sehr wirksames
Holzschutzverfahren erwiesen, jedoch bestehen gegen die
Verwendung von schwermetallhaltigen Lösungen zunehmend
Bedenken aus Gründen des Umweltschutzes, weil nicht
auszuschließen ist, dass diese Stoffe im Laufe der Zeit
aus dem Holz ausgewaschen werden und dadurch in den Erd
boden und in das Grundwasser gelangen. Bei der Durch
führung des Verfahrens kann es zu einer Gefährdung der
damit betrauten Personen und zu einer Umweltschädigung
durch Abwässer kommen.
In der Literatur wurde auch schon darüber berichtet, als
Wärmeträger flüssiges Metall zu verwenden und das Holz in
ein heißes Metallbad zu tauchen, um insbesondere eine Er
höhung der Resistenz gegenüber holzzerstörenden Pilzen zu
erreichen. Solche Verfahren fanden jedoch keine Verbrei
tung, weil sie zu keinen befriedigenden Ergebnissen führ
ten.
Unter der Bezeichnung "Royal Treatement" ist auch schon
ein Holzschutzverfahren bekannt geworden, bei welchem
Holz in ein Ölbad mit einer Temperatur von 130°C bis
140°C eingetaucht wird. Diese Temperatur wird dabei ge
wählt, um ein besseres Eindringen des Öls in das Holz zu
ermöglichen. Der Holzschutz wird jedoch erst durch eine
zusätzliche Behandlung mit bioziden Mitteln erreicht.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Holzschutz
verfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln, wel
ches zu einer möglichst hohen Schutzwirkung führt, jedoch
nicht die Verwendung gesundheitlich oder aus Gründen des
Umweltschutzes bedenklicher Stoffe erforderlich macht und
vorteilhafte Eigenschaften des Holzes möglichst wenig
verändert.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
es sich bei dem Wärmeträger um ein Öl handelt.
Bei einem solchen Verfahren kann man sich zur Holzkonser
vierung ausschließlich natürlicher, gesundheitlich und
aus Gründen des Umweltschutzes unbedenklicher Stoffe be
dienen, so dass es weder bei der Anwendung des Verfahrens
noch bei der späteren Bearbeitung des Holzes oder beim
späteren Einsatz des behandelten Holzes in der Natur zu
Schäden durch giftige Stoffe kommen kann. Deshalb kann
man bei der Durchführung des Verfahrens mit relativ ein
fachen Einrichtungen arbeiten, so dass auch kleinere Be
triebe das erfindungsgemäße Verfahren anwenden können.
Die konservierende Wirkung tritt allein durch das Öl und
die Hitzewirkung ein. Die Einbringung von Chemikalien ge
gen holzzerstörende Pilze ist gänzlich unnötig. Auch die
erforderliche Erwärmung des Öls ist für holzverarbeitende
Betriebe meist ohne wesentliche zusätzliche Kosten mög
lich, da in solchen Betriebe meist Abfallholz anfällt,
welches zur Erzeugung der erforderlichen Wärme verbrannt
werden kann. Praktisch erprobt wurde das erfindungsgemäße
Verfahren bisher bei Kiefern- und Fichtenholz, wobei sich
gleiche Schutzwirkungen zeigten wie bei der bisher ge
bräuchlichen Kesseldruckimprägnierung mit schwermetall
haltigen Salzlösungen. Als Behandlungsdauer reichen meist
einige Stunden; praktisch erprobt und als ausreichend
herausgefunden wurde eine Behandlungsdauer von 4,5 Stun
den. Auch die durch die Wärmebehandlung in Öl auftreten
den Dimensionsveränderungen der Holzteile blieben in to
lerierbaren Grenzen und liegen unter denen von unbehan
deltem Holz. Da das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelte Holz eine hohe Dimensionsstabilität hat, hal
ten Anstriche auf der Holzoberfläche besser als bisher.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Holz
hat durch die Ölbeladung bei der späteren Bearbeitung ge
genüber nach den bisher bekannten Verfahren behandeltem
Holz unter anderem den Vorteil, dass es leichter zu zer
spanen ist und in ihm Nägel leichter eingetrieben werden
können. Hinzu kommt, dass durch das Öl die Entstehung von
gesundheitlich bedenklichem Feinstaub verhindert oder
zumindest stark vermindert wird. Die Ölbeladung kann bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht dem jeweiligen
Verwendungszweck der Holzprodukte angepasst werde und
beispielsweise für in den Erdboden eindringende Holzpro
dukte zur Erhöhung der Hydrophobie höher gewählt werden
als für solche, die nur der Luft ausgesetzt sind.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass das Öl nach der Behandlung sehr schnell
absorbiert wird, so dass sich bereits wenige Minuten nach
der Behandlung eine trockene Oberflächen der Holzteile
ergibt.
Die bei der Hitzebehandlung in Gasatmosphären oftmals
auftretenden Harzflecken auf der Holzoberfläche werden
bei der erfindungsgemäßen Behandlung in einem Ölbad ver
mieden, weil dort das auslaufende Harz sich im Öl gleich
mäßig verteilt.
Als besonders wirksam hat es sich herausgestellt, wenn
das Öl eine Temperatur von mindestens 200°C hat.
Für die Durchführung des Verfahrens kann ein nachwachsen
des Produkte verwendet werden, wenn das Öl ein Pflanzenöl
ist. Praktisch erprobt wurde Leinöl und Rapsöl, wobei
sich vergleichbar gute Schutzwirkungen erzielen ließen.
Eine unerwünschte Versprödung des Holzes lässt sich be
sonders weitgehend ausschließen, wenn die Wärmebehandlung
in einem geschlossenen Kessel unter Ausschluss von Sauer
stoff erfolgt.
Das Öl gelangt in relativ kurzer Zeit in den gesamten
Querschnitt der zu schützenden Holzteile, wenn gemäß ei
ner anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens die Wärmebehandlung bei Drücken von 2 bar bis 14 bar
erfolgt.
Das Öl kann neben der Funktion als Wärmeübertrager beson
ders wirksam auch die Funktion eines Oberflächenbeschich
tungsmittels übernehmen, wenn das Flüssigkeitsbad nach
der Wärmebehandlung einer Charge mit der in im befindli
chen Charge abgekühlt und dann auf 60 bis 180°C erwärmt
wird. Durch diese Abkühlung und anschließende Erwärmung
entsteht auf den Holzteilen ein geschlossener, ausgehär
teter Ölfilm. Hierdurch lässt sich zugleich erreichen,
dass die durch das Öl entstehende Braunfärbung der Ober
fläche dauerhaft ist, während ansonsten geölte Holzober
flächen in der Natur rasch ausbleichen.
Claims (6)
1. Holzschutzverfahren, bei welchem Holzprodukte eine
festgelegte Dauer einem Wärmeträger bei Temperaturen von
180°C bis 260°C ausgesetzt werden, insbesondere zur Erhö
hung der Resistenz gegenüber holzzerstörenden Pilzen, da
durch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Wärmeträger um
ein Öl handelt.
2. Holzschutzverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Öl eine Temperatur von mindestens
200°C hat.
3. Holzschutzverfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass als Öl ein Pflanzenöl verwen
det wird.
4. Holzschutzverfahren nach zumindest einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärme
behandlung in einem geschlossenen Kessel unter Ausschluss
von Sauerstoff erfolgt.
5. Holzschutzverfahren nach zumindest einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärme
behandlung bei Drücken von 2 bar bis 14 bar erfolgt.
6. Holzschutzverfahren nach zumindest einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüs
sigkeitsbad nach der Wärmebehandlung einer Charge mit der
in ihm befindlichen Charge abgekühlt und dann auf 60 bis
180°C erwärmt wird.
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