DE19852377C2 - Sicherheitsgurtsystem mit Strammvorrichtung und Kraftbegrenzer - Google Patents
Sicherheitsgurtsystem mit Strammvorrichtung und KraftbegrenzerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem mit einer
fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren
Blockiervorrichtung und mit einem Sicherheitsgurtschloß sowie
mit einer in das Sicherheitsgurtsystem eingeschalteten
Strammvorrichtung, welche nach ihrer Auslösung die vorhandene
Gurtlose beseitigt, und mit einer dauernd wirksamen
Einrichtung zur Kraftbegrenzung der durch den Insassen oder
die Strammvorrichtung auf den Sicherheitsgurt ausgeübten
Kraft.
Zum Stand der Technik zählt ein in der DE-OS 19 13 448
beschriebener Sicherheitsgurtaufroller als
Blockiervorrichtung mit einer dem Sicherheitsgurtaufroller
zugeordneten Strammvorrichtung; bei dem bekannten Gerät ist
der Gurtwelle eine bei normalem Fahrbetrieb verriegelbare,
bei Eintritt einer vorgegebenen, gefährlichen
Fahrzeugverzögerung augelöste Vorspannfeder als
Strammvorrichtung zugeordnet, wobei das der Gurtwelle
zugeordnete Ende der Vorspannfeder mittels einer im
Gefahrenfall auslösbaren Strammerkupplung in Eingriff mit
der Gurtwelle gebracht wird, so daß die Vorspannfeder das
Aufwickeln der Gurtbandlose auf die Gurtwelle in
Strammrichtung bewirkt.
In dem im Anschluß an den Strammvorgang auftretenden
Sperrfall können in nachteiliger Weise erhebliche Kräfte
auftreten, wenn der Körper des angeschnallten Insassen
aufgrund der auf ihn einwirkenden Beschleunigungs- bzw.
Verzögerungskräfte "in den Gurt fällt", so daß eine
Verletzungsgefahr durch die Rückhaltung mittels des
Gurtbandes besteht. Zur Vermeidung dieses Umstandes ist bei
dem gattungsgemäßen und aus der DE-OS 19 13 448 bekannten
Sicherheitsgurtaufroller bereits eine ständig wirksame
Kraftbegrenzungseinrichtung vorgesehen, die bei im Anschluß
an die Strammbewegung auftretender Gurtbandbelastung einen
begrenzten Gurtbandauslaß durch Drehung der Gurtwelle in
Abzugsrichtung des Gurtbandes zuläßt.
Mit der bekannten Ausgestaltung des Sicherheitsgurtsystems
ist der Nachteil verbunden, daß es bei einer zeitlichen
Überlagerung des Strammvorganges und
Kraftbegrenzungsvorganges, wie dies bei einem schweren
Unfall in Verbindung mit einem lose angelegten
Sicherheitsgurt auftreten kann, schon während des
Strammvorganges zu einem Ansprechen der
Kraftbegrenzungseinrichtung und damit zu einem Aufzehren
des eingestellten Vorverlagerungsweges der
Kraftbegrenzungseinrichtung und damit zu einer Kompensation
des Aufwickelweges der Strammvorrichtung kommen kann.
Erfolgt nämlich während des in Aufwickelrichtung des
Gurtbandes wirksamen Strammvorganges bereits eine hohe
Belastung des Sicherheitsgurtes in Gurtauszugsrichtung
durch eine frühzeitige Vorverlagerung des angeschnallten
Insassen, so kann sich in dem Sicherheitsgurt eine so hohe
Belastung aufbauen, daß die Kraftbegrenzungseinrichtung
bereits anspricht und zeitgleich mit dem durch die
Strammvorrichtung herbeigeführten Gurtbandeinzug einen
entsprechenden Gurtbandauslaß ermöglicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem
Sicherheitsgurtsystem der eingangs genannten Art eine
Überlagerung von Strammvorgang und Kraftbegrenzungsvorgang
zu vermeiden.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß eine
zeitgesteuerte Einrichtung zur aktiven Abschaltung des
Antriebs der Strammvorrichtung nach Verstreichen eines
vorbestimmten Zeitraumes vorgesehen ist.
Aus der DE 43 31 027 A1 ist ein Sicherheitsgurtsystem mit
einem Sicherheitsgurtaufroller, einer daran gekoppelten
Strammvorrichtung und einer Kraftbegrenzungseinrichtung
bekannt, bei dem durch geeignete Maßnahmen sichergestellt
werden soll, daß die Kraftbegrenzungseinrichtung nur nach
Abschluß der Strammbewegung wirksam ist, wobei die
Kraftbegrenzungseinrichtung bei normalem Blockierverhalten
des selbstsperrenden Gurtaufrollers abgeschaltet ist und
erst durch die Strammbewegung in Funktionsbereitschaft
gesetzt wird. Hiermit soll sichergestellt sein, daß bei
einem Unfall, der die Aktivierung der Strammvorrichtung
noch nicht auslöst, die Kraftbegrenzungseinrichtung nicht
zugeschaltet und damit nicht wirksam ist, weil in einem
solchen Fall eine auch begrenzte Vorverlagerung des
Insassen nicht zulässig ist. Nur bei einem stramm am Körper
anliegenden Gurt soll eine solche Vorverlagerung zulässig
sein, was bedeutet, daß die Kraftbegrenzungseinrichtung
erst nach Abschluß der Strammbewegung zugeschaltet wird.
Zwar ist auch bei einem derartigen Sicherheitsgurtsystem
eine Überlagerung von Strammvorgang und
Kraftbegrenzungsvorgang ausgeschlossen, jedoch setzt dies
die Einschaltung einer Kupplung zwischen dem Gurtaufroller
und die Kraftbegrenzungseinrichtung voraus, und dies ist
nicht nur in Herstellung und Montage aufwendig, sondern
birgt auch den Nachteil einer Fehlfunktion einer derartig
vorgesehenen Kupplung in sich.
Insofern stellt die Erfindung in vorteilhafter Weise darauf
ab, eine Überlagerung von Strammvorgang und
Kraftbegrenzungsvorgang bei einer dauernd wirksamen
Kraftbegrenzungseinrichtung zu vermeiden. Auch ist die
Erfindung nicht auf das Zusammenwirken einer
Strammvorrichtung mit einem Gurtaufroller beschränkt,
sondern ist bei jeglicher Art von Strammvorrichtungen, also
beispielsweise auch bei einem Schloßstrammer, und bei
jeglicher Art von Kraftbegrenzungseinrichtungen, also
beispielsweise auch bei einer in den Sicherheitsgurt selbst
eingeschalteten Kraftbegrenzungseinrichtung, einsetzbar,
insoweit der Antrieb der Strammvorrichtung nach einem
vorbestimmten Zeitraum wirkungslos gemacht wird. Somit
erfolgt so frühzeitig eine Abschaltung des Antriebes der
Strammvorrichtung, daß sich auch bei einer denkbar frühen
Vorverlagerung des angeschnallten Insassen während des
Strammvorganges die für das Ansprechen der
Kraftbegrenzungseinrichtung kritische Kraft im
Sicherheitsgurtsystem nicht aufbauen kann.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Zeitmessung bezüglich des vorbestimmten
Zeitraumes durch einen an sich bekannten, der Steuerung der
Bestandteile des Sicherheitsgurtsystems dienenden
Zentralsensor, wie er zur Auslösung der in einem Fahrzeug
angeordneten Airbags oder Strammvorrichtungen genutzt wird,
aktiviert wird; somit wird der Antrieb der
Strammvorrichtung unabhängig von allen für die
Gurtstrammung geltenden Parameters wie Zündzeitpunkt des
Antriebes, Strammweg, Gurtlose, Strammkraft nach einem
vorbestimmten Zeitraum von etwa 6 bis
12 Millisekunden deaktiviert, so daß während der daran
anschließenden Zeit des Unfallgeschehens die
Kraftbegrenzungseinrichtung ungestört ihre Wirkung
entfalten kann. Damit wird auf den durch den Zentralsensor
des Fahrzeuges ermittelten Beginn des Unfallgeschehens
abgestellt, und dies ist besonders vorteilhaft bei einem
niedrig eingestellten Kraftniveau der
Kraftbegrenzungseinrichtung.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß die Zeitmessung bezüglich des
vorbestimmten Zeitraumes durch die Auslösung der
Strammvorrichtung - beispielsweise durch den auftretenden
Gasdruck oder die Bewegung entsprechender Antriebsmittel -
aktiviert wird.
Die Erfindung beinhaltet in einer Ausführungsform auch den
Gedanken, daß der vorbestimmte Zeitraum zur Abschaltung des
Antriebs der Strammvorrichtung variabel einstellbar ist. So
kann die Einstellung des vorbestimmten Zeitraumes nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Abhängigkeit von
der Verformungscharakteristik des jeweiligen Fahrzeugtyps
während eines Unfalls eine Einflußgröße für die Einstellung
des vorbestimmten Zeitraumes sein; es ist gleichfalls
möglich, die Voreinstellung des vorbestimmten Zeitraumes
noch während des Unfallgeschehens in Abhängigkeit von den
ermittelten Unfallbedingungen wie beispielsweise der
Schwere des Unfalls oder Sitzabstand zum Lenkrad oder zum
Armaturenbrett als andere Parameter zu ändern bzw.
anzupassen.
Ist der vorbestimmte Zeitraum zur Deaktivierung erreicht,
so kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die
Abschaltung des Antriebs der Strammvorrichtung über eine
schlagartige Entspannung des Antriebs erfolgen. Hierzu kann
vorgesehen sein, daß das Rohr zur Durchleitung der von dem
Antrieb der Strammvorrichtung erzeugten Treibgase eine über
ein nach Ablauf des vorbestimmten Zeitraumes öffenbares
Ventil verschlossene Entspannungsöffnung aufweist. Nach
Ausführungsbeispielen der Erfindung kann das Ventil aus
einem aus pyrotechnischem Material bestehenden Stopfen mit
einer dem vorbestimmten Zeitraum zur Abschaltung des
Antriebes der Strammvorrichtung entsprechenden Abbranddauer
bestehen, oder es kann vorgesehen sein, daß das Ventil aus
einem die Entspannungsöffnung des Rohres verschließenden
Ventildeckel besteht, wobei der Ventildeckel durch
Einwirkung einer externen Kraft von der Entspannungsöffnung
entfernbar ist.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß die Abschaltung des Antriebes der
Strammvorrichtung über eine schlagartige Unterbrechung des
Kraftflusses zwischen dem Antrieb der Strammvorrichtung zu
dem die Gurtstrammung innerhalb des Sicherheitsgurtsystems
ausführenden Aggregat erfolgt.
Soweit nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die
Strammvorrichtung mittels einer Klinkenkupplung an die
Gurtwelle der Blockiervorrichtung koppelbar ist, wie dies
unter anderem in der DE 43 31 027 A1 beschrieben ist, kann
vorgesehen sein, daß die zwischen Welle und der
Strammvorrichtung vorgesehene Kupplung mittels eines
Stellgliedes in Eingriff mit dem zugeordneten Gegenteil
bringbar und nach Verstreichen des vorbestimmten Zeitraumes
in eine Stellung außer Eingriff rückführbar ist.
Bei einer Ausführung eines Sicherheitsgurtsystems, bei
welchem die Strammvorrichtung mittels von deren Antrieb
beschleunigter Massekörper auf ein an der Gurtwelle der
Blockiervorrichtung angeordnetes Ritzel einwirkt, wie dies
beispielsweise in der WO 95/27638 offenbart ist, kann
vorgesehen sein, daß Gurtwelle und Ritzel durch wenigstens
eine Klinke in gegenseitigem Eingriff gehalten sind, und
daß die Klinke nach Verstreichen des vorbestimmten
Zeitraumes über ein zugeordnetes Stellglied außer Eingriff
mit dem Ritzel bringbar ist.
Soweit nach Ausführungsbeispielen der Erfindung eine
Bewegung des Ventildeckels oder eine Unterbrechung des
Kraftflusses vom Antrieb der Strammvorrichtung zu dem die
Gurtstrammung ausführenden Aggregat vorgesehen ist, kann
die dazu extern aufzubringende Kraft nach alternativen
Ausführungsbeispielen der Erfindung mechanisch, elektrisch
oder pyrotechnisch durch geeignete Antriebselemente
aufgebracht werden, wobei diese Antriebselemente durch eine
Zeitsteuerung in Funktion gesetzt werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
wiedergegeben, welche nachstehend beschrieben sind. Es
zeigen:
Fig. 1 den Bestandteil des Antriebes einer
Strammvorrichtung mit einer Einrichtung zu dessen
Abschaltung in einer schematischen Ansicht;
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer anderen
Ausführungsform;
Fig. 3 eine Einrichtung zur Abschaltung des Antriebs der
Strammvorrichtung in einer schematischen
Seitenansicht;
Fig. 4 eine konkrete Ausführungsform der Zuordnung einer
Abschaltungsvorrichtung bei einem Gurtaufroller
mit Strammerantrieb.
Dabei gibt die Zeichnung die Erfindung nur im Hinblick auf
die an der Verwirklichung der Erfindung beteiligten
Konstruktionselemente eines Sicherheitsgurtsystems
beispielhaft wieder; bezüglich des Zusammenwirkens dieser
Konstruktionselemente mit den weiteren Aggregaten eines
Sicherheitsgurtsystems wird auf die Offenbarung der bereits
genannten Druckschriften DE 43 31 027 A1 bzw. WO 95/27638
Bezug genommen.
Soweit in Fig. 1 ein Rohr 10 als Bestandteil eines
pyrotechnischen Antriebs einer Strammvorrichtung
dargestellt ist, weist dieses Rohr 10 zur Verwirklichung
der Abschaltung des Antriebes eine eine schlagartige
Entspannung der Antriebsenergie zulassende
Entspannungsöffnung 11 auf, die für die Durchführung des
Strammvorganges mittels eines Stopfens 12 verschlossen ist,
der seinerseits in einer ein Gehäuse zur Aufnahme des
Stopfens 12 ausbildenden Rohrklammer 13 gehalten ist. Die
Rohrklammer 13 weist zusätzlich eine Austrittsöffnung 15
auf. Der Stopfen 12 besteht aus einem pyrotechnischen
Material und ist so ausgelegt, daß seine Abbrandzeit dem
vorbestimmten Zeitraum entspricht, über den die
Strammvorrichtung wirksam sein soll. Mit Auslösung der
Strammvorrichtung wirken die in dem Rohr 10 strömenden
heißen Gase über die Entspannungsöffnung 11 auf den aus
pyrotechnischem Material bestehenden Stopfen 12 ein und
zünden diesen, so daß es zu einem Abbrand des Stopfens 12
kommt. Nach Vollendung des Abbrandes ist die
Entspannungsöffnung 11 freigegeben, so daß die weiterhin
strömenden Antriebsgase über die Entspannungsöffnung 11 und
die Austrittsöffnung 15 in der Rohrklammer 13 abgeleitet
werden und somit für eine Übertragung der Antriebsenergie
auf die Strammvorrichtung nicht mehr zur Verfügung stehen.
Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 dargestellt,
bei welchem ein Ventildeckel 16 die Entspannungsöffnung 11
verschließt und durch eine sich an der Rohrklammer 13
abstützende Haltestange 17 gehalten ist. Wird extern eine
Kraft in Richtung des Pfeiles 18 auf die Haltestange 17
ausgeübt, so wird der Ventildeckel 16 von der
Entspannungsöffnung 11 entfernt und gibt diese im Hinblick
auf eine Entspannung der Antriebsgase aus dem Rohr 10 frei.
Die extern aufzubringende Kraft kann dabei mechanisch,
elektrisch oder pyrotechnisch ausgeübt werden, wobei
entsprechend beaufschlagte geeignete Antriebselemente durch
eine im einzelnen nicht dargestellte Zeitsteuerung im
Hinblick auf die Begrenzung der Wirkungszeit der
Strammvorrichtung in Funktion gesetzt werden. So kann
beispielsweise ein pyrotechnisches Element die Haltestange
17 wegschießen, wobei das pyrotechnische Element vom
Zentralsensor angesteuert wird.
Fig. 3 zeigt die prinzipielle Anwendung der Erfindung auf
eine Ausführungsform, bei welcher eine beispielsweise als
Linearstraffer mit einer Seilscheibe ausgebildete
Strammvorrichtung an die Welle 19 eines Gurtaufrollers
kuppelbar ist, indem beispielsweise an der Gurtwelle 19 um
eine Achse 21 schwenkbar gelagerte Klinken 20 radial
auswärts bis in gegenseitigen Eingriff zwischen Gurtwelle
19 und Seilscheibe steuerbar sind. Die radiale
Ausschwenkbewegung wird durch ein aktiv steuerbares
Stellglied 22 bewirkt, was auch dazu herangezogen werden
kann, die Klinken 20 in ihre Ruhestellung zurückzuführen,
wenn die Strammvorrichtung nach Erreichen des vorbestimmten
Zeitraumes abgeschaltet werden soll.
Auch soweit nach dem Vorbild der WO 95/27683 die
Strammvorrichtung mittels jeweils angetriebenen
Massekörpern 28 auf ein mit der Gurtwelle 19 verbundenes
Ritzel 23 einwirkt und dadurch die Gurtwelle 19 in
Aufwickelrichtung dreht, kann vorgesehen sein, das Ritzel
23 mittels entsprechend angeordneter Klinken 20 an die
Gurtwelle 19 zu koppeln, so daß zur Abschaltung der
Strammvorrichtung über das Stellglied 22 aktiv die Klinken
20 außer Eingriff mit dem Ritzel 23 gebracht werden, so daß
die Strammvorrichtung nach Erreichen des vorbestimmten
Zeitraumes nicht weiter wirksam ist.
In Fig. 4 ist eine der Offenbarung der WO 95/27638 mit
einem Gurtaufroller wirkende Strammvorrichtung dargestellt,
bei welcher in einem Antriebsrohr 29 angeordnete
Massekugeln 28 über entsprechend erzeugte Treibgase
beschleunigt werden und in Eingriff mit einem mit der
Gurtwelle 19 verbundenen Ritzel 23 gelangen und dieses
antreiben. Bei einer derartigen, aus der WO 95/27638
bekannten Ausführung kann die Erfindung dadurch
verwirklicht sein, daß das Antriebsrohr 29 mit einer
während des Zeitraumes der Strammbewegung zunächst
verschlossenen Entspannungsöffnung 11 nach dem Vorbild der
zu den Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiele
versehen ist oder daß im Bereich der Verbindung zwischen
der Gurtwelle 19 und dem Ritzel 23 entsprechend steuerbare
Klinken 20 nach dem Vorbild des zu Fig. 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiels angeordnet sind.
Claims (16)
1. Sicherheitsgurtsystem mit einer fahrzeugsensitiv
und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren
Blockiervorrichtung und mit einem Sicherheitsgurtschloß
sowie mit einer in das Sicherheitsgurtsystem
eingeschalteten Strammvorrichtung, welche nach ihrer
Auslösung die vorhandene Gurtlose beseitigt, und mit
einer dauernd wirksamen Einrichtung zur Kraftbegrenzung
der durch den Insassen oder die Strammvorrichtung auf
den Sicherheitsgurt ausgeübten Kraft, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zeitgesteuerte Einrichtung
zur aktiven Abschaltung des Antriebs der
Strammvorrichtung (10; 29) nach Verstreichen eines
vorbestimmten Zeitraumes vorgesehen ist.
2. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitmessung bezüglich des
vorbestimmten Zeitraumes durch einen an sich bekannten,
der Steuerung der Bestandteile des
Sicherheitsgurtsystems dienenden Zentralsensor
aktiviert wird.
3. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitmessung bezüglich des
vorbestimmten Zeitraumes durch die Auslösung der
Strammvorrichtung aktiviert wird.
4. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Zeitraum
bis zur Abschaltung des Antriebs der Strammvorrichtung
(10; 29) variabel einstellbar ist.
5. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verformungscharakteristik des
jeweiligen Fahrzeugtyps eine Einflußgröße für die
Einstellung des vorbestimmten Zeitraumes ist.
6. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Unfallgeschehen ermittelten
Unfallbedingungen Einflußgrößen für die jeweilige
Anpassung der Einstellung des vorbestimmten Zeitraumes
sind.
7. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltung des
Antriebes (10, 29) der Strammvorrichtung über eine
schlagartige Entspannung der Antriebsenergie erfolgt.
8. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 7, mit einer
pyrotechnisch angetriebenen Strammvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (10) zur Durchleitung der
von dem Antrieb der Strammvorrichtung erzeugten
Treibgase eine über ein nach Ablauf des vorbestimmten
Zeitraumes öffenbares Ventil
verschlossene Entspannungsöffnung (11) aufweist.
9. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil aus einem aus
pyrotechnischem Material bestehenden Stopfen (12) mit
einer dem vorbestimmten Zeitraum zur Abschaltung des
Antriebes der Strammvorrichtung entsprechenden
Abbranddauer besteht.
10. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil aus einem die
Entspannungsöffnung (11) des Rohres (10)
verschließenden Ventildeckel (16) besteht, wobei der
Ventildeckel (16) durch Einwirkung einer externen Kraft
(Pfeil 18) von der Entspannungsöffnung (11) entfernbar
ist.
11. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltung des
Antriebes (29) der Strammvorrichtung über eine
schlagartige Unterbrechung des Kraftflusses zwischen
dem Antrieb der Strammvorrichtung zu dem die
Gurtstrammung innerhalb des Sicherheitsgurtsystems
ausführenden Aggregat erfolgt.
12. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 11, bei welchem die
Strammvorrichtung mittels einer Klinkenkupplung an die
Gurtwelle der Blockiervorrichtung koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen Welle und der
Strammvorrichtung vorgesehene Kupplung mittels eines
Stellgliedes (22) in Eingriff mit dem zugeordneten
Gegenteil bringbar und nach Verstreichen des
vorbestimmten Zeitraumes in eine Stellung außer
Eingriff rückführbar ist.
13. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 11, bei welchem die
Strammvorrichtung mittels von deren Antrieb
beschleunigter Massekörper auf ein an der Gurtwelle der
Blockiervorrichtung angeordnetes Ritzel einwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß Gurtwelle (25) und Ritzel
(26) durch wenigstens eine Klinke (20) in gegenseitigem
Eingriff gehalten sind, und daß die Klinke (20) nach
Verstreichen des vorbestimmten Zeitraumes über ein
zugeordnetes Stellglied (22) außer Eingriff mit dem
Ritzel (26) bringbar ist.
14. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 10, 12
oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zur
Entfernung des Ventildeckels (16) bzw. zur
Beaufschlagung des Stellgliedes (22) mechanisch
ausgeübt wird.
15. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 10, 12
oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zur
Entfernung des Ventildeckels (16) bzw. zur
Beaufschlagung des Stellgliedes (22) elektrisch
ausgeübt wird.
16. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 10, 12
oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zur
Entfernung des Ventildeckels (16) bzw. zur
Beaufschlagung des Stellgliedes (22) pyrotechnisch
ausgeübt wird.
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