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Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für einen Sicherheitsgurt nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein derartiger Gurtaufroller für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug ist aus
US 6 450 435 B2 bekannt. Der bekannte Gurtaufroller beinhaltet eine Gurtspule für den Sicherheitsgurt, wobei der Sicherheitsgurt auf die Gurtspule aufgerollt werden kann und von der Gurtspule abgezogen werden kann. Außerdem beinhaltet der bekannte Gurtaufroller einen Gurtstraffer mit einem Strafferantrieb zum Straffen des Sicherheitsgurtes, insbesondere bei einer überhöhten Beschleunigung oder Verzögerung des Fahrzeugs. Zum Straffen des Sicherheitsgurtes ist der Strafferantrieb als pyrotechnischer Strafferantrieb ausgebildet. Außerdem beinhaltet der bekannte Gurtaufroller einen Lastbegrenzer für einen lastbegrenzenden Gurtbandauszug. Hierdurch werden vom Sicherheitsgurt auf den vorverlagerten Körper des Fahrzeuginsassen ausgeübte Kräfte verringert.
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Bei einem derartigen Gurtaufroller besteht die Gefahr, dass während der kraftbegrenzenden Vorverlagerung des angegurteten Fahrzeuginsassen noch die gurtstraffende Bewegung des Strafferantriebs auf den Sicherheitsgurt einwirkt. Durch diese Überlappung der vom Lastbegrenzer auf den Gurtbandauszug ausgeübten Bremswirkung und der gurtstraffenden Wirkung des Strafferantriebs wirken auf den Körper des Fahrzeuginsassen überhöhte, vom angelegten Sicherheitsgurt ausgehende Kräfte.
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Zur Vermeidung einer Überlagerung von Gurtstraffung und Kraftbegrenzungsvorgang ist es aus
US 6 729 649 A1 bekannt, eine zeitgesteuerte aktive Abschaltung des Strafferantriebs nach Verstreichen eines vorbestimmten Zeitraums seit der Initiierung des Straffervorgangs vorzusehen.
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Aus
DE 10 2010 033 184 A1 ist ein Gurtaufroller für einen Sicherheitsgurt bekannt, der eine Gurtspindel zum Auf- und Abwickeln des Sicherheitsgurts und einen Strafferantrieb aufweist. Der Strafferantrieb hat einen Gasgenerator, ein Antriebsrad und ein Zuführungsrohr, das den Gasgenerator und das Antriebsrad verbindet, wobei in dem Zuführungsrohr mehrere Schubkörper vorhanden sind, die nach einem Auslösen des Gasgenerators beschleunigt werden und das Antriebsrad zum Aufwickeln des Sicherheitsgurtes antreiben. Es ist vorgesehen, dass zumindest einer der Schubkörper faserverstärkten Kunststoff aufweist oder aus faserverstärktem Kunststoff besteht.
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Ferner offenbart
WO 2005 049395 A1 einen Gurtstraffer bestehend aus einem Gurtaufroller und einem mittels einer aus einer schwenkbar angeordneten Kupplungsklinke bestehenden Strafferkupplung an dessen Gurtwelle ankuppelbaren Strafferantrieb. An der Gurtwelle ist eine bei Auslösung des Strafferantriebs mit der Gurtwelle in Aufwickelrichtung in Drehung versetzte und gegenüber der Gurtwelle relativ drehbar angeordnete Trägheitsmasse gelagert. Dabei ist die Kupplungsklinke derart mit der Trägheitsmasse gekoppelt, dass die Kupplungsklinke durch die am Ende des Straffvorganges mit einer größeren Drehgeschwindigkeit als die Drehgeschwindigkeit der Gurtwelle nachlaufende Trägheitsmasse aus ihrer Eingriffsstellung ausgesteuert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es dem gegenüber, einen Gurtstraffer der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher, selbsttätig eine Überlagerung des Gurtstraffens und des lastbegrenzenden Gurtbandauszugs vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 und im Patentanspruch 8 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die abhängigen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Durch die Erfindung wird ein Gurtaufroller der eingangs genannten Art, welcher vorzugsweise für den Einbau in ein Kraftfahrzeug geeignet ist, geschaffen, bei welchem der Strafferantrieb durch die beim Abbremsen oder Anhalten des Strafferantriebs auftretende Verzögerung der Antriebsbewegung des Strafferantriebs abgeschaltet oder vom Sicherheitsgurt getrennt wird. Diese Abschaltung des Strafferantriebs oder Trennung des Strafferantriebs vom Sicherheitsgurt, insbesondere von der Gurtspule erfolgt selbsttätig ohne gesteuerte Einwirkung von außen.
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Der Strafferantrieb weist hierzu eine träge Masse auf, welche beim Abbremsen oder Anhalten des Strafferantriebs durch Trägheitskraft den Strafferantrieb abschaltet oder vom Sicherheitsgurt, insbesondere von der Gurtspule trennt.
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Der Strafferantrieb weist wenigstens einen von einem Antriebsmittel angetriebenen Antriebskörper auf, an welchem die träge Masse in der Antriebsphase mitbewegend angeordnet ist.
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Hierzu weist der Strafferantrieb in einer ersten Lösung (Anspruch 1) als Antriebsmittel ein Antriebsgas, welches in bekannter Weise von einem Gasgenerator erzeugt wird, beinhalten. Dieses Antriebsgas wirkt in einer Druckkammer auf den Antriebskörper, wobei in einer Wand der Druckkammer eine Ventileinrichtung vorgesehen sein kann, welche zum Entspannen des Antriebsgases durch die verzögerte Antriebsbewegung betätigt wird. Die Ventileinrichtung kann durch einen Wandbereich mit verringerter Wandstärke oder eine Öffnung oder eine Berstscheibe oder eine Sollbruchstelle in der Wand der Druckkammer gebildet werden. In bevorzugter Weise kann der Öffnungsquerschnitt der Ventilöffnung lastabhängig variabel sein.
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In bevorzugter Weise kann die Ventileinrichtung am Antriebskörper angeordnet sein. In bekannter Weise kann der Antriebskörper als Kolben ausgebildet sein, welcher in einer rohrförmigen Kolbenführung geführt wird.
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Vorzugsweise kann bei geöffneter Ventileinrichtung aus der Druckkammer austretendes Gas zum Lösen der Antriebsverbindung zwischen dem Strafferantrieb und dem Sicherheitsgurt, insbesondere der Gurtspule umgeleitet werden. Dieses Lösen der Antriebsverbindung lässt sich insbesondere bei einem Gurtaufroller erreichen, wie er aus
US 7 793 982 B2 bekannt ist. Bei diesem Gurtaufroller wird die Antriebsbewegung eines vom Antriebsmittel angetriebenen Kolbens über einen Zahneingriff übertragen. Der Zahngriff wird dadurch hergestellt, dass eine Verzahnung quer zur Kolbenbewegungsrichtung beweglich gelagert ist und durch den vom Treibmittel erzeugten Druck mit einem mit der Gurtspule verbundenen Ritzel in Zahneingriff bewegt wird. Durch Umleitung des bei geöffneter Ventileinrichtung aus der Druckkammer austretenden Gases kann dieses umgeleitete Gas den Zahneingriff mit dem Ritzel lösen.
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Bei einer zweiten Lösung (Anspruch 8) weist der Strafferantrieb eine Kupplung zur Übertragung der Antriebsbewegung des Strafferantriebs auf die Gurtspule auf. In bevorzugter Weise kann bei diesem Ausführungsbeispiel die träge Masse an einem angetriebenen Kupplungsteil, welches den angetriebenen Antriebskörper im Strafferantrieb bildet, vorgesehen sein. Beim Abbremsen oder Anhalten des Strafferantriebs wird durch die Trägheitskraft die Kupplung gelöst, so dass der Strafferantrieb von der Gurtspule und damit vom Sicherheitsgurt getrennt ist.
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Durch die Erfindung wird ein Gurtaufroller geschaffen, mit welchem der Sicherheitsgurt gestrafft werden kann und bei welchem ein lastbegrenzender Gurtbandauszug vorgesehen ist. Die beim Abbremsen oder Anhalten des Strafferantriebs auftretende Verzögerung der Antriebsbewegung wird zur selbsttätigen Abschaltung der Gurtstraffung und/oder selbsttätigen Trennung der Gurtstraffung vom Sicherheitsgurt, insbesondere von der Gurtspule vor Beginn der Kraftbegrenzungsphase umgesetzt.
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Anhand der Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schnittbildliche Darstellung entlang einer Schnittlinie A-A in 1;
- 3 in schnittbildlicher Darstellung die Anordnung einer trägen Masse an einem Antriebskörper im normalen Gurtaufrollbetrieb;
- 4 die Anordnung der trägen Masse an der Rückseite des Antriebskörpers;
- 5 eine schnittbildliche Darstellung der Anordnung in der 3 entlang einer horizontalen Schnittlinie;
- 6 die Anordnung der trägen Masse am Antriebskörper bei gestopptem Strafferantrieb;
- 7 die Anordnung der trägen Masse an der Rückseite des Antriebskörpers bei gestopptem Strafferantrieb;
- 8 ein Ausführungsbeispiel für eine zwischen dem Strafferantrieb und der Gurtspule angeordneten Kupplung in gelöster Kupplungsstellung;
- 9 die in 8 dargestellte Kupplung in Kupplungseingriff;
- 10 und 11 weitere Ausführungsbeispiele für die träge Masse.
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Der in 1 dargestellte Gurtaufroller beinhaltet eine Gurtspule 2, auf welche ein Sicherheitsgurt 1 aufgerollt werden kann und von welcher der Sicherheitsgurt 1 beispielsweise zum Anlegen des Sicherheitsgurtes abgerollt werden kann. Die Gurtspule 2 ist an einem Rahmen, der an einem Kraftfahrzeug befestigt werden kann, drehbar gelagert. Zum Aufwickeln des Sicherheitsgurtes 1 auf die Gurtspule 2 dient im normalen Fahrbetrieb eine Triebfeder 19. Gegen die Kraft dieser Triebfeder 19 kann der Sicherheitsgurt 1 von der Gurtspule 2 abgewickelt werden.
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Ein Ende (rechtes Ende in 1) der Gurtspule 2 ist drehtest mit einem als Torsionsstab ausgebildeten Lastbegrenzer 5 verbunden. Das andere Ende der Gurtspule und damit ein Gurtspulenteil 21, auf welchem der Sicherheitsgurt 1 aufgewickelt wird, ist insbesondere für den lastbegrenzenden Gurtbandauszug gegenüber dem Lastbegrenzer 5 drehbar. Das nicht mit der Gurtspule 2 verbundene Ende (linkes Ende in der 1) des Lastbegrenzers 5 ist in einer Verbindungsstelle 20 mit einer blockierbaren Scheibe, welche an ihrem Umfang Blockierzähne 17 aufweist, drehfest verbunden. Wenn auf den Gurtroller insbesondere auf den Sicherheitsgurt 1 eine überhöhte Beschleunigung einwirkt, kommt eine am Rahmen 22 abgestützte Blockierklinke 18 mit den Blockierzähnen 17 in Eingriff, so dass die Drehbewegung der Gurtspule 2 am Rahmen 22 blockiert wird.
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An der anderen Seite des Gurtaufrollers (an der rechten Seite in 1) ist ein Gurtstraffer 3 angeordnet, mit welchem bei einer überhöhten Beschleunigung oder Abbremsung des Kraftfahrzeugs, beispielsweise bei einem Unfallgeschehen, der Sicherheitsgurt 1 durch rasches Drehen der Gurtspule 2 in Aufwickelrichtung gestrafft wird. Der Gurtstraffer 3 besitzt hierzu einen Strafferantrieb 4, welcher einen Gasgenerator 8 aufweist. Der Gasgenerator 8 erzeugt ein Antriebsgas, welches in einen Druckraum 12 strömt. Durch dieses Antriebsgas im Druckraum 12 wird ein Antriebskörper 7, welcher als Kolben ausgebildet sein kann, entlang einer Kolbenführung 14 bewegt. Diese Antriebsbewegung wird über einen Antriebsrad 16 auf die Gurtspule 2 übertragen.
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Die lineare Antriebsbewegung kann dabei über eine Zahnstange
23 auf das Antriebsrad
16 übertragen werden. Hierzu kann die Zahnstange
23 starr mit dem Antriebskörper
7 verbunden sein, wie es beispielsweise aus
US 6 450 435 B2 bekannt ist. Es ist jedoch auch möglich, die Zahnstange
23 quer zur Bewegungsrichtung des Antriebskörpers
7 beweglich am Antriebskörper
7 zu lagern, wie es aus
US 7 793 982 B2 bekannt ist. Eine derartige Ausführungsform ist in
2 dargestellt.
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Um einen lastbegrenzenden Gurtbandauszug beim Vorverlagern des angegurteten Fahrzeuginsassen zu erreichen, ist mit dem in 1 dargestellten rechten Ende des als Torsionsstab ausgebildeten Lastbegrenzers 5 der Gurtspulenteil 21 verbunden. Auf diesem Gurtspulenteil 21 ist der Sicherheitsgurt 1 aufgewickelt. Beim lastbegrenzenden Gurtbandauszug wird der Gurtspulenteil 21 entgegen der Drehrichtung beim Gurtstraffen gedreht. Das linke Ende des Lastbegrenzers 5, wird über die Verbindungsstelle 20 und die die Blockierzähne 17 tragende Blockierscheibe, in welche die Blockierklinke 18 eingreift, am Rahmen 22 gegen Drehung festgehalten.
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Um eine Überlappung des Straffervorgangs und des lastbegrenzenden Gurtbandauszugs zu verhindern, wird bei der Erfindung die beim Abbremsen oder Anhalten des Strafferantriebs auftretende Verzögerung der Antriebsbewegung zum Abschalten des Strafferantriebs und/oder zum Trennen des Strafferantriebs 4 vom Sicherheitsgurt 1, insbesondere von der Gurtspule 2 ausgenützt.
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Dies kann dadurch erfolgen, dass am Antriebskörper 7 eine träge Masse 9 angeordnet ist, welche bei der Antriebsbewegung des Strafferantriebs 4 mit dem Antriebskörper 7 mitbewegt wird.
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Es ist jedoch auch möglich, an einem den Antriebskörper bildenden Kupplungselement einer zum Strafferantrieb 4 gehörigen Kupplung 15, welche zwischen dem Antriebsrad 16 und der Gurtspule 2 vorgesehen ist, die träge Masse 9 anzuordnen ( 8 und 9).
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Im Folgenden wird zunächst die Ausführungsform erläutert, bei welcher die träge Masse am als Kolben ausgebildeten Antriebskörper 7 angeordnet ist. Der als Kolben ausgebildete Antriebskörper 7 wird, wie schon erläutert, beim Gurtstraffen durch das vom Gasgenerator 8 erzeugte Antriebsgas in der Kolbenführung 14 bewegt (2 bis 7). Diese Bewegung erfolgt aus einer in den 2 bis 4 dargestellten oberen Ausgangsposition des Kolbens in eine untere Position, welche in den 6 und 7 gezeigt ist.
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Die träge Masse 9, welche plattenförmig ausgebildet sein kann, wird mittels einer Sollbruchstelle 11, welche als Scherstift ausgebildet sein kann, am Antriebskörper 7 während des Normalbetriebs der Gurtspule festgehalten. In dieser Position überdeckt die träge Masse 9 einen Wandbereich, welcher, wie im Einzelnen noch erläutert wird, als Ventileinrichtung 10 in Zusammenwirkung mit der trägen Masse 9 wirkt. Die Ventileinrichtung 10 kann hierzu einen Wandbereich mit verringerter Wandstärke oder eine Öffnung oder eine Berstscheibe oder eine Sollbruchstelle in der die Druckkammer 12 begrenzenden Wand 13 aufweisen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird diese Wand 13 von der Wand des als hohler Kolben ausgebildeten Antriebskörper 7 gebildet. Die Druckkammer 12 erstreckt sich somit in das Innere des hohl ausgebildeten Antriebskörpers 7.
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Während der vom Strafferantrieb 4 erzeugten Antriebsbewegung des Antriebskörpers 7 beim Gurtstraffen wird die träge Masse 9 durch die Sollbruchstelle 11 mit dem Antriebskörper 7 mitbewegt. Beim Überschreiten einer bestimmten Verzögerungsschwelle beim Abbremsen der Antriebsbewegung des Strafferantriebs und spätestens beim Anhalten der Antriebsbewegung des Strafferantriebs, bei welcher der Antriebskörper 7 eine Endposition erreicht hat, wird die Sollbruchstelle 11 gelöst, sodass die träge Masse 9 aufgrund aufgeprägter Trägheitskraft sich weiterbewegt. Dabei wird die Ventileinrichtung 10 und hier insbesondere der Wandbereich mit verringerter Wandstärke in der Wand 13 der Druckkammer 12 freigegeben. Bei der Freigabebewegung wird die träge Masse 9 in einer an die Form der trägen Masse 9 angepasste Führung 30, welche als Aussparung am Antriebskörper ausgebildet sein kann, geführt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Führung 30 durch die Aussparung am Antriebskörper 7 und die angrenzende Innenwand der Kolbenführung 14 gebildet. Aufgrund des in der Druckkammer 12 herrschenden Druckes des vom Gasgenerator 8 erzeugten Antriebsgases wird die Sollbruchstelle (Berstscheibe, verringerte Wandstärke) in der Wand 13 der Druckkammer 12 geöffnet, sodass das Antriebsgas aus der Druckkammer 12 entweichen kann. Durch diesen Druckabfall in der Druckkammer 12 wird die Antriebsbewegung des Antriebskörpers 7 angehalten. Diese Position ist in den 6 und 7 dargestellt. Falls anstelle einer Sollbruchstelle in der Wand 13 der Druckkammer 12 eine Öffnung vorgesehen ist, erfolgt das Ausströmen des Antriebsgases aus der Druckkammer 12 durch diese freigelegte Öffnung. Die Ventileinrichtung kann auch in einem anderen, die Druckkammer 12 begrenzenden Wandteil, beispielsweise in der Wand der rohrförmigen Kolbenführung vorgesehen sein.
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Der Öffnungsquerschnitt der Ventileinrichtung 10 kann lastabhängig, das heißt in Abhängigkeit von der Unfallschwere, der Körpergröße und dem Gewicht der angegurteten Person, variabel gestaltet sein.
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Die Dimensionierung der trägen Masse 9 und die Haltekraft der Sollbruchstelle 11 sind so bemessen, dass die Antriebsbewegung des Strafferantriebs 4 vor dem Beginn des lastbegrenzenden Gurtbandauszugs beendet ist.
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Das in den 2 bis 7 dargestellte Ausführungsbeispiel kann noch in der Weise ausgebildet sein, dass das durch die geöffnete Ventileinrichtung 10 aus der Druckkammer 12 ausströmende Gas so umgeleitet wird, dass es in den Raum vor der Zahnstange 23 gelangt. Hierzu können im unteren Teil des Antriebskörpers 7 entsprechende Gasumsteuerleitungen 6 vorgesehen sein. Hierdurch wird erreicht, dass in Folge des Druckabbaus in der Druckkammer 12 gegebenenfalls mit Unterstützung einer nicht näher dargestellten Rückstellfeder, die Verzahnung der Zahnstange 23 außer Eingriff mit dem Antriebsrad 16 gebracht wird. Auf diese Weise erfolgt eine Trennung des Strafferantriebs 4 von der Gurtspule 2.
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Bei einer Ausführungsform, bei welcher der Strafferantrieb
4 in der Weise ausgebildet ist, wie es in
US 6 450 435 B2 beschrieben ist, ist in vorteilhafterweise die Kupplung
15 zwischen dem Antriebsrad
16 und der Gurtspule
2 mit der trägen Masse
9 ausgestattet. Hierzu kann sich die träge Masse
9 an einem der beiden Kupplungselemente nämlich entweder am Antriebselement, welches drehfest mit dem Antriebsrad
16 verbunden ist, oder am Abtriebselement, welches drehfest mit der Gurtspule
2 verbunden ist, befinden.
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Anstelle der Zahnstange 23 kann die Linearbewegung des Antriebskörpers 7 auch mittels eines Seils, welches um eine mit der Gurtspule 2 beispielsweise über die Kupplung 15 verbundene Seilscheibe geschlungen ist, zur Drehung der Gurtspule 2 übertragen werden. Die Seilscheibe ersetzt dann das gezahnte Antriebsrad 16.
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In den 8 und 9 ist ein Ausführungsbeispiel der Kupplung 15 gezeigt, welche die Drehbewegung des Antriebsrades 16 auf die Gurtspule 2 überträgt. Diese Kupplung besitzt als Antriebselement ein Klinkenrad 25, welches drehfest mit dem Antriebsrad 16 verbunden ist. Das Abtriebselement ist als schwenkbare Kupplungsklinke 26 ausgebildet, welche in einem Schwenklager 27 an der Gurtspule 2 schwenkbar gelagert ist. Das Schwenklager 27 kann drehfest mit dem Gurtspulenteil 21 oder dem rechten Ende (1) des Lastbegrenzers 5 verbunden sein.
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Die Kupplungsklinke 26 weist einen Führungsschlitz 28 auf, in welchen ein Mitnahmestift 24 ragt. Der Mitnahmestift 24 ist fest mit dem Antriebsrad 16 verbunden. Die Kupplungsklinke 26 kann als träge Masse 9 ausgebildet sein und kann zusätzlich an ihrem freien Ende einen Massekörper als träge Masse 9 aufweisen.
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In der 8 ist die entkuppelte Position der Kupplungsklinke 26 dargestellt. Diese Position nimmt die Kupplungsklinke 26 beim Normalbetrieb des Gurtaufrollers ein.
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Wenn das Antriebsrad 16 vom Antriebskörper 7 zur Gurtstraffung im Uhrzeigersinn in den 8 und 9 angetrieben wird, bewegt sich der Mitnahmestift 24 entlang dem Führungsschlitz 28 in der Kupplungsklinke 26, wobei die Kupplungsklinke 26 in die in 9 gezeigte eingerückte Position bewegt wird. In dieser eingerückten Position wird die Drehbewegung des Antriebsrades 16 auf die Gurtspule 2 über das Klinkenrad 25 und die Kupplungsklinke 26 zur Gurtstraffung übertragen.
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Wenn gegen Ende des Straffvorgangs der Antriebskörper 7 abgebremst und angehalten wird, dreht sich die Kupplungsklinke 26 aufgrund ihrer trägen Masse weiter um die Drehachse des Antriebsrades 16, dabei wird durch die verzögerte Bewegung des Antriebsrades 16 bzw. durch das Anhalten des Antriebsrades 16 der Mitnahmestift 24 aus der in 9 gezeigten Position in die in 8 gezeigte Position zurückbewegt. Dabei wird die Kupplungsklinke 26 aus der eingerückten Position in die entkuppelte Position bewegt. Der Strafferantrieb 4 ist damit von der Gurtspule 2 und damit vom Sicherheitsgurt 1 getrennt. Der lastbegrenzende Gurtbandauszug wird daher vom Strafferantrieb 4 nicht beeinflusst, sondern nur durch den Lastbegrenzer 5 kontrolliert. Es ist auch möglich, sowohl eine Abschaltung des Strafferantriebs beispielsweise mit Hilfe der Ventileinrichtung 10 als auch eine Trennung des Strafferantriebs von der Gurtspule 2 beispielsweise mit Hilfe der trägheitssensitiven Kupplung durchführen, um einen vom Gurtstrafferantrieb unbeeinflussten lastbegrenzenden Gurtbandauszug zu erreichen.
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In den 10 und 11 sind Ausführungsbeispiele für die Anordnung der trägen Masse 9 dargestellt, welche anstelle der in den 2 bis 7 gezeigten plattenförmigen trägen Masse verwendet werden können. Bei den Ausführungsbeispielen der 10 und 11 ist die träge Masse 9 gabelförmig ausgebildet. Die träge Masse 9 wird in der Führung 30, welche als Aussparung an der Rückseite des kolbenförmigen Antriebskörpers 7 ausgebildet ist, angeordnet. Im Normalbetrieb des Gurtaufrollers wird die im Antriebskörper 7 vorgesehene Öffnung 10 von der trägen Masse 9 abgedeckt. Beim Abbremsen oder Anhalten der Antriebsbewegung des Antriebskörpers 7 während des Gurtstraffens wird die träge Masse 9, wie beim Ausführungsbeispiel der 2 bis 7 schon erläutert, weiterbewegt (nach links in 10 und 11), so dass die Öffnung 10 freigelegt wird. Beim Ausführungsbeispiel der 10 kommt eine durchgehende Ausnehmung 29 über der Öffnung 10 zu liegen, so dass das Antriebsgas aus dem Kolben von Innen nach Außen strömen kann. Beim Ausführungsbeispiel der 11 kommt der obere Rand der trägen Masse 9 unterhalb der Öffnung 10 zu liegen, so dass die Öffnung freigelegt ist.
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Bei der Freigabebewegung wird die träge Masse 9 bei den Ausführungsbeispielen 10 und 11 entlang der Führung 30, welche durch die im Kolben vorgesehene Aussparung und die angrenzende Innenwand der Kolbenführung 14 gebildet wird, wie beim Ausführungsbeispiel der 2 bis 7 geführt.