DE19848597C2 - Zubereitung aus Calciumhydroxid, einem zwei- oder mehrwertigen Alkohol und einem fetten Öl vegetarischen oder animalischen Ursprungs und seine Verwendung zur Kollagenneubildung - Google Patents
Zubereitung aus Calciumhydroxid, einem zwei- oder mehrwertigen Alkohol und einem fetten Öl vegetarischen oder animalischen Ursprungs und seine Verwendung zur KollagenneubildungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zubereitung aus einem fetten Öl
vegetarischen oder animalischen Ursprungs, Calciumhydroxid, einem
zwei- oder mehrwertigen Alkohol sowie gegebenenfalls
pharmazeutisch verträglichen Hilfsstoffen, die Herstellung eines
derartigen Gemischs, die Verwendung eines derartigen Gemischs bei
der Kollagenneubildung sowie die Verwendung eines derartigen
Gemischs bei der Herstellung eines Medikaments zur Förderung der
Kollagenneubildung in vivo.
Der Knochen besteht zu etwa 60% aus mineralischer Substanz
(Hydroxylapatit, Calciumphosphat) und etwa 40% aus organischem
Material, vor allem Kollagen. Der Knochenstoffwechsel wird
hauptsächlich durch das Zusammenspiel von Knochen aufbauenden
Zellen (Osteoblasten) und Knochen abbauenden Zellen (Osteoklasten
und Osteozyten), deren Aktivitäten im gesunden
Knochen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, bestimmt.
Die Knochenbildung läßt sich in zwei Hauptphasen gliedern, (a)
die Synthese von organischem Gewebe (Kollagensynthese) und (b)
die daran anschließende und durch sogenannte Matrixvesikel ver
mittelte Einlagerung von mineralischer Substanz in die
vorgegebene organische Matrix.
Das Bindegewebsprotein Kollagen macht den größten Anteil der
organischen Substanz des Knochens aus. Das Protein besteht aus
drei helikal gewundenen Polypeptidketten, deren
Aminosäurezusammensetzung variieren kann, was zu einer Vielfalt
einzelner Kollagentypen führt. Allen Kollagentypen gemeinsam ist
eine außerordentlich hohe mechanische Festigkeit der
Kollagenfaser. Diese Festigkeit beruht auf einer Vielzahl von
intra- und intermolekularen Bindungen der Kollagenfasern, welche
auf diese Weise das dichte Kollagenfasernetzwerk des Bindegewebes
bilden. Knochengewebe wird - wie bereits erwähnt - durch
Einlagerung von mineralischen Substanzen (Hydroxylapatit und
Calciumphosphat) in dieses Netzwerk gebildet. Jedem
Knochenaufbau infolge von Wachstums- oder Regenerationsprozessen
geht eine Kollagenbiosynthese voraus.
Bislang überläßt man bei Knochentraumen beliebiger Genese den
Knochenneubildungsprozeß sich selbst, unterstützt ihn allenfalls
mit Antibiotika und Corticoiden, um einer den Heilungsprozeß
störenden eventuellen Infektionsgefahr vorzubeugen.
Es sind auch mehrere Faktoren beschrieben worden, welche die
Knochenbildung und -regeneration beeinflussen können.
Hauptsächlich handelt es sich hierbei um physikalische Faktoren
(mechanische und elektrische Kräfte), Hormone (z. B. Parathormon,
Calcitonin, Insulin, Glucocorticoide, 1, 25, OH, D3) und eine nicht
genau umrissene Gruppe von Wachstumsfaktoren mit Protein
charakter (Osteochinin, Osteonektin, "insulinartige
Wachstumsfaktoren") - vgl. S. Wallach, L. V. Avioli, J. H.
Carstens jun. "Factors in Bone Formation", Calcified Tissue
International 45: 4-6 (1989)). Der Einfluß der Wasserstoffionen-
Konzentration (pH-Wert) auf die Stoffwechselprozesse bei der
Knochenregeneration wurde bislang noch nicht ausreichend
untersucht.
Dietz beschreibt in der DE-A-42 40 713 die Verwendung eines
Gemisches aus Calciumhydroxid und Oleum pedum tauri bei der
Kollagenneubildung im Zuge von Knochentraumen. Diese Zubereitung
aus Calciumhydroxid und Oleum pedum tauri krankt jedoch daran,
daß seine Haltbarkeit infolge Saponifizierung stark eingeschränkt
ist. Hierdurch kann es zu einer Beeinträchtigung der Wirkung des
Gemisches kommen.
Der Erfindung lag folglich die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Gemisch mit langer Haltbarkeit zur gezielten externen
Beeinflussung des Knochenneubildungs- oder regenerationsprozesses
durch Stimulierung oder Einleitung der Kollagenneubildung
anzugeben.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß durch Verwendung
einer Zubereitung aus Calciumhydroxid, einem zwei- oder
mehrwertigen Alkohol und einem fetten Öl vegetarischen oder
animalischen Ursprungs sowie gegebenenfalls pharmazeutisch ver
träglichen Hilfsstoffen die Haltbarkeit der Zubereitung deutlich
verbessert werden kann und dadurch bei Verwendung dieser
Zubereitung in bzw. bei Knochentraumen eine in ihrem Umfang
bessere Kollagenneubildung in vivo erfolgt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit Zubereitungen,
die Calciumhydroxid, einen zwei- oder mehrwertigen Alkohol und
ein fettes Öl vegetarischen oder animalischen Ursprungs sowie
gegebenenfalls pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren
zur Herstellung einer derartigen Zubereitung durch Einmischen des
Calciumhydroxids und des zwei- oder mehrwertigen Alkohols sowie
gegebenenfalls von pharmazeutisch verträglichen Hilfsstoffen in
ein fettes Öl vegetarischen oder animalischen Ursprungs.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung
einer derartigen Zubereitung zur Kollagenneubildung.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung
einer derartigen Zubereitung bei der Herstellung eines
Medikaments zur Förderung der Kollagenneubildung in vivo.
Bariumsulfathaltige Gemische aus Calciumhydroxid und Oleum pedum
tauri wurden in der Zahnmedizin als Wurzelfüllpaste verwendet
(DE-PS 29 32 738). Gemische aus Carboxylatzement, Calciumhydroxid
und Oleum pedum tauri wurden ebenfalls in der Zahnmedizin bereits
als temporäre Befestigungsmittel für provisorische
Zahnstumpfabdeckungen verwendet (DE-PS 34 13 864). Aufgabe des
Calciumhydroxids in ersterem Fall ist es, das saure Milieu in den
Wurzelkanälen ins Alkalische umzustimmen mit der Folge der
Beseitigung von Entzündungen und allmählicher Bildung einer
Hartgewebsbarriere. In letzerem Falle wird die Pulpitis
prophylaktische Wirkung von Calciumhydroxid ausgenutzt. Das
Oleum pedum tauri dient in beiden Fällen als Anteigmittel, um
einerseits eine einfache und vollständige Füllung der
Wurzelkanäle mit dem eigentlichen Wirkstoff Calciumhydroxid (und
dem Kontrastmittel Bariumsulfat) zu gewährleisten und
andererseits die Aushärtung des temporären Befestigungsmittels
für provisorische Zahnstumpfabdeckungen soweit zu verlangsamen,
daß das Calciumhydroxid noch durch die feinen Dentinkanälchen zur
Pulpa vordringen und dort seine Wirkung entfalten kann. In
beiden Literaturstellen findet sich nicht der geringste Hinweis
darauf, daß die erfindungsgemäße Mischung eine massive
Kollagenneubildung als Voraussetzung für eine Knochenregeneration
zu induzieren vermag.
Der erfindungsgemäß neuer und im folgenden verwendete Ausdruck
"Zubereitung" bezeichnet eine pharmazeutische Zubereitung (im
folgenden manchmal auch als Gemisch bezeichnet), die mindestens
die oben genannten Bestandteile enthält. Sie eignet sich
insbesondere zur Verabreichung an Menschen oder Tiere zur
Forschung der Kollagenneubildung als Voraussetzung einer
Knochenneubildung bzw Knochenregeneration.
Im folgenden werden die Bestandteile des erfindungsgemäßen Ge
mischs detaillierter beschrieben:
Bei den verwendbaren fetten Ölen vegetarischen Ursprungs kann es
sich um einen oder mehrere Bestandteile der folgenden
vegetarischen Öle handeln:
Soja-, Sonnenblumen-, Rüb-, Baumwollsaat-, Lein-, Rizinus-, Palm-, Palmkern-, Kokos- und Olivenöle.
Soja-, Sonnenblumen-, Rüb-, Baumwollsaat-, Lein-, Rizinus-, Palm-, Palmkern-, Kokos- und Olivenöle.
Bevorzugt handelt es sich bei den verwendbaren fetten vegetari
schen Ölen um fette vegetarische Öle mit hoher Stabilität bei
Erhitzung, wie Soja-, Sonnenblumen- und Olivenöle, insbesondere
um Olivenöl.
Bei den verwendbaren fetten tierischen Ölen kann es sich um ei
nen oder mehrere Bestandteile der folgenden animalischen Öle
handeln:
Fisch-, Klauenöle und Talge.
Fisch-, Klauenöle und Talge.
Bevorzugt handelt es sich bei den verwendbaren animalischen Ölen
um Klauenöle, insbesondere um Oleum pedum tauri.
Bei den verwendbaren zwei- oder mehrwertigen Alkoholen kann es
sich um zweiwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, Propylengly
kol, Butylenglykol, Pentylenglykol, Hexylenglykol sowie
Polyethylenglykole, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Polypropylenglykole, wie Dipropylenglykol, dreiwertige Alkohole
wie Glycerin, vierwertige Alkohole wie Threit, Erythrit,
fünfwertige Alkohole, wie Arabit, Adonit, Xylit, sechswertige
Alkohole, wie Sorbit, Mannit, Dulcit, oder höherwertige Alkohole
handeln.
Bevorzugt verwendet als zwei- oder mehrwertiger Alkohol werden
zwei- und dreiwertige Alkohole, wie Ethylenglykol,
Propylenglykol, Butylenglykol, Pentylenglykol, Hexylenglykol
sowie Polyethylenglykole, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Polypropylenglykole, wie Dipropylenglykol, sowie dreiwertige
Alkohole wie Glycerin, insbesondere Glycerin.
Ohne an eine Theorie gebunden werden zu wollen, gehen wir davon
aus, daß der zwei- oder mehrwertige Alkohol eine Saponifizierung
des vegetarischen oder animalischen fetten Öls verhindert.
Dadurch kann das Gemisch länger in einer knetbaren oder cremi
gen Konsistenz gehalten werden, so daß die Kollagenbiosynthese
gesteigert und verbessert werden kann.
Erfindungsgemäß wird eine cremige, knetbare Zubereitung aus den
einzelnen Bestandteilen hergestellt. Dabei wird das
Calciumhydroxid der Zubereitung gewöhnlich in Mengen von 1-90
Gew.-%, zweckmäßigerweise 10-70 Gew.-%, vorzugsweise 20-60 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, zugegeben.
Das fette Öl vetarischen oder animalischen Ursprungs wird der
Zusammensetzung zur Herbeiführung einer cremigen, knetbaren
Konsistenz gewöhnlich in Mengen von 9-90 Gew.-%, zweckmäßigerweise
10-60 Gew.-%, vorzugsweise 20-40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitung, zugegeben.
Der zwei- oder mehrwertige Alkohol wird der Zusammensetzung zur
Herbeiführung einer cremigen, knetbaren Konsistenz gewöhnlich in
Mengen von 1-40 Gew.-%, zweckmäßigerweise 10-40 Gew.-%,
vorzugsweise 20-30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitung, zugegeben.
Gegenstand einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist ein oben genanntes Gemisch, das zusätzlich MgO
enthält. Das MgO kann dabei in Mengen von 1-90 Gew.-%,
zweckmäßigerweise 10-70 Gew.-%, vorzugsweise 20-60 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, zugesetzt werden.
Gegenwärtig wird jedoch davon ausgegangen, daß MgO vorzugsweise
in kleineren Mengen von 10-20 Gew.-% zugesetzt wird. MgO dient
dabei im Knochenmaterial als Antacidum, das dem sauren Milieu im
Knochen entgegenwirkt.
In dem erfindungsgemäßen Gemisch kann das Verhältnis
Calciumhydroxid zu vegetarischem oder animalischem fettem Öl 5/1
bis 1/5, vorzugsweise 5/1 oder 1/1, betragen. Eine Abweichung vom
bevorzugten Mischungsverhältnis kann jedoch durch die speziellen
Gegebenheiten des Wundtraumas erforderlich sein.
Wenn das erfindungsgemäße Gemisch eine besonders geschmeidige und
glatte Konsistenz aufweisen soll, kann ihm auch noch weiße
Vaseline einverleibt werden. Gewöhnlich kann weiße Vasiline in
Mengen von 1-60 Gew.-%, zweckmäßigerweise in Mengen von 10-60 Gew.-%,
vorzugsweise in Mengen von 20-40 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, zugesetzt werden.
Obwohl üblicherweise der Knochenheilungs- oder -
regenerationsprozeß nicht röntgenologisch überwacht zu werden
braucht, kann dies doch in manchen Fällen angezeigt sein. Für
diesen Fall kann dem erfindungsgemäßen Gemisch noch Bariumsulfat
als Röntgenkontrastmittel einverleibt werden. Da jedoch das
Bariumsulfat die Kollagenneubildung etwas schwächer ausfallen
läßt, setzt man dem erfindungsgemäßen Gemisch im Bedarfsfall
gerade so viel Bariumsulfat (beispielsweise 10-20 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitung) zu, daß das Gemisch eben
röntgensichtbar wird.
Die Applikation des erfindungsgemäßen Gemischs auf oder in das
Knochentrauma kann - je nach seiner Konsistenz - mittels
Spritzen, Spateln oder Pinseln erfolgen.
Für das erfindungsgemäße Gemisch gibt es zahlreiche Einsatzmög
lichkeiten in der allgemeinen Chirurgie und Kieferchirurgie,
Orthopädie, Implantologie, Traumatologie und dergleichen, da das
erfindungsgemäße Gemisch auf oder in gewebige Knochentraumen, wie
Frakturflächen, Bohrungen, Cavitäten und dergleichen applizierbar
ist und am jeweiligen Applikationsort sofort eine in vivo-
Kollagenneubildung induziert.
Da bekanntlich in manchen einschlägigen medizinischen Disziplinen
mit metallischen Fixiermitteln gearbeitet wird, empfiehlt es sich
in diesem Falle, die für das Einsetzen des Fixiermittels
vorbereitete Bohrung vor dem Einsetzen des Fixiermittels mit dem
erfindungsgemäßen Gemisch zu füllen und dann erst das
Fixiermittel einzuführen. Dadurch kann man dem bei derartigen
Maßnahmen unvermeidlichen primären Knochenschwund begegnen und
dadurch die Ein- oder Anpassung des Fixiermittels in bzw. an das
umgebende Knochengewebe und die Fixierung des Fixiermittels
selbst durch das Knochengewebe beschleunigen.
Überschüssiges Gemisch stört hierbei im übrigen nicht, da es beim
Einbringen des Fixiermittels in die mit dem Gemisch gefüllte
Bohrung entweder wieder herausgedrückt wird oder in die Spongiosa
diffundiert.
Es dürfte selbstverständlich sein, daß das erfindungsgemäße
Gemisch bzw. seine Bestandteile sowohl steril verpackt als auch
appliziert werden müssen.
In höchst überraschender Weise hat es sich auch noch gezeigt, daß
das erfindungsgemäße Gemisch auch ohne Antibiotikum und/oder
Corticoid-Unterstützung einer durch das Knochentrauma
bedingten Entzündungsreaktion entgegenwirkt bzw. diese rasch
zum Abklingen bringt. Seine einfache Zusammensetzung und
ausgeprägte Wirksamkeit bei der in vivo-Kollagenneubildung unter
gleichzeitiger Entzündungshemmung machen das erfindungsgemäße
Gemisch zu einem in Zukunft unverzichtbaren Mittel in der Kno
chen-Traumatologie.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher
veranschaulichen.
erfindungsgemäßen Gemisch und Gewebe aufgeklärt werden. So sind
Daten über die Verteilung des erfindungsgemäßen Gemischs im Kno
chengewebe die Voraussetzung, um Hypothesen über einen möglichen
Wirkmechanismus des Medikaments aufstellen zu können. Daher sind
Experimente an Gewebekulturen sinnvoller als solche an
Zellkulturen, da es erst in einer Gewebekultur möglich ist, Zell-
Zell-Interaktionen zu studieren.
Menschliches Knochengewebe, welches bei Osteotomien anfiel, wurde
von Kliniken zur Verfügung gestellt.
Embryonales Knochengewebe wurde aus 10 bis 17 Tage alten
Hühnerembryonen (Gallus domesticus) gewonnen.
Unmittelbar nach Entnahme wurde das Gewebe in das Transportmedium
überführt. Es wurden unter sterilen Bedingungen etwa 2 mm3 große
Knochenfragmente präpariert und nach Bestimmung des Gewichts
direkt für die Experimente eingesetzt.
Für die Gewebekultur wurde die Earl'sche Modifikation des Minimal
Essential Medium (MEM) nach Eagle mit 20 mM Hepes-Puffer
verwendet.
Dem Medium wird vor Versuchsbeginn 4% fötales Kälberserum und 1%
Antibiotikumlösung (Penicillin/Streptomycin/Amphotericin B)
zugesetzt, für die Markierungsexperimente zusätzlich 1 mM beta
aminopropionidyl, 2 mM Na-Ascorbat und 2 bis 10 µg-Isotope (µC-
Prolin). Kultiviert wird in 25 ml Erlenmeyer-Kolben bei 37°C im
Schüttelwasserbad bei kleinster Frequenz.
Die Atmungsaktivität ist ein sensibler Marker für die
Stoffwechselaktivität des Gewebes. Schon geringste Änderungen
des physiologischen Zustandes des Gewebes schlagen sich in einer
meßbaren Änderung der Atmungsaktivität nieder.
Für die Bestimmung der Atmungsaktivität wurde ein Clark-Sensor
(Platin/Silber-Elektroden in gesättigter Kaliumchloridlösung)
benutzt. Beim Anlegen einer Spannung von 0,8 V an die Elektrode
ist der Sauerstoffreduktionsstrom direkt proportional zum
Sauerstoffpartialdruck in der Meßlösung (Kulturmedium). Die
Zufuhr von O2-gesättigtem Medium bei Unterschreitung eines
bestimmten Sauerstoffpartialdrucks und die Datenauswertung
erfolgen rechnergesteuert.
Knochengewebe besitzt typischerweise eine Atmungsaktivität von
2-3 µl O2 × min-1 × g-1. Die Atmungsaktivität liegt damit
größenordnungsmäßig im Bereich der Atmungsaktivität von ruhendem
Muskelgewebe. Eine typische Atmungskurve für Knochengewebe
zeigt Fig. 1. Der sägezahnartige Verlauf der Atmungskurve gemäß
Fig. 1 ergibt sich aus der Tatsache, daß bei Unterschreitung
eines bestimmten O2-Partialdrucks in der Meßlösung frisches, O2-
gesättigtes Medium zugeführt wird.
Fig. 2 zeigt durchschnittliche O2-Verbrauchswerte aus drei
Messungen. Der Sauerstoffverbrauch von embryonalem Knochengewebe
(Gallus domesticus) wurde in einer Gewebekultur mit Hilfe des
Clark-Sensors bestimmt. Der Sauerstoffverbrauch liegt zwischen 3
und 5 µl O2 × min-1 × g-1. Die Atmungsaktivität nimmt im Laufe
der Zeit um etwa 50% ab, was bei Gewebekulturen durchaus normal
ist.
Ein Enzym, welches eng mit der Mineralisierung des Knochenge
webes in Zusammenhang gebracht wird, ist alkalische Phospha
tase. Dieses Enzym ist schon seit längerem charakterisiert, über
die Funktion des Enzyms bei der Mineralisierung wird noch
diskutiert. Da ein enger Zusammenhang zwischen der
Osteoblastentätigkeit und der Aktivität von alkalischer
Phosphatase besteht, kann alkalische Phosphatase als Marker der
Osteoblastenaktivität angesehen werden. Bei Skelettwachstum im
Jugendalter, bei der Knochenregeneration und bei Erkrankungen des
Knochenstoffwechsels werden erhöhte Aktivitätswerte von
alkalischer Phosphatase im Blutserum gefunden.
Die Aktivität von alkalischer Phosphatase wurde in einem
Rohextrakt bestimmt. Dafür wurden 500 mg Gewebe mit 1 ml
Aufschlußpuffer versetzt und mit einem Messer zerkleinert.
Anschließend wurden 500 mg Mahlperlen zugegeben und 20 min
aufgeschlossen. Nach Zentrifugation wurde der Rohextrakt für die
Messungen eingesetzt.
Alkalische Phosphatase wird anhand des Umsatzes von p-
Nitrophenylphosphat zu Nitrophenol und Phosphat nachgewiesen.
Das bei der Hydrolyse entstehende Nitrophenol ist gelb und kann
daher im Photometer bei einer Wellenlänge von 410 nm nachgewiesen
werden.
Die Fig. 3 zeigt die pH-Abhängigkeit der Aktivität von alkali
scher Phosphatase. Die Aktivität von alkalischer Phosphatase aus
Knochen wurde anhand des Umsatzes von p-Nitrophenylphosphat
bestimmt. Das Aktivitätsmaximum liegt bei pH 10,5. Bei
physiologischem pH von 7 besitzt alkalische Phosphatase nur etwa
1% der maximalen Aktivität.
Ein erfindungsgemäßes Gemisch, das Calciumhydroxid, Glycerin
und oleum pedum tauri in Gewichtsanteilen von 30 Gew.-%, 30 Gew.-%
bzw. 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung,
enthält, bzw. eine wäßrige Calciumhydroxid-Suspension wurde mit
30 ml Imidazol/HCl-Puffer (1 mM, pH 7) überschichtet, worauf der
pH-Wert in der Lösung mit Hilfe einer pH-Elektrode kontinuierlich
verfolgt wurde.
Bei diesen Messungen zeigte es sich, daß ein Gemisch aus
Calciumhydroxid und Glycerin in Oleum pedum tauri grundlegend
andere Eigenschaften besitzt als Calciumhydroxid in wäßriger
Suspension. Die Fig. 4 zeigt, daß eine wäßrige
Calciumhydroxidsuspension einen sofortigen pH-Sprung auf pH 12
verursacht, und daß bei dem erfindungsgemäßen
Glycerin/Calciumhydroxid/Oleum pedum tauri-Gemisch ein langsamer
Anstieg bis zu einem pH-Wert von größer 10 erfolgt.
Der Hauptteil der organischen Substanz im Knochen besteht - wie
bereits erwähnt - aus Kollagen, einem Bindegewebsprotein.
Wachstums- und Regenerationsprozeß des Knochens sind verbunden
mit einer Kollagenneusynthese. Anschließend an die Synthese
finden weitere intra- und extrazelluläre Kollagenprozesse statt.
Unter Verwendung radioaktiver Kollagen-Vorstufen (14C-Prolin) ist
es möglich, die Kollagensyntheserate in einer Gewebekultur genau
zu quantifizieren. Somit ist es möglich, den Einfluß von
Medikamenten auf die Kollagensynthese qualitativ und quantitativ
zu erfassen.
Der Kollagengesamtgehalt wird durch den sogenannten Hydroxy
prolin-Test bestimmt. Die Aminosäure Hydroxyprolin kommt
hauptsächlich im Kollagen vor, der Hydroxyprolingehalt in
Fremdproteinen ist zu vernachlässigen. Nach Freisetzung der
Aminosäuren aus den Proteinen durch Hydrolyse (16 h bei 116°C,
22% HCl) wird nach chemischer Modifizierung (Oxidation des 4-
Hydroxyprolins zu Pyrrol) der Hydroxyprolingesamtgehalt im
Testansatz durch eine spezifische Farbreaktion mit p-
Dimethylaminobenzaldehyd quantifiziert.
Kollagen in Gewebe und Medium wird nach der durch Proff (1991)
modifizierten Methode von Miller und Roths (vgl. E. J. Miller und
R. H. Roths "Methods in Symol." 82: 33 (1982)) gewonnen. Über
mehrere Fällungsschritte mit anschließender Zentrifugation wird
Kollagen über SDS-Gelelektrophorese und anschließendes Szintil
lationsmessen (Bestimmung der spezifischen Radioaktivität)
quantifiziert. Zur Berechnung der Neusyntheserate wird der durch
den Einbau von 14C-Prolin bestimmte Kollagenanteil, bezogen auf
den Kollagengesamtgehalt, der durch den Hydroxyprolin-Test
bestimmt wird, ermittelt.
Durch eine Quantifizierung der Kollagenbiosynthese ist es
möglich, den Einfluß von Calciumhydroxid-Präparaten auf die
Knochenbildung zu untersuchen.
Die Quantifizierung der Kollagenbiosynthese erfolgt - wie bei
1.7 angedeutet - nach der Technik der radioaktiven Markierung
des Kollagens. Ein Bestandteil der Kollagenfaser ist die Ami
nosäure Prolin. Dem Kulturmedium wird eine genau definierte
Menge von 14C-markiertem Prolin zugesetzt. Dieses Prolin wird in
die während der Inkubation des Gewebes neu synthetisierten
Proteine eingebaut. Nach der Trennung des Kollagens von anderen
Proteinen ist es durch die Bestimmung der spezifischen
Radioaktivität möglich, eine exakte quantitative Aussage über die
Neusyntheserate des Kollagens zu machen.
Die Isolierung des Kollagens geschieht über mehrere
Fällungsschritte mit anschließender Zentrifugation und SDS-
Gelelektrophorese. Bei der spezifischen Fällung des Kollagens
werden die Kollagenfasern von anderen Proteinen getrennt, indem
durch Zugabe von Natriumchlorid eine geeignete Salzkonzentration,
bei der Nicht-Kollagen-Proteine zu einem großen Teil in Lösung
bleiben, das Kollagen aber aus der Lösung als Niederschlag
ausfällt, eingestellt wird. Durch anschließende Zentrifugation
wird das Kollagen sedimentiert. Bei der SDS-Gelelektrophorese
werden Proteine größenabhängig voneinander getrennt. Die
Proteine wandern in einem elektrischen Feld durch eine Matrix aus
einem hochvernetzten Polymer (Acrylamid). Kleine Proteine
wandern schnell durch diese Matrix, da diese den kleinen
Molekülen einen geringeren Widerstand entgegensetzt, große
Proteine wandern langsamer, da ihre Beweglichkeit durch die
Matrix stark behindert wird. Nach Färbung werden Proteine in
diesem Gel als sogenannte "Banden" sichtbar. Durch interne
Größenstandards können auf diese Weise Proteine anhand ihrer
Größe identifiziert werden.
Indem man interessierende Banden aus dem Gel herausschneidet,
werden die Proteine einer weiteren Analyse, zum Beispiel einer
Radioaktivitätsmessung, zugänglich.
Durch Zugabe von 3% Essigsäure wurde die Gewebekultur (vgl.
1.2) gestoppt. In Lösung gegangenes Kollagen wurde durch 2 M
Natriumchlorid über Nacht bei 4°C gefällt und anschließend durch
Zentrifugation (1 h, 24.000 × g, 4°C) gewonnen. Das Sediment
wurde in 10 ml 3%iger Essigsäure aufgenommen. Durch mechanische
Desintegration der Gewebeblöcke wird neusynthetisiertes Kollagen,
das sich innerhalb des Gewebeblockes befindet, in die Analyse
miteinbezogen. Gewebereste wurden durch Zentrifugation (1 h,
45.000 × g, 4°C) gewonnen. Das Sediment wurde nach
Solubilisierung gelelektrophoretisch aufgetrennt. Zur Kontrolle
der Auftrennung der Proteine wurden sie im Gel angefärbt.
Das Gel wurde nach dem Lauf quer zur Laufrichtung in 5 mm breite
Streifen zerschnitten, die Gelfragmente in Szintillationsgefäße
überführt und im Szintillationszähler ausgezählt.
In Fig. 5 ist der Vergleich zwischen einem vitalen und einem
hitzedenaturierten Gewebe gezeigt.
Dieser Vergleich ist in Fig. 5 anhand der Radioaktivitäts
verteilung im Gel dargestellt. Kollagen als relativ großes
Protein ist in dem Bereich 2 cm vom Start entfernt zu finden.
Der Kollagenbande, welche durch die Coomassie-Färbung nachweisbar
wird, kann eine spezifische radioaktive Bande zugeordnet werden.
Fig. 5 Markierung I, Hüftkopf, Spongiosa, männlich, 45 Jahre:
Unterschied der Kollagensyntheseleistung zwischen vitalem und
hitzedenaturiertem Gewebe (CPM: Counts Per Minute). Gezeigt ist
hier die Verteilung der Radioaktivität im Gel. Die Kollagenbande
findet sich in einem Bereich, der etwa 2 cm vom Start entfernt
liegt. Es tritt nur bei vitalem Gewebe eine Kollagenbande auf,
das heißt der im Gel nachzuweisenden Radioaktivität entspricht
eine Neusynthese des Kollagens während der Inkubation.
Das vitale Gewebe zeigt eine nachweisbare Kollagen
syntheseleistung, das abgetötete Gewebe zeigt dagegen keine
Stoffwechselaktivität mehr. Dies zeigt, daß das nachgewiesene
radioaktive Kollagen tatsächlich auf eine Kollagenneusynthese in
der Gewebekultur und nicht auf eine unspezifische Bindung
radioaktiven Prolins an Proteine des Knochengewebes
zurückzuführen ist. Für alle Versuche wurde eine vergleichbare
Menge Gewebematerial eingesetzt (ca. 100 mg).
Es sind weitere radioaktiv markierte Banden geringerer Größe
nachweisbar, wobei es sich um Abbauprodukte des Kollagens handeln
kann. Der Abbau von Kollagen in der Gewebekultur ist vor allem
bei Markierungsexperimenten über 4 Tage Inkubationsdauer zu
beobachten. Zu einem geringen Teil ist auch radioaktiv
markiertes Prolin im Gel vorhanden, welches durch die Fällungen
nicht vollständig entfernt werden konnte.
Die Toleranz des Knochengewebes gegenüber schwach alkalischen
pH-Werten ergibt sich aus einem Parallelexperiment zu dem in Fig.
5 erläuterten Experiment. Bei dem Parallelexperiment wurde der
physiologische Hepes-Puffer des Kulturmediums (pH 7,4) durch
einen Bicarbonatpuffer (pH 8,0) ersetzt. Hierbei zeigte es sich,
daß die Alkalisierung des Kulturmediums auf pH 8,0
keinen meßbaren Unterschied der Kollagensyntheseleistung
gegenüber pH 7,4 zur Folge hatte. Ab pH 8,5 ist keine gegenüber
einer spontanen Kollagenneubildung erhöhte Kollagenneubildung
mehr zu beobachten.
Die Fig. 6 bis 9 zeigen die Menge neusynthetisierten Kollagens
in den Versuchsansätzen mit verschiedenen erfindungsgemäßen
Gemischen im Vergleich zu Kontrollansätzen ohne dieses Gemisch
bzw. ohne Mitverwendung eines zwei- oder mehrwertigen Alkohols.
Die Differenz der neusynthetisierten Kollagenmenge in der
Kontrolle und im Versuchsansatz ist in Prozent ausgedrückt. 0%
bedeutet keine gegenüber der Kontrolle vermehrte
neusynthetisierte Kollagenmenge; 100% bedeutet eine gegenüber
der Kontrolle um das zweifache erhöhte Kollagenneubildung unter
Einfluß eines erfindungsgemäßen Gemischs.
Aus Fig. 6 geht hervor, daß bei vier Experimenten unter dem
Einfluß eines Glycerin/Calciumhydroxid/Oleum pedum tauri-Gemischs
(Zusammensetzung: 30 Gew.-% Ca(OH)2, 30 Gew.-% Glycerin, 40 Gew.-%
Oleum pedum tauri) die Kollagensynthese gegenüber der Kontrolle
zwischen 100 und 120% erhöht ist. Diese Steigerung ist
signifikant, da experimentell bedingte Schwankungen der
Kollagensyntheseleistung im Bereich von 10 bis 20% liegen, die
unter dem Einfluß des Glycerin/Calciumhydroxid/Oleum pedum tauri-
Gemischs bestimmten Steigerungen dagegen zwischen 100 und 120%
liegen. Darüberhinaus ist auch eine Steigerung der .
Kollagensyntheseleistung gegenüber einem kein Glycerin
enthaltenden Gemisch erkennbar.
Aus Fig. 7 geht hervor, daß bei vier Experimenten unter dem
Einfluß eines Propylenglykol/Calciumhydroxid/Oleum pedum tauri-
Gemischs (Zusammensetzung: 30 Gew.-% Ca(OH)2, 30 Gew.-%
Propylenglykol, 40 Gew.-% Oleum pedum tauri) die Kollagensynthese
gegenüber der Kontrolle zwischen 100 und 120% erhöht ist. Diese
Steigerung ist signifikant, da experimentell bedingte
Schwankungen der Kollagensyntheseleistung im Bereich von 10 bis
20% liegen, die unter dem Einfluß des
Propylenglykol/Calciumhydroxid/Oleum pedum tauri-Gemischs
bestimmten Steigerungen dagegen zwischen 100 und 120% liegen.
Darüberhinaus ist auch eine Steigerung der
Kollagensyntheseleistung gegenüber einem kein Propylenglykol
enthaltenden Gemisch erkennbar.
Aus Fig. 8 geht hervor, daß bei vier Experimenten unter dem
Einfluß eines Glycerin/Calciumhydroxid/Olivenöl-Gemischs
(Zusammensetzung: 30 Gew.-% Ca(OH)2, 30 Gew.-% Glycerin, 40 Gew.-%
Olivenöl) die Kollagensynthese gegenüber der Kontrolle zwischen
100 und 120 erhöht ist. Diese Steigerung ist signifikant, da
experimentell bedingte Schwankungen der Kollagensyntheseleistung
im Bereich von 10 bis 20% liegen, die unter dem Einfluß des
Glycerin/Calciumhydroxid/Olivenöl-Gemischs bestimmten
Steigerungen dagegen zwischen 100 und 120% liegen.
Darüberhinaus ist auch eine Steigerung der
Kollagensyntheseleistung gegenüber einem kein Glycerin
enthaltenden Gemisch erkennbar.
Aus Fig. 9 geht hervor, daß bei vier Experimenten unter dem
Einfluß eines Glycerin/Calciumhydroxid/Magnesiumoxid/Oleum pedum
tauri-Gemischs (Zusammensetzung: 20 Gew.-% Ca(OH)2 20 Gew.-%
Glycerin, 20 Gew.-% Magnesiumoxid, 40 Gew.-% Oleum pedum tauri) die
Kollagensynthese gegenüber der Kontrolle zwischen 100 und 140%
erhöht ist. Diese Steigerung ist signifikant, da experimentell
bedingte Schwankungen der Kollagensyntheseleistung im Bereich von
10 bis 20% liegen, die unter dem Einfluß des
Glycerin/Calciumhydroxid/Magnesiumoxid/Oleum pedum tauri-Gemischs
bestimmten Steigerungen dagegen zwischen 100 und 140% liegen.
Darüberhinaus ist auch eine Steigerung der Kollagen
syntheseleistung gegenüber einem kein Glycerin und MgO
enthaltenden Gemisch erkennbar.
In einem Haltbarkeitstest, bei dem die im folgenden angegebenen
Gemische nach Formulierung zu einer knetbaren bzw. cremigen Masse
bei Raumtemperatur und Umgebungsluftfeuchtigkeit gelagert wurden,
wurde festgestellt, daß die Beibehaltung der gewünschten
Konsistenz des Gemischs bei Mitverwendung eines zwei- oder
mehrwertigen Alkohols im Vergleich zu Proben ohne den Alkohol um
mindestens 50% der Haltbarkeitszeitspanne verlängert werden kann.
Verwendete Gemische:
- 1. Glycerin/Calciumhydroxid/Oleum pedum-Gemisch (30 Gew.-%/30 Gew.-%/40 Gew.-%)
- 2. Propylenglykol/Calciumhydroxid/Oleum pedum tauri-Gemisch (30 Gew.-%/30 Gew.-%/40 Gew.-%) und
- 3. Glycerin/Calciumhydroxid/Olivenöl-Gemisch (30 Gew.-%/30
Gew.-%/40 Gew.-%)
Claims (12)
1. Pharmazeutische Zubereitung, die Calciumhydroxid, ein
fettes Öl vegetarischen oder animalischen Ursprungs sowie
gegebenenfalls pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner einen
zwei- oder mehrwertigen Alkohol enthält.
2. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Volumenverhältnis
Calciumhydroxid, vegetarisches oder animalisches fettes
Öl 5/1 bis 1/5 beträgt.
3. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Volumenverhältnis
Calciumhydroxid, vegetarisches oder animalisches fettes
Öl 1/1 beträgt.
4. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Volumenverhältnis
Calciumhydroxid, vegetarisches oder animalisches fettes
Öl 5/1 beträgt.
5. Pharmazeutische Zubereitung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich
Bariumsulfat enthält.
6. Pharmazeutische Zubereitung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich weiße
Vaseline enthält.
7. Pharmazeutische Zubereitung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zusätzlich MgO enthält,
8. Pharmazeutische Zubereitung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem zwei-
oder mehrwertigen Alkohol um Glycerin handelt.
9. Pharmazeutische Zubereitung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
vegetarischen oder animalischen fetten Öl um Oleum pedum
tauri handelt.
10. Pharmazeutische Zubereitung nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
vegetarischen oder animalischen fetten Öl um Olivenöl
handelt.
11. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche durch
Einmischen des Calciumhydroxids und eines zwei- oder
mehrwertigen Alkohols in einem fetten Öl vegetarischen
oder animalischen Ursprungs.
12. Verwendung einer pharmazeutischen Zubereitung, des
Calciumhydroxid, einen zwei- oder mehrwertigen Alkohol
und ein fettes Öl vegetarischen oder animalischen
Ursprungs sowie gegebenenfalls pharmazeutisch
verträgliche Hilfsstoffe enthält, bei der
Kollagenneubildung.
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H.P.Fiedler, Hrsg. Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete, Ed.Cantor, Aulendorf, 2.Aufl. 1981, S.436 * |
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