DE19847650B4 - Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten Kindersitz - Google Patents

Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten Kindersitz Download PDF

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Abstract

Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz (1) des Kraftfahrzeuges abgestellten Kindersitz (7), mit wenigstens zwei beabstandeten Rastteilen (10, 11), die mit dem Sitz (1) oder in dessen Nähe mit einem Karosserieteil verbunden sind und die im Bereich der Sitzfläche (3) und der Unterseite der Sitzlehne (4) liegen, und mit zugeordneten Schlossteilen (14) an unteren hinteren Seitenbereichen des Kindersitzes (7), die mit den Rastteilen (10, 11) zur Halterung des Kindersitzes (7) in Eingriff bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Kindersitz und im Fahrzeug vorhandene Gurtschlösser über ein als Adapterteil (8) ausgebildetes Trägerteil (9) mittelbar in lösbarer Verbindung stehen, indem an der Längsseite des Trägerteiles (9) die beabstandeten Rastteile (10, 11) angeordnet sind und an dem gegenüberliegend zu den Rastteilen (10, 11) wenigstens zwei Gurtschlosszungen (12, 13), entsprechend den Gurtschlosszungen im Fahrzeug eingebauter Sicherheitsgurte, angeordnet sind, wobei das Adapterteil (8) über die Gurtschlosszungen (12, 13) mit den im...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz des Kraftfahrzeugs abgestellten Kindersitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei den meisten herkömmlichen Rückhaltesystemen für Kindersitze werden die in einem Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurte verwendet, mit deren Hilfe der Kindersitz auf einem Sitz des Fahrzeugs, gewöhnlich auf einem Rücksitz befestigt wird. Diese Art der Befestigung ist in der Handhabung aufwendig, wobei Fehler bei der Befestigung nicht ausschließbar sind. Zudem hat diese Art der Befestigung den Nachteil, dass diese meist relativ locker ist und sich der Kindersitz insbesondere bei einem Seitenaufprall gegenüber dem Sitz verschieben kann, was sicherheitstechnische Nachteile ergeben kann.
  • Um hier bezüglich der Handhabung und für eine stabile Kindersitzanbindung Verbesserungen zu schaffen, wird unter der Bezeichnung ISOFIX-Kindersitzsystem bereits ein gattungsgemäßes Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten Kindersitz angeboten. Dieses Rückhaltesystem umfasst wenigstens zwei beabstandete Rastteile, die mit dem Sitz oder in dessen Nähe mit einem Karosserieteil verbunden sind und die im Bereich zwischen der Sitzfläche und der Unterseite der Sitzlehne liegen. Diese Rastteile sind regelmäßig als Rastzungen mit Rastbolzen ausgebildet, die nach vorne in Fahrzeuglängsrichtung abstehen. Weiter umfasst dieses Rückhaltesystem den Rastteilen zugeordnete Schlossteile an unteren hinteren Sitzbereichen des Kindersitzes, die mit den Rastteilen zur Halterung des Kindersitzes in Eingriff bringbar sind. Diese Schlossteile sind als Hakenfallen mit federbelasteten Rastnasen ausgebildet, die an vorzugsweise am Kindersitz nach hinten ausfahrbaren Auslegern oder Rastarmen angebracht sind. Zum Einbau des Kindersitzes wird dieser auf einem Fahrzeugsitz, vorzugsweise der Rücksitzbank, abgestellt und die Rastarme mit den Hakenfallen mit Hilfe eines Bedienungsgriffs nach hinten ausgefahren. Die Schlossteile bzw. Hakenfallen werden dann über die Rastteile mit ihren Rastbolzen gesteckt bis ein hörbarer und fühlbarer Rasteingriff erfolgt. Zum Ausbau des Kindersitzes wird ein weiterer Bedienungsgriff betätigt, der über Zugseile mit den Rastnasen der Hakenfallen verbunden ist und diese für eine Abnahme des Kindersitzes wieder freigibt. Dieses ISOFIX-Kindersitzsystem ergibt vorteilhaft eine stabile Verbindung des Kindersitzes mit dem Fahrzeug bei einfacher Handhabung, wobei Fehlhandhabungen praktisch ausgeschlossen sind. Für dieses ISOFIX-Kindersitzsystem ist es jedoch erforderlich, dass die sitzseitigen oder karosserieseitigen Rastteile fest im Fahrzeug eingebaut sind. Dies ist bisher bei der Herstellung des Fahrzeugs oder ggf. mit aufwendigen, individuellen Nachrüstlösungen möglich. Ein Nachteil des ISOFIX-Kindersitzsystems besteht somit darin, dass ISOFIX-Kindersitze nur systemkonform einzubauen sind. Dadurch können die Vorteile dieses Systems bei älteren Fahrzeugen, die nicht mit fahrzeugeigenen ISOFIX-Rastteilen ausgerüstet sind, nicht genutzt werden.
  • Bei einem weiter bekannten Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz des Kraftfahrzeugs abgestellten Kindersitz ( EP 0 819 567 A2 ) weist der Kindersitz zwei nach hinten abstehende Schlosszungen auf. Diese beiden Schlosszungen sind in zwei Gurtschlösser lösbar einsteckbar, wobei die Gurtschlösser über Gurte an der Rückseite der zugeordneten Rückenlehne verbunden sind. Bei einem Einbau des Kindersitzes ist hier nachteilig, dass sich diese Gurtschlösser bei einem Versuch, die kindersitzseitigen Schlosszungen einzuschieben, aufgrund der Biegsamkeit der Gurte verschieben und insbesondere nach hinten ausweichen. Es ist daher ein Adapterteil vorgeschlagen, das die beiden Gurtschlösser aufnimmt und lagerichtig für den Einsteckvorgang der kindersitzseitigen Schloßzungen bereithält. Ein Kindersitz, der entsprechend dem ISOFIX-Kindersitzsystem hergestellt ist, kann mit einer solchen Anordnung nicht befestigt werden. Zudem kann eine Schraubbefestigung der Gurte mit den Gurtschlössern an der Rückseite der Rückenlehne hinsichtlich der erforderlichen Stabilität problematisch sein.
  • Aus der DE 698 02 385 T2 ist ferner als Kinderrückhaltsystem für Fahrzeuge elf Befestigungsteil für einen Kindersitz bekannt, das mit dem Fahrzeugboden verbunden ist. Zur Verbindung mit dem Fahrzeugboden ist vorgesehen, das Befestigungsteil mit einem Schlitz zu versehen, der mit einem eine Lasche aufweisenden Grundkörper einer Platte in Form einer lösbaren Verbindung in Eingriff bringbar ist. Eine weitere in der DE 698 02 385 T2 beschriebene Lösung sieht vor, das Befestigungsteil dauerhaft über ein Gelenk mit dem Grundkörper zu verbinden. Diese Lösung dient insbesondere dazu, das Befestigungsteil bei Nichtgebrauch in eine Position unterhalb des Sitzteiles des Fahrzeugsitzes zu verschwenken.
  • In der EP 08 30 972 A2 werden schließlich für einen Kindersitz mit einem schalenförmigen Aufnahmeteil Steckzungen an Gurtteilen offenbart, wobei die Steckzungen lösbar mit einem, in der Kehle zwischen der Rückenlehne und dem Sitzpolster angeordneten, gemeinsamen Adapterteil verbunden sind, wozu am Adapterteil Rastnasen und an den Steckzungen jeweils eine Rastöffnung vorgesehen ist. Ein als Zwischenkeil bezeichnetes und mit dem Kindersitz verbundenes Bauteil unterhalb des Kindersitzes sorgt dafür, dass der Kindersitz über die Gurtschlösser mit dem Adapterteil verbindbar und über ebenfalls am Adapterteil. angeordnete Führungsnasen auf dem Fahrzeugsitz positionierbar ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Rückhaltesystem entsprechend dem ISOFIX-Kindersitzsystem so weiterzubilden, dass dieses für Fahrzeuge nutzbar ist, die nicht von vorneherein mit geeigneten Rückhalteteilen ausgerüstet sind.
  • Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung geht von einem Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz des Kraftfahrzeuges abgestellten Kindersitz aus, wobei wenigstens zwei beabstandete Rastteile, die mit dem Sitz oder in dessen Nähe mit einem Karosserieteil verbunden sind, die im Bereich der Sitzfläche und der Unterseite der Sitzlehne liegen, und mit den Rastteilen zugeordneten Schlossteilen an unteren hinteren Seitenbereichen des Kindersitzes angeordnet sind, so dass die Schlossteile mit den Rastteilen zur Halterung des Kindersitzes in Eingriff bringbar sind.
  • Gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 sind der Kindersitz und im Fahrzeug vorhandene Gurtschlösser über ein als Adapterteil ausgebildetes Trägerteil mittelbar in lösbarer Verbindung stehend ausgeführt, indem an der Längsseite des Trägerteiles die beabstandeten Rastteile angeordnet sind und an dem gegenüberliegend zu den Rastteilen wenigstens zwei Gurtschlosszungen, entsprechend den Gurtschlosszungen im Fahrzeug eingebauter Sicherheitsgurte, angeordnet sind, wobei das Adapterteil über die Gurtschlosszungen mit den im Fahrzeug vorhandenen Gurtschlössern lösbar verbindbar ist.
  • Dieses Adapterteil ist also mit dem Sitz verbunden oder unmittelbar oder mittelbar in dessen Nähe an einem Karosserieteil befestigt.
  • Ein solches Adapterteil kann entsprechend der weiter unten dargestellten alternativen Ausführungsformen einfach und schnell sowie stabil im Fahrzeug befestigt werden. Wenn das Adapterteil einmal im Fahrzeug befestigt ist, kann der Kindersitz insbesondere eines ISOFIX-Kindersitzsystems mit wenigen Handgriffen und sicherer Befestigung ein- und ausgebaut werden. Damit sind alle Vorteile erreichbar, wie sie beim ISOFIX-Kindersitzsystem erhalten werden, wenn die Rastteile von vornherein im Fahrzeug eingebaut sind. Insbesondere können Kindersitze nach dem ISOFIX-Kindersitzsystem in allen möglichen Fahrzeugen, insbesondere auch in älteren Gebrauchtwagen eingesetzt und ausgewechselt werden. Bei lösbaren Befestigungen für das Adapterteil kann dieses ebenfalls einfach und schnell ein- und ausgebaut werden, wenn eine weitere regelmäßige Benutzung eines Kindersitzes nicht mehr vorgesehen ist. Die Erfindung soll nicht auf die Norm des ISOFIX-Kindersitzsystems beschränkt sein, sondern auch gleichwirkende Systeme mit anderer Normung umfassen.
  • In einer konkreten Ausführungsform eines Adapterteils ist dieses als Trägerteil ausgebildet, an dessen Längsseite die beabstandeten Rastteile, insbesondere des ISOFIX-Kindersitzsystems angeordnet sind. Gegenüberliegend zu diesen Rastteilen sind wenigstens zwei Gurtschlosszungen angeordnet, wobei diese Gurtschlosszungen den üblichen und genormten Gurtschlosszungen der im Fahrzeug eingebauten Sicherheitsgurte entsprechen. Über diese Gurtschlosszungen ist das Adapterteil mit ohnehin im Fahrzeug stabil angebrachten Gurtschlössern verbindbar. Solche Gurtschlösser sind regelmäßig an einer Rücksitzbank im Bereich zwischen der Sitzfläche und der Unterseite der Sitzlehne, meist in einem mittleren Bereich der Rücksitzbank vorhanden. Dieses Adapterteil kann somit einfach und lösbar eingebaut werden, wobei es über die ohnehin vorhandenen Gurtschlösser für die Sicherheitsgurte stabil gehalten ist. Aufwendige Einbaumaßnahmen sind hierbei nicht erforderlich. Nach dem Anbringen des Adapterteils kann dann der Kindersitz entsprechend dem ISOFIX-Kindersitzsystem mit allen Vorteilen genutzt werden.
  • Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1 eine Explosionszeichnung eines Rückhaltesystems für einen Kindersitz mit einer ersten Ausführungsform eines Adapterteils an einer Rücksitzbank.
  • In 1 ist eine Rücksitzbank 1 dargestellt mit einem Sitzteil 2 mit Sitzfläche 3 und einer Rückenlehne 4. Im Bereich zwischen der Sitzfläche 3 und der Unterseite der Rückenlehne 4 sind über (nicht im einzelnen dargestellte) Gurte oder ähnliche Halterungen zwei Gurtschlösser 5, 6 befestigt, die mit ihren Einsteckschlitzen nach vorne weisen. Diese Gurtschlösser sind als Teile eines Gurtrückhaltesystems für Fondpassagiere angebracht.
  • Für den Aufbau eines Rückhaltesystems für einen Kindersitz 7 ist ein Adapterteil 8 vorgesehen, das ein querverlaufendes Trägerteil 9 aufweist, an dem endseitig jeweils Rastteile 10, 11 nach vorne in Fahrzeuglängsrichtung abstehen. Diese Rastteile 10, 11 entsprechen in der Gestalt und im Abstand den Rastteilen eines ISOFIX-Kindersitzsystems. Gegenüberliegend zu den Rastteilen 10, 11 sind in geringerem Abstand Gurtschlosszungen 12, 13 angeordnet, die entsprechend der Pfeilführung für eine Montage des Adapterteils 8 in die Gurtschlösser 5, 6 einrastbar sind. In dieser Position des Adapterteils 8 werden somit auf der Sitzfläche 3 die Rastteile 10, 11 eines ISOFIX-Kindersitzsystems mit stabiler Anbindung an den Fahrzeugaufbau zur Verfügung gestellt.
  • Der Kindersitz 7 ist ISOFIX-systemkonform ausgebildet mit Schlossteilen 14 jeweils am unteren hinteren Sitzbereich des Kindersitzes 7. Diese Schlossteile 14 weisen mit ggf. ausschiebbaren Hakenfallen nach hinten und sind für einen Einbau des Kindersitzes 7 entsprechend der Pfeilführungen an den Rastteilen 10, 11 des montierten Adapterteils 8 einrastbar. Über (nicht dargestellte) Betätigungsteile können die federbelasteten Rastnasen der Schlossteile 14 für einen Ausbau des Kindersitzes 7 zu einer Freigabe der Rastverbindung gelöst werden.

Claims (2)

  1. Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz (1) des Kraftfahrzeuges abgestellten Kindersitz (7), mit wenigstens zwei beabstandeten Rastteilen (10, 11), die mit dem Sitz (1) oder in dessen Nähe mit einem Karosserieteil verbunden sind und die im Bereich der Sitzfläche (3) und der Unterseite der Sitzlehne (4) liegen, und mit zugeordneten Schlossteilen (14) an unteren hinteren Seitenbereichen des Kindersitzes (7), die mit den Rastteilen (10, 11) zur Halterung des Kindersitzes (7) in Eingriff bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Kindersitz und im Fahrzeug vorhandene Gurtschlösser über ein als Adapterteil (8) ausgebildetes Trägerteil (9) mittelbar in lösbarer Verbindung stehen, indem an der Längsseite des Trägerteiles (9) die beabstandeten Rastteile (10, 11) angeordnet sind und an dem gegenüberliegend zu den Rastteilen (10, 11) wenigstens zwei Gurtschlosszungen (12, 13), entsprechend den Gurtschlosszungen im Fahrzeug eingebauter Sicherheitsgurte, angeordnet sind, wobei das Adapterteil (8) über die Gurtschlosszungen (12, 13) mit den im Fahrzeug vorhandenen Gurtschlössern (5, 6) lösbar verbindbar ist.
  2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterteil (8) vorzugsweise mit an einer Rücksitzbank (1) im Bereich zwischen der Sitzfläche (3) und der Unterseite der Sitzlehne (4) vorhandenen Gurtschlössern (5, 6) lösbar verbindbar ist.
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