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Die Erfindung betrifft eine Rückhaltevorrichtung für zumindest einen, im Fahrzeug mitführbaren Kindersitz auf einer Rücksitzbank nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Adapterteil für eine solche Rückhaltevorrichtung nach dem Patentanspruch 10.
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Bei einer Rücksitzbank eines Kraftfahrzeugs können bereits werksseitig karosseriefeste Kindersitz-Aufnahmen vorgesehen sein, die zum Beispiel Bestandteil eines sogenannten ISOFIX-Kindersitzsystems sind. Beispielhaft kann in der Fahrzeugquerrichtung an beiden Seitenenden der Rücksitzbank jeweils eine Kindersitz-Aufnahme vorgesehen sein. Der dazwischenliegende mittlere Rücksitzbank-Bereich kann dagegen regelmäßig für die Benutzung durch Erwachsene freigehalten werden. Eine solche karosseriefeste Kindersitz-Aufnahme kann aus einem Paar von in der Fahrzeugquerrichtung beabstandeten Metallbügeln bestehen, die im Bereich zwischen dem Sitzteil und der Unterseite der Rückenlehne der Rücksitzbank im Wesentlichen sichtgeschützt angeordnet sind.
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Aus der
DE 198 43 870 A1 ist eine solche gattungsgemäße Rückhaltevorrichtung bekannt, bei der zwei in der Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Kindersitz-Aufnahmen bereitgestellt sind. Insbesondere bei Fahrgemeinschaften besteht häufig das Erfordernis, einen dritten Kindersitz auf der Rücksitzbank zu positionieren, was im Hinblick auf eine fehlende dritte karosseriefeste Kindersitz-Aufnahme problematisch ist. Entsprechend sind in der DE 198 43 870 A1 an den einander zugewandten Seiten der beiden seitlich äußeren Kindersitze jeweils Kopplungsstellen für einen dritten Kindersitz vorgesehen, der zwischen den beiden äußeren Kindersitzen im mittleren Bereich der Rücksitzbank positionierbar ist. Die Kopplungsstellen sind jeweils an dem, einander zugewandten Seiten der äußeren Kindersitze sowie beidseitig des mittleren Kindersitzes vorgesehen. Die verwendeten Kindersitze sind daher speziell mit solchen zusätzlichen Kopplungsstellen auszulegen, so dass hier keine herkömmlichen Kindersitze einsetzbar sind.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Rückhaltevorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, bei dem die Kindersitzanbindung an der Rücksitzbank sowohl in Anzahl als auch in der Fahrzeugquerrichtung je nach Kundenwunsch in einfacher Weise variierbar ist.
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Die Aufgabe ist gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches 1 oder des Patentanspruches 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Erfindung beruht auf der Grundidee, dass auch bei nur zwei werksseitig vorgesehenen karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen ein dritter Kindersitz in einfacher Weise sowie mit hoher Stabilität an der Rücksitzbank festlegbar sein soll, ohne dass hierfür spezielle Anpassungen an den Kindersitzen vorzunehmen sind. Vor diesem Hintergrund geht die Erfindung allgemein von einer Rücksitzbank aus, die zumindest eine karosseriefeste Kindersitz-Aufnahme aufweist, an der ein Kindersitz lösbar befestigbar ist. Zur Steigerung der Anzahl von Kindersitz-Aufnahmen im Fahrzeug ist gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 zumindest ein Adapterteil vorgesehen, das anstelle des Kindersitzes an der karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme lösbar befestigbar ist und das zumindest zwei adapterseitige Kindersitz-Aufnahmen trägt. Bevorzugt kann daher bei einem Einbau eines solchen Adapterteiles eine Anzahl von adapterseitigen Kindersitz-Aufnahmen bereitgestellt werden, die um zumindest einen Zähler größer ist als die Anzahl von karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen. Beispielhaft können bei einer einzigen karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme zwei oder mehrere adapterseitige Kindersitz-Aufnahmen bereitgestellt werden. Bei insgesamt zwei karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen können unter Zwischenschaltung des Adapterteils zumindest drei oder mehrere adapterseitige Kindersitz-Aufnahmen bereitgestellt werden. In diesem Fall können daher nicht nur zwei Kindersitze an der Rücksitzbank positioniert werden, sondern insgesamt drei Kindersitze, die jeweils nicht in den karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen, sondern vielmehr in den adapterseitigen Kindersitz-Aufnahmen befestigt sind.
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In der Einbaulage des Adapterteiles kann damit zumindest ein Kindersitz nicht unmittelbar an der karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme befestigt werden, sondern vielmehr unter Zwischenschaltung des Adapterteiles. Zur Halterung an der Rücksitzbank kann der Kindersitz einen, mit der karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme korrespondierenden Verbindungspartner aufweisen. Bevorzugt sind an unteren, hinteren Seitenbereichen des Kindersitzes als Verbindungspartner jeweils Schlossteile vorgesehen, die mit karosseriefesten Rastteilen in Eingriff bringbar sind, die jeweils paarweise eine karosseriefeste Kindersitzaufnahme bilden können. Entsprechende Verbindungspartner weist auch das Adapterteil auf, damit es in einfacher Weise in Eingriff mit der karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme kommen kann. Bevorzugt sind die Verbindungspartner des Kindersitzes sowie des Adapterteiles zueinander baugleich ausgeführt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Fahrzeug an der Rücksitzbank zwei karosserieseitige Kindersitz-Aufnahmen aufweisen, an denen gleichzeitig zwei Kindersitze lösbar befestigbar sind. Die beiden karosserieseitigen Kindersitz-Aufnahmen können jeweils an den seitlich äußeren Enden der Rücksitzbank positioniert sein, und zwar unter Bildung eines anbindungsfreien mittleren Bereiches der Rücksitzbank, der für die Benutzung durch Erwachsene freigehalten werden kann. Den beiden seitlich äußeren, karosserieseitigen Kindersitz-Aufnahmen kann ein gemeinsames Adapterteil zugeordnet sein, das sich im Wesentlichen durchgängig über die gesamte Rücksitzbank in der Fahrzeugquerrichtung erstrecken kann. Entsprechend weist das Adapterteil Verbindungspartner für die beiden karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen auf. Zudem kann das Adapterteil insgesamt drei adapterseitige Kindersitz-Aufnahmen tragen, an denen nunmehr maximal drei Kindersitzes gleichzeitig befestigbar sind. Bei Weglassung des Adapterteiles könnten dagegen maximal nur zwei Kindersitzes an den karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen befestigt werden.
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Alternativ und/oder zusätzlich zu den obigen Erfindungsaspekten kann das Adapterteil auch mit nur einer adapterseitigen Kindersitz-Aufnahme ausgebildet sein. In der Einbaulage kann die adapterseitige Kindersitz-Aufnahme mit Bezug zu der karosserieseitigen Kindersitzaufnahme um einen Querversatz in der Fahrzeugquerrichtung versetzt sein. Auf diese Weise können in der Fahrzeugquerrichtung unterschiedliche Anbringungsorte für den Kindersitz bereitgestellte werden, die je nach Kundenwunsch frei gewählt werden können. So kann die zumindest eine karosserieseitige Kindersitz-Aufnahme bei Weglassung des Adapterteils einen ersten Anbringungsort des Kindersitzes auf der Rücksitzbank bereitstellen. Unter Verwendung des Adapterteiles kann dagegen die adapterseitige Kindersitz-Aufnahme einen zweiten Anbringungsort für den Kindersitz auf der Rücksitzbank bereitstellen. Dieser zweite Anbringungsort ist gegenüber dem ersten Anbringungsort um den oben erwähnten Querversatz versetzt. Es kann daher durch Verwendung des Adapterteiles in einfacher Weise der bereitgestellte Anbringungsort für den Kindersitz in der Fahrzeugquerrichtung variiert werden.
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Gemäß einer bevorzugten technischen Realisierung ist das Adapterteil als ein stabiler, bauteilsteifer Querträger ausgebildet, an dem sowohl die adapterseitigen Kindesitz-Aufnahmen als auch der zumindest eine Verbindungspartner für die karosserieseitige Kindersitz-Aufnahme befestigt sind. In der Einbaulage kann das Adapterteil sämtliche karosseriefeste Kindersitz-Aufnahmen überdecken. Die karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen sind daher bei eingebautem Adapterteil nicht mehr zugänglich.
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Der Querträger des Adapterteiles kann in der Einbaulage in der Fahrzeuglängsrichtung der karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme vorgelagert sein. Beispielhaft kann die karosseriefeste Kindersitz-Aufnahme im Wesentlichen sichtgeschützt im Bereich zwischen dem Sitzteil und der Unterseite der Rücksitzlehne der Rücksitzbank angeordnet sein. Demgegenüber kann das Adapterteil als Nachrüstteil ausgeführt sein, das in der Einbaulage auf dem Sitzteil der Rücksitzbank am Übergangsbereich zwischen dem Sitzteil und der Rücksitzlehne positioniert ist. In diesem Fall ist das Adapterteil in der Einbaulage von außen ohne weiteres frei zugänglich. für eine Montage beziehungsweise Demontage.
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Die vorstehend erläuterten und/oder in den Unteransprüchen wiedergegebenen vorteilhaften Aus- und/oder Weiterbildungen der Erfindung können – außer zum Beispiel in den Fällen eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen – einzeln oder aber auch in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Aus- und/oder Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Darstellung eine Rücksitzbank mit daran befestigtem Adapterteil sowie einem am Adapterteil befestigten Kindersitz;
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2 in einer perspektivischen Ansicht das Adapterteil, deren Verbindungspartner in Rasteingriff mit den karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen sind;
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3 in einer schematischen Seitenansicht einen ohne Zwischenschaltung des Adapterteiles unmittelbar an der karosserieseitigen Kindersitzaufnahme befestigten Kindersitz; und
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4 in einer Ansicht entsprechend der 3 einen unter Zwischenschaltung des Adapterteiles an der Rücksitzbank befestigten Kindersitz.
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In der 1 ist eine Rücksitzbank 1 für ein Kraftfahrzeug dargestellt, und zwar mit einem Sitzteil 3 und einer Rückenlehne 5. In einem von außen nicht einsehbaren Fugenbereich 7 zwischen der Unterseite 9 der Rückenlehne 5 und des Sitzteiles 3 sind zwei karosseriefeste Kindersitz-Aufnahme 11 (2) vorgesehen, die in der Fahrzeugquerrichtung y jeweils an den seitlich äußeren Enden der Rücksitzbank 1 positioniert sind. Jede der beiden karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 weist gemäß der 2 ein Paar voneinander beabstandeter U-förmige Metallbügel 13 auf, die an ihren freien Enden an der Fahrzeugkarosserie 15 festgelegt sind. Die beiden karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 sind Bestandteil eines ISOFIX-Kindersitzsystems, bei dem gemäß der 3 Schlossteile 17 an den unteren, hinteren Seitenbereichen eines Kindersitzes 19 formschlüssig in Eingriff mit den Metallbügeln 13 der karosseriefesten Kindersitzaufnahmen 11 bringbar sind.
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In der 1 sind die beiden karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 nicht mit Kindersitzen verbunden, sondern mit einem gemeinsamen Adapterteil 21, das in der 1 ein schmaler bauteilsteifer Querträger ist, der sich in etwa über die gesamte Breite der Rücksitzbank 1 durchgängig erstreckt. Am Adapterteil 21 sind, wie auch am Kindersitz 19, Schlossteile 17 ausgebildet, die baugleich mit den Schlossteilen 17 am Kindersitz 19 ausgeführt sind. Die Schlossteile 17 bilden Verbindungspartner, die mit den Metallbügeln 17, 22 zusammenwirken. In der 1 sind jedem der Metallbügel 13 jeweils ein solches Schlossteil 17 zugeordnet.
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In der, in der 1 gezeigten Einbaulage des Adapterteiles 21 ragen dessen Schlossteile 17 in der Fahrzeuglängsrichtung x nach hinten ab, wie es in der 2 verdeutlicht ist. Der Querträger des Adapterteiles 21 ist dabei am sichtseitigen Übergangsbereich zwischen dem Sitzteil 3 und der Rückenlehne 5 der Rücksitzbank 1 positioniert. Zudem sind am Adapterteil 21 insgesamt drei adapterseitige Kindersitz-Aufnahmen 23 vorgesehen. Jede der adapterseitigen Kindersitz Aufnahmen 23 weist jeweils – analog zu den karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 – ein Paar von Metallbügeln 22 auf, die in der 1 in etwa baugleich mit den Metallbügeln 13 der karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme 11 sind. Die Metallbügel 22 der adapterseitigen Kindersitz-Aufnahmen 23 überragen den Querträger des Adapterteils 21 in der Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne.
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Zudem sind jedes der Metallbügel-Paare 22 der adapterseitigen Kindersitz-Aufnahmen 23 um einen Querversatz Δy in der Fahrzeugquerrichtung y mit Bezug auf die karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 versetzt positioniert. Die karosserieseitige Kindersitz-Aufnahmen 11 stellen dabei für einen Kindersitz 19 einen ersten Anbringungsort I auf der Rücksitzbank 1 bereit. Gegebenenfalls kann noch ein zweiter Kindersitz 19 auf der, in der Querrichtung y gegenüberliegenden Seite der Rücksitzbank 1 an der zweiten karosseriefesten Kindersitz-Aufnahme 11 montiert werden.
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In der 4 ist dagegen der Kindersitz 19 nicht unmittelbar, sondern unter Zwischenlage des Adapterteiles 21 an den karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 montiert. Aufgrund der im Vergleich zu den karosseriefesten Kindersitz-Aufnahmen 11 querversetzten adapterseitigen Kindersitz-Aufnahmen 23 (2) ist der Kindersitz 19 in der 4 an einem zweiten Anbringungsort II auf der Rücksitzbank positioniert, der um den besagten Querversatz Δy gegenüber dem Anbringungsort I (3) versetzt ist. Auf diese Weise kann durch Einsatz des Adapterteiles 21 in einfacher Weise die Variationsmöglichkeit bezüglich des Anbringungsortes des Kindersitzes 19 in der Querrichtung y variiert werden.
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Das Adapterteil 21 ist bevorzugt als Nachrüstteil zukaufbar und erfordert keine speziellen Anpassungsmaßnahmen des Kindersitzes 19.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rücksitzbank
- 3
- Sitzteil
- 5
- Rückenlehne
- 7
- Übergangsfuge
- 9
- Unterseite der Rückenlehne
- 11
- karosseriefeste Kindersitz-Aufnahme
- 13
- Metallbügel
- 15
- Fahrzeugkarosserie
- 17
- Verbindungspartner
- 19
- Kindersitz
- 21
- Adapterteil
- 22
- Metallbügel
- 23
- adapterseitige Kindersitz-Aufnahme
- Δy
- Querversatz
- I, II
- Anbringungsorte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19843870 A1 [0003]
- DE 19847650 B4 [0004]
- DE 102004048358 A1 [0004]