DE19835313A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verlagern der Schließnaht einer einen Blätterpack zusammenhaltenden Drahtkammbindung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Verlagern der Schließnaht einer einen Blätterpack zusammenhaltenden Drahtkammbindung

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Fritz Witte
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    • B42BOOKBINDING; ALBUMS; FILES; SPECIAL PRINTED MATTER
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    • B42B5/00Permanently attaching together sheets, quires or signatures otherwise than by stitching
    • B42B5/08Permanently attaching together sheets, quires or signatures otherwise than by stitching by finger, claw or ring-like elements passing through the sheets, quires or signatures
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    • B42B5/103Devices for assembling the elements with the stack of sheets

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
  • Basic Packing Technique (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft die Plazierung der Schließnaht einer blockförmige Erzeugnisse der papierverarbeitenden Industrie zusammenhaltenden Drahtkammbindung. DOLLAR A Es ist das Ziel, die Schließnaht an der Unterseite eines Blätterpacks zwischen einer normalen Blockseite und einem verstärkten Bodenblatt zu verstecken. DOLLAR A Erreicht wird dies durch eine den Drahtkamm (8) während einer Vorschubbewegung des Blätterpacks (1) verdrehende Reibbandanordnung (28), die mit doppelter Geschwindigkeit umläuft wie ein Abzugsrollenpaar (18, 19). DOLLAR A Auf diese Weise wird auch bei der Bindung relativ dicker Blätterpacks unter Verwendung relativ dünner Abschlußblätter der Drahtkammer sicher bis zur vorbestimmten Lage der Schließnaht verdreht.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verlagern der Schließnaht einer einen Blätterpack entlang einer Lochreihe zusammen haltenden Drahtkammbindung aus einer ersten Position am Rücken des mit einem Abschluß­ blatt versehenen Blätterpacks in eine zweite Position zwischen dem Blätterpack und dem von einer Seite auf die andere Seite des Blätterpacks umgelegten Abschluß­ blatt.
Blätterpacks können im erfindungsgemäßen Sinn Blöcke, Bücher, Hefte, Kalender, Informationsmappen und ähnliche Artikel sein.
Bei den genannten Drahtkammbindungen hat der aus Draht gebogene Kamm Zin­ ken, die aus einem in geringem Abstand nebeneinander hin und zurück verlaufen­ den Draht bestehen, während am "Rücken" des Kamms ein etwas längerer Draht­ abschnitt in Form von Rückenstegen quer zur Erstreckung der Zinken verläuft. Die Zinken dieses Kamms sind zu einem Kreis derart zusammengebogen, daß die Spit­ zen der Zinken in den Zwischenräumen der Rückenstege liegen. Dabei greifen die Zinken durch die Lochungen des Blätterpacks hindurch. Die zusammenstoßenden Zinkenspitzen und Rückenstege des Kamms bilden die Schließnaht.
Nach der DE-PS 36 05 239 bzw. der korrespondierenden US-PS 4 729 708 ist es bereits bekannt, daß während des Bindevorganges, d. h. während des Anbringens der Drahtkammbindung, die beiden Abschlußblätter des Blätterpacks in Form eines in der Regel verstärkten Deck- und Bodenblattes aufeinanderliegen. Das bedeutet, daß das spätere untere Bodenblatt während des Bindens auf dem oberen Deckblatt liegt. Damit wird erreicht, daß beim Zurückschlagen des Bodenblattes gegen die Rückseite des Blätterpacks der Drahtkamm durch Mitnahme an dessen Rücken­ stegen verdreht wird, so daß die Schließnaht der Drahtkammbindung immer inner­ halb des gebundenen Blätterpacks, d. h. zwischen dem letzten normalen Blatt und dem Bodenblatt zu liegen kommt und nach außen nicht mehr in Erscheinung tritt.
Mit der bisher üblichen Verfahrensweise ergeben sich Schwierigkeiten beim Binden eines dickeren Blätterpacks und insbesondere beim Einsatz eines relativ dünnen Bodenblatts, welches sich beim Umlegen lediglich verbiegt und die Drahtkammbin­ dung infolge der größeren Reibung in den Löchern des Blätterpacks nicht mitnimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative, von der Materialbe­ schaffenheit und den Objektabmessungen unabhängige Herstellungsweise der Drahtkammbindung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schließnaht vor dem Umlegen des Abschlußblattes durch Verdrehen des Drahtkamms in die zweite Po­ sition verlagert wird.
Diese separate Schließnahtverlagerung kann nach einem weiteren Vorschlag derart in den Herstellungsprozeß bzw. in den damit verbundenen Bewegungsablauf inte­ griert werden, daß der Drahtkamm in Zuge einer Überführungsbewegung des Blät­ terpacks rechtwinklig zur Bindungsachse und parallel zur Blattebene verdreht wird.
Nach einem weiteren Vorschlag lassen sich die genannten Verfahrensschritte durch einen bevorzugten Bewegungsablauf dadurch koordinieren, daß der Drahtkamm durch eine Relativgeschwindigkeit verdreht wird, die sich aus der Differenz einer am Drahtkamm erzeugten Umfangsgeschwindigkeit und einer linearen Vorschubge­ schwindigkeit des überführten Blätterpacks ergibt. Hierbei kann je nach Lage der Drahtkammbindung die erzeugte Umfangsgeschwindigkeit schneller oder langsa­ mer als die Vorschubgeschwindigkeit sein.
Die Vorrichtung zum Durchführen des eingangs bezeichneten Verfahrens besteht aus einem rechtwinklig zur Bindungsachse der Drahtkammbindung reibschlüssig am Drahtkamm angreifenden Drehhilfsmittel.
Eine sich perfekt in den Bewegungsablauf des Herstellungsprozesses einfügende bzw. mit den zugehörigen Förderkomponenten zusammenwirkende Weiterbildung besteht darin, daß das Drehhilfsmittel als den Drahtkamm im wesentlichen tangen­ tial und parallel zur Blattebene des vorgeschobenen Blätterpacks beaufschlagende umlaufende Reibbandanordnung ausgebildet ist.
Eine flexibel handhabbare Ausgestaltung, die je nach Lage der Drahtkammbindung deren gewünschte Schließnahtverlagerung ermöglicht, besteht darin, daß die mit ihrem den Drahtkamm tangierenden Trum in Vorschubrichtung des Blätterpacks antreibbare Reibbandanordnung mit einer relativ zu der eines den Blätterpack be­ aufschlagenden Vorschubrollenpaares unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist.
Vorzugsweise ist die Reibbandanordnung mit einer doppelt so großen Geschwin­ digkeit wie das Vorschubrollenpaar antreibbar.
Zur flexiblen Anpassung an unterschiedliche Formate und Abmessungen der ver­ wendeten Komponenten wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Reibbandanord­ nung und eine dieser gegenüberliegende die Vorschubebene des Blätterpacks bil­ dende Plattform mit unterschiedliche Abmessungen des Drahtkamms ausgleichen­ den Stellmitteln versehen sind.
Um etwaige Differenzen in der Drahtkammdicke auszugleichen, ist darüber hinaus vorgesehen, daß das den Drahtkamm tangierende Trum der Reibbandanordnung mit einer federnden Lagerung ausgestattet ist.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht in der zuverlässigen Arbeitsweise der Vorrichtung, auch unter erschwerten Bedingungen, sowie deren flexible Integrie­ rung in den Herstellungsprozeß der Blockbindung unter Zusammenwirkung mit spezifischen Bearbeitungsschritten und Handhabungen der miteinander zu verbin­ denden Komponenten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus­ führungsbeispiels näher erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Drehen einer Drahtkammbindung in der Aus­ gangsposition,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in der Arbeitsposition,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Blocks mit einge­ zogener Drahtkammbindung unmittelbar nach dem Einführen des Drahtkamms und
Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt durch den Rücken eines fertigen Blocks.
Gemäß Fig. 1 ist ein blockförmiger Blätterpack in seiner Herstellungsform mit ei­ nem oben liegenden verstärkten Abschlußblatt 2 und darunterliegendem ebenfalls verstärkten Deckblatt 3 gemäß Fig. 3 in einer Abnahmeposition zwischen Klemm­ backen 4 eines nicht weiter dargestellten, in Pfeilrichtung 6 rotativ antreibbaren Re­ volvers gezeigt.
Der Blätterpack 1 wird durch eine Drahtkammbindung 7 zusammengehalten, bei der gemäß Fig. 3 ein Drahtkamm 8 derart gebogen ist, daß den jeweiligen Loch­ abstand im Blätterpack 1 überbrückende Rückenstege 9 jeweils zwei Zinken 11 miteinander verbinden, die aus zwei in relativ dichtem Abstand nebeneinander hin und zurück verlaufenden Drahtteilen bestehen, die an ihrer Spitze durch eine Bie­ gung miteinander verbunden sind. Diese Zinken 11 sind zu einem Kreis derart zu­ sammengebogen, daß die Zinkenenden 12 etwa in Verlängerung der Rückenstege 9 liegen, d. h. in den Lücken zwischen den Rückenstegen 9. Dabei ragen die Zin­ ken 11 durch die Löcher 13 einer parallel zum Rücken 14 des Blätterpacks 1 verlau­ fenden Lochreihe. An der Stelle, an der die Zinkenenden 12 und die Rückenstege 9 auf einer Parallelen zum Rücken 14 zusammenstoßen, ist daher eine Schließnaht 16 gebildet.
Der Abnahmeposition des Blätterpacks 1 ist zu beiden Seiten einer eine Vorschub­ ebene des Blätterpacks 1 bildenden Blattform 17 ein Abzugsrollenpaar aus Abzugs­ rollen 18, 19 zugeordnet, die jeweils an den Enden eines um eine Achse 21 bzw. 22 verschwenkbaren Hebels 23 bzw. 24 gelagert sind.
Gegenüber der Plattform 17 befindet sich ein Drehhilfsmittel 26 in Form einer mit dem Untertrum in Pfeilrichtung 27 umlaufend antreibbaren Reibbandanordnung 28.
Die Abzugsrollen 18, 19 und die Reibbandanordnung 28 sind durch einen Motor 29 über Zahnriemen 31, 32 antreibbar, wobei die Reibbandanordnung 28 mit doppelter Geschwindigkeit umläuft.
Zur Anpassung an unterschiedliche Dickenabmessungen des Drahtkamms 8 ist die Reibbandanordnung 28 in Richtung des Doppelpfeils 33 um eine Achse 34 durch Stellmittel in Form einer auf einen Stellhebel 36 wirkenden Verstellwelle 37 ver­ schwenkbar.
Zusätzlich ist das untere Trum der Reibbandanordnung 28 zwecks Kompensierung einer schwankenden Drahtkammdicke mit einer federnden Lagerung 38 ausge­ stattet.
Die der Reibbandanordnung 28 gegenüberliegende Plattform 17 ist ebenfalls zwecks Anpassung an unterschiedliche Dickenabmessungen des Drahtkamms 8 höhenverstellbar, wozu die Plattform 17 an einem Träger 39 befestigt ist, der ge­ lenkig mit zwei Parallelhebeln 41, 42 verbunden ist, welche um ortsfeste Achsen 43 bzw. 44 schwenkbar sind. Mit 46 ist ein Stellantriebsmittel und mit 47 eine Stellskala für die Höheneinstellung der Plattform 17 bezeichnet.
Zum Abziehen des Blätterpacks 1 werden die Abzugsrollen 18, 19 gemäß Fig. 2 einwärtsgeschwenkt und die Klemmbacken 4 geöffnet. Durch die in Richtung der Pfeile 48 angetriebenen Abzugsrollen 18, 19 wird er Blätterpack 1 in den auf die Dicke der Drahtkammbindung 7 eingestellten Kanal zwischen der Plattform 17 und der Reibbandanordnung 28 vorbewegt. Infolge der mit doppelter Geschwindigkeit umlaufenden Reibbandanordnung 28 wird der Drahtkamm 8 im Zuge der Vorbewe­ gung in Pfeilrichtung 49 soweit in Pfeilrichtung 50 verdreht, daß seine Schließnaht 16 gemäß Fig. 4 von der Rückseite 14 an die Unterseite des Blätterpacks 1 ge­ langt.
In Fig. 4 ist ein Zustand dargestellt, in dem in einem nachfolgenden Arbeitsgang auf bekannte Weise das Abschlußblatt 2 an die Unterseite des Blätterpacks 1 um­ geschlagen wurde, so daß die Schließnaht 16 endgültig zwischen diesem Ab­ schlußblatt 2 und dem letzten Blatt des normalen Blätterpacks 1 liegt.

Claims (9)

1. Verfahren zum Verlagern der Schließnaht einer einen Blätterpack entlang einer Lochreihe zusammen haltenden Drahtkammbindung aus einer ersten Position am Rücken des mit einem Abschlußblatt versehenen Blätterpacks in eine zweite Position zwischen dem Blätterpack und dem von einer Seite auf die andere Seite des Blätterpacks umgelegten Abschlußblatt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließnaht (16) vor dem Umlegen des Abschlußblattes (2) durch Verdrehen des Drahtkamms (8) in die zweite Position verlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drahtkamm (8) im Zuge einer Überführungsbewegung (Pfeil 49) des Blätterpacks (1) rechtwink­ lig zur Bindungsachse und parallel zur Blattebene verdreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht­ kamm (8) durch eine Relativgeschwindigkeit verdreht wird, die sich aus der Diffe­ renz einer am Drahtkamm erzeugten Umfangsgeschwindigkeit und einer linearen Vorschubgeschwindigkeit des überführten Blätterpacks (1) ergibt.
4. Vorrichtung zum Verlagern der Schließnaht einer einen Blätterpack entlang einer Lochreihe zusammen haltenden Drahtkammbindung aus einer ersten Position am Rücken des mit einem Abschlußblatt versehenen Blätterpacks in eine zweite Position zwischen dem Blätterpack und dem von einer Seite auf die andere Seite des Blätterpacks umgelegten Abschlußblatt, gekennzeichnet durch ein rechtwinklig zur Bindungsachse der Drahtkammbindung (7) reibschlüssig am Drahtkamm (8) angreifendes Drehhilfsmittel (26).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehhilfs­ mittel (26) als den Drahtkamm (8) im wesentlichen tangential und parallel zur Blatt­ ebene des vorgeschobenen Blätterpacks (1) beaufschlagende umlaufende Reib­ bandanordnung (28) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihrem den Drahtkamm (8) tangierenden Trum in Vorschubrichtung (Pfeil 49) des Blätter­ packs (1) antreibbare Reibbandanordnung (28) mit einer relativ zu der eines den Blätterpack beaufschlagenden Abzugsrollenpaares (18, 19) unterschiedlichen Um­ fangsgeschwindigkeit antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibband­ anordnung (28) mit einer doppelt so großen Geschwindigkeit wie das Abzugsrollen­ paar (18, 19) antreibbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibband­ anordnung (28) und eine dieser gegenüberliegende, die Vorschubebene des Blät­ terpacks (1) bildende Plattform (17) mit unterschiedliche Abmessungen des Draht­ kamms (1) ausgleichenden Stellmitteln (37 bzw. 46) versehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das den Draht­ kamm (1) tangierende Trum der Reibbandanordnung (28) mit einer federnden La­ gerung (38) ausgestattet ist.
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