DE19835291A1 - Kunststoffbehälter zur Lagerung von flüssigen Überzugsmitteln - Google Patents
Kunststoffbehälter zur Lagerung von flüssigen ÜberzugsmittelnInfo
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Abstract
Behälter für die Lagerung wasserhaltiger Überzugsmittel, bestehend aus einem Behälterrumpf (2) aus Kunststoff, einem Unterboden (3), entweder direkt am Behälterrumpf aus dem gleichen Kunststoff angeformt oder an den Behälterrumpf angebördelt, bestehend aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall, und einem am Behälterrumpf angebördelten Oberboden (1) aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall, der entweder so ausgebildet ist, daß er einen eindrückbaren Behälterdeckel (4a) aufnehmen kann oder der mit einer andersartigen üblichen Verschlußeinrichtung (6, 4) versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen für wäßrige Überzugsmittel geeigneten Behälter, der aus
Kunststoff und Metallteilen hergestellt wird und zur Innenseite zum flüssigem
Überzugsmittel nur Kunststoffoberflächen und keine Metalloberflächen aufweist.
Metallbehälter zum Abfüllen und Lagern von verschiedenen flüssigen Materialien sind
allgemein bekannt. Insbesondere bei der Verwendung von lösungsmittelhaltigen
Überzugsmittel, z. B. flüssigen Lackverdünnungen. Für verschiedene
Anwendungszwecke werden diese Behälter, insbesondere Dosen, aus Metall gefertigt,
im allgemeinen aus verzinntem Stahlblech. Dieses Material hat den Vorteil, daß es
kostengünstig ist, gut verarbeitet werden kann und bei Transporten nur eine geringe
Beschädigungsgefahr besteht. Außerdem sind solche Behälter gegen die verwendeten
Lösungsmittel stabil. Sollten in den Überzugsmitteln gegebenenfalls aggressive
Substanzen z. B. Säuren oder Amine enthalten sein, so ist es üblich, die Innenseite der
Behälter zu beschichten - entweder mit flüssigen Lacken oder mit Pulverlacken, die
dann die metallische Wand von dem flüssigen Inhalt trennen.
Es setzen sich jedoch immer mehr wäßrige Überzugsmittel durch, d. h. als flüssiger
Bestandteil dieser Lacke ist Wasser in großen Mengen enthalten. Außerdem können
noch geringere Anteile von organischen Lösungsmitteln für bestimmte
anwendungstechnische Eigenschaften beigefügt sein. Wasser hat jedoch in Verbindung
mit den die festen Lackbestandteile im Wasser dispergiert haltenden Zusatzstoffen,
z. B. Säure oder Basen die Eigenschaft, die üblicherweise verwendeten Stahlbleche,
gegebenenfalls auch verzinnte Bleche, anzugreifen und zu Rost zu führen. Auf diese
Weise gebildete gelöste Metallionen oder Rostpartikel stören die Applikationsfähigkeit
des Lackes und lassen das Produkt sehr schnell unbrauchbar werden. Auch eine
übliche Beschichtung der Innenseite der Metallteile mit flüssigen Lacken oder
Pulverlacken führt nicht immer zum gewünschten Erfolg. Da Wasser und die
verwendeten ionischen Bestandteile, z. B. Säuren oder Basen, sehr kleine
Molekülgrößen aufweisen, diffundieren diese durch die Poren der Lackschicht sehr
leicht hindurch und können so das Metall angreifen. Der Effekt ist durch Roststellen,
gelöste Ionen, Rostteilchen bzw. Blasen auf der Doseninnenseite leicht festzustellen.
Diese Störungsstellen sind besonders auf mechanisch beanspruchten Wandteilen zu
erkennen bzw. auf den vorhandenen Falzen, Schweißnähten oder ähnlichem.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb einen Behälter zur Lagerung und
Transport von Überzugsmitteln zur Verfügung zu stellen, der über einen längeren
Zeitraum eine Lagerung wasserhaltiger Überzugsmittel gestattet, ohne daß eine
wesentliche Einwirkung des Behälters auf den Inhalt erfolgt. Dabei soll dieser
Behälter auf den üblichen Verarbeitungsgeräten und Maschinen verarbeitet werden
können, die in vielen Industriebetrieben für die Verarbeitung, Befüllung und
Verwendung von metallischen Behältern und Dosen, insbesondere Weißblechdosen,
vorhanden sind.
Die vorliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Behälter aus Kunststoff,
insbesondere eine Dose zur Verfügung gestellt wird, die aus einem Behälterrumpf
(Behälterwand, Behältermantel) aus einem Kunststoffmaterial besteht, wobei der
Behälterboden entweder in einem Stück aus dem gleichen Kunststoffmaterial des
Behälterrumpfs hergestellt oder aus einem Metallboden besteht, der mindestens zur
Innenseite mit einem Kunststoffüberzug versehen ist, und das Oberteil des Behälters
aus einem metallischen Oberboden besteht, der auf der Innenseite zum Produkt hin
einen Kunststoffüberzug aufweist und mit einer dazu passenden und üblichen
Verschlußeinrichtung, der mindestens auf der Innenseite zum Produkt hin einen
Kunststoffüberzug aufweist, oder aus Kunststoff besteht, versehen ist.
Einen Gegenstand der Erfindung bildet daher ein Behälter für die Lagerung
wasserhaltiger Überzugsmittel, bestehend aus einem Behälterrumpf (Behälterwand,
Behältermantel), einem Unterboden und einem Oberboden, der dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) der Behälterrumpf aus Kunststoff geformt ist,
- b) der Unterboden
- 1. entweder direkt am Behälterrumpf aus dem gleichen Kunststoff angeformt ist, oder
- 2. an den Behälterrumpf angebördelt ist und aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall besteht,
- c) der Oberboden am Behälterrumpf angebördelt ist und aus mindestens auf der
Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall besteht und entweder
- 1. so ausgebildet ist, daß er einen eindrückbaren Behälterdeckel aufnehmen kann oder
- 2. mit einem andersartigen üblichen Verschluß aus Kunststoff versehen ist.
Der Behälter kann in verschiedenen Formen ausgebildet sein, wie sie insbesondere auf
dem Sektor flüssiger Uberzugsmittel üblich sind. Es kann sich beispielsweise um die
Formen von Dosen (z. B. zylindrisch, konisch oder quader- bzw. würfelförmig),
Flaschen oder Kanistern handeln.
Insbesondere für viskose Produkte kann der Behälter eine Dose sein. Im Fall einer
Dose besteht der Verschluß beispielsweise aus einem eindrückbaren Deckel, z. B. aus
einem Metalldeckel, der auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtet ist oder aus
einem Kunststoffdeckel. Für dünnflüssige Produkte ist der Behälter bevorzugt eine
Flasche oder ein Kanister, der als Verschluß z. B. ein übliches Schraubgewinde mit
aufschraubbarem Kunststoffdeckel oder an der Innenseite mit Kunststoff
beschichtetem Metalldeckel aufweist. Für erfindungsgemäße Dosen ist es insbesondere
zweckmäßig, daß die Außenwand des Dosenrumpfes zylindrisch geformt ist. Die
Innenwand der Dose kann auch zylindrisch geformt sein, insbesondere ist sie jedoch
konisch geformt. Die Innenwand weist vorzugsweise eine glatte Oberfläche auf.
Ebenso ist es vorteilhaft, daß der Boden der Dose auf der Innenseite glatt ist und im
wesentlichen eben oder leicht gebogen (z. B. nach innen gewölbt) ausgeformt ist und
so im Dosenvolumen keine Zonen auftreten in denen sich Bestandteile des
Überzugsmaterials entmischen bzw. absetzen können.
Bei konischer Doseninnenwand ist die Abweichung von der zylindrischen Form nur
sehr gering. Sie beträgt im allgemeinen weniger als 3° Abweichung. Die Wandstärke
des Dosenrumpfs wird so gewählt, daß eine ausreichende mechanische Stabilität
gewährleistet ist. Diese Wandstärke wird vom Fachmann jeweils in Abhängigkeit von
dem verwendeten Kunststoffmaterial und von der gewählten Dosengröße. Übliche
Maße für einen Liter fassende Dosen sind beispielsweise ein Dosendurchmesser von
circa 110 mm sowie eine Dosenhöhenhöhe von circa 130 mm. Die Wandstärke kann
beispielsweise zwischen 0,5 und 2,5 mm betragen, insbesondere zwischen 1 und 2
mm.
In einem Stück angeformt an den Dosenrumpf kann gegebenenfalls der Boden der
Dose hergestellt werden. In diesem Fall ist der Bodeninnenteil bevorzugt möglichst
glatt und im wesentlichen eben bzw. weist nur eine leicht gewölbte Form auf. Die
Dicke des Dosenbodens beträgt entsprechend den oben angegebenen Werten für die
Wandstärke beispielsweise 0,5 bis 2,5 mm, z. B. 1 bis 2 mm. Es ist aus
Stabilitätsgründen jedoch auch möglich, die Wandstärke des Bodens zu variieren und
dicker zu gestalten. Dabei kann insbesondere der Außenteil des Dosenbodens etwas
stärker gewählt werden. Ebenso ist es möglich, durch z. B. 2 bis 8 außen auf der
Bodenseite angebrachte Verstärkungen, Stege oder Rippen, eine erhöhte mechanische
Stabilität des Dosenbodens zu erreichen.
Gegebenenfalls kann der Dosenboden auch in Form eines Deckels aus Metall gefertigt
sein. Dabei ist die eine Metallseite zur Innenseite der Dose mit einem
Kunststoffüberzug vollständig abgedichtet. Diese Innenseite des Bodens hat bevorzugt
im wesentlichen auch eine glatte, ebene oder gewölbte Oberfläche. Der Boden ist am
Rand mit bekannten Falzen versehen, die auf übliche Art und Weise mit dem
Dosenrumpf verbördelt werden können. Der Metalldeckel kann auf der Außenseite
gegebenenfalls Verstärkungen, Sicken, Stege usw. aufweisen.
Für verschiedene Zwecke hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Außenseite des
Bodens - sei es als Metallboden oder als Kunststoffboden - in der Mitte eine runde
ebene Fläche aufweist. Gegebenenfalls können hier Etiketten oder Markierungen
angebracht werden.
Eine glatte innere Oberfläche der Dose ohne Sicken oder Stege hat insbesondere den
Vorteil, daß eine Reinigung der Dose vor der Befüllung und die spätere
Restentleerbarkeit ohne große Schwierigkeiten möglich ist. Weiterhin ist bei Lagerung
von Überzugsmitteln über einen längeren Zeitraum ein Absetzen und Separieren von
flüssigen und festen Bestandteilen häufig nicht zu vermeiden. Durch eine glatte innere
Oberfläche ist ein erleichtertes Aufrühren und Homogenisieren der Bestandteile
jederzeit möglich.
Der Dosenboden kann glatt ausgeprägt sein. Es ist jedoch auch möglich, daß auf der
Außenseite des Behälterbodens Sicken sind oder der Dosenrumpf eingezogen ist, so
daß die Standfläche in entsprechende Aussparungen des Dosenoberbodens eingreift
um so eine Stapelbarkeit der Dose zu ermöglichen.
Für Flaschen ist die Form den bekannten üblichen Flaschen angepaßt. Sie haben
bevorzugt eine außen zylindrische Form. Auf der Innenseite können sie z. B.
zylindrisch oder leicht konisch sein. Gegebenenfalls ist es auch möglich, insgesamt
eine konische Form zu erhalten. Diese Form, die zu einer kleineren Grundfläche
führt, hat für eine spätere Stapelfähigkeit der Flaschen Vorteile.
Für Kanister können die üblichen Formen verwendt werden, z. B. ist häufig ein
rechteckiger Grundriß mit z. B. abgerundeten Ecken möglich. Die Form wird
entsprechend aus dem Kunststoffrumpf nachgebildet.
Die Wandstärke entsprechen den oben erwähnten Angaben für Dosen. Ebenso kann
der Flaschen- oder Kanisterboden entweder direkt aus dem Kunststoffmaterial
angeformt sein oder er wird separat als ein beschichteter Boden aus Metall
angebördelt.
Die Oberseite einer Dose kann z. B. aus zwei Teilen bestehen, beispielsweise kann der
Oberboden mit einer Verschlußeinrichtung versehen sein, auf die ein Deckel
aufsetzbar ist. Eine derartige Verschlußeinrichtung kann z. B. aus einem
Schraubstutzen bestehen, auf den ein Deckel aufgeschraubt werden kann. Die
Verschlußeinrichtung kann dabei zum Ausgießen des Behälterinhalts dienen. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Oberboden des Behälters als ein
Metallring ausgebildet, der auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtet ist. Dieser
wird ebenso wie der Metallboden mit einer allgemein bekannten Bördelnaht mit dem
Dosenrumpf fest verbunden. Damit ist der Dosenkörper insgesamt vorgeformt. Der
Metallring kann gegebenenfalls verschiedene Sicken, Nute, Stege oder Verstärkungen
aufweisen. Diese dienen dazu, ihn mechanisch gegen Verformungen zu stabilisieren.
Es ist nicht notwendig, jedoch möglich, daß die Innenseite des Metallringes ebenfalls
eine glatte Oberfläche aufweist.
Der zweite Teil der Oberbodens besteht bei dieser Ausführungsform aus dem
eigentlichen eindrückbaren Verschlußdeckel, der für die Öffnung im Dosenoberteil
vorgesehen ist. Dieser besteht bevorzugt auch aus Metall und weist auf der Innenseite
sowie auf den Flanken eine Beschichtung mit Kunststoff auf. Er kann jedoch aus
Kunststoff geformt sein. Form und Ausgestaltung des Metallrings und des
Verschlußdeckels können nach bekannten Prinzipien gewählt werden.
Dabei zeigt sich ein weiterer Vorteil eines innen beschichteten Metallringes oder
Oberbodens darin, daß nach dem Stand der Technik, um eine vollständige Abdichtung
zwischen Deckel bzw. Boden einer Metalldose zu erzielen, in die Bördelnaht eine
zusätzliche Dichtmasse, oder sogenannte 'compound' eingebracht werden muß. Wenn
erfindungsgemäß die Innenseite des Ringes oder Oberbodens bzw. des Oberteils an
der Bördelnaht ebenfalls mit dem Kunststoffüberzug versehen ist, wird beim Bördeln
mit dem Dosenrumpf ein sicherer und flüssigkeitsfester Verschluß erreicht ohne
Einsatz von compounds. Um einen sicheren Halt der Bördelnaht von Dosenboden
oder Dosenoberteil am Kunststoffrumpf zu gewährleisten, ist die Kunststoffwand am
Rand bevorzugt nicht glatt ausgeprägt. An der Außenseite des Dosenrumpfes kann
z. B. eine Kunststoffwulst bzw. eine Kunststoffnut vorgesehen sein, in die das Blech
des metallischen Ringes oder Oberbodens beim Umbördeln eingreift. Auf diese Weise
kann sichergestellt werden, daß auch unter erhöhtem Innendruck, z. B. bei erhöhter
Temperatur des Doseninhaltes, kein Abrutschen aus der Befestigung möglich ist und
eine sich festziehende und zusätzlich selbst abdichtende Befestigung erreicht wird; der
metallische Rand des Oberbodens oder des Unterbodens kann beim Bördeln in die
glatte Dosenwand eingreifen.
Bei Flaschen ist der Oberboden zum besseren Entleeren an seinem oberen Ende meist
konisch nach außen geformt. Der Verschluß kann z. B. ein üblicher Schraubverschluß
aus Kunststoff oder aus mit Kunststoff zumindest an der Innenseite beschichtetem
Metall sein. Es können allgemeinen bekannte Verschlußeinrichtungen eingesetzt
werden. Es kann sich dabei um einen üblichen Verschluß wie auch um einen als
"kindersicher" bezeichneten Verschluß handeln.
Kanister können ebenfalls in üblicher Form mit üblicher Oberboden- und
Verschlußtechnik ausgestattet sein. Die Oberböden werden auf den Kunststoffrumpf
aufgebördelt und müssen als zusätzliche Maßnahme nur auf der Innenseite
entsprechend kunststoffbeschichtet sein. Die Verschlußeinrichtung kann - wie bei den
Flaschen - aus einem Stutzen mit z. B. Schraubgewinde mit aufsteck- bzw.
aufschraubbarem Deckel bestehen. Sowohl Stutzen als auch Deckel können aus
Kunststoff oder aus zumindest innenseitig mit Kunststoff beschichtetem Metall
bestehen.
Größe und Maße des Behälters bzw. der Behältereinzelteile werden entsprechend den
bekannten metallischen Behältern gewählt. So sind beispielsweise Einliter-Dosen,
Dreiliter-Dosen oder auch Fünfliter-Dosen oder 0,5 Liter- und 1 Liter-Flaschen, 2,5
Liter- und 5 Liter-Kanister üblich. In diesem Fall läßt sich die Dicke der
Behälteraußenwand bzw. des Unterbodens und des Oberbodens leicht entsprechend
anpassen. Gegebenenfalls können Verstärkungen, z. B. Sicken auf Unter- und
Oberboden angebracht werden. Form und Maße des Behälters können so gewählt
werden, daß sie auf den üblichen Maschinen zur Verarbeitung von Blechdosen oder
Flaschen hergestellt bzw. verarbeitet werden können. Es ist insbesondere
zweckmäßig, wenn der Außendurchmesser des Behälters den üblichen
Bördeleinrichtungen bzw. Befüllseinrichtungen entspricht. Es versteht sich, daß die
mechanische Stabilität der Behälterwand leicht so ausgerichtet werden kann, daß der
Dosendeckel, Kanister- oder Flaschenverschluß auf bekannte Art und Weise
eingedruckt werden kann. Die Form des Behälters und seine Eigenschaften können
vom Fachmann leicht so gewählt werden, daß die üblichen Anforderungen an eine
Transportverpackung z. B. mechanische Stabilität, Fallstabilität, Druckstabilität für die
entsprechenden Normen und Richtlinien erfüllt werden. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Behälters besteht darin, daß er metallische Anteile mindestens im
Behälteroberboden enthält. Aus diesem Grund ist es möglich auch die üblichen
elektromagnetisch gesteuerten bzw. auf magnetischen Kräften beruhenden
Verarbeitungsgeräte zu benutzen. So ist der Metallanteil im Oberboden und
gegebenenfalls zusätzlich im Unterboden ausreichend, um den leeren Behälter bzw.
dessen Einzelteile magnetisch befördern zu können.
Als Material des Deckels, Dosenoberbodens bzw. des Dosenbodens bzw. für Flaschen
oder Kanister können die üblichen bekannten Bleche, z. B. Stahlblech genommen
werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um übliches verzinntes Stahlblech,
verzinktes Stahlblech oder auch um chromatiertes Stahlblech. Gegebenenfalls sind
jedoch auch andere Metalle, insbesondere ferromagnetische Metalle geeignet, die sich
entsprechend verformen lassen und die notwendigen mechanischen Eigenschaften
aufweisen.
Das Beschichtungsmaterial von Boden oder Oberboden insbesondere Dosenboden und
Dosenoberteil kann auf verschiedene Art und Weise aufgebracht werden. Einerseits ist
es möglich flüssige Lacke bzw. Pulverlacke aufzutragen und diese einzubrennen und
zu vernetzen. Dabei entsteht ein gut haftender Kunststoffüberzug auf dem Metallteil,
der bei einer ausreichenden Schichtstärke Blech und Behälterinhalt voneinander
trennt. Beispiele für flüssige Kunststoffbeschichtungsmittel (Lacke) sind übliche,
bekannte Coil-Coating-Lacke, z. B. auf Polyesterbasis. Beispiele für Pulverlacke sind
übliche Lacke, z. B. auf Basis von Polyestern oder Epoxidsystemen. Auf der anderen
Seite haben sich als besonders geeignet Kunststoffüberzüge erwiesen, die als Pulver
durch Sintern oder insbesondere als Folie durch Walzen auf die noch nicht
verformten Metallbleche aufgetragen werden und erst danach eine entsprechende
Bearbeitung z. B. Stanzen oder Verformen durchgeführt wird. Diese Pulver oder
Kunststoffolien können z. B. aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyethylen
hoher Dichte (HDPE), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polycarbonat (PC)
bestehen. Besonders geeignet sind HDPE, PP, PET. Die kunststoffbeschichteten
Oberflächen können eine sehr geringe Dicke der Kunststoffschicht aufweisen
beispielsweise zwischen 5 und 50 µm. Eine mechanische Stabilität ist nicht
notwendig, da diese vom metallischen Blechteil zur Verfügung gestellt wird. Die
chemische Stabilität dieser Kunststoffüberzüge ist hervorragend. Sie sind gegen
Wasser, Säuren, Laugen und eine Vielzahl von organischen Lösungsmitteln beständig
und geben keine löslichen Bestandteile an das Überzugsmittel ab. Insbesondere ist
eine Kombination aus chromatierten Stahlblechen und Folien aus PP, PET, und/oder
HDPE bevorzugt. In diesem Fall ist bei dem Aufwalzen der entsprechenden Folien
auf das metallische Substrat eine gute Haftung erzielbar. Die entsprechende
Kunststoffbeschichtung ist wasserdicht und verhindert eine Korrosion oder ein Rosten
der Metalloberfläche. Ebenso ist durch den hohen Vernetzungsgrad nur eine geringe
Quellfähigkeit vorhanden. Werden übliche verzinnte Blechsubstrate genommen, so
kann es je nach Auswahl der Blechart bevorzugt sein gegebenenfalls einen
zusätzlichen üblichen Haftkleber zwischen die Substrat und Folie beim Kaschieren
aufzutragen.
Besonders bevorzugt sind metallische, kunststoffbeschichtete Dosenoberböden mit
einem metallischen, kunststoffbeschichteten Deckel. Es hat sich gezeigt, daß das
Verschließen der Deckel (insbesondere durch Eindrücken) bzw. die Haftung von
Dosendeckel mit Dosenoberboden bei Beschichtung der Metallteile, insbesondere mit
den oben erwähnten Kunststoffen eine besonders gute Haftung aufweisen. Selbst im
Fall einer Verschmutzung mit dem Behälterinhalt ist eine gute Haftung sichergestellt,
die deutlich über der Haftung bei lackierten Metallteilen liegt. Dieses ist insbesondere
zur Erzielung einer notwendigen Transportsicherheit der Verpackung von Vorteil.
Der Behälterrumpf besteht vollständig aus Kunststoff. Als Kunststoffe sind
beispielsweise die vorstehend zur Beschichtung erwähnten Kunststoffe geeignet.
Insbesondere sind PP, PET oder HDPE zweckmäßig. Da diese Kunststoffe im Prinzip
eine hochvernetzte molekulare Struktur aufweisen, ist nur eine geringe Quellfähigkeit
bzw. eine geringe Diffusionsdurchlässigkeit gegeben. Eine besondere
Ausführungsform kann noch durch Behandlung der inneren und/oder äußeren
Oberflächen der Kunststoffwand bzw. gegebenenfalls auch der Kunststoffbeschichtung
von Behälterunterboden und Behälteroberboden erreicht werden. Dabei ist z. B. eine
zusätzliche Vernetzung der Oberfläche durch Bestrahlung (Gammastrahlung), durch
Fluorierung (kurzzeitige oberflächliche Behandlung mit gasförmigem Fluor) oder
durch Sulfonierung möglich. Die so behandelten Oberflächen weisen eine besondere
Stabilität gegen Lösungsmittel auf und verbessern die Alterungsbeständigkeit.
Kunststoffverschlüsse und Deckel können z. B. aus den vorstehend zur Beschichtung
mit Folien genannten Kunststoffen bestehen. Besonders geeignet sind z. B. PP und PE.
Zur chemischen Inertisierung können diese Verschlüsse auch wie vorstehend
beschrieben behandelt werden.
Die Farbe des Kunststoffmaterials kann beliebig gewählt werden. Die
Kunststoffmaterialien können in verschiedenen Farben im Handel bezogen werden. Es
werden solche Farben verwendet, die auf der Innenseite durch den eingesetzten Lack
mit seinen Lösungsmittelbestandteilen nicht gelöst werden und keine Bestandteile in
das Beschichtungsmittel diffundieren. Gegebenenfalls ist es möglich den Behälter in
den entsprechenden Farbtönen des Innenlackes einzufärben. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, daß ein neutrales weißes Kunststoffmaterial als Wand gewählt wird, die
an der Seite senkrecht einen farblosen und durchsichtigen Streifen aufweist. In diesem
Fall können sehr leicht der Befüllungsgrad und die Farbe des Behälterinhaltes von
außen kontrolliert werden, ohne daß die Dose oder Flasche geöffnet werden muß.
Die Herstellung des Behälterrumpfs ist im Prinzip bekannt. Sie kann z. B. entweder
durch Spritzgießen erfolgen, ein weit verbreitetes Verfahren in der Kunststofftechnik,
ebenso ist es z. B. möglich, den Kunststoffbehälter durch Blasen herzustellen. Das
Verfahren ist im wesentlichen nicht kritisch. Es muß nur sichergestellt sein, daß die
Behälter reproduzierbar die notwendige Maßhaltigkeit aufweisen. In beiden Fällen ist
es möglich entweder einen reinen Behälterrumpf herzustellen oder aber es wird die
Behälterwand im Verbund mit dem Behälterunterboden hergestellt.
Der erfindungsgemäße Behälter insbesondere in Form einer Dose eignet sich
insbesondere zur Befüllung mit flüssigen Überzugsmitteln z. B. Lacken für die
allgemeine Industrie, für Endverbraucher oder für die Automobillackierung,
insbesondere für die Autoreparaturlackierung. Dabei können je nach Auswahl des
Kunststoffmaterials lösungsmittelbasierende Überzugsmittel eingefüllt werden,
bevorzugt ist jedoch die Verwendung dieser Behälter zur Abfüllung und Lagerung von
Wasserlacken. Unter Wasserlacken werden die üblichen pigmentierten oder nicht
pigmentierten, im wesentlichen wasserhaltigen, Überzugsmittel verstanden, die
zusätzlich noch geringe Anteile, z. B. bis zu 20% organischer Lösungsmittel
aufweisen können. Es ist nicht weiter kritisch, ob die Stabilisierung des wäßrigen
Überzugsmittels über ionische Tenside erfolgt oder über nicht ionische Tenside, ob
selbstemulgierende Harze oder Zusatzstoffe eingesetzt werden, oder ob durch
Neutralisation mit organischen Säuren bzw. organischen Basen eine Stabilisierung der
Lackbestandteile in der Wasserphase ermöglicht wird.
Bei der Verwendung der Dose, Flasche oder des Kanisters zum Abfüllen und Lagern
von Wasserlackmaterialien ist eine gute Stabilität auch über mehrere Jahre gegenüber
äußeren Einflüssen sichergestellt, und der Lack bleibt im Inneren unverändert, d. h. es
treten keine Bestandteile aus dem Kunststoffmaterial in das Überzugsmittel über und
es ist keine wesentliche Diffusion von flüssigen Bestandteilen des Überzugsmaterials
nach außen möglich.
Die Kunststoffdosen oder -flaschen können auf den üblichen Maschinen und
Aggregaten zur Herstellung von Metallbehältern hergestellt bzw. verarbeitet werden,
so daß der existierende Maschinenpark der verschiedenen Befüller weiterhin genutzt
werden kann. Gegebenenfalls ist es möglich auf den gleichen Maschinen nacheinander
unterschiedliche Gebindearten zu verarbeiten.
Die beiliegenden Zeichnungen erläutern die Erfindung näher wobei A eine Flasche, B
eine Dose darstellt und C die Bördelkante näher darstellt.
Fig. 1 stellt eine Flasche mit zylindrischem Behälterrumpf mit Oberboden (1),
Behälterrumpf (2), angeformtem nach innen gewölbtem Behälterunterboden (3) und
Schraubdeckel (4) dar, der auf einem auf dem Oberboden (3) ausgebildeten
Schraubstutzen (6) aufgesetzt ist; (5) stellt die Bördelkante von Oberboden (1) und
Behälterrumpf (2) dar.
Fig. 2 stellt eine Dose mit Oberboden (1a) in Form eines über die Bördelkante (5)
angebördelten Ringes mit Ringöffnung (1b), Behälterrumpf (2a), einem metallischen
gebördelten Unterboden (3a) mit Bördelkante (7), und eindrückbarem Deckel (4a)
dar. Dabei ist die Wand des Behälterrumpfes leicht konisch ausgebildet.
Fig. 3 zeigt eine Bördelkante, die den Oberboden (1) mit dem Rumpf (2) verbindet.
Oberboden (1) weist eine Innenbeschichtung (8) und eine Außenbeschichtung (9) auf.
Der Oberboden (1) ist ringförmig und weist eine ringförmige Sicke (10) zur
mechanischen Verstärkung auf.
Claims (13)
1. Behälter für die Lagerung wasserhaltiger Überzugsmittel, bestehend aus einem
Behälterrumpf (2), einem Unterboden (3) und einem Oberboden (1), dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) der Behälterrumpf (2) aus Kunststoff geformt ist,
- b) der Unterboden (3)
- 1. entweder direkt am Behälterrumpf aus dem gleichen Kunststoff angeformt ist, oder
- 2. an den Behälterrumpf angebördelt ist und aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall besteht,
- c) der Oberboden (1) am Behälterrumpf angebördelt ist und aus mindestens auf
der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall besteht und entweder
- 1. so ausgebildet ist, daß er einen eindrückbaren Behälterdeckel (4a) aufnehmen kann oder
- 2. mit einer andersartigen Verschlußeinrichtung (4, 6) versehen ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterrumpf (2)
außen zylindrisch geformt ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er in Form einer
Dose ausgebildet ist.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß er eine glatte
Innenwandung aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oberboden (1) ausgebildet ist in Form eines an den Behälterrumpf (2)
angebördelten Ringes (1a), in den der Behälterdeckel (4a) eingedrückt werden
kann.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
eindrückbare Behälterdeckel (4a) aus zumindest auf der Innenseite mit Kunststoff
beschichtetem Metall oder aus Kunststoff besteht.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
übliche Verschlußeinrichtung aus Kunststoff oder aus zumindest auf der
Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Metall besteht.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß er als Flasche
ausgebildet ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälterrumpf (2) und gegebenenfalls der Unterboden (3) aus Polypropylen,
Polyethylen, Polyethylen mit hoher Dichte, Polyethylenterephthalat oder
Polycarbonat besteht.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oberboden (1) und gegebenenfalls auch der Unterboden (3) aus Metall bestehen,
das zumindest auf der Innenseite mit Polypropylen, Polyethylen, Polyethylen mit
hoher Dichte, Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat beschichtet ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälterdeckel (4a) oder die Verschlußeinrichtung (4, 6) aus Metall bestehen, was
auf der Innenseite mit Polypropylen, Polyethylen, Polyethylen mit hoher Dichte,
Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat beschichtet ist oder aus einem dieser
Kunststoffe bestehen.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
Oberboden (1) und/oder Unterboden (3) derart ausgebildet sind, daß sie zur
Bearbeitung mit üblichen magnetischen Kräfte anwendenden Vorrichtungen
geeignet sind.
13. Verwendung der Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für die Lagerung
wasserhaltiger Überzugsmittel.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19835291A DE19835291A1 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Kunststoffbehälter zur Lagerung von flüssigen Überzugsmitteln |
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