Zentral punktformig bedruckte Deckelelemente
Zusammenfassung der Erfindung
Die Erfindung betrifft punktformig bedruckte Deckelelemente zum Verschließen von Behältern, insbesondere Nahrungsmittel- behältern, durch Siegeln.
Hintergrund der Erfindung
Bekannt sind bedruckte, stapelbare Deckelfolien oder Deckelfolienelemente zum Verschließen von Behältern durch Siegeln. Ein Problem derartiger Deckelfolien ist, dass sie zu ihrer Entstapelung in der Regel einer geeigneten rauhen Beschichtung und/oder Prägung bedürfen, was gewährleisten soll, dass die Deckel nicht aneinander haften, sondern problemlos voneinander getrennt werden können.
Üblicherweise werden Folien, wie Aluminiumfolien, bedruckt, mit einer zur Siegelung geeigneten Schicht auf der beabsichtigten Innenseite des Deckels mindestens im Randbereich versehen und, falls nicht bereits bei der Bedruckung ganzflächig mit einer geeigneten (durch feinkörnige Anteile) rauhen Beschichtung versehen, zu einer Präge- und Stanzvorrichtung transportiert, wo die entsprechende Prägung aufgebracht wird.
Ein Beispiel für ein entsprechendes Verfahren zeigt die DE-OS 198 40 981. Dabei werden die Arbeitsgänge des Bedrückens und des Prägens sequentiell („on-line") mittels einer und derselben Vorrichtung durchgeführt. Durch geeignete Maßnahmen, die gewährleisten, dass die Deckelelemente bezüglich der Druck- und der Prägestation im Register sind, lassen sich auch partielle
Prägungen auf den Deckelelementen verwirklichen, beispielsweise solche, die Druckmotiven angepasst sind.
Bekannt sind auch Verfahren zur Herstellung von Deckelele- enten, bei denen auf der Innenseite punktformige Aufdrucke („Dots") vorliegen, die anstelle einer Prägung für eine hinreichende Oberflächenrauhigkeit sorgen, um die Entstapelbarkeit zu gewährleisten. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass keine Verformung des Materials der Deckelelemente stattfindet, die zu dessen struktureller Schwächung führen kann, wobei die Bedruckung mit den Dots ganzflächig vorgenommen wird. Die entsprechenden Deckelelemente weisen daher auch im Bereich der Siegelfläche (also beispielsweise nahe dem Deckelrand, wenn der Deckel ein becherförmiges Gefäß verschließen soll) die ent- sprechenden Dots auf. Es hat sich andererseits gezeigt, dass dies beim Öffnen derartig ganzflächig mit Dots versehener Deckelelemente nach dem Aufsiegeln nur ein ungleichmäßiges, ruckartiges Abziehen („Peeling") ermöglicht, so dass beispielsweise bei im Gefäß befindlichen Flüssigkeiten, wie Ge- tränken, deren Verspritzen und Verschütten resultieren kann. Auch müssen Dots und Siegelschicht so aufeinander abgestimmt sein, dass die Siegelfähigkeit nicht zu stark beeinträchtigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, neue Deckelelemente zur Verfügung zu stellen, welche die genannten Nachteile nicht aufweisen und darüber hinaus weitere Vorteile haben.
Allgemeine Darstellung der Erfindung Die Erfindung betrifft ein punktformig bedrucktes Deckelelement zum Verschließen eines Behälters, insbesondere Nahrungsmittel- behälters, durch Aufsiegeln, wobei die punktformige Bedruckung auf der Innenseite des Deckelelements (der Seite, die beim
Verschließen des Behälters mit dem Deckel der Innenseite zugewandt ist) vorliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die punktformige Bedruckung nur in Bereichen des Deckelelements vorliegt, die nicht der Kontaktaufnahme mit dem Behälterflansch eines zu verschließenden Behälters bei der Versiegelung dienen.
Es hat sich gezeigt, dass diese Ausführungsform der Deckel eine besonders gleichmäßige Haftung und damit ein besonders gutes Peeling-Verhalten ermöglicht. Insbesondere ergibt sich ein sehr gleichmäßiges und weiches Peeling-Verhalten beim Öffnen durch Abziehen eines derartigen Deckelelements, und das Risiko möglicher Lecks ist verringert.
Abbildung: Fig. 1 zeigt ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Deckelelement 1. 2 Aufreißlasche; 3 Außenseite des Deckels (nicht sichtbar) ; 4 Innenseite des Deckels mit Dots (z.B. 5) und Randbereich (Versiegelungsbereich, etwa entsprechend dem Behälterflansch, auf den aufgesiegelt werden soll) 6 ohne Dots. Die Form des
Deckelelements ist nur als Beispiel zu verstehen und schränkt den Umfang der Erfindung nicht ein.
Bevorzugte Ausführungsformen und genauere Beschreibung der Erfindung
Vorzugsweise liegt die punktformige Bedruckung im zentralen Bereich des Deckelelements vor, während der Randbereich nicht mit einer punktförmigen Bedruckung versehen ist. Die Bedr ckung mit dem für die punktformige Bedruckung. vorgesehenen Material kann somit im Randbereich ganzflächig ausgeführt sein (dann muss es sich um ein heißsiegelfähiges Material handeln) oder dort vorzugsweise fehlen.
Bei den Deckelelementen handelt es sich vorzugsweise um solche aus einer Kunststoff- (wie solche auf der Basis von Polypropylen, Polyethylen, Polyamid oder Polyethylenterephthalat) oder insbesondere Metallfolie, vorzugsweise um solche aus Aluminiumfolie. Die Zugfestigkeit liegt beispielsweise im Bereich von 50 bis 250 n/mm2. Auch Verbundmaterialien sind möglich, jedoch weniger bevorzugt. Beispiele für Verbundmaterialien sind Aluminium/Aluminium, Kunststoff/Aluminium, Kunststoff/Papier , Alu- minium/Papier, Aluminium/Papier/Kunststoff, Kunststoff/Kunststoff, Aluminium/Papier/Aluminium, Aluminium/Kunststoff/Aluminium oder dergleichen.
Vorzugsweise ist die dem Behälterinneren zugewandte Seite (In- nenseite) des Deckelelements mit einer Heißsiegelbeschichtung versehen, mindestens im Bereich des Behälterflansches. Für die Heißsiegelbeschichtung finden übliche Materialien Verwendung.
Die Dots (= punktformige Aufdrucke) sind auf der Innenseite des Deckelelements (die Seite, die beim Verschließen eines Behälters zu dessen Innenseite gerichtet ist) aufgedruckt, falls eine solche vorhanden ist, auf die Heißsiegelbeschichtung. Die einzelnen Dots können aus mehreren Untereinheiten (beispielweise Punkten, Strichen oder der- gleichen) aufgebaut sein oder auch jeweils bestimmte Motive darstellen (z.B. Blumen, Kleeblätter oder dergleichen). Die Dots können stattdessen auch von einer rauhen Matrix aufgebracht sein und auf diese Weise selbst eine rauhe Oberfläche aufweisen. „Punktformig" bedeutet, dass die Dots flächenmäßig begrenzt sind (beispielsweise Durchmesser von 0,1 bis 10 mm), nicht dass sie flächenlos sind.
Vorzugsweise nimmt die Oberfläche aller Dots insgesamt nur 2 bis 20 % der Flächenabschnitte des jeweiligen Deckelelements ein, in deren Bereich Dots vorliegen.
Die Dicke der Erhebung der Dots über die Fläche, auf die sie aufgedruckt werden, liegt beispielsweise im Bereich von 5 bis 50, so zum Beispiel von 15 bis 30 μm. Beim für den Aufdruck der Dots verwendeten Material handelt es sich um übliche für den Druck geeignete Lacke, z.B. auf Basis von (Meth) Acrylat , PVC, Polyestern, Polyethern oder Polystyrol/Butadien/Polyethylen oder anderen Polyolefinen, oder deren copolymerisierbaren Gemischen, insbesondere Klarlacke. Auch Rauhigkeit verursachende Beimischungen können enthalten sein, wie körnige Materialien mit geeigneten Körnchendurchmessern, beispielsweise von 1 bis 50 μm, z.B. Kieselsäurekörnchen, wie Syloid ED 5 (Grace Davison, USA) , Talkum, Kieselerde, Glimmer und/oder organische Partikel, deren Anteil beispielsweise 0,1 bis 30, wie etwa 0,3 bis 10 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse des für die Dots verwendeten Materials ausmacht.
Eine zusätzliche Bedruckung auf der Außenseite (d.h. , der nach dem Aufsiegeln auf einen Behälter nach außen zeigenden Seite) des Deckels kann bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Deckelelemente vorliegen, beispielsweise zum mit Texten, Informationen, wie Barcodes, Farben und/oder Motiven, und kann nach üblichen Verfahren, beispielsweise durch (z.B. Kupfer-) Tiefdruck-, Flexodruck- oder Offset-Druckve fahren, erfolgen.
Daneben kann das Deckelelement eine oder mehrere Aufreißlaschen aufweisen.
Weitere Beschichtungen des Deckelelements können vorliegen, beispielsweise Klarlacke auf der Innen- und/oder der Außenseite. Die Dots finden sich auf der äußersten Schicht der Innenseite des Deckels (also am nächsten zum Behälterinneren) .
Bei den Behältern handelt es sich insbesondere um Nahrungsmittelbehälter, beispielsweise in Becherform, mit rundem, eckigem oder anderweitigem Öffnungsquerschnitt, insbesondere aus Kunststoff. An ihrer zu verschließenden Öffnung weisen diese Behäl- ter einen Rand, insbesondere einen abgeflachten Flansch, auf, der zur Aufsiegelung des erfindungsgemäßen Deckelelements geeignet ist.
Die Herstellung derartiger Deckelelemente kann vorzugsweise erfolgen, indem man sequentiell mittels einer und derselben Vorrichtung zunächst die Außenseite eines Deckelelements, beispielsweise auf einer Bahn einer entsprechenden Trägerfolie, bedruckt, und dann anschließend im Register mit der Deckelform die Dots auf der Innenseite des Deckelelements so aufbringt, dass sie nur außerhalb des beabsichtigten Verbindungsbereichs mit dem zu verschließenden Behälter vorliegen, vorzugsweise nur im zentralen Deckelbereich, so dass ein nicht mit Dots bedruckter Rand des jeweiligen Deckelelements vorliegt.
Die entsprechende Vorrichtung entspricht der in DE 198 40 981 gezeigten, mit dem Unterschied, dass anstelle der dort gezeigten Prägevorrichtung eine weitere Druckvorrichtung zum Aufbringen der Dots vorhanden ist, vorzugsweise nach der Druckvorrichtung zum Bedrucken der Außenseite, um so für die Außenseite ein möglichst ungestörtes Druckbild zu ermöglichen. Weitere Bestandteile der Vorrichtung können ein Stanzwerkzeug zum Erzeugen der einzelnen Deckelelemente aus der Folie und ferner gewünschtenfalls eine Stapelvorrichtung sein.
Um die Zeit des Aushärtens oder Trocknens beispielsweise der Druckschicht auf der Außenseite oder der Dots auf der Innenseite zu beschleunigen, werden eine Beheizung, Luftzufuhr (z.B. von Warmluft) und/oder UV-Bestrahlung vorgenommen.
Soweit diese Offenbarung Herstellungsverfahren beschreibt, sind diese ebenfalls als Gegenstand der Erfindung zu betrachten.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen punktf rmig bedruckten Deckelelemente zum Verschließen von Behältern (insbesondere solchen wie oben definiert) , wobei die Deckelelemente und der Behälterrand im Randbereich des Deckelelementes ohne Dots miteinander (vorzugsweise durch Heißversiegelung) verbunden werden.
Beispiel :
Das nachfolgende Beispiel illustriert die Erfindung, ohne sie einzuschränken.
Ein erfindungsgemäßes Deckelelement (siehe 1 in Fig.1) besteht aus Aluminiumfolie und weist eine Aufreißlasche 2 auf. Die Außenseite 3 des Deckelelements ist bedruckt (nicht sichtbar) Auf der Innenseite 4 des Deckels befinden sich auf einer Heißsiegelschicht aufgedruckte Dots (z.B. 5), während im Randbereich (Versiegelungsbereich, etwa entsprechend dem Behälterflansch, auf den aufgesiegelt werden soll) 6 keine Dots vorliegen.