DE19835289C2 - Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Formkörpers aus Wellpappe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Formkörpers aus WellpappeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen
Formkörpers aus Wellpappe gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die bekannten Formkörper dienen bislang fast ausschließlich als Verpackungsmate
rial, Kantenschutz oder dergleichen.
Dabei liegen die einzelnen Lagen im wesentlichen lose aneinander, so daß sich eine
recht geringe Belastungsfähigkeit ergibt. Eine tragende Funktion solcher Formkörper
ist praktisch ausgeschlossen.
Gerade unter dem Aspekt der Recyclefähigkeit von Wellpappe ist jedoch der Einsatz
von Formkörpern wünschenswert, die eine höhere Belastungsfähigkeit aufweisen.
Insbesondere aufgrund der im Querschnitt wabenförmigen Struktur der Wände der
gewickelten Formkörper bietet sich der Einsatz solcher Formkörper dort an, wo axiale
Kräfte aufgenommen werden müssen.
Die bekannten Formkörper sind jedoch hierzu, wenn überhaupt, nur in geringem
Umfang in der Lage. Vielmehr knicken sie bei axialer Belastung relativ schnell ein.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß die Belastungsfähigkeit der Formteile
verbessert und damit deren Verwendungsmöglichkeit vergrößert wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 1
aufweist.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß auf solche Art hergestellte Formteile eine sehr
hohe Belastungsfähigkeit, insbesondere in Achsrichtung aufweisen.
So sind solche Formteile bevorzugt da einzusetzen, wo hauptsächlich axial wirkende
Kräfte auftreten, beispielsweise im Bereich von Paletten.
Hier können die Formteile als Paletten-Füße dienen, die bei etwa gleicher Dimensio
nierung der Außenabmaße wie die bislang verwendeten Füße aus Holz eine diesen
gegenüber höhere Belastungsaufnahme besitzen. Hinzu kommt eine erhebliche Ge
wichtsreduzierung.
Die Gewichtseinsparung ist insofern besonders vorteilhaft, als diese Paletten für den
Warentransport mittels LKWs eingesetzt werden, wobei es naturgemäß auf eine
Minimierung der warenunabhängigen Gewichte ankommt, um so Kosten zu sparen.
Desweiteren lassen sich solche aus einem erfindungsgemäßen Formteil hergestellte
Füße erheblich einfacher und problemloser entsorgen als dies bei den bekannten
möglich ist, da diese aus Holz bestehenden zum Schutz vor Insektenbefall vielfach
entsprechend chemisch behandelt werden, so daß eine Wiederverwertung bzw. ein
Entsorgen nicht ohne weiteres möglich ist. Nach dem neuen Verfahren hergestellte
Füße können ohne weiteres als Altpapier wieder in den Wiederverwertungskreislauf
eingebracht werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß als Well
pappe eine einseitig gedeckte Wellpappe eingesetzt wird, wobei die gedeckte Seite
mit Leim oder Kleber bestrichen wird.
Daraus ergibt sich, daß die äußere Mantelseite des Formteiles durch eine Deck
schicht gebildet wird, so daß dieses Formteil praktisch eine geschlossene Mantelflä
che aufweist.
Die im Grunde durch die Wellenstruktur der einzelnen Lagen gebildeten offenen
Stirnseiten der Formteile können zum Schutz vor beispielsweise eindringender
Feuchtigkeit durch eine zusätzliche Schicht abgedeckt sein.
Bei der Verwendung der Formteile als Füße für eine Palette werden die offenen
Stirnseiten zum einen durch ein Oberdeck und zum anderen durch ein Unterdeck
verschlossen, die zweckmäßigerweise auch weiterhin aus Holz bestehen.
Gemäß der Erfindung erfolgt die Herstellung eines genannten Paletten-Fußes wie
folgt:
Eine einseitig gedeckte Wellpappe wird nach einem Bestreichen der gedeckten Seite mit Leim oder Kleber zu einem rohrförmigen Hohlkörper aufgewickelt. Jeweils zwei gegenüberliegende Innenseiten werden danach gleichzeitig unter Verformung zu zwei parallelen Flächen gegen zugeordnete, parallel dazu abgestützte Außenseiten bis zur Aushärtung des Leims oder des Klebers gepreßt. Schließlich werden zwei weitere, im rechten Winkel zu den ersten verlaufende, sich gleichfalls gegenüberlie gende Innenseiten gleichzeitig gegen zugeordnete, parallel hierzu abgestützte Außenseiten gepreßt, bis ebenfalls der Leim oder Kleber ausgehärtet ist.
Eine einseitig gedeckte Wellpappe wird nach einem Bestreichen der gedeckten Seite mit Leim oder Kleber zu einem rohrförmigen Hohlkörper aufgewickelt. Jeweils zwei gegenüberliegende Innenseiten werden danach gleichzeitig unter Verformung zu zwei parallelen Flächen gegen zugeordnete, parallel dazu abgestützte Außenseiten bis zur Aushärtung des Leims oder des Klebers gepreßt. Schließlich werden zwei weitere, im rechten Winkel zu den ersten verlaufende, sich gleichfalls gegenüberlie gende Innenseiten gleichzeitig gegen zugeordnete, parallel hierzu abgestützte Außenseiten gepreßt, bis ebenfalls der Leim oder Kleber ausgehärtet ist.
Hierdurch entsteht ein Rechteck- oder Quadratrohr, das aufgrund der wabenförmigen
Struktur der Wände in Verbindung durch den mit dem Leim oder Kleber entstehen
den festen Verbund die genannte hohe Belastungsfähigkeit aufweist. Dabei ist we
sentlich, daß das Ausformen und Verpressen von zwei sich gegenüberliegenden,
dann parallel zueinander verlaufenden Seiten getrennt vom Ausformen und Ver
pressen der beiden anderen Seiten erfolgt.
Für eine rationelle Fertigung ist es sinnvoll, den beschriebenen, rohrförmigen Rohr
körper in größtmöglicher Länge herzustellen und anschließend stückweise auf das
erforderliche Maß abzulängen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ge
kennzeichnet.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Formkörper wird nachfol
gend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilausschnitt einer Palette mit einem im Sinne der Erfindung
hergestellten Fuß in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Fuß der Palette gemäß der Linie II-II in Fig.
1.
In der Fig. 1 ist ein als ein Fuß 1 einer Palette ausgebildetes rohrförmiges Formteil
zu erkennen. Auf der Palette können Stückgüter gelagert werden. Diese Palette weist
ein Oberdeck 2, das die Oberseite des Fußes 1 abdeckt, sowie ein Unterdeck 3 auf,
mit dem die Unterseite des Fußes 1 verdeckt wird und das praktisch die Auflage für
die Palette insgesamt bildet.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist lediglich einer von mehreren, zu einer Palette
gehörenden Füßen dargestellt.
Wie insbesondere die Fig. 2 als ein Teilquerschnitt durch den Fuß 1 zeigt, besteht
dieser aus einer Mehrzahl von gewellten Lagen 5 einseitig gedeckter Wellpappe, wo
bei die einzelnen Lagen 5 miteinander verleimt oder verklebt sind.
Jeweils mit ihrer offenen Wellenseite liegt jede Lage 5 auf der gedeckten Seite der
benachbarten Lage 5 auf. Die Wellen der Wellpappe verlaufen in Längsachsrichtung
des Fußes 1.
Dieser nimmt die Form eines im Querschnitt quadratischen Rohres ein, wobei jede
Wand, was sehr deutlich in der Fig. 2 erkennbar ist, wabenförmigen Charakter auf
weist.
Durch die feste Verpressung und den intensiven Verbund der einzelnen Lagen 5
durch Verkleben oder Verleimen bildet der wabenförmige Charakter der Wände eine
außergewöhnlich hohe Belastungsfähigkeit, insbesondere in Achsrichtung.
Zur Fixierung der einstückigen, zu dem Fuß 1 aufgewickelten Wellpappe ist ein Kleb
streifen 4 vorgesehen, der den Wickelkörper 4 unmittelbar nach dem Aufwickeln zu
sammenhält, so daß die beschriebenen Verfahrensschritte kontinuierlich durchge
führt werden können.
Anstelle eines Klebstreifens 4 kann selbstverständlich auch eine andere Art der
Fixierung vorgesehen sein.
Neben dem beschriebenen Ensatz einer einseitig gedeckten Wellpappe ist auch der
Einsatz von beidseitig gedeckter Wellpappe denkbar. Allerdings bietet die einseitig
gedeckte Wellpappe fertigungstechnische Vorteile, da sie sich leichter aufwickeln
läßt. In diesem Fall bildet die gedeckte Seite auch die Außenseite des Fußes 1, so
daß diese eine geschlossene Oberfläche darstellt. Hierdurch wird ein Schutz vor
äußeren Einflüssen, wie mechanischen oder witterungsbedingten Belastungen er
reicht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Formkörpers, bei dem eine
Mehrzahl von Lagen (5) gedeckter Wellpappe, deren Wellen in Längsachs
richtung verlaufen, aufgewickelt werden, wobei der Endbereich der äußeren
Lage gegenüber der darunterliegenden nach dem Aufwickeln fixiert wird, ge
kennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Vor dem Aufwickeln wird eine gedeckte Seite der Wellpappe mit Leim oder Kleber bestrichen,
- b) nach dem Aufwickeln zu einem rohrförmigen Hohlkörper werden jeweils zwei sich gegenüberliegende Innenseiten gleichzeitig unter Verformung zu zwei parallelen Flächen gegen die zugeordneten, parallel dazu abgestützten Außenseiten des Hohlkörpers zur Aushärtung des Leims oder Klebers gepreßt,
- c) anschließend werden zwei weitere, im rechten Winkeln zu den ersten verlaufende, sich gleichfalls gegenüberliegende Innenseiten gleichzeitig gegen zugeordnete, parallel dazu abgestützte Außenseiten bis zur Aushärtung gepreßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wellpappe
eine einseitig gedeckte Wellpappe eingesetzt wird, wobei die gedeckte Seite
mit Leim oder Kleber bestrichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die offene Welle
jeder Lage (5) deren Innenseite bildet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper
nach dem Verpressen und Aushärten des Klebers auf vorgegebene
Abmessungen abgelängt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19835289A DE19835289C2 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Formkörpers aus Wellpappe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19835289A DE19835289C2 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Formkörpers aus Wellpappe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19835289A1 DE19835289A1 (de) | 2000-02-17 |
DE19835289C2 true DE19835289C2 (de) | 2001-11-29 |
Family
ID=7876486
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19835289A Expired - Fee Related DE19835289C2 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Formkörpers aus Wellpappe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19835289C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10121484A1 (de) * | 2000-09-13 | 2002-04-18 | Sachtleben Chemie Gmbh | Paletten aus faserigen oder porösen Materialien, insbesondere Holz |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2493562A (en) * | 1947-04-04 | 1950-01-03 | Ohio Boxboard Co | Loading pallet |
DE9016555U1 (de) * | 1990-12-03 | 1992-04-02 | ROMWELL Günther Schilling GmbH, 25479 Ellerau | Profilkörper niedrigen Volumengewichts aus Wellenmaterial (II) |
-
1998
- 1998-08-05 DE DE19835289A patent/DE19835289C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2493562A (en) * | 1947-04-04 | 1950-01-03 | Ohio Boxboard Co | Loading pallet |
DE9016555U1 (de) * | 1990-12-03 | 1992-04-02 | ROMWELL Günther Schilling GmbH, 25479 Ellerau | Profilkörper niedrigen Volumengewichts aus Wellenmaterial (II) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10121484A1 (de) * | 2000-09-13 | 2002-04-18 | Sachtleben Chemie Gmbh | Paletten aus faserigen oder porösen Materialien, insbesondere Holz |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19835289A1 (de) | 2000-02-17 |
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