DE19830765A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brennstoffs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen BrennstoffsInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brennstoffs zu einem brennbaren Schwachgas wird der Brennstoff in einem Entgasungsreaktor auf eine solche Temperatur T¶1¶ erhitzt, daß eine mit seiner Pyrolyse einhergehende Vergasung erfolgt. Um ein von teerartigen Substanzen freies Schwachgas zu erhalten, das ohne weitere Reinigungsschritte einem Verbrennungsmotor zuführbar ist, wird vorgeschlagen, daß das entstehende Schwachgas in einem Nachbehandlungsreaktor auf eine solche Temepratur T¶2¶ erhitzt wird, daß in dem Schwachgas enthaltene langkettige und/oder (poly)zyklische Kohlenwasserstoffverbindungen thermisch aufgespalten werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergasung eines in stückiger Form vorlie
genden festen Brennstoffs zu einem brennbaren Schwachgas, wobei der Brennstoff
in einem Entgasungsreaktor auf eine solche Temperatur T1 erhitzt wird, daß eine mit
seiner Pyrolyse einhergehende Vergasung erfolgt. Die Erfindung betrifft des weiteren
eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Verfahren der vorgenannten Art sind bereits seit den 40er Jahren dieses Jahrhun
derts allgemein bekannt, wobei das damit erzeugte Schwachgas zunächst haupt
sächlich zum Antrieb von Kraftfahrzeugen diente und nicht verfügbare Kraftstoffe auf
Mineralölbasis ersetzen sollte. Im Zuge eines gesteigerten Umweltbewußtseins, ins
besondere im Hinblick auf Forderungen nach einer vermehrten Verwendung regene
rativer Energieträger, ist das Interesse an derartigen Verfahren wieder gewachsen.
Als Brennstoff kommt dabei insbesondere Holz in Form von Schwachholz oder Holz
abfällen in Frage, die in der Regel verrotten oder - ohne dabei zur Energieerzeugung
herangezogen zu werden - in der freien Natur verbrannt werden.
Eine besonders interessante Möglichkeit der Holzvergasung besteht darin, mit dem
erzeugten Schwachgas die Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen eines Block
heizkraftwerks zu betreiben. Blockheizkraftwerke zeichnen sich aufgrund der Kraft-
Wärme-Kopplung durch ihren sehr hohen Wirkungsgrad aus.
Das Problem der Verbrennung des Schwachgases in Verbrennungsmotoren besteht
darin, daß dessen Gehalt an Staub und an langkettigen und/oder (poly)zyklischen
Kohlenwasserstoffverbindungen sehr hoch ist. Bei einer Zuführung des Schwachga
ses zu dem Motor oder der Gasturbine kommt es somit zur Kondensation von teer
artigen Substanzen und zum Verkleben des Staubes, was einen Motorbetrieb auf
längere Dauer unmöglich macht. Eine Vielzahl von Versuchen, diese Substanzen
auszufiltern oder abzuscheiden, hat bis jetzt zu keiner praxistauglichen Lösung ge
führt.
Prinzipiell sind zwei verschiedene Verfahren zur Holzvergasung bekannt:
Bei einem ersten Verfahren wird der Strom des Brennstoffs entgegengesetzt zum Strom des Schwachgases geführt. Zur Durchführung derartiger Verfahren werden sogenannte "aufsteigende Gegenstromvergaser" verwendet, bei denen sich oberhalb eines Rostes eine Oxidationszone des Brennstoffs ausbildet. Darüber befindet sich eine Reduktionszone, die wiederum von der Pyrolysezone überlagert wird, in der die Brennstoffvergasung stattfindet. Das nach oben aus dem Brennstoff aufsteigende Schwachgas wird am oberen Ende des Gegenstromvergasers abgezogen, wo auch die Zufuhr neuen Brennstoffs erfolgt. Unterhalb des Rostes, durch den auch die zur Oxidation des Brennstoffs erforderliche Luft zugeführt wird, befindet sich ein Auf fangbehälter für Asche.
Bei einem ersten Verfahren wird der Strom des Brennstoffs entgegengesetzt zum Strom des Schwachgases geführt. Zur Durchführung derartiger Verfahren werden sogenannte "aufsteigende Gegenstromvergaser" verwendet, bei denen sich oberhalb eines Rostes eine Oxidationszone des Brennstoffs ausbildet. Darüber befindet sich eine Reduktionszone, die wiederum von der Pyrolysezone überlagert wird, in der die Brennstoffvergasung stattfindet. Das nach oben aus dem Brennstoff aufsteigende Schwachgas wird am oberen Ende des Gegenstromvergasers abgezogen, wo auch die Zufuhr neuen Brennstoffs erfolgt. Unterhalb des Rostes, durch den auch die zur Oxidation des Brennstoffs erforderliche Luft zugeführt wird, befindet sich ein Auf fangbehälter für Asche.
Der Nachteil bei diesen Verfahren besteht darin, daß der Teer- und Staubgehalt des
entstehenden Schwachgases sehr hoch ist.
Ein zweites bekanntes Verfahren zur Vergasung sieht vor, daß der Strom des
Brennstoffs und der Strom des Schwachgases in die gleiche Richtung verlaufen.
Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens werden als ,,absteigende Gleich
stromvergaser bezeichnet und sind im Bereich der Oxidationszone mit einer Quer
schnittseinschnürung versehen, um eine möglichst gleichmäßige Versorgung dessen
Glutbetts mit Luft bzw. dem Oxidationsmittel zu erreichen. Hierdurch soll über den
gesamten Querschnitt eine möglichst gleichmäßige Oxidationszone ausgebildet
werden.
Als nachteilig tritt bei den Gleichstromvergasern in Erscheinung, daß diese sehr
empfindlich auf Unterschiede in der Brennstoffstückigkeit reagieren. Des weiteren ist
die Regelbarkeit sehr schlecht, insbesondere wenn die Oxidationszone sich gleich
mäßig über den gesamten Vergaserquerschnitt erstrecken soll. Ferner lassen sich
derartige Vergasertypen nur sehr schwierig für Leistungen oberhalb von 1 MW aus
legen.
Aus dem Fraunhofer-Magazin 1.1998 ist auf Seite 50 ff. unter dem Titel "Ein Holz
vergaser für Blockheizkraftwerke" ein Vergaser bekannt geworden, bei dem die aus
Großkraftwerken bekannte Wirbelschichttechnik zur Anwendung kommt. Kernstück
des Vergasers ist ein Reaktor, in den Luft von dessen Unterseite eingeblasen wird,
die ein mit Holzschnitzeln vermischtes Sandbett aufwirbelt. Während die Teilchen
nach oben gewirbelt werden, verglüht das Holz, wobei ein brennbares Schwachgas
erzeugt wird.
Nachteiligerweise muß das Schwachgas jedoch einem Zyklonabscheider zugeführt
werden, um Sand und Asche abzutrennen, die über einen Siphon in die Wirbelkam
mer zurückgeführt werden. In einem nächsten Schritt muß das Schwachgas einem
Gaskühler und sodann einem Sekundärzyklon zugeführt werden, in dem eine Ab
scheidung von Flugasche erfolgt. Schließlich erfolgt mit Hilfe eines Gasfilters noch
die Abtrennung von Filterasche, bevor das Schwachgas schließlich einem Gasmotor
zugeführt werden kann.
Verständlicherweise ist die bekannte Anlage sehr aufwendig in ihrem Aufbau und
daher auch sehr teuer. Sie eignet sich daher nicht für Vergaser mit kleinen Leistun
gen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vergasung eines festen
Brennstoffs vorzuschlagen, bei dem auf einfache Weise ein brennbares Schwachgas
erzeugt wird, das ohne weitere Reinigungsmaßnahmen einem Verbrennungsmotor
zugeführt werden kann.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufga
be erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das entstehende Schwachgas in einem
Nachbehandlungsreaktor auf eine solche Temperatur T2 erhitzt wird, daß in dem
Schwachgas enthaltene langkettige und/oder zyklische Kohlenwasserstoffverbin
dungen thermisch aufgespalten werden.
Die thermische Aufspaltung der langkettigen und/oder (poly)zyklischen Kohlenwas
serstoffverbindungen durch Realisierung einer hinreichend großen Verweilzeit des
Gases in einer heißen Umgebung stellt eine sehr elegante Möglichkeit dar, um als
Verfahrensendprodukt nach dem Nachbehandlungsreaktor ein Schwachgas zu er
halten, das ohne weitere Behandlung direkt einem Verbrennungsmotor zugeführt
werden kann. Das so erhaltene Schwachgas enthält nahezu keine Teerverbindun
gen und keine Stäube mehr und verbrennt nahezu rußfrei mit bläulicher Flamme.
Auch bei einem Dauerbetrieb mit einem Schwachgas, das mit dem erfindungsgemä
ßen Verfahren hergestellt wurde, zeigten sich bei Versuchsmotoren keinerlei Störun
gen oder Ausfälle.
Wenn die Erhitzung des Brennstoffs auf indirekte Weise ohne Zuführung eines Oxi
dationsmittels erfolgt, weist das erhaltene Schwachgas einen besonders hohen
Brennwert auf. Eine Verdünnung, wie sie beispielsweise bei der Verwendung von
Luft als Oxidationsmittel durch den darin enthaltenen Stickstoff auftritt, kann auf die
se Weise verhindert werden.
Vorteilhafterweise wird der entgaste Brennstoff in einem Verbrennungsreaktor oxi-
diert, wobei die frei werdende Wärme zur Erhitzung des Brennstoffs in dem Entga sungsreaktor verwendet wird.
diert, wobei die frei werdende Wärme zur Erhitzung des Brennstoffs in dem Entga sungsreaktor verwendet wird.
Die Zufuhr des Oxidationsmittels zu dem Verbrennungsreaktor ist somit entkoppelt
von der Entgasung des Brennstoffs in dem Entgasungsreaktor. Das erfindungsge
mäße Verfahren läßt sich auf diese Weise besonders gut steuern bzw. regeln.
Zum Erhalt eines Schwachgases mit besonders hohem Wasserstoffgehalt wird vor
geschlagen, daß dem Entgasungsreaktor Wasser zugeführt wird.
Um eine vollständige thermische Aufspaltung der Teerverbindungen zu garantieren,
ist vorgesehen, daß die Temperatur T2 mindestens 600°G, vorzugsweise 800 °C bis
1000°C, beträgt.
Eine Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden Brennstoffs zu
einem brennbaren Schwachgas weist einen Entgasungsreaktor auf, in dem der
Brennstoff auf eine solche Temperatur erhitzbar ist, daß eine mit seiner Pyrolyse
einhergehende Vergasung erfolgt, und ist erfindungsgemäß durch einen Nachbe
handlungsreaktor für das Schwachgas gekennzeichnet, in dem dieses auf eine sol
che Temperatur T2 erhitzbar ist, daß in dem Schwachgas enthaltene langkettige
und/oder (poly)zyklische Kohlenwasserstoffverbindungen thermisch aufspaltbar sind.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich auf einfache Weise ein hochwerti
ges teer- und staubfreies Schwachgas erzeugen, das ohne weitere Reinigungs- oder
Abscheidevorgänge direkt in einem Verbrennungsmotor verwendbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weiter ausgestaltend, wird vorgeschlagen, daß
der Brennstoff in dem Entgasungsreaktor indirekt über mindestens eine Wärmetau
scherfläche erhitzbar ist. Hierdurch kann verhindert werden, daß das Schwachgas
beispielsweise mit Luft, Stickstoff oder CO2 verdünnt wird, wie dies bei einer Erhit
zung durch Verbrennungsgase erfolgen würde. Ebenso wird der Eintrag von Asche
aus der Oxidation des entgasten Brennstoffs vermieden.
Eine besonders einfache Regelbarkeit der Vorrichtung ergibt sich, wenn der Brenn
stoff in einem von dem Entgasungsreaktor getrennten Verbrennungsreaktor oxidier
bar ist.
Vorteilhafterweise ist die bei der Oxidation des Brennstoffs in dem Verbrennungsre
aktor frei werdende Wärme dem Entgasungsreaktor und/oder dem Nachbehand
lungsreaktor zuführbar.
Aus energietechnischer Sicht bietet eine Ausführungsform der Vorrichtung besonde
re Vorteile, bei der der Nachbehandlungsreaktor im Inneren des Verbrennungsreak
tors und dieser im Inneren des Entgasungsreaktors angeordnet ist. Die Zonen
höchster Temperaturen befinden sich bei dieser Anordnung in einem Zentralbereich
der Vorrichtung, wobei die als "Isolierung" wirkenden Randbereiche (Entgasungs
reaktor) ihren Energiebedarf in Form der Abwärme des Verbrennungsreaktors dec
ken können.
Bei einer derartigen Ausgestaltung ist es besonders von Vorteil, wenn der Nachbe
handlungsreaktor in Form einer Rohrspirale ausgebildet ist. Hierdurch werden eine
große Wärmeübertragungsfläche sowie eine hinreichend lange Verweilzeit des
Schwachgases in dem Nachbehandlungsreaktor gewährleistet.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Entgasungsreaktor und der
Verbrennungsreaktor eine Brennstoffreaktor-Einheit bilden, durch die der Brennstoff
der Schwerkraft folgend bewegbar ist, wobei das entgegen der Schwerkraft aus der
Brennstoffreaktor-Einheit abströmende Schwachgas in den neben dieser angeordne
ten Nachbehandlungsreaktor leitbar ist, der mit der Brennstoffreaktor-Einheit im Be
reich einer Verbrennungszone eine gemeinsame Wand besitzt.
Bei einer derartigen Vorrichtung erfolgt der Brennstofftransport auf einfache Weise
durch Schwerkraftwirkung, und das Schwachgas wird durch geeignete Kanäle dem
Bereich der Verbrennungszone zugeführt. Dabei besteht keine direkte Verbindung
zwischen dem Nachbehandlungsreaktor und dem Verbrennungsreaktor, so daß es
zu keinem Verdünnungseffekt des Schwachgases kommt.
Des weiteren ist vorgesehen, daß die Brennstoffreaktor-Einheit an ihrer Unterseite
mit einer Fördereinrichtung versehen ist, mit der der Brennstoff im Bereich einer Ver
brennungszone in seitliche Richtung unterhalb eines Abschnitts des Nachbehand
lungsreaktors förderbar ist.
Auf diese Weise kann die Kontaktzone zwischen dem Nachbehandlungsreaktor und
dem Verbrennungsreaktor vergrößert und daher der Wärmeübergang in den Nach
behandlungsreaktor sowie die Verweildauer des Schwachgases darin vergrößert
werden.
Schließlich sieht eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung noch vor,
daß Wärmetauscherflächen des Nachbehandlungsreaktors mit katalytisch wirkenden
Stoffen versehen sind, wodurch der Grad der Umsetzung der langkettigen und/oder
(poly)zyklischen Kohlenwasserstoffverbindungen weiter gesteigert bzw. die erforder
liche Verweilzeit gesenkt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungs
beispiele von Vorrichtungen, die zu seiner Durchführung geeignet sind, näher erläu
tert. Es zeigt:
Fig. 1 ein prinzipielles Verfahrensschaubild;
Fig. 2 eine Vergaservorrichtung mit koaxial zueinander angeordnetem
Nachbehandlungsreaktor, Verbrennungsreaktor und Entgasungs
reaktor;
Fig. 3 eine alternative Ausführung mit einer Brennstoffreaktor-Einheit und
Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch mit beweglichem Rost.
Das in Fig. 1 gezeigte Verfahrensschaubild verdeutlicht, daß einem Entgasungsreak
tor 1 Holz und Wasser zugeführt werden. Eine Wärmetauscherfläche 2 des Entga
sungsreaktors 1 überträgt die Wärme von Rauchgas, das aus einem Verbrennungs
reaktor 3 stammt, auf das in dem Entgasungsreaktor 1 befindliche Holz, wodurch
dieses zu einem Schwachgas vergast wird, wobei lediglich Kohle verbleibt. Die
Kohle wird mittels geeigneter Fördermittel - angedeutet durch die strichpunktierte
Linie 4 - zu dem Verbrennungsreaktor 3 geleitet, wo sie unter Luftzufuhr zu Asche
verbrannt wird. Die bei der Kohleverbrennung frei werdende Energie wird über eine
Wärmetauscherfläche 5 in einen Nachbehandlungsreaktor 6 übertragen, in dem das
aus dem Entgasungsreaktor 1 kommende Schwachgas auf eine solche Temperatur
erhitzt wird, daß teerartige Substanzen thermisch aufgespalten werden. Aus dem
teerhaltigen Schwachgas wird auf diese Weise ein hochwertiges teer- und staubfrei
es Holzgas mit einem hohen H2-Gehalt erzeugt. Das zur Erhitzung des Entgasungs
reaktors 1 verwendete Rauchgas aus dem Verbrennungsreaktor 3 wird abgekühlt als
Abgas abgegeben.
Fig. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines diskontinuierlich arbeitenden Vergasers,
bei dem drei Reaktoren koaxial zueinander angeordnet sind:
Im Inneren der Vorrichtung 11 befindet sich der spiralförmig ausgestaltete Nachbe handlungsreaktor 12, durch den das zunächst teerhaltige Schwachgas geleitet wird. Der Nachbehandlungsreaktor 12 befindet sich im Inneren des rohrförmigen Verbren nungsreaktors 13, in dem sich die entgaste glühende Holzkohle befindet, die zu Asche verbrennt. In seinem unteren Abschnitt weist der Verbrennungsreaktor 13 ei nen Rost 14 auf, durch den die entstehende Asche in einen Ascheauffangbehälter 15 fällt. Unterhalb des Rostes 14 ist der Verbrennungsreaktor 13 mit einem Stutzen 16 zur Zufuhr von Verbrennungsluft versehen. Das Abgas verläßt den Verbren nungsreaktor 13 an dessen oberem Ende.
Im Inneren der Vorrichtung 11 befindet sich der spiralförmig ausgestaltete Nachbe handlungsreaktor 12, durch den das zunächst teerhaltige Schwachgas geleitet wird. Der Nachbehandlungsreaktor 12 befindet sich im Inneren des rohrförmigen Verbren nungsreaktors 13, in dem sich die entgaste glühende Holzkohle befindet, die zu Asche verbrennt. In seinem unteren Abschnitt weist der Verbrennungsreaktor 13 ei nen Rost 14 auf, durch den die entstehende Asche in einen Ascheauffangbehälter 15 fällt. Unterhalb des Rostes 14 ist der Verbrennungsreaktor 13 mit einem Stutzen 16 zur Zufuhr von Verbrennungsluft versehen. Das Abgas verläßt den Verbren nungsreaktor 13 an dessen oberem Ende.
Der Verbrennungsreaktor 13 ist allseits von dem Entgasungsreaktor 17 umgeben, in
dem sich das zu vergasende Holz befindet. Aufgrund der Wärmeabgabe des Ver
brennungsreaktors 13 wird das Holz im Entgasungsreaktor auf eine solche Tempera
tur erhitzt, daß eine mit der Pyrolyse des Holzes einhergehende Vergasung stattfin
det. Das bei der Vergasung gebildete teerhaltige Schwachgas wird durch einen
Endstutzen 18 des Nachbehandlungsreaktors 12 in diesen eingeleitet und verläßt
diesen als teerfreies und einen hohen Brennwert aufweisendes Schwachgas.
Die Wandungen des Entgasungsreaktors 17 sind allseits mit einer Isolierung 19 ver
sehen, um den Wärmeverlust der Vorrichtung 11 gering zu halten. Die Zufuhr des
Holzes in den Entgasungsreaktor 17 sowie der Transport der entgasten Holzkohle
aus dem Entgasungsreaktor 17 in den Verbrennungsreaktor 13 ist in der Zeichnung
nicht dargestellt, können jedoch mittels bekannter Fördertechnik erfolgen, so daß
das Verfahren auch kontinuierlich betreibbar ist. Durch einen Stutzen 20 kann dem
Entgasungsreaktor 17 Wasser zugeführt werden.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung bilden der Entgasungsreaktor und der
Verbrennungsreaktor eine Brennstoffreaktor-Einheit 22. Innerhalb dieser Brenn
stoffreaktor-Einheit 22 befindet sich im oberen Bereich die Entgasungszone 23 des
von oben zugeführten Holzes, während sich in einem unteren Bereich die Verbren
nungszone 24 für die Holzkohle befindet.
Durch ein Rost 25 fällt die Asche in einen Ascheauffangbehälter 26. Über diesen ist
durch einen Stutzen 27 die Versorgung der Verbrennungszone 24 mit Verbrennungs
luft möglich.
Seitlich neben der Brennstoffreaktor-Einheit 22 befindet sich der Nachbehandlungs
reaktor 28, in dem das Schwachgas von oben einströmt, nachdem es in einem obe
ren Bereich 29 der Brennstoffreaktor-Einheit 22 umgelenkt wurde. Eine gut wärmelei
tende Wand 30 schottet die Brennstoffreaktor-Einheit 22 von dem Nachbehand
lungsreaktor 28 ab. Die vorbeschriebene Vorrichtung weist den Vorteil auf, daß ein
Transport des unverbrannten wie des entgasten Brennstoffs allein durch die
Schwerkraft erfolgt-und keinerlei anzutreibende Fördermittel für heiße Stoffe erfor
derlich sind.
Die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung 31 weist einen prinzipiell vergleichbaren Aufbau
wie die in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung 21 auf, ist jedoch im Bereich der Verbren
nungszone 32 mit einer Fördereinrichtung 33 versehen, die die glühende Holzkohle
in einen Bereich seitlich neben die Entgasungszone 34 fördert. Die Brennstoffreak
tor-Einheit 35 besitzt daher die Form eines L. Dies gilt entsprechend auch für den
seitlich neben der Brennstoffreaktor-Einheit 35 angeordneten Nachbehandlungsreak
tor 36.
Aufgrund des horizontalen L-Schenkels 37 kann eine sehr große Kontaktfläche 38
des Nachbehandlungsreaktors 36 mit der Verbrennungszone 32 erzielt werden, wo
durch sich eine besonders wirksame thermische Aufspaltung der in dem Schwach
gas enthaltenen Teerverbindungen ergibt.
Ein Vorteil der vorbeschriebenen Vorrichtung besteht darin, daß aufgrund der kom
binierten Brennstoffreaktor-Einheit ein Transport des entgasten Brennstoffs aus ei
nem Entgasungsreaktor in einen Verbrennungsreaktor entfällt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brenn
stoffs zu einem brennbaren Schwachgas, wobei der Brennstoff in einem Entga
sungsreaktor auf eine solche Temperatur T1 erhitzt wird, daß eine mit seiner
Pyrolyse einhergehende Vergasung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das
entstehende Schwachgas in einem Nachbehandlungsreaktor auf eine solche
Temperatur T2 erhitzt wird, daß in dem Schwachgas enthaltene langkettige
und/oder (poly)zyklische Kohlenwasserstoffverbindungen thermisch aufgespal
ten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des
Brennstoffs auf indirekte Weise ohne Zuführung eines Oxidationsmittels erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der entgaste
Brennstoff in einem Verbrennungsreaktor oxidiert und die dabei frei werdende
Wärme zur Erhitzung des Brennstoffs in dem Entgasungsreaktor verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Entgasungsreaktor Wasser zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur T2 mindestens 600°C, vorzugsweise 800°C bis 1000°G, beträgt.
6. Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden Brennstoffs zu
einem brennbaren Schwachgas, mit einem Entgasungsreaktor, in dem der
Brennstoff auf eine solche Temperatur T1 erhitzt wird, daß eine mit seiner Pyro
lyse einhergehende Vergasung erfolgt, gekennzeichnet durch einen Nachbe
handlungsreaktor (12, 27, 36) für das Schwachgas, in dem dieses auf eine sol
che Temperatur T2 erhitzbar ist, daß in dem Schwachgas enthaltene langkettige
und/oder (poly)zyklische Kohlenwasserstoffverbindungen thermisch aufgespal
ten werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff in
dem Entgasungsreaktor (17) indirekt über mindestens eine Wärmetauscheflä
che erhitzbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenn
stoff in einem von dem Entgasungsreaktor (17) getrennten Verbrennungsreak
tor (13) oxidierbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Oxida
tion des Brennstoffs in dem Verbrennungsreaktor (13) frei werdende Wärme
dem Entgasungsreaktor (17) und/oder dem Nachbehandlungsreaktor (12) zu
führbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachbehand
lungsreaktor (12) im Inneren des Verbrennungsreaktors (13) und dieser im In
neren des Entgasungsreaktors (17) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachbehand
lungsreaktor (12) in Form einer Rohrspirale ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Entgasungs
reaktor und der Verbrennungsreaktor eine Brennstoffreaktor-Einheit (22, 35)
bilden, durch die der Brennstoff der Schwerkraft folgend bewegbar ist, wobei
das entgegen der Schwerkraft aus der Brennstoffreaktor-Einheit (22, 35) ab
strömende Schwachgas in den neben dieser angeordneten Nachbehandlungs
reaktor (28, 36) leitbar ist, der mit der Brennstoffreaktor-Einheit (22, 35) im Be
reich einer Verbrennungszone (24, 32) eine gemeinsame Wand (30, 38) be
sitzt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffre
aktor-Einheit (35) an ihrer Unterseite mit einer Fördereinrichtung (34) versehen
ist, mit der der Brennstoff im Bereich einer Verbrennungszone (32) in seitliche
Richtung unterhalb eines Abschnitts des Nachbehandlungsreaktors (36) förder
bar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
Wärmetauscherflächen des Nachbehandlungsreaktors (12, 28, 36) mit kataly
tisch wirkenden Stoffen versehen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130765 DE19830765A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brennstoffs |
EP99112863A EP0971017A3 (de) | 1998-07-09 | 1999-07-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brennstoffs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130765 DE19830765A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brennstoffs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830765A1 true DE19830765A1 (de) | 2000-01-13 |
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ID=7873509
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998130765 Ceased DE19830765A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung eines in stückiger Form vorliegenden festen Brennstoffs |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0971017A3 (de) |
DE (1) | DE19830765A1 (de) |
Cited By (3)
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