DE19823803A1 - Fenster- oder Türbeschlag - Google Patents

Abstract

Der Fenster- oder Türbeschlag weist eine Stulpschiene und eine Treibstange auf, deren Führung dadurch optimiert ausgebildet ist, indem die profilierte Stulpschiene (1, 2, 3) in einer Außennut (17, 18) einer Beschlagnut (11, 12) eines Fenster- oder Türprofils eingesetzt ist, die Treibstange (4, 5, 6, 7) aus profiliertem Stahlblech besteht und zur Mittelsenkrechten der Beschlagnut (11, 12) parallele Seitenwände aufweist und die Stulpschiene (1, 2, 3) nach innen abgewinkelte Ränder (13, 14, 15) mit zu den Seitenwänden der Treibstange (4, 5, 6, 7) parallelen Stirnseiten besitzt, die die seitliche Führung für die Treibstange (4, 5, 6, 7) bilden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türbeschlag mit einer Stulp­ schiene und einer zwischen Stulpschiene und einem Fenster- oder Türflügel angeordneten Treibstange zur geradlinigen Bewegungsübertragung auf Verriegelungsmittel an geraden Flügelabschnitten, mit einer Stulpschiene aus profiliertem Stahlblech mit abgewinkelten Rändern.

Es ist ein Treibstangenbeschlag für Fenster, Türen oder dergleichen bekannt, DE 75 14 950 U1, bei der die Stulpschiene hutprofilartig gestaltet ist, wobei die Breite des Hutinnenraumes der Breite der Treibstange entspricht, die in dem Hutprofil geführt ist.

Nachteilig an diesem vorbekannten Stand der Technik ist, daß ein solcher Beschlag nicht an mit einer Beschlagnut versehenen Fenster- oder Türprofilen verwendet werden kann und daß seine Befestigung auf einem Rahmenprofil an beiden Rändern des Hutprofils erfolgen muß, so daß sich die Montage insgesamt sehr aufwendig gestaltet.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fenster- oder Türbeschlag zur Verfügung zu stellen, der profilierte Bauteile aufweist, die in einer Beschlagnut eines Fenster- oder Türprofils angeordnet werden können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine profilierte Stulpschiene in einer Außennut einer Beschlagnut eines Fenster- oder Türprofils eingesetzt ist, die Treibstange aus profiliertem Stahlblech besteht und zur Mittelsenkrechten der Beschlagnut parallele Seitenwände aufweist und die Stulpschiene nach innen abgewinkelte Ränder aufweist, die zu den Seitenwänden der Treibstange parallele Stirnseiten besitzen, die eine seitliche Führung für die Treibstange zur Verfügung stellen.

Dadurch, daß die Ränder der Stulpschiene nach innen abgekantet sind, entsteht zum einen eine sehr schlanke aber stabile Treibstange, deren nach unten umgefalzte Oberflächen plan auf den Nutschultern einer Beschlagnut aufliegen können, zum anderen wird so das Problem einer ungenauen Schenkellängenherstellung umgangen, da sich die Dicke des Randes einer Stulpschiene auf diese Art und Weise sehr genau herstellen läßt. Die Dicke des Randes entspricht deswegen mindestens der doppelten Dicke des Ausgangsmaterials, kann aber auch ein größeres Maß aufweisen. Die freien Schenkel der Stulpschiene erstrecken sich mit ihren der Treibstange zugewandten Stirnseiten nach innen in die Nut und dienen so vorteilhaft als seitliche Führung der Treibstange.

Die Treibstange kann in bekannter Weise mittig in der Nut fixiert werden, wobei die ebenfalls aus profiliertem Stahlblech gefertigte Treibstange sich seitlich an den Stirnseiten der Ränder der Stulpschiene abstützen kann, so daß Kippmomente, die bei einer Krafteinwirkung durch Schließkräfte von den Verriegelungsmitteln in die Treibstange übertragen werden, über die zusätzliche seitliche Führung großflächig in die Stulpschiene und weiter in das Fensterprofil abgetragen werden können.

Ein weiterer Vorteil besteht in der Identität des Materials der beteiligten Reibpartner, Metall auf Metall, so daß nicht das weichere Material eines Fenster- oder Türflügels, Holz oder Kunststoff, Funktionsflächen zur Verfügung stellen muß. Weiterhin sind die Stirnseiten der Stulpschiene relativ schmal, so daß zusätzlich die Größe der möglichen Reibflächen und damit auch die erforderlichen Betätigungskräfte minimiert sind.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den nachfolgenden Unteransprüchen aufgezeigt.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung weist Ränder der Stulpschiene auf, die jeweils doppelt um 90° so abgekantet sind, daß die Stirnseiten parallel zu einer Mittelsenkrechten der Beschlagnut ausgerichtet sind.

Eine solche Ausrichtung der Stirnseiten kann durch ein zusätzliches Abkanten der Ränder der Stulpschiene nach unten und innen auch weiter in Richtung auf den Nutgrund der Beschlagnut erzeugt werden, so daß ein größerer Abstand zwischen der Oberseite der Stulpschiene und der nach innen umgefalzten Ränder entsteht und eine Treibstange bzw. ein Verriegelungsbolzen in einem tieferen Bereich einer Beschlagnut wirkungsvoller seitlich abgestützt werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Variante des erfinderischen Fenster- oder Türbeschlages weist die Dicke des Randbereiches der Stulpschiene etwa die zweifache Materialstärke des Ausgangsmaterials auf, so daß die Gesamtdicke der Stulpschiene etwa der Tiefe der Außennut der Beschlagnut entspricht und sich nach dem Einbau eine mit der Fenster- oder Türprofiloberfläche plane Oberfläche ergibt.

Vorteilhaft ist weiterhin eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stulpschiene und die Treibstange aus einem Blechstreifen gleicher Breite und gleicher Dicke gefertigt sind, insbesondere aus dem gleichen Ausgangsmaterial, welches von einem gemeinsamen Coil abgerollte werden kann, wobei die beiden Beschlagteile jedoch mit unterschiedlichen, für ihre Verwendungszwecke optimierten Profilgestaltungen versehen sind. Die Kosten für die Lagerhaltung und in der Produktion werden durch die entfallenden Rüstzeiten beim Rollenwechsel erheblich vermindert.

Bei einer als Kastenprofil ausgebildeten Treibstange können zur Steigerung der Festigkeit Füllkörper eingesetzt sein, die Torsionskräfte aufnehmen bzw. großflächiger von der Treibstange auf die Stulpschiene übertragen können oder es können auch Funktionsteile des Beschlages in einen solchen Hohlraum eines Kastenprofils eingesetzt sein.

Zur weiteren Versteifung der beiden Beschlagteile können die Stulp­ schiene sowie die Treibstange mit Längs- oder auch Quersicken versehen sein.

Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch ein Fensterprofil mit einer Stulpschiene und einer Treibstange,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch eine zweite Ausführungsform der Beschlagteile,

Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer dritten Version und

Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch eine vierte Variante.

Der Fenster- oder Türbeschlag besteht aus einer Stulpschiene 1, 2, 3 und einer zwischen Stulpschiene 1, 2, 3 und einem Fenster- oder Türflügel angeordneten Treibstange 4, 5, 6, 7, wobei beide Beschlagteile aus einem profilierten Stahlblech bestehen und die Stulpschiene 1, 2, 3 nach innen abgekantete Ränder 13, 14, 15 aufweist, deren Stirnseiten eine seitliche Führung für die Treibstange 4, 5, 6, 7 bilden.

Die Ränder der Stulpschiene 1 sind, wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, zweifach um 90° abgewinkelt, so daß die Stirnseiten der Ränder 13, 14, 15 parallel zur Mittelsenkrechten der Beschlagnut ausgerichtet sind. Die Ränder 15 der Stulpschiene 3 können, wie in Fig. 4 dargestellt, zusätzliche Abkantungen aufweisen und sich weiter in eine Beschlagnut 12 erstrecken, so daß die Stützwirkung bei Einwirken eines Kippmomentes durch eine Seitenkraft auf einen Schließbolzen 16 durch die Optimierung des Kraftangriffspunktes wirkungsvoll vergrößert wird.

Die Stulpschiene 1 und die Treibstange 4 können, wie Fig. 1 zeigt, aus einem Blechstreifen gleicher Breite und Dicke gefertigt sein, wobei die Art der Profilierung in Bezug auf die vorhandenen Einbaumaße und die Aufgabe dahingehend optimiert ist, daß die Treibstange 4 zur Übertragung von Stellbewegungen der Verriegelungsmittel gegen Schubkräfte und Torsion kastenartig ausgebildet ist und die Stulpschiene als Verschluß der Beschlagnut mit einem verstärkten Rand versehen ist, der die Treibstange 4 an seinen inneren Stirnseiten führt.

In das Kastenprofil der Treibstange 4 ist ein Füllkörper zur Steigerung der Festigkeit eingebaut. Es können allerdings auch andere Funktionsteile eines Beschlages in diesen Hohlraum eingesetzt sein.

Zur weiteren Steigerung der Festigkeit sind die Stulpschiene 2 und die Treibstange 6 mit Längssicken versehen, die trapezförmige Seitenwände mit Winkeln aufweisen, die denen von Kegelflächen von Befestigungsmitteln entsprechen.

Claims (7)

1. Fenster- oder Türbeschlag mit einer Stulpschiene und einer zwischen Stulpschiene und einem Fenster- oder Türflügel angeordneten Treibstange zur geradlinigen Bewegungsübertragung auf Verriegelungsmittel an geraden Flügelabschnitten und mit einer Stulpschiene aus profiliertem Stahlblech mit abgewinkelten Rändern, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierte Stulpschiene (1, 2, 3) in einer Außennut (17, 18) einer Beschlagnut (11, 12) eines Fenster- oder Türprofils eingesetzt ist, die Treibstange (4, 5, 6, 7) aus profiliertem Stahlblech besteht und zur Mittelsenkrechten der Beschlagnut (11, 12) parallele Seitenwände aufweist und daß die Stulpschiene (1, 2, 3) nach innen abgewinkelte Ränder (13, 14, 15) mit zu den Seitenwänden der Treibstange (4, 5, 6, 7) parallelen Stirnseiten besitzt, die eine seitliche Führung für die Treibstange (4, 5, 6, 7) bilden.

2. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (13, 14, 15) der Stulpschiene (1, 2, 3) zweifach um 90° nach innen abgekantet sind.

3. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Randes (13, 14, 15) der Stulpschiene (1, 2, 3) etwa der zweifachen Materialstärke des Stahlbleches entspricht.

4. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (1, 2, 3) und die Treibstange (4, 5, 6, 7) aus einem Blechstreifen gleicher Dicke und gleicher Breite gefertigt sind.

5. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibstange (4) ein U-förmiges Profil besitzt, in das zur Steigerung der Festigkeit ein Füllstück (10) eingesetzt ist.

6. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einen Hohlraum der Treibstange (4,5) Funktionsteile des Beschlages eingesetzt sind.

7. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (2) und/oder die Treibstange (6) mit einer oder mehreren Längssicken versehen sind.