DE102011008765A1

DE102011008765A1 - Profilanordnung, Rahmen und Rahmenanordnung

Info

Publication number: DE102011008765A1
Application number: DE201110008765
Authority: DE
Inventors: Manfred Piecha; Thomas Volkelt; Carl Raithel
Original assignee: Eduard Hueck GmbH and Co KG
Current assignee: Eduard Hueck GmbH and Co KG
Priority date: 2011-01-07
Filing date: 2011-01-17
Publication date: 2012-07-12

Abstract

Profilanordnung (P), insbesondere für einen Tür- oder Fensterrahmen, umfassend ein erstes Profil (1) und ein zweites Profil (2), wobei es sich bei dem ersten Profil (1) um ein Aluminiumprofil und bei dem zweiten Profil (2) um ein Kunststoffprofil handelt, sowie Rahmen (R, R1), insbesondere Tür- oder Fensterrahmen bzw. Tür- oder Fensterflügel, umfassend eine Anzahl von Profilanordnungen, gekennzeichnet, durch mindestens eine Profilanordnung (P) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, sowie Rahmenanordnung, umfassend einen ersten Rahmen (R1) und mindestens einen zweiten Rahmen (R2), gekennzeichnet durch mindestens einen Rahmen gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Profilanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie einen Rahmen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 und eine Rahmenanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
Eine Profilanordnung für einen Rahmen, insbesondere für einen Tür- oder Fensterrahmen bzw. Tür- oder Fensterflügel, umfasst in der Regel zwei Aluminiumprofile und eine Isolierleiste bzw. mehrere Isolierleisten aus Kunststoff. Die Isolierleisten sind zwischen den Aluminiumprofilen angeordnet und dienen im Wesentlichen der Wärmedämmung.
Die Wärmeisolationseigenschaften einer Profilanordnung werden im Wesentlichen durch den sogenannten U-Wert charakterisiert. Für eine Verbesserung der Wärmeisolationseigenschaften wird ein geringerer U-Wert angestrebt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine verbesserte Profilanordnung bereitzustellen, insbesondere eine Profilanordnung bereitzustellen, mit der ein geringerer U-Wert bei gleicher oder geringerer Bautiefe erreicht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Profilanordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass es sich bei dem ersten Profil um ein Aluminiumprofil und bei dem zweiten Profil um ein Kunststoffprofil handelt, kann eine Verringerung des U-Wertes bei gleicher oder geringerer Bautiefe und damit eine verbesserte Wärmedämmung erreicht werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Profilanordnung sind insbesondere durch die Merkmale der Unteransprüche gegeben. Die Merkmale können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Profilanordnung kann vorgesehen sein, dass das erste Profil mit einem Verbindungsmittel zum Anschluss an das zweite Profil und das zweite Profil mit einem Verbindungsmittel zum Anschluss an das erste Profil ausgestattet ist, wobei die Verbindungsmittel zur schubfesten Verbindung der Profile eingerichtet sind. Durch die schubfeste Verbindung kann ein stabiler Verbund der vorgenannten Profile erzeugt werden, der unmittelbar zur Weiterverarbeitung, beispielsweise in einem Fenster- oder Türrahmen bzw. Fenster- oder Türflügel geeignet ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem ersten Verbindungsmittel um eine Nut in Längsrichtung des Profils handelt, wobei die Nut abschnittsweise durch eine Anrollnase gebildet wird. Die Anrollnase kann beispielsweise durch eine Anrollscheibe angerollt werden, wodurch sich auf einfache Art und Weise eine schubfeste Verbindung zwischen den Profilen herstellen lässt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Profilanordnung über keine zusätzliche Isolierleiste verfügt. Auf die zusätzliche Isolierleiste kann verzichtet werden, da das zweite Profil sowohl die Isolierleiste, wie auch das – zuvor gemäß dem Stand der Technik aus Aluminium hergestellte – Außenprofil bildet. Hierdurch ergibt sich eine insgesamt vergrößerte Isolierzone bei geringerer Bautiefe. Auf die ansonsten übliche äußere Aluminiumhalbschale kann entsprechend verzichtet werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Glashalteleiste aus Kunststoff besteht und mit dem zweiten Profil verbunden ist. Hieraus ergibt sich eine direkte Anbindung der Glasleiste an die Isolierzone, wodurch insbesondere unerwünschte Materialwechsel vermieden und bessere U-Werte erreicht werden können.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, einen verbesserten Rahmen, insbesondere Tür- oder Fensterrahmen bzw. Tür- oder Fensterflügel, umfassend eine Anzahl von Profilanordnungen, vorzuschlagen, insbesondere einen Rahmen vorzuschlagen, der sich durch einen geringeren U-Wert bei geringerer oder gleicher Bautiefe auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 7 gelöst. Dadurch, dass der Rahmen durch mindestens eine Profilanordnung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 gebildet wird, können geringere U-Werte bei geringerer oder gleicher Bautiefe erzielt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Rahmens sind insbesondere durch die Merkmale der Unteransprüche gegeben. Die Merkmale können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass mindestens zwei Profilanordnungen durch mindestens einen Eckwinkel aus Kunststoff miteinander verbunden sind. Durch den Eckwinkel aus Kunststoff, der vorzugsweise in den zweiten Profilen, sprich den Kunststoffprofilen aufgenommen ist, können Wärmebrücken vermieden werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Eckwinkel mit mindestens einem Durchbruch, insbesondere Bohrung, ausgestattet ist, wobei das zweite Profil mit mindestens einem Durchbruch, insbesondere Bohrung, ausgestattet ist, wobei die vorgenannten Bohrungen in einem montierten Zustand des Eckwinkels fluchten, wobei ein Befestigungsmittel, insbesondere eine Schraube, vorgesehen ist, die durch die Durchbrüche hindurchgeführt und in dem ersten Profil verschraubt ist. Durch diese Maßnahme kann eine minimale Verformung im Bereich der Rahmenecken sichergestellt werden, insbesondere dadurch, dass eine direkte Kraftübertragung über die Verschraubung durch den druckfest ausgelegten Eckwinkel mit definierten Schraubendurchbrüchen stattfindet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Rahmen mit mindestens einem Beschlag ausgestattet ist, wobei der Beschlag mit einem Verbindungsmittel zum Anschluss an das zweite Profil ausgestattet ist, wobei das Verbindungsmittel mit mindestens einem Durchbruch, insbesondere einer Bohrung, ausgestattet ist, wobei der Durchbruch des Verbindungsmittels mit dem Durchbruch des zweiten Profils und dem Durchbruch des Eckwinkels in einem montierten Zustand des Beschlages fluchtet. Durch diese Maßnahme kann der Beschlag mit den gleichen Schrauben an dem Rahmen befestigt werden, mit denen auch der Eckwinkel befestigt ist. Hieraus ergibt sich unter anderem eine vereinfachte Montage mit weniger Einzelteilen. Auf einen Beschlag wirken zum Teil erhebliche Kräfte und/oder Momente ein. Es ist daher vorteilhaft, den Beschlag im Bereich eines Eckwinkels anzuordnen. Insofern können die Kräfte und/oder Momente vorteilhaft über den Eckwinkel abgeleitet werden. Es ist nicht zwingend notwendig, dass alle Durchbrüche von Profil, Eckwinkel und Beschlag fluchten. Der Beschlag kann beispielsweise auch neben dem Eckwinkel angebracht sein und es fluchtet entsprechend nur ein Durchbruch von Profil, Eckwinkel und Beschlag.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Rahmen mit mindestens einem Beschlag ausgestattet ist, wobei der Beschlag mit einem Funktionselement ausgestattet ist, wobei das Funktionselement mit einer Anlaufschräge ausgestattet ist. Ein derartig ausgestaltetes Funktionselement eignet sich vorzugsweise für den Einsatz im Zusammenhang mit einem Verriegelungsmittel. Soweit das Funktionselement, beispielsweise in Form eines Hohlzylinders, einen Teil des Verriegelungsmittels bildet, kann die Anlaufschräge dazu beitragen, Ermüdungserscheinungen von Scharnieren und ggf. resultierende Lageabweichungen kompensieren.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in einer üblichen Einbausituation sowohl das erste Profil, als auch das zweite Profil zumindest abschnittsweise ein Außenprofil bilden. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem die Aluminiumprofile die Außenprofile des Rahmens bilden, kann durch den Einsatz eines Kunststoffprofils die Isolierzone verbreitert werden und gewissermaßen auf die separaten Isolierleisten verzichtet werden. Hierdurch ergibt sich ein verbesserter U-Wert bei geringerer oder gleicher Bautiefe.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine verbesserte Rahmenanordnung, umfassend einen ersten Rahmen und mindestens einen zweiten Rahmen, vorzuschlagen, insbesondere eine Rahmenanordnung vorzuschlagen, die einen verbesserten U-Wert bei geringerer oder gleicher Bautiefe aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass es sich bei mindestens einem Rahmen um einen Rahmen gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 handelt. Durch den Einsatz eines derartigen Rahmens können die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Rahmens auch für eine Rahmenanordnung erreicht werden. Es kann demnach eine Rahmenanordnung bereitgestellt werden, die sich durch einen verbesserten U-Wert bei geringerer oder gleicher Bautiefe auszeichnet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Rahmenanordnung sind insbesondere durch die Merkmale der Unteransprüche gegeben. Die Merkmale können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Rahmen schwenkbar mit dem zweiten Rahmen über mindestens ein Scharnier verbunden ist, wobei das Scharnier zumindest teilweise durch einen Beschlag gemäß Anspruch 10 gebildet wird. Durch den Beschlag, der zumindest teilweise im Bereich eines Eckwinkels angeordnet ist, können Vorteile hinsichtlich der Ableitung von Kräften und/oder Momenten erzielt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Rahmen und der zweite Rahmen über ein Verriegelungsmittel miteinander verbunden werden können, insbesondere um ein Aufschwenken des zweiten Rahmens zu unterbinden, wobei das Verriegelungsmittel zumindest teilweise durch einen Beschlag gemäß Anspruch 10 und/oder 11 gebildet wird.. Hierdurch kann eine Kombination der Funktionen Verriegelung und Auflager bzw. Auflauf erreicht werden, wodurch sich insbesondere eine vereinfachte Montage mit weniger Einzelteilen erzielt lässt.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
1 eine Profilanordnung gemäß dem Stand der Technik in einer Schnittansicht;
2 eine erfindungsgemäße Profilanordnung in einer Schnittansicht;
3 ein erfindungsgemäßer Rahmen;
4 ein erfindungsgemäßer Rahmen in einer Schnittansicht;
5 ein erfindungsgemäßer Eckwinkel in einer perspektivischen Darstellung;
6 eine erfindungsgemäße Rahmenanordnung;
7 eine erfindungsgemäße Rahmenanordnung in einer Schnittansicht;
8 ein Beschlag in einer perspektivischen Ansicht.
Folgende Bezugszeichen werden in den Zeichnungen verwendet:

A: erstes Profil (Stand der Technik)
B: zweites Profil (Stand der Technik)
C: Isolierleiste (Stand der Technik)
D: Glashalteleiste
P: Profilanordnung
R(1): (erster) Rahmen
R2: zweiter Rahmen
F: Flächenelement
I: Bereich innerhalb eines Gebäudes
U: Bereich außerhalb eines Gebäudes

Bezugszeichenliste

1: erstes Profil
2: zweites Profil
3: Glashalteleiste
4: Eckwinkel
5: (erster) Beschlag
6: zweiter Beschlag
7: Scharnier
8: Verriegelungsmittel
11: Verbindungsmittel
12: Anrollnase
21: Verbindungsmittel
22: Verbindungsmittel
23: Durchbruch
24: Verbindungsmittel
31: Verbindungsmittel
41: Durchbruch
42: Schraube
51: Verbindungsmittel
52: Funktionselement (Hohlzylinder, Scharnier)
61: Verbindungsmittel
62: Funktionselement (Hohlzylinder, Scharnier)
511: Durchbruch
521: Anlaufschräge

Zunächst wird auf 1 Bezug genommen.
Eine Profilanordnung gemäß dem Stand der Technik umfasst im Wesentlichen ein erstes Profil A, ein zweites Profil B und mindestens eine, oder wie in diesem Fall, zwei Isolierleisten C. Das erste Profil A und das zweite Profil B besteht aus Aluminium. Die Isolierleiste C besteht in der Regel aus Kunststoff. Die Isolierleisten C sind zwischen dem ersten Profil A und dem zweiten Profil B angeordnet. Ferner kann die Profilanordnung mit einer Glashalteleiste D ausgestattet sein. Die Glashalteleiste D ist an dem zweiten Profil B angebracht.
Eine erfindungsgemäße Profilanordnung P umfasst im Wesentlichen ein erstes Profil 1 und ein zweites Profil 2. Bei dem ersten Profil 1 handelt es sich um ein längliches Aluminiumprofil. Bei dem zweiten 2 Profil handelt es sich erfindungsgemäß um ein längliches Kunststoffprofil. Die vorgenannten Profile 1, 2 sind vorzugsweise als Hohlprofile ausgestaltet. Insofern ist erfindungsgemäß vorgesehen, die separaten Isolierleisten wegzulassen und als zweites Profil 2 ein Kunststoffprofil einzusetzen.
Das erste Profil 1 weist ein Verbindungsmittel 11 zum Anschluss des zweiten Profils 2 auf. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Verbindungsmittel 11 als Nut ausgestaltet ist, die in Längsrichtung des Profils verläuft. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Verbindungsmittel 11 zumindest abschnittsweise von einer Anrollnase 12 gebildet wird. Ferner kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Verbindungsmittel 11 einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweist.
Das zweite Profil 2 weist ebenfalls ein entsprechendes Verbindungsmittel 21 zum Anschluss an das erste Profil 1 auf. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Verbindungsmittel 21 als Fortsatz des zweiten Profils 2 ausgestaltet ist. Ferner kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Verbindungsmittel 21 einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweist.
Die erfindungsgemäße Profilanordnung kann ferner mit einer länglichen Glashalteleiste 3 ausgestattet sein. Die Glashalteleiste 3 besteht ebenfalls vorzugsweise aus Kunststoff und ist mit einem Verbindungsmittel 31 zum Anschluss an das zweite Profil 2 ausgestattet. Alternativ kann die Glashalteleiste 3 auch aus Aluminium oder einem anderen geeigneten Material bestehen. Das Verbindungsmittel 31 kann beispielsweise als Fortsatz der Glashalteleiste 3 ausgestaltet sein. Das zweite Profil 2 kann ebenfalls mit einem Verbindungsmittel 22 zum Anschluss der Glashalteleiste 3 ausgestattet sein. Bei dem Verbindungsmittel 22 kann es sich um eine Nut in Längsrichtung des zweiten Profils 2 handeln, die beispielsweise mit geeigneten Hinterschnitten zur Aufnahme des Verbindungsmittels 31 der Glashalteleiste 3 ausgestattet sein kann.
Die vorgenannten Komponenten, sprich das erste Profil 1, das zweite 2 Profil und insbesondere die Glashalteleiste 3 sind zu einer erfindungsgemäßen Profilanordnung verbunden. Hierzu ist das Verbindungsmittel 21 des zweiten Profils 2 in dem Verbindungsmittel 11 des ersten Profils 1 aufgenommen, insbesondere ist der schwalbenschwanzförmige Fortsatz des zweiten Profils in die schwalbenschwanzförmige Nut des ersten Profils eingeschoben. Zur Fixierung der Profile 1, 2 zueinander kann vorgesehen sein, dass die Anrollnase 12 gerändelt bzw. angerollt wird. Im Wesentlichen wird durch das Anrollen, neben der ohnehin bestehenden formschlüssigen Verbindung durch den Schwalbenschwanzquerschnitt, eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Verbindungsmitteln 11, 21 und damit zwischen dem ersten Profil 1 und dem zweiten Profil 2 hergestellt. Die vorgenannten Verbindungsmittel 11, 21 ermöglichen eine schubfeste Verbindung zwischen dem ersten Profil 1 und dem zweiten Profil 2.
Die Glashalteleiste 3 kann ebenfalls mit ihrem Verbindungsmittel 31 in das Verbindungsmittel 22 des zweiten Profils eingeschoben, alternativ auch eingeclipt werden. Im Wesentlichen wird hier auch eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen der Glashalteleiste 3 und dem zweiten Profil 2 hergestellt.
Zwischen der Glashalteleiste 3 und einem entsprechenden Abschnitt des ersten Profils 1 wird eine Halterung für ein Flächenelement F ausgebildet.
Insgesamt ergibt sich demnach eine Profilanordnung P, die Teil eines Rahmens R, beispielsweise für einen Fenster- oder Türflügel bzw. Fenster- oder Türrahmen, sein kann.
Zur Verdeutlichung einer Einbausituation, ist die Lage der Profilanordnung am Beispiel eines Fensterflügels dargestellt, wobei das Bezugszeichen 1 den Innenraum eines Gebäudes und das Bezugszeichen U den Bereich außerhalb des Gebäudes andeutet. Es ist ersichtlich, dass sowohl das erste Profil 1 aus Aluminium, als auch das zweite Profil 2 aus Kunststoff aus Sicht der Profilanordnung ein Außenprofil darstellen, sprich in diesem Fall das erste Profil 1 aus Aluminium dem Bereich I innerhalb des Gebäudes und das zweite Profil 2 aus Kunststoff dem Bereich U außerhalb des Gebäudes unmittelbar zugewandt bzw. für einen Betrachter sichtbar ist. Eine Anordnung vice versa ist ebenfalls möglich.
Ein erfindungsgemäßer Rahmen R umfasst im Wesentlichen eine Anzahl von erfindungsgemäßen Profilanordnungen P. Ein rechteckförmiger Rahmen R umfasst entsprechend vier Profilanordnungen, vorzugsweise erfindungsgemäße Profilanordnungen P. In der hier dargestellten Ausführungsform umschließt der Rahmen ein Flächenelement F. Bei dem Flächenelement F kann es sich beispielsweise um eine Isolierglasscheibe handeln.
Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Profilanordnungen P an den Rahmenecken jeweils mit einem Eckwinkel 4 verbunden sind. Bei dem Eckwinkel 4 handelt es sich ebenfalls vorzugsweise um einen etwa L-förmigen Kunststoffkörper. Die Schenkel des Eckwinkels 4 können gleich oder unterschiedlich lang sein. Die Schenkel des Eckwinkels 4 weisen vorzugsweise einen Querschnitt auf, der dem Innenquerschnitt des jeweiligen zweiten Profils 2 entspricht. Insofern kann hierdurch bereits eine formschlüssige Verbindung zwischen zwei in den Ecken aneinanderstoßenden zweiten Profilen 2 hergestellt werden. Es kann ferner vorgesehen sein, dass der Eckwinkel 4 auch eine adhäsive Verbindung mit den zweiten Profilen 2 eingeht. Bei der Montage kann beispielsweise ein entsprechender Kleber auf den Eckwinkel 4 aufgebracht werden. Unabhängig davon können die Profile 1 ebenfalls über Eckwinkel miteinander verbunden werden.
Es kann ferner vorgesehen sein, dass der Eckwinkel 4 kraftschlüssig mit dem jeweiligen zweiten Profil 2 verbunden ist. Hierzu weist der Eckwinkel 4 Durchbrüche 41, insbesondere Bohrungen, auf, durch die Schrauben 42 hindurchgeführt werden können. Vorzugsweise sind jeweils zwei Durchbrüche 41 in den Schenkeln des Eckwinkels 4 vorgesehen. Zur Montagevereinfachung kann vorgesehen sein, dass die zweiten Profile 2 an geeigneter Stelle ebenfalls Durchbrüche 23 aufweisen. In einer Montageposition fluchten die Durchbrüche 41 der Eckwinkel mit den Durchbrüchen 23 der zweiten Profile 2.
Entsprechend kann eine Schraube 42 durch die fluchtenden Durchbrüche 23, 41 hindurchgesteckt werden und in das erste Profil 1 eingeschraubt werden. Eine durch die Durchbrüche 23, 41 hindurchgesteckte Schraube 42 wird demnach unmittelbar in das Material des ersten Profils 1 eingeschraubt, so dass eine Andruckkraft lediglich zwischen dem Schraubenkopf und dem ersten Profil 1 ausgeübt wird. Der Schenkel des Eckwinkels 4 wird demnach zwar in dem zweiten Profil 2 eingeklemmt. Die Schraube 42 wird jedoch in das tendenziell stabilere Material, sprich das Aluminium des ersten Profils 1 eingeschraubt, so dass die Gefahr des Ausreißens weniger gegeben ist. Durch die hindurchgesteckte Schraube bzw. Schrauben 42 wird ebenfalls eine formschlüssige Verbindung zwischen dem zweiten Profil 2 und dem Eckwinkel 4 hergestellt.
Die erfindungsgemäße Profilanordnung P bzw. der erfindungsgemäße Rahmen R kann ferner mit einem oder mehreren Beschlägen ausgestattet sein. Der Beschlag 5 umfasst im Wesentlichen ein Verbindungsmittel 51 zum Anschluss an das zweite Profil 2. Ferner umfasst der Beschlag 5 ein entsprechendes Funktionselement 52. Das Funktionselement kann beispielsweise Teil eines Scharniers oder eines Verriegelungsmittels sein. Auf die Funktionen des Beschlages 5, insbesondere des Funktionselements 52 wird noch weiter unten eingegangen werden. Es sei vorausgeschickt, dass das Verbindungsmittel 51 bzw. der Anschluss an das jeweilige Profil – unabhängig von der Ausgestaltung des Funktionselementes als Teil eines Scharniers 7 oder Verriegelungsmittels 8 – ähnlich oder identisch ausgestaltet sein kann. Das zweite Profil 2 umfasst ebenfalls ein Verbindungsmittel 24 zum Anschluss des Beschlages 5. Das Verbindungsmittel 24 kann beispielsweise als Nut, vorzugsweise als im Querschnitt C-förmige Nut, ausgestaltet sein. Das Verbindungsmittel 51 des Beschlages 5 kann als Plättchen ausgestaltet sein, welches in das Verbindungsmittel 24 des zweiten Profils 2 eingeschoben werden kann. Ferner kann das Verbindungsmittel 51 des Beschlages 5 mit Durchbrüchen 511, insbesondere Bohrungen, ausgestattet sein. Die Durchbrüche 511 können vorzugsweise mit den oben bereits erwähnten Durchbrüchen 23, 41 des zweiten Profils 2 bzw. des Eckwinkels 4 fluchten sofern der Beschlag 5 an eine vorbestimmte Position geschoben wird. In diesem Fall werden die Schrauben 42 sowohl durch die Durchbrüche 23, 41, 511 des Beschlages 5, des zweiten Profils 2 und des Eckeverbinders 4 hindurchgesteckt, um in das erste Profil 1 eingeschraubt zu werden. Insofern kann in einem Arbeitsgang eine Fixierung des Beschlages 5 und des Eckwinkels 4 erfolgen.
In 6 bzw. 7 ist nunmehr eine erfindungsgemäße Rahmenanordnung dargestellt. Die Rahmenanordnung umfasst im wesentlichen einen ersten erfindungsgemäßen Rahmen R1 und einen zweiten Rahmen R2. Der zweite Rahmen R2 kann ebenfalls erfindungsgemäße Profilanordnungen P umfassen, in der Regel ist der zweite Rahmen R2 jedoch aus herkömmlichen Aluminiumprofilen, ggf. getrennt durch einen oder mehrere Isolierstege, zusammengesetzt. Sowohl der erste Rahmen R1, als auch der zweite Rahmen R2 kann ein Flächenelement F, beispielsweise eine Isolierglasscheibe, aufnehmen. Insofern stellt der erste Rahmen R1 mit Flächenelement F einen ersten Fensterflügel und der zweite Rahmen R2 mit Flächenelement F einen zweiten Fensterflügel dar. Der zweite Rahmen R2 ist schwenkbar, vorzugsweise mit Scharnieren 7, insbesondere mit Scharnierbändern, an dem ersten Rahmen R1 befestigt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Scharniere 7 können der erste Rahmen R1 und der zweite Rahmen R2 mittels mindestens eines Verriegelungsmittels 8 miteinander verriegelt werden. Die Kombination aus erstem Rahmen R1 und R2 kann wiederum schwenkbar in einem fest verbauten Blendrahmen (nicht dargestellt) aufgenommen sein.
Nachfolgend wird die Ausgestaltung des Funktionselementes 52 als Teil eines Verriegelungsmittels 8 näher beschrieben. Das Verriegelungsmittel umfasst den bereits oben skizzierten Beschlag 5 und einen weiteren Beschlag 6. Der erste Beschlag 5 ist vorzugsweise an dem ersten Rahmen R1 angebracht, während der zweite Beschlag 6 vorzugsweise an dem zweiten Rahmen R2 angebracht ist. Das Funktionselement 52 des ersten Beschlages 5 kann hier als Hohlzylinder ausgebildet sein. Das Funktionselement 52 kann an seiner Kopfseite eine Anlaufschräge 521 (auch angedeutet durch den Winkel α in 8) aufweisen. Der zweite Beschlag 6 weist ebenfalls vorzugsweise ein Funktionselement 62, insbesondere in Form eines Hohlzylinders, und ein Verbindungsmittel 61 zur Verbindung mit dem zweiten Rahmen R2 auf. In einem geschlossenen Zustand der beiden Fensterflügel bzw. Rahmen R1, R2 fluchten die Innenbohrungen der Funktionselemente 52, 62 und ein Splint oder Riegel kann hindurchgesteckt werden, wodurch der zweite Rahmen R2 nicht länger aufgeschwenkt werden kann. Die bereits oben beschriebene Anschrägung 521 des Funktionselement 52 kann als Anlaufschräge dienen. In der Regel sind die Funktionselemente 52, 62 der Beschläge 5, 6 derart ausgerichtet, dass sie exakt übereinander platziert werden können. Durch beispielsweise Ermüdungserscheinungen der Scharniere 7 kann es dazu kommen, dass die Funktionselemente 52, 62 nicht mehr exakt ausgerichtet sind, sprich beim Zuschwenken des ersten Rahmens R1 stößt das Funktionselement 52 des ersten Rahmens R1 an das Funktionselement 62 des zweiten Rahmens R2 an. Mit der vorgenannten Anschrägung 521 des Funktionselements 52 wird der zweite Rahmen R2 beim weiteren Zuschwenken leicht angehoben, so dass die Funktionselemente 52, 62 wieder exakt übereinander platziert werden können. Dadurch, dass der Beschlag 5, insbesondere das Verbindungsmittel 51 des Beschlages 5 zumindest teilweise mit dem Eckwinkel 4 verschraubt sein kann, können die auftretenden Kräfte und/oder Momente vorteilhaft über den Eckwinkel 4 abgeleitet werden. Insofern ergibt sich auch hierdurch ein Stabilitätsgewinn.
Das Scharnier 7 kann ebenfalls teilweise durch einen zumindest teilweise mit dem Eckwinkel verschraubten Beschlag 5 und einem entsprechenden Beschlag 6 gebildet werden. Hier weisen der Beschlag 5 und der Beschlag 6 neben dem Verbindungsmittel 51 ein Scharnierelement als Funktionselement 52 bzw. 62 auf.
Auch hier kann eine vorteilhafte Einleitung der auf das Scharnier lastenden Kräfte bzw. Momente über den Eckwinkel abgeleitet werden. Insofern ergibt sich auch hierdurch ein Stabilitätsgewinn.

Claims

Profilanordnung (P), insbesondere für einen Tür- oder Fensterrahmen, umfassend ein erstes Profil (1) und ein zweites Profil (2), dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Profil (1) um ein Aluminiumprofil und bei dem zweiten Profil (2) um ein Kunststoffprofil handelt.
Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profil (1) mit einem Verbindungsmittel (11) zum Anschluss an das zweite Profil (2) und das zweite Profil (2) mit einem Verbindungsmittel (21) zum Anschluss an das erste Profil (1) ausgestattet ist, wobei die Verbindungsmittel (11, 21) zur schubfesten Verbindung der Profile (1, 2) eingerichtet sind.
Profilanordnung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Verbindungsmittel (11) um eine Nut in Längsrichtung des Profils (1) handelt, wobei die Nut durch eine Anrollnase (12) gebildet wird.
Profilanordnung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilanordnung (P) über keine zusätzliche Isolierleiste (C) und/oder kein weiteres Profil (B) verfügt.
Profilanordnung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilanordnung (P) mit einer Glashalteleiste (3) ausgestattet ist, wobei eine Halterung für ein Flächenelement (F), insbesondere einer Isolierglasscheibe, zwischen der Glashalteleiste (3) und einem Abschnitt des ersten Profils (1) ausgebildet wird.
Profilanordnung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glashalteleiste (3) aus Kunststoff besteht und mit dem zweiten Profil (2) verbunden ist.
Rahmen (R, R1), insbesondere Tür- oder Fensterrahmen bzw. Tür- oder Fensterflügel, umfassend eine Anzahl von Profilanordnungen, gekennzeichnet, durch mindestens eine Profilanordnung (P) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6.
Rahmen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Profilanordnungen (P) durch mindestens einen Eckwinkel (4) aus Kunststoff miteinander verbunden sind, wobei der Eckwinkel vorzugsweise in den zweiten Profilen (2) der jeweils verbundenen Profilanordnungen (P) aufgenommen ist.
Rahmen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eckwinkel (4) mit mindestens einem Durchbruch (41), insbesondere Bohrung, ausgestattet ist, wobei das zweite Profil (2) mit mindestens einem Durchbruch (23), insbesondere Bohrung, ausgestattet ist, wobei die vorgenannten Durchbrüche (23, 41) in einem montierten Zustand des Eckwinkels (4) fluchten, wobei ein Befestigungsmittel (42), insbesondere Schraube, vorgesehen ist, die durch die Durchbrüche (23, 41) hindurchgeführt und in dem ersten Profil (1) befestigt, insbesondere verschraubt, ist.
Rahmen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen mit mindestens einem Beschlag (5) ausgestattet ist, wobei der Beschlag mit einem Verbindungsmittel (51) zum Anschluss an das zweite Profil (2) ausgestattet ist, wobei das Verbindungsmittel mit mindestens einem Durchbruch (511), insbesondere Bohrung ausgestattet ist, wobei der Durchbruch (511) des Verbindungsmittels (51) mit dem Durchbruch (23) des zweiten Profils (2) und dem Durchbruch (41) des Eckwinkels (4) in einem montierten Zustand des Beschlages (5) fluchtet.
Rahmen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen mit mindestens einem Beschlag (5) ausgestattet ist, wobei der Beschlag (5) mit einem Funktionselement (52) ausgestattet ist, wobei das Funktionselement (52) mit einer Anlaufschräge (521) ausgestattet ist.
Rahmen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer üblichen Einbausituation sowohl das erste Profil (1), als auch das zweite Profil (2) zumindest abschnittsweise ein Außenprofil des Rahmens bilden.
Rahmenanordnung, umfassend einen ersten Rahmen (R1) und mindestens einen zweiten Rahmen (R2), gekennzeichnet durch mindestens einen Rahmen gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12.
Rahmenanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Rahmen (R2) schwenkbar mit dem ersten Rahmen (R1) über mindestens ein Scharnier (7) verbunden ist, wobei das Scharnier (7) zumindest teilweise durch einen Beschlag (5) gemäß Anspruch 10 gebildet wird.
Rahmenanordnung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rahmen (R1) und der zweite Rahmen (R2) über ein Verriegelungsmittel (8) miteinander verbunden werden können, insbesondere um ein Aufschwenken des zweiten Rahmens (R2) zu unterbinden, wobei das Verriegelungsmittel (8) zumindest teilweise durch einen Beschlag (5) gemäß Anspruch 10 und/oder 11 gebildet wird.