DE19822178A1 - Gleiskörper in Endlosbauweise - Google Patents
Gleiskörper in EndlosbauweiseInfo
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Abstract
Ein schotterloser Gleisoberbau weist einen in Gleitschalbauweise errichteten Stahlbetonkörper auf, dessen Längsbewehrung auf relativ viele Bewehrungseisen aufgeteilt ist, die in geringen Abständen zueinander angeordnet sind und einen geringen Durchmesser vorzugsweise nicht größer als 16 mm aufweisen. Dadurch wird erreicht, daß sich relativ viele querverlaufende Dehnungsrisse bilden, die bspw. einen Abstand von lediglich 20 cm untereinander haben. Die überaus große Anzahl der infolge der Längsdehnung auftretenden querverlaufenden Risse stellt sicher, das diese sich nicht zu weit öffnen, so daß sie mehr oder weniger unsichtbar bleiben und keinen wesentlichen korrosiven Angriff auf die Bewehrungseisen zulassen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Gleiskörper der in einer
Endlosbauweise errichtet ist.
Sowohl für Strassenbahngleise als auch für anderwei
tige Bahngleise kommen zunehmend Gleiskörper in Gebrauch,
die abweichend von der herkömmlichen Schwellenbauweise
eine mehr oder weniger kontinuierliche Schienenunterstüt
zung ermöglichen oder wenigstens ohne Schotterbett auskom
men. Dabei ist es auch versucht worden, derartige Gleis
körper aus Beton herzustellen.
Bspw. ist aus der DE 44 30 967 A1 ein Gleiskörper
bekannt, bei dem die Schienen in Betonformsteinen gehalten
sind. Die Betonformsteine begrenzen eine Längsnut, die mit
Material gefüllt ist, in das die Schiene eingegossen ist.
Der Betonformstein und die Schiene werden von einer
Asphalttragschicht getragen. Zur Verbindung zwischen
beiden ein Gleis bildenden Schienen dienen Spurstangen,
die mit ihren beiden Enden jeweils mit den Schienen ver
schraubt sind.
Außerdem ist aus der DE 195 19 745 A1 ein schotterloser
Gleisoberbau bekannt, der auf einer Betontragplatte auf
baut. Die Betontragplatte weist zwei parallel zueinander
verlaufende Aufnahmetröge auf, in denen die Schienen
gehalten sind. Die Betontragplatte ist an ihrer Oberseite
im Wesentlichen plan, so dass die Schienen bei vollständig
montiertem Gleisoberbau in einem über die Länge der Gleis
tragplatte durchgehenden Betonband gehalten sind. Die
Betontragplatte kann aus Ortbeton gefertigt sein.
Wird ein Gleisoberbau als Ortbetonbauwerk errichtet,
müssen bspw. infolge des jahreszeitlichen Temperaturver
laufs auftretende Temperaturänderungen berücksichtigt
werden. Diese führen zu Längenänderungen des Bauwerks, die
zu Schäden führen können. In der Regel werden deshalb in
Betonbauwerken Dehnungsfugen vorgesehen, die mit elasti
schem Material abgedichtet werden. Bei schotterlosen
Gleiskörpern führen Dehnungsfugen jedoch zu Unstetigkeits
stellen, die häufig nicht gewünscht sind.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen
durchgehenden Gleisoberbau zu schaffen.
Diese Aufgabe wird mit einem Gleiskörper gelöst, der
die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Der erfindungsgemäße Gleiskörper weist einen Stahlbe
tonkörper auf, in oder an dem Schienen gehalten sind. Die
schienen sind vorzugsweise stoßfugenlos ausgebildet, bspw.
durchgehend geschweißt. Der Stahlbetonkörper ist fugenlos
ausgebildet. Er ist dabei bewusst so gestaltet, dass nach
Errichtung des Stahlbetonkörpers in geringem Abstand
voneinander viele Risse (oder Brüche) entstehen, die quer
durch den Stahlbetonkörper verlaufen und den Beton mehr
oder weniger durchtrennen. Die Bewehrungseisen sind jedoch
nicht getrennt sonder laufen durch. Im statistischen
Mittel ist der Abstand zwischen zwei einander benachbarten
Rissen geringer als ein, vorzugsweise als ein halber
Meter. Damit ist der Rissabstand kleiner als die Breite
des Stahlbetonkörpers. Die pro Läge des Gleiskörpers
relativ hohe Risszahl hat zur Folge, dass sich Längsdeh
nungen aufrelativ viele Risse aufteilen, so dass auf
tretende Rissfugen auch bei ungünstigen Bedingungen (Er
richtung des Stahlbetonkörpers bei hohen Sommertemperaturen
und Rissweite gemessen bei niedrigen Wintertemperaturen)
kaum Rissweiten über 0,2 bis 0,3 mm auftreten.
Vorzugsweise weist der Stahlbetonkörper Längsausneh
mungen zur Aufnahme von Schienen auf. Der Stahlbetonkörper
kann sich durch eine spezielle Bemessung und Anordnung der
Bewehrungseisen auszeichnen, die in Längsrichtung ver
laufen. Die Abstände zwischen einzelnen Bewehrungseisen
sind relativ gering festgelegt, wobei einzelne Bewehrungs
eisen nicht zu dick sind. Der erforderliche Eisenquer
schnitt wird dadurch auf vergleichsweise viele Bewehrungs
eisen aufgeteilt. Dies hat eine gute Übertragung von bspw.
infolge von Schrumpfung oder Temperaturverminderung auf
tretenden Zugspannungen von dem Beton auf die Bewehrungs
eisen zur Folge. Außerdem stellt sich dadurch eine in
Längsrichtung der Bewehrungseisen relativ konstante Zugs
pannung ein. Damit kann erreicht werden, dass die in dem
Beton auftretenden, quer zur Schienen- oder Fahrtrichtung
verlaufenden Risse, sogenannte "Längsrisse", die infolge
von in Längsrichtung wirkenden Temperaturspannungen auf
treten, relativ dicht aufeinanderfolgend ausgebildet
werden. Dies bedeutet, dass an einem fertiggestellten
Gleiskörper sehr viele quer verlaufende Risse ("Längs
risse") auftreten. Es ist bspw. alle 10 bis 30 cm mit einem
quer verlaufenden Riss ("Längsriss") zu rechnen, d. h. im
Durchschnitt tritt alle bspw. 20 cm ein quer verlaufender
Riss auf. Der Rissabstand schwankt dabei, wobei er kaum
größer als 50 cm und kaum geringer als 10 cm ist. Infolge
der hohen Rissfrequenz bzw. des geringeren Rissabstands
und der großen Anzahl der sich ausbildenden Risse (quer
verlaufend und das Bauwerk somit lang unterbrechend) sind
die entstehenden Risse auch bei maximaler Öffnung, d. h.
bspw. im Winter bei starkem Frost, wie erwähnt, kaum
größer als 0,2 bis 0,3 mm. Vorzugsweise wird ein Grenzwert
von 0,25 mm nicht überschritten. Dadurch wird erreicht,
dass die Risse im Wesentlichen unsichtbar bleiben und dass
kaum Wasser in die Risse eindringen kann. Dies hat ins
besondere bei Gleiskörpern von Strassenbahngleisen Bedeu
tung. Hier wäre das Eindringen von Wasser in die sich
ausbildenden Risse wegen evtl. vorhandener Taumittel
besonders unangenehm.
Die geringe Rissweite ermöglicht es, dass die in den
Beton eingebetteten Bewehrungseisen wenig oder nicht
korrodieren. Dies ist für die Haltbarkeit des Bauwerks von
Bedeutung. Eine Lebenserwartung von hundert Jahren und
mehr ist erreichbar.
Durch den geringen Bewehrungseisenabstand in Höhen
richtung, insbesondere im Randbereich des Stahlbetonkör
pers wird es möglich, diesen in Gleitschalbauweise zu
fertigen, wobei relativ hohe Vorschübe erreicht werden
können. Dies wird infolge der stabilisierenden Wirkung der
Bewehrungseisen auf den noch nicht durchgehärteten Stahl
betonkörper insbesondere im Wangenbereich erreicht. Die
Stabilisierung der Wangenbereiche während des Baus er
möglicht somit eine rationelle Fertigung.
Bei gebräuchlichen Dimensionen des Stahlbetonkörpers
hat es sich herausgestellt, dass es zweckmäßig ist, im
Wangenbereich wenigstens fünf Bewehrungseisen übereinander
anzuordnen, d. h. die erforderliche Längsbewehrung auf fünf
oder mehr Einzelbewehrungen aufzuteilen. Damit befinden
sich wenigstens zwei Bewehrungseisen an einer Seite in
unmittelbarer Nachbarschaft der Längsausnehmung und stabi
lisieren den dort vorhandenen Bereich der Wange.
Zur Optimierung der Rissbildung genügen bei Wangen,
deren Breite im Wesentlichen der Tiefe der Längsausnehmung
für die Schiene entspricht, eine einzige Reihe überein
ander angeordneter Bewehrungseisen. Bei breiteren Wangen
sind mehrere übereinander angeordnete Reihen von Beweh
rungseisen zweckmäßig, um die Anzahl der quer angeordneten
Längsrisse in dem Stahlbetonbauwerk zu erhöhen und zu
gleich die Rissgröße zu minimieren. Dies kann zusätzlich
dadurch unterstützt werden, dass der Abstand von einem
Bewehrungseisen zu der benachbarten Betonoberfläche an
keiner Stelle größer als 80 bis 100 mm gemacht wird. Dies
gilt insbesondere, wenn die Wangen breiter sind als die
Tiefe der Längsausnehmungen.
Vorzugsweise ist der Abstand zwischen einzelnen
Bewehrungseisen nicht größer als 80 mm bis 90 mm, wodurch
die gewünschte Spannungsübertragung zwischen dem Beton und
dem Bewehrungseisen erreicht wird. Wird deren Durchmesser
auf ein Maß kleiner als 18 mm, vorzugsweise von maximal
16 mm begrenzt, ist die Längselastizität der Bewehrungs
eisen ausreichend, um eine Vergleichmäßigung der Zugs
pannungen zu erreichen was dazu führt, dass der Beton über
die Länge der Bewehrungseisen nahezu ununterbrochen an
diesen haftet. Auch dadurch wird die Rissbildung positiv
beeinflußt.
Zur Erleichterung der Richtung des Stahlbetonbauwerks
ist es zweckmäßig, die Stahlbewehrung ganz oder teilweise
vorzufertigen. Insbesondere in den Schienenaufnahmeab
schnitten können die Stahlbewehrungen werkseitig vorgefer
tigt werden. Dies wird bspw. erreicht, indem die Beweh
rungseisen mit entsprechend wannenförmig gebogenen Bau
stahlmatten (Q188) verbunden oder als Teil derselben
ausgebildet werden.
Der Gleiskörper ist vorzugsweise ein einstückiges
Stahlbetonbauwerk. Beide Schienenaufnahmeabschnitte sind
untereinander durch einen Verbindungsbereich einstückig
verbunden. Dieser Verbindungsbereich ist ein Plattenab
schnitt geringerer Höhe, der ebenfalls durch Bewehrungs
eisen verstärkt ist. Diese sind bspw. in Querrichtung,
vorzugsweise als Spurhalteeisen eingefügt. Die Spurhalte
eisen sind nicht mit den Schienen verbunden; übertragen
jedoch Zugspannungen, d. h. Querkräfte von einem Schienen
aufnahmeabschnitt zu dem benachbarten Schienenaufnahme
abschnitt. Die Spurhalteeisen können mit den Bewehrungen
der beiden Schienenaufnahmeabschnitte verbunden oder von
diesen getrennt sein. Jedenfalls aber ist es zweckmäßig,
wenn die Spurhalteeisen an ihren Enden gekröpft ausgebil
det sind. Es ergibt sich dadurch ein besserer Kraftüber
gang von dem Schienenaufnahmeabschnitt auf das Spurhalte
eisen.
Die Spurhalteeisen sind vorzugsweise in dem oberen
Bereich des Verbindungsabschnitts in einer einzigen Ebene
angeordnet und vorwiegend auf Zug beansprucht. Dies ins
besondere, wenn die äußeren Wangenbereiche des Stahlbeton
körpers zugleich die äußere Begrenzung darstellen, d. h.
wenn sich unterhalb der einzelnen Schienenaufnahmeab
schnitte eine unsymmetrische Kraftverteilung ergibt.
Zur Minimierung bzw. Optimierung von in Längsrichtung
verlaufenden Querrissen kann in den sich zwischen beiden
Schienenaufnahmeabschnitten erstreckenden Abschnitt des
Stahlbetonkörpers bspw. oberhalb der Bewehrungseisen eine
Baustahlmatte eingelegt sein. Diese kann auf den Spur
halteeisen aufliegen oder mit diesen verbunden sein.
Außerdem können die Spurhalteeisen Teil der Baustahlmatte
sein.
Um optimierte Fahreigenschaften zu erhalten, sind die
Schienen vorzugsweise ohne direkte Berührung zu dem Stahl
betonbauwerk in den Längsausnehmungen gefasst. Dazu dient
eine vorzugsweise elastische und dämpfende Vergußmasse,
die die Schienen kontinuierlich unterstützt. Die Schienen
überbrücken die sich in dem Stahlbetonkörper ausbildenden
quer verlaufenden Risse in Längsrichtung problemlos. Wegen
der sich ausbildenden unregelmäßigen Rissflächen und der
Überbrückung der Risse durch die Bewehrungseisen ist mit
keinerlei Querverlagerung einzelner Abdurchrisse begrenz
ter Abschnitte des Stahlbetonbauwerks in Seitenrichtung zu
rechnen. Aus Sicht der Schienen ist nach wie vor eine
kontinuierliche Lagerung vorhanden.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindungen ergeben sich aus der Zeichnung und/oder
der Beschreibung sowie Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine ersten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Gleisoberbaus, in perspektivischer schematisierter
und angeschnittener Darstellung,
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform des Gleis
körpers in perspektivischer geschnittener Darstellung,
Fig. 3 den Gleiskörper nach Fig. 2, in einer verein
fachten schematisierten ausschnittsweisen Schnittdarstel
lung, und
Fig. 4 den Verlauf der Längsspannung an einem Stahl
betonkörper mit wenigen dicken Bewehrungseinlagen und mit
mehreren dünnen Bewehrungseinlagen.
In Fig. 1 ist ein Gleisoberbau 1 schematisiert und
vereinfacht veranschaulicht. Wesentlicher Bestandteil des
Gleisoberbaus 1 ist ein einstückig ausgebildeter Gleiskör
per 2, der durch einen Stahlbetonkörper 3 und zwei darin
gehaltenen Schienen 4, 5 gebildet wird. Der Stahlbetonkör
per 3 weist an seinen beiden Seiten zwei im Abstand par
allel zueinander verlaufende Schienenaufnahmeabschnitte 7,
8 auf, die untereinander einstückig durch einen Zwischen
abschnitt 9 verbunden sind. Die Unterseite des Stahlbeton
körpers 3 ist eine im Wesentlichen plane Grundfläche 11,
die von dem Schienenaufnahmeabschnitt 7 über den Verbin
dungsabschnitt 9 bis zu dem Schienenaufnahmeabschnitt 8
durchgeht. Seitlich weist der Stahlbetonkörper 3 ebenfalls
plan ausgebildete Flanken 14, 15 auf, die sich von der
Grundfläche 11 bis zu einer Oberseite 16 erstrecken, die
mittig durch eine trogartige Ausnehmung 17 unterbrochen
ist. Im Bereich der Ausnehmung 17 weist der Stahlbetonkör
per 3 eine deutlich verminderte Höhe auf. Im Bereich der
Schienenaufnahmeabschnitte 7, 8 ist der Stahlbetonkörper 3
in der Höhe gemessen fast doppelt so dick wie im Bereich
des Verbindungsabschnitts 9.
Beide Schienenaufnahmeabschnitte 7, 8 sind jeweils
mit in Längsrichtung orientierten Bewehrungseisen 18 ver
sehen, (18a, . . ., 18l) die der Aufnahme von Längsspannungen
dienen. Die Bewehrungseisen 18 sind dabei von ihrer An
zahl, von ihrer Anordnung und ihrem Durchmesser her so
bemessen, dass in dem Stahlbetonkörper 3 auftretenden
Dehnungsrisse 19 in dichter Folge etwa alle 20 cm auftre
ten. Der mittlere Rissabstand ist dabei deutlich geringer
als die Höhe oder die Breite eines Schienenaufnahmeab
schnitts 7 oder 8. Um eine derartig hohe Rissdichte zu
erreichen, sind in jeder Wange 21, 22, die durch den sich
außenseitig neben jeder Schiene 4, 5 nach unten erstrec
kenden Bereich des Schienenaufnahmeabschnitts 7, 8 gebil
det wird, übereinander fünf Bewehrungseisen 18a bis 18e
angeordnet. Jede Wange 21, 22 ist 400 bis 500 mm hoch. Die
Bewehrungseisen weisen untereinander einen Abstand von 80
bis 90 mm auf. Alle Bewehrungseisen 18 außer den jeweils
von oben zweiten Bewehrungseisen 18b und 18g weisen einen
Durchmesser von 16 mm auf. Die Bewehrungseisen 18b und 18g
weisen einen reduzierten Durchmesser von lediglich 14 mm
auf. Im unteren Bereich angeordnete Bewehrungseisen 18d,
18e, 18k und 18j können ebenfalls einen reduzierten Durch
messer aufweisen wenn dies gewünscht wird.
Durch die relativ hohe Anzahl übereinander angeord
neter Bewehrungseisen 18a bis 18e, deren geringen Durch
messer und deren geringen Abstand von 80 bis 90 mm wird ein
bspw. aus Fig. 4 unten hervorgehender Spannungsverlauf
für die Zugspannung a erreicht. Werden, wie in Fig. 4
oben veranschaulicht, wenige dicke Bewehrungseisen ver
wendet, bilden sich im Abstand von bspw. zwei Metern
relativ große Risse, in denen das jeweilige Bewehrungs
eisen eine Dehnung erfährt. Gemäß Fig. 4 oben stellen
sich bei dicken Bewehrungseisen relativ weit beabstandete
breite Risse ein. Durch die hier sehr starke Dehnung des
Bewehrungseisens löst sich dieses in der Nachbarschaft des
Risses von dem Beton, wodurch ein relativ breiter Bereich
einer starken Zugspannungsüberhöhung auftritt. Hingegen
ergibt sich bei dünneren in größerer Zahl verwendeten
Bewehrungseisen der in Fig. 4 unten veranschaulichte
Spannungsverlauf. Hier sind sehr viele Risse in geringem
Abstand zueinander vorhanden, in denen die Bewehrungseisen
lediglich eine geringe Dehnung erfahren. Entsprechend
lösen sie sich in Nachbarschaft des Risses kaum oder nicht
aus dem Beton, was außer der geringen Rissöffnung zusätz
lich den korrosiven Angriff verhindert oder minimiert.
Die Bewehrungseisen 18 sind, wie bspw. auf Fig. 1
hervorgeht, mit einer U-förmig oder wannenförmig gebogenen
Baustahlmatte 23 verbunden, die zwei im Abstand parallel
zueinander aufragende Schenkel und einen unteren Rücken
abschnitt aufweist. Die Baustahlmatte ist bspw. eine Matte
Q188; dies bedeutet, sie weist Stababstände von 150 Milli
meter und Stabdurchmesser von 6 mm auf.
Die Baustahlmatte 23 kann sowohl im Vorhinein als
auch am Aufbauort mit den Bewehrungseisen 18 versehen oder
verbunden werden.
Der Gleiskörper 2 ist bezüglich einer vertikalen
Mittelebene 24 symmetrisch ausgebildet. Entsprechend gilt
die Beschreibung des Schienenaufnahmeabschnitts 7 und
seiner Bewehrung entsprechend für den Schienenaufnahme
abschnitt 8. Beide Schienenaufnahmeabschnitte 7, 8 sind
untereinander durch Spurhalteeisen 25 verbunden, die im
Abstand von ein oder wenigen Metern vorgesehen sind. Jedes
Spurhalteeisen 25 erstreckt sich mit seinen beiden Enden
in die Schienenaufnahmeabschnitte 7, 8 hinein. Im Bereich
der Schienenaufnahmeabschnitte 7, 8 ist das Bewehrungs
eisen 25 gekröpft, so dass es mit seinem Ende etwa mittig
in dem jeweiligen Schienenaufnahmeabschnitt 7, 8 liegt. Im
Bereich des Verbindungsabschnitts 9 ist es im oberen
Drittel desselben angeordnet um hier Zugspannung auf zuneh
men.
Zur Vermeidung einer ungünstigen Rissbildung ist auf
die Spurhalteeisen 25 eine Baustahlmatte 26 aufgelegt. Die
Baustahlmatte 26 kann bspw. eine Q188 sein. Außerdem kann
bedarfsweise etwa mittig eine in Querschnitt dreieckförmi
ge aus einer Baustahlmatte Q188 gebogene Unterstützung 27
vorgesehen sein, die als Montagehilfe dient.
Die Baustahlmatte 26 kann auf die Spurhalteeisen 25
aufgelegt oder mit diesen verbunden sein. Außerdem kann
die Baustahlmatte 26 mit den in den Schienenaufnahmeab
schnitten 7, 8 vorgesehenen U-förmig gebogenen Baustahl
matten 23 verbunden sein.
Zur Aufnahme der Schienen 4, 5 weisen die Schienen
aufnahmeabschitte 7, 8 an ihrer Oberseite jeweils Längs
ausnehmungen 31, 32 auf, in die die Schienen 4, 5 einge
setzt und mittels einer elastischen und vorzugsweise
dämpfenden Vergußmasse 33, 34 gesichert sind. Die Längs
ausnehmungen 31, 32 sind dabei in jedem Schienenaufnahme
abschnitt 7, 8 jeweils etwa mittig angeordnet und sie
weisen eine Breite auf, die etwa ihrer Tiefe entspricht.
Die Vergußmasse 33, 34 füllt die Schienenaufnahmeabschnit
te 7, 8 etwa bis zum oberen Rand, wobei von den Schienen
4, 5 nur die Schienenköpfe sichtbar bleiben. Der insoweit
beschriebene Gleiskörper 2 wird folgendermaßen errichtet:
Auf einem vorbereiteten verdichteten Kiesbett werden zunächst die Bewehrungseisen 18, die Baustahlmatten 23, die Spurhalteeisen 25 und die Baustahlmatte 26 angeordnet. Ausgehend von einem Anfangspunkt wird nun eine entspre chende Schalung aufgesetzt und mit Beton gefüllt. Während Beton nachgefüllt wird, wird die Schaltung entlang des vorbereiteten Schienenbetts weiterbewegt bis der vorgese hene Gleisabschnitt fertiggestellt wird. Nach Aushärten des Betons werden die Schienen 4, 5 in die Längsausnehmun gen 31, 32 eingesetzt und mittels der Vergußmasse 33, 34 gesichert. Ist der Gleiskörper 2 soweit technisch fertig gestellt, kann in die mittlere Ausnehmung 17 Kies, eine deckende Erdschicht und eine Bepflanzung ein- bzw. aufge bracht werden.
Auf einem vorbereiteten verdichteten Kiesbett werden zunächst die Bewehrungseisen 18, die Baustahlmatten 23, die Spurhalteeisen 25 und die Baustahlmatte 26 angeordnet. Ausgehend von einem Anfangspunkt wird nun eine entspre chende Schalung aufgesetzt und mit Beton gefüllt. Während Beton nachgefüllt wird, wird die Schaltung entlang des vorbereiteten Schienenbetts weiterbewegt bis der vorgese hene Gleisabschnitt fertiggestellt wird. Nach Aushärten des Betons werden die Schienen 4, 5 in die Längsausnehmun gen 31, 32 eingesetzt und mittels der Vergußmasse 33, 34 gesichert. Ist der Gleiskörper 2 soweit technisch fertig gestellt, kann in die mittlere Ausnehmung 17 Kies, eine deckende Erdschicht und eine Bepflanzung ein- bzw. aufge bracht werden.
In Fig. 2 ist eine abweichende Ausführungsform des
Gleiskörpers 2 veranschaulicht, für den, soweit er mit dem
vorbeschriebenen Gleiskörper 2 übereinstimmt, dessen
Beschreibung entsprechend gilt. Der Gleiskörper 2 nach
Fig. 2 unterscheidet sich von dem Gleiskörper 2 nach
Fig. 1 lediglich in der Lagerung der Bewehrungseisen 18,
die unmittelbar mit U-förmig gebogenen Querbügeln 36
untereinander verbunden sind. Die Baustahlmatte 23 ent
fällt. Die so ausgebildeten Tröge sind vorgefertigt. Die
Baustahlmatte 26 kann lose eingelegt oder mit den Bügeln
36 verbunden sein. Ebenfalls kann wie bei dem vorstehenden
Ausführungsbeispiel jedes Spurhaltereisens 25 lose einge
legt oder bedarfsweise mit den übrigen Bewehrungen, bspw.
dem Bewehrungseisen 18c, 18l, 18i verbunden sein.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann der Bügel 36 sowohl
innerhalb als auch außerhalb der Bewehrungseisen 18 an
geordnet sein.
Ein schotterloser Gleisoberbau 1 weist einen in
Gleitschalbauweise errichteten Stahlbetonkörper 3 auf,
dessen Längsbewährung auf relativ viele Bewehrungseisen 18
aufgeteilt ist, die in geringen Abständen zueinander
angeordnet sind und einen geringen Durchmesser vorzugs
weise nicht größer als 16 mm aufweisen. Dadurch wird er
reicht, dass sich relativ viele querverlaufende Dehnungs
risse bilden, die bspw. einen Abstand von lediglich 20 cm
untereinander haben. Die überaus große Anzahl der infolge
der Längsdehnung auftretenden querverlaufenden Risse
stellt sicher, das diese sich nicht zu weit öffnen, so
dass sie mehr oder weniger unsichtbar bleiben und keinen
wesentlichen korrosiven Angriff auf die Bewehrungseisen
zulassen.
Claims (23)
1. Gleiskörper (2) in Gleitschalbauweise, insbesonde
re für Eisen- und Strassenbahngleise,
mit einem Stahlbetonkörper (3) zur Lagerung von Schienen (4, 5), der in Gleitschalbauweise errichtet ist und der in Längsrichtung der Schienen angeordnete Beweh rungseisen (18) enthält, wobei der Beton und die Beweh rungseisen (18) so aufeinander abgestimmt sind, dass sich nach Errichtung des Stahlbetonkörpers (3) in dem Stahlbe tonkörper (3) quer zu der Längsrichtung der Schienen (4, 5) verlaufende Risse (19) einstellen, deren Abstand unter einander im Mittel nicht größer als 1 m ist.
mit einem Stahlbetonkörper (3) zur Lagerung von Schienen (4, 5), der in Gleitschalbauweise errichtet ist und der in Längsrichtung der Schienen angeordnete Beweh rungseisen (18) enthält, wobei der Beton und die Beweh rungseisen (18) so aufeinander abgestimmt sind, dass sich nach Errichtung des Stahlbetonkörpers (3) in dem Stahlbe tonkörper (3) quer zu der Längsrichtung der Schienen (4, 5) verlaufende Risse (19) einstellen, deren Abstand unter einander im Mittel nicht größer als 1 m ist.
2. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Abstand zwischen den quer verlaufenden
Rissen (19) im Mittel nicht größer als 0,5 m ist, jedoch
vorzugsweise größer als 9 cm ist.
3. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Risse (19) über die gesamte Breite des
Gleiskörpers (2) durchgehen.
4. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Anteil der Bewehrungseisen (18) an der Quer
schnittsfläche des Stahlbetonkörpers (3) weniggstens 1,6%
ausmacht und dass wenigstens drei in Längsrichtung an
geordnete Stäbe einen Durchmesser aufweisen, der kleiner
oder gleich 16 mm ist.
5. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Stahlbetonkörper (3) einen ersten Schienen
aufnahmeabschnitt (7) und einen zweiten Schienenaufnah
meabschnitt (8) aufweist,
wobei jeder Schienenaufnahmeabschnitt (7, 8) eine durchgehende Längsausnehmung (31, 32) zur Aufnahme der Schiene (4, 5) aufweist, die zu einer Außenflanke des Stahlbetonkörpers (3) hin von einer zu dem Stahlbetonkör per gehörigen Wange (21) begrenzt ist, die mehrere im we sentlichen übereinander angeordnete Bewehrungseisen auf weist, wobei auf jedes dieser Bewehrungseisen (18) in Höhenrichtung in der Summe höchstens 120 mm Beton entfal len.
wobei jeder Schienenaufnahmeabschnitt (7, 8) eine durchgehende Längsausnehmung (31, 32) zur Aufnahme der Schiene (4, 5) aufweist, die zu einer Außenflanke des Stahlbetonkörpers (3) hin von einer zu dem Stahlbetonkör per gehörigen Wange (21) begrenzt ist, die mehrere im we sentlichen übereinander angeordnete Bewehrungseisen auf weist, wobei auf jedes dieser Bewehrungseisen (18) in Höhenrichtung in der Summe höchstens 120 mm Beton entfal len.
6. Gleiskörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Wange (21) wenigstens fünf sich in Längs
richtung erstreckende, im wesentlichen übereinander an
geordnete Bewehrungseisen (18a, . . .,18e) enthält und von
denen vorzugsweise wenigstens zwei (18a, 18b) in einem
Wangenbereich angeordnet sind, der sich unmittelbar an die
Längsausnehmung anschließt.
7. Gleiskörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Wange eine Breite aufweist, die im Wesentli
chen der Tiefe der Längsausnehmung (31) entspricht oder
mit dieser Übereinstimmt.
8. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass auf jedes der Bewehrungseisen (18) in Höhenrich
tung höchstens 100 mm, vorzugsweise weniger als 90 mm
Beton entfallen, wobei vorzugsweise der Abstand zwischen
dem obersten Bewehrungseisen (18a) und der Oberseite (16)
des Stahlbetonkörpers (3) größer als 40 mm ist.
9. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Bewehrungseisen (18a, . . .,18e) vertikal
übereinander einreihig angeordnet sind.
10. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Bewehrungseisen (18) einen Durchmesser
aufweisen, der geringer als 18 mm, vorzugsweise nicht
größer als 16 mm ist.
11. Gleiskörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass jeder Schienenaufnahmeabschnitt (7, 8) eine
Bewehrungseisenanordnung aufweist, die bezüglich einer
Längsvertikalebene symmetrisch ausgebildet ist, die die
Längsausnehmung (31) für die Schiene (4, 5) schneidet,
wobei die Bewehrungseisen (18) vorzugsweise Teil einer
vorgefertigten, wannenförmigen Baustahlmatte, die von den
Bewehrungseisen (18) und Bügeln (36) gebildet ist, die
quer zu der Längsrichtung des Gleiskörpers (3) angeordnet
sind, oder alternativ mit einer vorgefertigten, wannenför
migen Baustahlmatte (23) verbunden sind.
12. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass zwischen den beiden Schienenaufnahmeabschnitten
(7, 8) Spurhalteeisen (25) in den Stahlbetonkörper (3)
eingegossen sind, die sich in Querrichtung erstrecken.
13. Gleiskörper nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Spurhalteeisen (25) in den Schienen
aufnahmeabschnitten (7, 8) gekröpft sind.
14. Gleiskörper nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Spurhalteeisen (25) in dem Stahlbeton
körper (3) in seiner oberen Hälfte, vorzugsweise in seinem
oberen Drittel verlaufend angeordnet sind.
15. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass in dem sich zwischen den Schienenaufnahmeab
schnitten (7, 8) erstreckenden Teil (9) des Stahlbetonkör
pers (3) eine Baustahlmatte (26) angeordnet ist, die
vorzugsweise auf den Spurhalteeisen aufliegt und deren
Ränder vorzugsweise im Bereich der Schienenaufnahmeab
schnitte (7, 8) vertikal nach oben gebogen sind.
16. Gleiskörper nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Spurhalteeisen (25) mit der Baustahl
matte (26) verbunden oder Teil derselben ist.
17. Gleiskörper nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Spurhalteeisen (25) mit den längsver
laufenden Bewehrungseisen (18) verbunden sind.
18. Gleiskörper nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass alle Spurhalteeisen (18) zwischen den
Schienenaufnahmeabschnitten (7, 8) in einer einzigen
gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
19. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass alle Bewehrungseisen (18) und sonstige Stahl
einlagen (36) des Stahlbetonkörpers (3) Teil eines vor
gefertigten Gebildes sind.
20. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Stahlbetonkörper (3) zwischen den Schienen
aufnahmeabschnitten (7, 8) eine deutlich geringere Höhe
aufweist, als an den Schienenaufnahmeabschnitten (7, 8)
21. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Stahlbetonkörper (3) eine im Wesentlichen
plane Grundfläche (11) und an seiner Oberseite zwischen
seinen Schienenaufnahmeabschnitten (7, 8) eine Ausnehmung
(17) zur Begründung aufweist.
22. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass in den Längsausnehmungen (31, 32) der Schienen
aufnahmeabschnitte (7, 8) Schienen (4, 5) angeordnet sind,
die mittels einer Vergußmasse (33, 34) gehalten sind.
23. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Vergußmasse (33, 34) elastische und dämpfen
de Eigenschaften aufweist.
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- 1998-05-16 DE DE1998122178 patent/DE19822178C2/de not_active Expired - Fee Related
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