DE19821429C1 - Verfahren zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourisieren von gereinigten Lederartikeln - Google Patents
Verfahren zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourisieren von gereinigten LederartikelnInfo
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- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C15/00—Apparatus for chemical treatment or washing of hides, skins, or leather
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourieren von gereinigten Lederartikeln. Zur Verbesserung des bisherigen, überwiegend manuell durchgeführten Verfahrens, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine drehbare Trommel mit einem Trägermaterial, z. B. Textiltüchern, befüllt wird, die dann mit Lösemittel, Lederöl und Imprägniermittel benetzt werden, worauf dann die Trommel mit den zu behandelnden Lederartikeln befüllt wird und diese durch Drehen der Trommel intensiv in reibenden Kontakt mit dem Trägermaterial gebracht werden, und daß unmittelbar im Anschluß hieran das in der Trommel befindlfiche Füllgut getrocknet und dann die Lederartikel der Trommel entnommen werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rückfetten, Imprägnie
ren und Velourieren von gereinigten Lederartikeln.
In der Praxis werden diese Verfahren überwiegend manuell durch
geführt, wobei die gereinigten Lederartikel mit einer Hand-
Sprühpistole behandelt werden. Nachteilig hierbei ist der hohe
Verlust an Lederöl und Imprägniermitteln; nachteilig sind ferner
die gesundheitlichen Risiken für die die Lederbehandlung durch
führenden Personen. Außerdem erhält das so behandelte Leder
nicht die gewünschte Velourierung und muß daher separat nachbe
handelt werden. Hierfür müssen die Lederartikel in einem separa
ten Arbeitsgang in einem Tumbler zusammen mit Spezialschwämmen
behandelt werden. Diese Spezialschwämme unterliegen aufgrund des
permanenten Abriebs einem schnellen Verschleiß und verursachen
somit zusätzliche Kosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorstehend be
schriebene Verfahren zu verbessern.
Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine drehbare Trom
mel mit einem Trägermaterial, z. B. Textiltüchern befüllt wird,
die dann mit Lösemittel, Lederöl und Imprägniermittel benetzt
werden, worauf dann die Trommel mit den zu behandelnden Leder
artikeln befüllt wird und diese durch Drehen der Trommel inten
siv in reibenden Kontakt mit dem Trägermaterial gebracht werden,
und daß unmittelbar im Anschluß hieran das in der Trommel be
findliche Füllgut getrocknet und dann die Lederartikel der Trom
mel entnommen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht das Rückfetten, Imprä
gnieren und Velourieren der Lederartikel in einem einzigen Ar
beitsgang. Durch den intensiven Kontakt der Lederartikel mit dem
zuvor benetzten Trägermaterial, das z. B. durch Textiltücher ge
bildet sein kann, geht das Flüssigkeitsgemisch von z. B. den Tex
tiltüchern auf die Lederartikel über und wird dabei gleichmäßig
in das Leder eingearbeitet. Aufgrund der mechanischen Reibung
zwischen z. B. Textil und Leder entsteht während der Trocknung
der gewünschte Velourierungseffekt. Die mit dem erfindungsgemä
ßen Verfahren erzielbaren Vorteile gegenüber den herkömmlichen
Verfahren lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- - sehr viel geringerer manueller Arbeitsaufwand;
- - kein Einsatz von Spezialschwämmen zur Velourierung und so mit Kosteneinsparung;
- - je nach Kapazität der Anlage sind hohe Durchsatzraten bei geringem Zeitaufwand möglich;
- - sparsamer Umgang mit den Hilfsstoffen (Lederöl und Imprä gniermittel) aufgrund der quantitativen Verwertung und der völligen Vermeidung von Verlusten an Hilfsstoffen;
- - nur sehr geringe Emissionen (Gesundheits- und Umwelt schutz);
- - hervorragender Befettungs- und Velourierungseffekt;
- - Material- und Personalkostenersparnis.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprü
che und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der Erfin
dung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt.
Die Zeichnung zeigt ein Trommelgehäuse 1 mit innenliegender,
reversierend antreibbarer Trommel 2 mit perforiertem Trommelman
tel. In den Trommelinnenraum ist eine Sprüheinrichtung 3 für
Lösemittel, Lederöl und/oder Imprägniermittel gerichtet. An das
Trommelgehäuse 1 ist ein Luftkanal 4 angeschlossen, der Trock
nungsluft in geschlossenem Kreislauf durch die Trommel 2 führt
und mit den zur Luftführung und -trocknung erforderlichen Ein
bauten versehen ist, nämlich einem Kondensator 5, einem Gebläse
6, einer Wärmepumpe 7 und einer Zusatzheizung 8.
An den Boden des Trommelgehäuses 1 ist über eine Gemisch-Zulauf
leitung 9 ein Nadelfänger 10 angeschlossen, dessen unterer Ab
lauf über eine mit einer Pumpe 11 bestückte Druckleitung wahl
weise an die Sprüheinrichtung 3, an einen Medium-Speichertank 12
oder an einen Lösemittel-Vorlagetank 14 anschließbar ist.
An den Nadelfänger-Zulauf 13 sind wahlweise der Lösemittel-Vor
lagetank 14, eine Dosiervorrichtung 15 für Lederöl, eine Dosier
vorrichtung 16 für Imprägniermittel sowie der Medium-Speicher
tank 12 anschließbar.
Ein Lösemittel-Speichertank 17 mit Wasserabscheidung ist mit
seinem Zulauf an den Kondensator-Ablauf 18 angeschlossen und mit
seinem Entnahmeanschluß 19 mit der Saugleitung der Pumpe 11 ver
bunden.
Die Verfahrensweise ist wie folgt:
Zunächst wird die Trommel 2 mit Textiltüchern befüllt, deren
Menge auf die Menge der zu behandelnden Lederartikel abzustimmen
ist. Aus dem Lösemittel-Vorlagetank 14 wird dann durch Öffnen
von V1 dem Nadelfänger 10 Lösemittel zugeführt. Die Lösemittel
menge wird dabei so bemessen, daß die in der Trommel 2 befindli
chen Textiltücher die Lösemittelmenge vollständig aufnehmen kön
nen. Das Lösemittel wird dann nach Öffnen von V2 über die Pumpe
11, über das geöffnete Ventil V3 und über die Sprüheinrichtung 3
in die Trommel 2 eingesprüht, wo es von den Textiltüchern aufge
nommen wird.
Anschließend werden über die Dosiervorrichtungen 15, 16 und die
geöffneten Ventile V6 und V7 die gewünschten Mengen an Lederöl
und Imprägniermittel in den Nadelfänger 10 zudosiert und von
dort ebenfalls über V2, Pumpe 4, V3 und Sprüheinrichtung 3 auf
die Textiltücher gesprüht. Dabei läuft das überschüssige Gemisch
aus Lösemittel, Lederöl und Imprägniermittel von der Trommel 2
über die Gemisch-Zulaufleitung 9 in den Nadelfänger 10 zurück
und wird von dort aus sofort wieder auf die Textiltücher aufge
sprüht. Durch diesen Kreislauf läßt sich eine sehr gleichmäßige
Benetzung der Textiltücher erreichen.
Als Dosiervorrichtungen 15, 16 können herkömmliche Schlauchdo
sierpumpen dienen.
Im folgenden Schritt werden die Textiltücher kurz angeschleu
dert; das dabei abgeschleuderte überschüssige Gemisch aus Löse
mittel, Lederöl und Imprägniermittel läuft über die Gemisch-Zu
laufleitung 9 in den Nadelfänger 10 und wird von dort über V2,
die Pumpe 11 und V9 in den Medium-Speichertank 12 gepumpt und
dort zwischengelagert.
Anschließend wird die Trommel 2 mit den zu bearbeitenden Leder
artikeln befüllt. Dabei erfolgt die Befüllung schrittweise, wo
bei nach jedem Schritt eine Teil-Trommeldrehung durchgeführt
wird. Dadurch wird eine Vorverteilung zwischen Textiltüchern und
Lederartikeln erreicht.
Nach dem Beladen wird die Trommel 2 abwechselnd nach links und
rechts gedreht (reversierender Betrieb), wodurch das Flüssig
keitsgemisch von den Textiltüchern auf die Lederartikel über
tritt. Aufgrund der mechanischen Reibung zwischen den Textiltü
chern und den Lederartikeln einerseits sowie zwischen den ein
zelnen Lederartikeln andererseits findet eine Homogenisierung
des aufgebrachten Gemisches statt.
Im Anschluß an das Rückfetten und Imprägnieren erfolgt unmittel
bar die Trocknung des in der Trommel 2 befindlichen Füllgutes.
Da die Textiltücher schneller trocknen als die Lederartikel,
wird zusätzlich eine Verbesserung des Velourierungseffektes er
zielt. Das aus der Trocknung im Lösemittel-Speichertank 17 zu
rückgewonnene gereinigte Lösemittel dient in der darauffolgenden
Charge wieder zum Vorbenetzen der Textiltücher. Hierzu wird es
über V4, die Pumpe 11 und V8 wieder in den Lösemittel-Vorlage
tank 14 zurückgepumpt. Ein Niveauschalter 21 stellt die erfor
derliche Lösemittelmenge im Lösemittel-Vorlagetank 14 sicher.
Der Lösemittel-Speichertank 17 umfaßt einen ausreichend großen
Speicherraum für das aus dem Füllgut ausgetrocknete Lösemittel
und eine ausreichend bemessene Wassersammelzone. Über eine Leit
fähigkeitssonde 22 wird das entstandene Kontaktwasser detektiert
und kann dann über ein Ventil V12 in ein separates Gefäß abge
lassen werden.
Verfahrensbedingt nimmt der Füllstand im Medium-Speichertank 12
von Charge zu Charge zu. Wird in diesem Tank ein ausreichendes
Niveau erreicht, erfolgt der Verfahrensablauf abweichend wie
folgt:
Sobald das Niveau im Medium-Speichertank 12 ausreicht, um gerade
eine Maschinenfüllung mit Füllware zu benetzen, wird das Gemisch
aus dem Medium-Speichertank 12 bezogen. Dabei entspricht die
Zusammensetzung aus Lösemittel-Lederöl und Imprägniermitteln
genau der erforderlichen Zusammensetzung. Somit kann direkt der
Inhalt aus dem Medium-Speichertank 12 in den Nadelfänger 10 ge
geben und von dort die Textiltücher im bereits beschriebenen
Sprühverfahren benetzt werden. Anschließend ist der Medium-Spei
chertank 12 annähernd leer und kann dann wieder überschüssiges
Medium aus den nachfolgenden Chargen aufnehmen.
Nach Abschluß der Trocknung ist der Prozeß beendet; die Leder
artikel können der Trommel 2 entnommen werden.
Die vorgesehenen Ventile V10 und V11 dienen zum Befüllen und
Entleeren der Anlage.
Claims (8)
1. Verfahren zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourieren von
gereinigten Lederartikeln, dadurch gekennzeichnet, daß eine
drehbare Trommel mit einem Trägermaterial
befüllt wird, die dann mit Lösemittel, Lederöl und
Imprägniermittel benetzt werden, worauf dann die Trommel
mit den zu behandelnden Lederartikeln befüllt wird und die
se durch Drehen der Trommel intensiv in reibenden Kontakt
mit dem Trägermaterial gebracht werden, und daß unmittelbar
im Anschluß hieran das in der Trommel befindliche Füllgut
getrocknet und dann die Lederartikel der Trommel entnommen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Lö
semittel, Lederöl und Imprägniermittel nacheinander in die
mit dem Trägermaterial befüllte Trommel eingedüst werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das überschüssige Gemisch aus Lösemittel, Lederöl und
Imprägniermittel aus der Trommel abgeleitet und dann als
Gemisch wieder auf das Trägermaterial aufgesprüht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß nach Beendigung des Aufsprühvorgangs das Trägerma
terial kurz angeschleudert und das dabei abgeschleuderte
überschüssige Gemisch aus Lösemittel, Lederöl und
Imprägniermittel abgeleitet und zwischengelagert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
zwischengelagerte, von Charge zu Charge zunehmende Gemisch
dann zur Textilbenetzung eingesetzt wird, wenn die zwi
schengelagerte Gemischmenge zur vollständigen Benetzung des
Trägermaterials einer Trommelbefüllung ausreicht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befüllung der Trommel mit den zu
behandelnden Lederartikeln schrittweise erfolgt, wobei nach
jedem Schritt eine Teil-Trommeldrehung durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Abschluß der Trommelbefüllung
mit den Lederartikeln die Trommel reversierend gedreht
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus der Trocknung durch Kondensa
tion gewonnene Lösemittel/Wasser-Gemisch einen Wasserab
scheider durchläuft, und daß das so zurückgewonnene gerei
nigte Lösemittel in einen Lösemittel-Vorlagetank zurückge
pumpt und in der darauffolgenden Charge wieder zum Besprü
hen des Trägermaterials verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998121429 DE19821429C1 (de) | 1998-05-13 | 1998-05-13 | Verfahren zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourisieren von gereinigten Lederartikeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998121429 DE19821429C1 (de) | 1998-05-13 | 1998-05-13 | Verfahren zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourisieren von gereinigten Lederartikeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19821429C1 true DE19821429C1 (de) | 2000-07-06 |
Family
ID=7867636
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---|---|---|---|
DE1998121429 Expired - Fee Related DE19821429C1 (de) | 1998-05-13 | 1998-05-13 | Verfahren zum Rückfetten, Imprägnieren und Velourisieren von gereinigten Lederartikeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19821429C1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1410799A1 (de) * | 1960-07-15 | 1968-10-17 | Emile D Hooge S P R L Atel Con | Anordnung zur automatischen Regelung der Zusammensetzung der Behandlungsfluessigkeit in Anlagen fuer die chemische Reinigung von Textil- und aehnlichen Waren |
DE2401296B2 (de) * | 1974-01-11 | 1980-10-30 | Boewe Maschinenfabrik Gmbh, 8900 Augsburg | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und anschließenden Waschen von Kleidung, Wäsche o.dgl |
DE3521832C1 (de) * | 1985-06-19 | 1986-09-11 | BÖWE Reinigungstechnik GmbH, 8900 Augsburg | Verfahren zum Reinigen von Lederware |
DE3152654C2 (de) * | 1980-12-22 | 1987-07-16 | Electrolux Ab | Verfahren zum Waschen von Textilgegenst{nden und Vorrichtung zur Durchf}hrung des Verfahrens |
-
1998
- 1998-05-13 DE DE1998121429 patent/DE19821429C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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