DE19821182A1 - Verfahren zum Schutz von Bauelementen aus Metall - Google Patents
Verfahren zum Schutz von Bauelementen aus MetallInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, mit dem Bauelemente (1) aus Metall vor der Reaktion mit Stickstoffatomen geschützt werden. Hierfür wird jedes Bauelement (1) und/oder ein mit dem Bauelement (1) in Kontakt stehendes und Stickstoffatome freisetzendes Medium (2) mit Mitteln (4) versehen, die ein Freisetzen von Stickstoffatomen unterbinden und/oder ein Adsorbieren und/oder Eindiffundieren von Stickstoffatomen in das Bauelement (1) verhindern.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schutz von Bauelementen aus Me
tall gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Solche Verfahren kommen dort zur Anwendung, wo Bauelemente aus metallischen
Werkstoffen vor einer Reaktion mit Stickstoff geschützt werden sollen. Das ist bei
spielsweise in Dampfkraftwerken der Fall, wo metallische Bauelemente mit Ammo
niak/Wasserdampf-Gemischen in Kontakt kommen. Die Reaktionen zwischen den
metallischen Werkstoffen und Stickstoffatomen kommt dadurch zustande, daß bei
Temperaturen oberhalb von 500°C von dem Ammoniak durch heterogene Katalyse
sukzessive Wasserstoffatome abgespalten werden. Dabei wird das Ammoniak in
Stickstoffatome und Wasserstoffmoleküle zerlegt. Diese Stickstoffatome adsorbieren
sehr leicht an der Oberfläche von bestimmten metallischen Werkstoffen. Da die Re
kombination von zwei adsorbierten Stickstoffatomen in der Regel stark gehemmt wird,
ist die Konzentration an adsorbiertem Stickstoff und damit die Stickstoffaktivität sehr
hoch. Das bedeutet, daß die treibende Kraft für den Einbau von Stickstoffatomen in
die metallischen Werkstoffe sehr hoch ist. Nach dem Eindringen der Stickstoffatome
kommt es zu einer Härtung des Werkstoffs in den Bereichen, in welchen die Stick
stoffatome mit den Metallen zu Nitriden reagieren. Diese Bereiche werden nach der
Härtung sehr schnell spröde. Kommt es zu der Bildung von Nickelnitrid, so führt die
ses zu einem sehr schnellen und vollständigen Zerfall des Werkstoffs zumindest in
diesen Bereichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem Bau
elemente, insbesondere aus einem metallischen Werkstoff, vor der Reaktion mit
Stickstoffatomen geschützt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Bauelemente zum Schutz vor ei
ner Reaktion mit Stickstoffatomen beispielsweise mit einer Schutzschicht versehen.
Die Schutzschicht verhindert das Eindiffundieren von Stickstoffatomen in die Oberflä
che der Bauelemente, wodurch eine Reaktion der Stickstoffatome mit dem metalli
schen Werkstoff ausgeschlossen wird. Das Verfahren ist besonders dann von Vorteil,
wenn das die Bauelemente umgebende Ammoniak/Wasserdampf-Gemisch eine
Temperatur von mehr als 500°C aufweist und die Bauelemente dauerhaft damit in Be
rührung stehen. In diesen Fällen wird das Gemisch mit einem Zusatz versehen, der
die Bildung von Stickstoffatomen verhindert.
Zur Ausbildung einer Schutzschicht wird beispielsweise auf die Kontaktflächen eines
Bauelements ein dichter Überzug aus Aluminiumoxid, Chromoxid, Titanoxid oder Si
liziumoxid aufgetragen. Stickstoffatome, die sich in dem Gasgemisch befinden oder
im Laufe der Zeit gebildet werden, können diese Oxidschichten nicht durchdringen.
Ein Eindiffundieren von Stickstoffatomen in den Werkstoff der Bauelemente ist damit
ausgeschlossen. Erfindungsgemäß kann auf die Kontaktfläche eines Bauelements
auch ein Überzug aus einem der oben genannten Metalle aufgetragen werden. Mit
Hilfe des Sauerstoffs, der möglicher Weise in dem Gasgemisch enthalten ist, wird
beispielsweise das Chrom oxidiert und dabei eine Schutzschicht aus Chromoxid ge
bildet. Weist das Gasgemisch keinen Sauerstoff oder nur eine unzureichende Menge
auf, so kann durch vorübergehende Zugabe von einer für die Oxidation notwendigen
Menge an Sauerstoff das Metall des Überzugs in eine entsprechende Oxidschicht
umgesetzt werden.
An Stelle einer solchen Oxidschicht können die Kontaktflächen eines Bauelements
auch mit einer Schutzschicht aus Aluminium oder Gold versehen werden. Ebenso läßt
sich das Bauelement gegen das Eindiffundieren von Stickstoffatomen in seine Kon
taktfläche durch das gasdichte Auftragen eines Überzugs aus Titankarbid oder Ti
tannitrid schützen. Erfindungsgemäß können an der Kontaktfläche auch Inhibitoren in
Form thermisch stabiler Verbindungen adsorbiert werden, welche die Adsorption von
Ammoniak verhindern. Hierfür geeignete Inhibitoren sind beispielsweise Schwefel-,
Phosphor-, oder Kohlenwasserstoffverbindungen. Die Verwendung von Verbindungen
mit gleichen Eigenschaften sind ebenfalls möglich. Das vollständige Unterdrücken
der Ammoniakadsorption bewirkt, daß die Stickstoffaktivität an der Oberfläche der
Bauelemente unterbunden und damit eine Nitrierung vermieden wird.
Erfindungsgemäß kann zusätzlich oder an Stelle der oben beschriebenen Maßnah
men dem Gasgemisch eine definierte Menge an Wasserstoff zugesetzt werden. Der
Anteil an Wasserstoff muß dabei mehr als 10% der Gesamtmenge des Gasgemischs
betragen. Vorzugsweise wird der Anteil an Wasserstoff auf 30% bezogen auf die Ge
samtmenge des Gasgemischs festgelegt. Mit Hilfe des Wasserstoffs wird die Zerset
zung des Ammoniaks sehr stark gemindert. Damit wird die Konzentration an Stick
stoffatomen im Gasgemisch so wesentlich reduziert, daß keine nennenswerten Reak
tionen zwischen den. Stickstoffatomen und dem Werkstoff erfolgen. Ist das Bauele
ment auf seinen Kontaktflächen zusätzlich mit jeweils einer der oben beschriebenen
Schutzschichten versehen, so ist das Bauelement für seine gesamte Lebensdauer
optimal gegen die Reaktion mit Stickstoffatomen geschützt.
Weitere erfinderische Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an Hand einer schematischen
Zeichnungen näher erläutert.
Die einzige zur Beschreibung gehörige Figur zeigt ein Bauelement 1, das Bestandteil
eines Dampfkraftwerks (hier nicht dargestellt) ist. Das hier dargestellte Bauelement 1
ist aus einer Nickelbasislegierung gefertigt. Es ist einem Gasgemisch 2 aus Ammoni
ak und Wasserdampf dauerhaft ausgesetzt. Dieses Gasgemisch 2 weist zudem eine
Temperatur von mehr als 500°C auf. Die Kontaktflächen 1K des Bauelements 1, wel
che mit diesem Gasgemisch 2 unmittelbar in Berührung kommen, werden mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahren zum einen mit einer Schutzschicht 3 versehen.
Um das Bauelement 1 noch besser schützen zu können, kann das Gasgemisch 2 mit
einem Zusatz 4 versehen werden, der die Zersetzung von Ammoniak fast vollständig
unterbindet, so daß kaum noch Stickstoffatome gebildet werden. In manchen Fall
reicht dieser Zusatz 4 alleine schon aus, um die metallischen Werkstoffe eines Bau
element 1 vor der Reaktion mit Stickstoffatomen zu schützen.
Sehr oft wird jedoch das Aufbringen einer Schutzschicht 3 auf die Kontaktflächen 1K
bevorzugt. Eine solche Schutzschicht 3 wird beispielsweise durch das Auftragen ei
ner dichten Oxidschicht auf die Kontaktflächen 1K erreicht. Diese Oxidschicht kann
beispielsweise durch einen Überzug aus Aluminiumoxid, Chromoxid, Titanoxid, Sili
ziumoxid gebildet werden. Das Auftragen der Oxidschicht 3 kann mit einem der Be
schichtungsverfahren erfolgen, die bereits zum Stand der Technik gehören. Stick
stoffatome, die sich in dem Gasgemisch 2 befinden, oder während des Betriebs des
Dampfkraftwerks gebildet werden, können diese Oxidschichten 2 nicht durchdringen.
Somit wird eine Reaktion von Stickstoffatomen mit dem aus einer Nickelbasislegie
rung gefertigten Bauelement 1 unterbunden.
Auf die Kontaktfläche 1K des Bauelements 1 kann zu dessen Schutz zunächst auch
nur ein Überzug aus Aluminium, Chrom, Titan oder Silizium aufgetragen werden. Mit
Hilfe des indem Gasgemisch 2 enthaltenen Sauerstoffs (hier nicht dargestellt) wird
das Aluminium, Chrom, Titan oder Silizium oxidiert und dabei eine Oxidschicht 3 ge
bildet. Durch diese Schicht 3 können die Stickstoffatome nicht hindurch diffundieren.
Weist das Gasgemisch keinen Sauerstoff oder nur eine unzureichende Menge davon
auf, so kann durch vorübergehende Zugabe von Sauerstoff die Schicht 3 aus dem
Metall in eine entsprechende Oxidschicht 3 umgesetzt werden.
An Stelle einer solchen Oxidschicht kann die Kontaktfläche 1K auch mit einer Schutz
schicht 3 aus Aluminium oder Gold versehen werden. Ebenso läßt sich das Bauele
ment 1 gegen das Eindringen von Stickstoffatomen auch durch das gasdichte Auftra
gen eines Überzugs 3 aus Titankarbid oder Titannitrid schützen. Erfindungsgemäß
können an den Kontaktflächen 1K auch Inhibitoren in Form thermisch stabiler Verbin
dungen adsorbiert werden, welche die Adsorption von Ammoniak verhindern. Hierfür
geeignete Inhibitoren sind beispielsweise Schwefel-, Phosphor- oder Kohlenwas
serstoffverbindungen. Die Verwendung von Verbindungen mit gleichen Eigenschaften
sind ebenfalls möglich.
Erfindungsgemäß kann zusätzlich oder an Stelle der oben beschriebenen Maßnah
men dem Gasgemisch 2 eine definierte Menge an Wasserstoff 4 zugesetzt werden.
Der Anteil an Wasserstoff 4 sollte dabei mehr als 10% bezogen auf die Gesamt
menge des Gasgemischs 2 betragen. Vorzugsweise beträgt der Anteil an Wasserstoff
30% bezogen auf die Gesamtmenge des Gasgemischs 2. Mit Hilfe des Wasserstoffs
4 wird die Ammoniakzersetzung im wesentlichen unterbunden. Damit wird die Kon
zentration an Stickstoffatomen im Gasgemisch 2 so weit reduziert, daß keine nen
nenswerte Reaktion zwischen den Stickstoffatomen und dem Werkstoff des Bauele
ments 1 erfolgt. Ist das Bauelement 1 auf seinen Kontaktflächen 1K zusätzlich mit je
weils einer der oben beschriebenen Schutzschichten 3 versehen, so ist das Bauele
ment 1 für seine gesamte Lebensdauer optimal gegen die Reaktion mit Stick
stoffatomen geschützt.
Claims (11)
1. Verfahren zum Schutz von Bauelementen (1) aus Metall vor der Reaktion
mit Stickstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Bauelement (1) und/oder
ein mit dem Bauelement (1) in Kontakt stehendes und Stickstoffatome freisetzendes
Medium (2) mit Mitteln (4) versehen wird, die ein Freisetzen von Stickstoffatomen
unterbinden und/oder ein Adsorbieren und/oder Eindiffundieren von Stickstoffatomen
in das Bauelement (1) verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Kon
taktfläche (1K) eines Bauelements (1) eine das Adsorbieren und Eindiffundieren von
Stickstoffatomen verhindernde Schutzschicht (4) aus einem Oxid ausgebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Kon
taktfläche (1K) eines Bauelements (1) eine Schutzschicht (4) aus Aluminiumoxid,
Chromoxid, Titanoxid oder Siliziumoxid ausgebildet wird.
4. Verfahren Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Kontakt
fläche (1K) eines Bauelements (1) eine Schutzschicht (3) aus Aluminium oder Gold
ausgebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf jede Kon
taktfläche (1K) eines Bauelements (1) ein Metall aufgetragen wird, das von dem im
Medium (2) enthaltenen Sauerstoff oder von Sauerstoff, der diesem Medium (2) we
nigstens kurzzeitig zugesetzt wird, zu einer metallischen Oxidschicht oxidiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf jede Kon
taktfläche (1K) eines jeden Bauelements (1) eine Schicht (4) aus Chrom aufgetragen,
und mit dem im Medium (2) enthaltenen oder in einer erforderlichen Menge dem Me
dium (2) kurzzeitig zugesetzten Sauerstoff oxidiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kon
taktfläche (1K) eines jeden Bauelements (1) durch eine gasdicht aufgetragene
Schutzschicht (4) aus einem Oxid, einem Nitrid oder Mehrstoffsystemen gegen das
Eindiffundieren von Stickstoffatomen in das Bauelement (1) geschützt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kon
taktfläche (1K) eines jeden Bauelements (1) durch eine gasdicht aufgetragene
Schutzschicht (4) aus Titankarbid oder Titannitrid gegen das Eindiffundieren von
Stickstoffatomen in das Bauelement (1) geschützt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kon
taktfläche (1K) eines jeden Bauelements (1) Inhibitoren in Form von thermisch stabi
len Verbindungen adsorbiert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kon
taktfläche (1K) eines jeden Bauelements (1) Inhibitoren in Form von Schwefel-, Phos
phor-, Kohlenwasserstoffverbindungen und Kombinationen dieser Verbindungen ad
sorbiert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß einem gasförmigen Medium (2) bestehend aus Ammoniak und Wasserdampf,
das mit den Kontaktflächen (1K) der Bauelemente (1) in Berührung kommt, Wasser
stoff (4) mit einem Anteil zwischen 10% und 50% bezogen auf die Gesamtmenge des
Mediums (2) zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998121182 DE19821182A1 (de) | 1998-05-12 | 1998-05-12 | Verfahren zum Schutz von Bauelementen aus Metall |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998121182 DE19821182A1 (de) | 1998-05-12 | 1998-05-12 | Verfahren zum Schutz von Bauelementen aus Metall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19821182A1 true DE19821182A1 (de) | 1999-11-18 |
Family
ID=7867489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998121182 Withdrawn DE19821182A1 (de) | 1998-05-12 | 1998-05-12 | Verfahren zum Schutz von Bauelementen aus Metall |
Country Status (1)
Country | Link |
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