DE19820559A1 - Verfahren zur Herstellung eines Formgegenstandes mit einem Kern- und einem Polsterteil - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Formgegenstandes mit einem Kern- und einem PolsterteilInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines gepolsterten Formgegenstandes mit einem formstabilen Kernteil (54) und mit einem das Kernteil (54) umgebenden Polsterteil (50) aus einem Reaktionsschaum beschrieben. Erfindungsgemäß wird in einem ersten Verfahrensschritt das Polsterteil aus dem Reaktionsschaum hergestellt, wobei in einer Gießform (10) zwei Schieber (20, 22) angeordnet werden, die sich entlang eines Berührungsabschnittes (24) berühren, wobei zumindest der eine Schieber (20) formmäßig dem Kernteil (54) entspricht. Nach dem Einbringen des Reaktionsschaumes zur Herstellung des Polsterteiles (50) werden die Schieber (20, 22) nacheinander von der Gießform (10) entfernt. Anschließend wird in den durch die Schieber (20, 22) im Polsterteil (50) aus dem Reaktionsschaum gebildeten Hohlraum (36) ein Hartcoating-Material eingebracht, durch das das Kernteil (54) hergestellt wird. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, einen gepolsterten Formgegenstand mit einem rohrartigen oder mit einem kastenartigen Kernteil (54) zu realisieren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Formgegenstandes mit einem formstabilen Kernteil und einem das
Kernteil umgebenden Polsterteil aus einem Reaktionsschaum.
Aus der DE 35 27 540 C2 der Anmelderin ist bspw. ein Verfahren
zur Herstellung eines Polsterelementes bekannt, bei dem in eine
zwei Formhälften und einen Formrahmen aufweisende
verschließbare Gießform ein Bezug mit mindestens einem
Bezugsteil eingebracht und der Formrahmen zwischen den
Formhälften eingeklemmt wird. Der Bezug bildet hierbei einen
Hohlraum. An die Gießform wird ein Unterdruck angelegt, um den
Bezug an die Gießform eng und faltenfrei anzuschmiegen.
Anschließend wird durch mindestens eine Eingießöffnung in der
Gießform ein Reaktionsgemisch in den durch den Bezug gebildeten
Hohlraum eingebracht. Nach Ablauf der Reaktion des
Reaktionsgemisches wird die Gießform geöffnet und das
Polsterelement aus der Gießform entnommen. Bei diesem bekannten
Verfahren wird als Formrahmen ein solcher mit zwei Klemmrahmen
verwendet. Der Bezug wird mit seinen Randteilen zwischen den
beiden Klemmrahmen eingeklemmt und das Reaktionsgemisch wird
zwischen den Randteilen des Bezuges eingegossen.
Die DE 36 34 300 C1 der Anmelderin offenbart ein Verfahren zur
Herstellung eines hinterschäumten Polsterteiles, bei welchem
ein Konstruktionselement mit einem Bezug allseitig umgeben
wird. Der Bezug wird nach dem Einbringen des
Konstruktionselementes an einer Gießform angeordnet und relativ
zur Gießform ausgerichtet. Anschließend wird der Bezug an die
Gießform eng und faltenfrei angesaugt. Danach wird durch eine
Öffnung im Bezug der Bezug mit einem Kunststoffschaum
hinterschäumt. Zum Ausrichten des Bezugs relativ zur Gießform
wird durch die Öffnung in den Bezug Druckluft eingeleitet. Der
aufgeblasene Bezug wird relativ zur Gießform ausgerichtet. Der
passend ausgerichtete Bezug wird dann an die Gießform
angesaugt.
Ein Verfahren zur Herstellung eines gepolsterten Gegenstandes
ist bspw. auch aus der DE 39 03 568 A1 der Anmelderin bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren wird zuerst ein Kern aus einem
treibmittelfreien Weichschaummaterial hergestellt. Der Kern
wird anschließend zur Ausbildung einer den Kern mindestens
teilweise bedeckenden Kunststoffhaut mit einem kein Treibgas
enthaltenden Integralmaterial mindestens teilweise bedeckt.
Dabei kann der Kern durch Einbringen des Weichschauinmaterials
in einen ersten Formhohlraum einer Gießform hergestellt werden.
Der Kern wird dann aus dem ersten Formhohlraum entnommen und in
einen zweiten Formhohlraum eingebracht, der ein größeres
Volumen aufweist als der erste Formhohlraum. Anschließend wird
in den zweiten Formhohlraum das Integralmaterial eingebracht,
das den Zwischenraum zwischen dem Kern und der Wandung des
zweiten Formhohlraumes ausfüllt.
Die DE 43 21 920 A1 der Anmelderin beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung eines Kunststoff-Formkörpers mit Bereichen
unterschiedlicher Härte, wobei in einem ersten
Verfahrensschritt eine dünne erste Lage aus einem Weichcoating-
Material hergestellt wird. Anschließend wird an der Innenseite
der ersten Lage ein Formteil aus einem zweiten
Kunststoffmaterial festhaftend vorgesehen. Dabei kann die dünne
erste Lage in einer ein Formunterteil und mit diesem
kombinierbare, unterschiedliche Deckel aufweisenden Gießform
gegossen werden, wobei der gemeinsam mit dem Formunterteil den
ersten Formhohlraum für die erste Lage festlegende erste Deckel
nach dem Gießen des Weichcoating-Materials durch einen zweiten
Deckel ersetzt wird, der gemeinsam mit der im Formunterteil
verbleibenden ersten Lage einen zweiten Formhohlraum für das
Formteil festlegt, in den dann das zweite Kunststoffmaterial
eingebracht wird. Bei dem zweiten Kunststoffmaterial kann es
sich um ein Polyurethan(PU)-Weichschawnmaterial, um ein PU-Hart
schaummaterial oder um ein PU-Gießmaterial handeln.
Die DE 43 34 682 C1 der Anmelderin beschreibt einen
Formgegenstand, bei dem es sich bspw. um eine Tisch- oder
Trägerplatte, um ein Möbel- oder Verkleidungsteil, einen
Behälter, eine Sitzschale o. dgl. handeln kann. Dieser bekannte
Formgegenstand ist mit einem Kernelement und einer das
Kernelement umgebenden Umhüllung ausgebildet. Das Kernelement
weist eine Zellenstruktur bspw. mit in sich geschlossenen
Zellen auf. Zur Festlegung der Wanddicke der das Kernelement
umgebenden Umhüllung sind am Kernelement Abstandsorgane
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem ein
Formgegenstand mit einem leichtgewichtigen bzw. filigranen und
dennoch formstabilen Kernteil in einfacher Weise herstellbar
ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine mehrteilige
Gießform mit zwei Schiebern verwendet wird, von welchen
mindestens der eine Schieber dem formstabilen Kernteil
formmäßig entspricht, und die in der Gießform derartig
angeordnet werden, daß sie sich an einem gemeinsamen
Berührungsabschnitt berühren, daß in den zwischen der
Innenfläche der Gießform und den beiden Schiebern vorhandenen,
dem Polsterteil entsprechenden Formhohlraum in einem ersten
Verfahrensschritt der Reaktionsschaum eingebracht wird, der den
Formhohlraum ausfüllt, und daß danach die beiden Schieber aus
der Gießform entfernt werden, so daß sich im in der Gießform
befindlichen Reaktionsschaumpolsterteil ein dem Kernteil
entsprechender Hohlraum ergibt, daß der eine Schieber durch
einen die Gießform verschließenden Verschlußschieber und der
zweite Schieber durch einen Gießkopf ersetzt wird, durch den
ein Hartcoating-Material in den Kernteil-Hohlraum eingebracht
wird, das den Kernteil-Hohlraum vollständig ausfüllt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es in
vorteilhafter Weise möglich, einen gepolsterten Formgegenstand
herzustellen, bei welchem das formstabile Kernteil und das das
Kernteil umgebende Polsterteil in der gleichen Gießform
aufeinanderfolgend hergestellt werden, wobei im Unterschied zu
den bekannten Verfahren zuerst das Polsterteil aus dem
Reaktionsschaum und daran anschließend in den durch den einen
Schieber bestimmten Kernteil-Hohlraum dann das Hartcoating-
Material eingebracht wird.
Der erste Schieber kann hierbei z. B. ein Doppel-T-Profil, ein
Doppel-T-Profil mit Mittelstegen o. dgl. aufweisen. Bevorzugt
ist es jedoch, wenn ein erster Schieber verwendet wird, der zur
Ausbildung eines rohrartigen Kernteils einen Rohrabschnitt
aufweist. Der Rohrabschnitt kann hierbei ein kreisringförmiges
Querschnittsprofil, ein viereckiges Querschnittsprofil oder ein
beliebiges anderes Rohrprofil aufweisen. Mit Hilfe eines
solchen Rohrabschnittes ist ein entsprechendes rohrartiges
Kernteil realisierbar, das bei relativ geringem Gewicht eine
ausgezeichnete Formstabilität besitzt.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn ein erster Schieber
verwendet wird, dessen Rohrabschnitt mit Schneidränder
aufweisenden Löchern ausgebildet ist, wobei der die Löcher
durchdringende Reaktionsschaum beim Herausbewegen des ersten
Schiebers aus der Gießform durch die Schneidränder durchtrennt
wird. Der sich durch die Löcher in das Innere des
Rohrabschnittes des ersten Schiebers hineinerstreckende
Reaktionsschaum bildet nach dem Herausbewegen des ersten
Schiebers aus der Gießform Distanzelemente, durch welche der im
Inneren des Rohrabschnittes vorhandene Reaktionsschaum von dem
außerhalb des Rohrabschnittes befindlichen Reaktionsschaum
beabstandet und auf diese Weise der Kernteil-Hohlraum definiert
festgelegt wird. Der Rohrabschnitt des ersten Schiebers kann
wunschgemäß relativ dünnwandig gestaltet sein.
Um nicht nur ein rohrartiges Kernteil auszubilden, sondern ein
kastenartiges Kernteil mit einer weiter verbesserten
Formstabilität, ist es zweckmäßig, wenn ein zweiter Schieber
verwendet wird, der an den Rohrabschnitt des ersten Schiebers
stirnseitig angrenzt und der mindestens ein Loch aufweist, das
mit einem Schneidrand ausgebildet ist, wobei der das mindestens
eine Loch durchdringende Reaktionsschaum beim Herausbewegen des
zweiten Schiebers aus der Gießform durch den Schneidrand
durchtrennt wird. Bei einer solchen Ausbildung ergibt sich also
durch den ersten und den zweiten Schieber ein in sich
kastenartig geschlossener Kernteil-Hohlraum, wobei der
Reaktionsschaum durch die Löcher im Rohrabschnitt des ersten
Schiebers und außerdem auch durch das mindestens eine Loch im
zweiten Schieber sowohl innerhalb des durch den zweiten
Schieber stirnseitig gleichsam abgeschlossenen Innenraums des
Rohrabschnittes des ersten Schiebers als auch außerhalb des
ersten und des zweiten Schiebers in der Gießform vorgesehen
ist. Dadurch, daß sich der Reaktionsschaum durch das mindestens
eine Loch im zweiten Schieber hindurcherstreckt, ergibt sich
zwischen dem Reaktionsgemisch im Inneren des Rohrabschnittes
des ersten Schiebers und der Außenseite, d. h. dem Formhohlraum
für das Polsterteil, gleichsam ein einstückiges Gebilde aus dem
Reaktionsschaum, so daß es problemlos möglich ist, den ersten
Schieber aus der Gießform herauszubewegen, ohne daß zu
befürchten ist, daß der Reaktionsschaum im Inneren des
Rohrabschnittes des ersten Schiebers mit dem ersten Schieber
aus der Gießform mit herausbewegt wird. Nach dem Entfernen des
ersten Schiebers aus der Gießform kann dann auch der zweite
Schieber aus der Gießform herausbewegt werden, wobei der
Reaktionsschaum mittels des Schneidrandes des mindestens einen
Loches im zweiten Schieber durchtrennt wird.
Vorzugsweise wird in dem Polsterteil-Formhohlraum als
Reaktionsschaum ein PU-Integralschaum und in den Kernteil-
Hohlraum danach ein PU-Hartcoating-Material eingebracht.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens sind einfach und
zeitsparend gepolsterte Formgegenstände mit ausgezeichneten
Polstereigenschaften und mit optimalen
Formstabilitätseigenschaften herstellbar. Bei den besagten
Formgegenständen handelt es sich bspw. um Armlehnen für Sitze.
Die Oberfläche des Polsterteils kann wunschgemäß mit einer
Strukturierung ausgebildet sein. Zu diesem Zwecke braucht nur
die Innenfläche der Gießform entsprechend strukturiert zu
werden. Eine ausgezeichnete Formstabilität des
erfindungsgemäßen Formgegenstandes wird insbes. durch ein rohr- oder
kastenartig gestaltetes Kernteil erreicht.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung zweier in der Zeichnung
schematisch dargestellter Ausbildungen einer Gießform zur
Herstellung eines Formgegenstandes. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausbildung einer Gießform zur
Herstellung eines Formgegenstandes, bei dem es sich
bspw. um eine Armlehne eines Sitzes handelt,
während eines ersten Verfahrensschrittes,
Fig. 2 die Gießform gemäß Fig. 1 während eines
nachfolgenden Arbeitsschrittes,
Fig. 3 in einer Schnittdarstellung eine andere Ausbildung
der Gießform während des gleichen Arbeitsschrittes,
wie er in Fig. 1 verdeutlicht ist,
Fig. 4 die Gießform gemäß Fig. 3 während des
Verfahrensschrittes ähnlich dem in Fig. 2
dargestellten Verfahrensschrittes, und
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Gießform entlang der
Schnittlinie V-V in Fig. 4.
Fig. 1 zeigt eine Gießform 10 mit einem Formunterteil 12 und
mit einem Formoberteil 14, durch welche eine Innenfläche 16
festgelegt ist. Die Innenfläche 16 begrenzt einen Formhohlraum
18. In den Formhohlraum 18 stehen ein erster Schieber 20 und
ein zweiter Schieber 22 hinein, die sich entlang eines
gemeinsamen Berührungsabschnittes 24 berühren.
Der erste Schieber 20 ist mit einem Rohrabschnitt 26
ausgebildet, der bspw. einen runden oder einen eckigen
Ringquerschnitt besitzt. Der Rohrabschnitt 26 des ersten
Schiebers 20 ist mit Löchern 28 ausgebildet. Jedes Loch 28 ist
mit einem umlaufenden Schneidrand 30 versehen. Der erste
Schieber 20 weist außerdem ein Loch 32 auf, das bspw. zur
Aufnahme und Halterung eines (nicht gezeichneten) Einlageteiles
vorgesehen ist. Bei diesem Einlageteil handelt es sich bspw. um
eine Schraubarmatur.
Die Gießform 10 ist mit einem Angußkanal 34 versehen, an den
ein nicht gezeichneter Mischkopf ansetzbar ist, um durch den
Angußkanal 34 hindurch den Formhohlraum 18 bei im Formhohlraum
18 angeordneten Schiebern 20 und 22 mit einem Reaktionsschaum
zu befüllen. Bei diesem Reaktionsschaum handelt es sich
vorzugsweise um einen PU-Integralschaum. Bei Ablauf der
Reaktion des Reaktionsschaumes füllt dieser den Formhohlraum 18
vollständig aus, wobei der Reaktionsschaum auch durch die
Löcher 28 im ersten Schieber 20 durchtritt und auch den
Hohlraum 36 des Rohrabschnittes 26 des ersten Schiebers 20
ausfüllt. Überschüssiger Reaktionsschaum kann durch ein Loch 38
in der Gießform 10, d. h. im Formoberteil 14, austreten. Der aus
dem Loch 38 austretende Reaktionsschaum-Überschuß ist in Fig. 1
zeichnerisch verdeutlicht und mit der Bezugsziffer 40
bezeichnet.
Nach Ablauf der Reaktion des Reaktionsschaumes im Formhohlraum
18 der Gießform 10 wird zuerst der Schieber 20 aus dem
Formhohlraum 18 herausbewegt. Dabei werden die sich durch die
Löcher 28 im Rohrabschnitt 26 des ersten Schiebers 20
erstreckenden Abschnitte des Reaktionsschaumes durch die
Schneidränder 30 durchtrennt. Wenn der erste Schieber 20 aus
dem Formhohlraum 18 herausbewegt worden ist, bilden die
besagten, durch die Löcher 28 gebildeten, durchtrennten
Abschnitte des Reaktionsschaumes Distanzansätze, durch welche
der Reaktionsschaum des Hohlraumes 36 des Schiebers 20 vom
Reaktionsschaum außerhalb des Schiebers 20 definiert
beabstandet bleibt. Das heißt, daß durch den Rohrabschnitt 26
des ersten Schiebers 20 im den Formhohlraum 18 ausfüllenden
Reaktionsschaum ein entsprechender Hohlraum verbleibt.
Anschließend wird der zweite Schieber 22 aus dem Formhohlraum
18 der Gießform 10 herausbewegt. Gleichzeitig, zuvor oder
danach wird das in der Gießform 10 vorhandene Schieberloch 42
für den ersten Schieber 20 durch einen Verschlußschieber 44
(sh. Fig. 2) verschlossen. Der Verschlußschieber 44 ist hierbei
mit einem Durchgang 46 ausgebildet, der den durch den ersten
Schieber 20 gebildeten Hohlraum 48 im ein Polsterteil 50
bildenden Reaktionsschaum mit der Umgebung der Gießform 10
verbindet.
Nach dem Entfernen des zweiten Schiebers 22 kann an den
hierdurch frei werdenden Angußkanal 52 ein (nicht gezeichneter)
Mischkopf angesetzt werden, durch welchen in den zuletzt
genannten Hohlraum 48 im Polsterteil 50 ein Hartcoating-
Material eingebracht wird, das den Hohlraum 48 unter Ausbildung
eines Kernteiles 54 ausfüllt. Überschüssiges Hartcoating-
Material fließt durch den Durchgang 46 aus der Gießform 10
heraus.
Nach Ablauf der Reaktion des Hartcoating-Materials im Hohlraum
48 wird die Gießform 10 geöffnet, d. h. nach der Entfernung des
nicht gezeichneten Mischkopfes für den Eintrag des Hartcoating-
Materials in den Hohlraum 48, kann das Formoberteil 14 vom
Formunterteil 12 abgenommen und der ein formstabiles Kernteil
54 und ein das Kernteil 54 umgebendes Polsterteil 50
aufweisende gepolsterte Formgegenstand von der Gießform 10
entfernt werden. In einem letzten Arbeitsschritt werden dann
der Reaktionsschaum-Überschuß 40 und der aus dem Durchgang 46
ausfließende Überschuß 56 des Hartcoating-Materials vom
gepolsterten Formgegenstand abgetrennt.
Die Fig. 1 und 2 verdeutlichen die wesentlichen
Verfahrensschritte zur Herstellung eines gepolsterten
Formgegenstandes, bei welchem das Kernteil 54 durch den
Rohrabschnitt 26 des ersten Schiebers 20 und durch den zweiten
Schieber 22, der nur entlang eines relativ kleinen
Berührungsabschnittes 24 am ersten Schieber 20 anliegt,
rohrförmig ausgebildet ist. Demgegenüber verdeutlichen die
Fig. 3 und 4 eine Gießform 10, bei welcher der zweite
Schieber 22 an der Stirnseite 58 des Rohrabschnittes 26 des
ersten Schiebers 20 umlaufend anliegt, so daß es möglich ist,
ein Kernteil 54 zu realisieren, das in sich kastenartig
geschlossen ist. Ein derartiges kastenartiges Kernteil 54
resultiert in einem gepolsterten Formgegenstand mit weiter
verbesserter Formstabilität.
Bei der Ausbildung der Gießform 10 gemäß den Fig. 3 und 4
ist nicht nur der Rohrabschnitt 26 des ersten Schiebers 20 mit
Löchern 28 ausgebildet, sondern auch der zweite Schieber 22.
Das mindestens eine Loch 28 im zweiten Schieber 22 ist wie die
Löcher 28 im Rohrabschnitt 26 des ersten Schiebers 20 mit einem
umlaufenden Schneidrand 30 ausgebildet, so daß der das
mindestens eine Loch 28 im zweiten Schieber 22 durchdringende
Reaktionsschaum beim Herausbewegen des zweiten Schiebers 22 aus
der Gießform 10 durchtrennt wird. Der zweite Schieber 22 wird
auch bei dieser Ausbildung gemäß den Fig. 3 und 4 erst dann
aus der Gießform 10 herausbewegt, wenn der erste Schieber 22
aus der Gießform 10 herausbewegt worden ist, um zu verhindern,
daß der im Hohlraum 36 des Rohrabschnittes 26 des, ersten
Schiebers 20 befindliche Reaktionsschaum beim Herausbewegen des
ersten Schiebers 20 aus der Gießform 10 mit dem ersten Schieber
20 mit herausbewegt wird. Sobald der erste Schieber 20 aus der
Gießform 10 herausbewegt worden ist, kann dann der zweite
Schieber 22 aus der Gießform 10 herausbewegt werden, wobei der
das mindestens eine Loch 22 im zweiten Schieber 20
durchdringende Abschnitt des Reaktionsschaumes durch den
Schneidrand 30 durchtrennt wird. Nach dem Entfernen der beiden
Schieber 20 und 22 ergibt sich folglich in dem Formhohlraum 18
bzw. in dem Hohlraum 36 im Inneren des Rohrabschnittes 26 des
ersten Schiebers 20 ein kastenartiger Spalthohlraum, der dann
durch den Angußkanal 52 hindurch mittels eines nicht
gezeichneten Mischkopfes mit einem Hartcoating-Material, bei
dem es sich vorzugsweise um ein PU-Hartcoating-Material
handelt, gefüllt werden kann.
Fig. 5 zeigt in einem Querschnitt die Gießform 10 mit ihrem
Formunterteil 12 und mit ihrem Formoberteil 14, durch welche
eine Innenfläche 16 festgelegt ist. Die Fig. 5 zeigt außerdem
im Querschnitt das Kernteil 54 aus PU-Hartcoating-Material und
das das Kernteil 54 innen und außen umgebende Polsterteil 50
aus dem Reaktionsschaum, bei dem es sich vorzugsweise um einen
PU-Integralschaum handelt.
Gleiche Einzelheiten sind in den Fig. 1 bis 5 jeweils mit
denselben Bezugsziffern bezeichnet, so daß es sich erübrigt, in
Verbindung mit allen Figuren alle Einzelheiten jeweils
detailliert zu beschreiben.
10
Gießform
12
Formunterteil (von
10
)
14
Formoberteil (von
10
)
16
Innenfläche (von
10
)
18
Formhohlraum (in
10
)
20
erster Schieber
22
zweiter Schieber
24
Berührungsabschnitt (zwischen
20
und
22
)
26
Rohrabschnitt (von
20
)
28
Loch (in
22
,
26
)
30
Schneidrand (von
28
)
32
Loch (in
20
)
32
Angußkanal (in
10
)
36
Hohlraum (in
26
)
38
Loch (in
10
)
40
Reaktionsschaum-Überschuß
42
Schieberloch (in
10
)
44
Verschlußschieber
46
Durchgang (in
44
)
48
Hohlraum (in
50
)
50
Polsterteil
52
Angußkanal (in
10
)
54
Kernteil
56
Überschuß (von
54
)
58
Stirnseite (von
26
)
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formgegenstandes mit
einem formstabilen Kernteil (54) und einem das Kernteil
(54) umgebenden Polsterteil (50) aus einem
Reaktionsschaum,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mehrteilige Gießform (10) mit zwei Schiebern (20, 22) verwendet wird, von welchen mindestens der eine Schieber (20) dem formstabilen Kernteil (54) formmäßig entspricht, und die in der Gießform (10) derartig angeordnet werden, daß sie sich an einem gemeinsamen Berührungsabschnitt (24) berühren,
daß in den zwischen der Innenfläche (16) der Gießform (10) und den beiden Schiebern (20, 22) vorhandenen, dem Polsterteil (50) entsprechenden Formhohlraum (18) in einem ersten Verfahrens schritt der Reaktionsschaum eingebracht wird, der den Formhohlraum (18) ausfüllt, und
daß danach die beiden Schieber (20, 22) nacheinander aus der Gießform (10) entfernt werden, so daß sich im in der Gießform (10) befindlichen Reaktionsschaum-Polsterteil (50) ein dem Kernteil (54) entsprechender Hohlraum (36) ergibt, der eine Schieber (20) durch einen die Gießform (10) verschließenden Verschlußschieber (44) und der zweite Schieber (22) durch einen Gießkopf ersetzt wird, durch den ein Hartcoating-Material in den Kernteil- Hohlraum (36) eingebracht wird, das den Kernteil-Hohlraum (36) vollständig ausfüllt.
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mehrteilige Gießform (10) mit zwei Schiebern (20, 22) verwendet wird, von welchen mindestens der eine Schieber (20) dem formstabilen Kernteil (54) formmäßig entspricht, und die in der Gießform (10) derartig angeordnet werden, daß sie sich an einem gemeinsamen Berührungsabschnitt (24) berühren,
daß in den zwischen der Innenfläche (16) der Gießform (10) und den beiden Schiebern (20, 22) vorhandenen, dem Polsterteil (50) entsprechenden Formhohlraum (18) in einem ersten Verfahrens schritt der Reaktionsschaum eingebracht wird, der den Formhohlraum (18) ausfüllt, und
daß danach die beiden Schieber (20, 22) nacheinander aus der Gießform (10) entfernt werden, so daß sich im in der Gießform (10) befindlichen Reaktionsschaum-Polsterteil (50) ein dem Kernteil (54) entsprechender Hohlraum (36) ergibt, der eine Schieber (20) durch einen die Gießform (10) verschließenden Verschlußschieber (44) und der zweite Schieber (22) durch einen Gießkopf ersetzt wird, durch den ein Hartcoating-Material in den Kernteil- Hohlraum (36) eingebracht wird, das den Kernteil-Hohlraum (36) vollständig ausfüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Schieber (20) verwendet wird, der zur
Ausbildung eines rohrartigen Kernteiles (43) einen
Rohrabschnitt (26) aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Schieber (20) verwendet wird, dessen
Rohrabschnitt (26) mit Schneidränder (30) aufweisenden
Löchern (28) ausgebildet ist, wobei der die Löcher (28)
durchdringende Reaktionsschaum beim Herausbewegen des
ersten Schiebers (20) aus der Gießform (10) durch die
Schneidränder (30) durchtrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Schieber (22) verwendet wird, der an den
Rohrabschnitt (26) des ersten Schiebers (20) stirnseitig
angrenzt und der zur Ausbildung eines kastenartigen
Kernteiles (54) mindestens ein Loch (28) aufweist, das
mit einem Schneidrand (30) ausgebildet ist, wobei der das
mindestens eine Loch (28) durchdringende Reaktionsschaum
beim Herausbewegen des zweiten Schiebers (22) aus der
Gießform (10) durch den Schneidrand (30) durchtrennt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Polsterteil-Formhohlraum (18) als
Reaktionsschaum ein PU-Integralschaum und daß in den
Kernteil-Hohlraum (36) danach ein PU-Hartcoating-Material
eingebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998120559 DE19820559C2 (de) | 1998-05-08 | 1998-05-08 | Verfahren zur Herstellung eines Formgegenstandes mit einem Kern- und einem Polsterteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998120559 DE19820559C2 (de) | 1998-05-08 | 1998-05-08 | Verfahren zur Herstellung eines Formgegenstandes mit einem Kern- und einem Polsterteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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