DE19819903A1 - Fluidgekühlte, elektrische Stromleitung - Google Patents
Fluidgekühlte, elektrische StromleitungInfo
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Abstract
Bei einer in mindestens zwei Abschnitte (4, 27) unterteilten elektrischen Stromleitung sind die Abschnitte (4, 27) mit einer elektrischen Kupplung verbunden. Um die gewünschte Kühlung in den unterschiedlichen Betriebszuständen zu gewährleisten, ist der erste Abschnitt (4) und/oder das eine Kupplungsteil (10) luftgekühlt und der andere Abschnitt (27) und/oder das andere Kupplungsteil (22) ist wassergekühlt.
Description
Die Erfindung betrifft eine fluidgekühlte, in mindestens zwei Abschnitte
unterteilte, elektrische Stromleitung, wobei die Abschnitte mit einer elektrischen
Kupplung verbunden sind.
Eine derartige Stromleitung wird beispielsweise in der metallurgischen Technik
verwendet. Beim Metallgießen wird ein auf etwa Gießtemperatur vorgeheiztes,
noch leeres Verteilergefäß (Tundish) an eine Kokille angefahren. Nach Koppeln
des Verteilergefäßes mit der Kokille wird Schmelze in das Verteilergefäß
eingelassen, die durch Gießöffnungen in die Kokille austritt. Die Gießöffnungen
werden mit jeweils einem gekühlten, elektrischen Induktor beheizt, der über
eine Stromleitung an einen Umrichter bzw. Generator elektrisch angeschlossen
werden muß. Dieses Anschließen erfolgt mittels einer elektrischen Kupplung
nach dem Verbinden des Verteilergefäßes mit der Kokille. Da hohe Ströme
fließen, ist es zweckmäßig, nicht nur den Induktor, sondern auch die
Stromleitung und die Kupplung zu kühlen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gewünschte Kühlung in den unterschiedlichen
Betriebsstadien zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei der eingangs genannten fluidgekühlten
Stromleitung dadurch gelöst, daß der eine Abschnitt und/oder das eine
Kupplungsteil luftgekühlt ist und der andere Abschnitt und/oder das andere
Kupplungsteil wassergekühlt ist.
Bei dem genannten Anwendungsbeispiel ist der eine Abschnitt der
Stromleitung und das eine Kupplungsteil fest an dem Verteilergefäß
angeordnet und an den Induktor angeschlossen. Dieser Abschnitt und/oder
dieses Kupplungsteil sowie der Induktor werden über einen Luftanschluß
luftgekühlt. Dabei wird dieser Abschnitt und der Induktor schon beim Vorheizen
des Verteilergefäßes und auch im Gießbetrieb luftgekühlt. Eine Luftkühlung des
Induktors ist verwendet, weil gegen dessen Wasserkühlung
Sicherheitsbedenken bestehen.
Der andere Abschnitt der Stromleitung und/oder das andere Kupplungsteil
werden wassergekühlt, weil diese Kühlung effektiver ist und in diesem Bereich
keine Sicherheitsbedenken bestehen.
Insgesamt ist also gewährleistet, daß die Stromleitung, die Kupplung und der
Induktor in den verschiedenen Betriebsstadien (Vorheizen, Gießen) keine
unzulässig hohen Temperaturen annehmen, die zu einer Schädigung der
Bauteile führen könnte.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Teil-Schnittansicht eines Verteilergefäßes in Richtung des
Pfeiles I in Fig. 2,
Fig. 2 eine Ansicht des Verteilergefäßes etwa in Richtung des Pfeiles II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Detail-Schnittansicht der
Kupplung und
Fig. 4 einen Schnitt durch ein wassergekühltes Kupplungsteil etwa längs
der Linie IV-IV nach Fig. 3.
An einem Verteilergefäß 1 sind drei Gießöffnungen 2 vorgesehen. Bei jeder
Gießöffnung 2 ist ein Induktor 3 angeordnet. Im folgenden ist zur
Vereinfachung nur die Stromleitung, deren Anschluß, Kopplung und Kühlung
eines der Induktoren beschrieben. Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen,
sind die Stromleitungen der anderen Induktoren ebenso aufgebaut.
Der Induktor 3, speziell seine Spule, ist mit hohlen elektrischen Leitern 4, 5
verbunden, die jeweils einen ersten Abschnitt der Stromleitung bilden. Wie
weiter unten beschrieben, wird in den elektrischen Leitern zu deren Kühlung
und zur Kühlung des Induktors 3 Druckluft geführt. An den Induktor 3 ist ein
Luftableiter 6 für die Kühlung angeschlossen, der mit einem Sammler 7
verbunden ist. Aus dem Sammler 7 wird die Druckluft durch einen Auslaß 8 ins
Freie entlassen, wobei ein Schalldämpfer vorgesehen sein kann. Der Induktor 3
wird dabei über zwei Kühlzweige mit getrennter Luftzuführung, nämlich durch
die Leiter 4, 5, und gemeinsamer Luftableitung luftgekühlt. Die Kühlzweige
lassen sich nötigenfalls getrennt steuern.
Am Verteilergefäß 1 ist ein Anschlußkasten 9 befestigt. In diesem enden die
Leiter 4, 5 an je einem Kopplungsteil 10. In Fig. 3 ist nur eines der
Kupplungsteile 10 zu sehen; das andere ist ebenso aufgebaut und liegt hinter
der Zeichenebene.
Das Kupplungsteil 10 besteht aus einem stromleitenden Nocken 11,
beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, der in einen elektrisch
isolierenden Block 12, beispielsweise aus Hartgewebe, eingeschraubt ist. Der
Block 12 sitzt fest an einem Winkel 13 des Anschlußkastens 9 (vgl. Fig. 3).
Der Nocken 11 weist eine axiale Sackbohrung 14 auf, in der der hohle Leiter 4
stromleitend sitzt. Von der Sackbohrung 14 führen mehrere radiale Bohrungen
15 zu einem Ringkanal 16, der zwischen dem Nocken 11 und dem Block 12
besteht. Zur Abdichtung sind zwischen dem Nocken 11 und dem Block 12
sowie dem Leiter 4 O-Ringe 17 vorgesehen.
Der Ringkanal 16 ist über einen Kanal 18 des Blockes 12 und einen Krümmer
19 an einem Steckverbinder 20 für einen Preßluftschlauch 21 angeschlossen.
Der Preßluftschlauch 21 bzw. die Preßluftschläuche wird/werden schon beim
Vorheizen des Verteilergefäßes 1 auf etwa Gießtemperatur angeschlossen und
macht/machen aufgrund der Flexibilität die Bewegung des Verteilergefäßes 1
zur Kokille mit. Der Preßluftschlauch 21 bzw. die Preßluftschläuche
bleibt/bleiben auch im Gießbetrieb angeschlossen. In allen diesen
Betriebsstadien wird Kühlluft durch den Block 12, den Nocken 11, den Leiter 4
und den Induktor 3 geleitet.
Zum elektrischen Anschluß der Leiter 4, 5 ist ein Kupplungsteil 22 vorgesehen
(vgl. Fig. 3, 4). Dieses besteht aus zwei elektrisch leitenden Buchsen 23, 24, die
gemeinsam in einem elektrisch isolierenden Block 25 festgelegt sind
(vgl. Fig. 4). Mittels Schraubverbindern 26 sind die Buchsen 23, 24 mit Wasser
führenden und wassergekühlten Elektrokabeln 27, 28 verbunden, die jeweils
den anderen Abschnitt der Stromleitung bilden und über nicht näher
dargestellte wassergekühlte Stromschienen an einen entfernt aufgestellten
Frequenz-Umrichter angeschlossen sind.
Die Buchsen 23, 24 weisen je eine axiale Sackbohrung 29 auf, die über radiale
Bohrungen 30 in einen Ringkanal 31 münden, der zwischen der jeweiligen
Buchse 23, 24 und dem Block 25 liegt. Zur Abdichtung sind O-Ringe 32
vorgesehen. Die Ringkanäle 31 der Buchsen 23, 24 sind über einen Kanal 33
im Block 25 miteinander verbunden.
Wird durch das eine Elektrokabel 27 Kühlwasser zugeführt, dann tritt dieses in
die Sackbohrung 29 der einen Buchse 23 ein, strömt in deren Ringkanal 31 und
durch den Kanal 33 in den Ringkanal 31 der anderen Buchse 24 und durch
deren Sackbohrung 29 in das andere Elektrokabel 28. Dadurch ist über das
Kupplungsteil 22 der Wasser-Kühlkreislauf geschlossen, auch wenn das
Kupplungsteil 22 noch nicht mit den zugehörigen Kupplungsteilen 10
verbunden ist. Gleichzeitig ist das Kupplungsteil 22 wassergekühlt.
Wenn das Verteilergefäß 1 mit der Kokille gekoppelt ist, dann werden die Leiter
4, 5 elektrisch mit den Elektrokabeln 27, 28 verbunden. Hierfür wird das
Kupplungsteil 22 mit seinen Buchsen 23, 24 auf die Nocken 11 der
benachbarten Kupplungsteile 10 der Leiter 4, 5 gesteckt. In die Kontaktstellen
34 können den Stromübergang verbessernde Elemente eingesetzt werden.
Am Anschlußkasten 9 ist eine Verschlußklappe 35 um eine Achse 36
schwenkbar gelagert. Um einen sicheren Sitz des Kupplungsteils 22 an den
Kupplungsteilen 10 zu gewährleisten, kann am Kupplungsteil 22 wenigstens ein
Stift vorgesehen sein, dem ein Druckpunkt 37 (vgl. Fig. 2) der Verschlußklappe
35 zugeordnet ist. Zum Festdrücken und zur Blockierung der Verschlußklappe
35 sind Schlitzbolzen-Keilverbindungen 38,39 vorgesehen (vgl. Fig. 2). Die
geschlossene Verschlußklappe 35 drückt das Kupplungsteil 22 an die
Kupplungsteile 10 und bietet einen Berührungsschutz gegenüber den elektrisch
leitenden Teilen.
Die bei den Buchsen 23, 24 beschriebene Querverbindung über den Kanal 33
des Blocks 25 kann auch bei den Nocken 11 in der Weise vorgesehen sein,
daß der Block 12 mehrere Nocken 11 aufnimmt und in ihm zwischen deren
Ringkanälen 16 verbindende Querkanäle ausgebildet sind. Es ist dann nicht für
jeden Luftkühlungszweig ein eigener Druckluftanschluß bzw. eigener
Druckluftschlauch nötig. Mit einem einzigen Druckluftanschluß können dann
zwei oder mehrere der Leiter 4, 5 versorgt werden. Die Buchsen und Nocken
können auch vertauscht werden.
Claims (8)
1. Fluidgekühlte, in mindestens zwei Abschnitte unterteilte, elektrische
Stromleitung, wobei die Abschnitte mit einer elektrischen Kupplung
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Abschnitt (4, 5) und/oder das eine Kupplungsteil (10)
luftgekühlt ist und der andere Abschnitt (27, 28) und/oder das andere
Kupplungsteil (22) wassergekühlt ist.
2. Stromleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (10, 22) wenigstens eine stromführende Buchse
(23, 24) und wenigstens einen stromleitenden Nocken (11) aufweist.
3. Stromleitung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die stromführende Buchse (23, 24) wassergekühlt und der
stromleitende Nocken (11) luftgekühlt ist.
4. Stromleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Nocken oder Nocken und eine Buchse oder Buchsen in je einen
elektrisch isolierenden Block (12, 25) eingesetzt sind, der wenigstens
einen Kanal (18, 33) für das Fluid aufweist.
5. Stromleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nocken (11) und/oder die Buchse (23, 24) eine axiale Bohrung
(14, 29) aufweist, die über radiale Bohrungen (15, 30) mit einem
zwischen dem Block (12, 25) und dem Nocken (11) bzw. der Buchse (23,
24) liegenden Ringkanal (16, 31) mündet.
6. Stromleitung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei benachbarte Buchsen (23, 24) oder Nocken (11) in
einem gemeinsamen Block (12, 25) angeordnet sind, der einen Kanal
(33) aufweist, welcher die Ringkanäle (16, 31) der benachbarten
Buchsen (23,24) bzw. Nocken (11) verbindet.
7. Stromleitung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluid aus einem Abschnitt (27) der Stromleitung der axialen
Bohrung (29) der einen Buchse (23) oder des einen Nockens (11)
zugeführt ist und über die axiale Bohrung (29) der benachbarten Buchse
(24) oder Nocken (11) in den benachbarten Abschnitt (28) der
Stromleitung abgeführt ist.
8. Stromleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluid der axialen Bohrung (14) aus einem Preßluftschlauch (21)
zugeführt ist und durch einen Abschnitt (4, 5) der Stromleitung zu einem
Induktor (3) geleitet ist und von dort in die Umgebung entlassen ist.
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