DE19818951A1 - Entwässerungsvorrichtung für wannenartige Bauwerke - Google Patents
Entwässerungsvorrichtung für wannenartige BauwerkeInfo
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- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F3/00—Sewer pipe-line systems
- E03F3/02—Arrangement of sewer pipe-lines or pipe-line systems
Abstract
Eine Entwässerungsvorrichtung für wannenartige Bauwerke, insbesondere Grundwasserwannen, Schutzwannen oder Fahrwegströge, umfaßt eine Abflußleitung, die an oder nahe der Sohle der Wanne einen Einlauf aufweist und in einen Ableitkanal, beispielsweise einen Entwässerungsgraben mündet, dessen Wasserstand vom Grundwasserstand abhängig ist. In der Abflußleitung ist eine Verschlußeinrichtung vorgesehen, mittels der die Abflußleitung bei Überschreiten eines vorbestimmten Grenzwertes des Wasserstandes im Ableitkanal verschließbar ist. Um auch bei hohem äußeren Grundwasserstand eine Entwässerung der Wanne in einfacher und zuverlässiger Weise zu gewährleisten, zweigt stromauf der Verschlußeinrichtung eine Zweigleitung von der Abflußleitung ab, in die das Wasser aus der Wanne bei geschlossener Verschlußeinrichtung einleitbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsvorrichtung
für wannenartige Bauwerke, insbesondere Grundwasserwan
nen, Schutzwannen oder Fahrwegströge, mit einer Abfluß
leitung, die an oder nahe der Sohle der Wanne einen
Einlauf aufweist und in einen Ableitkanal mündet, dessen
Wasserstand vom Grundwasserstand abhängig ist, wobei in
der Abflußleitung eine Verschlußeinrichtung vorgesehen
ist, mittels der die Abflußleitung bei überschreiten
eines vorbestimmten Grenzwertes des Wasserstandes des
Ableitkanals verschließbar ist.
Aufgrund der baulichen Rahmenbedingungen oder geländemä
ßigen Gegebenheiten läßt es sich bei manchen Bauwerken,
bei denen es sich um Gebäude oder auch Verkehrswege wie
Straßen oder Schienenwege handeln kann, nicht vermeiden,
diese zumindest abschnittsweise auf einem. Gelände zu
errichten, in dem gegegebenenfalls vorübergehend ein
relativ hoher Grundwasserstand auftreten kann. Für eine
ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit des Gebäudes oder
Verkehrsweges ist es notwendig, zuverlässig zu verhin
dern, daß dieser durch eventuell aufsteigendes Grundwas
ser überschwemmt oder unterspült wird. Wenn beispielswei
se Straßen oder Gleisanlagen in Geländeabschnitten mit
hohem Grundwasserstand errichtet werden sollen, ist es
daher notwendig und üblich, den gesamten Verkehrsraum,
d. h. die Straße bzw. Gleisanlage mit allen Nebenbauwerken
wie seitlichen Masten, Schallschutzwänden etc. untersei
tig mit einer wasserdichten Betonwanne zu umgeben. Um das
bei Regen oder sonstigen Niederschlägen in die Wanne
gelangende Wasser stetig abführen zu können, sind in die
Wanne eine Vielzahl von Abflußleitungen integriert, durch
die das Wasser aus dem Wanneninnenraum abfließen kann.
Bei steigendem Grundwasserspiegel besteht jedoch die
Gefahr, daß das Grundwasser durch die Abflußleitungen
hindurch in den Wanneninnenraum eintritt und dort die
Tragfähigkeit des Bauwerks beeinträchtigt und dieses
sogar beschädigt. Gleichartige Probleme treten auch bei
Schutzwannen auf, wie sie zwecks Vermeidung von Umwelt
schädigungen häufig im Behälterbau und insbesondere bei
Tanks Verwendung finden.
Aus der DE 297 16 738 U1 ist es bekannt, die Abflußlei
tung einer Wanne oder eines Troges zu verschließen, wenn
der äußere Grundwasserstand einen vorbestimmten Grenzwert
überschreitet. Somit ist dann ein selbsttätiger Ablauf
von sich in der Wanne beispielsweise infolge von Nieder
schlägen ansammelnden Wassers nicht mehr möglich. Dieses
verbleibt entweder solange in der Wanne, bis die Abfluß
leitung bei sinkendem Grundwasserstand wieder geöffnet
wird, oder es werden in den Wannenraum mehrere Pumpen
eingebaut, die das sich eventuell ansammelnde Wasser
abpumpen. Die Anordnung einer Vielzahl von Pumpen ist
jedoch aufwendig und teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entwässe
rungsvorrichtung für wannenartige Bauwerke der genannten
Art zu schaffen, die auch bei hohem äußeren Grundwasser
stand eine Entwässerung in einfacher oder zuverlässiger
Weise gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Entwässe
rungsvorrichtung des oben genannten Aufbaus dadurch
gelöst, das stromauf der Verschlußeinrichtung eine Zweig
leitung von der Abflußleitung abzweigt, in die das Wasser
aus der Wanne bei geschlossener Verschlußeinrichtung
einleitbar ist.
Wenn sich das Grundwasser auf normalem Niveau, d. h.
unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes befindet, kann das
in die Wanne beispielsweise durch Niederschläge eintre
tende Wasser in bekannter Weise durch die Abflußleitung
insbesondere in Form einer Freispiegelentwässerung ab
fließen und gelangt in einen äußeren Ableitkanal, bei dem
es sich um einen Entwässerungsgraben oder einen sonstigen
bekannten Vorfluter handeln kann. Wenn der Grundwasser
spiegel auf der Außenseite der Wanne über den vorgegebe
nen Grenzwert ansteigt, verschließt die Verschlußeinrich
tung die Abflußleitung, wodurch zuverlässig verhindert
wird, daß das Grundwasser von außen durch die Abflußlei
tung in den Wanneninnenraum eintreten kann. Das Absperren
der Abflußleitung führt dazu, daß das sich im Wannen
innenraum befindende Wasser nunmehr über die Zweigleitung
abgeleitet wird, die insbesondere eine Zwangsentwässerung
bildet und vorzugsweise als geschlossene Rohrleitung
ausgebildet ist, über die das Wasser entweder einer
zentralen Pumpenstation zugeführt oder in einen anderen
Ableitkanal oder Vorflüter eingeleitet werden kann. Bei
einer Zwangsentwässerung ist ein Ableiten des Wassers
unabhängig von den äußeren Rahmenbedingungen und insbe
sondere auch bei einem hohen Grundwasserstand gewährlei
stet.
Die Wahl zwischen der bei Normalbetrieb Verwendung fin
denden Abflußleitung und der Zweigleitung wird über eine
weichenartige Vorrichtung erreicht. Diese gewährleistet,
daß das Wasser bei geschlossener Verschlußeinrichtung der
Zweigleitung zugeführt wird. Die Weiche kann einerseits
von einem verstellbaren Leitelement gebildet sein, das in
Abhängigkeit von der Offen- oder Schließstellung der
Verschlußeinrichtung in unterschiedliche Positionen
bringbar ist. Ein verstellbares Leitelement bedarf jedoch
einer ständigen Wartung. Aus diesem Grunde ist in Weiter
bildung der Erfindung in der Abflußleitung ein überlauf
ausgebildet, der die Weichenfunktion wahrnimmt. Wenn die
Abflußleitung mittels der Verschlußeinrichtung abgesperrt
ist, bildet sich in der Abflußleitung ein Rückstau, so
daß der Wasserstand in der Abflußleitung einsteigt. Bei
Erreichen eines vorbestimmten Wasserstandes in der Ab
flußleitung überströmt das Wasser den Überlauf und wird
der Zweigleitung zugeführt. Auf diese Weise sind mecha
nisch verstellbare Leitelemente vermieden und die Wei
chenfunktion kann ohne bewegliche Bauteile erreicht
werden.
Das den Überlauf überströmende, der Zweigleitung zuzufüh
rende Wasser muß zuverlässig aufgefangen und weitergelei
tet werden. Zu diesem Zweck ist in bevorzugter Ausgestal
tung der Erfindung vorgesehen, daß die Abflußleitung
einen Auffangkörper durchdringt, wobei der überlauf
innerhalb des Auffangkörpers ausgebildet ist. Das den
überlauf überströmende Wasser sammelt sich im unteren
Bereich des Auffangkörpers, bei dem es sich vorzugsweise
um einen wannenartigen Hohlkörper handeln kann, und
strömt dann in die Zweigleitung ein, die im unteren
Bereich des Auffangkörpers anschließt.
Die Verschlußeinrichtung zum Verschließen der Abflußlei
tung kann beispielsweise von einer schwenkbar gelagerten
Klappe, einer sogenannten Froschklappe gebildet sein, die
allein durch den jeweils anstehenden Wasserdruck geöffnet
oder geschlossen wird. Die Abflußleitung ist dabei so
geneigt, daß der Wasserdruck des aus dem Wanneninnenraum
abfließenden Wassers bei Normalbetrieb ausreicht, um die
Klappe zu öffnen. Andererseits hält der von außen wirksa
me hydrostatische Druck des ansteigenden Grundwassers die
Klappe zuverlässig in der Schließstellung.
Mit der erfindungsgemäßen Entwässerungsvorrichtung ist
der Vorteil gegeben, daß das wannenartige Bauwerk solange
im Freispiegel entwässert werden kann, wie der durch den
Grundwasserspiegel bewirkte Außendruck geringer als der
innere Wasserdruck ist. Bei ansteigendem Grundwasserspie
gel ist einerseits das Eintreten von Grundwasser in die
Wanne zuverlässig vermeiden und andererseits gewährlei
stet, daß das Wasser aus dem Innenraum durch die Zweig
leitung ohne oder mit nur geringen Pumpenkosten abgelei
tet werden kann.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Entwässerungs
vorrichtung eines wannenartigen
Bauwerks und
Fig. 2 den Schnitt II-II in Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Wanne 11 gezeigt, die
eine Bodenplatte 11a und randseitig nach oben anschlie
ßende Randkappen 11b aufweist. Im Randbereich der Boden
platte 11a nahe der Innenseite der Randkappe 11b ist ein
Sammelkanal 12 ausgebildet, der mittels Siebblechen 20
abgedeckt ist. Die Sohle 11c der Wanne 11 besitzt eine
geringe Querneigung in Richtung des Sammelkanals 12, wie
durch den Pfeil in Fig. 2 angedeutet ist. An den Sammel
kanal 12 ist eine Abflußleitung 13 angeschlossen, die mit
einem Längsgefälle nach außen bis zu einem Böschungsstück
16 verläuft, das in die Böschung eines Entwässerungsgra
bens 15 eingesetzt und mit einer Siebabdeckung 21 abge
deckt ist. Der Wasserstand im Entwässerungsgraben 15
unterliegt Schwankungen infolge des Grundwasserstandes
des umgebenden Geländes.
An seiner stromabwärts liegenden, innerhalb des Bö
schungsstückes angeordneten Mündung 13a ist die Abfluß
leitung 13 mit einer an ihrem oberen Ende schwenkbar
gelagerten Verschluß- oder Froschklappe 14 versehen, die
die Abflußleitung 13 absperren kann.
In die Randkappe 11b der Wanne 11 ist ein hohlzylindri
scher, unterseitig geschlossener und somit wannenartiger
Auffangkörper 17 integriert, der von der Abflußleitung 13
durchdrungen ist. In demjenigen Bereich der Abflußleitung
13, der innerhalb des Auffangkörpers 17 angeordnet ist,
ist ein Überlauf 13b ausgebildet, indem die Wandung der
Abflußleitung 13 oberhalb einer vorbestimmten Höhe be
reichsweise ausgenommen ist. Im unteren Bereich nahe der
Sohle 17a des Auffangkörpers 17 schließt eine Verbin
dungsleitung 18 an, die in eine geschlossene Rohrleitung
19 mündet, die zu einer Pumpenstation oder einem anderen
Entwässerungsgraben führt.
Wenn der Grundwasserspiegel im Entwässerungsgraben 15
unterhalb eines vorbestimmten Niveaus und insbesondere
unterhalb der Verschlußklappe 14 liegt, wirkt auf die
Verschlußklappe kein äußerer Wasserdruck ein. In diesem
Normalbetriebszustand kann das in die Wanne 11 gelangende
Wasser, das in den Sammelkanal 12 einfließt, über die
Abflußleitung 13 abfließen, wobei der Wasserstand in der
Abflußleitung 13 in diesem Zustand so bemessen ist, daß
das Wasser den Überlauf 13b nicht überströmt und somit
vollständig durch die Abflußleitung 13 dem Entwässerungs
graben 15 zugeleitet wird. Aufgrund der Längsneigung der
Abflußleitung 13 wirkt auf die Verschlußklappe 14 ein
innerer Wasserdruck, der sie zuverlässig in eine geöffne
te Stellung bringt.
Wenn der Grundwasserstand in dem Entwässerungsgraben 15
ansteigt, wirkt der Grundwasserdruck von außen auf die
Verschlußklappe 14 ein und drückt diese in die Schließ
stellung. Somit ist die Abflußleitung 13 verschlossen.
Das sich in der Wanne 11 befindende Wasser strömt zu
nächst in die Abflußleitung 13 ein und staut sich in
dieser zurück, da die Verschlußklappe 14 verschlossen
ist. Die Leitungen sind hinsichtlich des Querschnitts und
der Neigung so dimensioniert, daß der sich in der Abfluß
leitung 13 bildende Rückstau nicht ausreicht, um die
Verschlußklappe 14 entgegen dem Grundwasserdruck zu
öffnen. Aufgrund des Rückstaus innerhalb der Abflußlei
tung 13 steigt in dieser der Wasserspiegel, so daß das
Wasser den Überlauf 13b überströmt und in den Auffangkör
per 17 gelangt, aus dem es über die untere Verbindungs
leitung 18 und die Rohrleitung 19 zu einer zentralen
Pumpenstation oder einem anderen Entwässerungsgraben oder
-system abgeleitet wird. Diese Zwangsentwässerung wird
selbsttätig solange aufrechterhalten, bis die Verschluß
klappe 14 bei Absinken des äußeren Grundwasserstandes
wieder freigegeben wird, so daß Wasser wieder über die
Abflußleitung 13 in den Entwässerungsgraben 15 eingelei
tet werden kann.
Claims (8)
1. Entwässerungsvorrichtung für wannenartige Bauwerke,
insbesondere Grundwasserwannen, Schutzwannen oder
Fahrwegströge, mit einer Abflußleitung (13), die an
oder nahe der Sohle (11c) der Wanne (11) einen
Einlauf (12) aufweist und in einen Ableitkanal (15)
mündet, dessen Wasserstand vom Grundwasserstand
abhängig ist, wobei in der Abflußleitung (13) eine
Verschlußeinrichtung (14) vorgesehen ist, mittels
der die Abflußleitung (13) bei überschreiten eines
vorbestimmten Grenzwertes des Wasserstandes des
Ableitkanals (15) verschließbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß stromauf der Verschlußeinrichtung (14)
eine Zweigleitung (18, 19) von der Abflußleitung
(13) abzweigt, in die das Wasser aus der Wanne (11)
bei geschlossener Verschlußeinrichtung (14) einleit
bar ist.
2. Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Abflußleitung (13) ein
Überlauf (13b) ausgebildet ist, über den das Wasser
bei einem Rückstau in der Abflußleitung (13) in die
weiterführende Zweigleitung (18, 19) einströmt.
3. Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abflußleitung (13) einen
Auffangkörper (17) durchdringt, daß der Überlauf
(13b) innerhalb des Auffangkörpers (17) ausgebildet
ist und daß die Zweigleitung (18, 19) im unteren
Bereich des Auffangkörpers (17) anschließt.
4. Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auffangkörper ein Wannenkör
per (17) ist.
5. Entwässerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitung
(18, 19) eine geschlossene Rohrleitung ist.
6. Entwässerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitung
(18, 19) zu einer zentralen Pumpenstation führt.
7. Entwässerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitung
(18, 19) eine Zwangsentwässerung bildet.
8. Entwässerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußein
richtung eine schwenkbar gelagerte Klappe (14) ist.
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