DE10037454B4 - Neuartige Bauweise von Stauzisternen in Bergregionen - Google Patents
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Abstract
Stauzisterne (1), die als Tunnel in einem Berg (13) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Stauzisterne (1) an der Erdoberfläche liegen und durch Staumauern (6) verschlossen sind, dass Absperrvorrichtungen (5) zum kontrollierten Ablassen von in der Stauzisterne (1) gestautem Wasser vorgesehen sind, und dass an der Sohle des die Stauzisterne (1) bildenden Tunnels wenigstens ein ein Gefälle aufweisender Abflusskanal (2) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Stauzisterne, die als Tunnel in einem Berg angeordnet ist.
- Aus der WO 93/25768 A ist eine Stauzisterne der eingangs genannten Gattung bekannt. Bei der WO 93/25768 A ist ein tunnelförmiger Speicher (Zisterne) für Trinkwasser unter der Erdoberfläche angeordnet. Die Enden des Tunnels der WO 93/25768 A liegen innerhalb des Erdbodens. Wasser wird dem Speicher über Bohrungen zugeführt, die sich in wasserführende Schichten erstrecken. Zum Entnehmen von Wasser aus dem Speicher ist eine nach oben führende Leitung vorgesehen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Zisterne der eingangs genannten Gattung anzugeben, die einfach aufgebaut ist und in der als Niederschlag anfallendes Wasser, beispielsweise als Trinkwasser, gespeichert werden kann.
- Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Enden der Stauzisterne an der Erdoberfläche liegen und durch Staumauern verschlossen sind, dass Absperrvorrichtungen zum kontrollierten Ablassen von in der Stauzisterne gestautem Wasser vorgesehen sind, und dass an der Sohle des die Stauzisterne bildenden Tunnels wenigstens ein ein Gefälle aufweisender Abflusskanal angeordnet ist.
- Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung einer Stauzisterne gegenüber der Konstruktion gemäß der WO 93/25768 A besteht unter anderem darin, dass die Bohrungen der WO 93/25768 A, die sich in wasserführende Schichten erstrecken, nicht mehr erforderlich sind.
- Von Vorteil bei der erfindungsgemäßen Stauzisterne ist es, dass die Niederschläge von mehreren Bergseiten gleichzeitig in die Stauzisternen fließen können. Durch die an den Enden der Stauzisterne vorgesehenen Staumauern wird das gesammelte Wasser in der Stauzisterne zurückgehalten und gestaut. Dadurch, dass bei der Erfindung Absperrvorrichtungen vorgesehen sind, kann in der Stauzisterne gestautes Wasser kontrolliert abgelassen werden, wobei Wasser durch den der Sohle der Stauzisterne vorgesehenen Abflusskanal nach Bedarf auch in verschiedene Richtungen abgelassen werden kann.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abflusskanäle von einem Punkt, der beispielsweise in der Mitte des die Stauzisterne bildenden Tunnels liegt, weg Gefälle besitzen. Diese Ausführungsform erlaubt es in einfacher Weise Wasser aus der Stauzisterne kontrolliert nach beiden Richtungen des die Stauzisterne bildenden Tunnels abzulassen.
- Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sohle des die Stauzisterne bildenden Tunnels treppenförmig ausgebildet ist. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass das Begehen der Stauzisterne probelmlos möglich ist und dass sich im Wasser enthaltene Schwebstoffe ablagern können.
- Des weiteren kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass die Staumauern an den Enden des die Stauzisterne bildenden Tunnels in den Berg zurückversetzt angeordnet sind. Diese Variante der erfindungsgemäßen Stauzisterne hat den Vorteil, dass die Staumauer vor Steinschlag, Geröll, Schneelawinen geschützt ist und die Staumauer das Erscheinungsbild des Berges nicht beeinträchtigt.
- Um das Speichervolumen der erfindungsgemäßen Stauzisterne zu vergrößern kann vorgesehen sein, dass von der Stauzisterne Nebenarme ausgehen, deren Enden an der Erdoberfläche liegen. Durch solche Nebenarme kann am Ende einer Bergkette Regenwaser aufgefangen werden.
- In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Stauzisterne und gegebenenfalls in den Nebenarmen eine sich über deren Länge erstreckende Trennmauer vorgesehen ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass in der Trennmauer Fenster und Türen vorgesehen sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der durch die Staumauer abgetrennte Teil des die Stauzisterne bildenden Tunnels als Verbindungsweg oder als Fremdenverkehrsattraktion verwendet werden kann.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen.
- Es zeigt
1 in der Ansicht einen Berg mit Stauzisternen,2 im Schnitt eine Stauzisterne,3 im Schnitt eine andere Ausführungsform einer Stauzisterne,4 im Schnitt eine weitere Ausführungsform einer Stauzisterne,5 einen Querschnitt einer Stauzisterne,6 eine Stauzisterne mit Nebenarmen,7 eine weitere Ausführungsform von Stauzisternen und8 eine Ausführungsform mit drei nebeneinander angeordneten Stauzisternen. - In einem Berg
13 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei den Bergrücken durchsetztende Stauzisternen1 vorgesehen. An der Sohle jedes die Stauzisterne1 bildenden Tunnels ist wenigstens ein Abflusskanal2 angeordnet. Bei dem in1 gezeigten Ausführungsbeispiel gehen von der Stauzisterne1 drei Nebenarme14 ,15 ,16 , und zwar ein nach oben führender Nebenarm14 , ein horizontaler Nebenarm15 und ein schräg nach unten verlaufender Nebenarm16 , aus, wie dies in größeren Einzelheiten in6 gezeigt ist. - Die Stauzisterne
1 ist an beiden an der Erdoberfläche liegenden Enden durch Staumauern6 verschlossen, wie dies beispielsweise in den2 bis4 gezeigt ist. - In den Stauzisternen
1 wird Wasser gespeichert, das ihnen durch die Wasserleitmauern7 zugeführt wird. Es wird also Niederschlagswasser an der Oberfläche des Berges, in dem die Stauzisterne1 angeordnet ist, durch die Wasserleitmauern7 in die Stauzisternen1 geleitet und dort gespeichert. - Um Wasser aus den Stauzisternen
1 kontrolliert abzulassen, ist im Bereich jeder Staumauer6 unten eine Absperrvorrichtung5 vorgesehen, die zum kontrollierten Ablassen von in der Stauzisterne1 gestautem Wasser durch den Abflusskanal2 betätigt werden kann. - Wie die
2 zeigen, besitzt der Abflusskanal2 ein Gefälle3 , wobei der Abflusskanal2 von einem höchsten Punkt in der Tunnelmitte4 nach beiden Seiten, also zu beiden Staumauern6 hin abfallend ausgebildet ist. Bei der in3 gezeigten Ausführungsform ist der Abflusskanal2 mit einem kürzeren Abschnitt8 und einem längeren Abschnitt9 ausgebildet, sodass sein höchster Punkt nicht in der Mitte der Stauzisterne1 liegt. - In
4 ist gezeigt, dass die Stauzisterne1 auch nach einer Richtung abfallend im Berg13 angeordnet sein kann, wobei bei dem in4 gezeigten Ausführungsbeispiel die Sohle19 des die Stauzisterne1 bildenden Tunnels treppenförmig ausgebildet ist. - Bei der in
5 gezeigten Ausführungsform einer Stauzisterne1 mit Abflusskanal2 ist eine sich über die Länge des die Stauzisterne1 bildenden Tunnels erstreckende Trennmauer11 vorgesehen, in der Fenster12 oder Türen vorgesehen sind. Der durch die Trennmauer11 abgetrennte Raum des die Stauzisterne1 bildenden Tunnels kann als Kontrollweg dienen. - Bei der in
7 gezeigten Ausführungsform wird die Stauzisterne1 von zwei zueinander parallel verlaufenden Tunnels gebildet, bei denen jeweils unten ein Abflusskanal2 vorgesehen ist. Die beiden Tunnels sind miteinander unten durch einen Verbindungskanal20 und oben durch eine Überlauf21 verbunden. - Bei der in
8 gezeigten Ausführungsform sind drei nebeneinader angeordnete Stauzisternen1 vorgesehen, zwischen denen Stützsäulen22 vorgesehen sind.
Claims (7)
- Stauzisterne (
1 ), die als Tunnel in einem Berg (13 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Stauzisterne (1 ) an der Erdoberfläche liegen und durch Staumauern (6 ) verschlossen sind, dass Absperrvorrichtungen (5 ) zum kontrollierten Ablassen von in der Stauzisterne (1 ) gestautem Wasser vorgesehen sind, und dass an der Sohle des die Stauzisterne (1 ) bildenden Tunnels wenigstens ein ein Gefälle aufweisender Abflusskanal (2 ) angeordnet ist. - Stauzisterne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abflusskanal (
2 ) von einem Punkt (4 ), der beispielsweise in der Mitte des die Stauzisterne (1 ) bildenden Tunnels liegt, weg Gefälle besitzt. - Stauzisterne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (
19 ) des die Stauzisterne (1 ) bildenden Tunnels treppenförmig ausgebildet ist. - Stauzisterne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Staumauern (
6 ) an den Enden des die Stauzisterne (1 ) bildenden Tunnels in den Berg (13 ) zurückversetzt angeordnet sind. - Stauzisterne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass von der Stauzisterne (
1 ) Nebenarme (14 ,15 ,16 ) ausgehen, deren Enden an der Erdoberfläche liegen. - Stauzisterne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stauzisterne (
1 ) und gegebenenfalls in den Nebenarmen (14 ,15 ,16 ) eine sich über deren Länge erstreckende Trennmauer (11 ) vorgesehen ist. - Stauzisterne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trennmauer (
11 ) Fenster (12 ) und Türen vorgesehen sind.
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