DE19817152C2 - Elektromagnetische Abschirmvorrichtung und Verfahren zum Abschirmen eines Kabelbündels - Google Patents
Elektromagnetische Abschirmvorrichtung und Verfahren zum Abschirmen eines KabelbündelsInfo
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- H01R13/655—Protective earth or shield arrangements on coupling devices, e.g. anti-static shielding with earth brace
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromagnetische Abschirmvorrichtung und
ein Verfahren zum Abschirmen eines zwischen einem elektronischen Gerät und
einer Peripherievorrichtung verlaufenden Kabelbündels zum Verhindern einer
Beeinflussung des elektronischen Gerätes durch elektromagnetisches Rauschen.
Elektronische Vorrichtungen sind häufig durch mehrere
Kabel verbunden, die für elektromagnetische Störwellen (Rau
schen) anfällig sein können. Beispielsweise weist ein Halb
leiterprüfsystem eine Zentraleinheit und eine Peripherievor
richtung auf, wie beispielsweise einen Prüfkopf (Station),
die durch ein Bündel aus vielen Kabeln miteinander verbunden
sind, das durch eine geeignete Maßnahme oder Vorrichtung ge
gen elektromagnetisches Rauschen geschützt werden muß.
Ein Konfigurationsbeispiel eines aus dem Stand der Technik bekannten Halbleiterprüfsystems
ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Im in den Fig. 7
und 8 dargestellten Beispiel weist das Halbleiterprüfsystem
auf: eine Zentraleinheit 11 eines Halbleiterprüfgeräts zum
Erzeugen von zu prüfenden Halbleiterbausteinen 14 und 15 zu
zuführenden Prüfsignalen und zum Auswerten der von den zu
prüfenden Halbleiterbausteinen erhaltenen Signale, einen Ar
beitsplatz 10 als Schnittstelle zwischen dem Prüfsystem und
einem Benutzer zum Ausführen von Prüfoperationen und Prüf
stationen 12 und 13 mit elektrischen Schaltungen und Kon
takteinrichtungen, auf denen die zu prüfenden Halbleiterbau
steine 14 und 15 angeordnet werden.
Zwischen der Zentraleinheit 11 und dem Arbeitsplatz 10
und zwischen der Zentraleinheit 11 und den Prüfstationen 12
und 13 werden mehrere Kabelbündel 40 verwendet. Über zahl
reiche Kabel in jedem Kabelbündel 40 werden verschiedenarti
ge elektrische Versorgungsspannungen, Steuersignale, Prüfsi
gnale und ähnliche Signale zwischen der Zentraleinheit 11
und dem Arbeitsplatz 10 oder den Prüfstationen 12 und 13
übertragen.
Die Kabelbündel 40 weisen eine ausreichende Länge auf,
um zu ermöglichen, daß der Arbeitsplatz 10 und die Prüfsta
tionen 12 und 13 innerhalb eines begrenzten Bereichs für ei
ne flexible Positionierung beweglich sind. Typischerweise
sind in einem in den Fig. 7 und 8 dargestellten Halblei
terprüfsystem 4-10 Kabelbündel zwischen der Zentraleinheit
11 und den Peripherievorrichtungen 10, 12 und 13 vorgesehen,
wobei jedes Kabelbündel eine Länge von beispielsweise 3 m
hat.
Ein Beispiel eines Kabelbündels 40 ist in Fig. 6 dar
gestellt, wobei mehrere Koaxialkabel 43 zum Übertragen von
Prüf-, Steuer- und Taktsignalen und mehrere Strom- oder
Spannungsversorgungskabel 44 als Bündel zusammengestellt
sind. Die Koaxialkabel 43 und die Spannungsversorgungskabel
44 sind durch ein Reißverschlußrohr- oder -schlauchelement
41 ummantelt, um sie vor äußeren Belastungen zu schützen.
Das Reißverschlußschlauchelement 41 ist ein aus Vinyl herge
stelltes Schutzschlauchelement mit einer Reißverschlußvor
richtung, in dem die Kabel 43 und 44 auf einfache Weise ein
geschlossen werden können.
Aufgrund der zunehmenden Arbeits- oder Operationsge
schwindigkeiten von Halbleiterprüfsystemen und der zu prü
fenden Halbleiterbausteine nehmen die Amplitudenpegel der
über die Koaxialkabel 43 übertragenen Prüf-, Steuer- und
Taktsignale ab. Daher können diese Signale durch elektroma
gnetisches Rauschen aus der Umgebung über die Koaxialkabel
43 und die Spannungsversorgungskabel 44 beeinflußt werden.
Darüber hinaus werden viele Halbleiterprüfsysteme an
statt in einer Laborumgebung in einer Fabrikumgebung verwen
det, in der verschiedene Rauschsignalarten vorhanden sind.
Daher wird erwartet, daß ein Halbleiterprüfsystem eine hoch
wertigere Schutzeinrichtung gegen elektromagnetisches Rau
schen aufweist als in Labors verwendete Instrumente oder Ge
räte. Beispielsweise wird bei einem typischen Prüfvorgang
zum Auswerten der Störsicherheit eines Halbleiterprüfsystems
bezüglich elektromagnetischem Rauschen ein Prüfkabel paral
lel auf dem Kabelbündel 40 angeordnet, um eine kapazitive
Kopplung zwischen den Kabeln zu erzeugen. Ein Prüfimpuls mit
einer Anstiegszeit von 2 ns und einer Spannung von 1 kV wird
dem Prüfkabel zugeführt, um zu bestimmen, ob in der Funktion
oder Operation des Halbleiterprüfsystems ein Fehler auf
tritt.
Daher muß für die Kabelbündel im Halbleiterprüfsystem
eine Maßnahme gegen elektromagnetisches Rauschen getroffen
werden. Eine solche Maßnahme gegen elektromagnetisches Rau
schen ist in Fig. 9 dargestellt. Im Beispiel von Fig. 9
weist die Rauschschutzeinrichtung Ferritkerne 60 für jeden
End- oder Anschlußabschnitt des Koaxialkabels 43 im Kabelbündel
40 und Ferritkerne 61 für jeden End- oder Anschlußab
schnitt der Spannungsversorgungskabel 44 auf. Es ist jedoch
anerkannt, daß durch dieses Verfahren für den vorstehend er
wähnten Prüfvorgang keine ausreichende Rauschunterdrückung
oder Störsicherheit erhalten werden kann.
Die besten Wirkungen für eine Rauschunterdrückung wer
den erhalten, wenn das Kabelbündel 40 insgesamt oder voll
ständig in Abschirmkästen angeordnet werden kann. Eine sol
che Abschirmstruktur ist jedoch unpraktisch, weil gewünscht
wird, daß der Arbeitsplatz 10 und die Prüfstationen 12 und
13 für eine Positionierung frei beweglich sind. Daher be
steht in elektronischen Systemen, wie beispielsweise einem
Halbleiterprüfsystem, Bedarf an einer effektiveren Maßnahme
oder Vorrichtung zum Schützen eines Kabelbündels vor elek
tromagnetischem Rauschen.
EP 0586 841 A1 offenbart eine Abschirmvorrichtung für
Verteilersysteme bei der Installation von Schwachstrom
anlagen, die zwischen einem elektrischen/elektronischen Gerät
und einem peripheren Gerät positioniert ist, wobei die Geräte
über abgeschirmte Kabel miteinander verbunden sind. Diese
Abschirmvorrichtung des Standes der Technik hat nicht die
spezifische Struktur des Klemmechanismuses der vorliegenden
Erfindung.
DE 93 03 465 U1 und GB 527,634 offenbaren Abschirm
vorrichtungen zwischen elektrischen/elektronischen Geräten
und peripheren Geräten, die über abgeschirmte Kabel
miteinander verbunden sind. Ein Klemmechanismus wird zur
Halterung und Kontaktierung der Kabelabschirmung verwendet.
DE 35 42 685 A1 offenbart einen Klemmechanismus für ein
Kabel mit einer Abschirmung aus Metallgeflecht an einer
Metallplatte zur Erdung. Der Klemmechanismus besteht aus
Vorrichtungen zur Befestigung der Kabel mittels eines
kastenförmigen, mit Rastverzahnung versehenen Klemm
elements.
US 5,122,068 A offenbart eine Abschirmvorrichtung für
abgeschirmte Kabel, wobei die Abschirmung der Kabel aus
einem Metallgeflecht oder metallisiertem Plastikmaterial
bestehen kann. US 5,122,068 zeigt eine Sandwichstruktur zur
Klemmbefestigung der abgeschirmten Kabel. Der Klem
mechanismus für das abgeschirmte Kabel besteht jedoch aus
zwei gleichen Grundelementen, die jeweils halbzylindrische
Rinnen aufweisen.
DE 90 04 554 U1 offenbart Erdungsklemmen für
abgeschirmte Kabel, wobei die Abschirmung des Kabels mit
einem zusätzlichen Gewebe oder Stoff aus leitendem
elastischen Material, das ein Metallgeflecht oder ein leitendes
Elastomer sein kann, umhüllt ist. Die Erdungsklemme gemäß
diesem Stand der Technik ist einstückig und weist nicht einen
Klemmrahmen und ein Klemmbefestigungselement auf.
US 5,028,742 offenbart ein Kabelabschirmungs-
Verbindungsstück für abgeschirmte Kabel, wobei die
Abschirmung des Kabels mit einem zusätzlichen Gewebe oder
Stoff aus leitendem elastischen Material umhüllt ist, das ein
Metallgeflecht oder ein leitendes Elastomer sein kann. Das
Kabelabschirmungs-Verbindungsstück erfordert ein Draht
geflecht und eine Halterungsvorrichtung (Feder) zur Verbindung
der Abschirmungsschicht des Kabels mit dem Drahtgeflecht.
Ferner ist die Halterungsvorrichtung eine einstückige Feder.
EP 0 272 199 A2 offenbart einen Klemmrahmen zur
Verbindung eines Erdungsleiters mit der Erdungsplatte, wobei
der Klemmrahmen U-förmig ausgebildet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektromagnetische Abschirmvorrichtung und ein
Verfahren zum Abschirmen eines Kabelbündels bereitzustellen, die eine
verbesserte Rauschunterdrückung bezüglich externem, elektromagnetischem
Rauschen gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 und
8 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Abschirmeinrichtung weist auf: eine Erdungsplatte, die in der
Nähe einer Zentraleinheit des elektronischen Garäts angeord
net oder an der Zentraleinheit befestigt ist und elektro
nisch mit der Zentraleinheit verbunden ist, um das Erdpoten
tial bereitzustellen, ein leitfähiges elastisches Material
zum Umhüllen oder Ummanteln im wesentlichen des gesamten Ka
belbündels außerhalb des elektronischen Geräts und der Peri
pherievorrichtung und einen Klemm- oder Einspannmechanismus
zum Befestigen des Kabelbündels an der Erdungsplatte zum
Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leit
fähigen elastischen Material und der Erdungsplatte, wobei der Klemmmechanismus
aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen aufweist, der das Kabelbündel
über dem leitenden, elastischen Material umschließt, sowie ein
Klemmbefestigungselement, das einen Teil des leitenden elastischen Materials
zwischen dem Klemmrahmen und dem Klemmbefestigungselement unter Druck
festklemmt, und wobei der Klemmmechanismus einen Ansatz und eine Nute
umfaßt, in die der Ansatz eingeführt ist, wenn das Klemmbefestigungselement an
dem Klemmrahmen befestigt ist.
Erfindungsgemäß ist im wesentlichen das gesamte Kabel
bündel durch das elektrisch leitfähige Gewebe umhüllt oder
ummantelt, und die elektrische Verbindung wird zwischen dem
leitfähigen Gewebe und der Erdungsplatte hergestellt. Da
durch wird elektromagnetisches Rauschen durch das leitfähige
Gewebe geeignet zur Erdungsplatte umgeleitet, ohne daß die
Funktion oder Operation des Halbleiterprüfsystems beeinflußt
wird. Daher hat die erfindungsgemäße elektromagnetische Ab
schirmvorrichtung eine hochgradig rauschunterdrückende Wir
kung, um eine ausreichende Störsicherheit der Kabel bezüg
lich externem Rauschen zu erhalten.
Außerdem hat die erfindungsgemäße elektromagnetische
Abschirmvorrichtung eine relativ einfache Struktur, so daß
durch das leitfähige Gewebe und den Klemm- oder Einspannme
chanismus eine kostengünstige und einfache Montage ermög
licht wird. Darüber hinaus wird durch die erfindungsgemäße
Abschirmvorrichtung eine freie Positionierung von Periphe
rievorrichtungen ermöglicht, weil die Erdungsplatte und das
Kabelbündel frei angeordnet sind und in der letzten Phase
der Positionierung der Peripherievorrichtungen aneinander
befestigt werden. Durch die erfindungsgemäße elektromagneti
sche Abschirmvorrichtung wird die Emission von elektromagne
tischem Rauschen von den Kabeln des Halbleiterprüfsystems an
die Umgebung reduziert und verhindert, daß elektromagneti
sches Rauschen in die Kabel induziert wird oder eindringt.
Das Verfahren zum Abschirmen eines Kabelbündels weist folgende Schritte auf:
Anordnen einer Erdungsplatte auf einem Boden in der Nähe einer Zentralstation des elektrischen Geräts und elektronisches Verbinden der Erdungsplatte mit der Zentralstation, um ein Erdungspotential bereitzustellen, Umhüllen des Kabelbündels durch ein leitfähiges, elastisches Material außerhalb des elektronischen Geräts und der Peripherievorrichtung und Befestigen des Kabelbündels an der Erdungsplatte und Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leitfähigen elastischen Material und der Erdungsplatte, wobei der Klemmmechanismus aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen aufweist, der das Kabelbündel über dem leitenden elastischen Material umschließt, sowie ein Klemmbefestigungselement, das einen Teil des leitenden elastischen Materials zwischen dem Klemmrahmen und dem Klemmbefestigungselement unter Druck festklemmt, und wobei der Schritt des Befestigens des Kabelbündels an der Erdungsplatte den Schritt der Einführung eines Ansatzes in eine entsprechende Nute, wenn das Klemmbefestigungselement am Klemmrahmen befestigt wird, umfaßt.
Anordnen einer Erdungsplatte auf einem Boden in der Nähe einer Zentralstation des elektrischen Geräts und elektronisches Verbinden der Erdungsplatte mit der Zentralstation, um ein Erdungspotential bereitzustellen, Umhüllen des Kabelbündels durch ein leitfähiges, elastisches Material außerhalb des elektronischen Geräts und der Peripherievorrichtung und Befestigen des Kabelbündels an der Erdungsplatte und Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leitfähigen elastischen Material und der Erdungsplatte, wobei der Klemmmechanismus aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen aufweist, der das Kabelbündel über dem leitenden elastischen Material umschließt, sowie ein Klemmbefestigungselement, das einen Teil des leitenden elastischen Materials zwischen dem Klemmrahmen und dem Klemmbefestigungselement unter Druck festklemmt, und wobei der Schritt des Befestigens des Kabelbündels an der Erdungsplatte den Schritt der Einführung eines Ansatzes in eine entsprechende Nute, wenn das Klemmbefestigungselement am Klemmrahmen befestigt wird, umfaßt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, auf der
Grundlage des in der Beschreibungseinleitung beschriebenen Standes der Technik
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht zum Darstellen ei
ner Gesamtstruktur mit Hauptkomponenten der erfindungsgemä
ßen elektromagnetischen Abschirmvorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht zum Darstellen ei
ner für ein Halbleiterprüfsystem verwendeten erfindungsgemä
ßen elektromagnetischen Abschirmvorrichtung;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht zum Darstellen ei
ner mechanischen Struktur der erfindungsgemäßen elektroma
gnetischen Abschirmvorrichtung, wobei ein Klemmrahmen über
eine Halteleiste auf der Erdungsplatte angeordnet ist;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht zum Darstellen ei
nes Beispiels der Struktur eines in der erfindungsgemäßen
elektromagnetischen Abschirmvorrichtung verwendeten Klemm
mechanismus;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht zum Darstellen ei
nes Beispiels eines Kabelbündels, das durch das erfindungs
gemäße Abschirmgewebe abgeschirmt ist;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht zum Darstellen eines herkömmlichen Beispiels
eines Kabelbündels mit mehreren Koaxialkabeln und
Spannungsversorgungskabeln;
Fig. 7 ein schematisches Diagramm zum Darstellen einer perspektivischen Ansicht
eines herkömmlichen Halbleiterprüfsystems;
Fig. 8 eine Draufsicht des herkömmlichen Halbleitersystems von Fig. 7; und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht zum Darstellen ei
ner Gesamtstruktur einer herkömmlichen Vorrichtung zum Un
terdrücken von elektromagnetischem Rauschen.
Nachstehend wird die auf ein Halbleiterprüfsystem ange
wendete erfindungsgemäße elektromagnetische Abschirmvorrich
tung unter Bezug auf die Fig. 1 bis 5 erläutert. Fig. 1
zeigt eine Gesamtstruktur der erfindungsgemäßen elektroma
gnetischen Abschirmvorrichtung, und Fig. 2 zeigt einen
Fall, bei dem die elektromagnetische Abschirmvorrichtung von
Fig. 1 für ein Halbleiterprüfsystem verwendet wird.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, sind die Haupt
komponenten der elektromagnetischen Abschirmvorrichtung eine
Erdungsplatte 20, die über ein Erdungs- oder Massekabel 50
mit einer Zentraleinheit 11 eines Halbleiterprüfsystems
verbunden ist, ein leitfähiger Stoff, wie ein
Textilerzeugnis oder Gewebe 42, der ein Kabelbündel
40 umgibt und abschirmt, wie in den Fig. 1 und 5 darge
stellt, ein Klemmrahmen 31, der das Kabelbündel 40 fest
hält, und ein Klemmbefestigungselement 33, durch das das
leitfähige Gewebe 42 am Klemmrahmen 31 festgeklemmt wird, um
eine elektrische Verbindung zwischen dem leitfähigen Gewebe
42 und der Erdungsplatte 20 herzustellen. Der Klemmrahmen 31
und das Klemmbefestigungselement 33 bilden einen in den
Fig. 3 und 4 dargestellten Klemmechanismus 30.
Die Erdungsplatte 20 ist beispielsweise eine Aluminium
platte mit einem Flächenmaß von 300 mm × 900 mm und einer
Dicke von 3 mm. Es können mehrere Erdungsplatten 20 verwen
det werden, um eine geeignete Größe und Form für die Erdung
der Kabelbündel 40 zu bilden. Die Erdungsplatte 20 ist in
der Nähe der Zentraleinheit 11 des Prüfsystems angeordnet
oder an der Zentraleinheit 11 befestigt. Wie in Fig. 3 dar
gestellt, die eine perspektivische Ansicht zum Darstellen
einer mechanischen Struktur der vorliegenden Erfindung
zeigt, ist der Klemmrahmen 31 über eine Halteleiste 21 an
der Erdungsplatte 20 montiert. In den Beispielen der Fig.
1 bis 5 ist die Halteleiste 21 an der Erdungsplatte 20 befe
stigt, und der Klemmrahmen 31 ist durch Schrauben 35 an der
Halteleiste 21 befestigt und dadurch elektrisch mit der Er
dungsplatte 20 verbunden.
Die Erdungsplatte 20 weist Schraubenlöcher in den
Randabschnitten auf, so daß sie über eine Verbindungsleiste
oder -schiene 22 mit einer anderen Erdungsplatte 20 verbun
den werden kann. Die Schraubenlöcher sind so ausgebildet,
daß die Erdungsplatten 20 in Längs- und Querrichtung frei
erweiterbar sind. Die Erdungsplatten 20 und die Erdung der
Zentraleinheit 11 des Halbleiterprüfsystems sind über ein
Masseverbindungskabel 50 verbunden. Dadurch liegt an den Er
dungsplatten 20 und an der Zentraleinheit 11 ein Erdungs-
oder Massepotential mit niedriger Impedanz an.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht zum Darstellen
eines Beispiels eines durch einen elektrisch leitfähigen Stoff
42 abgeschirmten Kabelbündels. Der leitfähige Stoff 42, der
das Kabelbündel 40 umschließt, ist ein Stoff oder Gewebe mit
einer Dicke von 0,2 mm und ist beispielsweise aus nickelbe
schichtetem Acrylfasermaterial hergestellt. Die Oberfläche
des elektrisch leitfähigen Gewebes 42 ist so groß, daß es
das gesamte Kabelbündel umgibt und einschließt. Das leitfä
hige Gewebe 42 weist aufgrund seiner niedrigen Impedanz pro
Längeneinheit eine ausreichende Abschirmwirkung auf. Wie in
Fig. 5 dargestellt, wird das Bündel aus Koaxialkabeln 43
und Spannungsversorgungskabeln 44 sowie das Reißverschluß
schlauchelement 41, das die Kabel für einen mechanischen
Schutz umgibt, durch das leitfähige Gewebe 42 umschlossen
und abgeschirmt.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht zum Darstel
len eines Beispiels der Struktur des in der erfindungsgemä
ßen elektromagnetischen Abschirmvorrichtung verwendeten
Klemmechanismus. Der Klemmechanismus 30 weist einen Klemm
rahmen 31 und ein Klemmbefestigungselement 33 auf. Das
Klemmbefestigungselement 33 weist ein Paar Nuten 34 auf, die
auf ein Paar Klemmansätze 32 auf dem Klemmrahmen 31 passen,
um das leitfähige Gewebe 42 festzuklemmen.
Der Klemmechanismus 30 besteht aus Metall, um eine ge
eignete elektrische Verbindung zwischen dem leitfähigen Ge
webe 42 und der Erdungsplatte 20 zu erhalten. Der Klemm
mechanismus 30 muß außerdem eine ausreichende mechanische
Festigkeit oder Stabilität aufweisen, um einen ausreichenden
Kontakt zwischen der Erdungsplatte 20 und dem leitfähigen
Gewebe 42 zu erhalten. Daher sind Materialien, wie bei
spielsweise eine nichtrostende Platte mit einer Dicke von
1,5 mm, bevorzugt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist das Kabelbündel 40
durch den Klemmrahmen 31 über die Halteleiste 21 an der Er
dungsplatte 20 befestigt. Das leitfähige Gewebe 42 um
schließt das Kabelbündel 40, und ein Teil des leitfähigen
Gewebes 42 ist zwischen dem Klemmrahmen 31 und dem Klemmbe
festigungselement 33 festgeklemmt, um eine ausreichende
elektrische Verbindung zur Erdungsplatte zu gewährleisten.
Im Beispiel der Fig. 1 bis 4 wird das leitfähige Gewebe
42 durch den Klemmechanismus 30 festgeklemmt, indem das
Klemmbefestigungselement 33 so verschoben wird, daß die
Klemmansätze 32 in die Klemmnuten 34 eingreifen. Es sind je
doch auch andere Strukturen zum elektrischen Verbinden des
leitfähigen Gewebes 42 mit der Erdungsplatte möglich, z. B.
unter Verwendung von Schrauben.
Durch die erfindungsgemäße elektromagnetische Abschirm
vorrichtung wird verhindert, daß Umgebungsrauschen in die
Kabel eindringt. D. h., Umgebungsrauschen wird in das elek
trisch leitfähige Gewebe 42 induziert, wobei Rauschströme
durch das elektrische Gewebe 42, den Klemmechanismus 30 und
die Halteleiste 21 zur Erdungsplatte 20 fließen. Die Er
dungsplatte 20 ist eine große leitfähige Platte mit niedri
gem Widerstandswert und ist mit der Masse des Halbleiter
prüfsystems 11 verbunden. Dadurch wird das gleiche Erdungs-
oder Massepotential aufrechterhalten, auch wenn die Rausch
ströme zur Erdungsplatte fließen. D. h., das Rauschen wird
durch das Erdungs- oder Massepotential absorbiert, wodurch
verhindert wird, daß Rauschen in die Kabelbündel induziert
wird oder eindringt.
Dadurch wird im vorstehend erwähnten Prüfvorgang zum
Auswerten der Störsicherheit eines Halbleiterprüfsystems be
züglich elektromagnetischem Rauschen ein Fehler in der Funk
tion oder Operation des Prüfsystems erst dann erzeugt, wenn
die Amplitude eines Prüfimpulses auf 2 kV erhöht wird. Die
ser Pegel ist wesentlich höher als der unter Verwendung der
herkömmlichen Technik erhaltene Pegel, bei der Ferritkerne
verwendet werden und bereits durch einen Prüfimpuls mit ei
ner Amplitude von etwa 1,3 kV Fehler in der Funktion oder
Operation des Prüfsystems erzeugt werden. Daher wird durch
die erfindungsgemäße elektromagnetische Abschirmvorrichtung
eine wesentlich bessere Schutzwirkung erhalten.
In den vorstehenden Beispielen werden die Koaxialkabel
43 und die Spannungsversorgungskabel 44 im Kabelbündel 40
zur Signal- und Leistungsübertragung verwendet. Im Kabelbün
del können jedoch auch andersartige Kabel verwendet werden,
um ähnliche rauschunterdrückende Wirkungen zu erzielen. Sol
che andersartigen Kabel sind beispielsweise Flachkabel, ver
drillte Kabel, geflochtene Kabel und ähnliche.
Außerdem ist im vorstehenden Beispiel der Klemmechanis
mus zum Befestigen des Kabelbündels 40 über die Halteleiste
21 an der Erdungsplatte 20 befestigt. Der Klemmechanismus 30
kann jedoch auch durch Schrauben oder eine andere Einrich
tung direkt an der Erdungsplatte 20 befestigt werden.
Das vorstehende Beispiel stellt einen Fall dar, bei dem
das elektrisch leitfähige Gewebe 42 durch den Klemmrahmen 31
und das Klemmbefestigungselement 33 mit der Erdungsplatte 20
verbunden ist. Es kann jedoch auch eine andere Struktur zum
Verbinden des leitfähigen Gewebes 42 mit der Erdungsplatte
vorgesehen sein, beispielsweise kann das leitfähige Gewebe
42 direkt mit der Erdungsplatte 20 verbunden werden.
Außerdem kann das leitfähige Gewebe 42 durch einen
leitfähigen Überzug bzw. eine Schicht, ein Bahnenmaterial
oder einen leitfähigen Film ersetzt werden, z. B. durch einen
elastischen Metallfilm oder ein Metallmaschen-Bahnenmaterial.
Wie vorstehend beschrieben, wird erfindungsgemäß im we
sentlichen das gesamte Kabelbündel durch das elektrisch
leitfähige Gewebe umhüllt, und die elektrische Verbindung
wird zwischen dem leitfähigen Gewebe und der Erdungsplatte
hergestellt. Dadurch wird elektromagnetisches Rauschen über
das leitfähige Gewebe geeignet zur Erdungsplatte umgeleitet,
ohne daß die Funktion oder Operation des Halbleiterprüfsy
stems beeinflußt wird. Daher ist die erfindungsgemäße elek
tromagnetische Abschirmvorrichtung hochgradig wirksam als
Rauschschutz, um eine ausreichende Störsicherheit der Kabel
bezüglich externem Rauschen zu erhalten.
Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße elektromagne
tische Abschirmvorrichtung eine relativ einfache Struktur
auf, so daß durch das leitfähige Gewebe und den Klemmecha
nismus eine kostengünstige und einfache Montage ermöglicht
wird. Außerdem wird durch die erfindungsgemäße Abschirmvor
richtung eine freie Positionierung von Peripherievorrichtungen
ermöglicht, weil die Erdungsplatte und das Kabelbündel
frei angeordnet und in der letzten Phase der Positionierung
der Peripherievorrichtungen aneinander befestigt werden kön
nen. Durch die erfindungsgemäße elektromagnetische Abschirm
vorrichtung wird die Emission von elektromagnetischem Rau
schen von den Kabeln des Halbleiterprüfsystems an die Umge
bung reduziert und verhindert, daß elektromagnetisches Rau
schen in die Kabel induziert wird oder eindringt.
Claims (8)
1. Elektromagnetische Abschirmvorrichtung für ein zwischen einem
elektronischen Gerät und einer Peripherievorrichtung verlaufendes
Kabelbündel zum Verhindern einer Beeinflussung des elektronischen Geräts
durch elektromagnetisches Rauschen, mit:
einer Erdungsplatte (20), die in der Nähe einer Zentraleinheit des elektronischen Geräts angeordnet ist oder an der Zentraleinheit befestigt ist und elektronisch mit der Zentraleinheit verbunden ist, um ein Erdungspotential bereitzustellen;
einem leitfähigen elastischen Material (42) zum Umhüllen des gesamten Kabelbündels (40) außerhalb des elektronischen Geräts und der Peripherievorrichtung; und
einem Klemmechanismus (30) zum Befestigen des Kabelbündels (40) an der Erdungsplatte (20) zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leitfähigen elastischen Material (42) und der Erdungsplatte (20);
wobei der Klemmechanismus (30) aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen (31) aufweist, der das Kabelbündel (40) über dem leitenden elastischen Material (42) umschließt, sowie ein Klemmbefestigungselement (33), das einen Teil des leitenden elastischen Materials (42) zwischen dem Klemmrahmen (31) und dem Klemmbefestigungselement (33) unter Druck festklemmt, und wobei der Klemmechanismus (30) einen Ansatz (32) und eine Nute (34) umfaßt, in die der Ansatz (32) eingeführt ist, wenn das Klemmbefestigungselement (33) an dem Klemmrahmen (31) befestigt ist.
einer Erdungsplatte (20), die in der Nähe einer Zentraleinheit des elektronischen Geräts angeordnet ist oder an der Zentraleinheit befestigt ist und elektronisch mit der Zentraleinheit verbunden ist, um ein Erdungspotential bereitzustellen;
einem leitfähigen elastischen Material (42) zum Umhüllen des gesamten Kabelbündels (40) außerhalb des elektronischen Geräts und der Peripherievorrichtung; und
einem Klemmechanismus (30) zum Befestigen des Kabelbündels (40) an der Erdungsplatte (20) zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leitfähigen elastischen Material (42) und der Erdungsplatte (20);
wobei der Klemmechanismus (30) aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen (31) aufweist, der das Kabelbündel (40) über dem leitenden elastischen Material (42) umschließt, sowie ein Klemmbefestigungselement (33), das einen Teil des leitenden elastischen Materials (42) zwischen dem Klemmrahmen (31) und dem Klemmbefestigungselement (33) unter Druck festklemmt, und wobei der Klemmechanismus (30) einen Ansatz (32) und eine Nute (34) umfaßt, in die der Ansatz (32) eingeführt ist, wenn das Klemmbefestigungselement (33) an dem Klemmrahmen (31) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit einer Verbindungsleiste (22) zum
Verbinden von zwei oder mehr Erdungsplatten, um die Gesamtfläche der
Erdungsplatten (20) zum Bereitstellen des Erdungspotentials zu vergrößern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, ferner mit einer auf der Erdungsplatte
(20) angeordneten Halteleiste (21) zum Halten des auf der Erdungsplatte (20)
angeordneten Klemmechanismus (30) über die Halteleiste (21).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das leitfähige elastische
Material (42) ein leitfähiges Gewebe oder ein leitfähiger Stoff (42) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei das leitfähige Gewebe oder der leitfähige
Stoff (42) aus nickelbeschichtetem Acrylfasermaterial besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das leitfähige elastische
Material (42) ein Metallmaschen-Bahnenmaterial (42) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Ansatz (32) ein auf dem
Klemmrahmen (31) vorgesehenes Ansatz-Paar ist, und die Nute (34) ein auf dem
Klemmbefestigungselement (33) vorgesehenes Nuten-Paar ist.
8. Verfahren zum Abschirmen eines zwischen einem elektronischen Gerät und
einer Peripherievorrichtung verlaufenden Kabelbündels, um zu verhindern,
daß das elektronische Gerät durch elektromagnetisches Rauschen beeinflußt
wird, mit den Schritten:
Anordnen einer Erdungsplatte (20) auf einem Boden in der Nähe einer Zentralstation des elektronischen Geräts und elektronisches Verbinden der Erdungsplatte (20) mit der Zentralstation, um ein Erdungspotential bereitzustellen;
Umhüllen des Kabelbündels durch ein leitfähiges elastisches Material (42) außerhalb des elektronischen Geräts und der Peripherievorrichtung; und
Befestigen des Kabelbündels (40) an der Erdungsplatte (20) und Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leitfähigen elastischen Material (42) und der Erdungsplatte (20);
wobei der Klemmechanismus (30) aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen (31) aufweist, der das Kabelbündel (40) über dem leitenden elastischen Material (42) umschließt, sowie ein Klemmbefestigungselement (33), das einen Teil des leitenden elastischen Materials (42) zwischen dem Klemmrahmen (31) und dem Klemmbefestigungselement (33) unter Druck festklemmt, und wobei der Schritt des Befestigens des Kabelbündels (40) an der Erdungsplatte (20) den Schritt der Einführung eines Ansatzes (32) in eine entsprechende Nute (34), wenn das Klemmbefestigungselement (33) am Klemmrahmen (31) befestigt wird, umfaßt.
Anordnen einer Erdungsplatte (20) auf einem Boden in der Nähe einer Zentralstation des elektronischen Geräts und elektronisches Verbinden der Erdungsplatte (20) mit der Zentralstation, um ein Erdungspotential bereitzustellen;
Umhüllen des Kabelbündels durch ein leitfähiges elastisches Material (42) außerhalb des elektronischen Geräts und der Peripherievorrichtung; und
Befestigen des Kabelbündels (40) an der Erdungsplatte (20) und Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem leitfähigen elastischen Material (42) und der Erdungsplatte (20);
wobei der Klemmechanismus (30) aus Metall hergestellt ist und einen Klemmrahmen (31) aufweist, der das Kabelbündel (40) über dem leitenden elastischen Material (42) umschließt, sowie ein Klemmbefestigungselement (33), das einen Teil des leitenden elastischen Materials (42) zwischen dem Klemmrahmen (31) und dem Klemmbefestigungselement (33) unter Druck festklemmt, und wobei der Schritt des Befestigens des Kabelbündels (40) an der Erdungsplatte (20) den Schritt der Einführung eines Ansatzes (32) in eine entsprechende Nute (34), wenn das Klemmbefestigungselement (33) am Klemmrahmen (31) befestigt wird, umfaßt.
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