Die Erfindung betrifft eine ballistische Unterzieh
schutzweste mit einem Rückenteil und einem Vorderteil
als Oberkörperschutz und mit einem über die Schulter zu
legenden Trägersystem.
Derartige Schutzwesten werden von gefährdeten Personen
als ballistischer Schutz unter der normalen Straßen
kleidung getragen. Sie sollen dabei unauffällig und be
quem sein, nicht auftragen und dem Träger nicht in sei
ner Bewegungsfähigkeit behindern. Derartige Schutzwe
sten weisen ein gewisses Gewicht auf, welches auf den
Schultern des Trägers lastet.
Die Schultermuskulatur, der Halsansatz, die Schulter
blätter und die Rückenpartie sind bei jedem Menschen
unterschiedlich. Eine derartige Schutzweste müßte des
halb maßgefertigt sein, um eine gleichmäßige Verteilung
der Last auf den gesamten Schulterbereich und damit ei
nen optimalen Tragekomfort zu erreichen. Dies ist rela
tiv teuer und bei großen Stückzahlen, beispielsweise
für den Behördeneinsatz, nicht realisierbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Schutzweste der eingangs beschriebenen Art mit einem
Tragesystem auszustatten, das eine gleichmäßige Ge
wichtsverteilung auf eine möglichst große Auflagefläche
auf den Schultern des Trägers ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das Trägersystem
den individuellen anatomischen Gegebenheiten der Schul
terpartie des Trägers selbstanpassend ausgebildet ist.
Zur Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die Schulter
partie in Querrichtung, in Längsrichtung und in Diago
nalrichtung dehnbar ist, bzw. daß die Schulterpartie
multiaxial begrenzt dehnbar ausgebildet ist, oder daß
das Trägersystem in allen Richtungen elastisch dehnbar
ist.
Durch diese Maßnahmen wird eine Unterziehschutzweste
geschaffen, deren Schulterbereiche in alle Richtungen
dehnbar sind. Sie kann sich dadurch den jeweiligen in
dividuellen Muskelstrukturen des Trägers anpassen und
Punktbelastungen werden vermieden. Das Trägersystem ist
faltenfrei, trägt nicht auf und ist bequem und behinde
rungsfrei zu tragen.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprü
chen beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher be
schrieben; es zeigt:
Fig. 1 die Rückseite einer erfindungsgemäßen Un
terziehschutzweste mit multiaxialem Trä
gersystem;
Fig. 2 die Seitenansicht einer Unterziehschutz
weste nach der Fig. 1, geschlossen.
Die in der Fig. 1 schematisch in Rückenansicht darge
stellte Unterziehschutzweste 10 besteht im wesentlichen
aus einem Unterteil 11 und einer Schulterpartie 12, die
als Trägersystem 23 ausgebildet ist. Das Unterteil 11
besteht aus ballistischem Schutzmaterial und weist eine
den jeweiligen Anforderungen entsprechende Durchschuß
sicherheit auf.
Die Unterziehweste 10 ist im Bereich des hinteren Un
terteils 11a mit seitlichen Klettbändern 20 versehen,
die, wie die Fig. 2 zeigt, im Bereich des Vorderteils
19 mit Flauschen 21 in Wirkverbindung gebracht und da
mit geschlossen werden können. Das Trägersystem 23 ist
nach allen Seiten begrenzt dehnbar und kann sich fal
tenfrei den jeweils individuellen, anatomischen Bedürf
nissen und Gegebenheiten anpassen.
Das Trägersystem 23 im Bereich der Schulterpartie 12
weist einen Halsausschnitt 13 und seitlich offene Ar
mausschnitte 18 auf. Die Unterziehschutzwesten 10 kann
mit dem Halsausschnitt 13 über den Kopf gezogen und
dann im Bereich der Armausschnitte 18 mit den Klettver
schlüssen 20 und den Flauschen 21 seitlich geschlossen
werden.
Das Trägersystem 23 besteht aus einem in Querrichtung
15, in Längsrichtung 16 und in allen Diagonalrichtungen
17 anschmiegsamen, begrenzt dehnbaren Gewebematerial.
Das dehnbare Gewebematerial der Schulterpartie 12 be
steht vorzugsweise aus Gummi und weist durch eine vor
handene Maschenweite eine gute Zirkulationsfähigkeit
auf.
Insbesondere im Schulterblattbereich 14 weist die
Schulterpartie 12 eine hohe multiaxiale Dehnbarkeit
auf. Das Gummimaterial kann dabei mit ballistischen
Schutzmaterialfäden umwickelt sein, um auch hier eine
gewisse Durchschußsicherheit zu gewährleisten und zu
gleich eine hohe Dehnbarkeit zu erreichen. Das Unter
teil 11 der Unterziehschutzweste 10 ist nicht ela
stisch.
Wie die Fig. 2 weiter zeigt, sind das Unterteil 11 und
das Vorderteil 19 in Nähten 22 mit der Schulterpartie
12 vernäht. Das Vorderteil 19 kann auch senkrecht ge
teilt und durch entsprechend angeordnete Klettver
schlüsse zu verschließen sein.
Bezugszeichenliste
10
Unterziehschutzweste
11
,
11
a Unterteil
12
Schulterpartie
13
Halsausschnitt
14
Schulterblattbereich
15
Querrichtung
16
Längsrichtung
17
Diagonalrichtung
18
Armausschnitt
19
Vorderseite
20
Klettband
21
Flausch
22
Naht
23
Trägersystem