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Die Erfindung betrifft einen Knieschoner.
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Knieschoner dienen zum Schutz der Knie, beispielsweise bei der Verrichtung kniender Tätigkeiten, wie beim Verlegen von Bodenfliesen oder dergleichen.
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Aus der
EP 1 825 770 B1 ist ein Knieschoner mit einem sandwichartig aufgebauten Polster bekannt, das an einem Trägerband befestigt ist, mit dem der Träger den Knieschoner um sein Bein schnallen und in Position bringen kann. Das Polsterelement bildet eine weiche Auflage für das Knie, sodass im Knien durchführende Tätigkeiten von der den Knieschoner tragenden Person bequem zu verrichten sind.
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Die Handhabung eines solchen Knieschoners ist umständlich, da er sicher platziert werden muss, um seine Aufgabe erfüllen zu können. Beim Gehen wird der Träger durch den oder die Gurte aber häufig behindert.
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Von der in den Niederlanden ansässigen Firma Fento wird ein Knieschoner vertrieben, der in eine im Hosenbein einer Arbeitshose eingearbeiteten Tasche einsetzbar ist. Dieser Knieschoner besteht aus einer dem Knie zugewandten elastischen Platte und einer äußeren, dem Knie abgewandten elastischen Platte, die von einer geschlossenen Textilhülle umgeben sind. Die Textilhülle besitzt eine Netzstruktur. Die äußere Platte ist stabil und wasserfest, die innere Platte ist atmungsaktiv, sodass der Tragekomfort hoch ist. Dieser Knieschoner passt sich nicht zwingend der Anatomie seines Trägers an, weil die stabile Platte eine Verformung bei leichtgewichtigen Trägern behindert. Die innere Platte ist gelocht. Eine solche Platte ist beispielsweise in dem Gemeinschaftsgeschmacksmuster 004156743-0001 dargestellt.
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Hiervon ausgehend soll der Knieschoner verbessert werden.
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Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Knieschoner dadurch aus, dass zwischen der inneren und der äußeren Platte eine mittlere elastische Platte angeordnet ist.
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Durch diese Ausgestaltung können dem Gesamtsystem drei unterschiedliche Härtegrade Shore A zugeordnet werden. Die innere Platte kann in einem Ausführungsbeispiel eine Härte von 15 Shore A aufweisen. Die Härte der mittleren Platte kann in diesem Ausführungsbeispiel größer sein als die Härte der inneren Platte und kleiner als die der äußeren Platte. Dadurch kann die Elastizität des Knieschoners vielfältig variiert werden. Die Dicke der Platten kann umgekehrt proportional zu ihrer Härte sein. Die innere, dem Knie zugewandte Platte besteht vorzugsweise aus PU-Schaum und besitzt eine Dicke von 90 bis 180 mm. Die mittlere Platte besteht vorzugsweise aus Evalen mit einer Dicke von 5,5 mm und die äußere Platte besteht insbesondere vorzugsweise aus XEE und weist eine Dicke von 5 mm auf. Die geschlossene Textilhülle kann ein textiles Netzgewebe sein und hat vorzugsweise eine Dicke von 2 mm.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in einer Oberseite der inneren Platte und/oder in einer der Oberseite gegenüberliegenden Unterseite der inneren Platte mindestens zwei in einer Längsrichtung verlaufende Nuten vorgesehen. Durch diese Nuten wird der Querschnitt der Platte reduziert und die Verformbarkeit, insbesondere die Biegbarkeit der Platte um das Knie des Trägers herum deutlich erhöht, sodass eine gute Anpassung des Knieschoners mit seiner Innenseite an die Anatomie des Trägers möglich ist.
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Das Verhältnis der Tiefe T der Nuten zur Dicke D der inneren Platte ist vorzugsweise ≤ 0,5. Mit diesem Verhältnis wurden hinsichtlich der Anpassbarkeit an die Anatomie des Trägers in der Praxis gute Ergebnisse erzielt.
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Bei einem Ausführungsbeispiel laufen die Nuten zueinander spiegelsymmetrisch und können vorzugsweise im Bereich eines ihrer Enden in einem Winkel α von innen nach außen abgewinkelt sein. Der Winkel kann zwischen 120° und 135° betragen.
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Vorzugsweise münden beide Enden der Nuten in einen Seitenrand der inneren Platte.
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Vorzugsweise beträgt die Härte der inneren Platte wenigstens 10 Shore A, bevorzugt wenigstens 12 Shore A, besonders bevorzugt 15 Shore A und höchstens 20 Shore A, bevorzugt höchstens 18 Shore A. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Härte der mittleren Platte größer als die der inneren Platte und/oder kleiner als die der äußeren Platte.
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Vorteilhafterweise sind die Platten nicht mit einander verbunden. Dies bedeutet, dass die drei Platten keine formschlüssige, kraftschlüssige oder reibschlüssige Verbindung miteinander eingehen, sondern lose in der geschlossenen Textilhülle angeordnet sind. Einzig die Textilhülle verhindert in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, dass die drei Platten sich voneinander entfernen.
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Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Knieschoners;
- 2 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der gelochten Platte von der Oberseite;
- 3 die Darstellung nach 2 von der Unterseite;
- 4 die Draufsicht auf die Oberseite der Platte nach 2;
- 5 die Ansicht der Platte gemäß Sichtpfeil V nach 4;
- 6 die Draufsicht auf die Unterseite der Platte nach 2.
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Der Knieschoner besitzt einen dreilagigen Aufbau aus elastischen Kunststoff-Platten 1, 2, 3, die in einer geschlossenen Hülle 4 aus einem etwa 2 mm starken textilen Netzgewebe untergebracht sind. Für die Hülle 4 ist an sich jedes Material geeignet, das die Aufgabe lösen kann, die übereinander liegenden Platten 1, 2, 3 zueinander sicher zu fixieren. Durch die Anordnung in der geschlossenen Hülle 4 ist es nicht notwendig, die Platten 1, 2, 3 miteinander zu verbinden. Sie liegen locker aufeinander. Die innere, dem Knie des Benutzers zugewandte Platte 1 besteht aus einem PU-Schaum und ist zwischen 90 bis 180 mm dick. Wie die Zeichnung zeigt, ist die Platte 1 gelocht und in ihrer Oberseite 1.1 mit zwei in Längsrichtung L parallel verlaufenden Nuten 5, 6 versehen. Die mittlere Platte 3 besteht aus Evalen mit einer Dicke von 5,5 mm und die äußere Platte 2 besteht aus XEE, einer Art von Polyethylenschaumstoff (PE), mit einer Dicke von 5 mm. Die Härte der oberen Platte 1 ist niedriger als die der mittleren Platte 3 und deren Härte ist wiederum niedriger als die äußere Platte 3.
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Die Umfangskontur der drei Platten 1, 2, 3 ist identisch. Im unteren Bereich 1.6 sind die Platten 1, 2, 3 in Querrichtung Q schmaler ausgebildet als in ihrem Kopfbereich. Mit diesem schmalen Ende 1.7 wird der Knieschoner in die in den Hosenbeinen einer Arbeitshose eingearbeiteten Taschen eingesteckt. Die gelochte Platte 1 ist mittig im Kopfbereich mit einer V-förmigen Ausnehmung 7 versehen, deren Spitze in das Zentrum der Platte 1 weist. An ihrem dem Kopfbereich gegenüberliegenden Ende ist die Platte 1 mit einem sich zum Ende hin stetig verdickenden Bereich 1.6 versehen, wobei die Verdickung auf der dem Knie abgewandten Rückseite 1.5 ausgebildet ist. Die dem Knie zugewandte Oberseite 1.1 verläuft, wie 5 zeigt, plan.
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An ihrem unteren Ende laufen die Nuten 5, 6 in einem Winkel α von innen nach außen und münden in den Seitenrand 1.2 der Platte 1. Der Winkel α beträgt zwischen 120° und 135°. Auch mit ihrem oberen Ende münden die Nuten 5, 6 in den Seitenrand 1.2. Wie auf der Zeichnung erkennbar ist, ist die Dicke D der oberen Platte 1 nicht konstant. Das untere Ende ist in dem Bereich, in dem die Nuten 5, 6 abgewinkelt verlaufen, keilförmig ausgestaltet und dicker als das obere Ende. Die mittlere Platte 3 und die untere Platte 2 sind von einer konstanten Dicke. Je größer die Tiefe T der Nuten 5, 6 in der inneren Platte 1 ist, umso biegeelastischer können sich die durch die Nuten 5, 6 gebildeten Flügel 1.3, 1.4 um die Nut 5, 6 nach innen herum um das Knie des Benutzers verbiegen und sich an dieses anlehnen, wodurch der Tragekomfort weiter erhöht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- obere Platte
- 1.1
- Oberseite
- 1.2
- Seitenrand
- 1.3
- Flügel
- 1.4
- Flügel
- 1.5
- Rückseite
- 1.6
- Bereich
- 1.7
- schmales Ende
- 2
- untere Platte
- 3
- äußere Platte
- 4
- Hülle
- 5
- Nuten
- 6
- Nuten
- 7
- Ausnehmung
- D
- Dicke
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- T
- Tiefe
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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